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Professur für Kunst- und Architekturgeschichte Chair of the History of Art and Architecture Professor Dr. Werner Oechslin Assistenz Tobias Büchi Nicole Caminada Tiziana De Filippo Thomas Gnägi Thomas Hänsli Hardy Happle Dr. habil. Sonja Hildebrand Dr. Berthold Hub Philipp Tscholl Lehrbeauftragte Dr. Sylvia Claus Dr. Christoph Höcker Administration Barbara von Allmen
Website www.oechslin.gta.arch. ethz.ch Vorlesung Kulturgeschichte der modernen Architektur I und II, Basisjahr Prof. Dr. Werner Oechslin Hardy Happle (Lehrauftrag) Vorlesung Architektur und Kunstgeschichte I, jeweils im FS Dr. Christoph Höcker Literatur zur Vorlesung Christoph Höcker, Metzler-Lexikon Antiker Architektur, Sachen und Begriffe, Stuttgart 2004 Vorlesung Kunst- und Architekturgeschichte IV und Seminarwoche: Vicenza –Villen des Veneto – Venedig, FS 2008 Prof. Dr. Werner Oechslin Dr. Berthold Hub Philipp Tscholl links: Gianlorenzo Bernini (1598– 1680), Pluto und Proserpina, 1621‒1622, Galleria Borghese, Rom, Detail Lehre Teaching Geschichte der modernen Architektur «Um 1900» «Vormoderne» und der Paradigmawechsel um 1918/19 Unsere heutige kulturelle Vielfalt bedarf zum besseren Verständnis nicht länger einer Reduktion auf eine vermeintlich eindeutige und dominierende «weisse Moderne» als einen gültigen Jahrhundertstil nach dem Muster der Weißenhofsiedlung (1927) oder im Sinne eines «International Style» (1932), sondern der Aufschlüsselung der Widersprüche, Verwicklungen, schlicht: all jener Komplexitäten, die sich mit der Wirklichkeit der Geschichte seit jeher besser decken als irgendwelche Idealsichten. Nach der Revision, genauer nach der längst schon fälligen positiven Neubewertung des 19. Jahrhunderts, wird nun auch der Blick frei auf die modifizierten grossen Linien des 20. Jahrhunderts. Die Grenzen sind in verschiedenster Hinsicht aufgelöst worden: jene zu einer «Vormoderne» vor 1914/18, jene zwischen den durch die ciam sanktionierten «Rigoristen» und davon abweichenden, vermittelnden «Regionalisten». Auch politische Grenzziehungen zwischen einer Flucht in die Geschichte und zur klassizistischen Architektur auf Seiten totalitärer Regimes und einer Bevorzugung moderner Architektur durch die Demokratien sind nicht wirklich haltbar. Die Architektur der Klassischen Antike Betrachtet wird die Architektur der Griechen, Römer, Etrusker und des frühen Christentums: aus geographischer Perspektive der Mittelmeerraum, aus zeitlicher Sicht die Spanne von ca. 900 v. bis 600 n. Chr. Antike Architektur hat in beinahe allen nachantiken Phasen in komplexer Weise die abendländische Baukunst mitgeprägt. Vor diesem Hintergrund versucht die Vorlesung, die Formenwelt der antiken Architektur nicht nur deskriptiv darzustellen, sondern auch die sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Hintergründe ihrer Entstehung und die Muster ihrer Weiterverwendung zu beleuchten. Palladianesimo Für Jacob Burckhardt ist Palladio der «durch und durch gesetzliche». Die Moderne hat ihn aus der ansonsten vertriebenen Geschichte herausgelöst und auf den Schild gehoben, weil sie hier die Proportionsgesetze in ihrer perfekten Ausprägung vorfand. Der Vergleich mit Le Corbusier drängte sich auf. Doch, wie viel Ratio und Abstraktion verträgt der Mensch? Auch in moderner Zeit hat man sich an die Definition gehalten: «Architektur ist Körpergestaltung». So erschliesst sich die Architektur Palladios mitsamt den Erfindungen und Neuerungen, die er selbst propagierte. Dazu gehört die «nuova usanza», womit die Monumentalität antiker Tempel auf das Mass des Menschen zurückgeführt und seinen Bedürfnissen angepasst wurde und zudem das Motiv und palladianische Markenzeichen des «frontespicio dinanti», der Fassade. Haus und Fassade, alles in gekonnter Proportionierung, mit den wenigen – unverkennbaren – Zeichen seiner Formgebung (des palladianischen «segno dell’artefice»!) versetzt. Damit hat Palladio für Jahrhunderte gültige Muster geschaffen und bis heute die Aufmerksamkeit der Architekten auf sich gezogen; ein unvergleichlicher Fall einer imposanten Wirkungsgeschichte. 167 The History of Modern Architecture ‘Around 1900’, ‘Pre-Modernism’ and the Paradigm Shift of around 1918/19 For a better understanding of the cultural diversity of today’s world, we no longer need to limit ourselves to an allegedly unambiguous and dominant ‘white Modernism’ as the only valid style of the 20th century, exemplified by the Weißenhofsiedlung (1927) or implied by the ‘International Style’ (1932). Instead, we can start decoding contradictions and disentangling intricacies – quite simply, all those complexities, which at all times have been more congruent with reality than any ideal perspective. Following this revision, or more precisely, the long overdue positive revaluation of 19th-century architecture, we now have a clearer view of the modified, larger aspirations of the 20th century. Boundaries have been lifted in many respects: the boundary to the ‘Pre-Modernist’ prior to the World War of 1914–18, and the dividing line between ciam-sanctioned ‘dogmatists’ and dissenting ‘regionalist’ mediators. The politically motivated line drawn between the totalitarian regimes’ escape into the past and classical architecture on the one hand, and the democracies’ preference for modern architecture on the other, has proven untenable as well. The Architecture of Classical Antiquity The lecture course looks at the architecture of Greek, Roman, Etruscan and early Christian builders from both the geographical perspective, in the area around the Mediterranean, and from the chronological point of view: from around 900 bc to 600 ad. In almost every later period, classical architecture influenced and marked occidental architecture in multiple, subtle ways. Conceived against this background, the lecture course attempts not only to describe the formal vocabulary of Antique architecture, but also to reveal its social, economic and religious roots and the patterns of its later reuse and reinterpretation. Palladianesimo For Jacob Burckhardt, Palladio was ‘every inch the lawful [architect]’. Modernism, which otherwise rejected architectural traditions, raised Palladio to the status of an icon because modernist architects found the laws of proportion applied to absolute perfection in his work. This prompted comparisons with Le Corbusier’s designs. Yet how much ratio and abstraction can people take? Even in modern times, architects have adhered Institut gta Departement Architektur Werner Oechslin
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