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Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

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Website<br />

www.arch.ethz.ch/darch/<br />

entwurf/dossantos<br />

Orte spüren Sensing Places<br />

Der Wohlstandsanspruch und die Verknappung von vorhandenen<br />

natürlichen Ressourcen führen dazu, dass<br />

wir heutzutage Materialien, konstruktive Systeme und<br />

architektonische Sprachen simulieren, nicht um eine<br />

konsistente Aussage zu machen, sondern um verlockend<br />

und modisch zu sein.<br />

Indem die Sinne für die bedeutenden Dinge geschärft<br />

werden, beabsichtigt der Entwurfsunterricht Überflüssiges<br />

zu hinterfragen, um schon heute das gesellschaftliche<br />

Bewusstsein von morgen zu beeinflussen.<br />

Die Werte der Moderne mitsamt dem impliziten<br />

Widerstand gegen dieselben sind nach heutigen Begriffen<br />

überholt, da sie durch ihre Manipulierbarkeit<br />

ihre gegenseitige Bedingung verloren haben.<br />

In Beziehung zum realen Fortschritt stagniert der<br />

Anspruch an die Weiterentwicklung der Struktur seit der<br />

Moderne. Während die Bekleidung, die Bedeutung<br />

und die Hierarchisierung der Aussenhülle immer noch<br />

ein lebendiges Beispiel für Differenziertheit und vertiefte<br />

Auseinandersetzung darstellt.<br />

Heutzutage werden die Gebäude herausgeputzt, um<br />

am Reigen der Eitelkeiten teilnehmen zu können.<br />

Der Entwurfsunterricht soll deshalb strikte formale<br />

Richtlinien vermeiden und stattdessen Anhaltspunkte<br />

bieten für die Lösung der verschiedenen Fragestellungen<br />

sowie bei der Ausarbeitung von soliden konzeptuellen<br />

Werkzeugen helfen. Die Entwicklung und Anwendung<br />

der Materialisierung soll immer in Relation zu den<br />

spezifischen Begebenheiten und innerhalb der Grenzen des<br />

kulturellen Kontexts erfolgen – sei es in einer städtischen<br />

oder in einer ländlichen Umgebung.<br />

Der Komplexität der heutigen Zeit, die – als gesamteuropäische<br />

Realität – geprägt wird durch die Zwänge<br />

des heutigen Lebens und den Verlust von traditionellen<br />

Ideologien und Werten, sollte mit einer angemessenen<br />

Herangehensweise im Bewusstsein der verschiedenen mitwirkenden<br />

Kräfte begegnet werden.<br />

Ein globales Bewusstsein soll die Architekten befähigen,<br />

jederzeit auf spezifische Fragen reagieren zu können.<br />

Zum Beispiel sollten sie fähig sein, auf die unzähligen<br />

Fragestellungen des täglichen Lebens einzugehen, in<br />

welchen regionalen oder geographischen Umständen auch<br />

immer: Es gilt, universelle Werkzeuge für spezifische<br />

Kulturen zu entwickeln.<br />

Die beiden Semester hatten unterschiedliche Eingriffstiefen<br />

und sie unterschieden sich auch in ihrer Komplexität<br />

und Grösse, in der Ausprägung und Identität des<br />

Ortes, in der Besonderheit der jeweiligen Lebensumstände<br />

und in der spezifischen baulichen Reaktion auf äussere<br />

Einflüsse.<br />

Die menschliche Gesellschaft basiert seit jeher auf<br />

einem globalen Konsens. Jedoch haben sich heutzutage<br />

die Entwicklungsschritte derart beschleunigt, dass eine<br />

grosse Verwirrung herrscht.<br />

Es gilt, die Ursprünge auf ihre unzähligen Anhaltspunkte<br />

hin zu betrachten, um den heutigen Verhältnissen<br />

angemessen begegnen zu können.<br />

147<br />

Wealth and waste of available natural resources mean<br />

that ‘today we simulate materials, constructive systems,<br />

architectural languages, not to make a statement, but<br />

to be seductively fashionable’.<br />

The studio is intended to question the superfluous by<br />

rendering sense to meaningful items pertinent to (today<br />

and) tomorrow’s social agenda.<br />

The values of modernism and some implicit ‘resistance’<br />

are fictitious in today’s terms: they cannot be coherent,<br />

because they can be ‘manipulated’.<br />

The development of physical structure has stabilised<br />

since modern times in terms of real progress, while the<br />

dressing, meaning and hierarchy of the skin is evidence<br />

of what establishes differences and distances.<br />

Today we dress (buildings) ‘to prepare the body for<br />

the dance’.<br />

Therefore, the studio avoided providing strict formal<br />

guidelines for the resolution of various issues, and instead<br />

provided input and support in the framing of solid<br />

conceptual tools and their material development. Implementation<br />

was always related to the specific issues and<br />

constraints within the cultural context – urban, as well as<br />

non-urban.<br />

The complexity of the present era – from the borders<br />

of Europe to its more affluent centres – characterised by<br />

the constraints of contemporary life and the subsequent<br />

dispersion of ‘traditional’ ideologies and values, should<br />

be approached with an adequate regard to its various<br />

intervening forces.<br />

Architects should have the ability – at any moment –<br />

to deal with the particular in order to be global, i.e., the<br />

innumerable issues of ordinary life should be addressed<br />

no matter the region or the particular geographical<br />

endeavour: ‘universal’ tools for particular cultures.<br />

The two semesters confronted differing scales of intervention,<br />

of differing complexity and size, and differed<br />

also in the locale-specific conditions, the particular living<br />

situation, the notion of intelligent protection, the potential<br />

formation of a ‘loci’, and the proper address of<br />

the regional.<br />

Humankind has always had a global understanding<br />

of things. Today, only the time scale has changed and<br />

confused many.<br />

By examining historical roots and their vast body of<br />

evidence they produce, it is possible to correctly address<br />

the contemporary condition.<br />

3./4.Jahr Departement Architektur<br />

José Paulo dos Santons

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