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Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

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Website<br />

www.arch.ethz.ch/darch/<br />

entwurf/caminada<br />

Herbstsemester 2007<br />

Frühjahrssemester 2008<br />

Topographie<br />

In der Neuzeit hat der Mensch im Umgang mit der Topographie<br />

und somit bei der Aneignung von Natur vor<br />

allem zwei Strategien gewählt: eine ästhetisierende und<br />

eine technische. Die ästhetisierende Strategie kam ursprünglich<br />

aus den Zentren und bestand in einer distanzierten<br />

Betrachtung, der «vorfindbaren» Natur. Mit ihr<br />

wurde die Natur zur Landschaft.<br />

Der technischen Strategie wiederum ging es vor allem<br />

um die fortschreitende Befreiung von aller Gebundenheit<br />

an örtliche Gegebenheiten – sie hatten seit der Antike<br />

das Wohnen und Arbeiten bestimmt. Aus der Perspektive<br />

von Befreiung und Erleichterung wurde in der Folge von<br />

Rationalismus und Aufklärung das technisch Mögliche<br />

zu einem Wert an sich und man forderte seine unbedingte<br />

Verwirklichung.<br />

Wir sind der Auffassung, dass beide Verhaltensweisen<br />

von einem stark vorgefassten Blick geprägt sind und<br />

im Grunde wenig Naturverständnis besitzen. Man kann<br />

in beiden eine deutliche Distanz zur Natur erkennen,<br />

die unseres Erachtens in einer neuen Ausrichtung der<br />

westlichen Kultur verringert werden sollte.<br />

Wir versuchen im Rahmen der Entwurfsaufgabe diese<br />

Distanz zu minimieren, indem wir uns mit unserer<br />

ganzen Subjektivität auf den gewählten Ort einlassen.<br />

Die besondere Topographie, das Mikroklima, die<br />

Böden und ihr Bewuchs, das Schutzbietende und das<br />

Ausgesetzte des Ortes sollen unsere volle Aufmerksamkeit<br />

haben.<br />

Raum für die Gemeinschaft<br />

Wir machen uns auf die Suche nach einem besonderen<br />

Bautyp und entwickeln einen Raum für die Gemeinschaft.<br />

Aus der möglichst idealen Geometrie, aus der räumlichen<br />

Präsenz und aus der Beziehung und dem Widerstreit<br />

zwischen Funktion und Form soll ein Raum entworfen<br />

werden, der fähig ist, Gemeinschaftssinn zu generieren.<br />

Unter Raum verstehen wir ein Haus oder ein Gefäss, bei<br />

dem die Qualität «Raum» absolut im Zentrum steht.<br />

Das Interesse an dieser Untersuchung ist nebst der<br />

architektonischen Entwurfskultur auch auf gesellschaftspolitische<br />

und sozio-ökonomische Fragen gerichtet.<br />

Die Architektur wird dabei zu ihrem höchstmöglichen<br />

Beitrag für das konkrete Leben herausgefordert.<br />

119<br />

Topography<br />

Recently, two strategies have emerged in connection with<br />

topography and with the appropriation of nature. One<br />

of them is aesthetic in nature, the other is technical. The<br />

aesthetic strategy originated from the centers and stood<br />

in disassociated observation before ‘discoverable’ nature.<br />

It is this strategy that made nature into the landscape.<br />

The technical strategy was chiefly concerned with progressive<br />

liberation from all ties with local conditions –<br />

it has determined life and work since ancient times. From<br />

the perspective of liberation and relief, and as a result<br />

of rationalism and enlightenment, the technically possible<br />

became a world in its own right, and its immediate<br />

implementation was demanded.<br />

We believe that both behavioral patterns are characterized<br />

by a strongly preconceived viewpoint and possess<br />

little real understanding of nature. A clear distance to<br />

nature can be perceived in both, which we believe should<br />

be reduced in a new orientation of western culture.<br />

We attempt to minimize this distance within the framework<br />

of this design course by going deeply into the<br />

selected site with all our subjectivity. The specific topography,<br />

the microclimate, the soil and what grows in it,<br />

the protected and the exposed aspects of the site are<br />

the subjects of our full attention.<br />

Space for Communal Living<br />

We start out by looking for a specific building type and<br />

develop space for the community. A space is to be developed<br />

that is capable of generating a communal spirit<br />

from the optimally ideal geometry, from the spatial presence<br />

and from the relationship and conflict between<br />

function and form. By space, we mean a house or a container<br />

in which the quality of ‘space’ is the absolute<br />

center.<br />

The interest in this investigation is, in addition to<br />

architectural design culture, also orientated towards<br />

socio-political and socio-economic issues, whereby the<br />

highest possible contribution to concrete life will be<br />

demanded from the architecture.<br />

3./4.Jahr Departement Architektur<br />

Gion A. Caminada

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