Gutachten der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz zur ...

Rückstellungsquote
Der Anteil der Rückstellungen am Gesamtkapital wird als Rückstellungsquote bezeichnet. Sie zeigt,
mit welchem Anteil die Kommune durch Rückstellungen finanziert ist. Zweck der Rückstellungsbildung
ist die Erfassung von Zahlungsverpflichtungen, die bereits sicher oder zumindest wahrscheinlich in der
Zukunft eintreten werden. Der prozentuale Wert zum Gesamtkapital sollte möglichst niedrig sein.
In der Gemeinde Bobenheim-Roxheim ergibt sich eine Rückstellungsquote von rund 9 %. Die
Rückstellungen setzen sich dabei aus Pensions- und Beihilferückstellungen, Rückstellungen für
Altersteilzeit und für nicht Anspruch genommenen Urlaub zusammen.
Fremdkapitalquote
Die Fremdkapitalquote ist eine Kennzahl, die anzeigt, wie hoch der Anteil des Fremdkapitals am
Gesamtkapital ist. Grundsätzlich gilt, dass je niedriger dieser Verschuldungswert, die wirtschaftliche
Situation als vorteilhafter zu interpretieren ist. Ein höherer oder steigender Wert verursacht höhere
Zinsaufwendungen, die erst erwirtschaftet werden müssen. Zudem steigt die Abhängigkeit von
Kapitalgebern.
Für die Gemeinde Bobenheim-Roxheim ist eine Fremdkapitalquote von rund 7 % festzustellen.
Investitionskreditquote
Das Verhältnis zwischen Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen für Investitionen und dem
Gesamtkapital der Bilanz auf der Passivseite wird als Investitionskreditquote bezeichnet. Der Wert
sollte möglichst gering sein.
Die Investitionskreditquote beträgt nur rund 5 % in der Gemeinde Bobenheim-Roxheim.
Liquiditätskreditquote
Die Liquiditätskreditquote ergibt sich aus dem Anteil aus Verbindlichkeiten für Kreditaufnahmen für die
Liquiditätssicherung zum Gesamtkapital.
In der Gemeinde Bobenheim-Roxheim wird unter dem Bilanzposten ein Wert von 0 € ausgewiesen,
womit sich eine Liquiditätskreditquote von 0 % errechnet. Dieses Ergebnis ist im Landesvergleich
positiv zu werten.
Liquidität 2. Grades
Für diese Kennzahl wird die Summe aus liquiden Mitteln und kurzfristigen Forderungen im Verhältnis
zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Die Liquidität 2. Grades gibt Aufschluss über das Risiko
der Zahlungsfähigkeit einer Kommune. Dabei gilt, dass die liquiden Mittel zuzüglich der kurzfristigen
Forderungen mindestens so hoch sein sollten, wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Liquidität 2.
Grades sollte somit mindestens 100 Prozent betragen. Aus Vereinfachungsgründen wurde in der Be-
rechnung auf die gesamte Summe der Forderungen und Verbindlichkeiten abgestellt.
Für die Gemeinde Bobenheim-Roxheim ergibt sich aus der vorliegenden Bilanz eine Liquidität 2.
Grades von rund 284 % und ist somit in der Lage, die Verbindlichkeiten zu bezahlen. Die Gemeinde
kann die derzeit bestehenden Verbindlichkeiten zu 100% mit eigenen Mitteln begleichen. Gemäß dem
Seite 75 von 136