Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich
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Architekturtheorie Theory of Architecture Professor Dr. Ákos Moravánszky Assistenz Ole W. Fischer Bernhard Langer Elli Mosayebi
Website www.moravanszky.gta. arch.ethz.ch links: Colosso di San Carlo Borromeo in Arona, 1698, nach dem Entwurf von Giovanni Battista Crespi Lehre Teaching Architekturtheorie Welche Architekturstudentin, welcher Architekturstudent kennt es nicht – die Not und die Lust, angesichts des eigenen Projekts über die Architektur zu sprechen. Vitruv führt die Anfänge der Architektur auf die Entstehung einer artikulierten Sprache unter dem Eindruck des Urphänomens Feuer zurück. Die heterogenen Gedanken, Motive und Emotionen müssen durch das Nadelöhr der Sprache, damit sie durch eine diskursive Form vermittelt werden. Dabei verwenden wir Begriffe oft unreflektiert, als wäre ihre Bedeutung selbstverständlich. In der Wirklichkeit sind jedoch die Wörter, welche die Aufmerksamkeit der Architekten fesseln, wie «Identität», «Tektonik», «Kontext» oder «Raum» seltsam undefiniert geblieben. Wir behaupten, dass die Klärung solcher Begriffe zur Lösung der komplexeren Probleme beitragen kann, denen die Architektur gegenübersteht. Probleme entstehen oft aus der Verworrenheit der Bedeutung der Wörter. Klärung kann hier nie eine eindeutige Definition meinen, sondern die Untersuchung der Bedeutungen dieser Begriffe in ihren sich ständig ändernden historischen Zusammenhängen. Damit können wir die historische Entwicklung der Diskussion über die Architektur selbst nachzeichnen. Der Vortragskurs begleitet die Studierenden im letzten Bachelor- und im ersten Master-Jahr. «Architekturtheorie i» untersucht Modelle des Theoriebaus im Werk einzelner Architekten. Gegenstand der Untersuchung ist hier die Dialektik zwischen Bauwerk und theoretischer Erörterungen bzw. zwischen Bauwerk und Interpretation. Im nächsten Semester werden Definitionsversuche der Architektur verglichen und die Grenzbereiche der Disziplin diskutiert, etwa Natur und Technik als imaginierte Gegenwelten der Architektur. Der Kurs «Architekturtheorie iii» überprüft dann jene «Bausteine» der Architekturtheorie auf ihre heutige Tragfähigkeit, die im Entwurfsprozess als formbestimmend gelten – so etwa die Idee der Materialwahrheit, die Bedeutung der Werkstoffe oder Begriffe wie Ort, Funktion oder Tradition. Aus diesen Bausteinen sollen dann im Kurs «Architekturtheorie iv», im Zusammenhang von übergeordneten Systemen wie z.B. der Semiotik oder Phänomenologie, sinnvolle neue Konstruktionen gefügt werden. Publikationen –Precisions – Architektur zwischen Wissenschaft und Kunst. Herausgegeben von Ákos Moravánszky und Ole W. Fischer (Berlin, Jovis, 2008), dt./engl. Wo ist der Ort der Architektur? Näher bei den Künsten, näher bei den Wissenschaften? Und hat sich diese Position durch die technologische Evolution in den letzten Jahren verändert? Ausgehend vom Begriff der «Präzision» untersucht der Band, welchen Einfluss wissenschaftliche Methoden auf Architektur und Kunst haben. Namhafte Autoren beleuchten den Themenkomplex aus verschiedenen Blickwinkeln: von digitalen Entwurfsstrategien im Leichtbau bis zu filigranen künstlerischen Architekturprojekten. Kunst- und architekturtheoretische Essays begleiten die Praxisbeispiele und werfen einen Blick in die Zukunft von Digitalisierung und Kybernetik. –Architekturtheorie im 20. Jahrhundert. Eine kritische Anthologie. Herausgegeben von Ákos Moravánszky (Wien, New York, Springer Verlag, 2003) Mit dieser Textanthologie liegt das Lesematerial zum Vorlesungszyklus Architekturtheorie I bis IV vor. Hundert Quellentexte sowie das Illustrationsmaterial der 163 Theory of Architecture When considering his or her own project, which student of architecture hasn’t encountered the feeling – the need and the desire – to talk about architecture? Vitruvius traced the beginnings of architecture back to an articulated language which responded to the impression of fire as Ur-phenomenon. Heterogeneous thoughts, motives and emotions had to pass through the bottleneck of speech before they could be shared in discursive form. Yet we often use definitions without giving them much thought, as though their meaning were self-evident. In reality, however, words like ‘identity’, ‘tectonic’, ‘context’ or ‘space’, words which captivate the attention of architects, remain oddly undefined. We maintain that the clarification of such words could help us to find solutions to the more complex problems that architecture faces. Indeed, problems often arise as a result of confusion over the meaning of words. Clarification here can never mean an unequivocal definition but rather the examination of the meaning of these words in their ever-changing historical contexts. We can thus trace for ourselves the historical development of the discourse on architecture. The lecture course accompanies students in their final Bachelor’s or first Master’s year.‘Theory of Architecture i’ examines the models of construction theory in the works of a few architects. The subject of this study is the dialectic between building and theoretical debates, or between building and interpretation. In the following semester we compare some of architecture’s attempts at definition and discuss the discipline’s peripheral areas of study, such as environment and technology, as imaginary ‘other worlds’. In ‘Theory of Architecture iii’ we go on to examine the ability of the building blocks of architectural theory, which are the determinates of form in the design process, to carry the load placed on them. These constructs include the truth and the meaning of material, or terms such as location, function or tradition. In the fourth cycle of lectures, significant constructions are culled from the elements tested in previous lecture courses and superposed systems and disciplines, such as semiotics or phenomenology, are applied to them. Erstausgaben von Architekten, Künstlern, Kunsthistorikern und Philosophen stehen dem Leser in kommentierter Form für die eigenen Recherchen, nach fünf Themen geordnet, zur Verfügung. Alle fünf Themen: «Vom Stilus zum Branding», «Die Wahrnehmung des Raumes», «Konstruktionen der Natur», «Monumentalität» und «Der Ort der Architektur» werden mit Essays des Herausgebers eingeleitet. Die einzelnen Texte sind jeweils mit biografischen Einführungen begleitet. Institut gta Departement Architektur Ákos Moravánszky
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