Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich
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Website<br />
www.idb.arch.ethz.ch<br />
Die akademische Neupositionierung des Fachs Denkmalpflege<br />
und Bauforschung an einer Hochschule polytechnischer<br />
Tradition kann ansetzen bei einer Schärfung<br />
der Forschungsprofile, interdisziplinärer Kooperation<br />
(auch mit Material- und Naturwissenschaften), bei einer<br />
Neuverankerung der Fragen langfristiger Planung und<br />
Strategien der Werterhaltung in der Architektenausbildung<br />
(von einer Sensibilisierung für wissenschaftliche Methoden<br />
und konservatorische Fragen bis hin zum «Bauen im<br />
Bestand»).<br />
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat Theoriebildung<br />
in unserem Feld die Chance, Muster und Sprachregelungen<br />
der «historischen Avantgarde» zu revidieren,<br />
etablierte Codices und institutionelle Regelungen<br />
kritisch zu sichten, offene Felder und die Dynamik der<br />
Entwicklung zu analysieren. Sorgfältiger Analyse bedürfen<br />
dabei Begriffsbildung und semantische Tradition,<br />
aber auch die «Modellbildung» an sich: Überlegungen<br />
zum Archiv schutzwürdiger Güter und Artfefakte und<br />
zu deren Wandel über die Zeit.<br />
Das Verständnis der Dynamik gebauter Umwelt – nicht<br />
nur in historischer Perspektive, sondern auch im Blick<br />
auf die Zukunft – wird zu einem Forschungsthema der<br />
Denkmalpflege. Neue Themen reichen von Risiken<br />
in Systemen von Langfristartefakten bis hin zu Fragen<br />
der Materialalterung und künftiger Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />
von Konstruktionen und Teilen des Bestands.<br />
Mit den Konsequenzen der Beschleunigung<br />
von Prozessen und der Veränderung von Systemen der<br />
gebauten Umwelt setzen sich künftig nicht nur die<br />
Konservierungswissenschaften auseinander, auch für die<br />
Planungswissenschaften und die Ökonomie sind Fragen<br />
der Werterhaltung neue systemtheoretische Herausforderungen.<br />
Die Arbeit im idb war 2007 geprägt von diesen<br />
Themen. Im Bereich des Kompetenzverbunds Konservierung<br />
wurden Forschungskooperationen mit den<br />
Material- und Naturwissenschaften der eth vereinbart,<br />
Projekte formuliert und erste Erfahrungen gemacht<br />
mit den herausragenden neuen Möglichkeiten der Analytik.<br />
Beratung und wissenschaftliche Betreuung konservatorischer<br />
Fragestellungen im Auftrag der Stiftung<br />
Denkmalpflege waren von diesen Möglichkeiten<br />
geprägt, über «Modellprojekte» gewinnen Teams nun<br />
auch mit Ingenieurwissenschaftlern Erfahrung.<br />
In der Lehre konnte das idb seine Angebote für das<br />
Architekturstudium vervielfachen, ein neuer Master-<br />
Kurs hat das Thema «Bauen im Bestand». Zwei ambitionierte<br />
mas-Programme haben mit einer sehr guten<br />
Bewerberzahl starten können, die ausgewählte Gruppe<br />
für die neuen Angebote «Conservation Science»<br />
und «Sustainable Management of Man-Made Resources»<br />
ist interdisziplinär zusammengesetzt, engagiert und<br />
neugierig, die Kooperation mit der Partneruniversität<br />
tu München ist inzwischen ebenfalls erprobt.<br />
Prof. Dr. Uta Hassler<br />
Vorsteherin<br />
203<br />
The repositioning of the discipline Conservation of<br />
Monuments and Historic Building Research within an<br />
academic institution with a polytechnic tradition has<br />
begun by honing research profiles, enhancing interdisciplinary<br />
cooperation with materials studies and natural<br />
sciences, and anchoring the issues of long-term planning<br />
and strategies for value maintenance within the training<br />
of architects (including such topics as scientific<br />
methods, conservation problems, and ‘Building within<br />
the Existing Fabric’).<br />
At the start of the 21st century, through the teaching<br />
of theory in our field, we have a chance to revise the<br />
patterns and linguistic conventions of the ‘historical<br />
avant-garde’, to look critically at established codices and<br />
institutional rules, and to analyze open fields and development.<br />
In this process, terms and semantic traditions<br />
require analysis as well as the ‘model-forming process’<br />
itself with its assumptions concerning the archive worthy<br />
of protection.<br />
Understanding the dynamics of the built environment<br />
with both historical and future perspectives is a key<br />
research theme in conservation. New topics include risks<br />
within systems of long-term artifacts, aging materials,<br />
and survival probabilities for future structures and parts<br />
of the current inventory. In the future, the consequences<br />
of the acceleration of processes and systems changes<br />
for the built environment and new, systemic-theoretical<br />
challenges pertaining to value maintenance will be<br />
addressed not only by conservation specialists but also<br />
by those in the planning and economic fields.<br />
These themes shaped the work at idb in 2007. Research<br />
cooperation was established with materials studies<br />
and natural science faculties at eth <strong>Zurich</strong>; projects<br />
were formulated and first experiences gathered using the<br />
new potential of analytics. Counseling and academic<br />
coaching for conservation problems, commissioned by<br />
the German Foundation for Conservation, has been<br />
achieved using these new analytic methods. Through<br />
model projects, teams are gathering experience in<br />
working with engineers.<br />
In teaching, idb was able to multiply its range of<br />
courses for students of architecture with a new<br />
focus, ‘Building within the Existing Fabric’. Two ambitious<br />
mas-programs began with a high number of applicants;<br />
those selected for the new courses, ‘Conservation Science’<br />
and ‘Sustainable Management of Man-Made Resources’,<br />
form an interdisciplinary group of highly engaged participants.<br />
Cooperation with the partner university Technische<br />
Universität München has also been successfully<br />
tested.<br />
Prof. Dr. Uta Hassler<br />
Head<br />
Institut IDB Departement Architektur