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0.6 MB - Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz

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Fle<strong>der</strong>maus-Anzeiger<br />

Offi zielles Mitteilungsorgan <strong>der</strong><br />

SSF – <strong>Stiftung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Schutze</strong> <strong>unserer</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und <strong>der</strong> KOF – Koord<strong>in</strong>ationsstelle Ost für Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

Redaktionsadresse: <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz, c/o Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich<br />

Sekretariat 044 254 26 80; Fax 044 254 26 81; Fle<strong>der</strong>mausschutz-Nottelefon 079 330 60 60<br />

fl e<strong>der</strong>maus@zoo.ch; www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch<br />

FMAZ 84 Juni 2007 Aufl age 3’000<br />

Leistungen <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschützenden 2006<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz ist<br />

zu e<strong>in</strong>er respektablen KMU herangewachsen.<br />

Seit 1984 setzt sie sich<br />

alljährlich mit neuem Elan <strong>zum</strong> Wohl<br />

<strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> e<strong>in</strong> – mit beachtlichem<br />

Erfolg.<br />

Hans-Peter B. Stutz / SSF<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz nahm ihre<br />

Kernkompetenzen im Artenschutz und Tierschutz,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung künftiger<br />

Fle<strong>der</strong>mausschützen<strong>der</strong> und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beratung<br />

von Privaten und Behörden im Geschäftsjahr<br />

2006 mit Ihren sechs Teilzeitangestellten, den<br />

19 Teilzeitbeauftragten <strong>der</strong> Kantone und mit<br />

rund 410 ehrenamtlich mitarbeitenden Lokalen<br />

Fle<strong>der</strong>mausschützenden und Quartierbetreuenden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> östlichen Landeshälfte wahr. Das<br />

Resultat lässt sich sehen: <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> s<strong>in</strong>d<br />

heute e<strong>in</strong> Thema <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung und <strong>in</strong><br />

den Medien und vielen Fle<strong>der</strong>mauskolonien<br />

geht es von Jahr zu Jahr besser.<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Das Kernteam <strong>der</strong> SSF: Hubert Krättli, Robert Schiantarelli,<br />

Veragioia Pangrazzi und Hans-Peter B.<br />

Stutz (v. l. n. r.)<br />

Riesiger E<strong>in</strong>satz<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz betreibt<br />

Artenschutz im Auftrag des Bundes. Für<br />

das BAFU betreibt sie die <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Fle<strong>der</strong>mausschutz <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> östlichen Landeshälfte. Sie ist zentrale<br />

Beratungsstelle für die Behörden von Bund<br />

und Kantonen, sie koord<strong>in</strong>iert die Schutzaktivitäten<br />

<strong>in</strong> 17 Kantonen, sammelt und<br />

konsolidiert die Jahresberichte <strong>der</strong> Kantonalen<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz-Beauftragten, vermittelt<br />

die Bundessubventionen an die Kantone und<br />

wickelt den Zahlungsverkehr ab.<br />

Die 19 Kantonalen Fle<strong>der</strong>mausschutz-Beauftragten<br />

haben im Auftrag ihrer Kantone<br />

zusammen mit <strong>in</strong>sgesamt 410 ehrenamtlich<br />

mitarbeitenden Lokalen Fle<strong>der</strong>mausschützenden<br />

und Quartierbetreuenden im vergangenen<br />

Jahr e<strong>in</strong>mal mehr Spitzenleistungen<br />

erbracht.<br />

Rund 15’000 schriftliche und telefonische<br />

fle<strong>der</strong>mauskundliche Beratungen wurden<br />

durchgeführt. Und <strong>in</strong> mehr als 2’800 Fällen<br />

wurden vor Ort <strong>zum</strong> Wohle <strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

konkrete Massnahmen ergriffen. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> nationalen Biodiversitätsforschung wurden<br />

788 neue Fle<strong>der</strong>mausbiotope erfasst und<br />

analysiert.<br />

Hecken für <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

Artenschutz-Höhepunkt war die exemplarische<br />

Anpfl anzung e<strong>in</strong>er Hecke zur Optimierung <strong>der</strong><br />

Überflugroute <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>en Hufeisenasen<br />

(Rh<strong>in</strong>olophus hipposo<strong>der</strong>os) von <strong>der</strong> Kapelle<br />

<strong>in</strong> Giswil / OW <strong>in</strong> die Jagdgebiete <strong>in</strong> den<br />

umliegenden Wäl<strong>der</strong>n. Zusammen mit <strong>der</strong><br />

Vorstellung des von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

mit unterstützten Buches «Die Kle<strong>in</strong>e<br />

Hufeisennase im Aufw<strong>in</strong>d» bildetet diese von<br />

Pro Natura grosszügig mitgetragene Aktion<br />

den Abschluss e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes.<br />

Alle Geme<strong>in</strong>deverwaltungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>in</strong><br />

denen noch Kle<strong>in</strong>e Hufeisennasen leben, wurden<br />

über ihre Hufeisennasenvorkommen und<br />

wünschenswerte Artenschutzmassnahmen<br />

dokumentiert und e<strong>in</strong>geladen, diesem Beispiel<br />

<strong>in</strong> Obwalden zu folgen und die För<strong>der</strong>ung ihrer<br />

Kolonien an die Hand zu nehmen.<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Der För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>e Hufeisennase gab Anstoss<br />

zur Publikums<strong>in</strong>formation <strong>in</strong> Obwalden. Bernhard<br />

Rufer, Thomas Jucker, Vital Voegtli und Christ<strong>in</strong>e<br />

Essl<strong>in</strong>ger (v. l. n. r.)<br />

Aktuell im FMAZ 84<br />

Schutz und Forschung<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz 2006 ................... 1<br />

Fle<strong>der</strong>mausturm D ............................ 8<br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> umsiedeln? ................ 9<br />

Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>maus TI .................. 10<br />

News aus den Regionen<br />

Ausstellung Oberrieden ZH ............... 3<br />

Mückenfl e<strong>der</strong>maus TG ...................... 4<br />

14. LFS-Tagung ZH ........................... 5<br />

Zwischenbilanz Fensterläden TG ...... 6<br />

Beson<strong>der</strong>e Menschen LU .................. 7<br />

Wasserfl e<strong>der</strong>mäuse LU .................... 9<br />

Engagierte QB LU ........................... 11<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Neue Mitarbeiter<strong>in</strong>nen SSF ............... 3<br />

Der «KüToHoBa» .............................. 4<br />

Live-Übertragungen 07 ...................... 5<br />

Die längste Zunge ........................... 12<br />

Neues Faltblatt ................................ 12


2 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Wichtige Öffentlichkeitsarbeit<br />

Alle Fle<strong>der</strong>mausarten s<strong>in</strong>d bundesrechtlich<br />

geschützt. Doch <strong>der</strong> Schutz greift nur, wenn<br />

die Bevölkerung diese Tiere auch schätzt und<br />

sich für sie engagiert. «Nur wer <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

kennt, wird <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> schützen», lautet daher<br />

das Motto <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz.<br />

Es ist darum e<strong>in</strong>e Daueraufgabe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz, mit kundenorientierter Information<br />

und Edukation Vorurteile abzubauen<br />

und breite Bevölkerungskreise zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutzbemühungen zu<br />

motivieren.<br />

Am <strong>Stiftung</strong>ssitz im Zoo Zürich, mit e<strong>in</strong>em<br />

Besucheraufkommen von weit über e<strong>in</strong>er<br />

Million jährlich, ist die Fle<strong>der</strong>maus-Ausstellung<br />

dafür die ideale Informationsplattform.<br />

Draussen <strong>in</strong> den Kantonen wurden 180<br />

Exkursionen durchgeführt und 270 Vorträge<br />

gehalten. Und auch <strong>in</strong> den Medien s<strong>in</strong>d<br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> e<strong>in</strong> Thema. Insgesamt s<strong>in</strong>d<br />

144 Orig<strong>in</strong>alartikel erschienen, was entsprechendes<br />

Publikums<strong>in</strong>teresse auslösste:<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Die erste permanente Live-Infrarot<strong>in</strong>stallation für<br />

Passanten liefert spektakuläre Bil<strong>der</strong> aus dem Verborgenen,<br />

<strong>der</strong> grössten <strong>Schweiz</strong>er Wochenstube <strong>der</strong><br />

Mausohren <strong>in</strong> Fläsch GR.<br />

An den Veranstaltungen <strong>der</strong> European Bat<br />

Night 2006 tauchten rund 2’000 begeisterte<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Fans <strong>in</strong> die verborgene Welt <strong>der</strong><br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> ab.<br />

Die Live-Infrarotübertragungen aus Fle<strong>der</strong>mauskolonien<br />

lockten <strong>in</strong> vier Kantonen<br />

über 1’000 <strong>in</strong>teressierte Personen an. Und<br />

die <strong>in</strong> Fläsch GR schweizerisch e<strong>in</strong>zigartige<br />

Passanten-Installation e<strong>in</strong>er Infrarotkamera<br />

mit Live-Video-Übertragung aus <strong>der</strong> grössten<br />

<strong>Schweiz</strong>er Mausohr-Wochenstubenkolonie<br />

wurde den ganzen Sommer über rege<br />

besucht, was auch <strong>der</strong> Gastronomie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bündner Herrschaft Zulauf gab.<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Schüler e<strong>in</strong>er Unterstufenschulklasse studieren <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Erlebnisausstellung «Jufl i» den Speiseplan von<br />

Mausohr, Wasserfl e<strong>der</strong>maus, Langohr und Co. Rund<br />

30 animierte Workshops wurden 2006 für Schulklassen<br />

im JUFLI durchgeführt. Die Erlebnisausstellung<br />

wird für Schulen auf Anfrage geöffnet.<br />

Zielpublikum Jugend<br />

Die Ausbildung Jugendlicher ist von zentraler<br />

Bedeutung für den Fle<strong>der</strong>mausschutz:<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Fle<strong>der</strong>mausschützenden <strong>der</strong><br />

Zukunft. Wichtigste Plattform ist die e<strong>in</strong>malig<br />

<strong>in</strong>formative Homepage <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch (2006:<br />

42’000 Besuchende!) und damit verbunden,<br />

die Gratisausleihe von Schulunterlagen und<br />

die Gratisabgabe von Informationsblättern (zur<br />

Zeit neun verschiedene Fle<strong>der</strong>mausarten).<br />

Für die Kle<strong>in</strong>en (K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Unterstufe) ist<br />

die fantastische Welt <strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> im Jufl i<br />

– Jugend-Fle<strong>der</strong>maus-Imperium zu erleben.<br />

In dieser e<strong>in</strong>zigartigen Erlebnisausstellung<br />

wurden Workshops für rund 1’000 K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Begleitpersonen abgehalten.<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz-Nottelefon<br />

Und plötzlich steht man da und weiss nicht,<br />

wie weiter. Immer wie<strong>der</strong> werden <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

aufgefunden: verirrte, erschöpfte und<br />

verletzte. Insgesamt wurden im Jahr 2006<br />

1’064 Fälle bearbeitet, davon alle<strong>in</strong> durch<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

E<strong>in</strong> Fle<strong>der</strong>maus-Baby wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz-<br />

Notstation von ausgebildeten Fachpersonen jede<br />

zweite Stunde mit Milch gefüttert. Im Gegensatz zu<br />

an<strong>der</strong>en Tiergruppen s<strong>in</strong>d menschliche Handaufzuchten<br />

bei <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n oft erfolgreich.<br />

das Fle<strong>der</strong> mausschutz-Nottelefon 079 330<br />

60 60 ganze 654. In 178 Fällen wurde e<strong>in</strong>e<br />

Freilassung telefonisch angewiesen und<br />

359 <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> wurden <strong>in</strong> die Hände von<br />

speziell ausgebildeten Fachleuten übergeben,<br />

wovon 187 direkt am <strong>Stiftung</strong>ssitz durch das<br />

Team <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz-Notpfl egestation<br />

gepfl egt wuden. In 54% <strong>der</strong> Fälle konnten<br />

die heimlichen Flatterer erfolgreich wie<strong>der</strong><br />

freigelassen werden.<br />

E<strong>in</strong>e enorme Leistung, die täglichen Pfl egee<strong>in</strong>satz<br />

erfor<strong>der</strong>t und nur dank <strong>der</strong> fi nanziellen<br />

Unterstützung durch den Zürcher Tierschutz<br />

auf diesem professionellen Niveau geleistet<br />

werden kann.<br />

Verkaufsshop<br />

Tue Gutes, sprich darüber und mache deutlich,<br />

was dir am Herzen liegt: mit e<strong>in</strong>em T-Shirt <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz…! Marianne und<br />

Verkaufsrenner: Der Ultraschalldetektor <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz: e<strong>in</strong>fach, zuverlässig, tolles Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

Benno Lüthi, <strong>Stiftung</strong>sräte und ehrenamtliche<br />

Betreiber unseres Versandhandels, haben<br />

wie<strong>der</strong>um 296 Pakete verschickt. Edukative<br />

Schriften und orig<strong>in</strong>elle Fle<strong>der</strong>mausartikel<br />

wie Kaffeetassen, Badetücher und Kleber<br />

«I love Bats» werben für unsere Anliegen.<br />

Renner war <strong>der</strong> qualitativ herausragende<br />

Ultraschalldetektor mit se<strong>in</strong>em <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Diesem<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Anzeiger liegt die Bestellkarte<br />

unseres Verkaufsshops bei: heute bestellt,<br />

morgen geliefert (auch über Internet www.<br />

fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch).


Juni 2007 FMAZ 84 3<br />

Interaktive Publikumsbetreuung<br />

und Workshops<br />

Hans-Peter B. Stutz / SSF<br />

Seit <strong>der</strong> Eröffnung im Sommer 2005 ist die<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Ausstellung im Zoo Zürich e<strong>in</strong><br />

Renner. Zehntausende haben sie bereits<br />

besucht und die neuen Angebote für Schulklassen<br />

stossen auf immer grösseres Interesse.<br />

Neu managen zwei junge Frauen die<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Ausstellung. Das Tagespublikum<br />

wird am Mittwoch und an den Wochenenden<br />

jeweils am Nachmittag <strong>in</strong>teraktiv <strong>in</strong>s Reich<br />

<strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> e<strong>in</strong>geführt. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendliche basteln, lassen sich Fle<strong>der</strong>mausgesichter<br />

malen und suchen im Dämmerlicht<br />

nach versteckten biologischen Sensationen.<br />

Schulklassen können neu <strong>in</strong> Workshops erleben,<br />

was sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulstube theoretisch<br />

erarbeitet haben.<br />

Nicole Bachmann hat im April die Leitung <strong>der</strong><br />

Fle<strong>der</strong>maus-Ausstellung übernommen und<br />

bietet zusammen mit Urs<strong>in</strong>a von Planta e<strong>in</strong>e<br />

laufend wechselnde breite Palette fl atterhafter<br />

Aktivitäten an. Die beiden Biolog<strong>in</strong>nen<br />

werden von e<strong>in</strong>em «fl e<strong>der</strong>kundigen» Team<br />

ehrenamtlicher MitarbeiterInnen unterstützt.<br />

Berührungsängste kennen die Fachfrauen<br />

für Nachtschwärmer ke<strong>in</strong>e: Von <strong>der</strong> naturwissenschaftlichen<br />

Grundlagenvermittlung über<br />

Spiel und Spass für Kle<strong>in</strong> und Gross bis h<strong>in</strong><br />

<strong>zum</strong> gediegenen «Vamp-Apéro» s<strong>in</strong>d sie für<br />

die Realisation aller fl atterhaften Ideen zu<br />

begeistern.<br />

Schauen Sie doch e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal während<br />

den regulären Öffnungszeiten im Zoo Zürich<br />

vorbei. Lassen Sie sich von ihren Ideen<br />

<strong>in</strong>spirieren und gönnen Sie sich, ihren ArbeitskollegInnen<br />

und Ihrem Freundeskreis e<strong>in</strong><br />

spezielles Event.<br />

Auskünfte erteilt das Sekretariat unter Telefon<br />

044 254 26 80.<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Seit April erfolgreich im E<strong>in</strong>satz. Die beiden<br />

neuen SSF-Mitarbeitenden Urs<strong>in</strong>a von Planta<br />

(l<strong>in</strong>ks) und Nicole Bachmann betreuen die<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Ausstellung im Zoo Zürich, wo<br />

sie das Tagespublikum mit speziellen Fle<strong>der</strong>mausaktionen<br />

begeistern und für Jung und Alt<br />

massgeschnei<strong>der</strong>te Aktivitäten anbieten.<br />

E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de für <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> ZH<br />

In den Räumlichkeiten des wun<strong>der</strong>schönen<br />

und charmanten<br />

Ortsmuesums <strong>in</strong> Oberrieden hatten<br />

wir die e<strong>in</strong>malige Gelegenheit,<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung die <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Wechselausstel-<br />

Lea Morf & Kar<strong>in</strong> Safi -Widmer / KFB ZH<br />

FOTO: WERNER WALDMEIER<br />

Neben den <strong>in</strong>formativen Fle<strong>der</strong>maus-Postern <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz wurde die Ausstellung<br />

mit vielen Blickfängen attraktiv gestaltet. Die Scheiterbeige<br />

machte auf die Problematik <strong>der</strong> Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

aufmerksam. Mit e<strong>in</strong>er Taschenlampe konnte<br />

e<strong>in</strong> Fle<strong>der</strong>mausmodell zwischen den Holzscheiten<br />

gesucht werden – vor allem für die kle<strong>in</strong>en Besucher<strong>in</strong>nen<br />

und Besucher e<strong>in</strong> spannendes Unterfangen.<br />

FOTO: WERNER WALDMEIER<br />

Der Blickfang für die Infoecke des Grossen Abendseglers<br />

war e<strong>in</strong> Baumstamm, <strong>in</strong> dessen Höhle e<strong>in</strong> Guss-<br />

Abendsegler se<strong>in</strong> Nickerchen hielt. Fle<strong>der</strong>mauskästen<br />

machten auf die Möglichkeit zur Quartierneuschaffung<br />

aufmerksam.<br />

lung zu präsentieren. Die <strong>in</strong>formative<br />

Ausstellung konnte während<br />

<strong>der</strong> Monate März und April jeden<br />

Samstag bestaunt werden und<br />

war mit 340 Besucher<strong>in</strong>nen und<br />

Besuchern sehr gut besucht.<br />

FOTO: WERNER WALDMEIER<br />

Für grosses Staunen sorgten 20 kg aufgetürmtes Essen:<br />

Das entspricht <strong>der</strong> Nahrungsmenge, die e<strong>in</strong>e 60<br />

kg schwere Person pro Tag zu sich nehmen müsste,<br />

wenn sie wie e<strong>in</strong>e Fle<strong>der</strong>maus pro Tag e<strong>in</strong>en Drittel<br />

ihres Körpergewichtes essen würde!<br />

FOTO: WERNER WALDMEIER<br />

Unterhalb e<strong>in</strong>es nachgebauten Spaltquartiers stand<br />

e<strong>in</strong>e Blumenkiste. Neben dem dekorativen Effekt<br />

konnte den BesucherInnen damit gezeigt werden,<br />

wie Fle<strong>der</strong>maus-Chegeli auf e<strong>in</strong>fache und dekorative<br />

Art <strong>zum</strong> düngen verwendet werden können. Die<br />

zerriebenen Chegeli konnten unter dem B<strong>in</strong>okular<br />

untersucht werden.


4 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Weiteres Mückenfl e<strong>der</strong>maus-Quartier TG<br />

In Kreuzl<strong>in</strong>gen, <strong>der</strong> thurgauischen<br />

«Hochburg» <strong>der</strong> Mückenfle<strong>der</strong>maus,<br />

wurde erneut e<strong>in</strong> Quartier<br />

dieser Art gefunden. Damit erhöht<br />

sich die Zahl <strong>der</strong> hier entdeckten<br />

Unterschlupfe auf neun.<br />

Wolf-Dieter Burkhard / KFB TG<br />

Mückenfl e<strong>der</strong>mäuse (Pipistrellus pygmaeus)<br />

fühlen sich <strong>in</strong> Kreuzl<strong>in</strong>gen, <strong>der</strong> Stadt am<br />

Bodensee, offensichtlich wohl. Seit die Art im<br />

Jahre 2000 hier erstmals nachgewiesen werden<br />

konnte, wurde ihre Anwesenheit alljährlich<br />

wie<strong>der</strong> bestätigt.<br />

2002 wurde das erste Quartier gefunden<br />

und auch das am 12. Mai 2007 entdeckte<br />

Versteck entspricht dem bisherigen Muster:<br />

e<strong>in</strong> Spaltquartier unter dem Dach e<strong>in</strong>er Liegenschaft<br />

mitten <strong>in</strong> Kreuzl<strong>in</strong>gen. Es konnten<br />

drei weibliche erwachsene Tiere abgefangen<br />

und bestimmt werden, wobei für die Artbestimmung<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Kriterien beigezogen<br />

wurde. Mückenfle<strong>der</strong>mäuse s<strong>in</strong>d nämlich<br />

den Zwergfl e<strong>der</strong>mäusen (P. pipistrellus) sehr<br />

ähnlich, wohl <strong>der</strong> Hauptgrund, weshalb die<br />

beiden Arten bis vor wenigen Jahren «<strong>in</strong> den<br />

selben Topf geworfen» wurden.<br />

Für die Bestimmung werden die Färbung<br />

des Gesichts, die Flughautfel<strong>der</strong>ung, die<br />

Behaarung <strong>der</strong> Schwanzfl ughaut, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Wulst zwischen den Nasenlöchern, die Masse<br />

von Unterarm und fünftem Strahl und die<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> Jagdruffrequenz beurteilt.<br />

Zusammengenommen war <strong>der</strong> Befund<br />

FOTO: WOLF-DIETER BURKHARD<br />

Das neu entdeckte Quartier <strong>der</strong> Mückenfl e<strong>der</strong>maus <strong>in</strong><br />

Kreuzl<strong>in</strong>gen. Der Pfeil markiert die Ausfl ugöffnung.<br />

e<strong>in</strong>deutig: Es waren Mückenfle<strong>der</strong>mäuse.<br />

Ob es sich beim neu gefundenen Quartier<br />

um e<strong>in</strong>e Wochenstube handelt, werden die<br />

Beobachtungen im Sommer 2007 ergeben.<br />

Es wäre das neunte Fortpfl anzungsversteck <strong>in</strong><br />

Kreuzl<strong>in</strong>gen, wie<strong>der</strong>um von e<strong>in</strong>er kopfstarken<br />

Kolonie besetzt: Beim abendlichen Ausfl ug<br />

wurden 230 Mückenfle<strong>der</strong>mäuse gezählt,<br />

welche <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Stunde den engen<br />

Spalt unter <strong>der</strong> Blechabdeckung verliessen.<br />

Die Fassade rund um die Ausfl ugsöffnung ist<br />

mit kle<strong>in</strong>en Chegeli markiert, lei<strong>der</strong> auch die<br />

Fensterscheiben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe, was die Wohnungsbesitzer<strong>in</strong><br />

aber mit Fassung erduldet.<br />

FOTO: WOLF-DIETER BURKHARD<br />

Mückenfl e<strong>der</strong>maus (Pipistrellus pygmaeus): Unsere kle<strong>in</strong>ste e<strong>in</strong>heimische Fle<strong>der</strong>mausart gilt als selten. In<br />

<strong>der</strong> östlichen Landeshälfte konnten trotz <strong>in</strong>tensiver Suche bisher erst 18 Wochenstuben gefunden werden:<br />

neun im Grossraum <strong>der</strong> Stadt Luzern, acht <strong>in</strong> Kreuzl<strong>in</strong>gen TG und e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Locarno TI. Weitere Informationen<br />

unter www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch/PYGMAEUS/bilanz_<strong>in</strong>d.htm.<br />

Der «KüToHoBa»<br />

Als dem Team <strong>der</strong> SSF durch e<strong>in</strong>en bekannten<br />

Fle<strong>der</strong>mausforscher e<strong>in</strong> Dokument mit<br />

unten stehen<strong>der</strong> Abbildung zugespielt wurde,<br />

kam es arg <strong>in</strong>s Staunen. Es dachte zuerst<br />

an e<strong>in</strong>en Scherz, doch <strong>der</strong> «KüToHoBa»<br />

– <strong>der</strong> «Künstliche TotHolzBaum» – sche<strong>in</strong>t<br />

tatsächlich ernst geme<strong>in</strong>t. Ob es s<strong>in</strong>nvoll ist,<br />

als Ersatz wegen fehlendem Totholz e<strong>in</strong>en<br />

künstlichen Baum aufzustellen, sei dah<strong>in</strong><br />

gestellt. Für e<strong>in</strong>en befristeten E<strong>in</strong>satz, bis<br />

dank naturnaher Bewirtschaftung natürliches<br />

Totholz im Wald vorhanden ist, können<br />

durchaus gute Gründe gefunden werden.<br />

E<strong>in</strong>e Touristenattraktion dürften die ersten<br />

«KüToHoBa» aber allemal werden.<br />

Im Internet ist unter www.lwf.bayern.de/<br />

imperia/md/content/lwf-<strong>in</strong>ternet/veroeffentlichungen/lwf-aktuell/53/lwf-aktuell_53_25.pdf<br />

<strong>zum</strong><strong>in</strong>dest folgendes nachzulesen: «Die Firma<br />

Mussler & Dr. Büller GmbH aus Franken D<br />

hat e<strong>in</strong> neuartiges Hochdruck-Klebeverfahren<br />

entwickelt, welches e<strong>in</strong> Gemisch aus fe<strong>in</strong>en<br />

Sägespänen, Sägemehl und Pfl anzenöl so<br />

aushärtet, dass es wie Kunstharz verwendbar<br />

ist, aber dennoch vollständig ökologisch<br />

abbaubar ist. Bei e<strong>in</strong>er Temperatur von 95°<br />

C kann das Sägespäne/Öl-Gemisch <strong>in</strong> jede<br />

beliebige Form, z. B. als Totholzstamm,<br />

gepresst werden. Der KüToHoBa kann dann<br />

– aufgestellt im Wald – als stehendes Totholz<br />

langsam verrotten und als Biotopbaum dienen.»<br />

Die Totholzstämme seien <strong>in</strong>dividuell gestaltbar<br />

und könnten mit vorgefertigten Höhlen<br />

für <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> o<strong>der</strong> Vögel ausgestattet<br />

werden. Wald- und Naturschutzverbände<br />

seien hochzufrieden und e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>isteriumssprecher<br />

soll sogar För<strong>der</strong>möglichkeiten <strong>in</strong><br />

Aussicht gestellt haben.<br />

Nähere Informationen können gemäss obiger<br />

Internet-Adresse angefor<strong>der</strong>t werden unter<br />

520052842086-001@t-onl<strong>in</strong>e.de.


Juni 2007 FMAZ 84 5<br />

14. Zürcher LFS-Jahrestagung<br />

30 <strong>der</strong> 60 Lokalen Fle<strong>der</strong>mausschützenden<br />

(LFS) des Kantons<br />

Zürich nahmen an <strong>der</strong> 14. Jahrestagung<br />

am 14. April teil und<br />

trugen zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>formativen und<br />

Lea Morf & Kar<strong>in</strong> Safi -Widmer / KFB ZH<br />

FOTO: KARIN SAFI-WIDMER<br />

Live-Übertragungen 2007<br />

Auch dieses Jahr fi nden sie wie<strong>der</strong> statt, die spektakulären<br />

Live-Infrarotübertragungen aus den Fle<strong>der</strong>maus-Wochenstuben.<br />

An vier Abenden lädt die<br />

<strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz <strong>zum</strong> unvergesslichen<br />

Fle<strong>der</strong>maus-Erlebnis e<strong>in</strong>. Mittels hochempfi ndlicher Infrarot-Kameras<br />

wird das spannende Geschehen <strong>in</strong> zwei<br />

Mausohr- und zwei Wasserfl e<strong>der</strong>maus-Kolonien gefi lmt<br />

und direkt auf e<strong>in</strong>e Grossle<strong>in</strong>wand vor das Quartier-<br />

Gebäude projiziert. Die Bil<strong>der</strong> erlauben tolle E<strong>in</strong>blicke<br />

spannenden Nachmittag bei. Blühende<br />

Wildblumen schmückten den<br />

Raum und wurden als Dankeschön<br />

für die Riesenarbeit an alle LFS<br />

verschenkt.<br />

<strong>in</strong>s Leben <strong>der</strong> nächtlichen Flatterer und werden von den<br />

Biologen Kamran und Kar<strong>in</strong> Safi -Widmer kommentiert<br />

und mit lebendigen Kurzvorträgen ergänzt.<br />

Beobachten Sie, was sich sonst verborgen im Dunkeln<br />

dieser Dachstöcke abspielt.<br />

Die Übertragungen beg<strong>in</strong>nen jeweils um ca. 21h.<br />

Übertragungsdaten und -orte:<br />

Do 21.06.2007 Klosterhofstr. 1, Kreuzl<strong>in</strong>gen TG<br />

Di 26.06.2007 Jagdmattkapelle, Erstfeld UR<br />

Fr 13.07.2007 Kirche Freienbach SZ<br />

Fr 27.07.2007 Kirche Locarno TI<br />

FOTO: KARIN SAFI-WIDMER<br />

Ueli Thomas aus W<strong>in</strong>terthur betreute fast 20 Jahre<br />

die Mausohrwochenstube <strong>in</strong> W<strong>in</strong>terthur und war als<br />

LFS aktiv. Er nahm auch viele verletzte und erschöpfte<br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> entgegen und konnte unzählige wie<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> die Freiheit entlassen. Se<strong>in</strong>e grosse Leidenschaft<br />

waren Fle<strong>der</strong>mauskästen, die im ganzen Raum W<strong>in</strong>terthur<br />

an Bäumen, Scheunen und Silos anzutreffen<br />

s<strong>in</strong>d – <strong>in</strong> den meisten Fällen von verschiedenen<br />

Fle<strong>der</strong>mausarten besetzt. Als Abschiedsgeschenk für<br />

se<strong>in</strong>en unermüdlichen und unschätzbaren E<strong>in</strong>satz im<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz erhielt er e<strong>in</strong>en Fle<strong>der</strong>mauskasten<br />

aus Kuchen – selbstverständlich das Modell «Thomas»<br />

mit dem Loch, welches den <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n e<strong>in</strong>e<br />

ehemalige Spechthöhle vortäuschen soll.<br />

An <strong>der</strong> Tagung präsentierte Ueli Thomas se<strong>in</strong>en neuen<br />

e<strong>in</strong>drücklichen Film über <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> im Raum<br />

W<strong>in</strong>terthur. Ueli, wir danken Dir herzlich für De<strong>in</strong>en<br />

Riesene<strong>in</strong>satz beim Zürcher Fle<strong>der</strong>mausschutz!<br />

Wer kennt diesen jungen Mann? Als Referenten<br />

konnten wir erfreulicherweise Hans-Peter B. Stutz<br />

gew<strong>in</strong>nen. Mit viel ansteckendem Enthusiasmus und<br />

Humor erzählte er aus den Anfängen des Fle<strong>der</strong>mausschutzes<br />

im Jahr 1977 und führte die Teilnehmenden<br />

durch die letzten 30 Jahre Fle<strong>der</strong>mausschutz. E<strong>in</strong>e<br />

Stunde Anekdoten, Geschichten und Bil<strong>der</strong> mit viel<br />

Pioniergeist, <strong>zum</strong> Staunen und <strong>zum</strong> Lachen! Das Bild<br />

zeigt übrigens Hans-Peter B. Stutz höchstpersönlich,<br />

e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> paar Jahre jünger. Wie er sich heute präsentiert<br />

kann auf Seite 1 nachgeschaut werden.


6 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Zwischenhalt am Untersee TG<br />

Im vergangenen Jahr lancierte<br />

die Thurgauische Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

für Fle<strong>der</strong>mausschutz das<br />

«Projekt Fensterläden». Dieser bei<br />

<strong>der</strong> traditionellem Suche nach Fle<strong>der</strong>mausquartieren<br />

noch zu wenig<br />

berücksichtigte Bereich sollte e<strong>in</strong>e<br />

grössere Gewichtung erhalten.<br />

Wolf-Dieter Burkhard / KFB TG<br />

Es ist noch zu früh, e<strong>in</strong>e abschliessende<br />

Bilanz <strong>zum</strong> Projekt Fensterläden zu ziehen,<br />

obgleich etliche <strong>in</strong>teressante Fle<strong>der</strong>mausvorkommen<br />

neu registriert werden konnten.<br />

Am spektakulärsten war <strong>der</strong> Fund <strong>der</strong> ersten<br />

Mopsfl e<strong>der</strong>maus-Wochenstube im Thurgau<br />

seit über 50 Jahren (siehe FMAZ 83). Unter<br />

den Funden befanden sich aber auch mehrere<br />

Quartiere <strong>der</strong> Bartfl e<strong>der</strong>maus und <strong>der</strong><br />

Zwergfl e<strong>der</strong>maus.<br />

Das Projekt Fensterläden wird bei <strong>der</strong><br />

Thurgauischen Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

noch e<strong>in</strong>ige Zeit e<strong>in</strong> Schwerpunktthema<br />

bilden. Die vorläufi ge Bilanz zeigt,<br />

dass das Spektrum von h<strong>in</strong>ter Fensterläden<br />

gefundenen Fle<strong>der</strong>mausarten bisher aber<br />

nicht vergrössert werden konnte: Beobachtet<br />

wurden wie <strong>in</strong> den Jahren zuvor die drei oben<br />

genannten Arten sowie die Zweifarbenfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

und Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse. Während<br />

die vier zuerst aufgeführten Arten vor allem <strong>in</strong><br />

den Sommermonaten gefunden wurden, fällt<br />

FOTO: WOLF-DIETER BURKHARD<br />

Die Rauhautfl e<strong>der</strong>maus kommt im Herbst für die Paarung und zur Überw<strong>in</strong>terung <strong>in</strong> die <strong>Schweiz</strong> und verlässt<br />

unser Land im Frühjahr wie<strong>der</strong>. Bekannt s<strong>in</strong>d vor allem W<strong>in</strong>terschlafquartiere <strong>in</strong> Scheiterbeigen. H<strong>in</strong>ter Fensterläden<br />

kann man sie manchmal auf dem Durchzug antreffen.<br />

die Rauhautfl e<strong>der</strong>maus durch e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Anwesenheitsmuster<br />

auf: Sie ersche<strong>in</strong>t jeweils im<br />

Frühjahr und Herbst, stets nur für kurze Zeit.<br />

Dies lässt sich erklären: Die meisten Rauhautfl<br />

e<strong>der</strong>mäuse verbr<strong>in</strong>gen die Sommermonate<br />

im Norden Europas, wo die Weibchen ihre<br />

Jungen aufziehen. Im Spätsommer machen<br />

sie sich auf den Weg südwestwärts. Viele von<br />

ihnen ziehen auf ihrer Wan<strong>der</strong>ung durch die<br />

<strong>Schweiz</strong>, viele überdauern aber auch hier die<br />

kalten Monate. Oft werden sie dann <strong>in</strong> Scheiterbeigen<br />

von <strong>der</strong> Bevölkerung gefunden.<br />

H<strong>in</strong>ter den Holzläden am l<strong>in</strong>ken Fenster machen Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse regelmässig Halt auf ihrem Zug durch<br />

den Kanton Thurgau.<br />

FOTO: WOLF-DIETER BURKHARD<br />

Hubert Iten aus Salenste<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Ort am thurgauischen Unterseeufer, hat<br />

die Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse, welche auf ihrem<br />

Zug durch die Region jeweils h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em<br />

Fensterladen se<strong>in</strong>es Hauses Station machen,<br />

während mehreren Jahren gezählt und uns<br />

se<strong>in</strong>e Notizen zur Verfügung gestellt. Auffällig<br />

ist, dass die <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> im Frühjahr jeweils<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grösseren Anzahl – bis zu 30 Tiere<br />

– auftauchen, während die Gruppe im Herbst<br />

mit maximal acht Tieren stets kle<strong>in</strong> blieb.<br />

Die ersten Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse fi nden sich<br />

normalerweise Ende März o<strong>der</strong> Anfang April<br />

h<strong>in</strong>ter dem Laden e<strong>in</strong>. Der Maximalbestand<br />

wird jeweils <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Aprilhälfte erreicht,<br />

und bis Mitte Mai s<strong>in</strong>d auch die letzten <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

weiter gezogen, nordwärts <strong>in</strong> ihre<br />

Sommere<strong>in</strong>standsgebiete.<br />

Dass die Rauhautfl e<strong>der</strong>mäuse nach dem<br />

äusserst milden W<strong>in</strong>ter 2006/07 ihren Zug<br />

vorverlegen würden, damit haben wir gerechnet<br />

– und tatsächlich: Die letzten haben<br />

das Quartier h<strong>in</strong>ter dem Fensterladen bereits<br />

am 24. April 2007 verlassen, wie Hubert Iten<br />

meldete.<br />

Nachahmaktionen <strong>in</strong> SZ/UR<br />

In den Kantonen Schwyz und Uri werden 2007<br />

nach dem Vorbild des Projektes Fensterläden<br />

ähnliche Aktionen durchgeführt. Weitere<br />

Infomationen unter www.fl e<strong>der</strong>mausschutzsz.ch<br />

im Juni 07.


Juni 2007 FMAZ 84 7<br />

Fle<strong>der</strong>mausschützer – oft beson<strong>der</strong>e Menschen LU<br />

Im Kanton Luzern gibt es über 50<br />

Lokale Fle<strong>der</strong>mausschützende<br />

(LFS), die sich mit viel Elan für unsere<br />

Sache e<strong>in</strong>setzen. Ohne diese<br />

ehrenamtlichen Helfer und Helfer<strong>in</strong>nen<br />

wäre <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

schlecht denkbar. Häufi g s<strong>in</strong>d es<br />

ganz beson<strong>der</strong>e Menschen, die<br />

sich <strong>in</strong> verschiedenster Form für<br />

den Arten- und Naturschutz stark<br />

machen.<br />

Ruth Ehrenbold / KFB LU<br />

Hannes Schicker ist LFS <strong>in</strong> Neudorf LU und<br />

betreibt zusammen mit se<strong>in</strong>er Frau Inge den<br />

Pro Spezie Rara -Betrieb Dü<strong>der</strong>hof (www.due<strong>der</strong>hof.ch).<br />

Das nachfolgende Interview macht<br />

klar, das Hannes e<strong>in</strong> Fle<strong>der</strong>mausschützer <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Art ist.<br />

KFB: Wie würdest du euern Betrieb mit wenigen<br />

Worten umschreiben?<br />

H.S.: Wir haben e<strong>in</strong>en vielseitigen Produktionsbetrieb<br />

und bieten nicht nur biologisch<br />

produzierte Lebensmittel, son<strong>der</strong>n auch<br />

aussergewöhnliche Dienstleistungen an.<br />

Beson<strong>der</strong>s gross wird bei uns Oekologie und<br />

För<strong>der</strong>ung von Nützl<strong>in</strong>gen geschrieben.<br />

KFB:Was hat euch dazu bewogen, diesen<br />

Betrieb auf diese Art zu führen?<br />

H.S.: Unsere Philosophie ist es, den Nutztieren,<br />

dem Boden und uns nicht e<strong>in</strong>fach Leistungen<br />

abzuzw<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n stets das Wohl<br />

aller, beson<strong>der</strong>s aber auch <strong>der</strong> Natur im Auge<br />

zu behalten. So wurden nasse Stellen im Wald<br />

und Wiesen nicht e<strong>in</strong>fach dra<strong>in</strong>iert, son<strong>der</strong>n wir<br />

haben grosse Feuchtbiotope geschaffen, die<br />

unzähligen Arten Lebensraum bieten.<br />

KFB: Wann und wie bist du <strong>zum</strong> ersten mal<br />

mit <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n konfrontiert worden?<br />

H.S.: <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> haben mich schon immer<br />

ganz beson<strong>der</strong>s fasz<strong>in</strong>iert. Als Mitglied <strong>der</strong><br />

Umweltkommission organisierte ich 2004<br />

zusammen mit dem UK-Präsidenten e<strong>in</strong>e<br />

Naturschutzausstellung auf unserm Hof mit<br />

verschiedenen Informationsangeboten. U.a.<br />

warst du als Kantonale Fle<strong>der</strong>mausschutz-Beauftragte<br />

mit dabei und hast mich mit de<strong>in</strong>em<br />

Vortrag und den lebenden <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n so<br />

richtig gluschtig gemacht.<br />

KFB: Was fasz<strong>in</strong>iert dich an <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n?<br />

H.S.: Sie bee<strong>in</strong>drucken mich mit ihrer geheimnisvollen<br />

Lebensweise, mit dem sche<strong>in</strong>bar<br />

lautlosen Herumschwirren, mit ihrer Fähigkeit,<br />

sich mit Echolot zu orientieren. Sie bieten<br />

e<strong>in</strong>fach viel Spannendes.<br />

KFB: Als Sozialpädagoge baust du bei euch<br />

mit Schülern e<strong>in</strong>er heilpädagogischen Son<strong>der</strong>schule<br />

u.a. Fle<strong>der</strong>mauskästen. Weshalb?<br />

H.S.: Auf diese Weise kann ich den Jugendlichen<br />

diese Tiere näher br<strong>in</strong>gen, ihre Vorurteile<br />

abbauen und sie für die Natur sensibilisieren.<br />

Daneben können sie so e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Arbeit<br />

verrichten und e<strong>in</strong> Erzeugnis herstellen, das<br />

begehrt ist. Deshalb b<strong>in</strong> ich natürlich froh,<br />

wenn möglichst viele Kästen bei uns gekauft<br />

werden.<br />

KFB: Du hast auch schon e<strong>in</strong>en Fle<strong>der</strong>mauskasten-Kurs<br />

für Landwirte gegeben. Wie reagieren<br />

diese Leute auf de<strong>in</strong> Engagement?<br />

H.S.: Durchwegs positiv und nachhaltig. Die<br />

Bauern tragen die Ideen weiter, verzichten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Folge auf Klebefallen gegen Fliegen und<br />

erkennen <strong>in</strong> den <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n die nützlichen<br />

Helfer<strong>in</strong>nen. In e<strong>in</strong>em Fall war e<strong>in</strong> Kasten<br />

bereits zwei Monate nach <strong>der</strong> Montage beim<br />

Stall von Fransenfl e<strong>der</strong>mäusen besetzt.<br />

KFB: Du absolvierst momentan den zweijährigen<br />

Ausbildungskurs <strong>zum</strong> Lokalen Fle<strong>der</strong>mausschützer.<br />

Was war de<strong>in</strong>e Motivation?<br />

H.S.: Das Motto «Nur was man kennt, kann<br />

man schützen» hat mich überzeugt. Ich habe<br />

noch viel zu lernen über diese <strong>in</strong>teressanten<br />

Tiere und möchte bei Führungen kompetent<br />

Auskunft darüber geben können.<br />

KFB: Was kann de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach helfen,<br />

auch den sehr bedrohten Fle<strong>der</strong>mausarten<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Chance zu geben?<br />

H.S.: Die Sensibilisierung von Politikern und<br />

Bevölkerung für die entsprechenden Anliegen<br />

ist enorm wichtig. Wir alle können Sorge<br />

tragen zu den Lebensräumen, unser Konsumverhalten<br />

überprüfen und Sympathiewerbung<br />

für unsere <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> betreiben.<br />

KFB: Was freut dich am meisten?<br />

H.S.: Dass wir uns und unseren Tieren e<strong>in</strong><br />

gutes Leben im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong> Umwelt und<br />

<strong>der</strong> Natur ermöglichen können und damit<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag für den Arten- Natur- und Umweltschutz<br />

leisten dürfen.<br />

KFB: Vielen Dank für dieses Gespräch und<br />

für de<strong>in</strong> grosses Engagement!


8 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Vom Plattenbau <strong>zum</strong> Fle<strong>der</strong>mausturm<br />

Die Situation ist unter Fle<strong>der</strong>mausschützern<br />

bekannt: E<strong>in</strong> Fle<strong>der</strong>mausquartier<br />

soll weichen, weil<br />

das zugehörige Gebäude abgerissen<br />

werden muss. Könnte man die<br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> nicht e<strong>in</strong>fach umsiedeln?<br />

E<strong>in</strong> Experiment <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

D bestätigt bisherige Erkenntnisse<br />

und überzeugt mit e<strong>in</strong>er unkonventionellen<br />

Lösung.<br />

Mart<strong>in</strong> Bie<strong>der</strong>mann, Markus Dietz, Wigbert Schorcht<br />

Thür<strong>in</strong>gen, mit e<strong>in</strong>er Fläche von knapp <strong>der</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, ist Mausohrland. 70<br />

Wochenstuben s<strong>in</strong>d dortzulande bekannt,<br />

e<strong>in</strong>e vergleichsweise stattliche Anzahl. In<br />

<strong>der</strong> Ortschaft Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen hat sich Ende <strong>der</strong><br />

1980er Jahre e<strong>in</strong>e Kolonie im niedrigen<br />

Dachstock e<strong>in</strong>es Plattenbaus nie<strong>der</strong>gelassen.<br />

Die Mausohren waren ursprünglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

alten Fabrikgebäude beheimatet, dass dann<br />

<strong>zum</strong>al umgebaut wurde, was die Tiere zu dem<br />

Umzug veranlasste. Seither entwickelt sich<br />

<strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Kolonie prächtig. Von weniger<br />

als 200 Tieren <strong>in</strong> den 1990er Jahren ist die<br />

Kolonie auf über 600 Tiere angewachsen – e<strong>in</strong><br />

grossartiger Erfolg.<br />

In den meisten Städten Ostdeutschlands<br />

hat <strong>der</strong> Wohnungsleerstand <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren zugenommen. Damit solche Ortschaften<br />

geordnet «schrumpfen» können,<br />

wurden Konzepte entwickelt, die u. a. den<br />

schrittweisen Rückbau von Plattenbauten vorsehen<br />

und wovon auch die erwähnte Kolonie<br />

betroffen war. Bei <strong>der</strong> Berücksichtigung aller<br />

Interessen wurde deutlich, dass e<strong>in</strong>e Zerstörung<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong><strong>in</strong>ger Kolonie nicht zulässig ist.<br />

Geme<strong>in</strong>sames Ziel aller <strong>in</strong>volvierten Parteien<br />

war somit die Erhaltung <strong>der</strong> Kolonie.<br />

Ausweichquartiere vorhanden?<br />

Doch wie sollte das bewerkstelligt werden?<br />

Gibt es e<strong>in</strong> Ausweichquartier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung?<br />

Könnte man die Tiere aktiv umsiedeln?<br />

Um ersteres zu beantworten wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit<br />

vor <strong>der</strong> Jungenaufzucht alle Tiere e<strong>in</strong>malig<br />

stark gestört. E<strong>in</strong>zelne Mausohren wurden<br />

besen<strong>der</strong>t. Aus <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Mausohrkolonie<br />

<strong>in</strong> Begg<strong>in</strong>gen SH war bekannt, dass e<strong>in</strong>e<br />

Kolonie nach dem E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es Mar<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausweichquartier <strong>in</strong> Merishausen umgezogen<br />

war. Die Folge <strong>der</strong> Störung <strong>in</strong> Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen<br />

war, dass sich tags darauf nur noch rund die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Mausohren im Quartier e<strong>in</strong>fand.<br />

FOTO: F. FORCH<br />

FOTO: F. FORCH<br />

FOTO: WIGBERT SCHORCHT<br />

Vom Plattenbau <strong>zum</strong> Fle<strong>der</strong>mausturm im wörtlichen S<strong>in</strong>ne: Der ehemalige Wohnsilo aus DDR-Zeiten wird<br />

abgerissen, weil grosser Wohnungsleerstand herrscht. Aus Rücksicht auf e<strong>in</strong>e Mausohrwochenstube im<br />

Dachstock wird allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Teil de Gebäudes stehen gelassen und attraktiv e<strong>in</strong>gekleidet.


Juni 2007 FMAZ 84 9<br />

Noch e<strong>in</strong>en Tag später waren die Tiere aber<br />

fast alle wie<strong>der</strong> zurück. Nur wenige wichen an<br />

dem eien Tag <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e bekannte Quartiere<br />

aus. Die meisten verteilten sich auf Bäume <strong>in</strong><br />

den Wäl<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> näheren Umgebung. E<strong>in</strong><br />

Ausweichquartier, <strong>in</strong> das die Tiere hätten ausweichen<br />

können, gab es offensichtlich nicht.<br />

Umsiedelung als Alternative?<br />

Durch Verfrachtungsversuche von Fle<strong>der</strong>mausforschern<br />

ist bekannt, dass <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

auch über grössere Strecken von bis zu 50 km<br />

unmittelbar wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Quartier zurückkehren.<br />

Bisherige Umsiedelungsversuche schlugen<br />

fast alle fehl. Trotzdem war e<strong>in</strong>e Umsiedelung<br />

e<strong>in</strong>en Versuch wert. In e<strong>in</strong>em benachbarten<br />

Plattenbau und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nahe gelegenen<br />

Kirche wurden freie E<strong>in</strong>fl ugöffnungen geschaffen,<br />

attraktive Hangplätze e<strong>in</strong>gerichtet und<br />

diese teilweise sogar beheizt. Zwei richtige<br />

«Fle<strong>der</strong>maus-Villen» wurden geschaffen. Mit<br />

dem Flüggewerden wurden je 40 Mausohren<br />

– jeweils 20 Mütter mit ihren Jungtieren <strong>in</strong> die<br />

«Villen» umgesiedelt und teilweise besen<strong>der</strong>t.<br />

Bereits e<strong>in</strong>en Tag später waren die Tiere<br />

wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> alten Kolonie. Der Verfrachtungsversuch<br />

wurde Ende September mit<br />

demselben Ergebnis wie<strong>der</strong>holt. Die «Villen»<br />

wurden gemieden.<br />

Als letzter Versuch wurde im März und<br />

Anfang April, also bevor die <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

wie<strong>der</strong> aus ihren W<strong>in</strong>terquartieren kommen,<br />

das angestammte Quartier im Plattenbau<br />

verschlossen und teilweise beleuchtet. Doch<br />

die Mausohren blieben ihrem Heim treu. Sie<br />

suchten überall nach E<strong>in</strong>fl ugmöglichkeiten<br />

und versteckten sich tagsüber an unbeleuchteten<br />

Fassadenspalten. Sie hielten an ihrer<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>stube fest, obwohl die E<strong>in</strong>gänge versperrt<br />

waren. Ohne dass die Kolonie zerstört<br />

wird, konnte <strong>der</strong> Wohnblock nicht abgerissen<br />

werden.<br />

Innovative Lösung<br />

Die Behörden entschieden, dass <strong>der</strong> Gebäudebereich<br />

mit <strong>der</strong> Mausohrkolonie nicht<br />

abgerissen werden durfte. Begleitet vom<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz erfolgte <strong>der</strong> Teilabriss bei<br />

Abwesenheit <strong>der</strong> Tiere im nächsten W<strong>in</strong>ter.<br />

Danach wurde das restliche Gebäude mit<br />

e<strong>in</strong>er attraktiven Holzverschalung ummantelt.<br />

Der Fle<strong>der</strong>mausturm war geschaffen. 2006<br />

wurde <strong>der</strong> Dachstock von den Mausohren<br />

wie<strong>der</strong> besiedelt. Das im Sommerhalbjahr<br />

allabendliche Ausfl ugsspektakel ist seither<br />

e<strong>in</strong>e Attraktion <strong>in</strong> Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen. Das Beispiel<br />

zeigt nicht nur, dass sich Mausohren nicht umsiedeln<br />

lassen, son<strong>der</strong>n vor allem dass dank<br />

dem E<strong>in</strong>bezug aller Akteure Konsenslösungen<br />

möglich s<strong>in</strong>d, die das Zusammenleben von<br />

Mensch und <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n gleichermassen<br />

gewährleisten.<br />

Die spannende und reich bebil<strong>der</strong>te Broschüre<br />

<strong>zum</strong> Artikel erhalten Sie für e<strong>in</strong>e Spende an<br />

die Interessengeme<strong>in</strong>schaft für Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

und -forschung Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Höhe von<br />

5.-- € <strong>in</strong>kl. Versandkosten unter www.fmthuer.<br />

de o<strong>der</strong> broschuere@fmthuer.de.<br />

<strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> umsiedeln?<br />

«Grüezi, Sie, wir möchten diesen Juli unser<br />

Haus renovieren, haben aber im Sommer e<strong>in</strong>e<br />

Fle<strong>der</strong>maus -Wochenstube unter dem Dach.<br />

Wir freuen uns über die Tiere und möchten,<br />

dass sie wie<strong>der</strong>kommen, aber könnte man sie<br />

während <strong>der</strong> Renovation nicht umsiedeln?»<br />

Anrufe dieser Art s<strong>in</strong>d beim Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

ke<strong>in</strong>e Ausnahme und nur allzu gern würde<br />

man antworten «Ja, klar doch, wir kommen<br />

morgen vorbei, nehmen die Kolonie mit und<br />

br<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong> zwei Monaten wie<strong>der</strong>». Doch<br />

Umsiedlungen bei <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n s<strong>in</strong>d nur<br />

äusserst selten erfolgreich. Etliche Versuche<br />

haben gezeigt, dass <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> <strong>in</strong>nert<br />

kürzester Zeit wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrem angestammten<br />

Quartier s<strong>in</strong>d, auch wenn sie über Dutzende<br />

von Kilometern verfrachtet werden – sogar,<br />

wenn es sich um frisch flügge Jungtiere<br />

handelt, die den Lebensraum ausserhalb des<br />

Quartiers noch kaum kennen. <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong><br />

lassen sich also nicht umsiedeln.<br />

Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d nicht abschliessend<br />

geklärt. Das spezielle Mikroklima im Quartier,<br />

die Erreichbarkeit geeigneter Jagdgebiete <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Umgebung und die angestammte Tradition<br />

<strong>der</strong> Weibchen, die Geburtsstätte alljährlich<br />

wie<strong>der</strong> für die eigene Jungenaufzucht zu<br />

benutzen, s<strong>in</strong>d alles wichtige Faktoren.<br />

Im obigen Fall übrigens freut sich <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

über die positive E<strong>in</strong>stellung<br />

<strong>der</strong> Hausbesitzer zu ihren <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n<br />

und wir bitten diese e<strong>in</strong> paar Monate mit <strong>der</strong><br />

Renovation zuzuwarten. Während <strong>der</strong> sensiblen<br />

Jungenaufzucht dürfen Kolonien nicht<br />

gestört werden. Die Wochenstuben lösen sich<br />

aber meist im September schon wie<strong>der</strong> auf.<br />

Die Renovation wird durch den zuständigen<br />

Kantonalen Fle<strong>der</strong>mausschutz-Beauftragten<br />

begeleitet. Dadurch wird gewährleistet, dass<br />

Hangplätze, Ausfl ugöffnungen und Mikroklima<br />

im Quartier erhalten bleiben und die kle<strong>in</strong>en<br />

Flatterer wie<strong>der</strong> zurückkommen – zur Freude<br />

<strong>der</strong> Hausbesitzer und <strong>der</strong> Fle<strong>der</strong>mausschützenden.<br />

Die Wasserfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> da!<br />

Die Renovationsarbeiten vom letzten<br />

Herbst haben die Wasserfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

dank <strong>der</strong> Rücksichtnahme <strong>der</strong><br />

beteiligten Fachleute nicht negativ<br />

bee<strong>in</strong>fl usst. Sie s<strong>in</strong>d schon früh wie<strong>der</strong><br />

an ihre angestammten Plätze unter<br />

<strong>der</strong> berühmten Kapellbrücke zurück<br />

gekehrt.<br />

Ruth Ehrenbold / KFB LU<br />

Mitten im Getümmel <strong>der</strong> Luzerner Altstadt,<br />

umgeben vom Lärm <strong>der</strong> Passanten und <strong>der</strong><br />

nahe liegenden Strassencafés, ungeachtet<br />

des steten, geschäftigen Getrampels über<br />

ihren Köpfen fühlen sich die Wasserfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

wohl. Bereits Ende April waren 146<br />

Tiere beim Ausflug aus ihren Spalten zu<br />

zählen.<br />

Der Versuch von Walter Fassb<strong>in</strong>d, Videoaufzeichnungen<br />

dieses ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Fle<strong>der</strong>mausquartiers zu machen, gelang so<br />

gut, dass dieses Jahr e<strong>in</strong>e Direktübertragung<br />

aus <strong>der</strong> Wochenstube auf e<strong>in</strong>e Grossle<strong>in</strong>wand<br />

angeboten wird.<br />

Der Anlass ist Teil <strong>der</strong> Reihe «Heimliche Flieger<br />

im Rampenlicht» und fi ndet im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Kampagne «Natur im Siedlungsraum»<br />

statt, an <strong>der</strong> sich auch die Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong><br />

«Regionalkonferenz Umwelt» beteiligen.<br />

Umwelt Stadt Luzern lädt Gross und Kle<strong>in</strong> am<br />

22. Juni von 17 Uhr bis 23 Uhr e<strong>in</strong>, auf dem<br />

Angela Rosengart - Platz an <strong>der</strong> Kapellbrücke<br />

fasz<strong>in</strong>ierende E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong>s geheime Leben<br />

<strong>der</strong> Kapellbrückenbewohner<strong>in</strong>nen zu erleben<br />

und dabei viel Spannendes und Erstaunliches<br />

über Wasserfl e<strong>der</strong>mäuse zu erfahren und<br />

ihnen später bei <strong>der</strong> Jagd nach Insekten<br />

zuzusehen. Mehr Infos und Bil<strong>der</strong> dazu auf<br />

www.fl e<strong>der</strong>maus.<strong>in</strong>fo/luzern<br />

FOTO: RUTH EHRENBOLD<br />

Die drei begeisterten LFS Antonia Zurbuchen,<br />

Sebastian Meyer und Philipp Strohbach nach<br />

<strong>der</strong> Ausfl ugzählung


10 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Die König<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hecken TI<br />

Das Tess<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Verantwortung für Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse,<br />

denn im Unterschied<br />

zur restlichen <strong>Schweiz</strong> kommt die<br />

Art hier relativ häufi g vor. Grund<br />

genug den Ansprüchen an die<br />

Jagdgebiete genauer nachzugehen.<br />

E<strong>in</strong>e Studie klärt auf und empfi ehlt<br />

Schutzmassnahmen.<br />

Marzia Mattei-Roesli / KFB TI<br />

Die Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>maus (Eptesicus serot<strong>in</strong>us)<br />

ist mit e<strong>in</strong>er Spannweite von 35 cm e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> grössten e<strong>in</strong>heimischen Fle<strong>der</strong>mausarten.<br />

Die sehr breiten Flügel s<strong>in</strong>d charakteristisch<br />

und ermöglichen ihr e<strong>in</strong>e langsame Flugweise.<br />

Fle<strong>der</strong>mausschützende sprechen auch<br />

von <strong>der</strong> «Tante U» unter den <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n.<br />

Die Weibchen ziehen ihr Jungen fast ausschliesslich<br />

im Innern von Gebäuden gross,<br />

am liebsten unter Ste<strong>in</strong>dächern. Auch die<br />

Sommer- und W<strong>in</strong>terverstecke befi nden sich<br />

häufi g <strong>in</strong> Gebäuden aber auch <strong>in</strong> Felsspalten<br />

und an<strong>der</strong>en Spalten, wie z. B. Dehnungsspalten<br />

an Brücken.<br />

Wo jagen sie?<br />

Im Tess<strong>in</strong> und vor allem im Sopraceneri ist<br />

die Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>maus weit verbreitet und<br />

häufi g. In <strong>der</strong> übrigen <strong>Schweiz</strong> und <strong>in</strong> Norditalien<br />

ist sie h<strong>in</strong>gegen selten. Das Tess<strong>in</strong><br />

hat deshalb e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung als<br />

wichtiges genetisches Reservoir. Die Breitfl<br />

ügelfl e<strong>der</strong>maus ist deshalb e<strong>in</strong>e von sieben<br />

Fle<strong>der</strong>mausarten, dessen Schutz im Kanton<br />

Tess<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Priorität geniesst.<br />

Um herauszufi nden, wo die Tess<strong>in</strong>er Breitfl<br />

ügelfl e<strong>der</strong>mäuse jagen, wurden <strong>in</strong>sgesamt<br />

zehn Tiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> Magad<strong>in</strong>o-Ebene gefangen,<br />

besen<strong>der</strong>t und radiotelemetrisch verfolgt. Die<br />

Studie wurde <strong>in</strong> den letzten zwei Sommern<br />

zwischen Ende Mai und Mitte Juli durchgeführt.<br />

Die Zeitspanne wurde so gewählt,<br />

dass sie die Trächtigkeit und das Säugen <strong>der</strong><br />

Jungen be<strong>in</strong>haltet. Diese zwei Abschnitte im<br />

Jahreszyklus <strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> s<strong>in</strong>d sehr energieaufwändig,<br />

und man nimmt an, dass die<br />

Fle<strong>der</strong>mausweibchen <strong>in</strong> dieser Zeit beson<strong>der</strong>e<br />

Ansprüche an ihre Jagdgebiete haben.<br />

Wichtige Strukturen<br />

Die untersuchten Tiere haben vorwiegend <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Umgebung von «vertikalen Landschafts-<br />

Elementen» gejagt, welche meistens an ex-<br />

tensiv bewirtschaftete Wiesen o<strong>der</strong> Weideland<br />

angrenzten. Insbeson<strong>der</strong>e suchten die zehn<br />

Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>mäuse ihre Beute entlang von<br />

Waldrän<strong>der</strong>n, Hecken, Baumreihen, um alle<strong>in</strong><br />

stehende grosse Bäume und <strong>in</strong> Obst- und<br />

We<strong>in</strong>gärten. Breitflügelfle<strong>der</strong>mäuse halten<br />

sich demzufolge mit Vorliebe <strong>in</strong> extensiven<br />

Agrarlandschaften auf, sie fi nden sich aber<br />

auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Gebieten zu<br />

recht, sofern zahlreiche vertikale Strukturen<br />

und Wiesen vorhanden s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong><br />

naturnahen Gärten mit Wiesen und Rebgärten<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>heimischen Bäumen. E<strong>in</strong> überwachtes<br />

Individuum jagte sogar um e<strong>in</strong>en alle<strong>in</strong><br />

stehenden grossen Baum auf e<strong>in</strong>em Platz<br />

mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorf.<br />

Neben offenem Gelände nutzt die Breitfl ügelfl<br />

e<strong>der</strong>maus auch dichtere Vegetation, woraus<br />

sie gallerie- o<strong>der</strong> canyonförmige Wäl<strong>der</strong> wie<br />

sie entlang von Flüssen o<strong>der</strong> Feldwegen<br />

anzufi nden s<strong>in</strong>d, l<strong>in</strong>eare Baumschulen o<strong>der</strong><br />

tiefe Schluchten bevorzugen.<br />

Auf Grund von zuvor durchgeführten<br />

Nah rungs analysen, war bekannt, dass sich<br />

Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>mäuse <strong>in</strong> diesen Jagdgebieten<br />

von grossen Beutetieren ernähren, wie Käfer,<br />

Nachfalter, Köcherfl iegen und Schnaken, aber<br />

auch von kle<strong>in</strong>eren Insekten, die <strong>in</strong> grosser<br />

Anzahl vorkommen und Schwärme bilden wie<br />

Mücken o<strong>der</strong> gefl ügelte Ameisen.<br />

Empfohlene Schutzmassnahmen<br />

Der grösste Teil <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>maus<br />

<strong>zum</strong> jagen aufgesuchten Gebiete s<strong>in</strong>d<br />

zwischen 1950 und 1990 im Tess<strong>in</strong> selten<br />

geworden. Lei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d viele auch heute noch<br />

bedroht und stehen nicht unter Schutz.<br />

Es braucht deshalb speziell für die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Jagdgebiete ausgerichtete Massnahmen.<br />

Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie:<br />

• Erhaltung und Neuschaffung von Hecken,<br />

Baumreihen Hochstammobstgärten, alle<strong>in</strong><br />

stehende Bäume, extensiven We<strong>in</strong>gärten<br />

• Vergrösserung <strong>der</strong> Fläche von extensiv<br />

bewirtschafteten Wiesen und Weiden<br />

• För<strong>der</strong>ung naturnaher Gärten mit e<strong>in</strong>heimischen<br />

Pfl anzen, Hochstammobstbäumen,<br />

Reben, Hecken und Sträuchern<br />

• Vermeidung von exotischen Pfl anzen (Tuja,<br />

Lorbeer o<strong>der</strong> Olean<strong>der</strong>n) und von Rasenteppichen<br />

• För<strong>der</strong>ung öffentlicher Parkanlagen mit<br />

hohem ökologischem Wert, reich an Strukturen<br />

und e<strong>in</strong>heimischen Pfl anzen<br />

• Beibehalten von grossen e<strong>in</strong>heimischen<br />

Bäumen auf Plätzen, Parkanlagen und<br />

Parkplätzen und für <strong>der</strong>en Ersatz sorgen<br />

• Schutz <strong>der</strong> Baumsäume entlang von Flüssen<br />

Bevorzugte Jagdgebiete <strong>der</strong> Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>maus:<br />

FOTO: MARZIA MATTEI-ROESLI<br />

… e<strong>in</strong>e Weide am Waldrand, strukturiert durch Bäume<br />

FOTO: MARZIA MATTEI-ROESLI<br />

… e<strong>in</strong>e Baumreihe entlang dem Damm am Fluss Tic<strong>in</strong>o<br />

… e<strong>in</strong> «naturnaher» Garten<br />

FOTO: MARZIA MATTEI-ROESLI<br />

FOTO: MARZIA MATTEI-ROESLI<br />

… e<strong>in</strong>e Schlucht am E<strong>in</strong>gang des Valle Morobbia<br />

Das kräftige Gebiss <strong>der</strong> Breitfl ügelfl e<strong>der</strong>mäuse vermag<br />

selbst die Panzer von Maikäfern zu knacken.<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH


Juni 2007 FMAZ 84 11<br />

Zwei engagierte Quartierbesitzer LU<br />

Für e<strong>in</strong>en LFS ist es beson<strong>der</strong>s<br />

erfreulich, wenn die Quartierbesitzer<br />

an ihren <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n Freude<br />

haben und wenn sie ihr Quartier<br />

gleich selber und gut betreuen.<br />

Beobachten und zählen sie dann<br />

die Tiere auch noch regelmässig,<br />

helfen sie mit, den Wissensstand<br />

über die e<strong>in</strong>zelnen Arten zu vergrössern.<br />

Beson<strong>der</strong>s wertvoll ist<br />

dies natürlich bei relativ seltenen<br />

Fle<strong>der</strong>mausarten. Zwei langjährige<br />

und <strong>in</strong>tensive Beobachter leben im<br />

Luzerner H<strong>in</strong>terland.<br />

Peter Wiprächtiger / LFS LU<br />

Vor zehn Jahren meldete mir Hans Koller<br />

aus Fischbach LU, dass er am 23. August<br />

1997 h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Fassade se<strong>in</strong>er Scheune<br />

zehn <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> gesehen habe. Unsere<br />

Abfangaktion e<strong>in</strong>e Woche später ergab, dass<br />

es sich um Fransenfl e<strong>der</strong>mäuse (Myotis nattereri)<br />

handelte, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> seltene<br />

Fle<strong>der</strong>mausart. Die Freude war daher gross.<br />

Wir ermunterten den naturverbundenen Landwirt,<br />

die Tiere doch h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> zu zählen,<br />

was er seither regelmässig tat. Aber nicht nur<br />

e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweimal, ne<strong>in</strong> praktisch jede Woche<br />

FOTO: PETER WIPRÄCHTIGER<br />

Quartierbesitzer Hans Koller zeigt uns mit se<strong>in</strong>er<br />

Taschenlampfe die Fransenfl e<strong>der</strong>maus-Wochenstube<br />

h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Holzverschalung.<br />

e<strong>in</strong>mal zählte er se<strong>in</strong>e <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong><br />

Fassade auf zwei Seiten se<strong>in</strong>er Scheune und<br />

notierte ihre Anzahl.<br />

Grosser E<strong>in</strong>satz für Fransenfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

Insgesamt ergibt das bisher die stattliche<br />

Zahl von rund 300 Zählungen! Dank ihnen<br />

wissen wir nun, dass die Fransenfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

regelmässig zwischen dem 22. April und<br />

dem 11.Juni <strong>in</strong> ihrer Wochenstube e<strong>in</strong>treffen,<br />

meistens aber im Verlauf des Monats Mai. Die<br />

letzten verlassen dieses dann im Oktober o<strong>der</strong><br />

im November. Möglicherweise hat 1998 e<strong>in</strong>e<br />

Fransenfl e<strong>der</strong>maus hier sogar überw<strong>in</strong>tert.<br />

Auf die höchste Zahl kommt Hans Koller<br />

meistens im August und zwar s<strong>in</strong>d es dann<br />

jeweils 10-18 Individuen. In den letzten drei<br />

Jahren machten sich markante Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

bemerkbar. Die Höchstzahlen sanken <strong>in</strong><br />

diesem Zeitraum auf 4 bis 5 Individuen, die<br />

bereits im September das Quartier wie<strong>der</strong><br />

FOTO: WOLF-DIETER BURKHARD<br />

Fransenfl e<strong>der</strong>mäuse jagen auch <strong>in</strong> Ställen dr<strong>in</strong> nach<br />

Fliegen, die sie vom Untergrund abpicken. Klebefallen<br />

werden ihnen dabei manchmal <strong>zum</strong> Verhängnis.<br />

verlassen. Die Mitarbeitenden beim Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

LU rätseln über die Ursachen und<br />

schauen etwas sorgenvoll <strong>in</strong> die Zukunft.<br />

Erste Bartfl e<strong>der</strong>maus-Wochenstube <strong>in</strong> LU<br />

Im Jahre 1996 hörte ich von e<strong>in</strong>em Fle<strong>der</strong>mausquartier<br />

bei Familie Erika und Willy<br />

Müller <strong>in</strong> Ebersecken LU. Bereits bei me<strong>in</strong>em<br />

ersten Besuch erzählten die beiden ganz<br />

begeistert von ihren Untermietern. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Abfang stellte sich heraus, dass es sich um<br />

die Kle<strong>in</strong>e Bartfl e<strong>der</strong>maus (Myotis mystac<strong>in</strong>us)<br />

handelte, von <strong>der</strong> im Kanton Luzern damals<br />

noch ke<strong>in</strong>e Wochenstube bekannt war. Auch<br />

bei Müllers liessen wir durchblicken, dass wir<br />

an Zählungen <strong>in</strong>teressiert wären. Sie kamen<br />

unserem Wunsche nach und so s<strong>in</strong>d wir auch<br />

über dieses Quartier sehr gut im Bild.<br />

Die Ankunft <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>en Bartfl e<strong>der</strong>mäuse<br />

liegt zwischen dem 19.April und dem 9.Mai,<br />

meistens <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Aprildekade. Zwischen<br />

Mitte Mai und Mitte Juni kommt es zu den<br />

FOTO: PETER WIPRÄCHTIGER<br />

Erika und Willy Müller aus Ebersecken beherbergen<br />

e<strong>in</strong>e Wochenstube <strong>der</strong> Bartfl e<strong>der</strong>maus. Fast 100 Tiere<br />

s<strong>in</strong>d, es die hier ihre Jungen aufziehen.<br />

Höchstzahlen, weil dann die Mütter mit ihren<br />

flüggen Jungen ausfliegen. Das bisherige<br />

Maximum waren 95 Tiere. Meistens verlassen<br />

die Kle<strong>in</strong>en Bartfl e<strong>der</strong>mäuse ihre Wochenstube<br />

bereits im Juli wie<strong>der</strong>. Manchmal bleiben<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige bis Ende September. 2003<br />

schien es den <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong>n im Quartier nicht<br />

zu passen. Mehrmals verliessen sie es und<br />

kehrten nach e<strong>in</strong> paar Tagen wie<strong>der</strong> zurück.<br />

In diesem Jahr zählten Müllers nie mehr als<br />

35 Individuen.<br />

Der Fl<strong>der</strong>mausschutz des Kantons Luzern<br />

dankt den Quartierbesitzern für ihre wertvollen<br />

Zählungen und Beobachtungen ganz herzlich<br />

und hoffen natürlich, dass ihre Begeisterung<br />

und ihr Engagement noch viele Jahre andauern<br />

werden. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Populationsgrösse<br />

können nur <strong>der</strong>artige, langjährige<br />

Zählreihen liefern. Sie werden deshalb zur<br />

Nachahmung empfohlen!<br />

FOTO: WWW.FLEDERMAUSSCHUTZ.CH<br />

Die Bartfl e<strong>der</strong>maus ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>sten Fle<strong>der</strong>mausarten<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Typisch ist das fast schwarze<br />

Gesicht und e<strong>in</strong> unverwechlselbares Zetern bei<br />

Ungemach.


12 FMAZ 84 Juni 2007<br />

Wer hat die längste Zunge <strong>der</strong> Welt?<br />

Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s Zunge war wohl<br />

nicht beson<strong>der</strong>s aber lang, aber<br />

vermutlich die bekannteste Menschenzunge<br />

<strong>der</strong> Welt. Im Vergleich<br />

zu den Blüten im Tiereich s<strong>in</strong>d<br />

wir Menschen <strong>in</strong> körperlichen Angelegenheiten<br />

meist nur knapper<br />

Durchschnitt. Das trifft auch auf<br />

unsere Zungen zu.<br />

Um es vorwegzunehmen: Der Mann mit <strong>der</strong><br />

längsten Zunge <strong>der</strong> Welt ist <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong><br />

Stephen Taylor, <strong>der</strong> damit den Sprung <strong>in</strong>s<br />

Gu<strong>in</strong>ess-Buch <strong>der</strong> Rekorde schaffte. Von<br />

Oberlippe bis Zungenspitze misst se<strong>in</strong>e Zunge<br />

<strong>in</strong> «ausgefahrenem Zustand» immerh<strong>in</strong><br />

9.6 cm.<br />

Bis knapp 50 cm lang s<strong>in</strong>d die Zungen von<br />

Ameisenbär, Giraffe und Chamäleon. Damit<br />

übertreffen sie uns Menschen bereits um e<strong>in</strong><br />

Vielfaches. Zieht man die Körpergrösse <strong>in</strong> Betracht,<br />

schneidet das Chamäleon am besten<br />

ab: Se<strong>in</strong>e Zunge ist nämlich bis e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb mal<br />

so lang wie <strong>der</strong> Körper. Den Rekord unter den<br />

Säugetieren – nimmt aber e<strong>in</strong>e Fle<strong>der</strong>maus<br />

e<strong>in</strong>. Die Art Anoura fi stulata hat nämlich e<strong>in</strong>e<br />

Zunge die ebenfalls fast e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb mal so lang<br />

ist wie ihr Körper. Dieser ist allerd<strong>in</strong>gs nur gut<br />

fünf Zentimeter lang. Doch wie misst man die<br />

Zungenlänge e<strong>in</strong>er Fle<strong>der</strong>maus?<br />

Fle<strong>der</strong>mausforscher Nathan Muchhala von<br />

<strong>der</strong> University of Miami tra<strong>in</strong>ierte die verschiedenen<br />

Fle<strong>der</strong>mausarten darauf, Zuckerwasser<br />

aus Röhrchen unterschiedlicher Länge zu<br />

tr<strong>in</strong>ken. Er stellte fest, dass A. fi stulata noch<br />

aus Röhrchen von bis zu 8.5 cm Länge<br />

Zucherwasser schlürfen konnte – e<strong>in</strong> neuer<br />

Rekord.<br />

FOTO: MURRAY COOPER<br />

Doch wo hat die vergleichsweise riesige<br />

Zunge <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en Körper Platz? Die<br />

Zunge beschränkt sich nicht auf den Gaumen<br />

und den Kiefer, son<strong>der</strong>n erstreckt sich über<br />

den Hals bis <strong>in</strong> den Brustkorb h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, wo die<br />

Zungenbasis steckt. Dort ist sie von e<strong>in</strong>em<br />

beson<strong>der</strong>en Gewebe umgeben, <strong>der</strong> so genannten<br />

Zungenröhre.<br />

E<strong>in</strong>e solch lange Zunge muss e<strong>in</strong>en ganz<br />

speziellen Nutzen haben. A. fistulata lebt<br />

<strong>in</strong> den Nebelwäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Anden Ecuadors<br />

und wurde erst vor kurzem entdeckt. Die<br />

Art ernährt sich vorwiegend vom Nektar<br />

von Blütenpflanzen. Es musste also e<strong>in</strong>e<br />

zur Zunge passende Blütenpfl anze geben.<br />

Nathan Muchhala suchte im Fell und <strong>in</strong> den<br />

Gesichtern <strong>der</strong> <strong>Fle<strong>der</strong>mäuse</strong> nach Pollen.<br />

Er fand sie und konnte sie tatsächlich e<strong>in</strong>em<br />

Glockenblumengewächs zuordnen, das beson<strong>der</strong>s<br />

lange,gelbe Blütenröhren von 8-9 cm<br />

hatte. A. fi stulata ist vermutlich die exklusive<br />

Bestäuber<strong>in</strong> dieser Glockenblumenart.<br />

Neues Gratis-Faltblatt <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>mausschutz hat e<strong>in</strong> neues,<br />

bebil<strong>der</strong>tes Faltblatt über Fle<strong>der</strong>mausfi ndl<strong>in</strong>ge<br />

geschaffen. Es vermittelt alles Wissenswerte zu<br />

Fle<strong>der</strong>mausfi ndl<strong>in</strong>gen, <strong>zum</strong> richtigen Handl<strong>in</strong>g<br />

und Kontaktadressen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dem Fle<strong>der</strong>mausschutz-Nottelefon:<br />

079 330 60 60.<br />

Es kann gratis bezogen werden:<br />

fl e<strong>der</strong>maus@zoo.ch o<strong>der</strong> unter<br />

www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch.<br />

IMPRESSUM<br />

FLEDERMAUS-ANZEIGER (FMAZ)<br />

gegründet 1984, 22. Jahrgang, Auflage 3’000, ersche<strong>in</strong>t<br />

halbjährlich. Wird auf Anfrage h<strong>in</strong> ab aktueller Ausgabe im<br />

Inland im Gratisabonnement abgegeben. Ke<strong>in</strong>e Nach lieferung<br />

älterer Ausgaben. Solche können unter www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.<br />

ch heruntergeladen werden.<br />

Redaktion<br />

Dr. Hubert Krättli, <strong>Stiftung</strong> Fle<strong>der</strong>maus schutz (SSF),<br />

c/o Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich,<br />

Sekretariat 044 254 26 80; Fax 044 254 26 81;<br />

Fle<strong>der</strong>mausschutz-Nottelefon 079 330 60 60<br />

fl e<strong>der</strong>maus@zoo.ch; www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch<br />

Spendenkonto: PC 80-7223-1<br />

Verkaufsartikel beim Shop SSF<br />

044 918 26 54, Fax 044 919 02 06,<br />

ortho_swiss@goldnet.ch o<strong>der</strong> www.fl e<strong>der</strong>mausschutz.ch<br />

Druck und Versand des FMAZ werden fi nanziert aus dem Budget<br />

<strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ationsstelle Ost für Fle<strong>der</strong>mauschutz (KOF), mit<br />

Unterstützung des BAFU; die SSF fi nanziert e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Druck -<br />

kosten und stellt Couverts und Infrastruktur zur Verfügung. Druck<br />

<strong>Stiftung</strong> Zentralstelle <strong>der</strong> Studentenschaft, Uni Zürich.

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