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Florian Stetter, Andreas Tobias, Karl Marko - Frenetic

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PRESSEHEFT


NANGA<br />

PARBAT<br />

Ein Film von<br />

Joseph Vilsmaier<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Reinhold Messner<br />

Mit<br />

<strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong>, <strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong>, <strong>Karl</strong> <strong>Marko</strong>vics,<br />

Jule Ronstedt<br />

PRESSEBETREUUNG<br />

prochaine ag, Susanne Hefti<br />

Mythenquai 355 • 8038 Zürich<br />

Tel. 044 488 44 25<br />

info@prochaine.ch<br />

Dauer: 100 min.<br />

Kinostart: 4. Februar 2010<br />

Download Bilder:<br />

www.frenetic.ch/presse<br />

2<br />

VERLEIH<br />

FRENETIC FILMS AG<br />

Bachstrasse 9 • 8038 Zürich<br />

Tél. 044 488 44 00 • Fax 044 488 44 11<br />

mail@frenetic.ch • www.frenetic.ch


SYNOPSIS<br />

Zwei Brüder. Ein Berg. Ihr Schicksal.<br />

Die Brüder Reinhold und Günther Messner setzen sich als Kinder das Ziel, irgendwann<br />

den Nanga Parbat, den über 8’000 Meter hohen „nackten Berg“ im Himalaya, zu besteigen.<br />

Im Jahre 1970 ist es für die damals 23 und 25 Jahre alten Brüder dann soweit.<br />

Unter der Führung des Expeditionsleiters Dr. <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer (<strong>Karl</strong> <strong>Marko</strong>vics)<br />

will eine Elite internationaler Bergsteiger den Gipfel erobern. Die Route führt über die<br />

legendäre Rupalwand, die höchste Steilwand der Erde. Nach einer Schlechtwetterwarnung<br />

entscheidet sich Reinhold (<strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong>) den Gipfel alleine zu erreichen. Günther<br />

(<strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong>), der weniger Erfahrung besitzt, folgt seinem älteren Bruder. Doch er<br />

wird höhenkrank und mit dem Abstieg beginnt der Kampf ums Überleben. Nur Reinhold<br />

kehrt lebend ins Tal zurück…<br />

PRESSENOTIZ<br />

Joseph Vilsmaier, einer der erfolgreichsten deutschen Regisseure, verfilmt die wahre<br />

und hochemotionale Geschichte über die Tragödie der Brüder Reinhold und Günther<br />

Messner bei ihrer Besteigung des Nanga Parbat.<br />

NANGA PARBAT erzählt die tragische Geschichte der Brüder Günther und Reinhold<br />

Messner und deren spektakuläre Besteigung eines der höchsten Gipfel der Welt. Ein<br />

packendes Drama um Bruderliebe und Verantwortung, Ehrgeiz und Demut, Rivalität und<br />

Teamgeist - gleichzeitig die Erfüllung eines Traumes.<br />

In einmaligen Bildern an Originalschauplätzen gefilmt, schildert der preisgekrönte Regisseur<br />

Joseph Vilsmaier (COMEDIAN HARMONISTS, SCHLAFES BRUDER, DIE<br />

GESCHICHTE VOM BRANDNER KASPAR) mit unverbrauchten und frischen Gesichtern<br />

die tödlichen Schicksalstage im gigantischen Himalaya-Gebirge und den<br />

verzweifelten Überlebenskampf zweier Brüder, die sich schon als Kinder schworen, „wir<br />

gehören zusammen“.<br />

NANGA PARBAT lässt den Zuschauer Extreme erleben – Grenzerfahrungen, überschäumende<br />

Gefühle, Wahnsinn und Wirklichkeit, menschlicher Mut und archaische<br />

Naturgewalt. NANGA PARBAT ist großes und kraftvolles Kino, das tief berührt.<br />

3


CAST<br />

Reinhold Messner ...................................................................... FLORIAN STETTER<br />

Günther Messner .........................................................................ANDREAS TOBIAS<br />

Dr. <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer ......................................................... KARL MARKOVICS<br />

Felix Kuen........................................................................... STEFFEN SCHROEDER<br />

Alice von Hobe...............................................................................JULE RONSTEDT<br />

Gerd Baur .......................................................................................VOLKER BRUCH<br />

Mutter Messner ...................................................................................LENA STOLZE<br />

Peter Scholz..............................................................................SEBASTIAN BEZZEL<br />

Reinhold Messner als Kind .......................................................... MARKUS KROJER<br />

CREW<br />

Regie.........................................................................................JOSEPH VILSMAIER<br />

Produzent..................................................................................JOSEPH VILSMAIER<br />

Bildgestaltung ...........................................................................JOSEPH VILSMAIER<br />

Drehbuch ..................................................... REINHARD KLOOSS, SVEN SEVERIN<br />

Herstellungsleitung................................................................... RALF ZIMMERMANN<br />

Produktionsleitung............................................................................ SYLVIA BINDER<br />

Ton..............................................................................ECKHARD KUCHENBECKER<br />

Szenenbild .......................................................................................... ANTON GERG<br />

Chefmaskenbildner .......................................................................HEINER NIEHUES<br />

Kostümbild ................................................................................RENATE SCHÖNIAN<br />

Schnitt..........................................................................................SANDY SAFFEELS<br />

Avid & Film Cutter ....................................................................................ULI SCHÖN<br />

Musik............................................................................... GUSTAVO SANTAOLALLA<br />

Casting.......................................................................... FRANZISKA AIGNER-KUHN<br />

4


PRODUKTIONSNOTIZEN<br />

Im August 2008 begannen die Dreharbeiten zu NANGA PARBAT, eine gigantische Produktion<br />

und über 52 Drehtage hinweg ein großes Abenteuer für alle Mitwirkenden, Team<br />

und Schauspieler. Dreimal waren Regisseur Joseph Vilsmaier und Reinhold Messner<br />

am Schicksalsberg der Deutschen, da wo der Südtiroler Extrembergsteiger bei einer<br />

tragischen Expedition 1970 seinen Bruder Günther verlor. Für Messner, der dem Team<br />

beratend zur Seite stand und auch die Schauplätze mit aussuchte, ist der Nanga Parbat<br />

„einer der faszinierendsten Berge der Welt, trotz der Tragödie. Die Rupalwand ist<br />

viereinhalbtausend Meter hoch, d.h. dreimal so hoch wie die Eiger Nordwand. Das<br />

Diamir-Tal, wo wir abgestiegen sind, ist 2’000 Meter hoch. Gerade an diesem Berg hat<br />

sich das Bergsteigen in den letzten 100 Jahren als eine große dramatische Geschichte<br />

in der Annäherung an die 8’000er gezeigt und obwohl ich dort das schlimmste Erlebnis<br />

meines Lebens hatte, hatte ich auch gleichzeitig das aufregendste und das erfolgreichste<br />

Erlebnis meines Lebens. Ich bin 1978 ganz allein auf den Gipfel gestiegen und das<br />

ist bis heute mein größter bergsteigerischer Erfolg.“<br />

Sein Anliegen: Der Film soll es den Zuschauern ermöglichen, nachzuvollziehen, wie es<br />

damals war, auch wenn die erlebten Geschichten stärker sind als die erfundenen. Es<br />

geht ihm auch nicht um Aufarbeitung oder um Rechtfertigung, er wollte die „starken<br />

Emotionen vom Berg auf die Leinwand bringen“. Und das gelingt Joseph Vilsmaier mit<br />

NANGA PARBAT.<br />

Die Dreharbeiten und Drehorte<br />

Zu Beginn der Dreharbeiten dauerte es allein zehn Tage bis die rund 1,5 Tonnen Material<br />

Pakistan erreichten, per Lastwagen wurde die Technik erst einmal ins 3’500 Meter<br />

hohe Basislager transportiert, was sich schon zwei Tage und Nächte hinzog. Vilsmaier,<br />

Messner und Crew, insgesamt 13 Leute, folgten in einem militärischen Spezialhubschrauber.<br />

Anschließend standen zwei kleinere Hubschrauber zur Verfügung, einer<br />

davon als Rettungshubschrauber. Zum Team gehörten auch zwei Höhenmediziner des<br />

Münchner Universitätsklinikums Großhadern und Hans Ostler, einer der erfahrensten<br />

deutschen Hubschrauberpiloten. Es ging hoch bis auf 7’100 Meter.<br />

Gedreht wurde mit zwei 35mm-Kameras und einer 65mm-Kamera. Vilsmaier schwärmt:<br />

„Beim Hubschrauber haben wir die Türen ausgebaut und die 65mm Kamera innen verzurrt<br />

bis zum geht nicht mehr. Wir sind in die Wand hinein geflogen und durch das<br />

Diamir-Tal mit an den Hubschrauberkufen montierten Kameras und dann zehn Meter<br />

über den Gletschern. Bei den Dreharbeiten am Ortler hatten wir auch die Kamera<br />

zwischen den Kufen. Ich saß auf dem Rücksitz mit dem Mischpult vor mir, dem Monitor<br />

und Joystick und dann hatte ich mein Bild“. Da gegen Mittag sich oft Wolken bildeten,<br />

musste man morgens eben früher aufstehen.<br />

Als einzige Verbindung zur Außenwelt diente ein Satellitentelefon. Mit dem erkundigte<br />

sich Vilsmaier täglich bei einem Innsbrucker Meteorologen nach dem Wetter am Nanga<br />

Parbat, das schnell umschlagen und alle Beteiligten in Gefahr bringen konnte.<br />

Manchmal ging alles schnell und einmal vergaßen die Hubschrauberpiloten gar einen<br />

Teil des Teams, das neun Stunden am Berg ausharren mussten. Auch eine Notlandung<br />

wegen eines Sturms galt es durchzustehen. Das zweite Basislager lag auf 4’500 Meter<br />

Höhe, auf 5’000 Meter wurden die Kameras installiert, zusätzlich wurde 14 Stunden Material<br />

auf Video gedreht. „Bei der unsicheren politischen Lage mussten wir auf Vorrat<br />

5


arbeiten“, so Vilsmaier, der auch Respekt vor dem Berg lernte: „Bei 150km/h Orkan bei<br />

minus 30 Grad, da glaubt man, das letzte Stündlein ist gekommen!<br />

Ein Berg zum Fürchten.“ Zum Einsatz kamen viele einheimische Komparsen, vier von<br />

ihnen verließen erstmals ihr Dorf und flogen als Anschlusskomparsen nach München.<br />

Doch auch das war mit Schwierigkeiten verbunden - das mit weißen Turnschuhen,<br />

Kleidung und neuen Pässen ausgestattete Quartett schien der Polizei in Islamabad dubios.<br />

Kurzerhand wurden sie für eine Nacht ins Gefängnis gesteckt und nur dem<br />

Betreuer Liver Khan war die schnelle Freilassung zu verdanken. Bis zur Abreise nach<br />

Deutschland trauten sich die vier Bergbewohner nicht mehr auf die Straße.<br />

Ganz oben auf der Agenda stand Authentizität - so wurde das Zelt der Brüder Messner<br />

originalgetreu nachgebaut. Sogar aus dem gleichen Stoff wie in den 70er Jahren. Auch<br />

Geräusche wie das Knacken eines Eisbruchs oder das Hineinschlagen eines<br />

Steigeisens mussten zu 100% stimmen. In Pakistan spielt Messners Sohn Simon seinen<br />

Vater in den Szenen, in denen dieser im Tal von Einheimischen gepflegt und aufgepäppelt<br />

wird. Als unentbehrlicher Helfer vor Ort stand Vilsmaier und seinem Team der<br />

einheimische Fremdenführer Liver Kahn zur Verfügung – schon dessen Vater hatte die<br />

Expedition der Messner-Brüder betreut und 1970 den erschöpften Messner nach dem<br />

Abstieg gefunden.<br />

Beim zweiten Dreh war ein Teil des Filmmaterials schwarz, die Aufnahmen mussten<br />

wiederholt werden. Das Budget von 7 Mio Euro blieb dennoch im vorgegebenen Rahmen.<br />

Im Himalaya wurden die Landschaftsaufnahmen, die Kletterszenen in Süd- und<br />

Osttirol gedreht sowie am Ortler und Großvenediger. Am Großvenediger fanden sich<br />

ähnliche Formationen wie auf der Höhe des Basislagers am Nanga Parbat. Für die Locationsuche<br />

war der österreichische Extrembergsteiger Leo Baumgartner zuständig, der<br />

auch bei den Dreharbeiten in Pakistan dabei war.<br />

Gedreht wurde an insgesamt 52 Tagen in Pakistan am Nanga Parbat und in Islamabad,<br />

in München sowie Süd- und Osttirol.<br />

Die Schauspieler<br />

In Österreich kamen auch die jungen Schauspieler <strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong> und <strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong><br />

zum Einsatz, für Vilsmaier „zwei richtig gute Typen“. Die beiden waren von Anfang an<br />

Feuer und Flamme für das Projekt. <strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong>, der den damals 25jährigen Messner<br />

spielt: „Reinhold Messer ist eine lebende Legende. Mich ihm anzunähern, ihn greifbar zu<br />

machen, war das Herausfordernde für mich“. Seine Gefühle der Figur gegenüber<br />

beschreibt er als ‚gespalten„. „Auf der einen Seite hege ich eine große Sympathie für<br />

seinen unbändigen Willen, die eigenen Grenzen bis aufs Äußerste auszutesten. Auf der<br />

anderen Seite habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum sich ein Mensch<br />

freiwillig solchen Risiken aussetzt, die im Extremfall auch den Tod bedeuten können“.<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong>, der den jüngeren Bruder Günther verkörpert, interessierte die<br />

Geschichte von 1970 auch deshalb, „weil sie so stark polarisiert“. Er wollte sich einen<br />

„eigenen Eindruck verschaffen. Außerdem hat man stellenweise das Gefühl, man hat es<br />

mit einem Thriller zu tun. Es ist auf Grund der Ereignisse und auch wegen der Emotionalität<br />

eine sehr starke Geschichte“. Spannend war es für ihn, dass „die Figur Günther<br />

Messner während des Films einen unheimlichen Entwicklungsprozess durchläuft, der<br />

tragischerweise zum Tod führt“. Beide fühlten sich körperlich stark gefordert, <strong>Tobias</strong><br />

bekam auch noch Probleme mit seinem Meniskus. <strong>Stetter</strong> erinnert sich mit Grauen an<br />

6


eine Szene im Geröll, wo er stundenlang ohne Schuhe, nur mit Socken bekleidet, über<br />

spitze Steine irren musste: „Am Anfang tat´s noch weh, irgendwann nicht mehr. Das war<br />

faszinierend. Wenn der Schmerz am größten ist, kann es sein, dass man ihn komplett<br />

ausblendet, damit man zustande bringen kann, was man angefangen hat. Dass der<br />

Schmerz hinterher natürlich umso größer war, ist ein anderes Kapitel“.<br />

Die jungen Darsteller schätzen an Reinhold Messner, der täglich mit Rat und Tipps zur<br />

Verfügung stand, nicht nur seine praktische Veranlagung, sondern auch seine Offenheit<br />

im Dialog. <strong>Stetter</strong>: “Er kann sehr bildlich beschreiben, wie er Dinge empfunden hat.<br />

Dadurch konnte ich in meinem Spiel leichter einen Zugang zu ihm finden, gerade in Extremsituationen,<br />

die beim Lesen erst einmal sehr theoretisch bleiben“. Bei Situationen,<br />

die einen geübten Bergkletterer erfordern, wurden die beiden gedoubelt durch Messners<br />

Freund Hanspeter Eisendle und den Bergführer Pauli Trenkwalder. Nach all den Strapazen<br />

sehen die beiden Schauspieler das Extremklettern unter einem neuen Aspekt.<br />

<strong>Stetter</strong> bewundert die Menschen, die sich solchen Strapazen aussetzen und ist froh<br />

darüber, dass er in „diese fremde Welt hineinschnuppern durfte“, die ihn so schnell nicht<br />

mehr loslassen wird. <strong>Tobias</strong> kann den Reiz, „neue und extremere Erfahrungen zu sammeln<br />

und seine Grenzen auszutesten“ nachvollziehen, tut das aber selbst „lieber vor der<br />

Kamera und auf der Theaterbühne“.<br />

Reinhold Messner beurteilt <strong>Karl</strong> <strong>Marko</strong>vics Performance als Expeditionsleiter <strong>Karl</strong> Maria<br />

Herrligkoffer voller Begeisterung: „Wenn er spielt, sehe ich den echten Herrligkoffer<br />

wieder vor mir, dann ist er wieder wirklich da“. <strong>Marko</strong>vics selbst, der sich akribisch vorbereitete<br />

und alles las, was ihm zwischen die Finger kam und auch Filmarchivmaterial<br />

sichtete, sieht in Herrligkoffer eine „empfindliche, reizbare, unleidliche aber auch besessene<br />

Person“, die das „falsche“ Leben lebt. Der österreichische Schauspieler weiß<br />

zwar nicht, ob er ihn „richtig“ darstellen konnte, weiß aber, „dass ich seiner Seele ziemlich<br />

nahe gekommen bin“. Die Dreharbeiten kamen ihm wie eine große Expedition vor,<br />

„und so war auch die Stimmung: aufgeregt, konzentriert und ein Ziel vor Augen“.<br />

Die Musik<br />

Für die Musik ließ sich Joseph Vilsmaier etwas Besonderes einfallen. Kein Geringerer<br />

als der zweifache Oscar®-Preisträger Gustavo Santaolalla (BROKEBACK MOUNTAIN,<br />

2005; BABEL, 2008) komponierte den Score. Vilsmaier kannte die Filme von Alejandro<br />

Gonzáles Inárritu zu denen der gebürtige Argentinier die Filmmusik komponierte wie<br />

auch BROKEBACK MOUNTAIN von Ang Lee. Gemeinsam mit Christoph Becker,<br />

Musikproduzent und Geschäftsführer von Constantin Music, traf Vilsmaier Santaolalla<br />

erstmals auf dessen Welttournee nach einem Konzert in Kopenhagen. Zwischen ihnen<br />

stimmte die Chemie und nach ein paar Stunden Diskussion über NANGA PARBAT war<br />

Santaolalla, der gerne experimentiert, von dem deutschen Projekt rundum überzeugt.<br />

In Santaolallas Studio in Los Angeles schaute sich Vilsmaier gemeinsam mit dem<br />

Meister den Film an und beobachtete ihn bei der Arbeit mit den größtenteils aus<br />

Lateinamerika stammenden Musikern: „Ich fühlte mich sofort wohl und bin froh, jemanden<br />

gefunden zu haben, der das Gefühl des Films genau versteht und die Emotionen<br />

optimal vermittelt. Kein Gedudel, wie bei vielen Bergfilmen, sondern zarte Töne, aber<br />

auch wuchtige, wenn es sein muss. Es dominieren Gitarrenklänge. Besser geht es<br />

nicht“.<br />

7


Der Berg Nanga Parbat<br />

Der Nanga Parbat (Nackter Berg), auch bekannt als Diamir – König der Berge, ist mit<br />

8’125 Metern Höhe der neunthöchste Gipfel der Erde und gilt bei Alpinisten als der<br />

sportlich anspruchsvollste und somit auch als der schwierigste Berg. Die größte<br />

sichtbare freistehende Massenerhebung der Erde bringt Bergsteigern Ruhm, fordert<br />

aber auch zahlreiche Opfer. Schon der erste Besteigungsversuch 1895 durch den im<br />

Klettern versierten Engländer Albert F. Mummery endete tödlich. Der Nanga Parbat liegt<br />

im westlichen Himalaya, im pakistanischen Teil von Kashmir. Die südlich gelegene Rupal-Flanke<br />

ist mit 4’500 Meter die höchste Gebirgswand. 1932 scheiterte der deutsche<br />

Bergsteiger Willy Merkl beim Versuch, mit einer deutsch-amerikanischen Expedition den<br />

Gipfel zu erklimmen. Bei dem nächsten Besteigungsversuch, der Deutschen Nanga-<br />

Parbat-Expedition von 1934, erreichten zwei Teilnehmer eine Höhe von 7.895 Meter, ein<br />

weiterer Teilnehmer starb beim Lageraufbau an einem Lungenödem. Bei einer neuerlichen<br />

Expedition starben der Leiter Willy Merkl und zwei weitere deutsche Bergsteiger<br />

sowie einheimische Sherpas in einem Schneesturm. Die Nationalsozialisten riefen den<br />

Nanga Parbat zum „Schicksalsberg der Deutschen“ aus.<br />

Ende der 1930er Jahre war ein Großteil der Deutschen Bergsteiger-Elite dem Berg zum<br />

Opfer gefallen, 1937 begrub eine Lawine 16 Menschen, eine Expedition von 1938<br />

erreicht nicht den Gipfel, fand aber die Leichen von Willy Merkl und einem Sherpa. Da<br />

während einer Erkundungsexpedition zur Diamir-Flanke 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach,<br />

wurden die Teilnehmer, darunter Peter Aufschnaiter und Heinrich Harrer,<br />

interniert. Nach Kriegsende übernahm 1953 <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer, Halbbruder von<br />

Willy Merkl, die Leitung einer neuen Expedition. Am 3. Juli 1953 erreichte der Tiroler<br />

Hermann Buhl nach einem 41-stündigen Alleingang unter günstigen Wetterbedingungen<br />

von knapp 6’900 Meter aus den Gipfel des Nanga Parbat. Im Jahre 1962 durchstiegen<br />

die Bayern Toni Kinshofer, Siegfried Löw und Anderl Mannhardt als erste die Diamir-<br />

Flanke, zugleich die zweite Besteigung des Nanga Parbat. Löw stürzte beim Abstieg<br />

tödlich ab, die beiden anderen zogen sich schlimmste Erfrierungen zu. Unter Expeditionsleiter<br />

Herrligkoffer durchkletterten 1970 Günther und Reinhold Messner zum ersten<br />

Mal die Rupalwand. Sie kamen zwar auf den Gipfel, aber beim Abstieg über die Diamirwand<br />

auf der Westseite riss eine Lawine Günther Messner mit (erst 2005 wurden seine<br />

sterblichen Überreste gefunden). Einen Tag später durchstiegen der Tiroler Felix Kuen<br />

und der Bayer Peter Scholz die Rupal-Wand und kehrten auch darüber wieder zurück. In<br />

den folgenden Jahren erreichten verschieden Expeditionsteilnehmer auf unterschiedlichen<br />

Wegen den Gipfel. 1978 gelang es Reinhold Messner als erstem<br />

Menschen mit der Besteigung des Nanga Parbat einen Achttausender von der Basis bis<br />

zum Gipfel allein zu bezwingen.<br />

Eine neue Herrligkoffer-Expedition zur Rupalwand setzte 1982 Maßstäbe durch die<br />

komplette Durchsteigung des Südostpfeilers, 1984 bestieg die Französin Liliane Barrard<br />

als erste Frau den Nanga Parbat. 2008 verunglückte der Südtiroler Exrembergsteiger<br />

<strong>Karl</strong> Unterkirchner bei einem Sturz in die Gletscherspalte, seine zwei Begleiter konnten<br />

nur durch einen Hubschrauber gerettet werden. Im Juli 2009 stürzte der Extremkletterer<br />

Walter Köblinger in eine Eiswand, wenige Tage später kam die koreanische 11-fache<br />

Achttausender Bergsteigerin Go Mi-sun beim Abstieg am Nanga Parbat ums Leben.<br />

8


DIE ROUTEN<br />

9


JOSEPH VILSMAIER (Regie, Produzent, Bildgestaltung)<br />

Joseph Vilsmaier wurde 1939 in München geboren, besuchte ein Internat in der Nähe<br />

von Augsburg und begann 1954 eine technische Ausbildung in den Bereichen Kopierwerk<br />

und Kameratechnik bei Arnold & Richter (ARRI), studierte nebenbei am Münchner<br />

Konservatorium Musik und spielte in einer Jazzband.<br />

1961 ging er zur Bavaria und stieg zum Materialassistent und Kameraassistent bei Gernot<br />

Roll auf, wurde Kameramann und machte sich schnell einen Namen. Ab 1978<br />

arbeitete er als freier Kameramann und wirkte mit bei Mehrteilern wie EIN STÜCK IM<br />

HIMMEL (1982) oder ROTE ERDE (1983). Im Jahre 1988 gründete er die Produktionsfirma<br />

Perathon und startete seine Regie-Karriere mit dem Spielfilm HERBSTMILCH.<br />

Neben vielen Auszeichnungen wie mehreren Bayerischen Filmpreisen (für RAMA<br />

DAMA, STALINGRAD, SCHLAFES BRUDER, COMEDIAN HARMONISTS, DER<br />

LETZTE ZUG), dem „Deutschen Filmpreis“ (SCHLAFES BRUDER, COMEDIAN HAR-<br />

MONISTS) und zahlreichen internationalen Würdigungen wurde er 2009 mit dem<br />

„Deutschen Kamerapreis“ als Ehrenkameramann für sein Lebenswerk geehrt.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT<br />

2008 DIE GESCHICHTE VOM BRANDNER KASPAR<br />

DIE GUSTLOFF (TV-Mehrteiler)<br />

2006 DER LETZTE ZUG<br />

2004 BERGKRISTALL<br />

VERA – DIE FRAU DES SIZILIANERS (TV-Mehrteiler)<br />

2001 LEO UND CLAIRE<br />

2000 MARLENE<br />

1997 COMEDIAN HARMONISTS<br />

1996 UND KEINER WEINT MIR NACH<br />

1995 WIA DIE ZEIT VERGEHT<br />

SCHLAFES BRUDER<br />

1994 CHARLIE & LOUISE<br />

1993 STALINGRAD<br />

1991 RAMA DAMA<br />

1988 HERBSTMILCH<br />

10


Interview mit Joseph Vilsmaier<br />

„Am Nanga Parbat spürte ich Angst und Faszination. Man stellt sich die Frage, was wird<br />

aus mir. Die Natur ist alles, der Mensch ist nichts.“<br />

Joseph Vilsmaier<br />

Wie sind Sie auf das Projekt gestoßen?<br />

Ich erinnere mich noch an das Datum. Am 20. Dezember 2004 hat mir Reinhold Messner<br />

einen Brief geschrieben, nichts Konkretes vorgeschlagen, sondern nur gefragt, ob<br />

ich mir eine Zusammenarbeit mit ihm vorstellen könnte. Dann haben wir uns einige Male<br />

getroffen und „beschnuppert“, wir mussten abchecken, ob wir zusammen passten. Wir<br />

gelten beide als Dickköpfe, aber die Chemie stimmte. Mir war klar, wenn ich einen Film<br />

mit ihm machen würde, wäre es die Geschichte mit seinem Bruder Günther am Nanga<br />

Parbat. Ich habe schon vorher alle Bücher von Reinhold gelesen, auch „Die rote<br />

Rakete“, deren Veröffentlichung von <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer verboten wurde.<br />

Was hat Sie besonders gereizt an diesem schwierigen Thema?<br />

Ich erinnere mich noch, dass ich als Kind 1953 aus dem Radio von der Erstbesteigung<br />

des Nanga Parbat durch den Tiroler Hermann Buhl hörte. Das habe ich nie vergessen.<br />

Aber es war nicht nur das Thema. Ich wollte den Menschen Reinhold Messner kennen<br />

lernen, ich habe mich lange mit den Anschuldigungen gegen ihn auseinandergesetzt<br />

und mir gesagt, es geht nicht, diesen Mann einfach so und ohne jegliche Beweise moralisch<br />

zu verurteilen. In diesen fünf Jahren entwickelte sich ein intensives<br />

Vertrauensverhältnis, wir sprachen über alles, auch über den Tod seines Bruders. Er hat<br />

diese Neugier auf den Berg in mir geweckt und irgendwann packte mich die Lust. Es<br />

gab da einen Punkt, wo ich wusste, ich will diesen Berg erleben, nicht so extrem wie die<br />

Bergsteiger, aber ich wollte wissen, wie fühlt man sich, was ist das für eine Atmosphäre,<br />

wenn man auf 6’000 Meter dreht. Die Todeszone beginnt erst bei 7’000 Metern, aber<br />

man kann sich vorstellen, was der Körper da macht.<br />

Welche Erfahrung machten Sie während der Dreharbeiten?<br />

Die körperliche Herausforderung war das Schwierigste. Wir sind vom Basislager in 3’600<br />

Meter Höhe noch am selben Tag auf 4’800 Meter und nach drei Tagen auf 6’000 aufgestiegen.<br />

Der Höhenunterschied von 1’200 Metern, das schlaucht. Aber ich konnte mit den<br />

Jungen mithalten. Nachts ging der Puls auf 135 hoch, man kann nicht schlafen, das ist<br />

wie Doping mit den roten Blutkörperchen. Man muss immer in Bewegung sein und<br />

strotzt nur so vor Energie.<br />

Wie war die Zusammenarbeit mit Reinhold Messner?<br />

Am Anfang war es ein Abtasten zwischen uns beiden, er ist eine starke Persönlichkeit.<br />

Wir waren, wie Reinhold sagt, eine Seilschaft, jeder hat den anderen geschätzt. Und<br />

wenn es mal einen Dissens gab, wurde darüber offen und ehrlich diskutiert. Ohne ihn<br />

hätte ich den Film gar nicht realisieren können. Ich wollte ja einen authentischen Film<br />

machen. Er hat den Jungs genau erklärt, wie sie den Eispickel reinhauen oder sich beim<br />

Abrutschen drehen und wenden sollen, dabei achtete er unheimlich auf Sicherheit. Nur<br />

am ersten Drehtag war er verärgert. Und mit Recht. Er ist ein total zuverlässiger Mensch<br />

und die zwei Hubschrauber kamen statt um 7.00 Uhr morgens erst um 9.00 Uhr. Wir<br />

11


mussten noch Türen ausbauen und da tauchten die ersten Wolkenfetzen am Nanga<br />

Parbat auf und er wusste, in zwei Stunden sehen wir den Berg nicht mehr.<br />

Worin besteht für Sie die Faszination dieses Berges?<br />

Ich war noch nie in solchen Höhen. In den Momenten, wo ich allein am Nanga Parbat<br />

war, spürte ich eine diffuse Angst, aber auch eine unerklärliche Faszination. Man stellt<br />

sich die Frage, was wird aus mir und fühlt sich klein und relativiert sein Ego, in der Natur<br />

kommt man sich vor wie eine Ameise. Die Natur ist alles, der Mensch ist nichts. Dann<br />

hört man die Lawinen abgehen oder dieses unheimliche Knacken am Gletscher. Der<br />

Berg ist der Hauptdarsteller, ein Mythos und ein Dämon, den man nicht kontrollieren<br />

kann.<br />

Was halten Sie von Extrem-Bergsteigern?<br />

Das sind ganz andere Menschen. Welcher Wahnsinnige geht da hoch? Das Extrem-<br />

Bergsteigen muss einen ganz speziellen Reiz ausüben, den ich nicht verstehe. Ich bewundere<br />

die Leistung der Menschen, ihre außergewöhnliche physische und mentale<br />

Kraft.<br />

Nach welchen Kriterien haben Sie die Schauspieler ausgesucht? Mit <strong>Florian</strong><br />

<strong>Stetter</strong>, der Reinhold und <strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong>, der Günther Messner spielt, setzen Sie<br />

auf zwei junge unverbrauchte Gesichter.<br />

Ich wollte keine ganz großen Namen, sondern richtig gute Typen, Gesichter, die man<br />

nicht immer auf der Leinwand sieht, denen man die Anstrengung und die Mühe abnimmt.<br />

Wir haben uns ungefähr 30 Schauspieler angeschaut, <strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong> und<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong> sind einfach optimal. Bei <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer dachte ich sofort an<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Marko</strong>vics. Ein erfahrener und großartiger Darsteller, der mich in „Die Fälscher“<br />

beeindruckt hat. Wir haben bei der „Gustloff“ auch wunderbar zusammen gearbeitet. Er<br />

bereitet sich immer ganz genau vor, kannte die Bücher von Herrligkoffer aus dem FF.<br />

Reinhold Messner war begeistert und fand, dass <strong>Marko</strong>vics den Expeditionsleiter<br />

100%ig wieder gab, er sah diesen Mann sofort wieder vor sich.<br />

Wie mühsam waren die Dreharbeiten für die Schauspieler?<br />

Sie waren sehr anstrengend. Am Ortler und Großvenediger in Süd- und Osttirol haben<br />

wir mit Doubles den Aufstieg gedreht, aber dort, wo die Gefahr nicht so groß war wie bei<br />

den Felsaufstiegen und im Basislager auch mit den Originalschauspielern. Das ging<br />

schon auf die Knochen.<br />

Und die Dreharbeiten am Nanga Parbat?<br />

Ein Abenteuer. Wir waren insgesamt drei Mal dort. Beim ersten Mal dauerte es zehn<br />

Tage bis die rund 1,5 Mio Tonnen Material Pakistan erreichten, per Lastwagen wurde<br />

die Technik erst einmal ins 3’500 Meter hohe Basislager transportiert. Wir sind dann mit<br />

der Crew in einem militärischen Spezialhubschrauber nachgeflogen. Es standen uns<br />

immer zwei Hubschrauber zur Verfügung, einer als Rettungshubschrauber. Es war ein<br />

Erlebnis, wie wir in die Wand hineingeflogen sind und durch das Diamir-Tal mit an den<br />

Hubschrauberkufen montierten Kameras und dann zehn Meter über den Gletschern. Die<br />

Bilder haben mir den Atem genommen. Das zweite Basislager lag auf 4’500 Meter<br />

12


Höhe, auf 5’000 Meter wurden die Kameras installiert und das Team drehte mit verschiedenen<br />

Objektiven auf Film, gleichzeitig haben wir auf Video 14 Stunden Material<br />

aufgenommen, bei der politisch unsicheren Lage mussten wir auf Vorrat arbeiten. Im<br />

Nachhinein bin ich froh darüber. Auf das Hotel, in dem wir in Rawalpindi übernachtet<br />

haben, wurde kurze Zeit später ein Attentat verübt.<br />

Fühlten Sie sich dennoch sicher?<br />

Die Menschen in Pakistan und besonders am Nanga Parbat überraschten uns durch<br />

große Gastfreundschaft. Vor Ort haben wir wie die Träger die Sachen selbst geschleppt<br />

und gemeinsam gegessen, alles geteilt. Wir waren mit ungefähr 40 Leuten eine kleine<br />

Einheit, die haben zu uns gehört und wir zu denen.<br />

Hat sich die Vorstellung des Films während der Dreharbeiten geändert?<br />

Überhaupt nicht. Als die erste Klappe gefallen war, wusste ich, ich ziehe den Film durch<br />

wie geplant.<br />

Sie sind Kameramann, Regisseur und ausführender Produzent. Wie kommen Sie<br />

mit den verschiedenen Funktionen klar, welche ist Ihnen am liebsten?<br />

Ich trenne die Funktionen nicht, alles gehört zusammen und ich versuche immer, eine<br />

Harmonie zwischen den Funktionen herzustellen. Am Anfang ist der Regisseur noch gar<br />

nicht gefragt, wenn es darum geht, das Projekt auf die Beine zu stellen, es folgt die Drehbuchphase,<br />

die Einreichungen für die Förderung, die Kalkulation. Und es gibt immer<br />

wieder Situationen, wo es brennt und ich mir überlegen muss, was mache ich. Wo kann<br />

ich was wegnehmen, wo was dazu tun. Das ist immer ein Jonglieren. Bei NANGA PAR-<br />

BAT kostete der Hubschrauber plötzlich 30’000 Euro mehr. Da frage ich mich, wo kann<br />

ich das Geld wieder einsparen. Wenn ich alles verbrate, fehlt es an anderer Stelle. Als<br />

Regisseur habe ich die Kosten im Kopf und schiebe die Verantwortung nicht auf andere.<br />

Was bedeutet es für Sie, einen Film zu drehen?<br />

Ich arbeite gerne im Team. Jeder zieht mit und wir lassen es uns am Set immer gut gehen.<br />

Einen Film ohne Spaß zu drehen, ist verlorene Zeit. Filmzeit ist Lebenszeit.<br />

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REINHOLD MESSNER (Extrembergsteiger, Abenteurer, Autor)<br />

Reinhold Messner wurde 1944 als Sohn eines Lehrers in Brixen/Südtirol (Italien) geboren.<br />

Bereits als 5-jähriger bestieg er in Begleitung seines Vaters den ersten<br />

Dreitausender, nach seinem Technikstudium arbeitete er kurze Zeit als Mittelschullehrer<br />

ehe er sich ganz dem Bergsteigen verschrieb. Es folgte ein Leben als Grenzgänger. Im<br />

Jahr 1968 machte er u.a. durch seine erste Begehung des Eiger-Nordpfeilers auf sich<br />

aufmerksam, darauf folgte 1969 seine erste außeralpine Tour mit der Andenexpedition.<br />

Seit 1969 unternahm er mehr als 100 Reisen in die Gebirge und Wüsten dieser Erde,<br />

ihm gelangen viele Erstbegehungen, als erstem Menschen die Besteigung aller 14 Achttausender<br />

sowie der „Seven summits“, die Durchquerung der Antarktis, der Wüsten Gobi<br />

und Takla Makan sowie die Längsdurchquerung Grönlands.<br />

Im Gegensatz zu modernen Abenteurern geht es dem Grenzgänger Messner weniger<br />

um Rekorde als vielmehr um das Ausgesetzsein in unberührten Naturlandschaften und<br />

das Unterwegssein mit einem Minimum an Ausrüstung. Seit über 40 Jahren gehört er zu<br />

den erfolgreichsten Bergsteigern der Welt, er folgte den von Albert Frederick Mummrey<br />

proklamierten „By fair means“ am Nanga Parbat, Fritjof Nansens „Ruf des Nordens“ ins<br />

Packeis der Arktis und durchquerte die Antarktis über den Südpool nach einer Idee von<br />

Ernest Henry Shackleton. Den Möglichkeiten des Kommunikationszeitalters setzte er<br />

sein Unterwegssein als Fußgänger gegenüber und verzichtete auf Bohrhaken, Sauerstoffmasken<br />

und Satellitentelefon - ein Anachronismus zwar, der aber der Wildnis ein<br />

unerschöpfliches Erfahrungspotenzial bewahrt.<br />

Zwischen seinen Reisen lebt er mit seiner Familie in Meran und auf Schloß Juval in Südtirol,<br />

wo er Bergbauernhöfe bewirtschaftet, schreibt und museale Anlagen entwickelt. Im<br />

Anschluss an sein Mandat als EU-Abgeordneter der Grünen von 1999 bis 2004 widmet<br />

sich Reinhold Messner nun verstärkt seinem Projekt Messner Mountain Museum (MMM)<br />

und seiner Stiftung MMF, die Bergvölker, beispielsweise mit einem Schulbauprojekt für<br />

50 Kinder im Diamirtal, unterstützt. Messner hat bisher nicht nur ungefähr vier Dutzend<br />

Bücher geschrieben, darunter auch seine Autobiografie „Mein Leben am Limit“, sondern<br />

auch Dokumentarfilme gedreht. Mit Werner Herzog entstand bereits 1984 GASHER-<br />

BRUM – DER LEUCHTENDE BERG. Für Herzog schrieb er 1991 auch das Treatment<br />

zu „Schrei aus Stein“.<br />

Bibliografie (Auswahl)<br />

2009 ROTE RAKETE AM NANGA PARBAT<br />

EISPOLE - Der ewige Wettlauf zum Ende der Welt<br />

WESTWAND - Prinzip Abgrund<br />

TORRE - Schrei aus Stein<br />

2008 ALLE MEINE GIPFEL<br />

DIAMIR - KÖNIG DER BERGE<br />

2006 MEIN WEG<br />

2004 MEIN LEBEN AM LIMIT<br />

NANGA PARBAT - Der Schicksalsberg<br />

2002 DER NACKTE BERG Nanga Parbat – Bruder, Tod und Einsamkeit<br />

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Interview mit Reinhold Messner<br />

„Ich bin weniger durch meine Erfolge der geworden, der ich heute bin,<br />

als viel mehr durch mein häufiges Scheitern.“<br />

Reinhold Messner<br />

Wie war die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Joseph Vilsmaier?<br />

Wir haben uns auf eine schwierige Expedition begeben und sind eine Seilschaft geworden.<br />

In NANGA PARBAT geht es um zeitlose Emotionen, die weltweit<br />

nachempfunden werden können, um Kameradschaft, Gipfelerfolg, um Lawinengefahr<br />

und Überleben bis zum letzten. Ich bin überzeugt, dass uns in dieser Seilschaft ein<br />

starker Film gelungen ist. Der 70jährige Vilsmaier hat sich sogar als junger Bergsteiger<br />

herausgestellt. Von Anfang an entwickelt sich ein intensives Vertrauensverhältnis<br />

zwischen uns. Uns war klar, dass wir uns dem Berg gegenüber zurücknehmen müssen.<br />

Was war Ihnen besonders wichtig?<br />

Hier geht es in keiner Weise um eine heldenhafte Geschichte, sondern ich will selbstkritisch<br />

hinterfragen, was am Nanga Parbat passiert ist und ich bin ganz der Meinung von<br />

Joseph Vilsmaier, die besten Drehbücher schreibt das Leben. Wir brauchen nur das<br />

erzählen, was passiert ist, um starke Emotionen im Zuschauer zu wecken.<br />

Inwieweit haben Sie die Ereignisse von damals, den Tod Ihres Bruders, verarbeitet,<br />

wie schwer war es für Sie, diesen Film zu drehen?<br />

Die Ereignisse am Nanga Parbat bleiben natürlich immer Teil meiner Verantwortung und<br />

auch Teil meiner Erinnerung, da geht kein Jota verloren. Aber ich hatte Zeit, habe<br />

mehrere Bücher über diese Geschichte geschrieben, bin wiederholt, ja dutzende Male<br />

zum Nanga Parbat zurückgekehrt und habe dort mit einer eigenen Stiftung den Einheimischen<br />

Schulen und eine kleine Krankenstationen gebaut. Ich bin mehr oder<br />

weniger im Reinen mit dieser Tragödie, aber es ist unvermeidlich, die Belastung bleibt.<br />

Bis zum Nanga Parbat war ich ein fanatischer Felskletterer, das sage ich mit Selbstkritik.<br />

Nachher wurde ich ein professioneller Höhenbergsteiger. Ich konnte meinen Bruder<br />

nicht mehr lebendig machen und deswegen habe ich weitergemacht und mein Leben<br />

den großen Abenteuern verschrieben und bin viel geradliniger weitergegangen als vorher.<br />

Ich bin weniger durch meine Erfolge der geworden, der ich heute bin, als vielmehr<br />

durch mein häufiges Scheitern.<br />

Wie sind Sie zum Bergsteigen gekommen und was ist die Faszination am Bersteigen?<br />

Ich bin in den Dolomiten groß geworden, in den schönsten Bergen der Welt und als Kind<br />

zum Klettern gekommen mit den Eltern, habe langsam die Schwierigkeiten gesteigert.<br />

Erst waren die schwierigsten und größten Wände in den Alpen meine Herausforderung,<br />

dann wurden es die höchsten Wände der Welt, eben die Rupalwand am Nanga Parbat,<br />

ein ganz besonderer Berg, ein schwieriger Berg, ein Mythos. Für Laien ist diese Leidenschaft<br />

nur sehr schwer zu erklären. Wir gehen freiwillig in die gefährlichsten Zonen der<br />

Erde, dorthin wo Stürme, Lawinen, Steinschlag und die sauerstoffarme Luft uns umbringen<br />

könnten. Wir gehen dahin, um nicht umzukommen. Wer selbst dieser Leidenschaft<br />

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verfallen ist, versteht, dass die „Eroberung des Nutzlosen“ auf der anderen Seite eine<br />

der faszinierendsten Möglichkeiten ist, sich selbst und die Welt kennen zu lernen, sich<br />

selbst in die Natur hineinzubegeben und diese als etwas Reales, wenn auch Gefährliches<br />

wahrzunehmen.<br />

Warum kommen Sie vom Zauber des Bergs nicht mehr los?<br />

Der Berg ist eine archaische Welt, da gibt es keine Regeln. Die machen wir uns sukzessiv<br />

selber, wenn wir hinaufsteigen. Eine bestimmte Wand mit einer bestimmten<br />

Schwierigkeit bedeutet eine Herausforderung. Eine Herausforderung wie für einen anderen<br />

ein Spiel, ein Fußballspiel oder eine gute Note in der Schule. D.h. wir werden<br />

gefordert von der Möglichkeit hinauf- und wieder herunterzukommen. Die große Crux<br />

des Bergsteigens - ich benutze jetzt ein Zitat von Gottfried Benn - ist die Kunst des<br />

Überlebens, dort wo es gefährlich ist. Bergsteigen ist der Widerstand gegen den<br />

herausgeforderten Tod. Wir wissen sehr wohl, dass wir dabei umkommen können und<br />

wir setzen trotzdem alles ein, was wir an Energie haben, an Zeit, an Mitteln, um diesen<br />

Wunsch zu realisieren. Die Kunst dabei ist, nicht umzukommen. Um es kurz zu machen:<br />

Der beste Bergsteiger ist der, der die verrücktesten Sachen wagt, aber dabei nicht umkommt.<br />

Warum muss man immer höher, was sind die Strapazen auf einem Berg?<br />

Man muss nicht immer höher, man kann. Wenn ich mich den Höhen von 8’000 Metern<br />

und mehr nähere, der berüchtigten Todeszone mit so geringem Sauerstoff und Spartialdruck,<br />

dass der Mensch keine Kraft mehr hat, weil kein Sauerstoff mehr zum<br />

Blutzucker kommt, das Gehirn leer ist und wie mit Watte gefüllt, dann wird es problematisch.<br />

Wir Menschen sind nicht geschaffen für diese Höhen, dazu ist es auch noch kalt,<br />

40 Grad Minus, manchmal Stürme mit über 100 Stunden km, die einen Menschen einfach<br />

vom Grat wehen können, dazu die Lawinengefahr, der Steinschlag, die<br />

Orientierungslosigkeit, ein Chaos. Wir tun das ja freiwillig. Wir kommen dann und wann<br />

in eine Notlage und versuchen, aus dem Überlebensinstinkt heraus, dieser Extremsituation<br />

wieder zu entkommen.<br />

Spielt beim Extrembergsteigen auch die Suche nach Ruhm und Anerkennung eine<br />

Rolle?<br />

Natürlich brauchen auch Bergsteiger Anerkennung, sie suchen auch Aufmerksamkeit<br />

und haben ein Recht auf Anerkennung. Aber allein die Ruhmsucht reicht nicht aus, die<br />

Motivation zu speisen, die uns auf den Gipfel bringt. Wenn da nicht die Begeisterung<br />

dahinter steht, dann wird früher oder später jeder und jede aufgrund der Kälte, der Anstrengung<br />

oder der Hoffnungslosigkeit aufgeben.<br />

Plagt Sie nicht manchmal das schlechte Gewissen gegenüber Ihrer Familie? Ist es<br />

nicht ein Egoismus, sein Leben aufs Spiel zu setzen?<br />

Erst einmal: Niemand von uns setzt sein Leben leichtsinnig aufs Spiel. Wenn wir uns<br />

entscheiden, in die Gefahr zu gehen, ist natürlich die Möglichkeit, zu sterben nicht Null,<br />

aber unser Ziel ist das genaue Gegenteil. Die meisten Bergsteiger heute haben überhaupt<br />

keine Familie, sind also auch weniger verantwortlich für Dritte. Meine Familie lebt<br />

mit der Tatsache, dass ich ein Extrembergsteiger bin, heute allerdings weniger. Natürlich<br />

war es für meine Eltern schwierig, den Tod ihres Sohnes Günther zu verkraften, aber<br />

16


das ist Teil des Lebens. Und es mag wie eine Ausrede klingen, aber ich habe auch<br />

weiterhin das Recht, mein Leben zu leben, auch wenn ich in eine Familie eingebunden<br />

bin. Es ist sehr schwierig auf solche Fragen zu antworten, weil wir nicht verallgemeinern<br />

dürfen. Wenn jemand leichtsinnig sein Leben riskiert, ist das natürlich fatal, aber das ist<br />

nicht der Normalzustand, wir alle haben eine Selbsterhaltungstrieb, tragen selbstverständlich<br />

Verantwortung für unsere Familie. Trotzdem sind Todesfälle unter<br />

Bergsteigern nicht alltäglich, aber sie kommen vor. Aber auch normale Familienväter<br />

sterben beim Autounfall oder aus 100 anderen Gründen. So groß ist der Unterschied<br />

nicht.<br />

Empfanden Sie jemals Angst vor dem Absturz und vor dem Tod?<br />

Wir sind ganz normale Menschen und gar nicht mit übermäßigem Mut ausgestattet, im<br />

Gegenteil, die Angst sagt uns bis hier her und nicht weiter. Weil wir eben Angst vor dem<br />

Absturz haben und noch mehr Angst vor dem Tod. Ein Bergsteiger, der nur aus Mut<br />

besteht und keine Angst kennt, lebt nicht lange. Ich sehe die beiden Werte als eine Einheit.<br />

Mut ist nur die andere Hälfte der Angst. Hätte ich keine Angst, bräuchte ich keinen<br />

Mut.<br />

Denken sie bei einer Bergbesteigung bewusst über die Risiken nach?<br />

Risiken beschäftigen mich Wochen, nein monatelang bevor ich aufbreche. Ein<br />

Bergsteiger, der die Risiken nicht kennt, tappt in die Falle. Der beste Bergsteiger ist der,<br />

der die Risiken bis ins letzte Detail kennt und ihnen ausweicht. Zum Bergsteigen gehören<br />

drei Zutaten – einmal die Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt, die<br />

Gefahren, denen es auszuweichen gilt und dann die Exposition, d.h. das Ausgesetztsein<br />

jenseits aller Rettungsmöglichkeiten. Und wegen dieser Exposition, wegen der<br />

Schwierigkeit und Gefährlichkeit sind große Abenteuer, große Erschütterungen bei<br />

diesen Expeditionen möglich. Und um die geht es ja zu guter letzt.<br />

Wie schmal ist der Grat zwischen Leichtsinn und Vernunft?<br />

Je steiler die Wände, je höher die Berge, umso schmaler ist der Grat zwischen<br />

durchkommen und umkommen. Nichts aber hat mich so erschüttert wie das jeweilige<br />

Zurückkommen, das Zurückkommen zu den Menschen. Das Obensein ist immer nur ein<br />

kurzfristiges. Wir sind ausgeliefert, da oben ist alles viel zu eng. Unten wartet die Sicherheit,<br />

dahin fliegen wir förmlich zurück. Als ich 1978 vom Nanga Parbat nach dem<br />

Alleingang heruntergekommen bin, war das wie eine Wiedergeburt, im grünen Tal bei<br />

den Wasserquellen zu sein, in der Wärme und bei den Einheimischen, in absoluter Erschöpfung<br />

den Gesang der Vögel und das Summen der Insekten zu hören. Da wird klar,<br />

dass das Leben, das nackte Leben unser größtes Gut ist, das wir ausfüllen wollen mit<br />

unseren Gaben, unserer Fähigkeit und unserer Begeisterung.<br />

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FLORIAN STETTER – Reinhold Messner<br />

<strong>Florian</strong> <strong>Stetter</strong> wurde 1977 in München geboren und wuchs in Regensburg auf. Sein<br />

Schauspielstudium in Bochum brach er nach einem halben Jahr ab, weil er bereits zu<br />

Beginn des Studiums für Philip Grönings Kinofilm L´AMOUR, L´ARGENT, L´AMOUR<br />

vor der Kamera stand und dafür 2001 mit dem Max Ophüls Preis als Bester Nachwuchsdarsteller<br />

ausgezeichnet wurde. Später entschloss er sich dann aber doch, den<br />

Beruf des (Theater)Schauspielers zu erlernen und startete 1998 an der Otto-<br />

Falckenberg-Schule in München sein Studium, das er mit der „Bühnenreife” abschloss.<br />

Während des Studiums engagierte ihn u.a. Dominik Graf für „Die Freunde der<br />

Freunde”, was ihm 2003 den Adolf Grimme Preis einbrachte.<br />

Es folgten beachtliche Auftritte in Kinofilmen wie Marc Rothemunds SOPHIE SCHOLL -<br />

DIE LETZTEN TAGE, Dennis Gansels NAPOLA oder Thomas Arslans DER SCHÖNE<br />

TAG und in TV-Produktionen wie Kilian Riedhofs „Rike`s Liebe" (2001), Friedemann<br />

Fromms „Die Wölfe" (2008) oder Christoph Schrewes „Der Seewolf" (2008). Seit 2008<br />

ist er der neue Kommissar an der Seite von Ulrike Kriener in „Kommissarin Lukas"<br />

unter der Regie von Thomas Berger. Nebenbei verfolgt er auch eine Theaterlaufbahn,<br />

so spielte er unter anderem am Schauspielhaus Zürich, den Salzburger Festspielen<br />

und zuletzt am Maxim Gorki Theater Berlin.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2006 FLUG DER STÖRCHE Martin Repka<br />

2004 SOPHIE SCHOLL – DIE LETZTEN TAGE Marc Rothemund<br />

2003 NAPOLA Dennis Gansel<br />

2000 DER SCHÖNE TAG Thomas Arslan<br />

1997 L´AMOUR, L´ARGENT, L´ARMOUR Philip Gröning<br />

ANDREAS TOBIAS – Günther Messner<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Tobias</strong> wurde 1984 in Garmisch Partenkirchen geboren und gab sein<br />

Schauspieldebüt mit elf Jahren. Noch während der Schulzeit gründete er eine eigene<br />

Theatergruppe und inszenierte u.a. Stücke von Ionesco. Seit 2001 steht er regelmäßig<br />

vor der Kamera. Er begann mit kleinen Rollen im Bayerischen Fernsehen, absolvierte<br />

noch während der Schulzeit eine zweijährige Schauspielausbildung und wurde pro<br />

prompt in dem ARD-Dreiteiler „Der Wunschbaum” besetzt.<br />

2005 zog er für eine Hauptrolle in der norddeutschen ZDF-Serie „Die Albertis” nach<br />

Hamburg und machte dort Abitur, spielte noch im selben Jahr den Melchior in<br />

Wedekinds „Frühlingserwachen” am Deutschen Schauspielhaus, wo weitere Stücke<br />

folgten. Von der Spielzeit 2006 bis 2009 war er festes Ensemblemitglied am Münchner<br />

Volkstheater. Trotz des Festengagements am Theater arbeitete er weiter in TV-Serien<br />

wie „Ein Fall für zwei” und TV-Filmen wie Helmut Förnbachers „König der Herzen”, aber<br />

auch in Kinofilmen wie DER BAADER MEINHOF KOMPLEX unter der Regie von Uli<br />

Edel. Joseph Vilsmaiers NANGA PARBAT gehört zu seinen Karriere-Höhepunkten.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2008 DER BAADER MEINHOF KOMPLEX Uli Edel<br />

2006 THE OTHER POSSIBILITY Asley Horner<br />

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KARL MARKOVICS – Dr. <strong>Karl</strong> Maria Herrligkoffer<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Marko</strong>vics, geboren 1963 in Wien, gab sein Leinwanddebüt 1991 mit HUND UND<br />

KATZ von Michael Sturminger. Zwei Jahre später stand er als „Kirchingerwirt” in Josef<br />

Harathers INDIEN vor der Kamera, der Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks<br />

von Josef Hader und Alfred Dorfer. 1994 bis 1996 war <strong>Marko</strong>vics eines der Gesichter<br />

der Erfolgsserie „Kommissar Rex”. Er spielte den Stockinger und machte diese Figur so<br />

populär, dass sie 1995/96 schließlich ihre eigene, gleichnamige Spin-Off-Serie<br />

„Stockinger” bekam.<br />

1998 folgten Kinofilme wie die Groteske DREI HERREN, der österreichische Publikumshit<br />

HINTERHOLZ 8 und Helmut Dietls Satire LATE SHOW, in den Folgejahren Filme<br />

wie GEBOREN IN ABSURDISTAN, KOMM SÜSSER TOD und DIE MÄNNER IHRER<br />

MAJESTÄT. Auch für das Fernsehen ist er ein begehrter Schauspieler wie u.a. in<br />

„<strong>Andreas</strong> Hofer – Freiheit des Adlers”, „Familie auf Bestellung” oder „Mein Mörder”.<br />

Ebenso zu Hause ist er auf den Wiener Theaterbühnen, wo er klassische und moderne<br />

Rollen übernimmt, wie z.B. die des Conférenciers im Musical „Cabaret” (1995/96), die<br />

des Schneiders Zwirn in Nestroys „Lumpazivagabundus” (2002) er überzeugte auch als<br />

„Woyzeck” in Georg Büchners Drama. 2005 inszenierte er das erste Mal selbst,<br />

Eugène Ionescos „Die kahle Sängerin”. Demnächst ist er auch in den Kinofilmen<br />

HENRI IV von Jo Baier und in Percy Adlons MAHLER AUF DER COUCH zu sehen.<br />

NANGA PARBAT ist nach der zweiteiligen TV-Produktion „Die Gustloff” (2008) die<br />

zweite Zusammenarbeit mit Joseph Vilsmaier.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2008 HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH Stefan Ruzowitzky<br />

2006 DER FÄLSCHER Stefan Ruzowitzky<br />

2001 SHOWDOWN Walter Bednarik<br />

2000 DIE MÄNNER IHRER MAJESTÄT Stefan Ruzowitzky<br />

2000 KOMM SÜSSER TOD Wolfgang Murnberger<br />

1999 GEBOREN IN ABSURDISTAN Houchang Alahyari<br />

1998 LATE SHOW Helmut Dietl<br />

DER STRAND VON TROUVILLE Michael Hofmann<br />

1997 DREI HERREN Nikolaus Leytner<br />

1992 INDIEN Paul Harather<br />

1991 HUND UND KATZ Michael Sturminger<br />

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STEFFEN SCHROEDER<br />

Der 1974 geborene Steffen Schroeder hatte seinen ersten Fernsehauftritt 1994 im<br />

Polizeiruf 110 „Samstags, wenn Krieg ist”. Von 1995 bis 1996 studierte er Schauspiel<br />

an der Folkwang Hochschule in Essen und spielte in der Zeit schon erste Hauptrollen<br />

im Fernsehen in „Ausgerastet” (Regie Hanno Brühl) und in Joseph Vilsmaiers Kinofilm<br />

UND KEINER WEINT MIR NACH. 1996 gab er sein Theaterdebüt am Schauspielhaus<br />

Wien, ein Jahr später wurde er festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, wo er<br />

die Rolle des Harold in „Harold und Maude” über vier Spielzeiten spielte. Mit Intendant<br />

Claus Peyman ging er 1999 zum Berliner Ensemble und war dort festes Ensemblemitglied<br />

bis 2001.<br />

Seitdem intensiviert er seine Arbeit im Fernsehen und war bisher u.a. in der TV-<br />

Produktion „Dutschke“ unter der Regie von Stefan Krohmer, in „Braams – Kein Mord<br />

ohne Leiche (2008) sowie in verschiedenen Tatortfolgen, SOKO Leipzig, Kietzbühel<br />

und Köln zu sehen. Derzeit steht er für die Synchronisation des Hauptdarstellers von A<br />

SERIOUS MAN, dem neuen Film der Coen Brüder, der im Januar 2010 in die Kinos<br />

kommt, im Studio.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2008 HONG KONG Sven Ilgner<br />

2007 KEINOHRHASEN Til Schweiger<br />

DER ROTE BARON Nikolai Müllerschön<br />

2006 EMMAS GLÜCK Sven Taddicken<br />

2005 DIE LETZTE SAISON Tina von Traben<br />

KURFRIEDEN Tina von Traben<br />

1996 UND KEINER WEINT MIR NACH Joseph Vilsmaier<br />

JULE RONSTEDT – Alice von Hobe<br />

Die 1971 in München geborene Jule Ronstedt erhielt ihre Ausbildung von 1990 bis<br />

1993 an der Neuen Münchner Schauspielschule. Am Theater konnte man sie von 1996<br />

bis 2001 an den Münchner Kammerspielen sehen sowie 2003 als Gast am Berliner<br />

Ensemble. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist sie auch erfolgreich als Theaterregisseurin<br />

und -autorin tätig und inszenierte in München u.a. 1999 das von ihr selbst<br />

geschriebene Stück „Andere Baustelle" an den Kammerspielen, 2002 „Das Orchester"<br />

am Metropol-Theater und am Theater der Jugend 2006 „Flusspferde" und ein Jahr<br />

später „Südseekeller", wiederum ein selbst verfasstes Stück. In Film und Fernsehen<br />

macht sie sich seit Abschluss ihrer Ausbildung in unterschiedlichen Genres einen<br />

Namen. Bereits für ihre erste Kinorolle in Maria Teresa Camoglios BANDAGIS-<br />

TENGLÜCK wurde sie 1997 als Beste Nachwuchsdarstellerin mit dem Max Ophüls<br />

Preis ausgezeichnet, in Marcus H. Rosenmüllers Überraschungshit WER FRÜHER<br />

STIRBT IST LÄNGER TOT überzeugte sie als patente Dorfschullehrerin. Für das<br />

Fernsehen spielte sie u.a. Haupt- und Episodenrollen in: dem „Tatort - Unbestechlich"<br />

(Regie Nils Willbrandt), in der Krimi-Literaturverfilmung „LaBréa - Mord in der Rue St<br />

Lazare" unter der Regie von Dennis Satin sowie in Dirk Regels „Hilfe, meine Schwester<br />

kommt" und dem politisch-engagierten ARD-Film „Genug ist nicht genug" unter der<br />

Regie von Thomas Stiller.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2007 OSSI´S ELEVEN Oliver Mielke<br />

2005 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Marcus H. Rosenmüller<br />

1999 DIE GRÜNE WOLKE Claus Strigel<br />

1998 KISMET <strong>Andreas</strong> Thiel<br />

1996 BANDAGISTENGLÜCK Maria Teresa Comoglio<br />

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VOLKER BRUCH<br />

Volker Bruch wurde am 9. März 1980 in München geboren und zählt zu den größten<br />

Nachwuchshoffnungen des deutschen Films. Nach dem Abitur hat der Jungstar die<br />

Schauspielerei am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien gelernt.<br />

Anschließend konzentrierte er sich ganz auf seine Karriere vor der Kamera. 2007<br />

übernahm er eine der Hauptrollen im Kinofilm DAS WAHRE LEBEN. Noch im selben<br />

Jahr wurde er mit seiner Nebenrolle in „Nichts ist vergessen“ für den Deutschen<br />

Fernsehpreis nominiert, den der Film „Rose“ von Alain Gsponer als Bester Film<br />

gewann. Neben Corinna Harfouch spielte Bruch da erneut eine der Hauptrollen.<br />

Bekannt wurde er unter anderem auch durch seinen Leinwandauftritt als Lothar von<br />

Richthofen in DER ROTE BARON sowie seine Kinorollen in DER BAADER MEINHOF<br />

KOMPLEX und LES FEMMES DE L‟OMBRE (Female Agents – Geheimkommando<br />

Phoenix). Internationale Aufmerksamkeit weckte er an der Seite von Kate Winslet und<br />

Ralph Fiennes in Stephen Daldrys DER VORLESER. Während er noch im Oktober<br />

2009 für die Dreharbeiten von GOETHE! unter der Regie von Philipp Stölzl vor der<br />

Kamera stand, wird er nun ab November in der Bestseller-Verfilmung TANNÖD sowie<br />

schon bald in Joseph Vilsmaiers NANGA PARBAT auf der Leinwand zu sehen sein.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

TANNÖD Bettina Oberli<br />

2008 DER VORLESER Stephen Daldry<br />

DER BAADER MEINHOF KOMPLEX Uli Edel<br />

LES FEMMES DE L´OMBRE Jean-Paul Salomé<br />

LITTLE PARIS Miriam Dehne<br />

2007 BESTE ZEIT Marcus H. Rosenmüller<br />

BESTE GEGEND Marcus H. Rosenmüller<br />

DER ROTE BARON Nikolai Müllerschön<br />

2005 DAS WAHRE LEBEN Alain Gsponer<br />

LENA STOLZE - Mutter Messner<br />

Lena Stolze wurde am Max Reinhardt Seminar in Wien ausgebildet und startete Ende<br />

der 70er Jahre eine steile Theaterkarriere an der Freien Volksbühne Berlin, im<br />

Burgtheater Wien und am Schillertheater Berlin. Von 1981 bis 1984 gehörte sie zum<br />

Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels, von 1984 bis 1990 zum Ensemble des<br />

Thalia Theaters Hamburg und spielt seitdem an verschiedenen Bühnen. Durch ihre<br />

erste Filmrolle als Sophie Scholl in Michael Verhoevens DIE WEISSE ROSE und in<br />

Percy Adlons FÜNF LETZTE TAGE (beide 1982) wurde sie auch außerhalb des<br />

Theaters bekannt. Für beide Rollen erhielt sie beim Bundesfilmpreis das „Filmband in<br />

Gold“ (heutiger Deutscher Filmpreis).<br />

Durch DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN unter der Regie von Michael Verhoeven stieß<br />

ihre Arbeit auch auf großes Interesse im Ausland, sie drehte u.a. für die BBC. Über die<br />

Jahre hinweg arbeitete der „stille Star“ kontinuierlich im Film- und Fernsehbereich mit<br />

namhaften Regisseuren, wirkte seit 2002 in fünf Tatort-Folgen mit und machte sich<br />

auch einen Namen als Rezitatorin.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

VISION – DAS LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN Margarethe von Trotta<br />

2008 2ER OHNE Jobst Oetzmann<br />

WITHIN THE WIRLWIND Marleen Gorris<br />

2007 AM ENDE KOMMEN TOURISTEN Robert Thalheim<br />

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EIN TEIL VON MIR Christoph Röhl<br />

2005 LAPISLAZULI Wolfgang Murnberger<br />

2004 NORTHERN STAR Felix Randau<br />

SCHUSSANGST Dito Tsintsadze<br />

2003 ROSENSTRASSE Margarethe von Trotta<br />

VÄTER Dani Levy<br />

1996 MEIN HERZ – NIEMANDEN Helma Sanders-Brahms<br />

1995 SCHLAFES BRUDER Joseph Vilsmaier<br />

1989 DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN Michael Verhoeven<br />

1982 FÜNF LETZTE TAGE Percy Adlon<br />

DIE WEISSE ROSE Michael Verhoeven<br />

SEBASTIAN BEZZEL<br />

Der 1971 in Garmisch-Partenkirchen geborene Sebastian Bezzel absolvierte seine<br />

Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie im Münchner Prinzregententheater.<br />

Ab 1993 spielte er Theater an verschiedenen Bühnen und trat auch mit einer eigenen<br />

Kabarett-Gruppe auf. Sein Festengagement am Bayerischen Staatsschauspiel gab er<br />

2000 auf, um von nun an freischaffend zu arbeiten. Im gleichen Jahr spielte er mit<br />

großem Erfolg im Pilotfilm der Polizeiserie „Abschnitt 40“ und anschließend in 3 Staffeln<br />

der preisgekrönten Produktion.<br />

Für seine Darstellung des Streifenpolizisten Ulf Meinerts wurde er 2004 für den<br />

Deutschen Fernsehpreis nominiert. Seit 2004 spielt er an der Seite von Eva Mattes im<br />

Bodensee-Tatort des SWR und war auch sonst in den letzten Jahren in vielen<br />

Fernsehproduktionen zu sehen (u.a. „Die Versöhnung” (2007) unter der Regie von Olaf<br />

Kreinsen oder „Die Rebellin” (2009), Regie: Ute Wieland) Auf der Leinwand spielte<br />

Bezzel u.a. in Marcus H. Rosenmüllers SCHWERE JUNGS und Maggie Perens<br />

STELLUNGSWECHSEL. 2006 arbeiteten Joseph Vilsmaier und Sebastian Bezzel zum<br />

ersten Mal bei der GESCHICHTE VOM BRANDNER KASPAR zusammen. Mit NANGA<br />

PARBAT kehrt er wieder ins große Kino zurück.<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2008 DIE GESCHICHTE VOM BRANDNER Joseph Vilsmaier<br />

KASPAR STELLUNGSWECHSEL Maggie Peren<br />

2007 SCHWERE JUNGS Marcus H. Rosenmüller<br />

2006 POST MORTEM Andrzej Wajda<br />

2001 VEGAS Maren Ade<br />

MARKUS KROJER – Reinhold Messner als Kind<br />

Markus Krojer wurde 1994 geboren und ist Mitglied im Theaterverein seiner Heimatstadt<br />

Mainburg in Niederbayern, wo er 2006 die Hauptrolle im Weihnachtsmärchen<br />

„Harry und Philly – zwei Erdmännchen im Elfenwald” spielte. Die Rolle des kleinen<br />

Sebastian in Marcus H. Rosenmüllers WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT im<br />

gleichen Jahr war sein erster Kino-Part. Anschließend stand er u.a. für die Fernsehfilme<br />

„Rettet die Weihnachtsgans” (2006) und „Hilfe, meine Schwester kommt” vor der<br />

Kamera. Markus Krojer erhielt 2007 den Sonderpreis „New Faces Award”, stand<br />

Anfang des Jahres 2009 als Pate und Verleiher des Deutschen Filmpreises LOLA auf<br />

der Bühne und hatte die Ehre, die Laudatio in der Kategorie „Bester Kinder- und<br />

Jugendfilm“ zu halten. Nach seiner Rolle in DIE PERLMUTTERFARBE, für die er in<br />

diesem Jahr mit dem „Weißen Elefanten“ als Bester Nachwuchsschauspieler 2009 auf<br />

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dem Münchener Filmfest ausgezeichnet wurde, ist NANGA PARBAT der dritte<br />

Kinospielfilm des jungen und aufstrebenden Talents.<br />

REINHARD KLOOSS – Drehbuch<br />

Produzent, Autor, Regisseur<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

In Produktion Die Konferenz der Tiere (Buch/Produzent/Regie)<br />

2009 NANGA PARBAT (Buch)<br />

2008 Urmel voll in Fahrt (Buch/Produzent/Regie)<br />

2006 Urmel aus dem Eis (Buch/Produzent/Regie)<br />

2004 Pura Vida Ibiza (Buch/Produzent)<br />

2002 Buffalo Soldiers (Executive Producer)<br />

2001 Mortel Transfert (Produzent)<br />

2001 Leo und Claire (Buch/Produzent)<br />

1999 Tach Herr Dokter – Der Heinz Becker Film (Produzent)<br />

1999 Asterix und Obelix gegen Caesar (Co-Produzent)<br />

1997 Ballermann 6 (Co-Produzent)<br />

1997 Comedian Harmonists (Produzent)<br />

1997 Prinz Eisenherz (Associate Producer)<br />

1996 Abbuzze – Der Badesalz-Film (Produzent)<br />

1994 Und Tschüs – TV-Serie (Produzent)<br />

1993 Charlie und Louise – Das doppelte Lottchen (Buch)<br />

1992 Go Trabi Go II (Buch/Produzent/Co-Regie)<br />

1991 Wildfeuer (Buch/Produzent) $<br />

1991 Go Trabi Go (Buch/Produzent)<br />

SVEN SEVERIN – Drehbuch<br />

Sven Severin, geboren 1969 in Berlin, studierte Nordamerikastudien, Publizistik und<br />

Theaterwissenschaften an der FU und arbeitete als freier Lektor u.a. für Senator Film<br />

und Studio Babelsberg. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er als freier Mitarbeiter<br />

für Odeon Pictures und absolvierte ein neunmonatiges Drehbuchseminar unter der<br />

Leitung von Wolfgang Pfeiffer. Unter anderem schrieb er gemeinsam mit Oliver Huzly<br />

und Reinhard Klooss die Drehbücher zu URMEL AUS DEM EIS und URMEL VOLL IN<br />

FAHRT (2004/20006) und arbeitete am Drehbuch zum Film DIE KONFERENZ DER<br />

TIERE mit, der 2010 ins Kino kommt. Zusammen mit Reinhard Klooss schrieb er das<br />

Drehbuch zu NANGA PARBAT.<br />

GUSTAVO SANTAOLALLA – Filmmusik<br />

Gustavo Alfredo Santaolalla, 1951 in Buenos Aires geboren, ist berühmt als Musiker,<br />

Musikproduzent, Songschreiber und Filmkomponist. Der Mitbegründer des lateinamerikanischen<br />

„Rock en Espanol“ gilt seit den 1980er Jahren als Förderer und Entdecker<br />

von Talenten aus Lateinamerika. Der Gründer der Gruppe „Solana“ verließ 1978 seine<br />

unter der Militärdiktatur leidende Heimat und ging in die USA, wo er als Band-Leader<br />

der PunkGruppe „Wet Picnic“ Erfahrungen auf dem amerikanischen Musikmarkt<br />

sammelte. Dann wurde er Musikproduzent und gründete mit Anibal Kerpel die<br />

erfolgreiche Plattenfirma „Surco Records“. 2003 erhielt er drei Grammy-Nominierungen,<br />

2004 gewann er den Grammy als Produzent des Stückes „Cuatro Camnos“ von Café<br />

Tacuba. Seine Karriere als Filmkomponist begann durch die fruchtbare Zusammenarbeit<br />

mit dem mexikanischen Regisseur Alejandro González Inárritu bei den Filmen<br />

AMORES PERROS, 21 GRAMM und BABEL. Er vertonte auch Inárritus Beitrag um<br />

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Episodenfilm 11´09´01 – SEMPTEMBER 11, eine Auseinandersetzung von mehreren<br />

Regisseuren mit dem Anschlag auf das World Trade Center in New York. Filmmusiken<br />

schrieb er zu Werken wie DIE REISE DES JUNGEN CHE, BROKEBACK MOUNTAIN,<br />

zu dem er nicht nur die Filmmusik komponierte, sondern auch die zwei Balladen<br />

”A Love That Will Never Grow Old“ (Golden Globe® für den Besten Filmsong 2006) und<br />

„No One`s Gonna Love You Like Me“.<br />

KALTES LAND, MY BLUEBERRY NIGHTS und LINHA DE PASSE festigten seinen Ruf<br />

als einer der besten Filmkomponisten und Songschreiber. Santaolalla erhielt diverse<br />

Preise und Nominierungen, darunter zwei Oscars® für die Beste Filmmusik – 2006 für<br />

BROKEBACK MOUNTAIN und 2007 für BABEL - und je einen BAFTA Award für die<br />

Beste Filmmusik für DIE REISE DES JUNGEN CHE (2005) und BABEL (2007).<br />

Santaolalla verzichtet oft auf wuchtige Orchestermusik, setzt vom musikalischen Stil<br />

her neben folkloristischen und elektronischen Klängen eher auf Gitarrenklänge. Für<br />

NANGA PARBAT komponierte er eine Musik im Wechsel von zart und mächtig.<br />

Filmografie als Film- und Songkomponist (Auswahl)<br />

2009 NANGA PARBAT Joseph Vilsmaier<br />

2008 LINHA DE PASSE Walter Salles, Daniela Thomas<br />

2007 MY BLUEBERRY NIGHTS (Song „Pajaros“) Wong Kar Wai<br />

2006 BABEL Alejandro Gonzáles Inárritu<br />

2005 BROKEBACK MOUNTAIN Ang Lee<br />

KALTES LAND Nici Caro<br />

2004 DIE REISE DES JUNGEN CHE Walter Salles<br />

2003 21 GRAMM Alejandro Gonzáles Inárritu<br />

2000 AMORES PERROS Alejandro Gonzáles Inárritu<br />

1999 INSIDER (Song „Iguazu“) Michael Mann<br />

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