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Jahresbericht 2009 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Titelseite und Illustrationen<br />

Im Berichtsjahr konnte das Projekt Globus-<br />

Replik, das vom <strong>Staatsarchiv</strong> abgewickelt<br />

wurde, erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Am 7. Juli wurde der Presse das vollendete<br />

Objekt von Regierungsrat Markus Notter<br />

und Regierungsrätin Kathrin Hilber am Ort<br />

der Entstehung präsentiert, am 21. August<br />

wurde die Geschenkübergabe in St. Gallen<br />

gefeiert, seit Ende November ist die Projektdokumentation<br />

auf dem Netz (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/ji/sta/de/ueberuns/publ.<br />

html). – Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat damit seinen<br />

Auftrag erfüllt. Auf die gemeinsame Erforschung<br />

der Geschichte des Originals und<br />

andere mögliche Folgeprojekte verständigen<br />

sich nun Zentralbibliothek, Landesmuseum<br />

und Stiftsbibliothek. Im Sinn einer Rückschau<br />

auf eine spannende und erfreuliche<br />

Episode am Rand des Normalbetriebs im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> ist der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong><br />

illustriert mit Bildern aus dem Projekt.


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Inhalt<br />

4 archivleitung 16 abteilungen<br />

4<br />

6<br />

10<br />

10<br />

11<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Allgemeines<br />

Personelles<br />

Gesetzgebung<br />

Informatik<br />

Bauliches<br />

Gremien<br />

Kooperationen<br />

Stabsaufgaben<br />

16<br />

1 6<br />

1 6<br />

17<br />

1 8<br />

1 9<br />

1 9<br />

1 9<br />

1 9<br />

2 0<br />

21<br />

2 2<br />

2 2<br />

24<br />

24<br />

26<br />

26<br />

Überlieferungsbildung<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Verwaltungskataster<br />

Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />

Beratung<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

Records Management<br />

Aufsicht über die Gemeindearchive<br />

Amtsdruckschriftensammlung<br />

Ablieferungen<br />

Transfers<br />

Eingänge<br />

aktenerschliessung<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Erschliessungsstandards,<br />

besondere Projekte<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Publikationstätigkeit, Referate<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen


28<br />

28<br />

28<br />

30<br />

30<br />

32<br />

3 2<br />

32<br />

33<br />

34<br />

34<br />

36<br />

36<br />

39<br />

39<br />

40<br />

41<br />

Individuelle Kundendienste<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Benutzung<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

Bibliothek<br />

Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

Beständeerhaltung<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

Mikroverfilmung<br />

Reproduktionen<br />

Editionsprojekte<br />

Allgemeines<br />

Transkription und Digitalisierung<br />

der <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle und<br />

Regierungsratsbeschlüsse seit 1803<br />

(Projekt TKR)<br />

Kunstdenkmäler­Inventarisation KDI<br />

Rechtsquellen­Edition <strong>Zürich</strong> RQZH<br />

Publikation Ehedatenbank (Editionsprojekt<br />

EDB)<br />

42 Projekte 45 Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

42<br />

42<br />

42<br />

Replizierung des Erd­ und Himmelsglobus<br />

Zürcher Taschenbuch<br />

Transkription der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />

45<br />

46<br />

Statuten<br />

Vereinsmitglieder


4 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

aRchIVlEItunG<br />

allgemeines<br />

Das Berichtsjahr stand zu einem wesentlichen Teil im Zeichen<br />

des «Going public» des <strong>Staatsarchiv</strong>s. Vier Arbeitsschwerpunkte<br />

waren darauf ausgerichtet: Die neue Abteilung Editionsprojekte<br />

nahm ihren Betrieb auf. Die Website wurde von Grund auf<br />

überarbeitet. scopeQuery, die Datenbank für den Zugriff auf die<br />

frei zugänglichen Verzeichnungsdaten via Internet, wurde frei<br />

geschaltet. Das Archivportal, eine Möglichkeit zur Institutionen<br />

übergreifenden Online­Suche, wurde spezifi ziert und in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Die Abteilung Überlieferungsbildung konnte ihrer Arbeit in<br />

ziemlich regulären Bahnen nachgehen. In allen anderen Abteilungen<br />

waren hingegen markante Bewegungen zu verzeichnen:<br />

In der Aktenerschliessung trat das ganze Ausmass der Erschliessungsrückstände<br />

zutage: Ende <strong>2009</strong> stand fest, dass in<br />

den Magazinen des <strong>Staatsarchiv</strong>s insgesamt 10.3 Laufkilometer<br />

unerschlossene Bestände lagern. Sie bestehen aus Zwischenarchivbeständen,<br />

die hauptsächlich zwischen 1987 und 2001<br />

akkumuliert worden waren, so genannten Rückstellungen aus<br />

den Jahren 2002 bis 2007 (2.2 Lfkm) und 0.6 Lfkm unerschlossenen<br />

Altbeständen. Der Abbau der gegenwärtigen Rückstände<br />

erfordert gut 100 Personenjahre. Wenn alle zusätzlichen Ressourcen<br />

bewilligt werden, die für die Aktenerschliessung beantragt<br />

sind, können die Restanzen also in zwei Jahrzehnten abgebaut<br />

werden.<br />

Erschlossen wurden im Berichtsjahr 669 Laufmeter Unterlagen<br />

(inklusive 388 Laufmeter aus dem Zwischenarchiv). Das<br />

ist, für sich gesehen, zwar mehr als je zuvor. Die stolze Leistung<br />

ist der grossen Einsatzbereitschaft der zuständigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu verdanken, zudem der konsequenten<br />

Homogenisierung der Erschliessungsarbeit. Bezogen auf die zu<br />

erfüllenden Ziele (1315 Laufmeter) ergibt sich aber trotzdem nur<br />

ein Erfüllungsgrad von 51 Prozent.<br />

Die Aktenerschliessung war aber nicht nur mit der Bewältigung<br />

unbearbeiteter Unterlagen befasst, sondern auch mit der<br />

Aufbereitung der bestehenden Findmittel für die Online­Publikation.<br />

Im Frühsommer wurde eine wichtige Basis dafür geschaffen,<br />

nämlich eine bereinigte Grobtektonik. Es ging darum, eine<br />

einfache Struktur zu schaffen, die auf dem historisch Gewach


senen aufbaut und es Aussenstehenden erlaubt, unmittelbar zuzugreifen<br />

auf eine gesuchte Verzeichnungseinheit. Wir entschieden<br />

uns schliesslich für eine Tektonik, die sich an alten (Meyer<br />

von Knonau, Schweizer) und sehr alten Vorbildern orientiert (vgl.<br />

etwa die Neuordnung von A oder C I, die aufbaut auf Escher<br />

1555) und Bewährtes klarer herausarbeitet, aber gleichzeitig<br />

auch Neues schafft.<br />

Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:<br />

≥ Die alte Ordnung der Abteilungen A–V und Y wurde rekonstruiert.<br />

Diese Abteilungen sind nun wieder unter dem Oberbegriff<br />

Alte Archive versammelt, und zwar in den Hauptabteilungen<br />

Altes Hauptarchiv (A–C), Alte Nebenarchive (D –J,<br />

ohne B IX und D 207 ff.) und Neuere Archive (K–Y, ohne W).<br />

≥ Die beiden Provenienzarchive I und II wurden zusammengelegt<br />

zu einem Provenienzarchiv. Dessen Gliederung orientiert<br />

sich an der gültigen Ordnung der staatlichen Gewalten.<br />

≥ Neu wurde eine Hauptabteilung Nicht staatliche Archive geschaffen,<br />

in der die Signaturbereiche B IX, D 207 ff., W und X<br />

versammelt sind.<br />

≥ Schliesslich wurde eine Hauptabteilung Sammlungen definiert,<br />

in der unter anderem die Karten und Pläne, die alten<br />

Findmittel und die Objekte verzeichnet sind.<br />

Auf dieser Basis werden seit Mitte <strong>2009</strong> Findmittel, die in<br />

elektronischer Form vorhanden sind, systematisch bereinigt und<br />

sukzessive in scopeArchiv importiert. Ende 2011 soll dieses Migrationsprojekt<br />

abgeschlossen sein.<br />

Auch die Abteilung Individuelle Kundendienste war durch die<br />

Online­Projekte in hohem Mass gefordert. Erste Priorität hatte<br />

selbstverständlich die dauernde Aufrechterhaltung des regulären<br />

Kundenbetriebs. Daneben waren die Kundendienste – insbesondere<br />

deren Leiter Hansueli Pfister – aber auch massgeblich<br />

beteiligt an der Spezifikation der neuen Archivtektonik und an<br />

der Überprüfung der Findmitteldaten auf Internet­Tauglichkeit.<br />

Dabei galt und gilt es zu berücksichtigen, dass aus der Sicht<br />

des Datenschutzes der voraussetzungslose Zugriff auf sensible<br />

Online­Daten nicht gleich zu gewichten ist wie die Konsultation<br />

eines analogen Findbuchs im Archiv: Bei spezifischen Anfragen<br />

kann ein Archiv die verschiedenen Rechte und schützenswerten<br />

Interessen gemäss Gesetz über die Information und den Datenschutz<br />

IDG und Archivgesetz einzeln gegeneinander abwägen.<br />

Bei der Online­Publikation gibt ein Archiv Findmitteldaten dem<br />

so genannt voraussetzungslosen Zugriff preis und kann damit<br />

nicht mehr kontrollieren, in welchen Mengen und zu welchem<br />

Zweck die publizierten Daten verwendet werden. Aus diesem<br />

Grund verlangt das IDG auch die Schaffung einer expliziten gesetzlichen<br />

Grundlage für derartige Datenpublikationen innert<br />

fünf Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes. Und entsprechend<br />

vorsichtig ist das <strong>Staatsarchiv</strong> gegenwärtig mit der Publikation<br />

junger Verzeichnungsdaten.<br />

Internetseiten haben eine kurze Halbwertszeit. So modern<br />

sie noch vor ein paar Jahren waren, so überholt wirken sie nach<br />

relativ kurzer Zeit. Und entsprechend häuften sich externe und<br />

interne Stimmen, die auf eine Überarbeitung der Website des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s drängten. – Im Hinblick auf die Überarbeitung des<br />

kantonalen Internetauftritts im Herbst 2010 entschlossen wir<br />

uns, das Webmastering in die eigenen Hände zu nehmen und<br />

Inhalt und Form mit den Werkzeugen des <strong>Kanton</strong>s grundlegend<br />

zu überarbeiten. Diese Arbeit wurde federführend von Thomas<br />

Neukom, stv. Abteilungsleiter, geleistet. Die neue Website ging<br />

gleichzeitig mit scopeQuery kurz vor Weihnachten online. Den<br />

Medien präsentiert wurden der neue Auftritt und das neue Angebot<br />

von Regierungsrat Notter am 5. Januar 2010.<br />

Die Idee des Archivportals, wie sie im <strong>Jahresbericht</strong> 2008<br />

(S. 10–11) skizziert ist, wurde im Berichtsjahr weitgehend in die<br />

Realität umgesetzt. In die Spezifikation waren auch die Kundendienste<br />

involviert; gegenwärtig laufen die Programmierarbeiten.<br />

Geplant ist, das Archivportal Mitte 2010 aufzuschalten. Die Hoffnung,<br />

dass wir damit breites Interesse wecken, bestätigt sich<br />

laufend: Viele öffentliche Archive bekunden ihre feste Absicht,<br />

dem Portalverbund möglichst schnell beizutreten.<br />

In der Beständeerhaltung konnte im Berichtsjahr, gleich wie<br />

in der Aktenerschliessung, das ganze Ausmass der «Arbeitsreserven»<br />

erstmals präzise quantifiziert werden. Hier gilt es zu<br />

unterscheiden zwischen der regulären Konservierungsarbeit<br />

und Massnahmen zur Verhinderung von teuren Folgeschäden.<br />

2010 wird das <strong>Staatsarchiv</strong> damit beginnen, sämtliche Abteilun­<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 5


Archivleitung<br />

gen sukzessive nach heutigem Wissensstand konservatorisch<br />

aufzubereiten. Zudem werden erste Projekte an die Hand genommen,<br />

die verhindern sollen, dass in ein paar Jahren teure<br />

Rettungsübungen durchgeführt werden müssen oder sogar<br />

Überlieferungsverluste durch Zerstörung eintreten.<br />

Dazu braucht es neben klugen Köpfen vor allem sorgfältige<br />

und fl eissige Hände. Auf den Zuwachs per Anfang 2010, den wir<br />

ganz am Ende des Berichtsjahrs noch rekrutieren konnten, sind<br />

wir deshalb dringend angewiesen. Wenn das <strong>Staatsarchiv</strong> hier<br />

die nötige Handlungsfähigkeit nicht erhalten und sogar noch geringfügig<br />

erweitern kann, drohen dem <strong>Kanton</strong> Folgeschäden in<br />

einer Höhe, die gegenwärtig kaum zu quantifi zieren ist.<br />

Ganz wesentlich stand das Berichtsjahr im Zeichen der Etablierung<br />

eines neuen Tätigkeitsbereichs: Die Abteilung Editionsprojekte,<br />

geschaffen per Anfang Jahr, nahm mit dem Arbeitsantritt<br />

von Margit Gigerl im Mai ihren produktiven Betrieb auf.<br />

Zunächst waren die Parameter des anlaufenden Grossprojekts<br />

«Transkription und Digitalisierung der <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle und<br />

Regierungsratsbeschlüsse seit 1803» zu präzisieren. Gleichzeitig<br />

hatte die neue Abteilungsleiterin in zwei Etappen sechzehn<br />

Transkriptorinnen und Transkriptoren zu rekrutieren. Diese nahmen<br />

bis Ende Jahr bzw. bis Anfang 2010 in drei Staffeln ihre<br />

Arbeit auf. Inzwischen beleben die zahlreichen neuen Köpfe<br />

nicht nur die soziale Zone rund um die Kaffeemaschine, sondern<br />

insbesondere die beiden hinteren Tischreihen in der Bibliothek,<br />

wo für sie zwölf Arbeitsplätze reserviert sind. Zudem haben sie<br />

das Durchschnittsalter der Belegschaft auf gut 38 Jahre gesenkt<br />

und damit das <strong>Staatsarchiv</strong> zum «jüngsten Amt» in der Direktion<br />

gemacht.<br />

Die drei bereits laufenden Editionsprojekte – die Kunstdenkmäler­Inventarisation,<br />

das Rechtsquellen­Pilotprojekt Richtebrief<br />

und die Edition der Ehedatenbank – wurden in die neue<br />

Abteilung integriert.<br />

Die Bemühungen, für die Edition von Zürcher Rechtsquellen<br />

Mittel von privaten Stiftungen zu bekommen, scheiterten Anfang<br />

<strong>2009</strong>. Die Institutionen, mit denen Kontakte bestanden, waren zu<br />

stark von der Finanzkrise betroffen, um sich auf ein so gewichtiges<br />

und langfristiges Engagement einzulassen. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

und die Schweizerische Rechtsquellenstiftung entschlossen sich<br />

6 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

deshalb, um die nötigen Mittel einerseits beim Lotteriefonds, anderseits<br />

bei den Städten <strong>Zürich</strong> und Winterthur nachzusuchen.<br />

Die beiden Städte bewilligten im Lauf des Berichtsjahrs die beantragten<br />

Beiträge; der Regierungsrat beantragte dem <strong>Kanton</strong>srat<br />

zudem, die restlichen Mittel aus dem Lotteriefonds zu bewilligen.<br />

Um das Jahresende wurde das Geschäft von der Finanzkommission<br />

beraten und zuhanden des <strong>Kanton</strong>srats verabschiedet. Der<br />

<strong>Kanton</strong>srat behandelt die Vorlage am 22. März 2010.<br />

Viel beachtetes Haupttraktandum am Rand des Normalbetriebs<br />

war im Berichtsjahr der Abschluss des Projekts Globus­<br />

Replik. Am Nachmittag des 22. April hielt die Regierung die<br />

zweite Hälfte ihrer 17. Sitzung im <strong>Staatsarchiv</strong> ab. Sie verband<br />

diese Sitzung mit einer Besichtigung des «Zürcher Globus» am<br />

Ort seines Entstehens, im Globus­Atelier des <strong>Staatsarchiv</strong>s. Es<br />

war der letzte mögliche Termin; unmittelbar darauf wurde das<br />

Projekt abgeschlossen. Am 7. Juli präsentierten Regierungsrat<br />

Markus Notter und Regierungsrätin Kathrin Hilber der Presse<br />

das vollendete Objekt, am 21. August wurde die Geschenkübergabe<br />

in St. Gallen gebührend gefeiert und seit Ende November<br />

ist die Projektdokumentation auf dem Netz. Eine spannende und<br />

erfreuliche Episode ist damit beendet; das <strong>Staatsarchiv</strong> hat seinen<br />

Auftrag erfüllt.<br />

Alle hier genannten Arbeitsschwerpunkte und Projekte kommen<br />

im entsprechenden Abschnitt des vorliegenden Berichts<br />

ausführlich zur Sprache.<br />

Personelles<br />

Im Berichtsjahr wurden 20 Stellen neu besetzt und 10 Besetzungsverfahren<br />

für das Folgejahr abgeschlossen. Per Ende <strong>2009</strong><br />

waren 55 Köpfe auf 3890 Prozent im <strong>Staatsarchiv</strong> beschäftigt.<br />

Wenn im April 2010 alle bewilligten Stellen besetzt sein werden,<br />

sind es 65 Köpfe auf 4180 Stellenprozenten.<br />

In der Überlieferungsbildung gab es keinerlei personelle Änderungen.<br />

In der Aktenerschliessung nahmen fünf neue Mitarbeiter/innen<br />

ihre Arbeit auf. In den Kundendiensten trat eine<br />

neue Mitarbeiterin in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s ein, ebenso<br />

in der Beständeerhaltung. Zusätzlich wurden dort vier Rekrutierungsverfahren<br />

abgeschlossen; die entsprechenden Besetzungen<br />

erfolgten aber erst per Anfang 2010. In der Abteilung


Editionsprojekte traten 13 Mitarbeiter/innen in die Dienste des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s ein, 11 davon im Projekt TKR, zwei im Projekt KDI.<br />

Weitere sechs Verfahren im Projekt TKR wurden mit Wirksamkeit<br />

auf Anfang 2010 abgeschlossen.<br />

Die Dotierung mit personellen Ressourcen war während des<br />

ganzen Berichtsjahrs ein zentrales Thema – und wird es weiter<br />

bleiben. Damit das <strong>Staatsarchiv</strong> seinen gesetzlichen Auftrag<br />

erfüllen kann, ist es unbedingt nötig, dass die beantragten zusätzlichen<br />

Ressourcen gesprochen werden. Der Besuch einer<br />

Delegation der Kommission Staat und Gemeinden StGK des<br />

<strong>Kanton</strong>srats am 23. Oktober bot Gelegenheit, diese Tatsache<br />

zu erläutern. Die Herren <strong>Kanton</strong>sräte Ueli Annen, Martin Farner<br />

und Max Homberger überzeugten sich davon, dass der beantragte<br />

Bedarf ausgewiesen und gerechtfertigt ist. Entsprechend<br />

beantragte die StGK im Rahmen des Budgetverfahrens 2010<br />

denn auch, den Voranschlag des <strong>Staatsarchiv</strong>s gutzuheissen.<br />

Dennoch wurde er schliesslich um 300 000 Franken gekürzt. Damit<br />

ist das <strong>Staatsarchiv</strong> gezwungen, mit den bestehenden Ressourcen<br />

noch mehr zu leisten. Selbstverständlich werden wir<br />

das versuchen. Inwieweit dies und die gleichzeitige Einsparung<br />

von 300 000 Franken aber an die Substanz gehen wird, ist noch<br />

ungewiss.<br />

Die spezifischen personellen Veränderungen sind in den<br />

Unterkapiteln «Allgemeines, Personelles» pro Abteilung ausgeführt<br />

und kommentiert.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 7


Archivleitung<br />

Personalbestand Status per 31. Dez. <strong>2009</strong> sowie Strukturen und Besetzungen per 2010 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />

archivleitung Überlieferungsbildung ÜB aktenerschliessung aE (neue Struktur ab 1. april)<br />

Beat Gnädinger, Dr. phil. I<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil. I<br />

Stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar (ab. 1. Jan. <strong>2009</strong>)<br />

Christine Werndli Storni,<br />

Betr.­Oek. HWV<br />

Personelles, Finanzen,<br />

Controlling (60 %, ab 1. April 70 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss *<br />

Administration (10 %, ab 1. Juni)<br />

Reto Weiss, lic. phil. I<br />

Abteilungsleiter<br />

(80 %, ab 1. Nov. 90 % )<br />

Eveline Isler, lic. phil. I<br />

Stv. Abteilungsleiterin (90 %, ab 1. Nov.<br />

8 0 % )<br />

Agnes Hohl, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />

Bernhard Rieder, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiter<br />

Annatina Tam, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. I *<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %)<br />

Iris Vontobel *<br />

Verw. Assistentin, Gemeindearchive<br />

( 3 0 % )<br />

8 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Meinrad Suter, Dr. phil. I<br />

Abteilungsleiter<br />

Bettina Tögel, Dr. phil. I<br />

Stv. Abteilungsleiterin, Chefin Erschliessungsteam<br />

1 (90 %)<br />

Christoph Lengstorf, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiter (90 %)<br />

(ab 1. Nov. <strong>2009</strong>)<br />

Tina Mark<br />

Verw. Assistentin (80 %) (ab 1. Apr. 2010)<br />

Karin Brönnimann *<br />

Verw. Assistentin (40 %)<br />

Jolanda Hunziker, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

Anja Huber, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

Matthias Frick, stud. phil. I<br />

Aushilfe (stud. MA) (40 %)<br />

Marco Spühler, stud. phil. I<br />

Aushilfe (stud. MA) (40 %)<br />

Matthias Wild, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiter, Chef Erschliessungsteam<br />

2 (ab 1. Apr. 2010) (70 %)<br />

Denise Thoma, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />

Regula Giger<br />

Verw. Assistentin (80 %) (ab 1. Apr. 2010)<br />

Monika Bach *<br />

Verw. Assistentin (35 %)<br />

Jan Schneebeli, stud. phil. I<br />

Verw. Assistent (stud. MA) (40 %)<br />

Judith Kälin, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

(ab 1. Nov.)<br />

Albert Holenstein, stud. phil. I<br />

Aushilfe (stud. MA) (40 %)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (60 %)<br />

Annatina Tam, lic. phil. I *<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />

(1. Feb. <strong>2009</strong> bis 31. Jan. 2010)<br />

Helena Zimmermann, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %) (bis 31. Okt.)<br />

Hansruedi Hächler *<br />

Verw. Assistent (30 %) (bis 31. Aug.)<br />

Sarah Taraz­Niederer, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (35 %) (bis 31. Aug.)<br />

Konrad Kuhn, lic. phil. I<br />

Verw. Assistent (stud. MA) (20 %)<br />

(bis 28. Feb.)<br />

Vera Huotelin, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

(bis 31. Jan.)<br />

Melanie Wyrsch, stud. phil. I<br />

Verw. Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

(bis 31. Aug.)<br />

Regina Füchslin, lic. phil. I<br />

Aushilfe (60 %) (1. Dez. 2008 bis<br />

28. Feb. <strong>2009</strong>)


Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. I<br />

Abteilungsleiter (80 %)<br />

Thomas Neukom, lic. phil. I<br />

Stv. Abteilungsleiter, Chef Benutzung<br />

(ab 1. Juni 80 %)<br />

Karin Huser, Dr. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />

Iris Vontobel<br />

Verw. Assistentin (40 %, ab 1. Juni 50 %)<br />

Monika Bach<br />

Verw. Assistentin (35 %)<br />

Karin Brönnimann<br />

Verw. Assistentin (40 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss<br />

Verw. Sekretärin (50 %)<br />

Carmen Kuster<br />

Verw. Sekretärin (50 %)<br />

Felix Stamm<br />

Chef Bibliothek und Hausdienst,<br />

Bibliothekar mbA (50 %, ab 1. Juni 60 %)<br />

Alexandra Schneider<br />

Bibliothekarin (70 %) (ab 1. Sept.)<br />

Eva Schönhauser<br />

Bibliothek (50 %)<br />

Hansruedi Hächler<br />

Verw. Assistent (30 + 20 %) (bis 31. Aug.)<br />

Roland Romano<br />

Tech. Assistent<br />

Paul Hösli<br />

Tech. Assistent<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. I *<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %)<br />

Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH Margit Gigerl, lic. phil. I<br />

Abteilungsleiterin<br />

Abteilungsleiterin<br />

(10 %) (ab 1. Mai) Mai)<br />

Roman Sticher, dipl. Kons. BA<br />

Stv. Abteilungsleiter, Chef AV­Medien<br />

(80 %) (bis 31. Okt.)<br />

Romano Padeste, MSc<br />

Techniker AV­Medien (90 %)<br />

(ab 1. Jan. 2010)<br />

Alena Dell’Orefi ce<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Bettina Bollmann<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Elvira Dietliker<br />

Tech. Assistentin (70 %)<br />

René Moulin<br />

Tech. Assistent (bis 30. Apr. 2010)<br />

Kurt Bickel<br />

Tech. Assistent (90 %) (ab 1. Jan. 2010)<br />

Peter Gygax<br />

Tech. Assistent (90 %) (ab 1. Jan. 2010)<br />

Beatrix Jöhl<br />

Tech. Assistentin (80 %) (ab 1. Feb.<br />

2010)<br />

Hansruedi Hächler *<br />

Verw. Assistent (20 %) (bis 31. Aug.)<br />

transkription/Digitalisierung<br />

<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle/Regierungsratsbeschlüsse<br />

tKR<br />

Margit Gigerl, lic. phil. I<br />

Wiss. Projektleiterin (70 %) (ab 1. Mai)<br />

Marina Lienhard<br />

Verw. Assistentin (60 %) (ab 1. Juli,<br />

ab 1. Aug. 40 %)<br />

Sarah Biäsch<br />

Verw. Assistentin<br />

(40 %) (ab 1. Aug.)<br />

Lotti Lamprecht<br />

Verw. Assistentin (20 %) (ab 1. Aug)<br />

Martina Läubli<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 15. Aug.)<br />

Ursula Füchslin<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Sept.)<br />

Lukas Messmer<br />

Verw. Assistent (40 %) (ab 1. Nov.)<br />

Carolin Schwendemann<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Nov.)<br />

Johanna van der Sluys<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Nov.)<br />

Daniela Strika<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Nov.)<br />

Andreas Teuscher<br />

Verw. Assistent (40 %) (ab 1. Nov.)<br />

Rebecca Geiger<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Jan.<br />

2010)<br />

Chantal Haas<br />

Verw. Assistentin (40 %) (ab 1. Jan.<br />

2010)<br />

Benedikt Pestalozzi<br />

Verw. Assistent (40 %) (ab 1. Jan. 2010)<br />

Sara Sevinc<br />

Verw. Assistentin (40 %)<br />

(ab 1. Jan. 2010)<br />

Rico Steinemann<br />

Verw. Assistent (40 %) (ab 1. Jan. 2010)<br />

Ursina Thalmann<br />

Verw. Assistentin (40 %)<br />

(ab 1. Jan. 2010)<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />

Karl Grunder, Dr. phil. I<br />

Wiss. Projektleiter<br />

Christine Barraud, Dr. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %, ab 1. März<br />

2010 60 %)<br />

Regula Crottet, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (30 %)<br />

Verena Rothenbühler, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiterin (30 %, Jan./Feb.<br />

2010 20 %)<br />

Regula Crottet, lic. phil. I<br />

Praktikantin (30 %)<br />

Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> RQZh<br />

Daniel Bitterli, lic. phil. I<br />

Wiss. Mitarbeiter (50 %)<br />

Ehedatenbank EDB<br />

Hans Ulrich Pfi ster, Dr. phil. I *<br />

Wiss. Projektleiter (20 %)<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 9


Archivleitung<br />

Gesetzgebung<br />

Nachdem das Informations­ und Datenschutzgesetz IDG und<br />

die Informations­ und Datenschutzverordnung IDV als zusätzliche<br />

Gesetzesgrundlagen für die Zürcher Archive per 1. Oktober<br />

2008 in Kraft getreten sind, bestand im Berichtsjahr Gelegenheit,<br />

Erfahrungen mit konkreten Fällen, insbesondere mit Einsichtsgesuchen<br />

zu sammeln.<br />

Dabei trat Verschiedenes zutage:<br />

≥ Es zeigte sich, dass die Schnittstelle zum Archivgesetz bei<br />

der Ausarbeitung des IDG möglicherweise zu wenig präzise<br />

spezifiziert worden ist. Sowohl beim <strong>Staatsarchiv</strong> selbst als<br />

auch in anderen Zürcher Archiven sind inzwischen zumindest<br />

einzelne Fälle aufgetaucht, die sich mit den nun gültigen Regelwerken<br />

nur schwer fassen lassen. Bei der Ausarbeitung<br />

des IDG hatte der Gesetzgeber einerseits hauptsächlich lebende<br />

Personen (und ihr individuelles Recht auf Schutz der<br />

eigenen Personendaten), anderseits die Öffentlichkeit (und ihr<br />

Recht auf eine möglichst hohe Transparenz des staatlichen<br />

Handelns) im Visier. Diese beiden Maximen sind auch aus<br />

der Sicht der Zürcher Archive unbestritten. In der Praxis tauchen<br />

nun aber Fälle auf, die nicht nur gleichzeitig lebende und<br />

verstorbene Personen betreffen (deren Rechte unterschiedlich<br />

geschützt sind), sondern in die auch noch die Freiheit der<br />

wissenschaftlichen Forschung (als ebenfalls unbestritten sehr<br />

hohes Gut) wesentlich hineinspielt.<br />

≥ Viele Akten produzierende Stellen haben bisher keine gefestigte<br />

Praxis bei der Einsichtgewährung, mithin besteht für das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> auch keine Gelegenheit, eine solche zu übernehmen.<br />

Vielmehr muss nun zusammen mit den produzierenden<br />

Stellen eine gesetzeskonforme und sinnvolle Praxis entwickelt<br />

werden.<br />

≥ Im Rahmen einer Vorabkontrolle charakterisierte der Datenschützer<br />

die neue Online­Datenbank des <strong>Staatsarchiv</strong>s als<br />

Werkzeug, das den so genannten voraussetzungslosen Zugang<br />

zu besonderen Personendaten ermöglicht. Gemäss IDG<br />

braucht es dafür eine spezifische gesetzliche Grundlage. Diese<br />

besteht noch nicht.<br />

10 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Aus den drei genannten Punkten ergibt sich aus der Sicht des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s dreierlei:<br />

≥ Die Schnittstelle zwischen IDG und Archivgesetz muss möglichst<br />

bald präziser spezifiziert werden.<br />

≥ Die Schaffung einer Informationsverwaltungsverordnung IVV<br />

könnte allen öffentlichen Organen helfen, ihre Informationen<br />

nachvollziehbar und rechenschaftsfähig zu generieren, zu<br />

verwalten und letztlich dem zuständigen Archiv zur Übernahme<br />

anzubieten. Da die Schaffung einer solchen Verordnung<br />

nicht unmittelbar geplant ist, versucht das <strong>Staatsarchiv</strong>, mit<br />

dem Abschluss von so genannten Rahmenvereinbarungen<br />

eine gute Qualität der Überlieferungsbildung sicherzustellen.<br />

≥ Das neue Online­Recherchewerkzeug erfordert eine spezifische<br />

gesetzliche Grundlage; eine Revision des Archivgesetzes<br />

ist auch unter diesem Aspekt erforderlich. Vorarbeiten<br />

werden 2010 an die Hand genommen.<br />

Informatik<br />

Wie einleitend ausgeführt, standen die Migration herkömmlicher<br />

Findmittel, die Aufschaltung von scopeQuery und die Spezifikation<br />

des Archivportals im Berichtsjahr im Mittelpunkt der Aktivitäten.<br />

Nicht gerade Neuland, aber gegenwärtig auch noch nicht detailliert<br />

bekanntes Gebiet betrat das <strong>Staatsarchiv</strong> mit der Partizipation<br />

an einem grossen vorarchivischen Projekt, nämlich<br />

der Ablösung des Rechtsinformationssystems RIS durch RIS II.<br />

Die Rolle des Archivs besteht einerseits darin, die Migration der<br />

dauernd überlieferungswürdigen Altdaten sicherzustellen. Anderseits<br />

ist Bernhard Rieder, wiss. Mitarbeiter Überlieferungsbildung,<br />

zusammen mit Martin Kaiser, KOST, an der Spezifikation<br />

des neuen Systems beteiligt. Ihre Aufgabe besteht darin, Geschäftsregeln<br />

zu definieren, die die ordnungsgemässe Aktenführung<br />

nach IDG unterstützen, z. B. die Vergabe von Aufbewahrungsfristen<br />

oder die Konvertierung von Office­Dokumenten in<br />

archivtaugliche Formate.<br />

Gleichzeitig mit der Ablösung von RIS beschafft die Direktion<br />

der Justiz und des Innern DJI das Daten­Repository DIAS der<br />

Firma IBM. In diesem Projektlayout lassen DJI und <strong>Staatsarchiv</strong><br />

den Repository­Anbieter und die Archivsoftware­Firma scope


eine gemeinsame Lösung für den Ingest von Archivdaten entwickeln,<br />

die dem OAIS­Standard entspricht. Der Abschluss des<br />

Pilot­Projekts ist für 2010 geplant.<br />

Bauliches<br />

Am 25. Mai nahm der Berichterstatter teil an einem Podiumsgespräch<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong>, in dessen Rahmen der Einsturz<br />

des Kölner Stadtarchivs bzw. die Sicherheit von Archiven im Allgemeinen<br />

diskutiert wurde. Er konnte dabei für das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Zürich</strong> über eine bauliche Situation berichten, die insgesamt ungleich<br />

viel besser ist als in vielen anderen Archiven. Doch trotz<br />

vorhandener Einbruch­, Brand­, Wasser­ und Erdbebensicherheit<br />

waren auch im Berichtsjahr einige infrastrukturelle Mängel<br />

zu beheben, die meisten davon im Rahmen der fälligen Arbeiten<br />

nach Ablauf der Garantiefrist.<br />

Undichte Stellen in der Trennfuge auf der Ostseite des Altbaus<br />

machten eine schnelle Sanierung notwendig. Zu diesem<br />

Zweck musste die Skulptur unter der Arkade, der Büchersturm,<br />

demontiert werden. Die Gelegenheit wird für eine externe Restaurierung<br />

des Kunstwerks genutzt; die Remontage erfolgt 2011.<br />

Erfreulich war, wie unbürokratisch man sich mit dem Nachbarn<br />

auf der anderen Seite der Trennfuge, der Universität, einigen<br />

konnte auf einen Kostenteiler. Unerfreulich war, dass die Sanierungsarbeiten<br />

am 20. März zu einem Schwelbrand und zu erheblichen<br />

Rauchimmissionen im 1. Untergeschoss führten. Dafür<br />

bot der Zwischenfall Handhabe, nicht abgeschottete Leitungen<br />

zu entdecken und gleich mit sanieren zu lassen.<br />

Noch nicht im so genannt grünen Bereich sind die Klimawerte<br />

in den Magazinen bei schwierigen äusseren Verhältnissen, insbesondere<br />

während längeren Wärmeperioden mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

im Sommer.<br />

Mit dem Ersatz der Magazingestelle im Altbau wurde begonnen;<br />

im Berichtsjahr konnte Geschoss B mit neuen Gestellen<br />

ausgestattet werden. Die Sanierung der Geschosse D und E ist<br />

auf 2010 angesetzt.<br />

Die Terrassenfläche zwischen Alt­ und Neubau wurde verdoppelt.<br />

Zudem wurde an der Neubaufassade ein kleines Vordach<br />

angebracht, was nun Unverdrossenen erlaubt, auch bei<br />

Schlagregen frische Luft zu schnappen.<br />

Gremien<br />

Geschäftsleitung der Direktion der Justiz und des Innern<br />

Per Ende April ging die zweijährige Amtsperiode des Berichterstatters<br />

als Vertreter der Fachämter zu Ende. Die Nachfolge<br />

trat Giampiero Beroggi, Chef des Statistischen Amts, an.<br />

Archivkommission<br />

Die Archivkommission tagte am 3. September im Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>.<br />

Haupttraktandum war die Umsetzung des IDG in den Archiven,<br />

die anhand konkreter Einzelfälle diskutiert wurde. Nach<br />

dem offiziellen Teil offerierte Stadtarchivarin Anna Pia Maissen<br />

der Kommission eine Führung durch das Stadtarchiv und einen<br />

Apéro.<br />

Kommission zur Prüfung der Schreibweise<br />

der Orts­ und Flurnamen<br />

Die Kommission hielt am 19. August ihre einzige Sitzung im Berichtsjahr<br />

ab; sie betraf die Flurnamen der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Arbeitsschwerpunkt des Vereinsvorstands war im Berichtsjahr<br />

die Spezifikation eines neuen Flyers, der mit Informationen über<br />

den Verein und das <strong>Staatsarchiv</strong> sowie mit einem Talon für die<br />

Anmeldung einer neuen Mitgliedschaft ausgestattet ist.<br />

Der Flyer wird neuen Kundinnen und Kunden sowie Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern an Führungen und anderen Veranstaltungen<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> abgegeben.<br />

An der Jahresversammlung vom 7. Dezember führte Vereinspräsident<br />

Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch<br />

die ordentlichen Geschäfte. Das Referat wurde von Jakob Tanner<br />

und Andi Gredig bestritten. Professor Tanner gab einen<br />

Überblick über das laufende Archivseminar «Politische Polizei<br />

und Staatsschutz im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>», Seminarteilnehmer Andi<br />

Gredig präsentierte im Rahmen eines Werkstattberichts Fragestellungen<br />

und erste Zwischenergebnisse seiner Arbeit mit Quellen<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein<br />

finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilun­<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 11


Archivleitung<br />

gen: das Projekt Ehedatenbank bei den Editionsprojekten, die<br />

Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei den Kundendiensten<br />

und die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der<br />

Aktenerschliessung.<br />

Kooperationen<br />

VSA<br />

Nach 1984 fand die 86. Generalversammlung <strong>2009</strong> des Vereins<br />

schweizerischer Archivarinnen und Archivare VSA am 17. und<br />

18. September <strong>2009</strong> wieder in <strong>Zürich</strong> statt. Für die Organisation<br />

waren das <strong>Staatsarchiv</strong>, das Stadtarchiv, das Sozialarchiv und<br />

das Archiv für Zeitgeschichte verantwortlich. Im <strong>Kanton</strong>sratssaal<br />

wurden die Vereinsmitglieder und Gäste von Regierungsrat Markus<br />

Notter zur Generalversammlung willkommen geheissen; am<br />

anschliessenden Apéro in der Helferei Grossmünster begrüsste<br />

Stadtpräsidentin Corine Mauch. Zum Ausklang des ersten Versammlungstages<br />

trafen sich schliesslich zahlreiche Kolleginnen<br />

und Kollegen im Zunfthaus zur Saffran zum Nachtessen.<br />

Nach bewährtem Muster wurden am zweiten Tag mehrere<br />

Führungen angeboten: Archäologische Zeugnisse in <strong>Zürich</strong>s Altstadt,<br />

der Klassiker «Von der Schiisgroub zur modernen Stadtentwässerung»<br />

von Martin Illi, die neue Dauerausstellung im<br />

Schweizerischen Landesmuseum – verbunden mit einem Blick<br />

hinter die Kulissen des Umbaus – und die Wasserversorgung der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> standen zur Auswahl.<br />

Das abschliessende Mittagessen im Lichthof des ETH­Gebäudes<br />

an der Sonneggstrasse 5 bot gleichzeitig die Möglichkeit<br />

zum Besuch der neuen Dauerausstellung focusTerra.<br />

Reto Weiss vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> in der AG Bewertung,<br />

Bettina Tögel in der AG Normen und Standards, Thomas Neukom<br />

im Bildungsausschuss.<br />

Archivdirektoren­Konferenz<br />

Die Archivdirektoren­Konferenz ADK tagte im Berichtszeitraum<br />

zweimal.<br />

An ihrer ordentlichen Frühjahrskonferenz am 13. Mai im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> Bern beschloss die Konferenz auf Antrag des<br />

scheidenden Präsidenten Peter Hoppe eine Änderung des Or­<br />

12 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ganisationsreglements. Neu sollte der Vorstand aus dem Präsidenten<br />

und zwei bis vier Mitgliedern bestehen und sich selbst<br />

konstituieren. Bisher bestand er aus einem Präsidenten, einem<br />

Vizepräsidenten und einem Sekretär. Der Berichterstatter wurde<br />

an der gleichen Sitzung zum Präsidenten gewählt. Als Vorstandsmitglied<br />

bestätigt wurde Alexandre Daffl on, <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

des <strong>Kanton</strong>s Fribourg, neu in den Vorstand gewählt wurden<br />

die <strong>Staatsarchiv</strong>are von Genf, Pierre Flückiger, von Luzern, Jürg<br />

Schmutz, und von Nidwalden, Emil Weber.<br />

Die ordentliche Herbstkonferenz fand am 18. November statt.<br />

Konferenzort war erstmals das Haus der <strong>Kanton</strong>e in Bern, wo für<br />

derartige Anlässe eine hervorragende Infrastruktur besteht.<br />

Die Vorarbeiten für eine gemeinsame Benutzungsstatistik erfuhren<br />

leider eine Verzögerung. Sie werden aber voraussichtlich<br />

2010 zu einem erfreulichen Ergebnis führen, nämlich zur ersten<br />

gemeinsamen Benutzungsstatistik vieler Schweizer Archive, die<br />

in den kommenden Jahren hoffentlich auf möglichst viele Häuser<br />

ausgerollt werden kann.<br />

KOST<br />

Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauerhafte<br />

Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei<br />

Sitzungen am 11. März und am 23. September zusammen.<br />

An der Tagung vom 11. März in <strong>Zürich</strong> skizzierte Martin Schlatter,<br />

Leiter des GIS­Zentrums des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>, das mögliche<br />

gemeinsame Handlungsfeld von GIS­Fachstellen und <strong>Staatsarchiv</strong>en<br />

in Bezug auf Geo­Daten.<br />

Detaillierten Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die<br />

Website www.kost­ceco.ch.<br />

scopeArchiv User Group<br />

Bettina Tögel, stv. Abteilungsleiterin Aktenerschliessung, wurde<br />

an der Mitgliederversammlung vom 24. Februar in Bern zur<br />

Präsidentin der User Group gewählt. Zudem wirkte sie mit in<br />

der Arbeitsgruppe der Applikationsverantwortlichen und in derjenigen<br />

zur Weiterentwicklung des Bild­Assistenten. Letztere<br />

schloss ihre Arbeiten im Berichtsjahr ab.<br />

Thomas Neukom, stv. Abteilungsleiter Individuelle Kundendienste,<br />

wirkte in der Arbeitsgruppe Benutzung mit, die ihre


Vorschläge zur Verbesserung der Module «Ausleihen», «Bestellschalter»<br />

und «Reproduktionen» abliefern konnte.<br />

Roman Sticher, stv. Abteilungsleiter Beständeerhaltung, war<br />

bis zu seinem Austritt aus den Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s Mitglied<br />

der neuen Arbeitsgruppe Audio­ und Videodaten.<br />

ARGE Alp<br />

Die 32. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />

19. und 20. Oktober in Innsbruck statt; aus terminlichen Gründen<br />

konnte der Berichterstatter leider nicht teilnehmen.<br />

Rechtsquellenstiftung<br />

An der Stiftungsratssitzung vom 3. Februar legte der Berichterstatter<br />

das Konzept für die Edition von Zürcher Rechtsquellen<br />

vor. Es wurde interessiert und wohlwollend aufgenommen.<br />

Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die entsprechenden<br />

Passagen im Abschnitt Editionsprojekte (S. 40).<br />

mediathek tanz.ch<br />

Haupttraktanden an mehreren Sitzungen im Berichtsjahr war die<br />

Fusion mit der Médiathèque de la danse in Lausanne zu einem<br />

Schweizerischen Tanzarchiv und die Schaffung einer stabilen<br />

IT­Infrastruktur für die Arbeit der kommenden Jahre. Beide Geschäfte<br />

konnten entscheidend vorangebracht werden. Details<br />

finden sich unter der Adresse www.mediathektanz.ch.<br />

Universität <strong>Zürich</strong><br />

Universitätsarchiv<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv hat sich in Bezug<br />

auf alle Hauptprozesse auf einem relativ hohen Niveau etabliert.<br />

Die Überlieferungsbildung geschieht in enger Absprache<br />

mit dem <strong>Staatsarchiv</strong>, dessen Erschliessungsregeln werden so<br />

weit wie möglich antizipiert. Die Abteilungsleiterin Beständeerhaltung<br />

hat die Räumlichkeiten des Universitätsarchivs begutachtet<br />

und Empfehlungen für die Verbesserung der (teilweise<br />

prekären) Situation gemacht. Und im Bereich Kundendienste<br />

gibt es ohnehin regelmässige Kontakte, weil die Einsichtgewährung<br />

in die Bestände der Universität arbeitsteilig geregelt ist.<br />

Ad Fontes<br />

Gegen Ende des Berichtsjahrs unterzeichneten Universität und<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> eine Kooperations­Vereinbarung. Gegenstand ist<br />

die Ausweitung des hilfswissenschaftlichen Angebots in Ad Fontes<br />

auf der Basis von Quellen des <strong>Staatsarchiv</strong>s. Ein erstes Teilprojekt<br />

wird Verwaltungsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

betreffen. Es soll mit dem Projekt TKR verbunden werden und<br />

2010 beginnen.<br />

Thomas Neukom beriet den Projektmitarbeiter der hilfswissenschaftlichen<br />

Plattform Ad Fontes, Dominik Sieber, bei der<br />

Erarbeitung seiner beiden Tutorien «Das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> als<br />

Erinnerungs­Ort» und «Der Umgang mit Findmitteln im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Zürich</strong>». Die beiden Tutorien sind mittlerweile auf der Website<br />

von Ad Fontes www.adfontes.uzh.ch allgemein zugänglich.<br />

Masterkurs Applied History<br />

Im Berichtsjahr waren vonseiten des Berichterstatters keine<br />

nennenswerten Aktivitäten zu verzeichnen.<br />

Stabsaufgaben<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Josef Zweifel trat auf Ende März in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Seine langjährige Tätigkeit für das <strong>Staatsarchiv</strong> ist im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 (S. 15–16) ausführlich gewürdigt. Bereits per<br />

1. Januar übernahm Hans Ulrich Pfister von ihm die Funktion als<br />

stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar.<br />

Das Pensum von Christine Werndli wurde per 1. April von 60<br />

auf 70 Prozent aufgestockt. Verstärkung erhielt Christine Werndli<br />

im Bereich Administration per 1. Juni durch eine Aufstockung<br />

des Pensums von Rahel Herpich: Neben ihrer 50 %­Stelle in<br />

den Kundendiensten arbeitet sie nun zusätzlich im Rahmen von<br />

10 Stellenprozenten für den Bereich Personal, Finanzen und<br />

Controlling.<br />

Die Tätigkeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s im Bereich Gemeindearchive<br />

ist infolge entsprechender fachlicher Unterstellung der Verantwortlichen,<br />

Iris Vontobel, im Abschnitt Überlieferungsbildung<br />

referiert (S. 19).<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 13


Archivleitung<br />

Qualitätssicherung und Controlling<br />

Archive werden bis heute, aus welchen Gründen auch immer,<br />

nur relativ marginal in Zahlen gefasst, und wenn, dann kaum<br />

nach einem einheitlichen Muster. Dieser Umstand erschwert die<br />

Vergleichbarkeit unter den Archiven ebenso wie die Kommunikation<br />

mit Aussenstehenden. Insbesondere archivische Prozesse<br />

werden noch kaum auf dieser Ebene beschrieben. Aus unserer<br />

Sicht ist dies ein Mangel, dessen Behebung sich lohnt, zumal<br />

dies mit relativ kleinem Aufwand möglich ist.<br />

Ein Effort im Bereich Benutzung ist dank der grossen Anstrengungen<br />

und der Hartnäckigkeit von Kollege Gilbert Coutaz<br />

im Gang: Die Chancen stehen gut, dass die grösseren Schweizer<br />

Archive ihre Tätigkeit für die Kundschaft schon bald in einer gemeinsamen<br />

Statistik ausweisen.<br />

Wir haben im Berichtsjahr unserseits versucht, die Prozesse<br />

hinter den Kulissen – Überlieferungsbildung, Aktenerschliessung<br />

und Beständeerhaltung – in Zahlen zu fassen. Im Rahmen<br />

des zweiten externen Workshops der Amtsleitung mit den stv.<br />

Abteilungsleiterinnen und ­leitern wurde intensiv darüber debattiert,<br />

wie die genannten Hauptprozesse auf einfache Weise<br />

statistisch erfasst werden können. Basis für die Diskussion bildete<br />

die Masterarbeit von Bettina Tögel, stv. Abteilungsleiterin<br />

Aktenerschliessung, in der sie 2007 für das <strong>Staatsarchiv</strong> zum<br />

Schluss kam, dass die Erschliessung eines Laufmeters Akten<br />

durchschnittlich 16 Arbeitsstunden erfordert.<br />

Die Debatte verlief ergebnisreich. Ab 2010 versuchen wir,<br />

die Aufwände für Überlieferungsbildung und Beständeerhaltung<br />

ebenfalls in Stunden auf diejenigen Laufmeter umzulegen, die<br />

schliesslich im Endmagazin versorgt werden. Zudem rechnen<br />

wir aus, welche Aufwände für die Bewirtschaftung der bereits in<br />

den Endmagazinen befindlichen Bestände nötig sind (insbesondere<br />

Nacherschliessungen, Beständeerhaltung, Kundendienste).<br />

Auch daraus ergibt sich ein Zeitwert pro Laufmeter. Wir hoffen<br />

also, in Zukunft sagen zu können, dass im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> die<br />

Aufbereitung eines Laufmeters Unterlagen für das Endmagazin<br />

x Stunden und dessen dauernde Aufbewahrung y Stunden pro Jahr<br />

erfordert. Und wir hoffen natürlich, dass andere Häuser bereit sein<br />

werden, unsere Vorschläge auf ihre Realität umzulegen und so mittelfristig<br />

auch hier eine bestimmte Vergleichbarkeit zu schaffen.<br />

14 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Nach der Regelung des Workflows bei externen Ausleihen<br />

2007 und der konservatorischen Eingangskontrolle aller Ablieferungen<br />

2008 wurde im Berichtsjahr die Zusammenarbeit zwischen<br />

Aktenerschliessung und Beständeerhaltung konsolidiert.<br />

Seit Ende Jahr steht ein Satz von Merkblättern zur Verfügung,<br />

mit denen Archivalien unterschiedlichster Art identifiziert, bei<br />

der Erschliessung korrekt gehandhabt und schliesslich fachgerecht<br />

verpackt werden können. Der Handordner ist eine wichtige<br />

Arbeitshilfe für die Erschliessenden und entlastet überdies die<br />

Fachleute der Beständeerhaltung in erheblichem Mass von interner<br />

Beratung. Es ist geplant, die Unterlagen auch anderen Archiven<br />

zur Verfügung zu stellen, voraussichtlich in einer periodisch<br />

aktualisierten Online­Version.<br />

Archivpraktika<br />

Im Juni absolvierte Daniel Schwane, Archiv für Zeitgeschichte,<br />

im Rahmen seines Nachdiplomstudiums in Archival und Information<br />

Sciences ein Praktikum im <strong>Staatsarchiv</strong>. Es war das<br />

erste Praktikum mit Schwerpunkt Überlieferungsbildung. Daniel<br />

Schwane erstellte ein Konzept zur Beschaffung und Verzeichnung<br />

von Karten und Plänen und unterstützte die systematische<br />

Akquisition von Amtsdruckschriften. Zudem wirkte er bei Nachbewertungen<br />

mit.<br />

Von Dezember <strong>2009</strong> bis Februar 2010 absolvierte Peter Lehmann<br />

im Zusammenhang mit seinem Nachdiplomstudium in<br />

Information und Dokumentation ein Praktikum in der Abteilung<br />

Aktenerschliessung.<br />

Die in den Abteilungen Beständeerhaltung und Editionsprojekte<br />

(KDI) absolvierten oder im Gang befindlichen Praktika sind<br />

in den entsprechenden Abschnitten referiert.


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 15


16 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

aBtEIlunGEn<br />

Überlieferungsbildung<br />

allgemeines, Personelles<br />

Im Berichtsjahr waren nur wenige organisatorische und personelle<br />

Änderungen zu verzeichnen. Eveline Isler, stv. Abteilungsleiterin,<br />

hat ihr Arbeitspensum per 1. Nov. von 90 auf 80 Prozent<br />

reduziert. Umgekehrt hat Reto Weiss, Abteilungsleiter, sein Pensum<br />

von 80 auf 90 Prozent aufgestockt. Annatina Tam­Seifert<br />

hat nach Abschluss ihrer Einarbeitung zusätzlich die archivische<br />

Verantwortung für die obersten Gerichte übernommen. Ab Anfang<br />

2010 ist sie überdies für die Finanzdirektion zuständig. Iris<br />

Vontobel ist als Nachfolgerin von Josef Zweifel seit Februar mit<br />

einem Arbeitspensum von 30 Prozent für die Aufsicht über die<br />

Gemeindearchive zuständig.<br />

Eveline Isler absolvierte im Rahmen ihres MAS­Studiums in<br />

Archival and Information Sciences im März und April ein Praktikum<br />

im Schweizerischen Sozialarchiv, <strong>Zürich</strong>. Die meisten Mitglieder<br />

der Abteilung nahmen an der VSA­Tagung zum Thema<br />

«Die Zukunft in unseren Händen – Bewertung als archivische<br />

Kernaufgabe» teil. Reto Weiss wirkte mit bei der Organisation<br />

der Tagung und hielt ein Referat zu den rechtlichen Grundlagen<br />

der Bewertung (publiziert in ARBIDO <strong>2009</strong>/4). Der diesjährige<br />

Teamtag der Abteilung wurde auf dem Wasser durchgeführt, in<br />

Form einer Kanufahrt von Andelfingen nach Eglisau.<br />

Die Aufhebung des Aussenlagers Oerlikon konnte plangemäss<br />

durchgeführt werden. Im Februar <strong>2009</strong> wurden unter der Leitung<br />

von Agnes Hohl insgesamt 1840 Laufmeter Akten verschoben.<br />

Verwaltungskataster<br />

Die 2008 eingeführten Instrumente zur Qualitätssicherung haben<br />

sich bewährt; sie sind im Berichtsjahr durch eine detaillierte Weisung<br />

zur Magazinverwaltung ergänzt worden, die eine optimale Bewirtschaftung<br />

der Magazinräume sicherstellen soll. Das wichtigste<br />

Projekt zur weiteren Hebung der Qualität der Überlieferungsbildung<br />

ist aber die Erstellung eines so genannten Verwaltungskatasters.<br />

Mit diesbezüglichen Arbeiten wurde im Berichtsjahr begonnen;<br />

der Abschluss ist für das erste Quartal 2010 geplant. Der<br />

Verwaltungskataster erfasst die selbstständig Akten führenden öffentlichen<br />

Organe, mit denen das <strong>Staatsarchiv</strong> auf der Grundlage<br />

des 2008 in Kraft getretenen Informations­ und Datenschutzgesetzes<br />

IDG so genannte Rahmenvereinbarungen abschliessen


will. Bestandteile dieser Rahmenvereinbarungen sind die Aktenpläne<br />

und Weisungen zur Informationsverwaltung des jeweiligen jeweiligen<br />

öffentlichen Organs. Die Die Rahmenvereinbarung verknüpft also also die<br />

amtsinterne Informationsverwaltung Informationsverwaltung mit den Inhalten einer AblieAblieferungsvereinbarung im traditionellen Sinn. Wir hoffen, dass dadamit die die Rahmenvereinbarungen Rahmenvereinbarungen die öffentlichen Organe Organe wesentlich<br />

unterstützen können bei der Umsetzung von § 5 IDG.<br />

144 Verwaltungskataster­Einheiten im o. g. Sinn hat das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

identifi ziert; bisher sind 22 beschrieben. Die Beschreibungen<br />

umfassen in knapper Form die gesetzlichen Grundlagen sowie<br />

den Aufbau und die Organisation der beschriebenen Einheiten,<br />

insbesondere aber auch die Überlieferungslage. Auf dieser Basis<br />

erfolgt dann eine Priorisierung der Bearbeitung.<br />

Bewertungen, ablieferungsvereinbarungen, Beratung<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr – wie im Vorjahr – 56 Ablieferungsvereinbarungen<br />

geschlossen. Dazu gehören neun Vereinbarungen<br />

mit Krankenpfl egeschulen, die im Zug der Zentralisierung<br />

der gesundheitsberufl ichen Ausbildungen spätestens<br />

Anfang 2010 geschlossen werden. Nach letzten Ablieferungen<br />

im Jahr 2010 wird diese Zentralisierung auf nur noch zwei Ausbildungsstätten<br />

(Careum in <strong>Zürich</strong> und Zentrum für Ausbildung<br />

im Gesundheitswesen ZAG in Winterthur) auch archivisch bewältigt<br />

sein. Einen zweiten Schwerpunkt stellten die im Rahmen<br />

einer periodischen Bewertungsrunde erarbeiteten Vereinbarungen<br />

mit den Hauptabteilungen des kantonalen Polizeikorps dar.<br />

Die im Archivgesetz verankerte Pfl icht, nicht mehr benötigte Akten<br />

vor der Vernichtung dem <strong>Staatsarchiv</strong> anzubieten, wird von<br />

der <strong>Kanton</strong>spolizei konsequent wahrgenommen.<br />

Eine über den traditionellen Rahmen von Ablieferungsvereinbarungen<br />

hinausgehende Übereinkunft konnte mit dem Zürcher<br />

Verkehrsverbund ZVV abgeschlossen werden. Die Vereinbarung<br />

umfasst als Bestandteile auch die Aktenpläne und Ablageweisungen<br />

des Verkehrsverbunds und integriert so Records Management<br />

und Zusammenarbeit mit dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Sinn der oben<br />

erwähnten Rahmenvereinbarungen. Ähnlich erfreulich ist die Erarbeitung<br />

eines eigentlichen Records Management­Handbuchs<br />

durch die Oberstaatsanwaltschaft, das auch die Aufgaben in Bezug<br />

auf die Endarchivierung von Akten im <strong>Staatsarchiv</strong> klar regelt.<br />

Gleichzeitig wurden für sämtliche Staatsanwaltschaften Ablageverantwortliche<br />

bestimmt. – Die Staatsan walt schaften entwickeln<br />

sich zu Musterbetrieben in Sachen Informationsverwaltung.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist bestrebt, auch für kantonale öffentlichrechtlich<br />

selbstständige Institutionen die Rolle des Endarchivs<br />

zu übernehmen. In diesem Zusammenhang steht der Abschluss<br />

eines Zusammenarbeitsvertrags mit der Pädagogischen Hochschule<br />

(PHZH). Ein im Berichtsjahr designierter «Records Manager<br />

PHZH» wird 2010 die Arbeit aufnehmen. Verschiedene weitere<br />

Verträge befi nden sich in weit fortgeschrittener Bearbeitung,<br />

sind aber noch nicht unterzeichnet.<br />

Mit dem Notariatsinspektorat wurde ein Verfahren zur Abgabe<br />

von notariellen Konkursakten erarbeitet, das ab 2010 greifen soll.<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sind die Notariate bekanntlich auch Grundbuchund<br />

Konkursämter. Mit dem Amt für Wirtschaft wurde die Archivierung<br />

von Beratungsakten der regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />

(RAV) diskutiert. Wegen fehlender Kapazitäten in den<br />

öffentlichen Organen konnten auch in einigen andern Fällen die<br />

erhofften Regelungen noch nicht getroffen werden. So ist die Situation<br />

etwa bei den Jugendsekretariaten weiterhin unbefriedigend,<br />

auch wenn im Berichtsjahr nach langem wieder einmal ein Aktenangebot<br />

eines Jugendsekretariats eingetroffen ist. In zwei Fällen<br />

haben bundesrechtliche Bestimmungen (Schuldbetreibungs­ und<br />

Konkursgesetz, Arbeitsgesetz) über Verschwiegenheitspfl ichten<br />

und Datenschutz zu Verzögerungen und Bedenken geführt. Es<br />

wäre zu wünschen, dass nicht nur in kantonalen, sondern auch<br />

in Bundeserlassen bei Bestimmungen über Aufbewahrungsfristen<br />

und anschliessende Vernichtung von Akten der Archivvorbehalt<br />

konsequent erwähnt würde. Ebenso sollte bei Bestimmungen<br />

über die Datenbekanntgabe präzisiert werden, dass die Archivierung<br />

von Akten in einem öffentlichen Archiv nicht darunter fällt.<br />

Umfangreichere Bewertungspapiere wurden im Berichtsjahr<br />

vor allem im Zusammenhang mit dem Abbau des Zwischenarchivs<br />

erstellt, so insbesondere zu Akten der Wohnbauförderung<br />

(vor allem Subventionsakten 1918–2007, rund 135 Laufmeter) und<br />

des Arbeitsinspektorats (vor allem Plangenehmigungen und Betriebsbewilligungen<br />

1921–1990, rund 175 Laufmeter). Bei beiden<br />

Beständen wurde eine Kombination von systematischer Auswahl<br />

(5–10 % der Akten) und einer inhaltlich begründeten Auswahl von<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 17


Abteilungen<br />

«bedeutenden und besonderen» Fällen zur dauernden Archivierung<br />

vorgesehen. Die entsprechenden Bewertungsarbeiten<br />

konnten im Berichtsjahr vollständig abgeschlossen werden.<br />

In engem Zusammenhang mit dem Projekt RIS II und in Abstimmung<br />

mit der internen Arbeitsgruppe E­Archiving wurden im<br />

Berichtsjahr Konzepte zu einem eigentlichen digitalen Archiv in<br />

einer professionellen Hard­ und Softwareumgebung erarbeitet.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> wurde dabei von Informatiker Martin Kaiser im<br />

Rahmen einer 10 %­Projektstelle unterstützt. Am Pilotprojekt beteiligt<br />

sind neben der Abteilung Informatik der Direktion und dem<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> die Firmen scope und IBM (Produkt DIAS). Primäres<br />

Ziel ist die digitale Archivierung der RIS­Daten. Die Resultate<br />

des Projekts sollen aber auch die Basis sein für die Überführung<br />

bereits im <strong>Staatsarchiv</strong> befindlicher und künftig eintreffender digitaler<br />

Daten aus andern Systemen in die neue Umgebung.<br />

Aufwändiger als in anderen Jahren gestaltete sich die Bearbeitung<br />

von Aktenangeboten aus privater Hand. In Zusammenarbeit<br />

mit der Denkmalpflege wurde das in diesem Jahr zusammen mit<br />

rund 60 Webmaschinen ins Spinnereimuseum Neuthal verbrachte<br />

Archiv der Maschinenfabrik Rüti analysiert und eine Triage der<br />

Bestände vorbereitet. Das eigentliche Geschäftsarchiv der Firma<br />

soll ins <strong>Staatsarchiv</strong> überführt werden. Viel Aufwand bereitete<br />

auch ein wertvolles Aktenangebot des <strong>Kanton</strong>alverbandes des<br />

Blauen Kreuzes. Die Akten dokumentieren die Geschichte des<br />

Blauen Kreuzes von der Gründung 1877 bis zur Gegenwart und<br />

umfassen rund 58 Laufmeter. Da sie aber starken Schimmelbefall<br />

aufwiesen, konnte vor Ort keine Bewertung vorgenommen<br />

werden. Die Dokumente mussten zuerst durch eine Spezialfirma<br />

behandelt werden. Inzwischen sind sie integral ins <strong>Staatsarchiv</strong><br />

gelangt und werden hier bewertet. Erwähnenswert ist schliesslich<br />

der Abschluss eines Vertrags mit der Zunft zur Schiffleuten,<br />

wodurch das bereits im <strong>Staatsarchiv</strong> befindliche Zunftarchiv mit<br />

weiteren Beständen angereichert werden wird.<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

Fragen der Zusammenarbeit mit dem <strong>Staatsarchiv</strong> kommen regelmässig<br />

auch bei den Führungen für Verwaltungsstellen zur<br />

Sprache. Im Berichtsjahr wurden 14 derartige Veranstaltungen<br />

durchgeführt. Häufig waren sie gekoppelt mit einer Sitzung oder<br />

18 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

einer Weiterbildungsveranstaltung, die in den Räumlichkeiten<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s abgehalten wurde. Das <strong>Staatsarchiv</strong> erachtet<br />

solche Führungen als wertvolles Mittel, um die Verwaltungsstellen<br />

für die Belange der Archivierung zu sensibilisieren.<br />

Records Management<br />

Erstmals hat das <strong>Staatsarchiv</strong> im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms<br />

einen eintägigen Kurs «Informationsverwaltung<br />

für Sachbearbeiter/innen» angeboten. Der Kurs stiess<br />

auf ein sehr positives Echo; er wird in den nächsten Jahren weiterhin<br />

angeboten werden. Der Kurs soll die Sachbearbeiter/innen<br />

bei der Informationsverwaltung unterstützen, aber auch vermitteln,<br />

was man in einem Amt vernünftigerweise an Vorgaben<br />

für die Aktenverwaltung erwarten darf.<br />

Beratungen im Zusammenhang mit digitaler Aktenführung sind<br />

besonders aufwändig. Abgeschlossen ist die Mitarbeit in einem<br />

Projekt des kantonalen Buchungszentrums, das ab 2011 die Buchhaltungsbelege<br />

nur noch digital speichern will. Das Projekt POLIS<br />

betrifft die Archivierung digitaler Polizeirapporte, das Projekt<br />

e­PULS die Einführung digitaler Personaldossiers. Im Rahmen des<br />

Projekts RIS II soll die elektronische Erstellung, Führung und nachhaltige<br />

Archivierung von Geschäften der Direktion der Justiz und<br />

des Innern realisiert werden. Das <strong>Staatsarchiv</strong> begleitete auch gesetzgeberische<br />

Bemühungen im Bereich Informationsverwaltung,<br />

so die neu zu erlassende Notariatsarchivverordnung und eine neue<br />

Verordnung über die Betreibungsämter. Das per 1. Oktober 2008 in<br />

Kraft getretene Informations­ und Datenschutzgesetz IDG schreibt<br />

vor, dass die öffentlichen Organe innert zwei Jahren Verzeichnisse<br />

ihrer Informationsbestände publizieren müssen. Umgesetzt wird<br />

diese Bestimmung dezentral in den Direktionen. Bei der Staatskanzlei<br />

ist eine Koordinationsstelle IDG eingerichtet; sie wird vom<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> unterstützt. Diejenigen Stellen, die sich bisher dafür<br />

interessierten, hat das <strong>Staatsarchiv</strong> beraten, zudem sein eigenes<br />

Verzeichnis der Informationsbestände publiziert (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/ji/sta/de/ueberuns/auftrag.html).<br />

Wer hofft,<br />

dass alle Dienststellen ihren Auftrag rechtzeitig, also bis Ende September<br />

2010 erfüllen, braucht eine gesunde Portion Optimismus.<br />

Mit mehreren andern Stellen, die mit Records Management<br />

bzw. Informationsverwaltung befasst sind, wurden im Berichts­


jahr Gespräche geführt (Staatskanzlei, Fachstelle e­Government).<br />

Dabei wurden gemeinsame Interessen und mögliche gemeinsame<br />

Aktionen erörtert. Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist der Überzeugung,<br />

dass Fortschritte in der Informationsverwaltung, wie sie in einigen<br />

andern <strong>Kanton</strong>en und beim Bund zu verzeichnen sind, nur in Zusammenarbeit<br />

mit den andern Stellen, die Querschnittsaufgaben<br />

in diesem Bereich wahrnehmen, erreicht werden können.<br />

aufsicht über die Gemeindearchive<br />

Zur generellen Unterstützung der Zweckverbände wurden auf<br />

der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s spezifische Musterregistraturpläne<br />

zum Download bereitgestellt.<br />

Rund zwanzig Zweckverbände wurden im Berichtsjahr aufgrund<br />

neuer Verfassungsbestimmungen wieder aufgelöst bzw.<br />

in andere Rechtsformen überführt (in Aktiengesellschaften,<br />

interkommunale Anstalten, Stiftungen). Für diese Fälle wurde<br />

zusammen mit dem Gemeindeamt eine Regelung zur Archivierung<br />

der Akten von aufgelösten Zweckverbänden erarbeitet: Der<br />

Standort des zuständigen Archivs wird jeweils im Regierungsratsbeschluss<br />

zur Auflösung festgehalten. In den meisten Fällen<br />

werden die Zweckverbandsarchive ins Gemeindearchiv der Sitzgemeinde<br />

transferiert.<br />

Seit 2008 stattet das <strong>Staatsarchiv</strong> den rund 200 Zweckverbandsarchiven<br />

im <strong>Kanton</strong> systematisch Erstbesuche ab. Dabei<br />

werden insbesondere die Eignung der Archivräumlichkeiten und<br />

die Ablageordnung beurteilt. Im Berichtsjahr fanden rund fünfzig<br />

Besuche statt. Die Besuchsreihe Zweckverbände wird voraussichtlich<br />

Anfang 2011 abgeschlossen. Bisher sind die Ergebnisse<br />

insgesamt zufriedenstellend.<br />

<strong>2009</strong> konnten die Depots der evang.­ref. Kirchgemeinde<br />

Elgg, der politischen Gemeinde Birmensdorf und der evang.ref.<br />

Kirchgemeinde Embrach­Oberembrach wieder aufgelöst<br />

werden, nachdem die betreffenden Gemeinden angemessene<br />

Archivräumlichkeiten bereitgestellt hatten.<br />

Auch im Berichtsjahr wurden zahlreiche Gemeindearchive<br />

beraten, vorwiegend in Raumfragen und Fragen rund um die<br />

Musterregistraturpläne des <strong>Staatsarchiv</strong>s. An einer Tagung des<br />

Pfarrkapitels Dietikon im <strong>Staatsarchiv</strong> wurden grundlegende<br />

Kenntnisse zur Führung eines Archivs vermittelt.<br />

Estriche unter Kaltdächern sind für die Aufbewahrung von<br />

Archivalien denkbar ungeeignet: Starke Temperatur­ und Feuchtigkeitsschwankungen<br />

beschleunigen die Alterung von Papier<br />

stark. Aber der mit Abstand extremste Ort für die Aufbewahrung<br />

von Akten ist eine Metallkugel auf einer Kirchturmspitze.<br />

Nirgends sonst sind die Klimaschwankungen grösser, nirgends<br />

sonst ist es wahrscheinlicher, dass ein Blitz einschlägt, keine<br />

Kirchturmkugel ist langfristig dicht. Dokumente, die dort gelagert<br />

werden, zerfallen mit maximaler Geschwindigkeit. Entsprechend<br />

dringend rät das <strong>Staatsarchiv</strong> davon ab, wertvolle Unterlagen in<br />

eine Kirchturmkugel einzuschliessen.<br />

amtsdruckschriftensammlung<br />

Die Amtsdruckschriftensammlung wurde <strong>2009</strong> weiter geäufnet.<br />

Insgesamt wurden 149 Druckschriften, die nicht «von selbst»<br />

den Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> fanden, aktiv eingefordert. Besonders<br />

dichte Informationen enthalten die vom Hochbauamt abgelieferten<br />

Publikationen zu den kantonalen Gebäuden (Broschüren zu<br />

Einweihungen, Architekturwettbewerben etc., ca. 1950–<strong>2009</strong>,<br />

ca. 1 Lfm).<br />

ablieferungen<br />

Insgesamt wurden 126 (Vorjahr: 139) Ablieferungen mit rund<br />

920 (Vorjahr: 1018) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen.<br />

98 Ablieferungen stammen aus kantonaler Provenienz, 26<br />

sind staatsnaher – wobei unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu verstehen<br />

ist – oder privater Herkunft, zwei betreffen vom <strong>Staatsarchiv</strong><br />

betreute Konferenzen von <strong>Kanton</strong>sregierungen. Der Umfang<br />

einiger Ablieferungen wird durch Nachbewertungen und<br />

Kassationen (Aktenvernichtungen) im <strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas<br />

abnehmen, aber grundsätzlich gehen unsere Bemühungen dahin,<br />

Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung<br />

vorzunehmen.<br />

Mengenmässig mit Abstand am bedeutendsten war wie im<br />

Vorjahr eine Ablieferung von psychiatrischen Krankengeschichten<br />

bzw. «Patientendokumentationen». Diesmal handelte es sich<br />

um rund 200 Laufmeter aus der Psychiatrischen Universitätsklinik<br />

(Burghölzli, Zeitraum ca. 1970–1987 stationär, 1990–1994<br />

ambulant). Ebenfalls sehr umfangreich war eine Ablieferung der<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 19


Abteilungen<br />

Staatsanwaltschaft Limmattal mit rund 120 Laufmetern (Zeitraum<br />

ca. 1955–1989). Sie besteht hauptsächlich aus Akten zu<br />

sistierten Untersuchungen und Akten zu von der Staatsanwaltschaft<br />

abschliessend erledigten Fällen; Fällen also, bei denen es<br />

nicht zur Anklageerhebung vor Gericht kam. Von diesen Aktengruppen<br />

übernimmt das <strong>Staatsarchiv</strong> lediglich einen kleinen Teil;<br />

das Angebot der Staatsanwaltschaft umfasste insgesamt rund<br />

1500 Laufmeter.<br />

Im Berichtsjahr sind zehn Ablieferungen mit elektronischen<br />

Daten eingetroffen, davon fünf ausschliesslich mit elektronischen<br />

Daten. Insgesamt umfassen sie rund 3.5 Gigabyte. Erwähnenswert<br />

ist insbesondere die erste Ablieferung des Amts<br />

für Raumordnung und Vermessung ARV von digitalen Übersichtsplänen<br />

der Gemeinden ( Massstab 1 : 5000, aus Daten der<br />

amtlichen Vermessung), die künftig sowohl analog wie digital<br />

archiviert werden sollen. Neben den schon seit längerem jährlich<br />

eintreffenden Daten zum kantonalen Gebäudebestand und<br />

zu den landwirtschaftlichen Betrieben wird neu jährlich ein Verzeichnis<br />

der industriellen Betriebe (Definition gemäss Arbeitsgesetz)<br />

digital archiviert. Die digitalen Ablieferungen wurden nach<br />

den 2008 definierten, auf dem OAIS­Standard beruhenden Regeln<br />

dokumentiert.<br />

transfers<br />

Das Firmenarchiv der Wehrli­Mühle Tiefenbrunnen wurde ans<br />

Stadtarchiv <strong>Zürich</strong> extradiert.<br />

Ein vor Jahren auf unbestimmte Zeit ans Stadtarchiv Winterthur<br />

ausgeliehener Band Gemeindegutsrechnungen Seen,<br />

1792/1793 (StAZH B VII 21.139) fand gegen Ende des Berichtsjahrs<br />

wieder den Weg zurück ins <strong>Staatsarchiv</strong>.<br />

20 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen ablieferungen<br />

Psychiatrische Universitätsklinik<br />

Krankengeschichten, stationäre ca. 1970 –1987, ambulante 1990–1994, ca. 200 Lfm.<br />

Staatsanwaltschaft <strong>Zürich</strong>­Limmat<br />

ca. 1955–1989, 123 Lfm.<br />

Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis<br />

ca. 1960 –2004, 38 Lfm.<br />

Staatsanwaltschaft See/Oberland<br />

ca. 1976 –1994, 22 Lfm.<br />

Gesundheitsschulen<br />

9 Ablieferungen (Careum 1884–<strong>2009</strong>, Schule für Ergotherapie 1950–<strong>2009</strong>, Dentalhygieneschule<br />

1973–<strong>2009</strong>, Schule für Physiotherapie 1948–<strong>2009</strong>, Hebammenschule<br />

1970–<strong>2009</strong>, Schule für Ernährungsberatung 1976–2007, Schule für Gesundheitsund<br />

Krankenpflege an der Psych. Universitätsklinik 1970–<strong>2009</strong>, Pflegeschule Uster<br />

1957–<strong>2009</strong>, Schule für Pflegeassistenz des Schweiz. Roten Kreuzes 1990–<strong>2009</strong>),<br />

ca. 70 Lfm.<br />

Höhenklinik Wald<br />

Krankengeschichten und einige Röntgenbilder 1961–1995, 39 Lfm.<br />

Bezirksgericht Hinwil<br />

Fallakten und Spruchbücher 1920 –1992, 38 Lfm.<br />

<strong>Kanton</strong>spolizei<br />

10 Ablieferungen verschiedener Hauptabteilungen, ca. 1937–2000, ca. 22 Lfm.<br />

Amt für Jugend und Berufsberatung<br />

Gesamter Arbeitsbereich, ca. 1920 –2005, 18 Lfm.<br />

Amt für Justizvollzug<br />

Gesamter Arbeitsbereich, inkl. Fallakten, 1930 –2007, 16.5 Lfm.<br />

Tiefbauamt, Fachstelle Lärmschutz<br />

Gesamter Arbeitsbereich, 1957–1993, 10 Lfm.<br />

Sozialamt<br />

Gesamter Arbeitsbereich, inkl. Fallakten, 1936–2004, 7.3 Lfm.<br />

Volkswirtschaftsdirektion, Generalsekretariat<br />

Jahresakten und Akten zu abgetretenen Aufgabenbereichen, 1940 –1994, 8.2 Lfm.<br />

Amt für Raumordnung und Vermessung<br />

Übersichtspläne Gemeinden 1996 –2006, 2.5 Gigabyte<br />

Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />

Verzeichnis der industriellen Betriebe im <strong>Kanton</strong>, Stand <strong>2009</strong>, 730 Kilobyte<br />

Hochbauamt<br />

Filmmaterial ca. 1950 –1970, ca. 40 Einheiten (abgeliefert via Denkmalpflege)<br />

Broschüren zu kantonalen Bauten 1953–<strong>2009</strong>, 1 Lfm.<br />

AWEL, Abteilung Wasserbau<br />

Gewässerverbauungen, historisches Fotoarchiv, 1895–1994, 4.7 Lfm.<br />

auswahl an neueingängen von staatsnaher und privater Seite<br />

Schloss Laufen<br />

Gästebücher 1838–1920, 1 Lfm. (erhalten via Denkmalpflege)<br />

Swissair, Stiftung Härtefälle<br />

Unterlagen inkl. Fallakten 2002–2008, 1.4 Lfm.<br />

Blaues Kreuz, <strong>Kanton</strong>alverband und einzelne Sektionen<br />

1877 bis 1990er Jahre, 58 Lfm.<br />

Wohnschule Freienstein<br />

1834–2008, 9 Lfm.<br />

Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Alfred Gilgen, alt Regierungsrat, <strong>Zürich</strong><br />

Reden und Arbeitsunterlagen 1971–2006<br />

Walter Hitzig­Weber, <strong>Zürich</strong><br />

Familienbriefe des Seemanns Ferdinand Hitzig, gestorben 1860<br />

Walter Huber­Spiller, Adliswil<br />

Familienpapiere Fluck von Dinhard und Spiller von Elgg, ab Mitte 18. Jh.<br />

Hans­Ulrich Hug­Morf, Neftenbach<br />

Archiv des Sektionschefs­Vereins Andelfingen­Winterthur<br />

Gotthard Jasper, D­Uttenreuth<br />

Theologische Korrespondenz von Emil Brunner mit Paul Althaus 1925–1964<br />

(in Kopie)<br />

Reformierte Medien, <strong>Zürich</strong><br />

Historisches Redaktionsarchiv des Evangelischen Pressedienstes, ab 1928<br />

Hansjakob Scherer, Samstagern<br />

Wädenswiler Pergamenturkunde von 1711<br />

Meinrad Suter senior, Hettlingen<br />

Einsteckheft für Rationierungsmarken 1945<br />

Ernst Wirz, Männedorf<br />

Prozessakten E. Wirz­Landis contra Chemische Fabrik Uetikon wegen<br />

Umweltschädigung 1943–1966<br />

Erbschaftsfall Caspar Pfister («Foster»), geführt von Emilie Kempin 1888–1889<br />

Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />

herzlich gedankt.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 21


Abteilungen<br />

22 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

aktenerschliessung<br />

allgemeines, Personelles<br />

Auch im Berichtsjahr waren in der Abteilung wieder einige personelle<br />

Bewegungen zu verzeichnen. In chronologischer Reihenfolge<br />

sind dies die folgenden:<br />

Als neue wissenschaftliche Mitarbeiterin 80 % trat Denise<br />

Thoma am 1. Januar ihre Arbeit an (Kurzbiografi e siehe <strong>Jahresbericht</strong><br />

2008, S. 25). Sie schloss im Juni wie geplant ihr Nachdiplomstudium<br />

in Informationswissenschaften an der Hochschule<br />

Chur mit dem Mastertitel ab.<br />

Mehrere Änderungen gab es bei den studentischen Mitarbeitern/innen.<br />

Am 1. Januar traten Albert Holenstein und Marco<br />

Spühler ihre befristeten Aushilfstellen an (Kurzbiografi en im <strong>Jahresbericht</strong><br />

2008, Seite 25). Die per Ende Januar bzw. Februar<br />

austretenden Vera Huotelin und Konrad Kuhn, am <strong>Staatsarchiv</strong><br />

tätig seit 2006 bzw. 2002, hatten bereits Ende 2008 durch neue<br />

Mitarbeiter/innen ersetzt werden können. Per Ende August beendete<br />

Melanie Wyrsch nach drei Jahren ihre Tätigkeit für das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>, um sich ganz dem Studienabschluss zu widmen.<br />

Alle drei Genannten entwickelten sich im Rahmen ihrer Tätigkeit<br />

zu erfahrenen Kräften, die zahlreiche wichtige Bestände des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s erschlossen.<br />

Ihre Tätigkeit am <strong>Staatsarchiv</strong> beendete per Ende August<br />

Sarah Taraz­Niederer, Verwaltungsassistentin seit 2007, zuletzt<br />

mit einem Pensum von 35 %. Sie hat u. a. den grossen Bestand<br />

der individuellen Steuererklärungen des 20. Jahrhunderts<br />

bearbeitet.<br />

Wieder zu besetzen war schliesslich die Stelle von Helena<br />

Zimmermann, deren Tätigkeit für das <strong>Staatsarchiv</strong> per Ende<br />

Oktober endete. Frau Zimmermann war wesentlich am Neuaufbau<br />

der Abteilung Aktenerschliessung nach 2001 beteiligt. Wir<br />

danken Frau Zimmermann und den anderen Genannten für alles,<br />

was sie für das <strong>Staatsarchiv</strong> geleistet haben, und wünschen ihnen<br />

für die Zukunft alles Gute.<br />

Neu besetzt wurde die Stelle von Frau Zimmermann per 1. November<br />

mit Christoph Lengstorf, Jahrgang 1978 und wohnhaft in<br />

<strong>Zürich</strong>. Herr Lengstorf studierte von 2000 bis 2006 an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Philosophie und Publizistik.<br />

Seine Lizentiatsarbeit trägt den Titel «Amtsträger und Verwaltung<br />

in der römischen Kaiserzeit in den Schriften Plinius‘ des Jüngern».


Nach dem Studium absolvierte er Praktika im Konzernarchiv der<br />

Georg Fischer AG in Schaffhausen und im Stadtarchiv Schaffhausen.<br />

Ab 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Stadtarchiv<br />

Chur, wo er u. a. die umfangreichen Kanzleiakten des Stadtrates<br />

aus der Zeit von 1800 bis 1975 ordnete und verzeichnete.<br />

Gleichzeitig absolvierte er erfolgreich das Nachdiplomstudium in<br />

Informationswissenschaften an der Hochschule Chur (Abschluss<br />

mit dem Mastertitel im Juni). Die Diplomarbeit war eine «Vorstudie<br />

hinsichtlich der baulichen und konservatorischen Anforderungen<br />

an ein neues Churer Stadtarchiv».<br />

Um den Ausfall der Arbeitskraft von Melanie Wyrsch möglichst<br />

zu kompensieren, wurden die Pensen von Jolanda Hunziker,<br />

Marco Spühler und Anja Huber für die Zeit vom 1. Juli bis<br />

zum 30. September von 40 auf 60 Prozent aufgestockt.<br />

Als Nachfolgerin von Melanie Wyrsch trat per 1. November<br />

Judith Kälin in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s. Frau Kälin, geboren<br />

1988 und in Zug aufgewachsen, studiert im dritten Semester<br />

Allgemeine Geschichte, Religions­ und Politikwissenschaften. In<br />

den letzten beiden Jahren verbrachte sie mehrere Monate bei<br />

Sozialdiensteinsätzen in Mexiko und Argentinien. Beruflich war<br />

sie bisher im Catering­Bereich sowie als Verkäuferin in einem<br />

Bahnhofshop in Zug tätig. Sie ist in ihrer Freizeit Mitarbeiterin<br />

des Frauenstadtrundgangs <strong>Zürich</strong>.<br />

Aushilfsweise bzw. im Rahmen von Praktika waren von Dezember<br />

2008 bis Februar <strong>2009</strong> Regina Füchslin, Altphilologin,<br />

von Mai bis Juni <strong>2009</strong> Lara Bär, Historikerin, und von Dezember<br />

<strong>2009</strong> bis Februar 2010 Peter Lehmann, Archäologe, für die Aktenerschliessung<br />

tätig.<br />

Noch im Berichtsjahr ausschreiben und Anfang 2010 besetzen<br />

konnten wir zwei auf fünf Jahre befristete Stellen für Verwaltungs­Assistenten/innen<br />

(80 %):<br />

Regula Giger­Wälti, geboren 1979, wohnhaft in Solothurn, ist<br />

gelernte Sortimentsbuchhändlerin. 2004 hat sie die kaufmännische<br />

Berufsmatura abgelegt und anschliessend die berufsbegleitende<br />

Ausbildung zur Informations­ und Dokumentationsspezialistin<br />

an der HTW Chur absolviert. Seit November <strong>2009</strong><br />

ist sie teilzeitlich mit der Reorganisation der Bibliothek und des<br />

Archivs der Evangelisch­methodistischen Kirche der Schweiz<br />

beschäftigt.<br />

Tina Mark, geboren 1990, wohnhaft in Beringen SH, hat im<br />

Sommer <strong>2009</strong> ihre Lehre als Informations­ und Dokumentationsassistentin<br />

abgeschlossen. Ihre Ausbildung hat sie in der<br />

Stadtbibliothek und im Stadtarchiv Schaffhausen gemacht und<br />

gleichzeitig die Berufsmatura abgeschlossen. Die im Rahmen<br />

ihrer Ausbildung nötigen Praktika hat sie bei Ringier in <strong>Zürich</strong>,<br />

in der ETH­Bibliothek in <strong>Zürich</strong> und im Didaktischen Zentrum in<br />

Schaffhausen absolviert.<br />

Die beiden neuen Mitarbeiterinnen werden am 1. April 2010<br />

in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s eintreten. Auf diesen Zeitpunkt<br />

wird die Abteilung Aktenerschliessung neu organisiert: Zur Entlastung<br />

des Abteilungsleiters und im Sinn einer weiteren Annäherung<br />

der Strukturen an die Prozesse treten an die Stelle des<br />

bisher separat geführten Teams von Studierenden zwei eigenständige<br />

Erschliessungsteams. Das eine Team wird geführt von<br />

Bettina Tögel, das zweite von Matthias Wild. Beide Teams umfassen<br />

wissenschaftliche Kräfte, Verwaltungs­Assistenten/innen,<br />

studentische Mitarbeiter/innen und studentische Aushilfen.<br />

Am 19. April verstarb Hans Ewald Brühwiler, der seine umfassenden<br />

technischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse<br />

vor rund zwanzig Jahren im <strong>Staatsarchiv</strong> eingesetzt hatte für die<br />

detaillierte Erfassung der Flusspläne. Das <strong>Staatsarchiv</strong> bewahrt<br />

dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken.<br />

Im Rahmen ihrer Weiterbildung belegten mehrere Mitarbeiter/<br />

innen verschiedene Kurse. Der Abteilungsleiter besuchte einen<br />

Kurs, der wertvolle Tipps zur Führung von Bewerbungsgesprächen<br />

vermittelte. Bettina Tögel begann einen anspruchsvollen<br />

Führungskurs der kantonalen Verwaltung, der 2010 abgeschlossen<br />

sein wird. Matthias Wild orientierte sich an der Archivschule<br />

D­Marburg über die neueren deutschen Erschliessungsstandards.<br />

Die Gruppe der studentischen Mitarbeiter/innen bildete sich anhand<br />

von Quellen aus dem <strong>Staatsarchiv</strong> mit viel Begeisterung im<br />

Lesen alter Schriften weiter. Eine interne Weiterbildung hatte am<br />

4. Mai das richtige Etikettieren und Magazinieren zum Thema.<br />

Der Teamtag fand am 3. Juni statt. Am Vormittag liess sich<br />

die Abteilung durch die Ortschaft und das Ortsmuseum Meilen<br />

führen, dann folgte das Mittagessen direkt am See. Am Nachmittag<br />

begann ein anspruchsvolles Programm in der Turnhalle:<br />

Theoretische Einführung in das Fach Unihockey durch Matthi­<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 23


Abteilungen<br />

as Wild und Marco Spühler, beides erprobte Spieler, dann Auflockerungstraining,<br />

erstes Spieltraining, schliesslich Bildung<br />

zweier Mannschaften und harter Kampf. Am Schluss waren alle<br />

erschöpft, aber begeistert – und unverletzt.<br />

Die Zahl der Erschliessungsarbeitsplätze wurde von 9 auf 11<br />

ausgebaut. Die neuen Plätze befinden sich im Obergeschoss<br />

des Erweiterungsbaus in der Nähe der Beständeerhaltung. Sie<br />

werden vor allem gebraucht für die Bearbeitung von Beständen,<br />

die einen besonderen Konservierungs­ und Restaurierungsbedarf<br />

aufweisen. Eingeführt wurden sodann Dossiermäppchen<br />

mit einem Aufdruck entsprechend der Corporate Identity des<br />

<strong>Kanton</strong>s und dem Logo des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Verschiedene organisatorische Massnahmen dienten der<br />

Verbesserung des Erschliessungsprozesses und der Schnittstellen<br />

zu den anderen Abteilungen. Eine spürbare Entlastung<br />

bringt überdies die Möglichkeit, kassierte Unterlagen künftig<br />

nicht mehr selbst schreddern zu müssen, sondern zur (begleiteten)<br />

Vernichtung in der Kehrichtverbrennungsanstalt Hagenholz<br />

bereitstellen zu können.<br />

Erschliessungsstandards, besondere Projekte<br />

Weitergearbeitet wurde im Berichtsjahr an den Erschliessungs­<br />

und Verzeichnungsstandards. Solche werden künftig wichtiger<br />

sein als in der Vergangenheit, weil die Publikation der Findmittel<br />

in einer online zugänglichen Datenbank eine möglichst einheitliche<br />

Form der Verzeichnung verlangt. Die Einheitlichkeit soll<br />

es der Kundschaft ermöglichen, sich rasch und selbstständig in<br />

den Beständen des <strong>Staatsarchiv</strong>s zu orientieren. Weil sich im<br />

Zug der Einarbeitung älterer Findmittel in die Archivdatenbank<br />

scopeArchiv immer wieder neue Fragen und Antworten eröffneten,<br />

wurde das Erschliessungshandbuch, Leitfaden für eine effiziente<br />

und gleichmässige Aktenerschliessung im <strong>Staatsarchiv</strong>,<br />

noch nicht abschliessend fertig gestellt.<br />

Im Sommer wurde scopeArchiv auf den neuen Release 4.3<br />

migriert; in der zweiten Jahreshälfte war die Applikationsverantwortliche,<br />

Bettina Tögel, in hohem Mass beansprucht durch<br />

die Vorbereitung des Onlinegangs vom 9. Dezember. Dieser Höhepunkt<br />

des Geschäftsjahres beschäftigte spätestens ab dem<br />

Herbst die ganze Abteilung ausserordentlich. Es galt, die be­<br />

24 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

stehenden elektronischen Findmittel (zunächst diejenigen zu den<br />

Archivabteilungen A bis L) zu bereinigen und zu vereinheitlichen<br />

(Signaturen, Titel, Einschränkungs­ und Schutzfristen etc.) und<br />

die Daten danach in die Datenbank zu importieren. Die bereits<br />

bestehenden Einträge im Provenienzarchiv mussten gesichtet<br />

und korrigiert werden, wenn sie den Verzeichnungsstandards<br />

nicht genügten. Vor allem aber galt es dafür zu sorgen, dass alle<br />

Einträge mit korrekten Schutz­ und Einschränkungsfristen versehen<br />

waren, um beim Onlinegang keine schutzwürdigen Interessen<br />

zu verletzen.<br />

In Absprache mit der vorgesetzten Direktion und dem Datenschutzbeauftragten<br />

wurde für Verzeichnungsdatensätze, die<br />

juristische Personen betreffen, eine Einschränkungsfrist von 50<br />

Jahren gesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass solche Dossiers oft<br />

schützenswerte Informationen enthalten, beispielsweise die Berichte<br />

des <strong>Kanton</strong>alen Labors über Untersuchungsergebnisse in<br />

der Lebensmittelbranche.<br />

Nebst dem Gesamtimport aller älteren Archivabteilungen A<br />

bis L nach scopeArchiv konnte auch das Projekt der Migration<br />

weiterer verstreuter Detailfindmittel vorangetrieben werden. Zu<br />

erwähnen sind die zirka 6100 Regesten zu den Urkunden von<br />

1336 bis 1415, die nun ebenfalls in scopeArchiv recherchierbar<br />

sind. Für die Qualität der Verzeichnung zuständig ist die Abteilung<br />

sodann bei der gegenwärtigen Nacherfassung und teilweisen<br />

Neuverzeichnung der Sammlung Karten und Pläne durch die<br />

Abteilung Beständeerhaltung im Rahmen der entsprechenden<br />

Konservierungsarbeiten.<br />

Im Berichtsjahr begann die Umsetzung des Grossprojekts<br />

«Abbau der Restanzen im Zwischenarchiv». Gemäss den Erhebungen<br />

der Projektleiterin belaufen sich die Restanzen Ende<br />

<strong>2009</strong> insgesamt auf 1005 Akzessionen im Umfang von 10 322<br />

Laufmetern.<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Das KEF­Jahresziel <strong>2009</strong> verlangt die Erschliessung aller im<br />

Vorjahr (also 2008) abgelieferten Neuzugänge sowie den Abbau<br />

von Restanzen aus dem Zwischenarchiv im Umfang von 300 Laufmetern.<br />

Sinn des Zieles ist es, keine neuen Restanzen entstehen<br />

zu lassen und bestehende Rückstände mittelfristig abzubauen.


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 25


Abteilungen<br />

Insgesamt hätten somit 1318 Laufmeter bearbeitet werden müssen<br />

(Ablieferungen 2008: 1018 Laufmeter). Das effektive Ergebnis<br />

lautet: Erledigte Neuzugänge: 280.75 Lfm. Akzessionen, erledigte<br />

Restanzen: 387.75 Lfm. Akzessionen. Insgesamt wurden an Neuzugängen<br />

und Restanzen im Berichtsjahr also 668.75 Lfm. erledigt<br />

und zu 398 Laufmetern im Endarchiv verdichtet.<br />

Noch nie konnte das <strong>Staatsarchiv</strong> einen derart hohen «Umsatz»<br />

melden; er konnte gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt<br />

und gegenüber 2007 mehr als verdreifacht werden.<br />

Trotzdem beträgt der Erfüllungsgrad des KEF­Ziels nur 50.75<br />

Prozent. Die personellen Ressourcen der Aktenerschliessung<br />

wurden in den letzten Jahren zwar erhöht, sie genügen aber immer<br />

noch nicht, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen.<br />

Von den im Jahr <strong>2009</strong> abgeschlossenen Beständen sind speziell<br />

die Ablieferungen einiger Bezirksbehörden zu erwähnen, so<br />

diejenigen der Statthalterämter Hinwil, Meilen und Pfäffikon mit<br />

Unterlagen des 19. und 20. Jahrhunderts. Der Fonds Bezirksrat<br />

Hinwil besteht aus 37 Laufmetern und knapp 16 000 bestellbaren<br />

Einheiten. Er enthält Akten und Spruchbücher aus der Zeit<br />

von ca. 1925 bis 1970. Die praktisch vollständige Übernahme<br />

des Bezirksratsarchivs aus dieser Zeit macht den Fonds zu einer<br />

herausragenden Quelle zum Gemeinde­, Armen­ und Vormundschaftswesen<br />

des Zürcher Oberlandes im mittleren 20. Jahrhundert.<br />

In der Bearbeitung weit fortgeschritten sind die Archive der<br />

Bezirksschulpflegen. Dies gilt auch für den Fonds Oberseminar/<br />

Seminar für pädagogische Grundausbildung. Ebenfalls abgeschlossen<br />

wurde die Bearbeitung des Parteiarchivs der FDP des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>, das zwischen 1999 und 2006 ins <strong>Staatsarchiv</strong><br />

gelangte und eine wertvolle Ergänzung der amtlichen Unterlagen<br />

des <strong>Kanton</strong>s darstellt.<br />

Publikationstätigkeit, Referate<br />

Bettina Tögel hielt im Berichtsjahr im Rahmen des Einführungskurses<br />

des VSA erneut ein Referat zum Thema «Ziel,<br />

Gegenstand und Stellung der Erschliessung im Archivprozess<br />

am Beispiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>». Massgeblich beteiligt war<br />

Bettina Tögel zudem an den «Schweizerischen Richtlinien für die<br />

Umsetzung von ISAD(G)», die von der Jahresversammlung des<br />

VSA genehmigt wurden.<br />

26 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Denise Thoma referierte an einem Fortgeschrittenen­Kolloquium<br />

des Historischen Seminars der Universität <strong>Zürich</strong> über<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> und dessen Erschliessungsprinzipien.<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

Ablieferungen 2008 1018 Lfm. Akzessionen<br />

Soll Abbau Zwischenarchiv 300 Lfm. Akzessionen<br />

Soll total 1318 lfm. akzessionen<br />

Erledigte Neuzugänge <strong>2009</strong> 280.75 Lfm. Akzessionen (= 214.70 Lfm. Endarchiv)<br />

Erledigte Restanzen <strong>2009</strong> 387.75 Lfm. Akzessionen (= 183.90 Lfm. Endarchiv)<br />

Erschliessungen total 668.75 lfm. akzessionen<br />

Zielerfüllungsgrad 5 0 .75 %


abschliessend bearbeitete neuzugänge, auswahl<br />

abliefernde Stelle titel, aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten lfm. ablieferung lfm. Endarchiv<br />

Staatsanwaltschaft<br />

See/Oberland<br />

Staatsanwaltschaft<br />

See/Oberland<br />

Akten und Spruchbücher der ehemaligen<br />

Bezirksanwaltschaft Pfäffikon<br />

Akten und Spruchbücher des Statthalteramtes<br />

Pfäffikon als Strafuntersuchungsbehörde<br />

1954–1999 155 5.70 6.00<br />

1831–1977 1314 12.70 13.50<br />

Bezirksgericht <strong>Zürich</strong> Akten und Spruchbücher des Bezirksgerichts 1956 –1992 856 30.00 21.20<br />

Universitätsspital <strong>Zürich</strong> Patientenakten der Augenklinik 1969 – 2004 492 7.00 3.90<br />

Jugendanwaltschaft Winterthur Akten und Protokolle der ehemaligen<br />

Jugend anwaltschaft Andelfingen<br />

1919 – 2002 191 2.00 2.00<br />

Bezirksschulpflege <strong>Zürich</strong> Akten und Protokolle der Bezirksschulpflege 1831– 2007 1802 30.00 16.75<br />

<strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong> Unterlagen der Hauptabteilung Flughafenpolizei 1968 –2008 138 5.80 3.10<br />

Amt für Wirtschaft und Arbeit Firmendossiers und Gutachten<br />

des Arbeits inspektorats<br />

Verschiedene Bezirksgerichte Spruchbücher und Geschäftsverzeichnisse<br />

verschiedener Friedensrichterämter<br />

Pädagogische Hochschule<br />

<strong>Zürich</strong><br />

abschliessend bearbeitete Restanzen, auswahl<br />

Akten des ehemaligen Oberseminars bzw.<br />

Seminars für pädagogische Grundausbildung<br />

1885– <strong>2009</strong> 606 15.00 11.10<br />

1859–1993 181 8.80 6.60<br />

1929 – 2002 394 29.00 16.70<br />

abliefernde Stelle titel, aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten lfm. ablieferung lfm. Endarchiv<br />

FDP Archiv der FDP des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 1936–2001 1062 25.50 19.90<br />

Psychiatrische Klinik Schlössli Patientenakten 1923–1983 3437 14.50 15.20<br />

<strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong> Diasammlung der Seepolizei (ca. 1120 Dias) 1944 –1995 24 0.35 0.30<br />

Landwirtschaftliche Schule<br />

Strickhof<br />

Ältere Fotosammlung ca. 1990–1950 106 0.50 0.25<br />

Bezirksrat Hinwil Akten und Protokolle des Bezirksrats 1920 –1993 15 984 40.00 37.30<br />

Bezirksschulpflege Dietikon Akten und Protokolle der Bezirksschulpflege 1982–2007 462 5.00 2.60<br />

<strong>Kanton</strong>ales Veterinäramt Akten des Veterinäramtes 1973 –1997 708 14.50 10.20<br />

Staatsanwaltschaft<br />

See/Oberland<br />

Akten und Protokolle des Statthalteramtes Meilen<br />

als Strafuntersuchungsbehörde<br />

1831–1977 1314 12.70 13.50<br />

Finanzdirektion Akten des Direktionssekretariats 1944 –1999 1927 16.90 11.30<br />

Bezirksschulpflege Affoltern Akten und Protokolle der Bezirksschulpflege 1831– 2007 3231 10.00 8.30<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 27


Individuelle Kundendienste<br />

Abteilungen<br />

allgemeines, Personelles<br />

Der Bibliothekslesesaal, der mit 36 Arbeitsplätzen ausgestattet<br />

ist, wurde im Verlauf des Jahres im hinteren Drittel zweimal<br />

anderweitig genutzt. Im Sommer wurde dort aufgrund idealer<br />

Lichtverhältnisse (schonende Austrocknung) die fertige Globus­<br />

Replik bis zu ihrem Abtransport nach St. Gallen aufgestellt. Im<br />

Spätherbst wurden im gleichen Bereich zwei Tischreihen oder<br />

12 Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden des Projekts TKR eingerichtet.<br />

Trotz dieser neuen fixen Teilbelegung ist das Platzangebot<br />

für das Publikum nach wie vor völlig ausreichend.<br />

Zwischen Ende April und Ende Mai wurde in der Abteilung<br />

ein Pilotversuch Vorgesetztenbeurteilung VGB durchgeführt. An<br />

allen Einzelgesprächen nahm auch Christine Werndli teil. Es war<br />

eine neue und interessante Erfahrung mit positiven Aspekten<br />

und teils wichtigen Erkenntnissen, sowohl für die Beurteilenden<br />

als auch für die Vorgesetzten. In mehrjährigen Abständen werden<br />

nun auch in den anderen Abteilungen VGB‘s durchgeführt.<br />

Hansruedi Hächler verliess nach fünf Jahren per Ende August<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> und nahm eine andere Stelle innerhalb der Direktion<br />

der Justiz und des Innern an. Im administrativen Bereich<br />

und vor allem im Zusammenhang mit der Realisierung und dem<br />

Bezug des Erweiterungsbaus leistete er wertvolle Arbeit für das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>. Wir danken Hansruedi Hächler für seine vielseitigen<br />

Dienste und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

Seine Stelle wurde neu als Teilzeitpensum 70 % (Hauptanteil<br />

Bibliothek, Ergänzungspensum am Empfang) ausgeschrieben.<br />

Besetzt wurde sie mit Alexandra Schneider, Informations­ und<br />

Dokumentationsspezialistin. Frau Schneider, 26 Jahre alt und<br />

wohnhaft in Muttenz, besuchte in Muttenz die Diplommittelschule.<br />

Nach Praktika in verschiedenen Berufssparten hat sie den<br />

Studiengang Informationswissenschaft an der HTW Chur absolviert<br />

und im Jahr 2008 abgeschlossen.<br />

Thomas Neukom reduzierte sein Pensum per 1. Juni von 100<br />

auf 80 Prozent. Im Gegenzug stockten Felix Stamm und Iris Vontobel<br />

ihre Pensen um je 10 Prozent auf. Auch das Pensum von Rahel<br />

Herpich wurde auf den gleichen Zeitpunkt zugunsten der Stabsstelle<br />

Personal, Finanzen, Controlling um 10 Prozent angehoben.<br />

Im Zusammenhang mit der Pensumsreduktion von Thomas<br />

Neukom und dem Weggang von Hansruedi Hächler wurde die<br />

28 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Abteilung per 1. Juni reorganisiert. Es wurden neu zwei Teams gebildet.<br />

Die Leitung des Teams Bibliothek und Hausdienst wechselte<br />

von Thomas Neukom an Felix Stamm, der damit neu auch<br />

Führungsaufgaben wahrnimmt. Thomas Neukom übernahm die<br />

Leitung des neu geschaffenen Teams Benutzung (Lesesaal und<br />

Empfang), zudem ging die Betreuung der Website von Meinrad<br />

Suter, dem Abteilungsleiter Aktenerschliessung, an ihn über.<br />

Die beiden 50 Prozent­Stellen, die Paul Hösli bisher versehen<br />

hatte, wurden per 1. Juli in einem Vollzeit­Stellenprofil vereint.<br />

Thomas Neukom begann im Juni die Grundausbildung für<br />

Führungskräfte, die bis in den März 2010 dauert.<br />

Der Teamtag der Abteilung fand am 24. August bei heissem<br />

Wetter in Rafz statt. In vier Gruppen wurde unter kundiger Anleitung<br />

einer Hauswirtschaftslehrerin gemeinsam ein mehrgängiges<br />

Essen zubereitet, das vorzüglich mundete. Der zweite Teil bestand<br />

im Genuss einer musikalischen Führung durch das Rafzer<br />

Ortsmuseum.<br />

Benutzung<br />

Der Benutzungsbetrieb in den Lesesälen und im Bibliothekslesesaal<br />

verlief im Berichtszeitraum reibungslos. Die Erweiterung<br />

des Kernteams auf mehr beteiligte Personen hat sich bewährt,<br />

die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.<br />

Anfragen, Internet<br />

Im Berichtsjahr wurden 952 (Vorjahr: 829) schriftliche Anfragen<br />

beantwortet, davon 890 (763) durch Mitarbeitende der Abteilung.<br />

Aus der Schweiz kamen 637 (524), aus dem Ausland 315 (305)<br />

Anfragen, darunter 237 aus Europa, nämlich aus Deutschland<br />

164, Frankreich 20, Österreich 16, Grossbritannien 10, Niederlande<br />

8, Italien 7, Norwegen 5, Polen 2, aus Luxemburg, Schweden,<br />

Finnland, Ungarn und Slowenien je 1. Die restlichen 78 aus anderen<br />

Kontinenten betrafen Anfragen aus den USA 44, Kanada 18,<br />

Chile 3, Brasilien 2, Argentinien 1, aus Australien 3, Südafrika 3,<br />

Japan 2, Israel 1 und Iran 1.<br />

Es wurden 37 (54) Bescheinigungen und 13 (19) Familienscheine<br />

aus zivilstandsamtlichen Registern ausgestellt. Die Zahl der<br />

Internet­Zugriffe (Anwendersitzungen) war mit 154 566 gegenüber<br />

dem Vorjahr erneut rückläufig (2008: 166 950; 2007: 168 552).


Die Zahl der schriftlichen Anfragen nahm gegenüber dem<br />

Vorjahr um 15 Prozent zu. Zum markanten Anstieg dürfte der<br />

Umstand beigetragen haben, dass der Aufwand für das Stellen<br />

von Anfragen per E­Mail gering ist; auf dem Postweg eintreffende<br />

Anfragen bilden inzwischen die Ausnahme. E­Mailing<br />

als Normalfall erhöht aber das Tempo der Korrespondenz – und<br />

macht das Nachhaken mit Zusatzfragen einfacher. Zudem sind<br />

die Erwartungen an die Antwortzeiten heute andere als ehedem.<br />

Nur: Was eine «einfache» Anfrage an notwendigen Recherchen<br />

auslösen kann, ist wohl vielen Fragenden nicht bewusst.<br />

Unter diesen Umständen braucht es umso klarere Vorstellungen<br />

darüber, was das Archiv diesbezüglich leisten kann. Es sind<br />

in der Regel Hinweise auf vorhandene Bestände, aus denen Antworten<br />

auf die gestellten Fragen zu erwarten oder zu erhoffen<br />

sind. Vielfach ist es auch möglich, gleich die gewünschte Sachinformation<br />

als Antwort mitzuteilen. Doch auch wenn immer wieder<br />

Privatleute auf dem Korrespondenzweg mit der Erwartung ans<br />

Archiv gelangen, dass Archivmitarbeitende zeitintensive Recherchen<br />

für sie durchführen, auch wenn in einigen Fällen eine Bezahlung<br />

in Aussicht gestellt, in anderen Fällen Nachforschungen<br />

als selbstverständliche, kostenlose Dienstleistung des Archivs<br />

erwartet werden – umfassende Antworten auf Fragen an Archivbestände<br />

sind allein der Routine und der Kundenfreundlichkeit<br />

der Zuständigen zu verdanken. Es gibt keinen Anspruch auf Erledigung<br />

der eigenen Forschung durch das <strong>Staatsarchiv</strong>. Dieses<br />

bietet Hilfe zur Selbsthilfe und verfügt im Übrigen über Adressen<br />

von privat tätigen Forschern, auf die es bei Bedarf verweist.<br />

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Anfrage ist gegenwärtig<br />

auf eine Stunde festgelegt. Falls eine weitere Zunahme<br />

der Anfragen eintritt, wird der Aufwand pro Antwort reduziert<br />

werden müssen. Welche Auswirkungen die Online­Schaltung<br />

der Archivdatenbank auf die Zahl und Qualität der Anfragen hat,<br />

ist offen. Jedenfalls ist es nun noch einfacher möglich, selbst zu<br />

recherchieren oder einen Besuch im Archiv vorzubereiten. Wir<br />

beobachten die Entwicklung gespannt.<br />

Leihverkehr<br />

Im Berichtsjahr erfolgten zwei Ausleihen an Ausstellungen, nämlich<br />

an «Das russische Winterthur» im Museum Lindengut in<br />

Winterthur und an die Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> für die Ausstellung<br />

«Gelehrte Mönche im Kloster Rheinau».<br />

lesesaalstatistik<br />

<strong>2009</strong> 2008 2007<br />

Anzahl Besuchstage 4 614 4 768 4 539<br />

Anzahl Besucherkarten 1 243 1 216 1 147<br />

Anzahl benutzte Einheiten 11 914 11 224 12 650<br />

Benutzungsstatistik: Kundensegmente<br />

Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln) 876<br />

Geschichte als Beruf 451<br />

Schüler, Studenten/innen 143<br />

Lizentiats­, Diplomarbeiten 27<br />

Dissertationen 44<br />

Universitätslehrer 19<br />

Historiker, Journalisten 211<br />

Berufsgenealogen 7<br />

Geschichte als Hobby 411<br />

Familiengeschichtliches Interesse 253<br />

Geschichtliches Interesse 127<br />

Interesse an Hausgeschichte 31<br />

Betroffene 6<br />

Deponenten 0<br />

Verwaltung 8<br />

Benutzer Bibliothek/Druckschriften 327<br />

Lernende 40<br />

total Benutzerkarten<br />

1243<br />

Bei der Anzahl der Besucherkarten wurde wie schon in den beiden<br />

Vorjahren der höchste Stand seit dem Erfassungsstart dieser<br />

Zahl im Jahr 1995 erreicht. Der Schwankungsbereich lag bisher<br />

zwischen 848 und 1216 verschiedenen Besuchern pro Jahr.<br />

185 Besuchstage betrafen Benutzer, die aus dem Ausland anreisten.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 29


Abteilungen<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

Es wurden 42 (Vorjahr: 62; 2007: 28) Führungen mit 739 (1220;<br />

474) Teilnehmenden durchgeführt. Im Vergleich mit der Spitze im<br />

Vorjahr (und dem Magnet «Projekt Globus­Replik») ging also die<br />

Nachfrage dieses Jahr stark zurück, blieb aber deutlich über dem<br />

Niveau von 2007. Immer noch scheint ein Besuch des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

mit seiner modernen Infrastruktur für viele staatsbürgerlich<br />

und geschichtlich Interessierte ein attraktives Angebot zu sein.<br />

Studierende und Schüler erhielten in 18 Veranstaltungen Einblick<br />

in die Arbeit des <strong>Staatsarchiv</strong>s. Davon betrafen fünf Führungen<br />

Klassen von Berufsschülern und Gymnasiasten. Die übrigen<br />

13 Führungen dienten der Ausbildung auf der Fachhochschul­ und<br />

Hochschulstufe. Eine Veranstaltung betraf Studierende der Universität<br />

D­Freiburg im Breisgau, die im Rahmen einer Exkursion<br />

am 24. Januar das <strong>Staatsarchiv</strong> besuchten. Besonders erwähnenswert<br />

ist ferner das von Jakob Tanner durchgeführte Archivseminar<br />

zu Staatsschutz und Politischer Polizei im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>,<br />

bei dem Annatina Tam vonseiten des <strong>Staatsarchiv</strong>s mitwirkte.<br />

Mitarbeitende der Abteilung Überlieferungsbildung führten<br />

zehn Gruppen aus der Verwaltung und der Justiz durch das<br />

Archiv. An vier weiteren Führungen nahmen Archivarenkollegen<br />

teil.<br />

In den übrigen zehn Führungen wurden allgemein interessierte<br />

Gruppen empfangen, unter anderem die Kunstfreunde Zollikon<br />

(27. Januar), der Lehrerverein <strong>Zürich</strong> (27. Februar), der Zürcher<br />

Universitätsverein (24. April), das Pfarrkapitel des Bezirks Dietikon<br />

(3. September) und die Vereinigung der ehemaligen Zürcher<br />

Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten (10. September).<br />

Thomas Neukom und Karin Beck (Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>) führten<br />

im März und April den Volkshochschulkurs «Alte Handschriften<br />

lesen» erfolgreich durch. Der Kurs wird im Frühjahr 2010 erneut<br />

angeboten.<br />

Die Betreuung der Website wechselte per 1. Juni von Meinrad<br />

Suter zu Thomas Neukom. Im Spätherbst überarbeitete Thomas<br />

Neukom den Internet­Auftritt des <strong>Staatsarchiv</strong>s von Grund auf<br />

und realisierte eine schlankere und übersichtlichere Benutzerführung.<br />

Die Website wurde in der neu gestalteten Form, die sich<br />

ganz am Corporate Design des <strong>Kanton</strong>s orientiert, und mit aktualisiertem<br />

Inhalt am 10. Dezember aufgeschaltet.<br />

30 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Felix Stamm übernahm Anfang Jahr die Leitung der Arbeitsgruppe<br />

zur Vorbereitung der Jahresversammlung des Vereins<br />

Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA) in <strong>Zürich</strong> am<br />

17. und 18. September. Seine Arbeit trug wesentlich dazu bei,<br />

dass die Tagung zu einem vollen Erfolg wurde.<br />

Bibliothek<br />

Im Zug der Abteilungsreorganisation und der Anstellung einer<br />

zusätzlichen Bibliotheksmitarbeiterin wurden die Aufgaben im<br />

Bibliotheksteam neu verteilt. Am 1. Juni übernahm Felix Stamm<br />

die Leitung der Bibliothek. Thomas Neukom behielt seine Zuständigkeit<br />

für die wissenschaftlichen Belange der Beschaffung<br />

und Beschlagwortung. Die Arbeitsabläufe wurden gestrafft und<br />

die Arbeitsinstrumente darauf ausgelegt, dass mehrere Personen<br />

damit arbeiten können.<br />

Bibliothek<br />

Anzahl katalogisierte Monographien und Analytica 2035<br />

Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 208<br />

total 2243<br />

Das neue Druckschriftenkonzept bestand seine Bewährungsprobe.<br />

Alle laufenden <strong>Jahresbericht</strong>e erhielten eine neue Signatur,<br />

was mit einem entsprechenden Änderungsaufwand im IDS­<br />

Katalog verbunden war. Auch die systematische Kontrolle der<br />

Eingänge konnte etabliert werden. Aktuell werden 602 fortlaufende<br />

Publikationen (323 Druckschriftensignaturen und 279 Bibliothekssignaturen)<br />

auf ihre Vollständigkeit überwacht. Bei den<br />

Amtsdruckschriften wird fortan auch der Name der zuständigen<br />

Direktion in die Beschlagwortung aufgenommen. Dies ermöglicht<br />

künftig einen einfachen Zugriff auf alle erfassten Amtsdruckschriften<br />

nach Direktion und Zeitraum.<br />

Im September wurde die übliche Revision an einem Teil der<br />

Bibliotheksbestände durchgeführt. Mit dem Ziel, den bisher zusätzlich<br />

zum IDS­Katalog geführten Standortkatalog aufzugeben,<br />

wurde mit einem vollständigen Abgleich aller Bibliothekssignaturen<br />

begonnen, und im IDS­Katalog noch nicht nachgewiesene<br />

Werke wurden laufend aufgenommen. Diese Arbeit als letzter


Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Viele kleinere und grössere Werke wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle).<br />

Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare<br />

oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen<br />

Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre<br />

Grosszügigkeit ganz herzlich gedankt.<br />

Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong> (Bibliothek)<br />

Kant. Gewerbeverband <strong>Zürich</strong> 33 Bücher und Schriften aus dem gewerblichen Umfeld<br />

Historischer Verein Nidwalden Kloster­ und Pfarrkirche Engelberg<br />

Pro Senectute Kaufmann, Andréa. Luft zum Leben<br />

Zunft zur Schiffleuten, <strong>Zürich</strong> 5 Bücher und Broschüren aus der aufgelösten Schiffleuten­Bibliothek<br />

Mel R. Bowman, Palmyra PA (USA) A History of the John Bowman Family (Johannes Bauman) and the Henry Miller Family of Eastern Pennsylvania<br />

Christoph Dejung, <strong>Zürich</strong> Widerspruch. Auch eine Schweizer Geschichte seit 1945<br />

David Hess, Berikon Nachtrag 1998 zur Stammliste der Familie Hess von <strong>Zürich</strong><br />

Walter H. Hitzig, <strong>Zürich</strong> Ferdinand Hitzig (1836–1860). Briefe aus den Jahren 1852 bis 1860 und Versuch der Schilderung seines Schicksals<br />

Craig A. Keller, Nerstrand MN (USA) The family tree of Jacob J. Bosshart, 2nd edition<br />

László Kovács, Budapest Ganz Ábrahám. Publikation des Giessereimuseums des Ungarischen Museums für Technik und Verkehr<br />

Urs Lengwiler, fokus AG, <strong>Zürich</strong> Fleisch für <strong>Zürich</strong>. 100 Jahre Schlachthof <strong>Zürich</strong>; 100 Jahre Metzgermeisterverein<br />

Mario von Moos, Fehraltorf Genealogy of the Manz family from Fehraltorf, canton Zurich, Switzerland<br />

Malou von Muralt, Basel Wäber, J. Harald. Le Cercle de la Grande Société de Berne: un lieu et une histoire<br />

William Neff, Princeton Junction PA (USA) Faust, Albert B. Unpublished Documents on Emigration from the Archives in Switzerland<br />

Nave, Robert T., und Margaret W. Hougland. Teter Nave. East Tennessee Pioneer. His Ancestors and Descendants<br />

Peter Niederhäuser, Winterthur Lambert, Alexandre. Jacques­Alexis Lambert (1863–1942). Professeur de Lénine. Témoignage de la Révolution russe<br />

Hans Ulrich Pfister, Winterthur Les Sandoz. Une famille des Montagnes neuchâteloises à la conquête du monde<br />

Ortsfremde in württembergischen Kirchenbüchern, Hefte 1–20. Ortsfremde in badischen Kirchenbüchern, Heft 1<br />

Martin Schellenberg, Wetzikon Jakob Tuggener. Aquarelle. Leben und Werk eines Glanzvollen<br />

Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong> Di Grooss Revoluzioon<br />

Georg Sibler, <strong>Zürich</strong> Weber, Max. Bevölkerungsgeschichte im Hochschwarzwald. Quellen und Forschungen aus dem Raum Lenzkirch<br />

Christian Sieber, Adliswil Conzemius, Victor. Schweizer Katholizismus 1933–1945<br />

Barbara Stadler, <strong>Zürich</strong> Bott, Gian Casper. Albert von Keller. Salons, Séancen, Secession<br />

Landesausstellung 1848/49 Revolution der deutschen Demokraten in Baden<br />

Johann Martin Usteri. Der Maler<br />

Mokre, Jan. Das Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek<br />

Paul Vogt, Vaduz Das Liechtensteinische Landesarchiv<br />

Chlaus Walter, Meilen Drei Publikationen zur Kammfabrik Mümliswil<br />

Peter Ziegler, Wädenswil Persönlichkeiten rund um die Insel Ufnau<br />

Reichling, Hanni. Erinnerungen aus dem Zürcher Oberland<br />

Halbinsel Au. Naturimpressionen am <strong>Zürich</strong>see<br />

Duie­Züst, Barbara. Grossvaters Drogerie. Jugenderinnerungen seiner Enkelin zwischen 1940 und 1954<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 31


Abteilungen<br />

Schritt zur rein elektronischen Erfassung der Neuzugänge wird<br />

2010 fortgesetzt.<br />

Die Bibliothek des <strong>Staatsarchiv</strong>s steuerte wie üblich eine<br />

grosse Menge an Titelaufnahmen an die Zürcher Bibliographie<br />

bei, die von der Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> zusammengestellt wird.<br />

tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

Thomas Neukom leistete Arbeitsbeiträge im Rahmen des<br />

VSA­Bildungausschusses (unter anderem für den Zyklus «Archivpraxis<br />

Schweiz») und in der scopeArchiv User Group zum Thema<br />

Benutzung. Er wirkte ferner in der archivinternen Arbeitsgruppe<br />

E­Archiving mit.<br />

Bei den aus dem Legat Ulrich Helfenstein finanzierten Projekten<br />

schloss Hansruedi Hächler eine erste Etappe bei der Erfassung<br />

der Wappennachweiskartei ab. Hans Ulrich Pfister setzte<br />

die Überarbeitung der Ehedatenbank im Teilbereich 16./17. Jahrhundert<br />

fort.<br />

32 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Beständeerhaltung<br />

allgemeines, Personelles<br />

Per 1. Januar trat Elvira Dietliker ihre Stelle als technische Assistentin<br />

in der Konservierung und der Mikroverfilmung mit einem Pensum<br />

von 70 % an (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2008, S. 35).<br />

Per 31. Oktober beendete Roman Sticher, stv. Abteilungsleiter,<br />

seine Tätigkeit im <strong>Staatsarchiv</strong>. Er war in den Bereichen<br />

AV­Medien und Mikroverfilmung massgeblich an der Erledigung<br />

verschiedener wichtiger Aufgaben beteiligt. Wir danken Roman<br />

Sticher für alles, was er für das <strong>Staatsarchiv</strong> geleistet hat, und<br />

wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

Als neuer Zuständiger für die Bereiche AV­Medien, Mikroverfilmung,<br />

Reprostelle und Sicherheit 90 % wurde per 1. Januar<br />

2010 Romano Padeste, Schaffhausen, rekrutiert. Herr Padeste,<br />

geboren 1964, liess sich nach seiner Matura Typus B an der ETH<br />

von 1987 bis 1990 zum wissenschaftlichen Fotografen ausbilden.<br />

1991 bis 1994 leitete er die Fachabteilung der Firma Optik<br />

Grau AG in Zug. 1994/1995 schloss er sein Studium in Electronic<br />

Publishing am Rochester Institute of Technology mit dem Master<br />

of Science ab. Von 1996 bis 1999 war er Redaktor und Electronic<br />

Publisher bei der Edition text&bild in Neuhausen SH. Von 1999<br />

bis <strong>2009</strong> war er tätig für die Firma Sinar AG in Feuerthalen, einem<br />

Hersteller von professionellen Fachkameras.<br />

Per 30. April 2010 wird René Moulin aus den Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

aus­ und seinen Ruhestand antreten. Herr Moulin leistete<br />

während rund sieben Jahren als technischer Assistent wertvolle Mikroverfilmungsarbeit.<br />

Wir danken Herr Moulin für seine Arbeit und<br />

wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Herr Moulins Austritt aus<br />

den Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s findet bereits im vorliegenden Bericht<br />

Erwähnung, weil das Rekrutierungsverfahren für seine Nachfolge<br />

noch im Berichtsjahr durchgeführt werden konnte.<br />

Wir haben die Stelle besetzt mit Kurt Bickel, Ebmatingen.<br />

Herr Bickel, geboren 1963, hat eine Lehre und erste Berufsjahre<br />

als Offsetmonteur–Kopist–Andrucker bei der Lichtdruck AG in<br />

Dielsdorf absolviert. Nach einem mehrmonatigen Sprachaufenthalt<br />

in Toronto hat Herr Bickel bei den Firmen Akeret Druck,<br />

Dübendorf, und PMC, Oetwil a. S., als Druckausrüster, Lagerist<br />

und Spediteur gearbeitet. Herr Bickel nimmt seine Tätigkeit in<br />

der Beständeerhaltung, die ein Pensum von 90 % umfasst, Anfang<br />

Januar 2010 auf.


Aus den rund 250 eingereichten Bewerbungen konnten wir überdies<br />

zwei auf fünf Jahre befristete Stellen für technische Assistenten/innen<br />

besetzen.<br />

Peter Gygax, Schöfflisdorf, geboren 1967, hat eine Lehre als<br />

Kleinoffsetdrucker bei der Offsetdruckerei AG in <strong>Zürich</strong> absolviert<br />

und war danach in mehreren Druckereien, zuletzt bei Kuhn Druck,<br />

Schöfflisdorf, auf dem erlernten Beruf tätig. Herr Gygax wird im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> ein 90 % Pensum haben und seine Stelle ebenfalls Anfang<br />

Januar 2010 antreten.<br />

Beatrix Jöhl, Zuzwil, geboren 1968, hat sich nach einer Lehre<br />

als Konfektionsschneiderin zur Reprografin umgeschult. Zuletzt hat<br />

Frau Jöhl ebenfalls in der Druckbranche bei der Firma Petroplast<br />

Vinora AG, Andwil, als Sachbearbeiterin gearbeitet. Frau Jöhl wird<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> ein 80 % Pensum haben und ihre Stelle Anfang Februar<br />

2010 antreten.<br />

Vom 30. März bis am 9. April arbeitete Raffael Gnädinger im<br />

Rahmen eines Ferienjobs in Konservierungsprojekten und bei<br />

Umzugsaktionen im Zusammenhang mit der Neumöblierung von<br />

Archivräumen im Altbau mit.<br />

Per 29. Mai endete die befristete Aushilfsbeschäftigung von Lara<br />

Bär. Frau Bär arbeitete seit März 2008 in verschiedenen Konservierungs­<br />

und Restaurierungsprojekten mit. Wir danken Frau Bär für<br />

ihre wertvolle Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.<br />

Seit Juli arbeitet Annette Low sporadisch als freischaffende<br />

Restauratorin im Projekt «Reorganisation Planarchiv» mit.<br />

Ebenfalls als freischaffende Mitarbeiterin im Projekt «Reorganisation<br />

Planarchiv» arbeitet Nelli Bolli seit August während zwei<br />

Tagen pro Woche für das <strong>Staatsarchiv</strong>.<br />

In den Monaten August bis November arbeitete Moritz Gubler<br />

zwischen Matura und Auslandaufenthalt in diversen Konservierungsprojekten<br />

mit.<br />

Ab Anfang Dezember <strong>2009</strong> absolviert Katharina Brun ein Praktikum<br />

in der Restaurierung.<br />

Als hauptsächliche Weiterbildungen im Berichtsjahr sind zwei<br />

Kurse in den Bereichen digitale Fotografie und Bildbearbeitung<br />

( insgesamt 4 Tage ) von Bettina Bollmann und die zweitägige<br />

Weiterbildung von Alena Dell’Orefice «Projektmanagement­Einführungskurs»<br />

zu nennen.<br />

Im August stellte sich die Abteilung im Rahmen ihres Anlasses<br />

zur Teambildung einer «Wild West Challenge» im Berner Oberland.<br />

Beim Lasso­, Hufeisen­, Messer­ und Tomahawkwerfen,<br />

beim Strohballenschleppen, Wäschewaschen und Bezwingen<br />

des Flying Saddle waren Geschicklichkeit, Gleichgewicht und<br />

Tempo gefragt.<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

Im Rahmen des Projekts «Reorganisation Planarchiv» wurden weitere<br />

3800 Pläne erschlossen, konservatorisch und restauratorisch<br />

bearbeitet und digital und analog gesichert. Das Projekt dauert<br />

voraussichtlich bis 2013. Für die Sicherung der Pläne konnten dieses<br />

Jahr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz CHF 42 000.–<br />

Unterstützungsbeiträge für Kulturgüterschutz­Massnahmen bezogen<br />

werden.<br />

Die Signaturen von Bestand E IV wurden dem neuen Verzeichnungsregelwerk<br />

angepasst, in dem «sprechende» Signaturen<br />

nicht mehr vorkommen. Im Rahmen der Umsignierung wurde<br />

der Bestands konservatorisch und restauratorisch bearbeitet.<br />

Die bereits konservatorisch und restauratorisch aufbereiteten<br />

Griffeinheiten von Bestand S werden nach den aktuellen Verzeichnungs­<br />

und Magazinierungsregeln mit neuen Signaturen ausgestattet,<br />

in scope Archiv verzeichnet und in Standard­Archivbehältnisse<br />

umgepackt. Mit der Verwendung von einheitlichen Lagerungsbehältnissen<br />

können die Griffeinheiten im Magazin deutlich platzsparender<br />

deponiert werden. Das Projekt dauert bis 2010.<br />

Über die eigentlichen Projekte hinaus wurden rund sechs<br />

Laufmeter Archivalien restauriert und für neun Laufmeter Lagerungsbehältnisse<br />

in Sonderformaten hergestellt.<br />

Ein Spezialauftrag war die Herstellung eines Faksimile und<br />

einer Transkription von StAZH A 209.3 fol. 132 als Geschenk der<br />

Zürcher Regierung im Rahmen ihres Besuchs an der Vereidigungsfeier<br />

der päpstlichen Schweizergarde in Rom am 6. Mai.<br />

Unter der besagten Signatur findet sich das letzte Schreiben des<br />

Kommandanten der Schweizergarde, Kaspar Röist, vom 13. März<br />

1527, in dem er reagiert auf den Rückruf seiner selbst und der Zürcher<br />

Gardeknechte ins inzwischen reformierte <strong>Zürich</strong> durch den<br />

Rat. Am 6. Mai 1527, also dem Datum, an dem der so genannte<br />

Sacco di Roma stattfand, gehörte Röist nicht zu den rund vierzig<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 33


Abteilungen<br />

Gardisten, die mit dem Papst in die Engelsburg flüchteten, sondern<br />

er kämpfte in der Stadt gegen die Kaiserlichen. Dabei wurde<br />

er verwundet und daraufhin ins Gardequartier verbracht. Spanische<br />

Söldner spürten ihn dort auf und töteten ihn. – Als Geschenk<br />

an den Vatikan reproduzierte und transkribierte das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

den Brief. Die beiden Dokumente wurden zusammen mit einem<br />

Exemplar der Arbeit von Remo Ankli über die Schweizergarde<br />

in den Jahren vor dem Sacco di Roma in ein eigens angefertigtes<br />

Behältnis in den Zürcher Farben gepackt. – Dem Vernehmen<br />

nach ist das Geschenk gut angekommen in Rom.<br />

Die Erarbeitung konservatorischer Merkblätter als Nachschlage­Instrument<br />

für die Abteilung Aktenerschliessung wurde<br />

weitergeführt. Inzwischen steht ein ansehnlicher Katalog zur<br />

Verfügung, der sukzessive erweitert wird.<br />

Alle Akteneingänge, sowohl von externen Stellen als auch aus<br />

den eigenen Aussenlagern, wurden bei Eingang konservatorisch<br />

kontrolliert; einige wiesen Schimmelbefall auf und mussten durch<br />

eine externe Spezialfirma bestrahlt werden. In einem solchen Fall<br />

wird die abliefernde Stelle durch das <strong>Staatsarchiv</strong> beraten, damit<br />

die Ursache des Schimmelbefalls behoben werden kann. Aber<br />

die anfallenden externen Kosten müssen nach dem Verursacherprinzip<br />

verrechnet werden.<br />

Auch im Berichtsjahr wurden wieder viele schriftliche und<br />

mündliche Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung<br />

beantwortet. Die Abteilung, insbesondere die Restaurierung,<br />

wurde zudem an zwanzig Führungen verschiedensten<br />

Gruppen von Interessierten vorgestellt.<br />

Mikroverfilmung<br />

Mit der Verfilmung des Bestandes H I wurde fortgefahren. Rund<br />

500 Filme wurden durch das <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Thurgau<br />

kopiert und konnten der zuständigen Kulturgüterschutz­Stelle in<br />

Bern abgeliefert werden. Für das Projekt TKR (Transkription und<br />

Digitalisierung der <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle und Regierungsratsbeschlüsse<br />

seit 1803) wurde mit der Neuverfilmung der entsprechenden<br />

Bestände nach heutigen Standards fortgefahren. Zudem<br />

wurden von diesen Mikrofilmen erste Rückvergrösserungen<br />

als Arbeitsvorlagen für die Transkriptoren/innen hergestellt.<br />

34 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Reproduktionen<br />

Die Abteilung Beständeerhaltung erledigte 87 (Vorjahr: 73) Reproduktionsaufträge<br />

für Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle<br />

Kundendienste.


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 35


Editionsprojekte<br />

Abteilungen<br />

allgemeines<br />

Um seiner Rolle als «Harddisk» des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> im 21. Jahrhundert<br />

gerecht zu werden, sucht das <strong>Staatsarchiv</strong> neue Wege,<br />

die Informationsbedürfnisse und ­rechte der Öffentlichkeit zeitgemäss<br />

und umfassend zu erfüllen: Mithilfe von Drittmitteln sollen<br />

zentrale Quellenbestände detailliert erschlossen, ediert und<br />

online zugänglich gemacht werden.<br />

Am 27. Oktober 2008 bewilligte der <strong>Kanton</strong>srat einen Kredit<br />

von 3.76 Mio. aus Mitteln des Lotteriefonds für das Projekt TKR<br />

(Transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />

und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803). Die Projektskizze<br />

sah vor, neben einer Leiterin rund fünfzehn Teilzeitkräfte für die<br />

Transkriptionsarbeiten anzustellen. Das für die Verhältnisse des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s stattliche Projektvolumen und die grosse Anzahl<br />

an neuen Beschäftigten erforderten eine tragfähige organisatorische<br />

Struktur und eine angemessene Einbettung ins Amt.<br />

Per Anfang des Berichtsjahrs wurde das neue Projekt mit den<br />

anderen laufenden Editionsprojekten (Kunstdenkmäler­Inventarisation<br />

KDI, Edition von Zürcher Rechtsquellen RQZH und Edition<br />

Ehedatenbank EDB) in einer eigenen Abteilung versammelt.<br />

Noch Ende 2008 konnte deren Leiterin Margit Gigerl rekrutiert<br />

werden (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2008, S. 5–6 und S. 39–40).<br />

Das Berichtsjahr stand ganz im Zeichen des Aufbaus der neu<br />

geschaffenen Abteilung. Neben der Integration der sich bereits<br />

seit längerem erfolgreich auf dem Weg befindlichen editorischen<br />

Vorhaben standen die Planung und «Take­off»­Phase des Projekts<br />

TKR im Zentrum.<br />

transkription und Digitalisierung der <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />

und Regierungsratsbeschlüsse seit 1803 (Projekt tKR)<br />

Margit Gigerl nahm am 1. Mai ihre Tätigkeit auf und entwickelte<br />

zunächst die editorischen und organisatorischen Grundlagen für<br />

das Projekt TKR. Ende Mai fand eine erste Informationsveranstaltung<br />

statt für Personen, die schon im Vorfeld ihr Interesse an einer<br />

Mitarbeit im Projekt bekundet hatten. Nach einer ersten Runde<br />

von Bewerbungsgesprächen konnten im Juni die ersten fünf Mitarbeiterinnen<br />

rekrutiert werden. Sie nahmen im August bzw. September<br />

ihre Tätigkeit auf: Marina Lienhard, Jahrgang 1986 und<br />

wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, besuchte das Realgymnasium Rämibühl in<br />

36 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>Zürich</strong> und studiert seit Oktober 2006 an der Universität <strong>Zürich</strong><br />

Allgemeine Geschichte, Filmwissenschaft und Populäre Kulturen.<br />

Frau Lienhard trat für Projektvorarbeiten ihre Stelle bereits im Juli<br />

mit einem ausserordentlichen Pensum von 60 %, ab August mit<br />

dem regulären Pensum von 40 % an.<br />

Sarah Biäsch, Jahrgang 1987, wohnt in Wetzikon, wo sie die<br />

<strong>Kanton</strong>sschule Zürcher Oberland besucht hat. Frau Biäsch studiert<br />

an der Universität Freiburg Geschichte mit den Vertiefungsmodulen<br />

Geschichte der Neuzeit und Zeitgeschichte.<br />

Lotti Lamprecht, Dr. phil. I, Jahrgang 1959, wohnt in Herrliberg.<br />

Nach ihrem Studium der Anglistik, Germanistik und Publizistikwissenschaft<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong> promovierte sie<br />

1988 mit der Dissertation «Deutsch­englischer Sprachkontakt.<br />

Die Mehrsprachigkeit einer Old Order Amish Gemeinde in Ohio<br />

aus soziolinguistischer und interferenzlinguistischer Sicht». Seit<br />

1987 ist Frau Lamprecht wissenschaftliche Assistentin in der Redaktion<br />

des «Schweizerdeutschen Wörterbuchs».<br />

Martina Läubli, lic. phil. I, Jahrgang 1980, wohnt in <strong>Zürich</strong> und<br />

hat in Bülach die <strong>Kanton</strong>sschule Zürcher Unterland besucht.<br />

Frau Läubli hat an der Universität <strong>Zürich</strong> Germanistik und Theologie<br />

studiert und 2007 mit einer Lizentiatsarbeit über W. G. Sebalds<br />

Austerlitz abgeschlossen. Seit November 2007 arbeitet sie<br />

an einer Dissertation zum Thema «Versehrte Subjekte um 1800<br />

und 2000. Der Versuch der Selbst­Erschreibung in Karl Philipp<br />

Moritz‘ Anton Reiser und W. G. Sebalds Austerlitz».<br />

Ursula Füchslin, lic. phil. I, Jahrgang 1980, wohnt in <strong>Zürich</strong> und<br />

hat ebenfalls die <strong>Kanton</strong>sschule Zürcher Unterland in Bülach besucht.<br />

Ihr Studium der Philosophie, Allgemeinen Geschichte und<br />

des Völkerrechts an der Universität <strong>Zürich</strong> hat sie 2008 mit einer<br />

Lizentiatsarbeit zur Thematik der Perspektivität bei Nikolaus von<br />

Kues und Leon Battista Alberti abgeschlossen. Frau Füchslin ist<br />

seit 2004 als Strukturiererin digitaler Hörbücher in der Schweizerischen<br />

Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte tätig.<br />

Im September fand eine zweite Rekrutierungsrunde statt, bei<br />

der wir die Transkriptionsstellen erstmals öffentlich ausschrieben<br />

(www.arbeitsvermittlung.uzh.ch und www.studentenjobs.<br />

ch). Aus den in kurzer Zeit eingegangenen zahlreichen Bewerbungen<br />

konnten schliesslich elf weitere neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gewonnen werden, die per 1. November bzw. per


1. Januar 2010 ihre Tätigkeit aufnahmen:<br />

Rebecca Geiger, Jahrgang 1985, ist wohnhaft in Adliswil.<br />

Nach dem Besuch der Sekundarschule in Hausen am Albis absolvierte<br />

Frau Geiger eine Kaufmännische Lehre mit Berufsmatur<br />

in der Reisebranche. Von 2005 bis <strong>2009</strong> war sie als Assistentin<br />

der Geschäftsleitung bei einer Bauberatungsfirma tätig und legte<br />

berufsbegleitend 2007 die eidgenössische Maturitätsprüfung<br />

an der KME <strong>Zürich</strong> ab. Seit Herbst <strong>2009</strong> studiert Frau Geiger<br />

Geschichte, Recht und Politikwissenschaft an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong>.<br />

Chantal Haas, Jahrgang 1986, wohnt in Cham ZG, wo sie<br />

nach der Sekundarschule das Lehrerinnenseminar in Menzingen<br />

besuchte und 2006 abschloss. Sie war seither mit unterschiedlichen<br />

Pensen als Primarlehrerin tätig und weilte u. a. für einen<br />

mehrmonatigen Sprachkurs in Australien. Seit Herbst 2008 studiert<br />

sie an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte.<br />

Lukas Messmer, Jahrgang 1984, wohnt in Uster und machte<br />

seine Matura an der KZO in Wetzikon. Seit 2004 studiert er Allgemeine<br />

Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft an<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>. Daneben ist er seit mehreren Jahren als<br />

freier Journalist tätig, u. a. für den Tages­Anzeiger und in der<br />

Redaktionsleitung der «Zürcher Studierendenzeitung».<br />

Benedikt Pestalozzi, Jahrgang 1982, wohnt in <strong>Zürich</strong>. Er legte<br />

2003 am Institut Minerva die eidgenössische Maturitätsprüfung<br />

ab und studiert seit 2004 an der Universität <strong>Zürich</strong> Germanistik,<br />

Französische Literatur und Popular Culture Studies. 2007/08 absolvierte<br />

er ein Auslandsemester an der Université de Versailles<br />

und war unter anderem als Nachtportier, in der Freiwilligenarbeit<br />

sowie im Filmverleih tätig.<br />

Carolin Schwendemann, Jahrgang 1984 und geboren in D­<br />

Neuss, wohnt in Schlieren. Nach dem Besuch der <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Zürcher Unterland, Bülach, begann sie 2006 mit dem Studium<br />

der Germanistik und Geschichtswissenschaft. Daneben war sie<br />

als betreuende Mitarbeiterin in verschiedenen Zürcher Hotels tätig.<br />

Sie absolvierte 2002/2003 ein Austauschjahr in Bolivien und<br />

verschiedene weitere Sprachaufenthalte im Ausland.<br />

Sara Sevinc, Jahrgang 1985, besuchte die <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Wettingen AG und wohnt in Sursee LU. Frau Sevinc studiert seit<br />

2006 Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Lu­<br />

zern. Sie war in der Personaladministration tätig und ist aktives<br />

Mitglied von MUNiLU (Model United Nation Universität Luzern).<br />

Johanna van der Sluys, Jahrgang 1986, ist schweizerischniederländische<br />

Doppelbürgerin und wohnt in <strong>Zürich</strong>. Nach dem<br />

Besuch der <strong>Kanton</strong>sschule St. Gallen studierte sie 2004/05 an<br />

der Universität <strong>Zürich</strong> zunächst Geschichte, seit Herbst 2005<br />

Rechtswissenschaften. Frau van der Sluys war in der Eventorganisation<br />

und für eine Promotion­Firma tätig und absolvierte<br />

2008/09 ein Austauschsemester an der Universität Lausanne.<br />

Rico Steinemann, Jahrgang 1982, besuchte die <strong>Kanton</strong>sschule<br />

in Frauenfeld mit dem Schwerpunktfach Spanisch und wohnt<br />

in <strong>Zürich</strong>. Seit 2004 studiert er an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine<br />

Geschichte, Spanische Literaturwissenschaften und Politikwissenschaften.<br />

Nach ausgedehnten Reisen in Zentralamerika<br />

und Mexiko war Herr Steinemann neben seinem Studium bislang<br />

im IT­Bereich und als Leiter des Ressorts Musik beim Online­<br />

Magazin www.nahaufnahmen.ch journalistisch tätig.<br />

Daniela Strika, Jahrgang 1980, wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo sie nach<br />

der Sekundarschule von 1996 bis 1999 eine Lehre als Kaufmännische<br />

Angestellte bei der Versicherungsgesellschaft ELVIA absolvierte.<br />

2004 maturierte sie an der <strong>Kanton</strong>alen Maturitätsschule<br />

für Erwachsene in <strong>Zürich</strong> und studiert seit 2004 an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte, Russische Literaturwissenschaft<br />

und Politikwissenschaft. Frau Strika war in verschiedenen<br />

Stellungen als Kaufmännische Angestellte tätig.<br />

Andreas Teuscher, Jahrgang 1980, wohnt in <strong>Zürich</strong>, wo er<br />

das Literargymnasium Rämibühl besuchte. 2001 begann er nach<br />

einem einjährigen Sprachaufenthalt in Lateinamerika und England<br />

mit dem Studium der Geschichte, Volkswirtschaftslehre<br />

und Sozial­ und Wirtschaftsgeschichte an der Universität <strong>Zürich</strong>.<br />

Neben dem Studium war er bisher u. a. als Tankwart, Velokurier,<br />

Redaktor und Segel­Instruktor im Hochsee­Zentrum <strong>Zürich</strong><br />

tätig.<br />

Ursina Thalmann, Jahrgang 1985, wohnt in <strong>Zürich</strong>. Frau Thalmann<br />

entschied sich nach der Sekundarschule in Speicher AR für<br />

eine Lehre als Kaufmännische Angestellte bei der Firma Herbamed<br />

in Bühler. Neben ihrer anschliessenden Tätigkeit als Sekretärin<br />

für eine Elektro­Firma erwarb sie 2008 die eidgenössische<br />

Maturität an der KME <strong>Zürich</strong>. Seit Herbst 2008 arbeitet sie für ein<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 37


Abteilungen<br />

Zürcher Advokaturbüro und studiert an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine<br />

Geschichte, Recht und Osteuropäische Geschichte.<br />

Mit den 16 Transkriptoren/innen ist das Team komplett. Mit<br />

einem Pensum von jeweils 40 Prozent stellen sich die neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter den Herausforderungen in einem<br />

Projekt, mit dem das <strong>Staatsarchiv</strong> in mancher Hinsicht Neuland<br />

betritt: Rund 200 000 in deutscher Kurrentschrift verfasste Seiten<br />

Regierungsratsbeschlüsse 1803–1887 und <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle<br />

1803–1898, insgesamt 359 Bände, sollen in den nächsten<br />

sieben Jahren transkribiert werden. Die Transkripte werden im<br />

PDF/A­Format zusammen mit Bildern der Quellen online verfügbar<br />

gemacht. Den Transkripten werden die Retrodigitalisate<br />

der ab 1887 (Regierung) bzw. 1898 (<strong>Kanton</strong>srat) gedruckten Beschlüsse<br />

und Protokolle folgen. Bis 2016 werden so alle Protokollbände<br />

von Exekutive und Legislative seit 1803 sukzessive<br />

online verfügbar, selbstverständlich unter Wahrung der gesetzlichen<br />

Fristen. Das Pionierprojekt vereint die Trans kription zweier<br />

umfangreicher Textquellenserien in maschinenlesbare Schrift<br />

mit der elektronischen Edition, Volltextindizierung und Online­<br />

Publikation. Dadurch können sich für Verwaltung, Forschung<br />

und interessierte Öffentlichkeit neue Zugänge zu historischen<br />

Primärquellen eröffnen.<br />

Zu Beginn des Projekts galt es, einheitliche Standards festzulegen:<br />

Erfassungsformulare, Transkriptionsrichtlinien und Normen<br />

der Textgestaltung wurden laufend verfeinert, Konzepte für<br />

die Integration der Transkripte in die Archivdatenbank erstellt<br />

und weiterentwickelt. Auch hinsichtlich Infrastruktur waren Anpassungen<br />

nötig. So wurden für die Projekt­Mitarbeitenden, die<br />

ihre Arbeitsplätze im Bibliothekslesesaal an zwei für sie reservierten<br />

Tischreihen haben, Bürostühle und Laptopständer angeschafft.<br />

Dank der unkomplizierten und effektiven Kooperation<br />

mit den Informatikdiensten der Universität <strong>Zürich</strong> Irchel konnte<br />

binnen kurzem ein Internetzugang via WLAN eingerichtet werden.<br />

Da damit allerdings kein Zugang zum internen Netzwerk des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s möglich ist, wurde in den Pausenräumlichkeiten<br />

der Mitarbeitenden eine Magnet­Pinwand angebracht. Ein analoger<br />

Blog für ein digitales Projekt: Die an der Pinwand einsehbaren<br />

transkriptorischen Problemfälle laden nicht nur das Transkriptionsteam<br />

zur aktiven Teilnahme ein.<br />

38 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Mitte November fand ein Standortbestimmungsgespräch<br />

mit den vier am längsten tätigen Transkriptorinnen statt. Dabei<br />

erwies sich, dass die ursprünglich vorgegebenen vier Seiten<br />

Trans kription pro Stunde kaum erreicht werden können. Eine<br />

Überarbeitung des «Akkordschlüssels» drängte sich deshalb auf.<br />

Aufgrund einer Erhebung der Zeichenzahl beider Protokollserien<br />

über das ganze 19. Jahrhundert wurde ein neuer Schlüssel für<br />

die Entlöhnung erarbeitet, der sich nicht mehr an der Seiten­,<br />

sondern an der Zeichenzahl orientiert.<br />

Bereits Mitte des Jahres hatte die Abteilung Beständeerhaltung<br />

mit der Mikroverfilmung der Protokollbände beider Serien<br />

begonnen. Die auf dieser Basis hergestellten A3­Rückvergrösserungen<br />

bilden die eigentliche materielle Grundlage für das<br />

Projekt TKR und sind mit verschiedenen arbeitstechnischen<br />

Vorteilen verbunden. Der Auftrag zur Digitalisierung des ersten<br />

Loses der Mikrorollfilme und zur Herstellung der entsprechenden<br />

Rückvergrösserungen wurde an die Firma Tecnocor ACC<br />

AG in Kriens vergeben, die mit der deutschen Firma Image Pro<br />

zusammenarbeitet.<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI<br />

Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2008 (S. 37) referiert, traten per Anfang<br />

des Berichtsjahrs die Kunsthistorikerin Regula Crottet und die<br />

Historikerin Verena Rothenbühler ihre Arbeit für das Projekt KDI<br />

an. Nach kurzer Einarbeitungszeit leisteten beide Mitarbeiterinnen<br />

hoch qualifizierte Beiträge zu Forschung und Manuskript,<br />

und beide befristeten Anstellungen konnten verlängert werden.<br />

Am 4. Mai organisierte das KDI­Team für die Autorenvereinigung<br />

der Kunstdenkmäler der Schweiz die Autorentagung, deren<br />

Exkursion über <strong>Zürich</strong>­Affoltern nach Schwamendingen führte.<br />

Thematisiert wurden die Inventarisation von Siedlungskernen<br />

und historischen Bauten in der Stadtzürcher Agglomeration und<br />

die Frage nach der adäquaten Darstellung historischer Bauten<br />

mit verminderter materieller Zeugenschaft.<br />

Die begleitende Kommission für die Herausgabe der «Kunstdenkmäler<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» hielt am 9. Juni ihre ordentliche<br />

Jahressitzung ab. Der Präsident, Regierungsrat Markus Notter,<br />

konnte als neue Vertreterin der GSK Nina Mekacher in ihrer Funktion<br />

als Leiterin des Gesamtprojekts KDI der Schweiz begrüssen.


Die Arbeiten an Band V der Neuausgabe der «Kunstdenkmäler<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» schreiten plangemäss voran; das Rohmanuskript<br />

wird bis im Sommer 2010 abgeschlossen sein.<br />

Vom ersten Teil des Bandes, der den Grossraum <strong>Zürich</strong> bis um<br />

1830 synthetisch abhandelt, ist das Rohmanuskript bis und mit Kapitel<br />

2.9, Neue Klöster: St. Martin, Wettingen, Selnau, Oetenbach,<br />

fertig gestellt. Dies entspricht einem guten Drittel von Teil 1.<br />

Vom zweiten Teil des Bandes, der das Gebäudeinventar der<br />

einzelnen Ausgemeinden umfasst, sind als Rohmanuskripte Affoltern,<br />

Seebach, Oerlikon, Schwamendingen, Höngg, Wipkingen,<br />

Unterstrass und Oberstrass abgeschlossen. Von Fluntern, Hottingen,<br />

Hirslanden, Witikon, Leimbach und Wollishofen wurden die<br />

Inventare erstellt. Die einleitenden Kapitel zu Lage, Siedlungsgeschichte<br />

und Siedlungsentwicklung befinden sich noch in Arbeit.<br />

In Abänderung der Planung im Rahmen des Konzept­Workshops<br />

2008 muss der Zeitraum von Band V teilweise bis in die<br />

1860er Jahre ausgedehnt werden, da sonst siedlungskonstituierende<br />

Bauten der Gemeinden vor 1893 nicht berücksichtigt<br />

werden könnten: Bei einer Zeitgrenze 1830 fänden Bauten wie<br />

Schul­ und Gemeindehäuser, aber auch frühe Industrieanlagen<br />

in Band V keine Berücksichtigung. Da sie im Raster, auf dem<br />

Band VI aufgebaut werden wird, ebenfalls keinen Platz finden<br />

würden, ist die punktuelle Verschiebung der Zeitgrenze die sinnvollste<br />

Lösung.<br />

Rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong> RQZh<br />

Allgemeines<br />

Die Bemühungen um die Finanzierung der ersten Projekttranche<br />

gingen im Berichtsjahr weiter (vgl. dazu auch den <strong>Jahresbericht</strong><br />

2008, S. 38–39). Doch bereits in den ersten Monaten des Berichtsjahrs<br />

zeichnete sich ab, dass es unrealistisch sein würde,<br />

in Zeiten der Finanzkrise für ein derartiges Grossprojekt genügend<br />

Mittel von privaten Stiftungen zu erhalten. Zu gross war die<br />

Verunsicherung; viele Stiftungsräte wussten während Monaten<br />

nicht, wie dramatisch sich die Finanzkrise auf das von ihnen verwaltete<br />

Vermögen auswirken würde.<br />

In Rücksprache mit dem Direktionsvorsteher entschied sich<br />

deshalb das <strong>Staatsarchiv</strong> für eine Strategieänderung: Für die ers­<br />

te Projekttranche sollten der Lotteriefonds des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> sowie<br />

die Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur um Mittel angegangen werden,<br />

und zwar im Verhältnis 88 : 8 : 4. Die Rechtsquellenstiftung<br />

war mit dem Vorgehen und den Gesuchsentwürfen einverstanden.<br />

Es wurde vereinbart, die Gesuche gemeinsam einzureichen.<br />

Am 14. April gingen die Dossiers an die zuständigen Behörden.<br />

Bereits am 17. Juni entsprach der Stadtrat Winterthur<br />

mit Beschluss SR 09.569–2 dem Gesuch um einen Beitrag von<br />

200 000 Franken. Am 30. September entschied der Stadtrat von<br />

<strong>Zürich</strong> mit Beschluss 1277/<strong>2009</strong>, das Projekt mit 400 000 Franken<br />

zu unterstützen. Und am 21. Oktober verabschiedete der<br />

Regierungsrat Beschluss 1645/<strong>2009</strong>, in dem er dem <strong>Kanton</strong>srat<br />

beantragte, einen Beitrag von 4.4 Mio. Franken aus Mitteln des<br />

Lotteriefonds an das Projekt zu sprechen. Das daraus resultierende<br />

<strong>Kanton</strong>sratsgeschäft 4640/<strong>2009</strong> wurde der Finanzkommission<br />

des <strong>Kanton</strong>srats zugewiesen, die sich das Projekt an<br />

ihrer Sitzung vom 3. Dezember präsentieren liess. Am 21. Januar<br />

2010 verabschiedete sie es mit dem einstimmigen Antrag auf Zustimmung<br />

zuhanden des <strong>Kanton</strong>srats, der darüber voraussichtlich<br />

am 22. März 2010 befinden wird.<br />

Sollte der <strong>Kanton</strong>srat den gewünschten Beitrag sprechen,<br />

wäre das für das <strong>Staatsarchiv</strong> eine riesige Freude und eine grosse<br />

Herausforderung. Das erste Teilprojekt sieht vor, mit rund 300<br />

Stellenprozenten innert acht Jahren fünf Bände zu erarbeiten,<br />

zwei zur Stadt <strong>Zürich</strong>, einen zur Stadt Winterthur und zwei zur<br />

Landschaft. Mehr zur spannenden Übungsanlage, die auch dem<br />

gesamtschweizerischen Projekt wieder neue Impulse geben<br />

würde, gibt es hoffentlich im nächsten Jahr zu berichten.<br />

Pilotprojekt «Zürcher Richtebrief»<br />

Im August ging das auf vier Jahre angesetzte Pilotprojekt «Zürcher<br />

Richtebrief» ins dritte Jahr. Im Herbst konnte nach den editorischen<br />

Vorarbeiten die Kollationierung der Texte abgeschlossen<br />

werden.<br />

Zweispaltig ediert wurde die als Niklausbuch bezeichnete<br />

Version des Richtebriefs von 1304 (StAZH B III 1) zusammen mit<br />

der ältesten Zürcher Version (ZB Ms C 179), die wiederum durch<br />

die Abschrift von Johannes Stumpf aus dem 16. Jahrhundert (ZB<br />

Ms A 38) ergänzt wurde. Zusätzlich wurde auch das so genannte<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 39


Abteilungen<br />

Konradbuch (ZB Ms J 80) über den Anmerkungsapparat aufgenommen<br />

(wo bereits in StAZH B III 1 vorhanden) beziehungsweise<br />

im Volltext übernommen (wo es sich um zusätzliche oder<br />

weiterentwickelte Satzungen handelte). In gleicher Weise wurde<br />

in Bezug auf z. B. Ms C 179 mit dem Schaffhauser (Konstanzer)<br />

Richtebrief (Rechtsbuch) (StASH Urk 238) verfahren. Auf die<br />

Aufnahme des St. Galler Stadtrechts, das auf dem Konstanzer<br />

Rechtsbuch basiert, wurde verzichtet, da eine neuere, kritische<br />

Edition dieses Textes im Rahmen der Rechtsquellenedition bereits<br />

vorliegt. Die entsprechenden Artikel wurden jedoch über<br />

eine synoptische Tabelle, die im Anhang der Edition zu finden<br />

sein wird, erschlossen.<br />

Im Oktober konnte der Text in den Satz gegeben werden. Zwischenzeitlich<br />

wurde mit dem Schreiben der Einleitung begonnen.<br />

Nachdem der Text im November fertig gesetzt zurückkam,<br />

konnte mit den Arbeiten an Orts­, Personen­ und Sachregister<br />

sowie am Glossar begonnen werden. Das Projekt liegt gut im<br />

Zeitplan und wird eventuell schon vor dem geplanten Termin abgeschlossen<br />

werden können.<br />

Publikation Ehedatenbank (Editionsprojekt EDB)<br />

Hans Ulrich Pfister setzte die Überarbeitung der Ehedatenbank<br />

im Teilbereich 16./17. Jahrhundert fort. Aufgrund von Qualitätsmängeln<br />

der Ausgangsdaten und aufgrund anderweitiger Belastungen<br />

ergaben sich gewisse Verzögerungen. Es bestehen aber<br />

berechtigte Hoffnungen, dass das angestrebte Ziel in der vorgegebenen<br />

Zeit erreicht werden kann.<br />

40 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 41


PROJEKtE<br />

Replizierung des Erd- und himmelsglobus<br />

Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2008 (S. 40–41) angetönt, standen im Berichtsjahr<br />

noch der Abschluss der Malarbeiten, die Kalligrafie<br />

und das Aufbringen des ersten Firnis an, überdies der Transport<br />

und die Übergabe sowie die Erarbeitung der Dokumentation.<br />

Weil die Dokumentation unter dem Titel «Der Zürcher Globus»<br />

inzwischen auf der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s verfügbar ist<br />

(www.staatsarchiv.zh.ch/internet/ji/sta/de/ueberuns/publ.html),<br />

wird hier auf detaillierte Beschreibungen der letzten Teilprojekte<br />

verzichtet.<br />

An einer Medienkonferenz am 7. Juli stellten Regierungsrat<br />

Markus Notter und seine St. Galler Kollegin, Regierungsrätin Kathrin<br />

Hilber, der Öffentlichkeit den vollendeten Globus am Ort<br />

seiner Entstehung vor. Das mediale Interesse war riesig. Und<br />

ebenso gross war die Freude der Projektbeteiligten darüber,<br />

dass es gelungen war, den nicht ganz einfachen Auftrag zur Zufriedenheit<br />

aller zu erfüllen.<br />

St. Gallen liess es sich seinerseits nicht nehmen, das Fest<br />

zum Empfang des Geschenks am 21. August zu einem grossen<br />

Anlass zu machen. Das prächtige Objekt wurde allseits als Symbol<br />

für eine gelungene Konfliktbewältigung gelobt, und Bundesrat<br />

Pascal Couchepin brachte eidgenössische Glückwünsche.<br />

An zahlreichen Führungen und Podien im Nachgang zur Übergabe<br />

wurde der St. Galler Öffentlichkeit Gelegenheit gegeben,<br />

sich den Zürcher Globus sukzessive anzueignen. Das aufwändige<br />

Rahmenprogramm fand grossen Zuspruch – und freute das<br />

Projektteam in <strong>Zürich</strong>.<br />

Der kleine letzte Schritt zum endgültigen Abschluss des Projekts,<br />

nämlich die Applikation des zweiten Firnis, wird gegenwärtig<br />

vorbereitet. Ausgeführt werden kann er voraussichtlich etwa Ende<br />

2010 – dann ist die Bemalung in genügendem Mass trocken.<br />

Zürcher taschenbuch<br />

Meinrad Suter besorgte als Redaktor die Herausgabe des Zürcher<br />

Taschenbuchs 2010. Der Band enthält u. a. einen Beitrag<br />

von Konrad Kuhn, studentischer Mitarbeiter der Aktenerschliessung<br />

von 2002 bis Februar <strong>2009</strong>, über die Briefe eines Zürchers<br />

aus Sumatra um 1820. Entstanden war der Aufsatz im Rahmen<br />

einer universitären Veranstaltung.<br />

42 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

transkription der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />

Ende Januar unterbreitete der Historiker Beat Frei dem Berichterstatter<br />

ein Papier, in dem er ein Projekt zur Transkription der<br />

Zürcher Stillstandsprotokolle und deren Online­Stellung skizzierte.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> kam mit der Evangelischen Landeskirche<br />

und der Antiquarischen Gesellschaft überein, ein Vorprojekt<br />

zu finanzieren, in dem der finanzielle und zeitliche Aufwand für<br />

ein solches Unterfangen genau gerechnet und in dem aufgezeigt<br />

werden sollte, welches Produkt damit erarbeitet werden kann.<br />

Am 28. April erteilten die drei Körperschaften Beat Frei den<br />

entsprechenden Auftrag. Am 1. Oktober legte er die Ergebnisse<br />

des Vorprojekts vor. Auf dieser Basis riet das <strong>Staatsarchiv</strong> dazu,<br />

als Projekt lediglich die Transkription der Protokolle des 17. Jahrhunderts<br />

ins Auge zu fassen. Zudem sollten anstelle einer eigenständigen<br />

Lösung die Online­Gefässe des <strong>Staatsarchiv</strong>s zur Publikation<br />

genutzt werden.<br />

Ende Jahr reichte die Evangelische Landeskirche als Trägerin<br />

beim Lotteriefonds ein entsprechendes Gesuch über 300 000<br />

Franken ein; am 4. Januar 2010 nahm das <strong>Staatsarchiv</strong> in befürwortendem<br />

Sinn dazu Stellung. Gegenwärtig ist das Geschäft<br />

bei den zuständigen Behörden hängig. Sollte es bewilligt werden,<br />

würde sich zu den eigenen Bemühungen des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

um die Publikation zentraler Quellenserien eine private Initiative<br />

mit einer separaten Trägerschaft gesellen, die sich nach den<br />

gleichen Regeln richtet. Im Konzert der Editionen wäre dies eine<br />

willkommene zusätzliche Stimme.<br />

<strong>Zürich</strong>, Mitte Februar 2010, Beat Gnädinger


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 43


44 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


VEREIn DER FREunDE DES StaatSaRchIVS<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Der Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s wurde am 28. Juni 1976<br />

gegründet.<br />

Statuten<br />

Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s»<br />

besteht in <strong>Zürich</strong> ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />

Der Verein hat den Zweck, dem <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

fördernd zur Seite zu stehen und das Verständnis für das<br />

zürcherische Archivwesen im Allgemeinen zu vertiefen.<br />

Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen.<br />

Die Aufnahme erfolgt durch den Vorstand.<br />

Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der<br />

Vorstand.<br />

Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt.<br />

Sie wählt den Vorstand alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht<br />

und Rechnungsablage. Sie legt den Mitgliederbeitrag<br />

fest.<br />

Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem<br />

oder mehreren Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise<br />

Vereinsmitglieder sein. Der Präsident wird von<br />

der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert sich<br />

im Übrigen selbst. Der <strong>Staatsarchiv</strong>ar oder sein Stellvertreter<br />

sind eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen<br />

teilzunehmen.<br />

Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung.<br />

Im Übrigen handelt er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />

Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen.<br />

Bei Auflösung entscheidet der Vorstand im Sinne von<br />

Art. 2 der Statuten über die Verwendung des Vereinsvermögens.<br />

Kategorie Betrag<br />

Einzelmitgliedschaft Fr. 40.– pro Jahr<br />

Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 60 0.–<br />

Kollektivmitgliedschaft Fr. 80.– pro Jahr<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />

Fr. 45.– pro Jahr<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 45


Vereinsmitglieder<br />

(Stand: Januar 2010)<br />

Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Vorstand<br />

Felix Richner, Präsident<br />

Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />

Caesar Schmid, Quästor<br />

Franz Gut<br />

Alex Rübel<br />

Matthias Senn<br />

Beat Gnädinger (ex officio, mit beratender<br />

Stimme)<br />

administration<br />

Rahel Herpich, <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Kollektivmitglieder, kulturelle<br />

Organisationen<br />

Archiv für Zeitgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />

Ärztegesellschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

AGZ, <strong>Zürich</strong><br />

Baugeschichtliches Archiv, <strong>Zürich</strong><br />

Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />

Dokumentationsstelle, Rheinau<br />

Fokus AG, <strong>Zürich</strong><br />

Gottfried Keller­Zentrum, Glattfelden<br />

Heimatmuseumskommission, Wald<br />

INDIVIKAR AG, Wohlen<br />

Institut für Schweizerische<br />

Reformationsgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />

Museumskommission Zollikon, <strong>Zürich</strong><br />

Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />

Pfadi Züri/<strong>Kanton</strong>alverband<br />

der Zürcher Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder, <strong>Zürich</strong><br />

Scheuchzer­Stiftung, <strong>Zürich</strong><br />

Schulthess‘sche Familienstiftung,<br />

Zollikon<br />

Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

<strong>Staatsarchiv</strong> Aargau, Aarau<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Schwyz,<br />

Schwyz<br />

Stadtarchiv, Winterthur<br />

Stadtarchiv, <strong>Zürich</strong><br />

Universität <strong>Zürich</strong>, Rektorat, <strong>Zürich</strong><br />

Vereinigte Zünfte zur Gerwe und<br />

zur Schuhmachern, Zollikon<br />

Verkehrs­ und Verschönerungsverein,<br />

Dübendorf<br />

Zentralbibliothek, <strong>Zürich</strong><br />

Zentralkomitee der Zünfte <strong>Zürich</strong>s,<br />

Dielsdorf<br />

<strong>Zürich</strong>see­Medien AG, Stäfa<br />

46 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Städte und Gemeinden<br />

Bassersdorf<br />

Bauma<br />

Birmensdorf<br />

Boppelsen<br />

Dänikon<br />

Dättlikon<br />

Dübendorf<br />

Elgg<br />

Fällanden<br />

Hüntwangen<br />

Hütten<br />

Kilchberg<br />

Küsnacht<br />

Ottenbach<br />

Richterswil<br />

Rüti<br />

Schlieren<br />

Schwerzenbach<br />

Uitikon<br />

Unterstammheim<br />

Urdorf<br />

Uster<br />

Wallisellen<br />

Weiningen<br />

Weisslingen<br />

Wildberg<br />

Ehrenmitglieder<br />

Richard Allemann, Herrliberg<br />

Markus Notter, <strong>Zürich</strong><br />

Einzelmitglieder<br />

Martin Akeret, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst W. Alther, St. Gallen<br />

Werner Altorfer, Wallisellen<br />

Heinz Arbenz, Kleinandelfingen<br />

Thomas und Liselotte Artel, Neuenhof<br />

Hans G. Arter, Volketswil<br />

Josef Auf der Maur­Kopp, Samstagern<br />

Monika Bach, Marthalen<br />

Elisabeth Bachmann, Hinwil<br />

Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />

Ernst Bachofen­Zobrist, Maur<br />

Heinz Balmer, Konolfingen<br />

David Barnes, Bachenbülach<br />

Ernst Basler, Zollikon<br />

Konrad Basler, Esslingen<br />

Adolf Baumann, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />

Kurt Baumgartner, <strong>Zürich</strong><br />

Nicola Behrens, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />

Ernst Benninger, Aeugst am Albis<br />

Hans Berger, Zollikon<br />

Marlis Betschart, Winterthur<br />

René Biber, Uster<br />

Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />

Hans­Martin Bindschedler, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Blass, Zumikon<br />

Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />

Albert Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Andreas Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Willy Bloch, Winterthur<br />

René Blöchliger, Rümlang<br />

Karin Blümel, <strong>Zürich</strong><br />

Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />

Bruno Boller­Schärrer, Schlieren<br />

Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />

Hans U. Bosshard, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Bräm, Zollikon<br />

Ulrich Brandenberger, Weiach<br />

Sebastian Brändli, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Braun, Basel<br />

Werner Bremi, Geroldswil<br />

Karin Brönnimann, Altikon<br />

Markus Brühlmeier, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Bruppacher, Forch<br />

Barbara Bucher, Rüschlikon<br />

Verena Buchmann, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Bührer, <strong>Zürich</strong><br />

Rosemarie Buri, Uster<br />

Fritz Büsser, <strong>Zürich</strong><br />

Alfred Bütikofer, Winterthur<br />

Margot Clausen, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />

Viktor Dammann, Rüschlikon<br />

Jürg de Spindler, Baar<br />

Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />

Rudolf Diggelmann, Zumikon<br />

Edouard Duc, <strong>Zürich</strong><br />

Edwin Dünki, Niederglatt<br />

Robert Dünki, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Rudolf Dütsch, Schaffhausen<br />

Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />

Lina Ehrsam, <strong>Zürich</strong><br />

Jean Esseiva, Winterthur<br />

Christoph Fehr, Brütten<br />

René Felder, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Fenner, Rifferswil<br />

Hans Fischer, Fällanden<br />

Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />

Marianne Flüeler, <strong>Zürich</strong><br />

Christina Frehner­Bühler, Gümligen<br />

Wolfgang Froriep, Rudolfstetten


Heinrich Führer, Bülach<br />

Max Furrer, <strong>Zürich</strong><br />

Eduard Gibel, Dietikon<br />

Margit Gigerl, <strong>Zürich</strong><br />

Josef Gisler, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Glaus, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Gloor, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Gnädinger, Frauenfeld<br />

Margot Gossweiler, <strong>Zürich</strong><br />

Ulrich Grolik, DE­Berlin<br />

Emil Gross, Pfäffikon ZH<br />

Erich Gujer, <strong>Zürich</strong><br />

André Gut, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Gut, Wollerau<br />

Christian Martin Gutekunst, <strong>Zürich</strong><br />

Wilfried Gutmann, Horgen<br />

Martin Haas, Winterthur<br />

Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />

Stefan Hafner, DE­Marburg<br />

Marianne Härri, Winterthur<br />

Rudolf Hauser, <strong>Zürich</strong><br />

René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />

Walter Hertig, Kloten<br />

David Hess, Berikon<br />

Hans­Jürg Hintermann, Riedt­Neerach<br />

Hillmar Höber, <strong>Zürich</strong><br />

Willy Hug, Affoltern am Albis<br />

Hugo Hungerbühler, Rüti ZH<br />

Thomas Huonker, <strong>Zürich</strong><br />

Philipp Hürlimann­Friebus, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Hürlimann, <strong>Zürich</strong><br />

Esther Hüsler, Olten<br />

Karin Huser, <strong>Zürich</strong><br />

Jan Hyllested, DK­Randers<br />

Martin Illi, Kilchberg ZH<br />

Thomas Illi, Wolfhausen<br />

Hans Inäbnit, Hombrechtikon<br />

Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />

Eveline Isler, <strong>Zürich</strong><br />

Hedi Jucker­Schwarz, Rüti ZH<br />

Andreas Käthner, Marthalen<br />

René Kalt, Maur<br />

Robert Karrer, <strong>Zürich</strong><br />

Bruno Keller, Hettlingen<br />

Jakob Keller, Rümlang<br />

Sylvie Keller, Dietikon<br />

Rolf Kläui, Pfäffikon ZH<br />

Andreas Knecht, Bassersdorf<br />

Bruno Knecht, Pfäffikon ZH<br />

Peter Köhler, Meilen<br />

Pierre Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Hubert Krucker, Volketswil<br />

Konrad J. Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Oliver Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Eugen Kull, Herrliberg<br />

Thomas Kull, Zollikon<br />

Anton Künzi, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst Landolt, Hütten<br />

Felix Landolt, <strong>Zürich</strong><br />

Erich Lang, <strong>Zürich</strong><br />

Kurt Langhard, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Lätsch, Jona<br />

Michael Lauener, Schwerzenbach<br />

Christiane Lentjes Meili, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Leonhard, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Letsch, Zollikon<br />

Theo Leuthold, Volketswil<br />

Beatrice Luginbühl, <strong>Zürich</strong><br />

Hugo Maeder, Dübendorf<br />

Simon Mäder, Obermeilen<br />

Sibylle Marti, <strong>Zürich</strong><br />

Torsten Maybach, <strong>Zürich</strong><br />

Adolf Meier­Schwager, Meilen<br />

Andres Meier, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Meier, Waltenschwil<br />

Walter Meier, Eglisau<br />

Esther Meierhofer Ezeibe, <strong>Zürich</strong><br />

Theresia Meili­Stalder, Hedingen<br />

Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />

Brigitte Meles, Basel<br />

Ruth Messikommer, Seegräben<br />

Werner Messikommer, Seegräben<br />

Helmut Meyer, <strong>Zürich</strong><br />

Pio Meyer, Wald ZH<br />

Christoph Mörgeli, Uerikon<br />

Claudia Moritzi, Greifensee<br />

Rolf Mösli, Kriessern<br />

Andreas Müller, Hausen am Albis<br />

Doris Müller­Füglistaler, Dietlikon<br />

Hansruedi Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Verena E. Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />

Urs H. Naegeli­Frutschi, <strong>Zürich</strong><br />

Thomas Neukom, Rafz<br />

Leo Niggli, Weiningen<br />

Gian­Andrea Nogler, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />

Eugen Ott, Neftenbach<br />

Pascal Pauli, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Peyer, Oberengstringen<br />

Kurt Pfenninger, Stäfa<br />

Bruno Pfister, Egg<br />

Hansueli Pfister, Winterthur<br />

Heinz Pfleghard, Epalinges<br />

Othmar Pfyl­Treier, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Plüss, Küsnacht ZH<br />

Adrian Pretto­Zugorka, Kilchberg ZH<br />

Christian Rahn, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />

Josua Raster, Hinwil<br />

Urs Rauber, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Reber, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Reichling, Stäfa<br />

Daniel Reuter, <strong>Zürich</strong><br />

Felix Richner, Bubikon<br />

Bernhard Rieder, <strong>Zürich</strong><br />

Joseph Ries, <strong>Zürich</strong><br />

Werner Rieser, Dübendorf<br />

Peter und Ruth Ringger­Meier,<br />

Schlieren<br />

August Rohr, Diesbach<br />

Anton Roos­Meyer, Dübendorf<br />

Franz Roos­Stanko, Dübendorf<br />

Andrea Rosenbusch, <strong>Zürich</strong><br />

Alex Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Ulrich Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Michael Rutherfoord, <strong>Zürich</strong><br />

Gregor A. Rutz, Zollikon<br />

Roger Sablonier, Zug<br />

Aurelia Schaad, Eglisau<br />

Susi Schäppi, Küsnacht ZH<br />

Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />

Beatrice Schärli, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Scheck, Schaffhausen<br />

Claus Schellenberg, <strong>Zürich</strong><br />

Jakob Schildknecht, Weiningen<br />

Mathias Schindler, Mönchaltorf<br />

Hedwig Schläpfer­Denzler, Schlieren<br />

Roger Schlegel, Männedorf<br />

Ulrich Schlüer, Flaach<br />

Bruno Schmid, Uster<br />

Caesar Schmid, Zufikon<br />

Frieda Schmid­Bai, Oberägeri<br />

Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />

Jacques Schmid, Herrliberg<br />

Jürg Schmid, Volketswil<br />

Regula Schmid Keeling, Küsnacht ZH<br />

Stefan G. Schmid, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Schmidhauser, <strong>Zürich</strong><br />

Bernhard Schneider, Ottenbach<br />

Boris Schneider, <strong>Zürich</strong><br />

Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH<br />

Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong><br />

Roman G. Schönauer, <strong>Zürich</strong><br />

Clausdieter Schott, Zumikon<br />

Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />

Peter Schweizer, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Schwyzer, Dübendorf<br />

Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />

Matthias Senn, <strong>Zürich</strong><br />

Georg Sibler, <strong>Zürich</strong><br />

Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />

Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />

Christian Sieber, Adliswil<br />

Dominik Sieber, <strong>Zürich</strong><br />

Hansjörg Siegenthaler, <strong>Zürich</strong><br />

Armin Sierszyn, Bäretswil<br />

Otto Sigg, Hettlingen<br />

Margrit Silberer, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Simmler, Wetzikon ZH<br />

Claudio Soliva, Effretikon<br />

Stefan Sonderegger, Herisau<br />

Hans Spillmann, Uster<br />

Kurt Spillmann, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Spörri, Zollikon<br />

Walter Sprenger, Bauma<br />

Peter Stadler, <strong>Zürich</strong><br />

Antonietta Staub, <strong>Zürich</strong><br />

Riccardo Steiner, Neftenbach<br />

Roman Sticher, Muri AG<br />

Franz Stocker, <strong>Zürich</strong><br />

Markus Stromer, Luzern<br />

Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />

Meinrad Suter, Hettlingen<br />

Meinrad Suter, Rickenbach­Attikon<br />

Werner Suter, Maur<br />

Annatina Tam, Uster<br />

Alfred R. Tanner, Rüti ZH<br />

Sarah Taraz­Niederer, Boppelsen<br />

Walter Tessarolo, Hütten<br />

Denise Thoma, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />

Karl Traber, <strong>Zürich</strong><br />

Hans­Peter Trutmann, Dietikon<br />

Conrad Ulrich, <strong>Zürich</strong><br />

Klaus Urner, <strong>Zürich</strong><br />

Susi Verheyen, Stadel<br />

Rudolf Vögele, <strong>Zürich</strong><br />

Guido von Castelberg, <strong>Zürich</strong><br />

Reinhard von Meiss, <strong>Zürich</strong><br />

Mario von Moos, Fehraltorf<br />

Marc von Schulthess, Zollikon<br />

Iris Vontobel, 8053 <strong>Zürich</strong><br />

David und Martha von Wyss,<br />

Richterswil<br />

Eva Wagner­Herzog, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Walser, Dübendorf<br />

Emil Walthard, Küsnacht ZH<br />

Béatrice Walthert, Baden­Rütihof<br />

Erich Walthert, Baden­Rütihof<br />

André Weibel, Erlenbach ZH<br />

Thomas Weibel, Gossau SG<br />

Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />

Reto Weiss, <strong>Zürich</strong><br />

Philippe Welti, <strong>Zürich</strong><br />

Christine Werndli Storni, Bachs<br />

Janos Wettstein, <strong>Zürich</strong><br />

Gertrud Weymuth­Morf, Fällanden<br />

Markus Wickihalder, Zell<br />

Robert Widler­Bosshard, Weisslingen<br />

Georg Wiederkehr, Bäch<br />

Béatrice Wiggenhauser, Dübendorf<br />

Hans­Jörg Wirz, <strong>Zürich</strong><br />

Heidi Wolff, Volketswil<br />

Stefan Woodtli, Sternenberg<br />

Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />

Samuel Wyder, Aesch­Forch<br />

Jaime Wyss, Dübendorf<br />

Pit Wyss, Dielsdorf<br />

Benedikt Zäch, Winterthur<br />

Peter Ziegler, Wädenswil<br />

Dieter Zobl, Rüschlikon<br />

Jakob Zollinger, Ottikon<br />

Franz Felix Züsli, <strong>Zürich</strong><br />

Annette Zweifel Färber, Uster<br />

Jakob Zweifel, <strong>Zürich</strong><br />

Josef Zweifel, Urdorf<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 47


Impressum<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Typografie Werner Bühlmann<br />

Abbildungen <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Matthias Jurt<br />

Schweizerisches Landesmuseum<br />

Druck Inka Druck AG<br />

Copyright © 2010 by <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Winterthurerstrasse 170<br />

CH-8057 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 635 69 11<br />

Fax +41 44 635 69 05<br />

staatsarchivzh@ji.zh.ch<br />

www.staatsarchiv.zh.ch<br />

Öffnungszeiten Lesesaal<br />

Dienstag bis Freitag 07:45 –17:15 Uhr<br />

Samstag 07:45 –11:45 Uhr<br />

Montag geschlossen

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