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Tradierte Farben für historischeBauten - Fassade

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und des sogen. Elektrizismus, bei denen<br />

häufig Elemente der verschiedenen Stilepochen<br />

an einem einzigen Bauwerk zusammengemischt<br />

wurden. Deshalb beschränken<br />

wir uns in diesem Beitrag<br />

zunächst auf die Stilepochen des Mittelalters,<br />

der Renaissance, des Barock und<br />

Rokoko sowie des Klassizismus. Es ist unser<br />

Anliegen, dabei auch aufzuzeigen,<br />

dass die bei der Außensanierung historischer<br />

Bauwerke von der Denkmalpflege<br />

geforderten Farbtöne sämtlich in der neuen<br />

3D-System-Farbtonkollektion von Caparol<br />

vorhanden sind und außerdem<br />

leicht gefunden werden können. Die<br />

1 162 Farbtöne umfassen das gesamte<br />

Farbspektrum, das heute <strong>für</strong> die Gestaltung<br />

von historischer und moderner Architektur<br />

benötigt wird. Den Schwerpunkt<br />

dieser Architektur-Kollektion bilden deshalb<br />

viele vergraute Nuancen aller Farbtonbereiche,<br />

die mit extrem hellen Weiß-<br />

Farbtönen ergänzt werden. In der Kollektion<br />

sind die folgenden Farbgruppen <strong>für</strong><br />

die praktische Anwendung enthalten:<br />

Steinfarben, betontypische <strong>Farben</strong>, Metallfarben,<br />

Dekorationsfarben, stilistisch<br />

orientierte <strong>Farben</strong>, zeitorientierte Modefarben<br />

und Alltagsfarben <strong>für</strong> die Praxis.<br />

Gemäß dem hier zu behandelnden Thema<br />

werden nachfolgend die „stilistisch orientierten<br />

<strong>Farben</strong>“ im Kontext zu den jeweiligen<br />

Stilepochen dargestellt.<br />

Das Mittelalter –<br />

Romanik und Gotik<br />

Bei den mittelalterlichen Sakralbauten<br />

hatten die <strong>Farben</strong> nicht nur eine<br />

schmückende Funktion, sondern auch –<br />

insbesondere in der Gotik – eine religiös<br />

begründete, symbolische Bedeutung, die<br />

von den tief gläubigen Menschen dieser<br />

Zeit sehr wohl empfunden und verstanden<br />

wurde.<br />

In diesem Zusammenhang sei nur kurz<br />

darauf hingewiesen, dass bereits die<br />

Ägypter, die Griechen und Römer ihre<br />

Tempel, Paläste, Kultstätten und Götterfiguren<br />

in intensiven Farbtönen reich bemalt<br />

und geschmückt haben, dass aber<br />

schon hier die <strong>Farben</strong> teils religiöse, teils<br />

staatspolitische Bedeutung hatten. Die<br />

große Masse der mittelalterlichen Menschen<br />

waren Analphabeten, Lesen und<br />

Schreiben konnten nur Mönche und einige<br />

wenige Adlige. So wurde den Menschen<br />

damals die christliche Botschaft in<br />

Bildergeschichten und Symbolen in Form<br />

von Fresken, Glasfenstern und Figurenzyklen<br />

nahe gebracht, wobei der Symbol-<br />

FASSADE 1/2000<br />

wert der <strong>Farben</strong> eine eminente Rolle<br />

spielte.<br />

Gold (kräftiges Gelb) war das Symbol der<br />

Sonne und zugleich des Christus, generelles<br />

Symbol <strong>für</strong> das Göttliche, Überirdische.<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Sorgfältig abgestimmter<br />

<strong>Farben</strong>klang <strong>für</strong> die <strong>Fassade</strong><br />

Renaissance (Neuzeit)<br />

1450 – 1600 n. Chr.<br />

Helles, fahles, grünliches Gelb stand aber<br />

auch <strong>für</strong> Neid, Falschheit und Schande.<br />

Weiß bedeutete die Teilhabe am Himmlischen.<br />

Es stand <strong>für</strong> Verklärung, Vergeistigung,<br />

Priestertum, Licht und Auferste-<br />

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