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Arbeitsdokumentation 2009 - Freiburger Münsterbauverein

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<strong>Arbeitsdokumentation</strong> <strong>2009</strong>


<strong>Arbeitsdokumentation</strong> <strong>2009</strong><br />

Vorwort Seite 3<br />

Lageplan der Baustellen <strong>2009</strong> Seite 4<br />

Pyramide des Westturmes Seite 5<br />

Überblick<br />

Austausch Strebenstein<br />

Metalluntersuchung am Ringanker<br />

Steinkonservierung<br />

Ultraschalluntersuchungen<br />

Neues Sandsteinmaterial<br />

Mörtel- und Fassungsuntersuchung<br />

Langhaus Südseite, 1. und 2. Joch Seite 15<br />

Treppenturm<br />

Obergaden: Fenster, Galerie<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2<br />

Strebebogen 0/1<br />

Strebepfeileraufsatz 0/1<br />

Mörtel- und Fassungsuntersuchung<br />

Chor Nordseite Seite 36<br />

Strebepfeileraufsatz 9/10, Bäckerlicht<br />

Münsterinnenraum Seite 38<br />

Abbau der Messkörbe<br />

Steinrestaurierungen<br />

Ergänzungen in den Chorkapellen<br />

Werkstattarbeiten<br />

Steinwerkstatt<br />

Restaurierwerkstatt<br />

Seite 43<br />

Sonstiges Seite 53<br />

Steinmetzzeichen<br />

Anhang Seite 54<br />

Kartierungen<br />

- 2 -


Vorwort<br />

Zwei große Baustellen verbergen sich im Jahr <strong>2009</strong> hinter Gerüsten: Auf der Südseite<br />

des Langhauses werden seit 2005 die beiden westlichen Joche saniert: Wandfl ächen,<br />

Strebebogen, Strebepfeileraufsätze, Maßwerkbrüstungen und Fenstermaßwerke werden<br />

behutsam instandgesetzt. Dabei wurde sehr differenziert vorgegangen, was v.a. am<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2 gut abzulesen ist. Der äußerst fi ligrane gotische Bauschmuck<br />

aus zierlichen Fialen, Kreuzblumen, Knäufen und Krabben wurde mit großer Sorgfalt<br />

konservierend behandelt und, wenn möglich, vor Ort erhalten. Mit kleinsten Vierungen<br />

(Teilergänzungen) wurden Fehlstücke oder zerstörte Steinsubstanz ersetzt, die Gesamtheit<br />

der Konstruktion blieb jedoch weitgehend erhalten.<br />

Die zweite große, weithin sichtbare Baustelle ist die Pyramide des Westturmes. Seit<br />

2006 wird dort, von oben nach unten arbeitend, die Substanz der mittelalterlichen Konstruktion<br />

gründlich saniert. Dabei traten in diesem Jahr <strong>2009</strong> zwei Komplikationen auf,<br />

deren Ursachenerforschung noch immer nicht abgeschlossen ist.<br />

Zum einen musste festgestellt werden, dass die seit Jahren erfolgreich praktizierte restauratorische<br />

Maßnahme des Verdübelns mittels Glasfaserdübeln in Epoxydharz zu<br />

neuen Rissen im Steinmaterial führte. Diese enttäuschende Erkenntnis führte dazu,<br />

dass mehr Krabben am Turm ausgetauscht werden mussten als bisher geplant. Außerdem<br />

werden alternative Materialien gesucht und sorgfältig beprüft.<br />

Zum anderen wurden Risse in den Strebensteinen entdeckt, die statische Ursachen haben<br />

müssen. Sie treten regelmäßig, in gleicher Ausbildung an den gleichen Stellen auf,<br />

nämlich immer an den Knotenpunkten der senkrechten Strebensteine und horizontalen<br />

Ringankern. Es besteht keine unmittelbare Gefahr für den Turm, es besteht jedoch kein<br />

Zweifel daran, dass in diesen Bereichen stabilisierende Maßnahmen ergriffen werden<br />

müssen. Welcher Art diese Maßnahmen sind, kann erst bestimmt werden, wenn man<br />

mehr über die Ursache der Schädigung weiß. Da in Freiburg diese fi ligrane Maßwerkkonstruktion<br />

zum ersten Mal und dies bereits im Mittelalter ausgeführt wurde, fehlen da<br />

leider entsprechende Vergleichsmöglichkeiten. Das Wissen um Konstruktion und Kräfteverlauf<br />

muss nun mühsam neu erworben werden. Dazu wurden zusätzlich zum bewährten<br />

Team weitere Spezialisten hinzugezogen, um dem Geheimnis um den „schönsten<br />

Turms auf Erden“ auf die Spur zu kommen. Die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen<br />

und Berechnungen werden jedoch erst im Jahr 2010 vorliegen.<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2 Beklettern der Turmspitze<br />

Yvonne Faller<br />

Vorwort<br />

- 3 -


Nordansicht<br />

Lageplan der Baustellen <strong>2009</strong><br />

Südansicht<br />

3<br />

1<br />

- 4 -


Pyramide des Westturmes<br />

Überblick<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> brachte zwei unangenehme<br />

neue Erkenntnisse<br />

und damit verbunden einen<br />

deutlichen Mehraufwand. Zum<br />

einen musste bei der jährlich<br />

stattfi ndenden Qualitätsprüfung<br />

der durchgeführten Maßnahmen<br />

am Turmhelm, festgestellt werden,<br />

dass eine bisher bewährte<br />

und anerkannte restauratorische<br />

Maßnahme zu neuen Schäden<br />

führte: Die Verdübelungen mittels<br />

GFK Stäben und Epoxydharz<br />

führten zu neuen Rissen.<br />

Diese in den Jahren 2007 und<br />

2008 ausgeführten Verdübelungen<br />

in den Schichten 7, 8 und<br />

9 wurden in diesem Jahr entfernt<br />

(s. Bericht Kürten, S. 10).<br />

Zum anderen wurden Risse in<br />

den Strebensteinen und den<br />

Maßwerken als statische Risse<br />

identifi ziert, deren Ursache erst<br />

noch erforscht werden muss,<br />

wozu das bislang bewährte<br />

Team um Spezialisten erweitert<br />

wurde. Die notwendigen Reparaturmaßnahmen<br />

können erst<br />

nach der Kenntnis der Ursache<br />

erfolgen, solange können die<br />

Arbeiten nur mit Verzögerung<br />

weitergehen. Die Hauptarbeitsfelder<br />

lagen in den Schichten 4,<br />

5 und 6 (Abb.1). Insgesamt wurden<br />

im vergangenen Jahr mit<br />

der Unterstützung der Bauhütte<br />

und externen Kräften insgesamt<br />

60 Werkstücke gefertigt: 8 Maßwerke,<br />

22 Krabben, 4 Krabbenschäfte,<br />

1 Strebenstein, 1 Riegelstein<br />

und 24 Vierungen.<br />

Austausch Strebenstein<br />

Die an den Streben und Maßwerken vorgefundenen Rissbilder in den Schichten 4 und<br />

5 wurden im Jahre 2007 und 2008 mehrfach mit Hilfe schadfreier Untersuchungsmethoden,<br />

wie dem Röntgen- und Ultraschallmessverfahren geprüft und beobachtet. Der<br />

Eisenring an der betroffenen Stelle in der Strebe zeichnete sich auf den Röntgenaufnahmen<br />

leider nicht ab und konnte somit nicht sichtbar dargestellt werden. Um Gewissheit<br />

darüber zu erhalten, ob sich überhaupt ein Eisenring in der Strebe befi ndet und das System<br />

des Ringankers in dieser Ebene vollständig ist, wurde zunächst ein Endoskop eingesetzt.<br />

Hierfür wurde im Fugenbereich (Turmhelminnenseite, Rippe) ein Kanal in den<br />

Kern der Strebe gebohrt. Im Zuge dieser Maßnahme konnte ohne großen Kraftaufwand<br />

das angebrochene Rippenstück vom Strebenstein gelöst werden und gab den Blick auf<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.1 Arbeitsstand<br />

Ende <strong>2009</strong><br />

- 5 -


den Ringanker frei (Abb.2,3). Die Funktion der Lastenübertragung war an dieser Stelle<br />

durch einen durchgehenden horizontalen Riss nicht mehr gegeben. Mit allen beteiligten<br />

Institutionen und Sachverständigen wurde nach einer Lösung gesucht, das statische<br />

System an dieser Stelle zu stabilisieren (Abb.4). Da an der besagten Stelle die angrenzenden<br />

Maßwerkfelder der Länge nach stark gerissen sind war Gefahr in Verzug und ein<br />

sofortiger Eingriff gefordert. Zur ersten temporären Sicherungsmaßnahme wurde eine<br />

Holzkonstruktion eingespannt um den Lastfl uss wieder herzustellen.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.2 Strebenbereich O-<br />

NO, gelöstes Rippenstück<br />

Abb.3 Sicht auf den Zustand<br />

des hist. Ringankers<br />

Abb.4 Sichtprüfung durch<br />

das Landesdenkmalamt<br />

und den Statiker<br />

- 6 -


Die statische Funktion des<br />

gerissenen bauzeitlichen<br />

Strebensteins (Schicht 4/5,<br />

O-NO) konnte mit keiner restauratorischen<br />

Maßnahme<br />

wieder hergestellt werden<br />

und man entschied sich für<br />

einen Steinaustausch. Die<br />

entstehende Lücke in der<br />

Strebe ermöglichte den Blick<br />

auf die direkt anschließenden<br />

Maßwerksteine, die ebenfalls<br />

diagonale Risse aufwiesen<br />

(Abb.5), die bislang von außen<br />

nicht erkennbar waren<br />

und die inzwischen Gegenstand<br />

einer intensiven Untersuchung<br />

sind. Um den Ausbau<br />

des darüber liegenden<br />

Steines zu vermeiden, wurde<br />

eine zusätzliche horizontale<br />

Fuge gefertigt. Zur temporär<br />

angebrachten Holztragekonstruktion<br />

wurde Ende September<br />

zusätzlich eine Stahlprothese<br />

eingebaut (Abb.6).<br />

Dafür konnte der Platz eines<br />

angrenzenden und bereits<br />

ausgebauten Maßwerks genutzt<br />

werden. Mit der Stahlprothese<br />

und der dazwischen<br />

gebauten Hydraulikpresse<br />

konnte während des Versetzvorganges<br />

das Strebesystem<br />

lokal entlastet werden und<br />

diente als statische Einbauhilfe<br />

(Abb.7). Herr Dipl.-Ing.<br />

Kremp überwachte die Arbeiten<br />

von statischer Seite und<br />

regulierte die Druckverteilung<br />

über die Stahlprothese auf<br />

den Stein. Als erstes musste<br />

der ausgesparte Strebenstein<br />

mit Anbindung an das<br />

Ringankersystem versetzt<br />

werden. In einem zweiten<br />

Schritt wurde das darunterliegende<br />

Werkstück nachgeschoben.<br />

Polier Till Borsdorf<br />

mit seinem Team hat den Versetzablauf<br />

mit Holzrollen und<br />

einer eigens dafür konstruierten<br />

Holzrampe konzipiert<br />

und durchgeführt (Abb.8).<br />

Eine nicht alltägliche Situation,<br />

in ein solches fi ligranes<br />

Tragewerk einzugreifen und<br />

den Kraftschluss wieder herzustellen.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.5 Diagonales Rissbild<br />

im Maßwerkstein<br />

Abb.6 Einsetzen der Stahlprothese<br />

- 7 -


Metalluntersuchung am Ringanker<br />

Durch den oben beschriebenen Ausbau des Strebensteines in Schicht 4 zu 5 war der Eisenring<br />

der Ringankerkonstruktion zu sehen (Abb.9). Dieser lag komplett ausgegossen<br />

im Blei. Daher war auch keine Abbildung auf den Röntgenaufnahmen sichtbar. Der vorgefundene<br />

Zustand des Bleis ließ sich an der Außenseite als spröde beschreiben und<br />

machte einen oxidierten Eindruck. Eine Materialprobe wurde entnommen und an das<br />

fem-Institut in Schwäbisch Gmünd zur Untersuchung geschickt. Die Pb-Probe wurde im<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.7 Stahlprothese mit<br />

Hydraulikpresse<br />

Abb.8 Vorbereitung des<br />

Strebensteinaustausches<br />

- 8 -


metallographischen Querschliff untersucht. Gleichzeitig wurde der pH-Wert sowie die<br />

Pb-Konzentration der umliegenden und an dem historischen Ringankerbestand befi ndlichen<br />

Mörtel bestimmt. In der Querschliffaufnahme der untersuchten Proben waren deutlich<br />

die Volumenanteile von zersetztem Blei und metallischem Blei zu sehen (Abb.10).<br />

Der intakte Kern der Probe zeigte trotz allem noch 2/3 des Gesamtvolumens. Zudem<br />

sind „Verunreinigungen“ von Kupfer und Gold zu erkennen (Abb.11). Diese stammten<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit vom bergmännischen Abbau aus dem Mittelalter und bestätigten<br />

damit auch das hohe Alter der Ringanker. In den letzten 700 Jahren blieb an<br />

dieser Stelle das Ringankersystem unangetastet. Die Untersuchung der historischen<br />

Mörtel zeigen einen durchschnittlichen pH-Wert von über 9. Die zur Konsolidierung der<br />

Ringanker neu eingebrachte Sumpfkalkmörtelmischung erzielte den erwarteten pH-<br />

Wert von über 12. Bezüglich der Pb – Konzentration im Mörtel nimmt der Bleigehalt mit<br />

zunehmender Entfernung zum Bleireservoir ab. Man kann also davon ausgehen, dass<br />

es zu keiner nennenswerten Bleiionenwanderung innerhalb des Mörtels kommt. Somit<br />

schließt sich die angedachte These aus, dass während der Erbauungszeit des Turmhelms<br />

bereits an eine elektrochemische Fernschutzwirkung (kathodischer Schutz) auf<br />

die Ringanker gedacht wurde. Durch die heutige Konsolidierung und Passivierung des<br />

Ringankers mit einem Sumpfkalkmörtel wird ein ausreichend konstantes, alkalisches<br />

Milieu geschaffen. Auch das Blei direkt am Eisenring stellt für das Eisen einen guten<br />

Korrosionsschutz dar. Nach den bisher gewonnenen Erkenntnissen der Bleiuntersuchungen<br />

muss festgestellt werden, dass am Ringankerbestand in all den Jahren seines<br />

Bestehens immer ein guter Korrosionsschutz bestand. Auch die thermische Längenänderung<br />

am Ringanker konnte durch das Zusammenwirken mit dem Blei größtenteils<br />

kompensiert.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.9 Offengelegtes<br />

Ringankersystem mit Blei<br />

gefüllt<br />

Abb.10 Querschliff an der<br />

Bleiprobe. Innen metallisches<br />

Blei, außen umgesetzte<br />

Bleiverbindung<br />

- 9 -


Steinkonservierung<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden die restauratorischen Arbeiten in den Maßwerkschichten 6 und<br />

7 auf den Innenseiten und den Maßwerkschichten 4 und auf den Außenseiten teilweise<br />

fertig gestellt. An der Turmspitze (Schichten 8 und 9) mussten erneut Maßnahmen<br />

ergriffen werden, da die Verdübelungen aus den Jahren 2007 und 2008 überarbeitet<br />

wurden.<br />

Bereits Im Herbst 2008 wurde an einer Krabbe ein Riss in den bereits fertig restaurierten<br />

Schichten bemerkt (Abb.12). Bei genauerer Betrachtung, die in dieser Höhe<br />

mit Unterstützung der Bergwacht erfolgte und auf der Grundlage der dokumentierten<br />

Maßnahmenkartierung stellte sich heraus, dass insgesamt vier Risse mit der Vernadelungstechnik<br />

zusammenhängen und vermutlich durch diese entstanden sind. Bei dieser<br />

Maßnahme handelt es sich, um eine im Kern substanzschonende innovative Verbindungstechnik,<br />

bei der sich das gelöste oder das sich ablösende Bruchstück des Denkmalgesteins<br />

durch Stifte mit dem Trägermaterial verbunden werden. Am Münsterturm<br />

wurden dazu Stifte aus GFK und als Trägermaterial Epoxydharz verwendet. Diese Technik<br />

ist eine erprobte Maßnahme, die seit vielen Jahren erfolgreich an verschiedensten<br />

Objekten angewandt wurde.<br />

Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.11 Goldeinschlüsse<br />

im Bleiring (Randbereich)<br />

Abb.12 Rissbild an einer<br />

neuen Krabbe<br />

Abb.13 Rückbau Vernadelungen<br />

- 10 -


Die Schadensursache konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht exakt bestimmt werden.<br />

Eine Versuchsreihe mit unterschiedlichen Verdübelungsmaterialien und verschiedenen<br />

Bindemitteln wurde angelegt, (s. dazu Bericht aus der Restaurierwerkstatt S. 49);<br />

aktuell werden die Versuchsergebnisse ausgewertet.<br />

Vorsorgend wurden in den betroffenen Schichten sämtliche Vernadelungen wieder entfernt<br />

(Abb.13).<br />

Anstelle der Vernadelung wurde dann das sich ablösende Bruchstück je nach Größe<br />

und Art der Schädigung unterschiedlich behandelt. So wurde entweder das Bruchstück<br />

weggelassen, durch Vierungen ergänzt (kleinteiliger Steinaustausch), oder durch kompletten<br />

Steinaustausch ersetzt: In zwei Fällen entschied man sich für eine Sicherung<br />

eines Krabbenkopfes über ein Metallband (Abb.14).<br />

In den Schichten 4 und 5 außen wurde auf die Vernadelungstechnik aufgrund der Vorkommnisse<br />

vorerst verzichtet. In den Schichten 6 und 7 wurden die GFK - Dübel mit<br />

einem mineralischen Bindemittel versetzt.<br />

Ultraschalluntersuchungen<br />

Die Matrialprüfungsanstalt Stuttgart führte im Herbst 2008 aus Gründen der Qualitätssicherung<br />

und Erfolgsüberprüfung Ultraschallmessungen am Turmhelm durch. Die Prüfung<br />

hierbei erfolgt immer zweimalig mit Hilfe eines tragbaren Messsystems der Fa.<br />

Geotron.<br />

Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.14 Sicherung eines<br />

Krabbenkopfes durch<br />

Metallbänder<br />

Abb.15 Ausgetauschter,<br />

originaler Krabbenschaft<br />

- 11 -


Alle Bauteile, welche aufgrund<br />

ihrer starken Schädigung als<br />

schwierig konservierbar gelten,<br />

wurden zunächst im Vorfeld mit<br />

dem Ultraschall untersucht und<br />

nach der Konservierung an exakt<br />

denselben Stellen nochmals<br />

gemessen. Eine deutliche Erhöhung<br />

der Schallgeschwindigkeit<br />

weist dann auf eine ausreichende<br />

Festigung, eine lückenlose<br />

Hohlstellen- und Rissverfüllung<br />

sowie eine gute Anbindung der<br />

Kittungs- und Antragungsmasse<br />

am Bauteil hin. Damit kann abgeschätzt<br />

werden, ob die Restaurierung<br />

Erfolg hatte oder nicht.<br />

Im Ultraschallbericht der MPA<br />

vom Herbst 2008 wurden 13 Messungen<br />

in Schicht 6 und 7 außen<br />

durchgeführt.<br />

An einem Messpunkt kam es<br />

nach der Konservierung zu keiner<br />

Erhöhung der Schalllaufzeit.<br />

Es handelt sich hierbei um einen<br />

originalen Krabbenschaft der<br />

Schicht 7 in südöstlicher Ausrichtung.<br />

Dieser musste nach nochmaliger<br />

Begutachtung ausgetauscht<br />

und museal konserviert<br />

werden (Abb.15).<br />

Ein originaler Krabbenschaft, der<br />

aufgrund seines hohen Schadenpotentials<br />

im Jahr 2006 ausgebaut<br />

werden musste, diente zur<br />

Herstellung von Probekörpern,<br />

welche für Injektionen und Kittungen<br />

benötigt wurden (Abb.16). In<br />

seinem extrem malträtiertem Zustand<br />

wurde der Schaft über das<br />

letzte Jahr hinweg konserviert<br />

und liegt zur Zeit am Turmhelm<br />

auf der Westseite in 72 m Höhe.<br />

Dort dient er als zusätzliche<br />

Kontrolle der restauratorischen<br />

Arbeiten und kann ohne großen<br />

Aufwand betrachtet und beurteilt<br />

werden (Abb.17).<br />

Luzius Kürten<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.16 Ausgedienter, für<br />

Beprobungen malträtierter<br />

Krabbenschaft<br />

Abb.17 Obiger Krabbenschaft<br />

als Kontrollobjekt<br />

- 12 -


Neues Sandsteinmaterial<br />

Für die neu anzufertigenden Maßwerke in den unteren Schichten des Turmhelms werden<br />

Rohblöcke in großen Abmessungen benötigt, die z.Z. vom Steinbruch in Kuhbach<br />

nicht in der benötigten Qualität geliefert werden können. Ein Steinbruch im Neckartal<br />

schien eine vielversprechende Variante liefern zu können, der Materialprüfbericht der<br />

MPA Stuttgart liegt inzwischen vor. Die zu prüfenden Sandsteinwürfel haben die Befrostungsprüfung<br />

sehr gut überstanden. Die durchgeführten Untersuchungen nach DIN/EN<br />

haben typische Werte für einen Buntsandstein ergeben. Zwischen senkrecht und parallel<br />

zur Schichtung kann kein signifi kanter Unterschied im kapillaren Saugverhalten festgestellt<br />

werden. Auch die Wassersättigung unter Atmosphärendruck mit rund 2,83 M.-%<br />

sowie das hygrische Längenänderungsverhalten mit einem Mittelwert von 0,27 mm/m<br />

sind gering und entsprechen den Erwartungen, die an das Material gestellt wurden.<br />

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau unter der Leitung von Herrn Dr.<br />

Werner und Herrn Kleinschnitz untersuchten den Mineralbestand mit Hilfe der Röntgenfl<br />

uoreszenzanalyse und stellten der Münsterbauhütte die Ergebnisse zur Verfügung.<br />

Auch bei der ersten Rohblockauswahl im Steinbruch Eberbach - Igelsbach (Gretengrund)<br />

unterstützte fachlich das LGRB. Das Material weist einen Quarzgehalt von ><br />

85% auf. Der Glimmeranteil liegt bei < 5%. Die Feldspäte liegen bei einem Wert um die<br />

10%. Die für die Farbgebung verantwortlichen Minerale wie Hämatit und Limonit sind mit<br />

einem halben Prozentsatz im unkritischen Bereich (Abb.18).<br />

Zusätzlich wurden vom Mineralogischen Institut der Uni Freiburg die zwei aktuell verwendeten<br />

Sandsteinvarietäten (Lahr und Neckartal) auf deren Tonmineralgehalt untersucht.<br />

Die Zusammensetzung der Tonminerale in Tongallen des Neckartäler- und des<br />

Lahrer Sandsteines ist identisch. Es konnten auch keine quellfähigen Tonminerale festgestellt<br />

werden. Um zu verhindern, dass sich kleine und feinste Risse bilden, wenn die<br />

Tongallen an der Steinoberfl äche mit Wasser in Kontakt kommen wird darauf geachtet,<br />

dass alle sichtbaren Tongallen bestmöglich ausgekratzt werden.<br />

Thomas Laubscher<br />

Pyramide des Westturmes<br />

Abb.18 Reservierter<br />

Rohblock Neckartäler<br />

Sandstein<br />

- 13 -


Mörtel- und Fassungsuntersuchungen <strong>2009</strong><br />

Wie in den vorangegangen Jahren wurden die Untersuchungen an den Mörteln fortgesetzt<br />

und weitere Proben entnommen, die mit den noch auszuwertenden Mörtelanalysen<br />

des geologischen Instituts der Universität Freiburg verglichen werden.<br />

Ebenso wurde die Untersuchung der Farbaufträge fortgesetzt. Am Turm – hier wurden<br />

<strong>2009</strong> die Ebenen 3-7 untersucht - stellte sich im Verlauf der weiteren Befundaufnahme<br />

heraus, dass die 2007 im Inneren der Pyramide festgestellten zwei roten Anstrichphasen<br />

eine Fehlinterpretation waren. Bei der damals als älteste Fassung interpretierten<br />

rötlichen Schicht handelt es sich um einen dünn ausgestrichenen Mörtel mit hohem<br />

Anteil an Ziegelmehl. Die als weiße Grundierung zu dem aufl iegenden Rot angesehene<br />

Schicht ist der Ausstrich eines Reparaturmörtels aus der angrenzenden Fuge. Die<br />

darauf liegende rote Farbschicht wurde also nicht weiß unterlegt; in anderen Bereichen<br />

wurde dieses Rot direkt auf dem Stein nachgewiesen; dieses Rot hat sich in den untersuchten<br />

Abschnitten weiterhin bestätigt (Abb.19).<br />

Johanna Quatmann<br />

Mörtel- und Fassungsuntersuchungen<br />

Abb.19 Farbbefunde,<br />

Hauptturm-Innenseite<br />

- 14 -


Langhaus Südseite, 1. und 2. Joch<br />

Treppenturm<br />

Am Jahresanfang wurde die<br />

dreiteilige Fiale vom südöstlichen<br />

Baldachin neben dem<br />

Treppenturm in der Werkstatt<br />

aus Lahrer Sandstein neu gefertigt.<br />

Die Ausführung der<br />

Werkstücke hatte sich in Ermangelung<br />

an passendem<br />

Steinmaterial um acht Wochen<br />

verzögert. Die fertigen Werkstücke<br />

wurden Anfang Juni von<br />

der Münsterbauhütte zur Baustelle<br />

transportiert und aufgezogen<br />

(Abb.20). Das Fialunterteil<br />

wurde zuerst trocken ausgerichtet,<br />

über einem Vierkantdübel<br />

mit dem Fialschaft verbunden<br />

und zuletzt mit Blei vergossen<br />

(Abb.21). Dann erfolgte das<br />

Versetzen des Fialmittelteiles.<br />

Es erhielt als Sturmsicherung<br />

ein Windeisen, das mit dem angrenzenden<br />

Strebepfeiler stabil<br />

verbunden wurde (Abb.22).<br />

Zum Abschluss wurde die Kreuzblume mit Dübel und Bleiverguss verbunden (Abb.23).<br />

Im August erfolgte der Abbau des Wetterschutzdaches am südlichen Treppenturm und<br />

an der Ostseite über dem Langhausdach durch Zimmerermeister Ortlieb (Abb.24).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.20 Aufziehen des<br />

Fialmittelteils<br />

Abb.21 Einbau des Windeisens<br />

- 15 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.22 Mittelteil versetzt<br />

auf Fialschaft<br />

Abb.23 Vorbereitung zum<br />

Bleiverguss<br />

Abb.24 Rückbau des Wetterschutzdaches<br />

- 16 -


Obergaden<br />

Obergadenfenster<br />

Bereits 2008 wurden beide Fenster von innen im Auftrag des erzbischöfi schen Bauamtes<br />

eingerüstet. Dies war notwendig, um die verschiedenen Steinschäden in den Maßwerkprofi<br />

len reparieren zu können. Im ersten Sanierungsschritt wurde die Verglasung<br />

im oberen Teil der beiden Maßwerke ausgebaut. Im nächsten Schritt erfolgte der Einbau<br />

einer Sicherheitsverschalung durch den Zimmermann. Diese diente zum einen als Einstiegssicherung<br />

über das äußere Gerüst und zusätzlich zur Sicherung gegen herabfallendes<br />

Material oder Werkzeug ins Langhaus des Münsters (Abb.25). Die konservatorischen<br />

Arbeiten an den Maßwerken (Reinigen, Festigen, Rissverfüllungen, Kittungen)<br />

waren schon 2007 im Rahmen der Arbeiten an der Obergadenwand mit durchgeführt<br />

worden. Die größeren Schäden an den Fensterprofi len (Abb.26,27) wurden in Vierungstechnik<br />

beseitigt. Die Vierungen wurden vor Ort aus Lahrer Sandstein gefertigt und in die<br />

vorbereiteten Ausarbeitungen an den Maßwerken eingepasst (Abb.28,29). Die ausgetauschten<br />

Maßwerknasen wurden nur jeweils auf einer Anschlussseite verdübelt und mit<br />

pastösem Silikatkleber befestigt (Abb.30). Da die Maßwerknasen eine Fuge zwischen<br />

zwei Maßwerkteilen überbrückte, wurde die andere vermörtelt, um bei Bewegungen<br />

nachgeben zu können (Abb.31). Abschließend wurden mit dem Mikrosandstrahlgerät<br />

die Kleberänder gesäubert und breite Fugen mit Bleiverguss geschlossen.<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.25 Schutzverschalung<br />

am 2. Obergadenfenster<br />

Abb.26 Zerstörte Maßwerksvierung<br />

- 17 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.27 Abplatzung an<br />

Maßwerknase<br />

Abb.28,29 Ausgearbeitete<br />

Anschlüsse für Vierungen<br />

- 18 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.30 Einkleben der<br />

Maßwerknase<br />

Abb.31 Fertig eingebaute<br />

Vierung<br />

- 19 -


Obergadengalerie<br />

Im Sommer wurden die Vorbereitungen zum Versetzen der letzten Fiale nach Westen<br />

und den restlichen Maßwerkbrüstungen getroffen. Ein Maßwerkteil wurde auf der Baustelle<br />

fertiggestellt (Abb.32). Parallel dazu wurden die sieben Maßwerksockel mit dem<br />

Mikrosandstrahlgerät gereinigt und die sichtbar gewordenen Risse verfüllt und zum Einbau<br />

vorbereitet (Abb.33). Zum Aufbau des Fialunterteiles musste das Gerüst für die Aufnahme<br />

des Kettenzuges verstärkt werden. Liegend wurde das Unterteil mit dem Aufzug<br />

und anschließend mit dem Gabelhubwagen über die extra dafür verstärkte Gerüstlage<br />

transportiert. Am Versetzort wurde das Unterteil in Zug genommen, vorsichtig aufgerichtet<br />

(Abb.34) und über einen kräftigen Vierkantdübel, der bereits im Sockel befestigt war,<br />

abgelassen (Abb.35). Abschließend wurde die horizontale Fuge zwischen Fialunterteil<br />

und Maßwerksockel mit Blei vergossen. Danach konnten die zwei doppelten Maßwerkteile<br />

eingepasst werden. Zur Stabilisierung der Maßwerke untereinander wurden an dem<br />

Maßwerkenden Löcher und vertiefte Stege für die Aufnahme der Klammern eingearbeitet<br />

(Abb.36,37). Der Verguss der senkrechten Fugen zwischen den Maßwerken erfolgte<br />

mit Mörtel (Maxit 920) (Abb.38) die Maßwerkabdeckungen wurden ebenfalls mit Klammern<br />

und Dübeln gegen Verrutschen versehen, die Fugen ausgebleit.<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.32 Überarbeitung<br />

des Doppelmaßwerks<br />

Abb.33 Rissverkittung an<br />

der Maßwerkabdeckung<br />

- 20 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.34 Aufrichten des<br />

Fialschaftes<br />

Abb.35 Versetzen des<br />

Fialschaftes<br />

Abb.36,37 Vorbereitungen<br />

zum Verklammern und<br />

Bleiverguss<br />

- 21 -


Strebepfeileraufsatz 1/2<br />

Nachdem bereits 2008 sämtliche<br />

Voruntersuchungen<br />

durchgeführt wurden, konnte<br />

<strong>2009</strong> mit den eigentlichen<br />

Restaurierungsarbeiten begonnen<br />

werden. Begonnen<br />

wurde mit der Vorfestigung<br />

mit Funcosil 100, es sollte<br />

eine stärkere Anhebung des<br />

inneren Festigkeitsprofi les<br />

vermieden werden (ermittelt<br />

durch die eigene Bohrwiderstandsmessung<br />

und Auswertung<br />

von Dr.Wendler).<br />

Die verbrauchte Menge lag<br />

bei 64 l für den Bereich vom<br />

oberen Kranzgesims bis zur<br />

Spitze des Pfeileraufsatzes.<br />

Wo es fachlich vertretbar war<br />

wurden über Rissverfüllungen,<br />

Anböschungen und Antragungen<br />

konservatorische<br />

Maßnahmen angewandt.<br />

Aufgrund des ungeeigneten<br />

Steinmaterials (Allmendsberger)<br />

mussten zusätzlich viele<br />

kleinere Teile wie Knäufe und<br />

kleinere Fialen auch ergänzt<br />

werden. Zahlreiche Vierungen wurden ausgearbeitet und mit pastösem Silikatkleber<br />

eingesetzt.<br />

Der Vorzustand des Strebepfeileraufsatzes war durch zahlreiche Rostsprengungen<br />

(Abb.39-42) und starken Zerfall des porösen Allmendsberger Sandsteins gekennzeichnet<br />

(Abb.43). Die Risse wurden weitgehend mit Injektionen verschlossen. Einige Teile<br />

mussten durch den Einbau von Vierungen repariert werden (Abb.44,45,46). Unvoll-<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.38 Vergießen der<br />

Maßwerkfuge<br />

Abb.39 Rostsprengung<br />

am Wimperg<br />

- 22 -


ständig erhaltene Kreuzblumen<br />

wurden ebenfalls durch<br />

Vierungen ergänzt (Abb.47).<br />

Insgesamt wurden 26 fehlende<br />

Knäufe neu gearbeitet. Um<br />

diese farblich an den Bestand<br />

anzupassen, wurden sie aus<br />

Allmendsberger Sandstein<br />

gefertigt und mit Bleiverguß<br />

versetzt (Abb.48,49,50). Am<br />

rückseitigen Wimperg des<br />

Strebepfeileraufsatzes wurden<br />

zwei Krabben als Vierungen<br />

mit pastösem Silikatkleber<br />

eingesetzt (Abb.51,52).<br />

Am Strebepfeilerschaft wurden<br />

die Steinschäden an tragenden<br />

Teilen mit Restauriermörtel<br />

(Fa.Remmers) ergänzt<br />

(Abb.53). Die Antragungen<br />

wurden mit Silikatkreiden einretuschiert.<br />

Vorher fand in der<br />

Münsterbauhütte ein halbtägiges<br />

Seminar verbunden mit<br />

einer Einweisung durch den<br />

Hersteller statt.<br />

Die Abb.54,55 zeigen die<br />

Antragungen sowie das Endergebnis<br />

der erfolgten Retusche.<br />

Von den fehlenden Abgüssen<br />

der Blattfriese an den Strebepfeilern<br />

1/2 und 0/1 der<br />

Südseite wurden für die GipsabgußarchivierungAbformungen<br />

angefertigt (Abb.56,57).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.40 Rostsprengung<br />

am Fialschaft<br />

Abb.41 Rostsprengung an<br />

der Kreuzblume<br />

Abb.42 Rostsprengung<br />

am Blattkapitell<br />

- 23 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.43 Aufgerissenes<br />

Blattkapitell<br />

Abb.44 Ausgearbeitete<br />

Vierung am Wimperg<br />

Abb.45,46 Eingesetzte<br />

Vierungen<br />

- 24 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.47 Mit Vierung ergänzte<br />

Kreuzblume<br />

Abb.48 Bleiverguss am<br />

Knauf der Kreuzblume<br />

Abb.49 Komplettierter<br />

gotischer Zierrat<br />

- 25 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.50 Verstemmen der<br />

Bleifuge<br />

Abb.51 Einkleben einer<br />

Krabbe<br />

Abb.52 Mit pastösem<br />

Silikatkleber eingeklebte<br />

Krabbe<br />

Abb.53 Antragung mit<br />

Steinrestauriermörtel<br />

- 26 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.54 Antragung<br />

Abb.55 Antragung mit<br />

Retusche<br />

Abb.56 Abguss mit Silikonkautschuk<br />

- 27 -


Strebebogen 0/1<br />

Nach der intensiven Trockenstahlreinigung<br />

der Rinnenabdeckungen<br />

wurden die<br />

Füllsteine des Strebebogens<br />

sowie das Blendmaßwerk<br />

(Abb.58) mit dem Mikrosandstrahlgerät<br />

behutsam schichtenweise<br />

gestrahlt. Hier waren<br />

schon vor der Reinigung<br />

an den Steinrändern Farbreste<br />

sichtbar die unbedingt<br />

erhalten werden mussten.<br />

Nachdem die Farbbefundkartierung<br />

für diesen Bereich<br />

erstellt war konnten die mürben<br />

Fugen ausgeräumt werden.<br />

Erst jetzt erfolgte eine<br />

meist dreifache Festigung<br />

besonders der fugennahen<br />

Bereiche der Steine nass in<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.57 Abgenommene<br />

Stützform<br />

Abb.58 Gereinigtes Blendmaßwerk<br />

- 28 -


nass mit Funcosil 100. Nun<br />

konnte der stark geschädigte<br />

Rinnenanfänger ausgebaut<br />

werden (Abb.59-62). Um die<br />

statisch wichtigen Füllsteine<br />

wieder kraftschlüssig vergießen<br />

zu können, wurden<br />

alle Rinnensteine nummeriert,<br />

sorgfältig abgebaut und<br />

in der Münsterbauhütte mit<br />

Vierungen ergänzt (Abb.63).<br />

Der vermutlich durch eine<br />

Kanonenkugel angeschossene<br />

Strebebogenstein<br />

(Abb.64,65) wurde noch im<br />

Einbauzustand notgesichert,<br />

indem in die Risse abgemagerte<br />

Mikrozementmischung<br />

injiziert wurde (Abb.66).<br />

Nach dem Aushärten wird er<br />

behutsam ausgebaut und in<br />

der Restauratorenwerkstatt<br />

der Münsterbauhütte weiter<br />

konserviert. Im nächsten<br />

Frühjahr werden dann alle<br />

restaurierten Originalsteine<br />

wieder eingebaut.<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.59 Verwitterter<br />

Rinnenstein<br />

Abb.60 Ausbau des<br />

Rinnensteins<br />

Abb.61 Ausarbeitung für<br />

den geänderten Fugenschnitt<br />

Abb.62 Ausbau der<br />

Rinnensteine<br />

- 29 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.63 Anarbeiten des<br />

Rinnenprofi les<br />

Abb.64 Vorzustand des<br />

angeschossenen Füllsteins<br />

Abb.65 Notgesicherter<br />

Stein vor dem Ausbau<br />

- 30 -


Strebepfeileraufsatz 0/1<br />

Die vorbereitenden Maßnahmen<br />

für die Sanierungsarbeiten<br />

konnten bis zum Herbst<br />

<strong>2009</strong> abgeschlossen werden.<br />

Zuvor hatten Herr King (Bauforscher)<br />

eine Bauzeitenkartierung<br />

sowie Frau Quatmann<br />

(Restauratorin) eine<br />

Farbbefunduntersuchung erstellt.<br />

Im ersten Arbeitsgang<br />

wurden die Steinoberfl ächen<br />

partiell mit Funcosil 100 vorgefestigt<br />

sowie nach der ca.<br />

4-wöchigen Reaktionszeit<br />

des Festigers die Mikrosandstrahlreinigung<br />

(Abb.67,68)<br />

durchgeführt. Nach der Reinigung<br />

wurden Tests zur Wasseraufnahme<br />

durchgeführt.<br />

Es zeigte sich an mehreren<br />

Stellen des Fialaufsatzes,<br />

dass der Reinigungsgrad,<br />

der mehrschichtig erfolgte,<br />

noch nicht ausreichend war<br />

(Abb.69). An diesen hartnäckigen<br />

Stellen wurde in<br />

einem weiteren Arbeitsgang<br />

mit Glaspudermehl mikrofein<br />

nachgearbeitet, die Wasseraufnahme<br />

erneut überprüft<br />

und mit zufriedenstellend<br />

bewertet (Abb.70). Beim anschließenden<br />

Vergleich mit<br />

der bereits erfolgten Schadenskartierung<br />

der Strebe-<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.66 Konservierter<br />

Füllstein vor dem Wiedereinbau<br />

Abb.67 Mikrosandstrahlreinigung<br />

des Fialschafts<br />

Abb.68 Reinigungsergebnis<br />

- 31 -


pfeilerspitze wurden weitere<br />

Steinschäden festgestellt<br />

und nachkartiert. Die noch<br />

vorhandenen mittelalterlichen<br />

Originalsteine waren in<br />

einem wesentlich besseren<br />

Erhaltungszustand als die<br />

Auswechslungen des letzten<br />

Jahrhunderts aus Allmendsberger<br />

Sandstein. Um die<br />

Originalsteine tiefgründig restaurieren<br />

zu können wurde<br />

beschlossen, zunächst die<br />

Fialspitze abzubauen und<br />

die Konservierung in der Restaurierwerkstatt<br />

der Münsterbauhütte<br />

durchzuführen<br />

(Abb.71-74).<br />

Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.69 Reinigungsproben<br />

Abb.70 Überprüfung der<br />

Wasseraufnahme nach der<br />

Reinigung<br />

- 32 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.71 Ausbau der Eisenklammern<br />

Abb.72 Fugenöffnung<br />

- 33 -


Christian Leuschner<br />

Langhaus Südseite,<br />

1. und 2. Joch<br />

Abb.73,74 Schrittweiser<br />

Abbau des Fialaufsatzes<br />

- 34 -


Mörtel- und Fassungsuntersuchungen<br />

Wie in den vorangegangen Jahren wurden die Untersuchungen an den Mörteln fortgesetzt<br />

und weitere Proben entnommen, die mit den noch auszuwertenden Mörtelanalysen<br />

des geologischen Instituts der Universität Freiburg verglichen werden.<br />

An der Südseite wurden an den originalen Skulpturen durchweg Fassungsreste festgestellt.<br />

Die Fassungsreste wurden kartiert und vom König des alten Bundes (Westfassade<br />

des südlichen Seitenschiffes) wurden Materialproben entnommen. Die anderen<br />

Figuren (Schutzmantelmadonna, Apostelfi gur) werden 2010 bearbeitet.<br />

Johanna Quatmann<br />

Mörtel- und Fassungsuntersuchungen<br />

Abb.75 Farbbefunduntersuchung<br />

- 35 -


Chor Nordseite<br />

Strebepfeileraufsatz 9/10, (Bäckerlicht)<br />

Nachdem bereits im Jahr<br />

2008 die erforderlichen Voruntersuchungen<br />

zu Farbbefunden<br />

und die Bauzeitenkartierung<br />

abgeschlossen<br />

waren, wurde mit dem Statiker<br />

Guido Kremp das Gerüst<br />

(Merosystem) für die<br />

weiteren Arbeiten der Münsterbauhütte<br />

geplant. Da die<br />

Chorkapellenplattform aus<br />

Sandsteinplatten mit einer<br />

Stärke von ca.15 cm besteht<br />

und deshalb nicht mit dem<br />

Gewicht des Gerüstes belastet<br />

werden darf, musste eine<br />

Stahlkonstruktion als tragender<br />

Unterbau am Strebepfeiler<br />

montiert werden. Nur die<br />

nördliche Gerüstseite konnte<br />

mittels zwei Stützen in der<br />

Rinne aufgeständert werden.<br />

Die erforderlichen Stahlteile<br />

fertigte die Schlosserei<br />

Schweizer. Im Oktober wurden<br />

die angelieferten Teile<br />

sowie Gerüstmaterialpakete<br />

und Holz zum Gerüstausbau<br />

mit dem Autokran aufgezogen<br />

(Abb.76). An der Rückseite<br />

des Strebepfeilers wurden<br />

zwei Stahlkonsolen mit<br />

jeweils vier Hinterschnittdübeln<br />

(System Fischer) angebracht<br />

und ein Stahlträger<br />

darauf ausgerichtet. Danach<br />

wurden die beiden Längsträger<br />

mit den Gerüstknoten<br />

auf den vorderen Stützen<br />

und dem Querträger justiert<br />

und verschraubt). Mit der<br />

Klemmensicherung über den<br />

rückseitigen Konsolen zum<br />

Querträger war der konstruktive<br />

Unterbau abgeschlossen<br />

(Abb.77). Mit den weiteren<br />

Arbeitsschritten wurden<br />

Gerüstwürfel an den drei<br />

über der Chorplattform liegenden<br />

Seiten angeschraubt<br />

(Abb.78,79). Um den täglichen Marktbetrieb nicht zu beeinträchtigen, wurde nur am<br />

Nachmittag der gefährdete Marktbereich für den auskragend zu montierenden Gerüstteil<br />

abgesperrt. Wetterbedingt mussten die Arbeiten Ende November eingestellt werden,<br />

die Fertigstellung erfolgt im Frühjahr 2010.<br />

Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.76 Aufziehen des<br />

Gerüstmaterials<br />

Abb.77 Gerüstunterkonstruktion<br />

zur Lastabtragung<br />

- 36 -


Christian Leuschner<br />

Chor Nordseite<br />

Abb.78,79 Gerüstaufbau<br />

am Bäckerlicht<br />

- 37 -


Münsterinnenraum<br />

Abbau der Messkörbe<br />

an den Pfeilern 2/3, 3/4 Süd, 2/3 Nord<br />

Seit etwa 30 Jahren wurden an<br />

den drei mittleren Bündelpfeilern<br />

des Langhauses um den großen<br />

Schlussstein jährlich zwei Lotmessungen<br />

durchgeführt. Dafür<br />

wurden in einer Höhe von 10m<br />

kleine Plattformen an den drei<br />

Bündelpfeilern installiert, um die<br />

Messdaten ablesen zu können<br />

(Abb.80). Es wurde je eine Sommer-<br />

und eine Wintermessung<br />

durchgeführt. Nach Abschluss<br />

der Strebebogensanierungen am<br />

Langhaus und nahezu gleichbleibenden<br />

Messergebnissen über<br />

diesen Zeitraum sah der Statiker<br />

keine weitere Notwendigkeit diese<br />

in der bisherigen Regelmäßigkeit<br />

fortzuführen. Die Messeinrichtung<br />

selbst bleibt vor Ort und<br />

kann bei Bedarf mit einer Leiter<br />

erreicht und abgelesen werden.<br />

Die Münsterbauhütte konnte die<br />

Gerüste, welche für die Sanierung<br />

der Apostelfi guren erstellt<br />

wurden, nutzen, um die Vermessungsplattformen<br />

abzubauen<br />

(Abb.81).<br />

Christian Leuschner<br />

Münsterinnenraum<br />

Abb.80 Plattform zur<br />

Lotmessung<br />

Abb.81 Rückbau der 3<br />

Plattformen<br />

- 38 -


Steinrestaurierungen<br />

Auch bei der Innenrenovierung des südlichen Seitenschiffes war die Bauhütte beteiligt.<br />

Am Radfenster gab es mehrere optisch störende Zementergänzungen des letzten<br />

Jahrhunderts (Abb.82). Diese wurden entfernt und durch neue Anmodellierungen mit<br />

Steinrestauriermörtel (Fa.Remmers) ersetzt (Abb.83).<br />

An den Bündelpfeilern des südlichen Seitenschiffes gab es mehrere Ausbrüche an den<br />

Plinten der Kapitelle (Abb.84,85). Hier wurden steinmetzgerechte Vierungen ausgearbeitet<br />

(Abb.86) und mit Dübeln und Silikatkleber eingesetzt (Abb.87,88). Zwei weitere<br />

Vierungen wurden in den Blendarkaden neben dem Lammportal sowie an den Maßwerken<br />

unter der Westrosette gesetzt.<br />

Christian Leuschner<br />

Münsterinnenraum<br />

Abb.82 Vorzustand der<br />

Maßwerknase an der südl.<br />

Westrosette<br />

Abb.83 Mit Restauriermörtel<br />

ergänzte Maßwerknase<br />

- 39 -


Christian Leuschner<br />

Münsterinnenraum<br />

Abb.84,85 Vorzustand der<br />

beschädigten Kapitellplinten<br />

Abb.86 Ausgearbeitete<br />

Vierung an den Bündelpfeilern<br />

- 40 -


Ergänzungen in den Chorkapellen<br />

In der 1.Kaiserkapelle wurde der Marienaltar<br />

aufgestellt. Für den Einbau wurde<br />

das rechte Gitter abgebaut (Abb.89,90).<br />

Außerdem musste das Stufenpodest den<br />

neuen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

In der Münsterbauhütte wurden zwei ergänzende<br />

Stufen aus Lahrer Sandstein<br />

von den Lehrlingen angefertigt sowie fünf<br />

Bodenplatten aus Maintäler Sandstein zugesägt.<br />

Vor Ort wurden die Stücke passgenau<br />

eingefügt (Abb.91,92).<br />

Christian Leuschner<br />

Münsterinnenraum<br />

Abb.87,88 Eingeklebte<br />

Vierungen<br />

Abb.89 Ausbau des<br />

Gitters<br />

- 41 -


Christian Leuschner<br />

Münsterinnenraum<br />

Abb.90 Ausbau des<br />

Gitters<br />

Abb.91 Anpassen der<br />

Steinergänzungen<br />

Abb.92 Fertige Podestergänzungen<br />

- 42 -


Werkstattarbeiten<br />

Steinwerkstatt<br />

Für die Pyramide des Westturmes<br />

wurden auch in diesem<br />

Jahr 4 Krabben aus Neckartäler<br />

Sandstein als Winterarbeit<br />

in der Münsterbauhütte<br />

gefertigt (Abb.93,94). Für den<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2 Süd<br />

wurden zahlreiche auch sehr<br />

kleinteilige Zierstücke neu<br />

oder mit Teilergänzungen gefertigt:<br />

5 Kreuzblumen und 2<br />

Fialen wurden mit Vierungen<br />

ergänzt (Abb.95,96). Zwei<br />

weitere Fialen (Abb.97,98)<br />

sowie 4 Kreuzblumen<br />

(Abb.99) wurden neu angefertigt.<br />

Zwei doppelte Blattkapitelle<br />

vom Strebepfeileraufsatz<br />

aus Allmendsberger Sandstein<br />

konnten trotz vorhe-<br />

riger Festigung nicht mehr<br />

gehalten werden, sie waren<br />

bei Vernadelungsversuchen<br />

mehrfach zerbrochen. Die Anfertigung<br />

der beiden Kopien<br />

(Abb.100,101) konnte durch<br />

die Vorlage vorhandener<br />

Gipsabgüsse aus dem Archiv<br />

erfolgen. Für den südöstlichen<br />

Figurenbaldachin am Haupturm<br />

in Höhe der Sternengalerie<br />

wurde eine dreiteilige Fiale<br />

aus Freudenstädter Sandstein<br />

durch neuen Lahrer Stein ersetzt<br />

(Abb.102,103). Es wurden<br />

weiter zwei doppelte<br />

Maßwerke für den Abschluss<br />

des 1. Joches am südlichen<br />

Obergaden (Abb.104,105)<br />

hergestellt sowie ein Knauf<br />

und aufgearbeitete Füllsteine<br />

für den Strebepfeileraufsatz<br />

0/1 (Abb. 106,107). Nach den<br />

Abformungen verschiedener<br />

Blattfriese von den Strebepfeilern<br />

0/1 und 1/2 wurden die<br />

Negativformen mit Hartformgips<br />

ausgegossen und nachbearbeitet<br />

(Abb.108).<br />

Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.93 Fertigen einer<br />

Turmkrabbe<br />

Abb.94 Herstellen eines<br />

Krabbenkopfes<br />

- 43 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.95,96 Anfertigen von<br />

Vierungen<br />

Abb.97 Fialoberteil vom<br />

Strebepfeileraufsatz<br />

- 44 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.98 Lehrausbildung<br />

an einer Fiale<br />

Abb.99 Neu gefertigte<br />

Kreuzblume für Strebepfeileraufsatz<br />

1/2<br />

- 45 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.100 Kapitellrohling<br />

Abb.101 Ausarbeiten des<br />

Laubwerkes<br />

Abb.102 Anfertigen des<br />

Fialmittelteils<br />

- 46 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.103 Anfertigen des<br />

Fialoberteils<br />

Abb.104,105 Anfertigen<br />

von zwei doppelten Maßwerken<br />

für den Obergaden<br />

- 47 -


Christian Leuschner<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.106 Halsglied für<br />

Strebepfeileraufsatz 0/1<br />

Abb.107 Überarbeiten<br />

eines Füllsteins<br />

Abb.108 Abguss eines<br />

Blattfrieses vom Strebepfeiler<br />

1/2<br />

- 48 -


Restaurierwerkstatt<br />

Neben den laufenden praktischen Arbeiten am Bauwerk werden in der Restaurierwerkstatt<br />

zunehmend auch grundsätzliche Fragestellungen untersucht. Das betrifft zum einen<br />

die Entwicklung neuer Rezepturen, die exakt auf die Steinvarietäten am <strong>Freiburger</strong><br />

Münster abgestimmt sind, zum anderen die Untersuchung und Behebung von Mängeln<br />

bei verschiedenen steinkonservierenden Maßnahmen.<br />

1. Neue Rezepturen von Kitt- und Schlämmmassen<br />

Bereits 2008 wurden in einer breit angelegten Bemusterung pigmentfreie Kittmassen mit<br />

unterschiedlichen Bindemitteln und verschiedenfarbigen Sanden hergestellt. Ziel ist es<br />

optimal eingestellte Steinergänzungsmassen für die verschiedenen historischen Münstersteine<br />

zu entwickeln.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden die ersten als Trockensandmischung vorgefertigten Massen am<br />

Strebepfeileraufsatz 1/2 Süd verwendet. Die notwendigen Voruntersuchungen am Pfeiler<br />

wurden bereits 2008 gemacht (s. Arbeitsbericht).<br />

Nachdem sich gezeigt hatte, dass die optische Beschaffenheit der Massen sehr gut war,<br />

wurden die technischen Eigenschaften überprüft:<br />

Bindemittel<br />

Die Bindemittel F500 STE, F333 STE auf Kieselsäureesterbasis und das Kieselsol Ludox<br />

PX30 wurden jeweils mit den in Sieblinien gebrachten Trockensandmischungen auf<br />

5 ausgearbeiteten Seiten eines würfelförmigen Prüfkörpers aufgebracht. Davon wurden<br />

2 Chargen hergestellt, die eine ungefestigt, die zweite nachgefestigt mit F300, und<br />

anschließend vom Konservierungslabor Dr. Wendler mittels Bohrwiderstandsmessung<br />

untersucht.<br />

Als Ergebnis war festzustellen, dass die Festigkeit der insgesamt festeren Ludoxmassen<br />

durch die Nachfestigung deutlich steigt, die der Kieselsäureester-gebundenen Massen<br />

nur mäßig. Es zeigte sich aber auch, dass das Festigkeitsprofi l der Ludoxmassen zur<br />

Mitte der Antragung deutlich stärker abnimmt, was als unvorteilhaft zu bewerten ist.<br />

Bei der Herstellung der Ludox PX30-Prüfkörper in Allmendsberger Sandstein, mit dem<br />

der Pfeileraufsatz gebaut wurde, zeigten sich schon ein Tag nach dem Auftragen deutliche<br />

Ausblühungen am Steinkontakt die durch die Kieselsäureestersysteme nicht hervorgerufen<br />

wurden.<br />

Auf der Geloberfl äche hatte sich durch Natrium, das vom Bindemittel geliefert wird und<br />

den Schwefelverbindungen, die der Allmendsberger Stein mitbringt, das hoch bauschädliche<br />

Salz Natriumsulfat gebildet. Das Salz wurde also nicht durch das Bindemittel mobilisiert,<br />

es wurde sogar von ihm gebildet! (Abb.109)<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.109 Natriumsulfat auf<br />

Steinergänzungsmasse<br />

- 49 -


Daraufhin wurden Sande von den in größerer Menge verbauten Münstersteinen im Rasterelektronenmikroskop<br />

mit Hilfe der energie-dispersiven Analyse (EDX) untersucht und<br />

festgestellt, dass auch Freudenstädter Sandstein einen erhöhten natürlichen Schwefelgehalt<br />

aufweist.<br />

Die hohe Alkalität des Ludox PX30 ist bei der Auswahl des Bindemittels ebenfalls noch<br />

ein Kriterium. Möglicherweise ist der Zusammenhang zwischen hoher Alkalität sowie<br />

löslichen Eisen-und Mangananteilen ursächlich für die Braunverfärbungen am Steinkontakt.<br />

Darauf bezogene Untersuchungen der Sande waren bisher ohne Ergebnisse.<br />

Die Frage der Braunverfärbung wird weiter verfolgt, hier gibt es aber nach neuestem<br />

Stand des Wissens (z.B. Arbeitsgruppe Dr. Lehrberger, TU München) noch keinen entscheidenden<br />

Durchbruch.<br />

Ziel der Münsterbauhütte war es ein Bindemittel zu fi nden, das im eher sauren Milieu<br />

abbindet, kein Natrium enthält und ein möglichst gleichmäßiges, hohes Festigkeitsprofi l<br />

erzeugt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Vertriebsfi rma wurde von der Münsterbauhütte eine Kieselsolvarietät<br />

gefunden (Ludox HSA) die den gesuchten Eigenschaften entspricht. Vergleichbar<br />

mit dem Ludox PX30 hat das HSA eine Partikelgröße von 12 nm bei monodisperser<br />

Verteilung. Die zur Stabilisierung notwendigen Natriumionen sind durch<br />

Wasserstoffi onen ersetzt.<br />

Im Haus durchgeführte Voruntersuchungen haben gezeigt, dass das Material gut zu<br />

verarbeiten ist, die Optik den schon angelegten pigmentfreien Kittmassenrezepturen<br />

entspricht und auch keine Salzausblühungen mehr auftreten.<br />

Haftzugsprüfungen und Bohrwiderstandsmessungen von Dr. Wendler führten zu folgenden<br />

weiteren Erkenntnissen:<br />

– Die mit Ludox HSA gebundenen Prüfkörper weisen bei identischer Sieblinie<br />

eine deutlich höhere Haftzugsfestigkeit auf als die PX 30-Massen, was von Vor<br />

teil ist.<br />

– Die Festigkeitsprofi le sind dem Ludox PX30 ähnlich. Es lässt sich kein syste-<br />

matischer Unterschied der Bindemittel (im Gegensatz zur Haftzugsfestigkeit)<br />

erkennen.<br />

– Eine Nachfestigung der HSA-Antragungen ist erforderlich.<br />

Prüfkörper mit den verschiedenen Bindemitteln wurden auf der Sterngalerie zur weiteren<br />

Beobachtung ausgelegt (Abb.110).<br />

Zuschläge<br />

Die Rezepturen der Trockensandmischungen wurden im Hinblick auf Verfügbarkeit und<br />

Optik aussortiert. Das Ziel war ein überschaubares Maß an Sanden in größerer Menge<br />

anzuschaffen, um gleichbleibende Qualität langfristig gewährleisten zu können.<br />

Einigen der Sande fehlen bestimmte Kornfraktionen oder sie sind in unzureichender<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.110 Prüfkörper zum<br />

Bindemittelvergleich<br />

- 50 -


Menge vorhanden. Mit einer nahezu abriebfrei mahlenden Planetenmühle wird Großkorn<br />

der entsprechenden Sande in die fehlenden kleineren Mengenanteile gemahlen.<br />

Die Sande werden weiterhin nach der Anwendung beobachtet. Steinergänzungsmassen<br />

(mit Ludox HSA) wurden an der aus historischen Münstersteinen bestehenden Gartenmauer<br />

der Münsterbauhütte als Langzeitbemusterung angebracht (Abb.111).<br />

Festigkeitsprüfungen, Absetz- und Auslaugversuche sollen weitere Erkenntnisse über<br />

die Stabilität der Sande bringen.<br />

2. „Scheinhydrophobie“ bei Steinfestigern<br />

Beim Festigen mit dem Kieselsäureester F300 verbleibt nach Abschluss der Reaktionszeit<br />

eine Resthydrophobie, die vom Hersteller als Scheinhydrophobie bezeichnet wird<br />

und auch nach Jahren nicht verschwindet. Diese ist nicht gewollt und wirkt sich nachteilig<br />

auf anschließende Maßnahmen wie Antragen mit wassergebundenen Mörteln, Ausfugen<br />

u.ä. aus.<br />

Der Grund liegt in den komplexen chemischen Reaktionen des Festigers mit Naturstein.<br />

Die Münsterbauhütte hat mit einem sogenannten Aktivator des Herstellers erste Untersuchungen<br />

an Musterfl ächen durchgeführt. Diese zeigten teilweise schon Verbesserungen,<br />

sind aber ungenügend bzw. unpraktikabel. Weitere Untersuchungsergebnisse<br />

werden im Februar 2010 erwartet.<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.111 Bemusterung<br />

von Steinergänzungsmassen<br />

auf historischen<br />

Münstersteinen<br />

- 51 -


3.Prüfreihe zur Untersuchung von Verdübelungssystemen<br />

Als konservierende Maßnahme sollten am Pfeileraufsatz 1/2 Süd mehrere Blattkapitelle<br />

mit Horizontalrissen durch epoxidharzverklebte GFK-Vernadelungen gesichert werden.<br />

Eine Maßnahme, die seit 2004 von diplomierten freien Restauratoren mehrfach auch<br />

am <strong>Freiburger</strong> Münster praktiziert wurde.<br />

Während der Voruntersuchungen versagten an anderen Baustellen am Münster (Hauptturm,<br />

Hahnenturm, Wasserspeier) systemtisch so ausgeführte Sicherungen bzw. es<br />

wurden sogar neue Risse durch die Vernadelungen erzeugt.<br />

Um die Ursache zu erforschen, wurde in Absprache mit den Vertretern der Denkmalpfl ege<br />

und den zuständigen Restauratoren, von der Münsterbauhütte eine größer angelegte<br />

Verbundkörperuntersuchung vorbereitet.<br />

Untersucht wurden Stäbe aus GFK, V4A-Stahl und Titan in Kombination mit den Epoxidharzklebern<br />

Araldite 2011, 2014 und den Silikatklebern fl üssig und pastös.<br />

Die Verdübelungen wurden in Prüfkörpern aus Lahrer Sandstein (6x6x15cm) unter optimalen<br />

Bedingungen eingebracht und anschließend mit einer Steinergänzungsmasse<br />

auf Kieselsolbasis verschlossen.<br />

Nach Beendigung der Reaktionszeit begann die MPA Stuttgart zum Jahreswechsel<br />

2010 drei Chargen mittels Frost-Tauwechsel zu untersuchen. Eine Charge wurde der<br />

FH Potsdam zur Verfügung gestellt, vier weitere Chargen werden auf der Sterngalerie<br />

frei bewittert (Abb.112).<br />

Ergebnisse werden bis zum Frühjahr 2010 erwartet.<br />

Uwe Zäh<br />

Werkstattarbeiten<br />

Abb.112 Prüfkörper von<br />

Verdübelungssystemen auf<br />

Sterngalerie<br />

- 52 -


Sonstiges<br />

Steinmetzzeichen<br />

Schon seit fast einem Jahrhundert ist der <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong> mit der Aufnahme<br />

von Steinmetzzeichen am <strong>Freiburger</strong> Münster befasst, sodass dieses Arbeitsfeld als<br />

eine nahezu traditionelle Aufgabe der Institution angesehen werden kann.<br />

Bereits Werkmeister Anton Münzer legte in den 1920er Jahren eine Gipsabgusssammlung<br />

von Steinmetzzeichen an, die heute ca. 500 verschiedene Zeichen umfasst. Die<br />

genaue zeitliche Einordnung und Herkunft von weiteren vorliegenden Aufzeichnungen<br />

(wie z.B. von Dipl. Ing. Kerll, Josef Disch aus Yach und Fritz Geiges) ist zum jetzigen<br />

Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt. Eine zweite Phase intensiver Arbeit an diesem<br />

Thema fällt in die Zeit des Münsterbaumeisters Paul Booz, der mit seinen Mitarbeitern<br />

Brinkmann und Freikowski in den 1960/70er Jahren große Teile des <strong>Freiburger</strong> Münsters<br />

auf Steinmetzzeichen untersuchte. Der unschätzbare Wert dieser Unterlagen wird erst<br />

deutlich, wenn man die Tatsache betrachtet, dass im Zuge der anschließenden umfangreichen<br />

Sanierungsarbeiten in den 1970er Jahren viele Zeichen mit dem Austausch von<br />

Steinen entfernt oder durch Restaurierungsmaßnahmen beschädigt bzw. überarbeitet<br />

wurden. Hinzu kommen weitere Quellen aus den 1980er Jahren, die ebenfalls aus dem<br />

Kreis des <strong>Münsterbauverein</strong>s stammen.<br />

Ziel der diesjährigen Arbeit war es nun, die vielen Materialien und Quellen, die dem <strong>Freiburger</strong><br />

<strong>Münsterbauverein</strong> vorliegen, zusammenzutragen, ein umfassendes Verzeichnis<br />

der Unterlagen anzulegen und anschließend die enthaltenen Informationen in einer Datenbank<br />

übersichtlich und schnell abrufbereit zu vereinen.<br />

Der erste Schritt bestand darin, die Grundstruktur einer Datenbank zu erstellen, in der<br />

die Steinmetzzeichen gemäß ihres Aufbaus und Aussehens in Gruppen mit gleichen<br />

Eigenschaften eingeteilt wurden, so dass jedes Zeichen ohne zusätzliche Angaben im<br />

Verzeichnis wiederzufi nden ist. Als Grundlage für die Abbildungen diente die Sammlung<br />

Geiges, die aus mehr als 1100 Zeichen besteht und im Laufe der Arbeit durch weitere<br />

noch nicht enthaltene Schemata aus anderen Aufzeichnungen ergänzt wurde.<br />

Anschließend sollte mit dem Eintragen der Informationen aus den verschiedenen Unterlagen<br />

(präzise Lokalisierung der Zeichen am Bauwerk; Häufi gkeit eines Zeichens;<br />

Bearbeitungsart des Steins, auf dem sich das Zeichen befi ndet; zeitliche Einordnung)<br />

der Hauptteil der Arbeit folgen. Hierbei stellte sich heraus, dass das bereits vorhandene<br />

System zur Einteilung und Benennung der einzelnen Bauteile des Münsters, das<br />

die Möglichkeit zur Lokalisation der Zeichen liefert, noch unvollständig war. Auch im<br />

Hinblick auf weitere Archivierungsarbeiten von Gipsabgüssen, Fotos etc. musste hier<br />

mit der Ergänzung und Verbesserung des<br />

bestehenden Konzepts eine wichtige Voraussetzung<br />

für den Fortlauf des Projekts<br />

geschaffen werden.<br />

Die vollständige Übertragung der Daten<br />

aus dem vorliegenden Archivmaterial wird<br />

noch weitere Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Erst anschließend können die Informationen<br />

zur Auswertung herangezogen werden,<br />

um eventuell neue bauhistorische Erkenntnisse<br />

über das <strong>Freiburger</strong> Münster<br />

zu gewinnen, wie z. B. die Untersuchung<br />

bzw. Bestätigung einzelner Bauphasen<br />

und die Bestimmung der Gesamtzahl der<br />

am Münster tätig gewesenen Steinmetze.<br />

Des Weiteren ist eine Zusammenarbeit<br />

mit anderen Münsterbauhütten vorgesehen,<br />

die wichtige Daten in Bezug auf<br />

Übereinstimmungen von Steinmetzzeichen<br />

an verschiedenen Bauwerken und<br />

so möglicherweise auch Indizien für die<br />

umstrittenen Thesen über Wanderungen<br />

einzelner Steinmetze liefern kann.<br />

Anna Kopp<br />

Steinmetzzeichen<br />

Abb.113 Verschiedene,<br />

am Münster befi ndliche<br />

Steinmetzzeichen<br />

- 53 -


Anhang:<br />

I Maßnahmendokumentation<br />

Strebepfeiler 1/2 Süd<br />

II Schadenskartierung<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

III Maßnahmenkartierung<br />

Chorstrebepfeiler 9/10<br />

(Bäckerlicht)<br />

- 54 -


Maßnahmendokumentation<br />

Strebepfeiler 1/2 Süd<br />

Ansicht von Osten<br />

I


Schadenskartierung<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

Ansicht von Osten<br />

II


Schadenskartierung<br />

Strebepfeiler 0/1 Süd<br />

Ansicht von Westen Ansicht von Süden<br />

II


Maßnahmenkartierung<br />

Chorstrebepfeiler 9/10<br />

(Bäckerlicht)<br />

III


Maßnahmenkartierung<br />

Chorstrebepfeiler 9/10<br />

(Bäckerlicht)<br />

III


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong> e. V.<br />

Beiträge: Yvonne Faller, Münsterbaumeisterin<br />

Christian Leuschner, Münsterwerkmeister<br />

Thomas Laubscher, Steintechniker<br />

Uwe Zäh, Steinmetz u. Restaurator<br />

Anna Kopp, Praktikantin<br />

Johanna Quatmann, Restauratorin<br />

Luzius Kürten, Diplom-Steinrestaurator<br />

Fotos / Pläne: Andreas Schedlbauer, Steintechniker<br />

Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Redaktion: Yvonne Faller, Münsterbaumeisterin<br />

Christian Leuschner, Münsterwerkmeister<br />

Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Layout & Druck: Frank Degner, technischer Mitarbeiter<br />

Bereits erschienene Berichte: <strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2002<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2003<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2004<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2005<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2006<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2007<br />

<strong>Arbeitsdokumentation</strong> 2008<br />

Kontaktadresse: <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong>,<br />

Schoferstr. 4<br />

79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761 33432<br />

Fax: 0761 39527<br />

e-mail: info@muensterbauverein-freiburg.de<br />

Web: www.muensterbauverein-freibur g .<br />

© <strong>Freiburger</strong> <strong>Münsterbauverein</strong> e. V. 2010. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Erhältlich gegen Schutzgebühr von 25€.

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