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Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

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Vittorio Magnago Lampugnani<br />

Institut gta Departement Architektur<br />

Die Entstehung des Städtebaus<br />

als wissenschaftliche<br />

Disziplin: eine ideengeschichtliche<br />

Analyse der<br />

Quellentexte zur Stadt<br />

und zum Städtebau des<br />

18. bis zum frühen<br />

20. Jahrhundert<br />

The origins of city planning<br />

as a scholarly discipline:<br />

an analysis, based<br />

on the history of ideas,<br />

of the source texts on the<br />

city and on urban planning<br />

from the 18th to the<br />

20th centuries<br />

Prof. Dr. Vittorio<br />

Magnago Lampugnani<br />

Dr. Katia Frey<br />

Dr. Eliana Perotti<br />

Dr. Stephanie Warnke<br />

Dissertation<br />

Diogo Lopez<br />

Aldo Rossi, Friedhof San<br />

Cataldo, Modena, 1971,<br />

Foto: Luigi Ghirri<br />

Forschung Research<br />

Stadt & Text<br />

Das Forschungsprojekt untersucht die kulturelle Genese<br />

und Entwicklung des Städtebaus als Disziplin. Ausgehend<br />

von den theoretischen Schriften zu Stadt und Städtebau<br />

werden die Entstehung des Faches und seine Beziehungen<br />

zu den benachbarten Wissenschaftsbereichen untersucht<br />

und somit ein Stück Wissenschaftsgeschichte<br />

nachgezeichnet.<br />

Die räumliche und zeitliche Eingrenzung ergibt sich<br />

aus den thematischen Vorbedingungen des Untersuchungsgegenstandes:<br />

Erstmals wird im Zeitalter der Aufklärung<br />

grundlegend über die bestehende Stadt nachgedacht<br />

und die Idee der «modernen» Stadt, die bis heute<br />

im Städtebaudiskurs präsent ist, definiert. Erst in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erscheinen die ersten<br />

wissenschaftlich formulierten theoretischen Vorstellungen<br />

zum Städtebau.<br />

Die Texte werden interdisziplinär und vergleichend<br />

analysiert, so dass wichtige Konzepte und Problemfelder<br />

angesprochen und bis zu ihrem diskursiven Ursprung<br />

zurückverfolgt werden können. Ein präziser sprachlicher<br />

und inhaltlicher Textvergleich zeigt die Bezüge unter<br />

den Autoren auf und dokumentiert so die Fortentwicklung<br />

von grundlegenden Gedanken im Sinne einer<br />

ideen- und diskursgeschichtlichen Darstellung.<br />

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sind als thematische<br />

Aufsätze zusammengeführt und erscheinen im<br />

Jahr 2008 als Publikation.<br />

Melancholie in der Architektur von Aldo Rossi<br />

Die Geschichte der Melancholie läuft wie ein Schatten<br />

der Kulturgeschichte neben dieser her, ist Quelle sowohl<br />

des Leids als auch der Inspiration. Von pathologischer<br />

Befindlichkeit zu erhöhtem Bewusstsein verändert sich die<br />

Bedeutung der Melancholie durch die Jahrhunderte und<br />

spiegelt sie gleichermassen. Zwischen Objekt und Subjekt,<br />

Individuellem und Kollektivem, Psychologischem und<br />

Politischen oszillierend, ist sie in all diese verschiedenen<br />

Phänomene durch ihr Verlustgefühl verwoben. «Melancholie<br />

ist in diesem Sinne das Charateristikum der Sterblichkeit»,<br />

schlussfolgert Robert Burton 1621 in seinem<br />

Opus magnum «The Anatomy of Melancholy».<br />

Die Dissertation zielt auf die Übertragung der Melancholie<br />

als einer grundsätzlichen Disposition auf die<br />

Architektur. Kann Architektur eine Ausdrucksform der<br />

Melancholie sein? Die Forschungsarbeit fokussiert sich<br />

auf den italienischen Architekten Aldo Rossi (1931–1997)<br />

und eines seiner Hauptwerke, den Friedhof San Cataldo<br />

in Modena (1971–1984). Der Friedhof präsentiert sich<br />

als gebaute Schwelle zwischen Leben und Tod, deren<br />

beiderseitiges Verhältnis durch eine paradigmatische Gestaltung<br />

zum Ausdruck gebracht ist.<br />

Ziel der Arbeit ist es, Melancholie als eine kritische<br />

Kategorie in diesem Werk und darüber hinaus festzumachen,<br />

und diese zugleich einer neuen, kulturell relevanten<br />

Interpretation zuzuführen. Es wird zudem<br />

angestrebt, eine wissenschaftstheoretische Methodik zu<br />

entwickeln, die aufzuzeigen vermag, auf welche Weise<br />

Melancholie und Architektur interagieren, die aber auch<br />

weiteren Fragestellungen dienen kann.<br />

160<br />

City & Text<br />

This research project investigates the cultural genesis and<br />

development of urban planning as a discipline. On the<br />

basis of theoretical writings on the city and urban planning,<br />

the development of the subject and its relationship<br />

with related fields of study are investigated – and part of<br />

the history of scholarship is traced in the process.<br />

The geographical and historical boundaries of the project<br />

are defined by the nature of the subject studied.<br />

In the period of the Enlightenment, fundamental thinking<br />

was devoted for the first time to the existing city, and<br />

the idea of a ‘modern’ city – a term that is still used in<br />

urban planning discourse even today – was defined.<br />

It was first the second half of the 19th century that saw the<br />

publication of the first theoretical ideas about urban<br />

planning which had been formulated in a scholarly way.<br />

The texts are analyzed comparatively and on an<br />

interdisciplinary basis, so that important concepts and<br />

problem areas can be addressed and traced back to<br />

their discursive origin. A precise linguistic and contentrelated<br />

textual comparison will demonstrate connections<br />

and cross-references among the authors and thus<br />

document the further development of fundamental ideas<br />

in order to present them in the context of the history<br />

of ideas and discourse.<br />

The results of the research project will be brought<br />

together in the form of thematic essays for publication<br />

in 2008.<br />

Melancholy in the Architecture of Aldo Rossi<br />

The history of melancholy runs side by side with the history<br />

of culture, recounting at once an affliction and<br />

an inspiration. From pathologic condition to heightened<br />

awareness, the meaning of melancholy sways throughout<br />

the centuries and reflects the periods it crosses. Oscillating<br />

between subject and object, individual and collective,<br />

psychological and political, the phenomenon’s many<br />

permutations yield to its influence and the sense of loss<br />

it instills. ‘Melancholy in this sense is the character<br />

of mortality’, as the opus magnum of Robert Burton,<br />

‘The Anatomy of Melancholy’ (1621), summarizes.<br />

The purpose of the dissertation is to examine whether<br />

architecture can be an expression of melancholy. The<br />

research will focus on the of Italian architect Aldo Rossi<br />

(1931–1997) and his Cemetery of San Cataldo in<br />

Modena (1971–1984), a built threshold between life and<br />

death as well as a paradigmatic figuration of the relation<br />

it seeks to demonstrate.<br />

The intent is to establish melancholy as a critical<br />

category in this work and thus provide a new interpretation<br />

to it, in an eminently cultural vein. The dissertation<br />

strives to put forth epistemic procedures that can investigate<br />

with accuracy how melancholy and architecture<br />

interact, making way for the analysis of other instances.

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