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EnErGiE SpArEn - Burkhalter Technics AG

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Das Magazin der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Sommer 09 //<br />

Grossprojekte Schweiz // Verkehrstechnik // Installationen // Services // Gebäudetechnik // Telematic // Security<br />

auf<br />

DrAhT.<br />

<strong>EnErGiE</strong><br />

<strong>SpArEn</strong><br />

DAS GEhT EinfAchEr, AlS MAn DEnkT<br />

WESTSiDE<br />

Ein GEBäuDE WirD SElBSTSTänDiG<br />

pAul SchErrEr inSTiTuT<br />

DiE uMWElT SAuBEr hAlTEn –<br />

DAS MüSSEn jETzT Auch SchiffE Tun


inhalt editorial<br />

Das Magazin der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Sommer 09 //<br />

aufDrAhT.<br />

ETH Zürich: Beim neuen Sportzentrum auf dem Hönggerberg zählen<br />

vor allem die inneren Werte. // Seite 4<br />

Bern Brünnen: Im Westen regelt sich dank modernster Gebäudeautomation<br />

sogar das Einkaufen fast von alleine. // Seite 14<br />

Wasserwerke Zürich: Schon das Musterprojekt hat es allen gezeigt:<br />

Auch komplizierte Installationen verlaufen ohne Komplikationen. // Seite 20<br />

Bank Pictet: Je diskreter die Geschäfte, desto aufwendiger die Installationen. // Seite 22<br />

Energie sparen: Statt Lampen wechseln, LEC installieren. // Seite 24<br />

Villmergen: Das Paul Scherrer Institut forscht in trüben Gewässern:<br />

Klimaschutz auf hoher See. // Seite 26<br />

Impressum: «aufDRAHT» ist eine Kundenzeitschrift der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> Zürich und erscheint in unregelmässigen Abständen.<br />

Konzeption, Text: archipress.ch, Chabrey Grafik: Othmar Rothenfluh, Zürich<br />

Redaktion: Peter Michel, <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>, Zürich und archipress.ch Korrektorat: Ruth Rybi, Gockhausen<br />

Fotos: Daniel Boschung, Wallisellen, Westside Bern, Wasserwerke Zürich, Zoo Zürich, Mövenpick Hotel, Rita Palanikumar, Zürich<br />

Illustrationen: Daniel Libeskind, New York Druckerei: Reproscan, Zürich<br />

| 02 | 03 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

8 12<br />

Peter Michel // Geschäftsführer <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> //<br />

«DiE GEBäuDE<br />

WErDEn SElBST-<br />

STänDiG unD<br />

<strong>SpArEn</strong> <strong>EnErGiE</strong>.»<br />

Diese Aussage ist das ziel der Automation von Gebäuden. Als Gebäudeautomati-<br />

sierung oder Gebäudeautomation wird die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und<br />

Optimierungseinrichtungen in Gebäuden bezeichnet. Dazu gehören vor allem Heizung, Lüftung<br />

und Klima, aber auch Licht-, Sicherheits- und Schliessanlagen.<br />

Sinn und Zweck ist es, Funktionsabläufe automatisch nach vorgegebenen Einstellwerten, sogenannten<br />

Parametern auszuführen und die Bedienung von Geräten wie Heizanlagen und Lichtschaltsteueranlagen<br />

zu vereinfachen.<br />

Alle Bedienelemente in einem Gebäude werden miteinander vernetzt und können zentral angesteuert<br />

werden. Dank dieser zentralen Steuerung wird es möglich, den Energieverbrauch<br />

zu drosseln. in dieser Ausgabe von «aufDrAhT» zeigen wir an zwei Beispielen<br />

– dem Einkaufszentrum Westside in Bern und den Wasserwerken zürich<br />

– wie das funktionieren kann. Für <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> ist laufende Entwicklung in<br />

Sachen Technik, sei es bei der Gebäude- und Industrieautomation, sei es bei der Telematic und<br />

bei der Möglichkeit zur Einsparung von Energie, ein entscheidender Punkt. Darum nützen wir<br />

«aufDRAHT», um Ihnen anhand von Beispielen zu zeigen, was die Technik heute kann und was<br />

wir von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> davon halten.<br />

Ich wünsche Ihnen Lesevergnügen und dabei ein wenig Weiterbildung.<br />

Peter Michel


projekt: eth sport center hönggerberg<br />

BEWEGEnD<br />

fur SporTlEr,<br />

viSionär<br />

fur ArchiTEkTEn<br />

| 04 | 05 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Die Landschaft fliesst als Grünrampe durch das<br />

neue Sport Center auf dem Hönggerberg hindurch<br />

und verwischt innen und aussen. Der flache<br />

Baukörper schiebt sich unter die Wiese und tritt nur gegen Westen<br />

mit seiner kristallinen Fassade in Erscheinung. Das Gebäude<br />

ist Teil des Ausbaus des Campus und bildet den Übergang zum offenen<br />

Erholungsgebiet.<br />

Die Architekten Helmut Dietrich und Much Untertrifaller spielen<br />

mit Gegensätzen, zum Beispiel mit der harten, dunklen Aussenhaut<br />

und der hellen, reflektierenden Auskleidung der Innenräume. Diese<br />

Die Eingangshalle neigt sich über eine<br />

Rampe nach unten zu den Sporthallen. Die<br />

Orientierung erfolgt über die Beschriftung<br />

am Boden. Natürliches Licht weist den<br />

Weg auch in die Untergeschosse.<br />

Das Sport Center<br />

tritt nur im Westen<br />

mit einer Fassade in<br />

Erscheinung (links),<br />

während die Ostfassade<br />

(rechts) unter<br />

die Wiese geschoben<br />

wird.<br />

Helligkeit wird mit verschiedenen Mitteln erreicht: einem weissen<br />

Boden, viel Tageslicht, einem Leitsystem, das das Kunstlicht steuert<br />

und dem Eindruck, es gebe kaum Kunstlicht. «Alles, was mit Installationen<br />

zu tun hat, ist nicht sichtbar. Das ist architektonisches<br />

Konzept», erläutert Fritz Kistler, Projektleiter von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />

seine Arbeit auf dem Hönggerberg. So blitzen nur Lichtstreifen<br />

am Hallenhimmel, zurückhaltende Vierecke beleuchten die Abgänge<br />

zu den Trainingsräumen, aber keine Steckdose, keine Leitung,<br />

kein Lüftungsrohr sind zu sehen. Die Architekten konzentrierten<br />

sich auf Licht und Raum, der Besucher soll das auch tun.


projekt: eth sport center hönggerberg<br />

| 06 | 07 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Das Warmwasserbad im<br />

Entspannungsbereich. Der<br />

ganze Teil wird mit Abwärme<br />

aus der Sauna aufgeheizt.<br />

Licht ist das beherrschende<br />

Thema. Gleissend hell oder sanft<br />

grün fällt es in die hellen Räume über<br />

verglaste Korridore, Oblichter oder<br />

teilverglaste Fassaden.<br />

Der einSatz von enerGie<br />

bei bau unD betrieb SoLL<br />

minimaL Sein<br />

Die ETH Zürich macht den Unternehmen<br />

in Sachen ökologisches Bauen strenge<br />

Vorschriften. Alle Baustoffe müssen recycelbar<br />

sein.Das bedeutet zum Beispiel für die<br />

Elektroinstallateure, dass sie zum Einziehen<br />

der halogenfreien Kabel kein Aerosol verwenden<br />

dürfen. Die angestrebte Minergie-Zertifizierung<br />

wird unter anderem durch eine<br />

Wärmerückgewinnung und durch eine<br />

Solaranlage erreicht.


tamedia werd-areal<br />

Ein proviSoriuM MAchTS:<br />

DEr STroM GEhT off,<br />

DEr T<strong>AG</strong>i BlEiBT on<br />

Ein Dieselmotor treibt das Notstromaggregat<br />

im Untergeschoss der Tamedia an der Werdstrasse 21 an.<br />

Auch wenn die Tamedia an der Werdstrasse<br />

in Zürich einen grossen Neubau plant,<br />

so stehen doch laufende Erneuerungen an,<br />

auch beim Strom. Die Installationen rund um die<br />

Elektrohauptverteilung – und von ihr hängen immerhin<br />

gegen 1100 Arbeitsplätze ab – ist rund 40 Jahre alt. Das<br />

Dieselnotstromaggregat mitsamt allen Elektroleitungen<br />

ist nicht viel jünger. Dass mit dem Ersatz von Tableau,<br />

Dieselstromaggregat und Leitungen auch gleich<br />

die modernsten Geräte mit eingebaut wurden, versteht<br />

sich von selbst. So installierte die <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />

auch eine USV-Verteilung (unterbrechungsfreie Stromversorgung).<br />

Eine USV besteht aus Akkumulatoren,<br />

Stromrichtern und einer elektronischen Steuerung und<br />

Regelung. Eine USV schützt das angeschlossene System<br />

nicht nur vor Stromausfall, sondern auch vor Un-<br />

| 08 | 09 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

ter- und Überspannung und vor Frequenzänderungen<br />

und Oberschwingungen.<br />

Ein Medienhaus wie die Tamedia mit zwei Onlineredaktionen,<br />

drei Tageszeitungen, mehreren Periodika,<br />

einem grossen Verlag und dem Sitz der gesamten<br />

Konzernspitze darf nie dunkel werden. Darum musste<br />

der Ersatz der bestehenden Installationen nicht nur<br />

sorgfältig geplant, die USV-Anlage zusätzlich installiert<br />

werden, sondern entsprechende Provisorien mussten<br />

zuerst eingebaut werden.<br />

Die Installateure der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> hängten des<br />

Nachts, immer zwischen 01.00 und 05.00 Uhr, die Leitungen<br />

um. Erst dann ging es an die Installation der<br />

neuen Geräte. «Das Umschalten von der alten Hauptverteilung<br />

auf das Provisorium und vom Provisorium<br />

auf die neue Verteilung war eine echte Nervenprobe»,<br />

«aCHtunG<br />

LebenSGefaHr»<br />

Das gilt im wahrsten<br />

Sinne des Wortes für die<br />

Installateure, wenn<br />

Leitungen und Schaltschränke<br />

offen sind, und<br />

im übertragenen für den<br />

gesamten Tamedia-Konzern,<br />

wenn es um den<br />

Strom geht. Ein Medienkonzern<br />

ohne Strom ist<br />

in seinem Lebensnerv<br />

getroffen. Da bleiben<br />

nicht nur Zehntausende<br />

online ohne News, sondern<br />

auch Hunderttausende<br />

ohne «Tages-Anzeiger»<br />

und ohne Pendlerzeitungen<br />

«News»<br />

und «20Minuten»..<br />

Oben: Die Trassees oben an den Schaltschränken sind fertig installiert.<br />

Noch warten (unten) Installationsarbeiten an den Schränken<br />

und Tableaus für die Steuerung der Abluftanlagen am Diesel.<br />

erzählt Urs Gsell, der als Projektleiter die drei Installateure<br />

von <strong>Burkhalter</strong> im Auge hatte.<br />

Spannung war auch für Erwin Bosshard, den Bauleiter<br />

der Tamedia am Standort Zürich, immer dabei. Das wird<br />

auch beim Neubau so sein, den die Tamedia auf dem<br />

Werd-Areal in Planung hat.<br />

Der japanische Architekt Shigeru Ban hat ein fünfstöckiges<br />

Gebäude entworfen mit einer filigranen Tragstruktur<br />

aus Holz. Der Bau ersetzt die drei Altbauten<br />

an der Werdstrasse 11, 13 und 15. Die Tamedia<br />

hat sich mit dem Bau ehrgeizige Ziele gesetzt und<br />

will nicht nur einen Beitrag zur hochwertigen Architektur<br />

in der Limmatstadt leisten, sondern der Konzern<br />

will damit auch seinen Willen zur Schonung der<br />

Umwelt manifest machen. Der nachwachsende Baustoff<br />

Holz steht als Zeichen für die Nachhaltigkeit.<br />

Die Doppelfassade gegen die Sihl wirkt als Klimapuffer.<br />

Ein natürliches Lüftungssystem, eine ausgeklügelte<br />

Wärmedämmung und eine Wärmepumpe sorgen<br />

für einen minimierten Verbrauch von Brennstoff.<br />

«Bereits im Altbau», so führt Erwin Bosshard aus, «führen<br />

wir laufend energetische Verbesserungen durch<br />

wie die Sanierung von Fenstern oder die Heizung mit<br />

Grundwasser. Ziel ist die C02-Neutralität.»


projekt: mövenpick<br />

MövEnpick:<br />

DAS hoTEl AlS<br />

MEETinGpoinT<br />

mit neun neu gestalteten Seminar-<br />

und Kongressräumen ist das mövenpick<br />

Hotel zürich-regensdorf das<br />

Hotel im raum zürich mit dem grössten<br />

Konferenzzentrum. Die Firma <strong>Burkhalter</strong><br />

<strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> hatte zeitweise alleine für die Installation<br />

von Licht, Lüftung, Kälte und Telematic bis zu<br />

20 Mann auf der Baustelle in Regensdorf, denn gebaut<br />

wurde im geöffneten Haus, rund um Gäste, die<br />

nicht gestört werden wollten und sollten.<br />

Vom ersten bis in den sechsten Stock wurden 150<br />

Hotelzimmer einer umfassenden Erneuerung unterzogen,<br />

Etage um Etage. Der Geschäftsgast steht bei<br />

Mövenpick in Regensdorf ganz im Fokus, schliesslich<br />

ist das Haus gerade mal 8 Kilometer vom Flughafen<br />

Zürich Kloten und nur wenige Kilometer von<br />

Messegelände und Hallenstadion in Zürich Oerlikon<br />

entfernt. Das zeigt sich auch in der technischen<br />

Einrichtung der Zimmer. Dank UMTS, High-Speed-<br />

Internet, Wireless LAN und einem gratis Businesscorner<br />

hat der Gast im ganzen Haus Zugriff aufs<br />

Internet und kann von überall seine Geschäfte<br />

erledigen. Beleuchtung und Ablagefläche in den<br />

Zimmern sind genauso auf den Businessgast ausgerichtet<br />

wie der ultramoderne «Meeting Place» im<br />

Soussol des Hauses.<br />

Die neun Tagungs-, Meeting- und Konferenzräume<br />

bieten 2 bis 120 Personen Platz. Die Bestuhlung<br />

ist flexibel. Und so nutzen Firmen das Angebot<br />

von Mövenpick Regensdorf für Weiterbildung,<br />

für Produkteschulung, für Kundentreffen oder wie<br />

die UEFA für die Einstimmung ihrer Schiedsrichter<br />

auf die UEFA EURO 2008. Untergebracht wurden<br />

diese dann auch während der EM in Regensdorf.<br />

| 10 | 11 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Das war mit ein Grund, warum sich die am Umbau<br />

beteiligten Unternehmen sputen mussten. Andreas<br />

Jud, der Projektleiter bei der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>,<br />

kann sich gut erinnern, wie die benötigten<br />

Meetingräume und Hotelzimmer für die UEFA vorzeitig<br />

fertiggestellt wurden: «Dank dem Einsatz unserer<br />

Leute rund um die Uhr hatten wir mit den Elektro-<br />

installationen keine Probleme» Das sieht auch der<br />

General Manager des Hotels in Regensdorf so.<br />

Norbert Fontana ist wie Andreas Jud ganz stolz, dass<br />

trotz der kurzen Bauzeit von gerade mal acht Monaten<br />

der Betrieb in den neuen Räumlichkeiten von<br />

Anfang an optimal lief.<br />

Dabei ist Mövenpick mit dem Haus in Regensdorf<br />

einen neuen Weg gegangen. Norbert Fontana: «Dass<br />

wir auf eine ultramoderne Technik in den neuen<br />

Meetingräumen setzen, das versteht sich von selbst,<br />

aber wir haben vor allem beim Verpflegungskonzept<br />

den Hebel angesetzt». Und so sind in Regensdorf die<br />

Zeiten vorbei, wo sich Teilnehmer an Konferenzen<br />

den Kaffee über die Akten schütten, in der Pause ein<br />

pampiges Sandwich verdrücken und beim Mittagessen<br />

mit einem langweiligen Dreigänger verköstigt<br />

werden. Im grosszügigen Raum «Meet and Relax»,<br />

angrenzend an die Eventräumlichkeiten, ist eine<br />

Showküche integriert, die individuell auf die Wünsche<br />

der Seminar- und Konferenzveranstalter eingeht.<br />

«Frische Produkte halten auch die Menschen<br />

frisch», davon ist Norbert Fontana überzeugt. Und<br />

bis jetzt hat der Erfolg ihm recht gegeben. Im laufenden<br />

Jahr wird das Convention-Centre – da finden<br />

bis 1200 Menschen Platz – auf den neuesten Stand<br />

gebracht, technisch, farblich und in Sachen Design<br />

und natürlich kulinarisch.<br />

«PaSSionateLy<br />

SwiSS» –<br />

Der mövenPiCK-<br />

CLaim<br />

Typisch schweizerische<br />

Werte vermitteln die<br />

Mövenpick Hotels &<br />

Resorts, am schweizerischsten<br />

in der Schweiz.<br />

An fünf Standorten betreibt<br />

die Mövenpick Hotels &<br />

Resorts Management <strong>AG</strong><br />

Airport- und Cityhotels.<br />

Diese Hotels zeichnen<br />

sich durch eine moderne<br />

Infrastruktur, optimale<br />

Standorte im Stadtzentrum,<br />

Flughafen- oder Messenähe<br />

aus. Sie verfügen alle über<br />

ein zeitgemäss ausgestattetes<br />

Businesscenter. Das<br />

Hotel in Zürich-Regensdorf<br />

gehört in diese Kategorie.<br />

Bankette für Seminarteilnehmer sind<br />

von den öffentlichen Restaurants getrennt und<br />

finden in einem eigenen Raum statt.<br />

Oben: Mit dem neuen Verpflegungskonzept,<br />

kein Essen und Trinken im Seminarraum selber,<br />

geht Mövenpick Regensdorf ganz neue Wege.<br />

Die offene Showküche in der Mitte offeriert<br />

im Stundentakt frische Leckereien.<br />

Links: Die Seminarräume sind technisch auf dem<br />

neuesten Stand mit Beamern, Wireless,<br />

DVD, mit einer Verdunklungsanlage und mit Klima<br />

und Lüftung.


service<br />

unD DiE BurkhAlTErS koMMEn …<br />

8 Servicetechniker und 3 Telematictechniker touren in und um Zürich. Gebietsweise sind<br />

sie eingeteilt, je nach anfallender Arbeit allein oder zu zweit, ein Techniker und ein Auszu-<br />

bildender. Erika Mühlebach, die Disponentin an der Hohlstrasse, hat die Kunden und die<br />

Techniker im Griff. Ihre Erfahrung entscheidet, ob sie sofort ausrücken müssen, weil der<br />

Kunde im Dunkeln sitzt, oder ob der defekte Storen auch anderntags repariert werden kann.<br />

07.58 kloTEn / Erika Mühlebach hat Philipp Bosshart (24) und Christopher Mendelin (19) nach Kloten beordert. Im Badezimmer<br />

von Karin Rufer gehen weder Licht noch Steckdose. Notfälle erhält der Techniker per Telefon oder SMS, Aufträge für den Folgetag schriftlich.<br />

Das erfordert viel Flexibilität und Selbstständigkeit. «Ich schätze das», sagt Philipp Bosshart.<br />

09.35 WinDlAch / Der Elektrokontrolleur hat zwei undichte Stellen am Haustechnikkasten gefunden. Das ist Garantiearbeit und<br />

schnell erledigt. Das Einfamilienhaus Chällbach 12 wurde 2006 von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> Kloten installiert. Yvonne Romer, die Hausbesitzerin,<br />

wirft nur schnell einen Blick auf die Arbeiten. Die Kinder sind da schon mehr interessiert. Vor allem der Fotograf hat es ihnen angetan.<br />

10.30 GlATTfElDEn / An der Fränzlistrasse kennen sich die beiden Techniker aus. Vor wenigen Wochen wollte die elektrische Klingel<br />

nicht mehr, jetzt ist es die Storensteuerung. Philipp Bosshart musste das Teil bestellen, nachdem der Kunde die Störung gemeldet hatte.<br />

Die beiden wissen, was sich gehört: Schuhe ausziehen und sorgfältig Abdeckungen entfernen. Es darf keine Spuren geben.<br />

13.00 WAlliSEllEn / Nach einem frühen Mittagessen wird es etwas knifflig. Seit zwei Wochen funktioniert in einem Geschäftshaus<br />

die Schliessanlage der Eingangstüre nicht, und in der Tiefgarage brennt das Licht rund um die Uhr. «Wir mögen die Detektivarbeit».<br />

Das meinen beide Mitarbeiter zu ihrem Job. Und Spürsinn ist einiger vonnöten. Zuerst versuchen es die beiden im Gespräch mit dem Hauswart.<br />

| 12 | 13 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Der Fehler ist schnell gefunden Ein etwas kurz abisoliertes Kabel ist verschmort. Einzig der Zugang zum Corpus Delicti ist etwas schwierig.<br />

Die beiden sind ein eingespieltes Team: «Wir arbeiten gerne zusammen», meint Chris und macht sich auf den Weg zum Sicherungskasten.<br />

Ein längeres Kabel wird eingezogen, die Klemme ersetzt. Alles funktioniert. «Ich kann wieder Haare föhnen», meint Karin Rufer begeistert.<br />

Christopher Mendelin ersetzt eine gebrochene Abdeckung im Haustechnikkasten und dann geht es schon weiter zum nächsten Kunden.<br />

Der Auszubildende ist erst seit vier Monaten bei <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> im Serviceteam. «Ich war vorher auf der Baustelle, aber dieser Kontakt<br />

mit den verschiedenen Leuten, das gefällt mir viel besser», meint Chris.<br />

Während Christopher oben alles vorbereitet, studiert Philipp unten das Tableau. Das Ersatzteil ist dann schnell eingebaut. Schwiegervater<br />

Bert Frei, der den Technikern die Türe öffnet, kann wieder zurück in sein eigenes Haus. Die Arbeit dauerte rund 30 Minuten.<br />

Philipp Bosshart erklärt: «Der grösste Teil unserer Arbeit besteht aus Reparaturarbeiten, aber wir erledigen auch Garantiesachen.»<br />

Dann studieren sie den Schaltplan des Elektrotableaus, dann die einschlägigen Komponenten und testen Strom ja, Strom nein.<br />

Mit vereinten Kräften finden sie den Teufel dann im Detail: Die beiden Steuergeräte funktionieren nicht. Sie werden bestellt und nächste<br />

Woche eingebaut. Jetzt geht es zurück ins Büro. Die Rapporte werden geschrieben und die Arbeiten für den kommenden Tag vorbereitet.


projekt: westside<br />

iM<br />

WESTEn<br />

viEl<br />

nEuES<br />

was Daniel Libeskind 2004 schwungvoll skizziert<br />

hatte, ist seit dem 8. oktober 2008 im<br />

westen von bern in betrieb. Das Einkaufszentrum<br />

Westside mit Erlebnisbad, Altersresidenz, Hotel und Kinokomplex<br />

ist nicht nur die grösste Anlage der Schweiz, mit 500 Millionen<br />

Franken die teuerste, sondern sicher auch die modernste.<br />

Die gesamten 150 000 Quadratmeter Nutzfläche werden zentral<br />

beleuchtet, belüftet, beheizt und überwacht. Die Bauherrin, die<br />

| 14 | 15 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Für Bernaqua, das Erlebnisbad,<br />

werden Luft- und Wasser-<br />

temperatur, aber auch das Licht<br />

zentral gesteuert.<br />

Neue Brünnen <strong>AG</strong>, eine 100%-Tochter der Genossenschaft Migros<br />

Aare, hat den ganzen Komplex per Gebäudeautomation auf<br />

den neuesten technischen Stand gebracht.<br />

In die Automation sind die Gebäudeteile Multiplexkino mit seinen<br />

11 Sälen, die Shopping Mall mit 55 Fachgeschäften und 10<br />

Restaurants auf rund 35 000 Quadratmetern, das Erlebnisbad mit<br />

Spa und Fitnesscenter, das Hotel Holiday Inn mit 144 Zimmern<br />

und 11 Seminarräumen und die Altersresidenz mit 95 Seniorenwohnungen<br />

und 20 Pflegezimmern integriert. 17 Stationen steuern<br />

und messen die Wärme, 12 die Kälte, 13 Anlagen sind im<br />

Sanitärbereich installiert, 115 sorgen für Zu- und Abluft, 65 für<br />

die Entrauchung. Das ist aber noch nicht alles. Auch die allgemeine<br />

Beleuchtung in allen Gebäuden, das Licht in den Läden<br />

und im Bad, die Werbebeleuchtung und Storensteuerung, die<br />

Türöffnung und die Ampelsteuerung für die Zu- und Wegfahrt<br />

in die Parkhäuser werden über 2000 vernetzte Geräte gesteuert.<br />

Statt Gebäudeautomation nennt sich diese Installation auch


projekt: westside<br />

Mess-, Steuer-, Regel- und Leitsystem. Sie ist ein Führungsinstrument<br />

für alle technischen Prozesse. Der Nutzen ist klar. Zwar<br />

sind die Anschaffungskosten hoch, die Installationskosten mit<br />

gegen 5 Millionen Franken alleine für die Gebäudeautomation<br />

nicht bescheiden, aber die Effizienz der Prozesse wird gesteigert,<br />

die Abstimmung der verschiedenen Anlagen verbessert.<br />

Alleine schon durch diese bessere Abstimmung kann Energie<br />

eingespart werden.<br />

Ein Gebäudeleitsystem ist pyramidenförmig aufgebaut. Auf der<br />

untersten Ebene wird gemessen, das sind die Datenpunkte, die<br />

das tun an den eingebauten Geräten. Auf der mittleren Ebene<br />

wird gesteuert und geregelt. Hier kommen Automatisationsstationen<br />

und Schaltschränke wiederum mit Tausenden von Datenpunkten<br />

zum Einsatz. Und auf der obersten, der sogenannten<br />

In der Schnittskizze von Libeskind ist die Grösse des neuen Stadtteils in Bern<br />

Brünnen zu erkennen.<br />

| 16 | 17 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Das Treppenhaus im Bad wird<br />

mit Tageslicht erhellt. Sensoren<br />

teilen der Lichtsteuerung mit,<br />

wann das Kunstlicht eingeschaltet<br />

werden muss.<br />

Managementebene wird geleitet, und das mittels Computern. In<br />

Bern Brünnen standen für die Bauherrin und für die Installateurin<br />

des Gebäudeleitsystems, die <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>, nicht nur<br />

die hochwertige Architektur und die ausgeklügelte Technik im<br />

Vordergrund, sondern auch ökologische Aspekte. Der Bauherrin<br />

ist bewusst, dass die Hälfte der in der Schweiz verbrauchten<br />

Energie bei Gebäuden anfällt. Bei der konsequenten Anwendung<br />

des Minergiestandards könnte alleine hier der Energieverbrauch<br />

um 60 bis 70% reduziert werden. Das Freizeit- und Einkaufszentrum<br />

Westend ist darum konsequent im Minergie-Standard<br />

erbaut. Der jährliche Wärmeenergiebedarf beträgt nach ersten<br />

Messungen und Auswertungen 11 500 Megawattstunden. Die<br />

Hälfte der Wärmeenergie wird von einer Holzschnitzelheizung<br />

gewonnen, 35% mittels Wärmerückgewinnung und nur gerade<br />

15% mit Heizöl.<br />

Die Abwärme der Shopping Mall wird zurückgewonnen und<br />

dient der Erwärmung des Bades. Die Kältemaschinen liefert<br />

ebenfalls Abwärme ins Bad, während die Lebensmittelkühlschränke<br />

die Wohnungen der Senioren erwärmen. Das Leitsys-<br />

erfoLGreiCH GePLant,<br />

SCHneLL Gebaut<br />

Am 1. März 2007 hatte die <strong>Burkhalter</strong><br />

<strong>Technics</strong> den Werkvertrag für die<br />

Gebäudeautomation unterschrieben, am<br />

8. Oktober 2008 wurde Westside eröffnet.<br />

Dazwischen wurden durchschnittlich pro<br />

Monat 2700 Datenpunkte installiert und die<br />

entsprechende Software programmiert.<br />

Am Eröffnungstag klemmte auf jeden Fall<br />

keine Türe, kein Licht versagte den Dienst,<br />

kein kühler Luftzug vertrieb die Gäste.<br />

Das System funktionierte einwandfrei.


projekt: westside<br />

Der Besucher aus dem<br />

Westen erlebt das<br />

Einkaufszentrum als Brücke<br />

über der Autobahn mit Blick<br />

auf den Hotelturm.<br />

tem sorgt dafür, dass nirgends überheizt, nirgends unterkühlt ist,<br />

dass einmal programmierte Temperaturen auch so bleiben. So<br />

sind die Wohnungen der Senioren in der kalten Jahreszeit auf 22<br />

Grad eingestellt. Der Bewohner kann individuell um 3 Grad rauf<br />

und runter drehen, ohne dass das System einen Fehler meldet.<br />

In der Shopping Mall ist es rund 20 Grad warm mit einem konstanten<br />

Luftaustausch. Wer Westside schon einmal besucht hat,<br />

dem fällt auf, wie angenehm hier die Luft ist. Genauso ist es mit<br />

dem Licht. Architekt Daniel Libeskind hat sehr viel Tageslicht<br />

eingebaut. Treppenhäuser, Bad und Mall werden ausreichend<br />

mit natürlichem Licht versorgt.<br />

Gerade wegen der dekonstruktiven Formensprache fügt sich der Komplex<br />

harmonisch in seine Umgebung ein.<br />

| 18 | 19 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

weStSiDe<br />

iSt unD bietet<br />

DaS maximum<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> arbeitete<br />

in Bern für das Gebäudeleitsystem<br />

ausschliesslich mit<br />

Schweizer Qualitätsprodukten<br />

und verwendete die Komponenten<br />

der Firma Saia-Burgess aus<br />

Murten. Und das in fast allen Bereichen,<br />

sowohl für die Automationsstationen<br />

wie auch für<br />

die Raumautomation, für das<br />

Managementsystem, für die<br />

Badewassertechnik und für die<br />

Kinoprojektoren. Für die Elektrosteuerungen<br />

kamen Produkte der<br />

bekannten helvetischen Firmen<br />

ABB und Feller zum Einsatz.<br />

War das Material echt schweizerisch,<br />

so waren die Arbeiter auf<br />

der Baustelle sehr international.<br />

Bis zu 50 Nationen waren in Bern<br />

Brünnen vertreten. Alleine<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> stellte Installateure<br />

aus Italien, der Schweiz,<br />

Kroatien, Serbien und Deutschland.<br />

Fast wie beim Turmbau zu<br />

Babel ging es auch bei der Anzahl<br />

Menschen zu und her. In der<br />

Endausbauphase im Herbst 2008<br />

tummelten sich zeitweise bis zu<br />

1500 Menschen auf der Baustelle,<br />

davon alleine mehr als 60 Elektroinstallateure.<br />

Das Publikum dankte den<br />

Aufwand und strömte am Tag der<br />

Eröffnung in Scharen nach Bern<br />

Brünnen. 50 000 kamen alleine<br />

am 8. Oktober 2008.<br />

Erst gegen Abend schalten sich die künstlichen Lichtquellen<br />

dazu, langsam je nach Bedarf und ohne menschliches Zutun.<br />

Sensoren messen die Lichtintensität und melden das an die<br />

Steuergeräte, die mittels eines Impulses das Licht und die entsprechenden<br />

Dimmer in Betrieb setzen. Der ganze Prozess wird<br />

von der Steuerzentrale überwacht. Dort ist auch ersichtlich,<br />

wenn Fehler auftreten, wenn ein Dimmer nicht funktioniert, eine<br />

Lampe kaputt ist, wenn es in einem Laden dunkel bleibt.<br />

Das Multiplexkino mit<br />

11 Sälen bietet 2400 Personen<br />

Platz. Licht und Luft regelt<br />

die Gebäudeautomation.<br />

«Es gibt Störungen, die können per Knopfdruck in der Steuerzentrale<br />

in Bern repariert werden, bei anderen schalten wir uns<br />

über das Netz ein oder dann muss der Installateur sich das Gerät<br />

vornehmen», erklärt Dubravko Zucko, der im Auftrag der<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> im Westside für Programmierung und Installation<br />

des gesamten Leitsystems zuständig war. «Seit dem<br />

8. Oktober vergangenen Jahres werden bis zur endgültigen<br />

Übernahme Ende Mai 2009 noch Arbeiten für die fünf technischen<br />

Dienste erledigt und die nachträglichen Kundenwünsche<br />

programmiert.». Das ist der Grund, warum nach wie vor fünf<br />

spezialisierte Installateure der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> täglich von<br />

Zürich nach Bern reisen.


projekt: wasserversorgung<br />

viEl WASSEr, GuTES<br />

WASSEr, iMMEr WASSEr<br />

Die wasserversorgung der Stadt zürich löst<br />

Schritt für Schritt die gesamten anlagesteuerungen<br />

für das trinkwasser der Stadt zürich ab.<br />

Die Grösse und die Anzahl der Anlagen sind enorm. 5 Wasseraufbereitungswerke,<br />

21 Reservoire und 31 Pumpwerke sorgen für<br />

das Trinkwasser von mehr als 800 000 Menschen in der Stadt Zürich<br />

und Umgebung. Unterbrüche bei der Wasserversorgung kann<br />

sich die Stadt nicht erlauben. Die selbst formulierte Hauptaufgabe<br />

des Wasserversorgungsbetriebes besteht in der Sicherstellung der<br />

Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in einwandfreier Qualität,<br />

in ausreichender Menge, mit genügendem Druck, zu jeder Tageszeit<br />

verfügbar und zu einem betriebswirtschaftlich günstigen Preis<br />

von momentan 0,25 Rappen pro Liter.<br />

| 20 | 21 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Links: Zürcher Wasser kommt aus<br />

dem See, aus dem Grundwasser<br />

und aus der Limmat und fliesst<br />

unsichtbar in 1555 Kilometern<br />

Rohrleitungen auf dem Stadtgebiet.<br />

Unten: Die Filtergalerie in der<br />

Limmatwasseraufbereitung ist<br />

Teil des Musterprojektes.<br />

Die Erneuerung der Steuerungsanlagen soll die Stadt dereinst<br />

rund 50 Millionen Franken kosten. Da erstaunt es nicht, dass sie<br />

sich mit dem Musterprojekt im Werk Limmatwasseraufbereitung<br />

(LIWA) Klarheit über das geeignete System verschaffen will. LIWA<br />

soll Abläufe optimieren und sicherstellen, dass die prozessorientierten<br />

Steueranlagen und die neuen Automationskomponenten den<br />

Betrieb der Anlagen optimal unterstützen, sodass die Erneuerung<br />

ohne Beeinträchtigung der Wasserversorgung erfolgen kann.<br />

Gleichzeitig haben sich die Wasserwerke vorgenommen, die Projektdaten<br />

künftig zentral in einer Datenbank zu verwalten. Was da<br />

so kurz in einem Satz dahingeschrieben ist, sorgt bei allen Beteiligten<br />

für einen erheblichen Aufwand. Und das ist noch nicht alles.<br />

Will Zürich das Label «Energiestadt» tragen, müssen auch die<br />

Oben und rechts:<br />

Der gesamte Inhalt der<br />

Schaltschränke wurde von<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> mit<br />

neuen Komponenten ausgestattet<br />

und verdrahtet.<br />

Die fertigen Racks wurden<br />

dann in die bestehenden<br />

Schränke eingebaut.<br />

GeSteuert wirD<br />

LoKaL unD zentraL<br />

Die Betriebswarte im Limmatwasserwerk<br />

ist nur zeitweise besetzt, wird<br />

aber rund um die Uhr vom benachbarten<br />

Hardhof gesteuert.<br />

Die gesamte Automation in der<br />

Betriebswarte musste mit einem neuen<br />

System installiert und verkabelt werden.<br />

Filtratpumpen und Spülwasserpumpen im<br />

Rohwasserpumpwerk im Untergeschoss<br />

des Limmatwasserwerkes an der Grünaustrasse.<br />

Wasserwerke helfen Energie zu sparen. 35 Gigawattstunden Strom<br />

verbrauchen sie pro Jahr, unter anderem, um das Wasser vom See,<br />

dem tiefsten Punkt, mit bis zu 70% Steigung in die Reservoire zu<br />

pumpen.<br />

Peter Gebhard, Abteilungsleiter bei der Wasserversorgung und<br />

verantwortlich für das Gesamtprojekt der technischen Erneuerung<br />

der Zentralsteuerung, ist zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten:<br />

«Das Musterprojekt LIWA hat mir gezeigt, dass wir auf dem richtigen<br />

Kurs sind. Die Konzepte haben sich bewährt, die Angaben der<br />

Steuerbeschriebe, Anlagen- und Elektroschemas konnten in Steuerungsprogramme,<br />

in Schaltschränke und funktionierende Aufbereitungsanlagen<br />

umgesetzt werden.»<br />

Seit Ende Januar sind die Elektroinstallationen, die <strong>Burkhalter</strong><br />

<strong>Technics</strong> vorgenommen hat, beendet. Gerade mal zehn Monate<br />

haben die Arbeiten gedauert. Sie umspannten die gesamten<br />

Elektroinstallationen im Musterprojekt LIWA an der Grünaustrasse<br />

in Zürich wie Netzwerke, die Installation und das Ausrüsten der<br />

Schaltgeräte-Kombination auch in der Betriebswarte. «Wie die Feuerwehr<br />

haben die <strong>Burkhalter</strong>s die Schaltschränke auf der Baustelle<br />

ausgewechselt, nachdem sie in der Werkstatt vorinstalliert wurden»,<br />

gibt sich Gebhard begeistert.<br />

Das Dutzend Installateure, das für <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> arbeitete,<br />

hatte es mit Teilen der Industrieautomatisation zu tun, die nicht ins<br />

alltägliche Programm gehören. Es ging weniger um Klima, Heizung<br />

und Lüftung als vielmehr um Pumpen, Klappen und Filter und um<br />

Chemieanlagen, die alle in das System integriert werden mussten.<br />

Jetzt ziehen die Installateure ab und der Ball liegt wieder bei Peter<br />

Gebhard: «Wir müssen auswerten, ob die Ziele erreicht wurden, bevor<br />

wir mit dem Projekt weiterfahren.» Aber Gebhard gibt sich zuversichtlich.<br />

«Wir haben gute Partner gewählt. Das Wasser fliesst<br />

und tat es auch während der Bauphase ohne Unterbruch.»


projekt: bank pictet<br />

DEr GuTE DrAhT<br />

zur WElT<br />

unD zuM GElD<br />

Dieses Jugendstilhaus, unter Denkmalschutz an<br />

der freigutstrasse, ist jetzt das neue zürcher<br />

zuhause der Genfer Privatbank Pictet. Hinter<br />

der fassade verbergen sich diskrete eleganz und<br />

modernste Gebäudeautomation. Für Kunden öffnet sich<br />

die Bank auf Knopfdruck, für die Angestellten per modernster Gesichtserkennung,<br />

auch Biometrie genannt. Bei der Gesichtserkennung<br />

werden die charakteristischen Merkmale der Gesichtszüge anhand<br />

eines digitalisierten Bildes bestimmt. Sicher ist das System für die<br />

Bank und angenehm für das Personal. Die Zeiten der Plastikkarten am<br />

Hosenbund gehören der Vergangenheit an. Die Genfer Privatbank ist<br />

eine der wenigen Firmen, die die Biometrie als Zutrittssystem anwendet.<br />

Und das ist nicht das Einzige, was bei Pictet besonders ist. Die<br />

sprichwörtliche Diskretion der Schweizer Banken ist bei den Genfern<br />

auf Schritt und Tritt sichtbar.<br />

Marcel Ernst, der Architekt, der das Haus umbaute und die gestalterischen<br />

Vorgaben umsetzte, drückt das so aus: «Alles ist echt und nichts<br />

nur blosser Schein. Die Technik dient dem Kunden, aber sie ist nicht<br />

sichtbar.» Erst wer genau hinsieht, bemerkt die Touchpaneels für Klima,<br />

Licht und Steuerung von Bildschirmen in den Sitzungszimmern.<br />

Nur den Kenner merkt, dass das Holz des Sitzungstisches aus Nussbaum<br />

ist, die Wände mit Stoff bespannt sind.<br />

Qualität steht aber nicht nur bei den Einrichtungsgegenständen an<br />

oberster Stelle, sondern genauso bei der Technik. Der Datenhighway<br />

ist mit LWL-Installationen ausgerüstet, einem Datennetz, das vor allem<br />

dort zur Anwendung kommt, wo die Daten über grössere Distanzen<br />

übermittelt werden. Die Bank Pictet, 1805 in Genf gegründet, ist<br />

heute zwischen Singapur und Genf, zwischen Dubai und Barcelona<br />

weltweit mit 20 Filialen präsent. Da müssen Telematicinstallationen<br />

rund um die Uhr funktionieren, einen sicheren und schnellen Datenaustausch<br />

gewährleisten. Fred Häsler, der Projektleiter bei <strong>Burkhalter</strong><br />

<strong>Technics</strong>, betont, «dass die Technik Tag für Tag rasante Fortschritte<br />

macht». Darum waren auch im Serverraum der Bank Pictet Lösungen<br />

für die Schaltschränke gefragt, die die Racks einfach aufrüsten lassen.<br />

Die Schränke stehen nun frei im Raum. Die Installateure haben<br />

von beiden Seiten Zugang.<br />

Die gewählte Technik hat sich bereits bewährt und das trotz der sportlichen<br />

Bauzeit von gerade mal 4,5 Monaten. Der gesamte Betrieb<br />

verläuft zur vollen Zufriedenheit der Bank und das überall, beim Datenhighway,<br />

bei Video- und Telefonkonferenzen und im Sicherheitssystem.<br />

So hat sich der Spurt der 15 Installateure von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />

bezahlt gemacht, die nicht nur schnell schalteten, sondern sich<br />

auch noch in einem anspruchsvollen Umfeld bewähren mussten.<br />

| 22 | 23 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

Von oben nach unten: Nuss-<br />

baumpanelee und Sandsteinboden<br />

sind die Merkmale der Eingangs-<br />

halle. Die Stecker eines Rack in<br />

einem Schaltschrank von hinten.<br />

Die Eingangskontrolle funktioniert<br />

mittels Gesichtserkennung.<br />

Die Technik in den<br />

Kundenräumen ist<br />

erst dann sichtbar,<br />

wenn sie benötigt<br />

wird: Die Flachbildschirme<br />

und die<br />

Telefone verschwinden<br />

sonst im Tisch<br />

und im Sideboard.<br />

Serverraum:<br />

Die raCKS<br />

Haben KüHL<br />

Auffällig warm ist es<br />

im Serverraum. 21<br />

Grad herrschen im<br />

ersten Untergeschoss<br />

der Bank, eine Energiesparmassnahme.<br />

Gekühlt wird nicht der<br />

ganze Raum, sondern<br />

nur die Luft direkt über<br />

und um die Schaltschränke,<br />

ganze 15<br />

Kubikmeter, anstelle<br />

von 300. Die Schranktüren<br />

sind mit gelochtem<br />

Blech ausgerüstet,<br />

um einen Hitzestau zu<br />

vermeiden.


projekt: energie sparen<br />

STroM <strong>SpArEn</strong><br />

iST EinE<br />

SpAnnEnDE SAchE<br />

Light Energy Controller (LEC) macht es<br />

möglich: Die klassische Glühbirne spendet<br />

warmes Licht in der Hotellobby, die Speziallampe<br />

im Elefantenhaus brennt Tag<br />

und Nacht. Und doch wird Strom gespart.<br />

Der LEC eliminiert hohe Spannungen und Spannungsschwankungen<br />

des Netzes. Mit einer intelligenten elektromagnetischen<br />

Steuerung werden die Lampen mit<br />

stabilisierter Spannung unabhängig von der Last gespiesen.<br />

Und schon sinken die Stromkosten, und das<br />

bei gleichbleibendem Beleuchtungskomfort. Bauliche<br />

Massnahmen sind für den Einbau eines LEC nicht nötig.<br />

Das kleine Gerät wird einfach beim Gebäudeverteiler<br />

eingeschlauft. Hier misst es nicht nur die Spannung<br />

und gleicht sie aus, sondern zeigt auch den Energieverbrauch<br />

an.<br />

Die Wunderwaffe gegen Energieverschwendung wurde<br />

von der Firma Lexen in Forel entwickelt. Sie wurde von<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> im Novotel Zürich Airport Messe<br />

| 24 | 25 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

und im Zoo Zürich bereits eingesetzt. Projektleiter René<br />

Vetterli sieht gerade bei Hotels ein grosses Einsatzpotenzial:<br />

«In Hallen, Gängen, Speisesälen kann ein Hotel<br />

keine Sparlampen anbringen, sondern setzt auf das<br />

warme Licht der klassischen Glühlampe.» Die bleiben<br />

bei einer Energiesparlösung mit LEC einfach drin.<br />

Auch für den Zoo Zürich war das der entscheidende<br />

Punkt. Die exotische Masoalahalle oder das Elefantenhaus<br />

verlangen nach einem speziellen Licht, das mit<br />

Sparleuchten nicht erzeugt werden kann. Und doch will<br />

der Zoo Energie sparen, versteht er sich doch als Botschafter<br />

zwischen Mensch, Tier und Natur und hat sich<br />

einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Im Exotariumraum,<br />

dessen Gebäudeverteiler die Räume Elefant,<br />

Terrarium, Aquarium und Regenwald bedient, konnten<br />

seit der Installation des Light Energy Controller 29%<br />

Energie gespart werden. Die Investitionen von 40 000<br />

Franken sind bei Einsparungen von 66 Megawattstunden<br />

pro Jahr nach vier Jahren bereits amortisiert.<br />

Kronleuchter in Hotelhallen<br />

sind fester Bestandteil<br />

der Einrichtung.<br />

Zum Kronleuchter<br />

gehören Glühbirnen,<br />

richtige Energiefresser,<br />

genau wie die Lampen,<br />

die die Exotenhäuser im<br />

Zoo Zürich beleuchten.<br />

Die Netzspannung am<br />

Beispiel Zoo Zürich<br />

variiert zwischen<br />

228 Volt und 241 Volt.<br />

LEC gleicht die Spannung<br />

aus auf 208 bis<br />

213 Volt. Die niedrigere<br />

Spannung und der Ausgleich<br />

sorgen für<br />

eine Einsparung von bis<br />

zu 30% bei der Lichtenergie.<br />

Der Zoo Zürich hat seit der Installation der LEC im<br />

Elefantenhaus eine Zusatzsparmassnahme im Sommer:<br />

Licht aus am Tag, auch bei den Dickhäutern.<br />

Diese Zahlen bestätigen auch die öffentlichen Verkehrsbetriebe<br />

Lausanne. Im Busdepot brennt das Licht an 20<br />

Stunden während 365 Tagen. Es leuchten 639 Leuchtröhren,<br />

die mit 58 Watt ausgestattet sind. Nach der Installation<br />

von LEC konnten die Stromkosten von 63 395<br />

Franken um 16 401, die Ersatzkosten der Leuchtmittel<br />

um mehr als 5000 Franken gesenkt werden, und das bei<br />

einer Investition von etwas mehr als 17 000 Franken.<br />

245 V<br />

240 V<br />

235 V<br />

230 V<br />

225 V<br />

220 V<br />

215 V<br />

210 V<br />

205 V<br />

LeC: So GeHt eS, DaS brinGt eS,<br />

So vieL SPart eS unD Da Läuft eS SCHon<br />

Der LEC misst kontinuierlich die vom Netz gelieferte Spannung und<br />

stabilisiert sie durch elektromagnetische Induktion auf einen Wert möglichst<br />

nahe an 207 Volt. Bei diesem Wert brennen die Leuchtmittel am<br />

effektivsten. Das spart zwischen 11 und 29.6% Energie alleine bei den<br />

Lampen. Das Brechen der Spannungsspitzen verhilft den Lampen und<br />

den Vorschaltgeräten zu einem langen Leben. Bereits installiert unter<br />

anderem bei McDonalds in der Romandie, in Polen und Holland, in<br />

Lagerhallen von Coca Cola und im Kantonsspital Chur.<br />

ein Gerät SCHafft Den auSGLeiCH Strom SParen LeiCHt GemaCHt<br />

100 KW<br />

Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7<br />

90 KW<br />

80 KW<br />

70 KW<br />

60 KW<br />

50 KW<br />

40 KW<br />

30 KW<br />

20 KW<br />

Netzspannung Mit LEC stabilisierte Spannung KW ohne LEC KW mit LEC


projekt: paul scherrer institut<br />

Schiff Ahoi:<br />

MiT WEniGEr nox<br />

Auf hohEr SEE<br />

eins haben das Paul Scherrer institut<br />

in villigen und die burkhalter<br />

technics aG gemeinsam. Sie wollen<br />

einen beitrag zu einer nachhaltigen<br />

und umweltverträglichen anwendung<br />

von energie leisten. Der<br />

neue Dieselprüfstand, installiert mit dem Ziel,<br />

den Stickoxidausstoss (NOX) bei Schiffen zu halbieren,<br />

wurde am 8. November 2008 offiziell<br />

eröffnet. Der Dieselprüfstand ist Teil des Kompetenzzentrums<br />

für Energie und Mobilität im Paul<br />

Scherrer Institut (PSI). Das Forschungszentrum<br />

| 26 | 27 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

am Ufer der Aare entstand 1988 aus dem Zusammenschluss<br />

des Eidgenössischen Instituts für<br />

Reaktorforschung und dem Schweizerischen Institut<br />

für Nuklearphysik. Es wurde nach dem Kernphysiker<br />

Paul Scherrer (1890 –1969) benannt.<br />

Einer breiten Öffentlichkeit ist vor allem die Protonenbeschleunigungsanlage<br />

bekannt. Mit einem<br />

Scanning-Verfahren können auch tief liegende<br />

Tumoren von Patienten behandelt werden.<br />

Heute ist das PSI in Forschungsbereiche aufgeteilt.<br />

Das Institut beschäftigt 1300 Mitarbeitende.<br />

Seit 1988 haben in Villigen gegen 20 000<br />

forSCHunG<br />

oHne Lärm<br />

unD abGaS<br />

Die Forscher sind<br />

während der<br />

Betriebszeit des<br />

Motors durch<br />

eine Scheibe<br />

getrennt. Der Sechszylinder-Dieselmotor<br />

macht viel Lärm,<br />

auch während die<br />

Forscher ihre Messungen<br />

durchführen.<br />

Die neue Halle mit dem<br />

Dieselprüfstand auf dem<br />

Ostareal des Paul Scherrer<br />

Instituts in Villigen.


projekt: paul scherrer institut<br />

Oben: Ein Viertakt-Sechszylindermotor mit 1,2 Megawatt Leistung steht im Zentrum der Forschungsanstrengungen.<br />

Für den riesigen Motor musste extra eine Halle gebaut werden. Unten: Die Abluft läuft über ein Rohrsystem zur Messung,<br />

bevor sie auf Dach noch einmal per Katalysator gereinigt wird.<br />

Forscher aus der ganzen Welt an Projekten mitgearbeitet<br />

und 1500 Doktorarbeiten wurden hier<br />

geschrieben.<br />

Neben den Biowissenschaften, der Festkörperforschung,<br />

der Nanotechnologie und den Grossforschungsanlagen<br />

ist der Forschungsbereich «allgemeine<br />

Energie» der Bereich, der am meisten<br />

Interesse auf sich zieht. Die öffentliche Hand finanziert<br />

die Forschung mit. Das Paul Scherrer<br />

Institut befasst sich unter anderem mit erneuerbaren<br />

Energien, mit schadstoffarmer Verbrennungstechnik<br />

und mit Brennstoffzellenentwicklung.<br />

Am Dieselprüfstand geht es vor allem um die Reduktion<br />

der Emissionen bei den Verbrennungsvorgängen<br />

auf hoher See. Dieses Forschungsvor-<br />

| 28 | 29 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

haben lohnt sich. Im Jahre 2008 waren weltweit<br />

44 553 Handelsschiffe unterwegs mit einer Kapazität<br />

von mehr als 1 100 000 Millionen Bruttoregistertonnen.<br />

Diese ungeheuerliche Zahl wird<br />

verständlich, wenn man weiss, dass annähernd<br />

90% der Güter, die die Welt umkreisen, auf dem<br />

Seeweg transportiert werden.<br />

Alle diese Schiffe werden mit riesigen Dieselmotoren<br />

angetrieben. Schiffsdieselmotoren sind<br />

Langsamläufer mit einer Drehzahl von 80 bis 300<br />

Umdrehungen pro Minute. Sie laufen im Zweitaktbetrieb<br />

mit 5 bis 14 Zylindern und erbringen<br />

je nach Schiffsgrösse bis zu 100 Megawatt Leistung.<br />

Angetrieben werden sie mit Dieselöl und<br />

Schweröl, auch Bunkeröl oder Rückstandsöl genannt.<br />

150 Tonnen davon verbraucht ein grosses<br />

Der Generator wandelt die Wellenleistung in<br />

elektrische Leistung um.<br />

erSt meS-<br />

Sen, Dann<br />

forSCHen<br />

Erst mittels genauer<br />

Messungen kann<br />

bestimmt werden,<br />

welche Motoreneinstellungenverändert<br />

werden müssen,<br />

um die angestrebten<br />

Emissionsziele zu<br />

erreichen.<br />

Containerschiff oder ein Tanker, pro Tag wohlverstanden.<br />

Die Russ- und Stickoxidemissionen von<br />

Schweröl sind besonders gross. In der Atmosphäre<br />

bilden sich daraus Feinstaub und Ozon.<br />

Schiffsdieselmotoren sind für 5% des weltweiten<br />

erdölbasierten CO2-Ausstosses verantwortlich<br />

und für 13% des Stickoxidausstosses. Die<br />

Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO)<br />

will bis ins Jahr 2016 die Grenzwerte für Stickoxide<br />

schrittweise auf einen Fünftel des Ausstosses<br />

des Jahres 2000 senken. Das brachte die Industrie<br />

dazu, Forschungsgelder für die Entwicklung<br />

neuer Dieselmotoren zu sprechen.<br />

Im neu erbauten Dieselprüfstand steht ein hochmoderner<br />

Viertakt-Sechszylinder-Motor mit<br />

1,2 Megawatt Leistung. Die üblichen Schiffsdieselmotoren<br />

wären viel zu gross gewesen.<br />

Hier sollen neue Verbrennungstechniken getestet<br />

werden. Klaus Hoyer, Leiter der Untersuchungen<br />

und Messungen im Dieselprüfstand, erklärt<br />

das so: «Eine Verminderung schädlicher Emissionen<br />

wird bei einem Dieselfahrzeug zu Land mit


projekt: paul scherrer institut<br />

einem Katalysator erreicht, bei einem Schiff durch<br />

die Verbesserung des Verbrennungsprozesses im<br />

Motor.» So werden die Forscher unter anderem<br />

mit der Verbrennungstemperatur operieren. Je<br />

tiefer die Verbrennungstemperatur, desto weniger<br />

Stickoxide gelangen in die Atmosphäre, dafür<br />

mehr Russ. Und es wird mit einem Turbolader<br />

mit 9 Bar Vordruck experimentiert, der die<br />

Kompression aus den Zylindern teilweise auf<br />

einen Turbolader auslagert.<br />

Während auf hoher See der Dieselmotor eine<br />

Schiffsschraube antreibt, wird die Last im Dieselprüfstand<br />

mit einem elektrischen Generator<br />

simuliert. Die erzeugte Leistung des Generators<br />

wird mittels eines Frequenzumrichters über<br />

einen Mittelspannungstrafo ins Netz eingespiesen.<br />

1 Megawatt Leistung wollen die Forscher ins<br />

Netz zurückspeisen.<br />

Noch sind Klaus Hoyer und sein Team mit den<br />

Basismessungen beschäftigt. Im September 2009<br />

erfolgt dann der Startschuss zu den ersten Experimenten.<br />

Und noch sind die Installateure der Jen-<br />

| 30 | 31 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Sommer 09<br />

ny-Elektro, einer Tochter der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />

aus Döttingen, im Diesellabor anzutreffen. Noch<br />

feilen sie zusammen mit dem Forschungsteam an<br />

den letzten Details.<br />

Für Thomas Bugmann, den Niederlassungsleiter<br />

in Döttingen, ist die Arbeit im PSI ganz besonders:<br />

«Wir arbeiten hier eng mit den Forschern<br />

zusammen, installieren nach ihren Vorgaben.»<br />

In der Dieselhalle erstellte die Abteilung von<br />

Wilhelm Fleischmann, dem Sektionsleiter Elektroversorgung<br />

des PSI, die gesamte Planung. Installiert<br />

hat dann ein halbes Dutzend Elektroinstallateure<br />

aus Döttingen.<br />

Ganz speziell war sicher die Verkabelung des<br />

ganzen Messsystems rund um den Dieselmotor.<br />

Hier war nicht nur schnelles, sondern auch präzises<br />

Arbeiten gefragt. Um Verbrennungstechniken<br />

zu optimieren, müssen immer wieder die Verbrennungstemperaturen<br />

gemessen werden. Und<br />

Temperaturmessungen sind heikel, genauso wie<br />

die Resultatübermittlung. Und für all diese Installationen<br />

war Jenny-Elektro zuständig.<br />

Links: Hier werden die<br />

Abgaswerte des<br />

Dieselmotors gemessen.<br />

Rechts oben: Der Mittelspannungstransformator<br />

wandelt 400 V in 16 kV.<br />

Rechts unten: Der Motorblock<br />

ist mit zwei Wasserpumpen<br />

ausgerüstet.<br />

DruCK- unD<br />

temPeraturmeSSunGen<br />

Um die Verbrennungstechnik<br />

in einem<br />

Dieselmotor zu optimieren,<br />

sind laufende Messungen<br />

der Temperatur<br />

des Luft-Öl-Gemisches<br />

während und nach der<br />

Verbrennung notwendig.<br />

Auch die Temperatur<br />

in den Zylindern und<br />

im Turbolader werden<br />

laufend kontrolliert.


<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong><br />

Hohlstrasse 475<br />

8048 Zürich<br />

Telefon 044 432 11 11<br />

Fax 044 432 36 33<br />

www.burkhalter-technics.ch<br />

info@burkhalter-technics.ch<br />

Grossprojekte Schweiz // Verkehrstechnik // Installationen // Services // Gebäudetechnik // Telematic // Security

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