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Germar Rudolf: Auschwitz-Lügen (2005)

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Auschwitz</strong>-<strong>Lügen</strong><br />

sagiere hatten sich nach der Ankunft<br />

neben den Gleisen aufzustellen.<br />

SS-Ärzte suchten<br />

“Brauchbare” heraus, alle anderen<br />

– schwangere Frauen, Kinder<br />

unter vierzehn Jahren, Kranke<br />

und Greise – wurden sofort in die<br />

Gaskammern geschickt und ermordet.<br />

Später wurden die Bahngleise,<br />

um schneller “vergasen”<br />

zu können, mitten ins Vernichtungslager<br />

<strong>Auschwitz</strong>-Birkenau<br />

verlegt, wo sie noch zu besichtigen<br />

sind.<br />

<strong>Auschwitz</strong> war monströs – als<br />

“größte Menschen-Vernichtungsanlage<br />

aller Zeiten” hat es sein<br />

Kommandant <strong>Rudolf</strong> Höß bezeichnet.<br />

Nirgendwo zeigt sich<br />

das wahre Gesicht des Nationalsozialismus<br />

in so nackter Brutalität<br />

wie hier – hier, wo Hunderttausende<br />

ermordet wurden in einer<br />

Orgie fabrikmäßiger Todesplanung,<br />

betrieben mit deutscher<br />

Gründlichkeit bis zuletzt. Und<br />

deshalb bleibt <strong>Auschwitz</strong> ein<br />

Menetekel deutscher Geschichte.<br />

Daß gerade jene, die diese Geschichte<br />

gerne schönfärben oder<br />

gar neu schreiben möchten, sich<br />

an <strong>Auschwitz</strong> reiben, ja den<br />

Massenmord leugnen, ist die<br />

traurige Konsequenz.<br />

Wie ist dies überhaupt möglich?<br />

Am Geschehen von <strong>Auschwitz</strong><br />

gibt es wenig Mysteriöses:<br />

Es liegt in aller Entsetzlichkeit<br />

zutage. Zwar weiß die Geschichtswissenschaft<br />

bis heute<br />

keine befriedigende Antwort auf<br />

die Frage: “Wie konnte das geschehen?”<br />

– aber darüber, was<br />

geschehen ist, sind wir außerordentlich<br />

gut unterrichtet, können<br />

es bis in die abscheulichen Details<br />

studieren – wenn wir nur<br />

wollen, wenn wir es nicht vorziehen,<br />

die Augen zu schließen<br />

vor der Wirklichkeit.<br />

Das ehemalige KZ <strong>Auschwitz</strong><br />

ist heute eine Gedenkstätte des<br />

polnischen Staates, für jeden zu<br />

besichtigen. Ihr Archiv verfügt<br />

über fünf laufende Meter Akten<br />

72<br />

aus den Schreibstuben des früheren<br />

Konzentrationslagers und<br />

über fünfzehn Meter Akten der<br />

“Zentralbauleitung der Waffen-<br />

SS und Polizei”, darunter die<br />

Pläne, zum Teil sogar die Bautagebücher<br />

für die Gaskammern<br />

und Krematorien in <strong>Auschwitz</strong>-<br />

Birkenau.<br />

Wir wissen aus den Akten,<br />

daß am 20. Mai 1940 Bruno<br />

Brodnietwisch Häftlingsnummer<br />

1 erhielt und daß am 18. Januar<br />

1945 Engelbert Marketsch als<br />

letzter Häftling (Nummer 202<br />

499) in <strong>Auschwitz</strong> eingeliefert<br />

wurde. Freilich ist die Menge der<br />

Opfer nicht mit letzter Exaktheit<br />

zu ermitteln – die Zahl der Menschen,<br />

die nach “Sonderaktionen”<br />

wie jene, von der Dr.<br />

Kremer berichtete, von der Bahnrampe<br />

direkt (und ohne erst eine<br />

Häftlingsnummer zu erhalten) in<br />

die Gaskammern geschickt wurden,<br />

ist nicht gesichert (die SS<br />

hat ihre eigenen Transportbücher<br />

zerstört) – aber wer wird dies<br />

zum Vorwand nehmen, das<br />

Mordgeschehen selber zu bestreiten?<br />

Eine der “Selektionen” wurde<br />

sogar von Nazi-Photographen<br />

selbst im Bild festgehalten, nämlich<br />

das Schicksal der Menschen<br />

eines im Mai 1944 im Lager angekommenen<br />

Transportes ungarischer<br />

Juden; auf einem Bild ist<br />

der SS-Arzt Thilo zu erkennen.<br />

Die Photoserie ist in den USA als<br />

Buch erschienen; eine deutsche<br />

Ausgabe gibt es bezeichnenderweise<br />

nicht.<br />

Auch Häftlinge haben unter<br />

Lebensgefahr Photos aufgenommen,<br />

welche die Verbrennung<br />

vergaster Menschen zeigen – im<br />

Sommer 1944 rollen so viele<br />

Transporte nach <strong>Auschwitz</strong>, daß<br />

die Kapazität der Krematorien<br />

nicht ausreicht; im Birkenwald<br />

von Brzezinka werden riesige<br />

Gruben ausgehoben, in denen<br />

man Leichen verbrennt, bisweilen<br />

wird austretendes Fett über<br />

die toten Körper geschöpft, um<br />

die Einäscherung zu beschleunigen.<br />

<strong>Auschwitz</strong> war eine Hölle; eine<br />

Hölle, über die wir gut unterrichtet<br />

sind. Die in der <strong>Auschwitz</strong>-Gedenkstätte<br />

arbeitende<br />

polnische Wissenschaftlerin Danuta<br />

Czech hat ein minutiöses<br />

“Kalendarium” der 1714 Tage<br />

von <strong>Auschwitz</strong> veröffentlicht.<br />

Und über alle wissenschaftlichen<br />

Belege und Dokumente hinaus<br />

gab und gibt es Überlebende, die<br />

von <strong>Auschwitz</strong> berichten konnten<br />

oder können. Nicht wenige<br />

haben dies ausführlich getan –<br />

Primo Levi aus Italien (Häftlingsnummer<br />

174 517) und Jean<br />

Amery aus Belgien (mit Levi in<br />

einer Baracke untergebracht) seien<br />

beispielhaft erwähnt; die erschütternden<br />

Aufzeichnungen<br />

der beiden von eigener Hand gestorbenen<br />

ehemaligen <strong>Auschwitz</strong>-Häftlinge<br />

sind auch in<br />

deutscher Sprache weit verbreitet.<br />

Für die schreckliche, von<br />

Terrence Des Pres 1977 veröffentlichte<br />

Chronik “The Survivor”,<br />

die auf Dutzenden von Augenzeugenberichten<br />

beruht, hat<br />

sich freilich kein deutscher Verleger<br />

gefunden.<br />

Vor Gericht mag die Aussage<br />

der Täter mehr beweisen als die<br />

der Opfer; wer es – schlimm genug<br />

– auch bei der Geschichtsbetrachtung<br />

so hält, kann sich leicht<br />

informieren: Auch die Täter haben<br />

bereitwillig berichtet. Ein<br />

Angehöriger der SS-Lagermannschaft<br />

sagte in seiner Vernehmung<br />

durch die deutschen Ermittlungsbehörden<br />

am 23. April<br />

1959 aus, seine Aufgabe sei es<br />

gewesen, etwa ab Sommer 1942<br />

die Listen der Neuangekommenen<br />

vom Begleitkommando entgegenzunehmen<br />

und die Anzahl<br />

zu überprüfen. Unmittelbar nach<br />

Ankunft fand die Selektion statt,<br />

das heißt, es wurden die arbeitsfähigen<br />

von den nichtarbeitsfähigen<br />

Häftlingen getrennt. Die

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