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Quo vadis, iSeries - Midrange Magazin

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MÄRZ 2003<br />

AUSGABE 146<br />

3 10,70<br />

CHF 21,00<br />

305819I98E<br />

ISSN 0946-2880<br />

B 30465<br />

MAGAZIN<br />

MIDRANGE<br />

IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk<br />

+ Automotive + Pharma + Chemie + Food + Logistik +<br />

Branchen-<br />

Applikationen<br />

Der Weg zum e-Business on Demand<br />

<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong>?<br />

Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />

Das Reich der Mitte<br />

<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />

Im passenden Rahmen<br />

Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />

Tuning der Datenintegration<br />

Marktübersicht<br />

Peripherie: Thin Clients,<br />

Router, Spezialdrucker<br />

Technik-Forum<br />

Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />

Mit Sonderheft<br />

• eServer- und <strong>iSeries</strong>-Lösungen<br />

auf der CeBIT 2003<br />

I.T.P. VERLAG


Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Schöner Schein<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Editorial<br />

Schrilles Design, modernste Schriftarten, irre Pop-ups und verquere<br />

Navigationsstrukturen: Wofür so manches Unternehmen in den<br />

Anfängen des World Wide Web noch mit Auszeichnungen überschüttet<br />

wurde, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Die wahren Gründe,<br />

warum Online-Besucher wiederkommen, sind folgende: Gute Inhalte,<br />

einfache Bedienbarkeit, schnelle Ladezeiten und Aktualität. Das in<br />

Kombination sorgt für Stammkundschaft auf der Homepage.<br />

Rund 700.000 Menschen haben kaum eine Chance, sich zu Stammkunden<br />

zu entwickeln: sie scheitern meist schon an den Auffahrten<br />

zur Datenautobahn. Genau so viele Sehbehinderte gibt es nämlich<br />

allein in Deutschland, und deren Zugangsmöglichkeiten zu unseren<br />

Web-Aktivitäten hängt auch von unserer Wachsamkeit beim Aufbau<br />

und Design der Internet-Präsenzen ab. Es bedarf keiner Unsummen,<br />

um Content auch für Blinde hör-, fühl- und damit erlebbar zu<br />

machen. Die Gleichstellung hat ganz nebenbei sogar noch technische<br />

und betriebswirtschaftliche Vorteile: Unabhängigkeit von den<br />

Limitationen verschiedener Endgeräte, reduzierte Komplexität bei<br />

Navigation und Inhalt, raschere Ladezeiten und geringere Kosten für<br />

Netzwerkbandbreite. Die bessere Indizierung in Suchmaschinen nicht<br />

zu vergessen, die funktionieren nämlich exakt so wie Screen-Reader.<br />

Mehr als 7,5 Prozent der männlichen Bevölkerung leidet unter<br />

einer Rot/Grün-Schwäche (im Volksmund: Farbenblindheit). Was<br />

nützt also die schönste Farbgebung im Web, wenn die Inhalte im<br />

schlimmsten Fall unsichtbar bleiben? Klicken Sie doch einfach mal<br />

auf www.vischeck.com, hier gibt es Beispiele dafür, wie ein Farbenblinder<br />

die Welt sieht. Wie ein Blinder im Internet surft, habe ich<br />

vor kurzem beobachten dürfen und war erschrocken, welche Hürden<br />

unsere Web Sites aufweisen. Wenn Sie die Ihren auf Barrieren<br />

prüfen wollen, finden Sie Details unter www.bik-online.info.<br />

Wenn auch ein Blinder online „Futter“ findet, hat das nicht nur mit<br />

einem höheren Kundenpotenzial, sondern insbesondere mit sozialer<br />

Verantwortung zu tun. Wer die als Argument nicht gelten lässt,<br />

darf gern auch egoistisch denken: Mit zunehmendem Alter nimmt<br />

bekanntlich auch die Sehschärfe ab. „Randgruppen“ in die Online-<br />

Planung einzubeziehen, ist auch in Zeiten knapper Budgets möglich<br />

– tun Sie’s. Damit sie auch morgen noch – Sie wissen schon ...<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Michael Wirt<br />

3


Branchen-Applikationen<br />

Eine für alle oder für jeden etwas Eigenes? Wer sich<br />

heute auf die Suche nach einer Software zur Abbildung<br />

seiner Geschäftsprozesse begibt, hat die große Auswahl.<br />

Die Crux liegt auf dem „E“ wie Enterprise, denn je nach<br />

Branche und Aufgabe innerhalb der Supply Chain weichen<br />

auch die Anforderungen an die Software voneinander ab.<br />

Eine grundlegende Entscheidung liegt in der Wahl<br />

zwischen einer Individual- oder einer Standardlösung.<br />

4<br />

Ian Jarman<br />

<strong>iSeries</strong> Product Manager IBM<br />

eServer:<br />

„Capacity on Demand ist eine<br />

der klassischen, Customer-<br />

Driven Features. Was die<br />

Kunden jetzt wollen, geht über<br />

das allgemeine CoD hinaus –<br />

sie fordern temporäre<br />

Kapazitäten. Wer einen<br />

Ein-Tages-Peak hat, will den<br />

auch handeln können.“<br />

Frank Schiewer<br />

Country-Manager J.D. Edwards<br />

Deutschland GmbH<br />

„Standardsoftware mit integrierter<br />

Enterprise Application<br />

Integration- (EAI-) Funktionalität<br />

verringert den Aufwand<br />

zur Pflege von Schnittstellen<br />

erheblich und erleichtert so die<br />

Verbindung von Mittelstand und<br />

Großindustrie.“<br />

Inhalt<br />

Titelthema<br />

Jenseits der Stange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Branchen-Applikationen<br />

Perfect Partnership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Trends in der Fertigungsindustrie<br />

Branchenorientiertes CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Spezielle Lösungen für angepasste Prozesse<br />

Alles im Fluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Flexibles Lagerkonzept bei EDEKA Südwest<br />

Transparenz auf allen Wegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Reiff-Gruppe verbessert Abläufe im Rechnungswesen<br />

Automotive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Mittelstand mit OGS ERP-Lösung<br />

Alles andere kommt nicht in die Dose . . . . . . . . . . 16<br />

Dosenpfand-Verordnung mit DCW umsetzen<br />

Evolution der SCM-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Erweiterte Einbindung externer Geschäftsprozesse<br />

Durchgängige Fertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

ERP-Einsatz bei mittelständischen Prozessfertigern<br />

Aktuelles<br />

Software Hersteller kennen die Branche . . . . . . . . 22<br />

Die Frage des Monats im Januar 2003<br />

<strong>iSeries</strong> Server für die Universität . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Integration kommerzieller e-Server im Hochschulbetrieb<br />

<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Der Weg zum e-Business on Demand<br />

Das gewisse Extra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Mehr als Unterstützung bei Veranstaltungen<br />

Das Reich der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />

Im passenden Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />

Macher der Märkte<br />

Macher der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34


Technik & Integration<br />

Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />

Weg durch die Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Servicefreundlichkeit mit AIX und dem Inventory Scout<br />

Tuning der Datenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />

Host-Daten importieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Tool automatisiert den Datentransfer<br />

Dateizugriffe aufzeichnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

SQL und Journaling<br />

Marktübersicht<br />

Funktionalität rauf – Preise runter . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />

Tabellarische Anbieterübersicht . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Effektive Drucklösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

In Krisenzeiten lohnt Investieren mit Sinn und Verstand<br />

Keep it simple stupid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Reduzierte Kosten durch Thin Clients<br />

eBusiness auch via Twinax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Router-basierte Netzwerke in ihrer Entwicklung<br />

Reduktion des Aufwandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Einsatz der Thin-Client-Technologie im Unternehmen<br />

Rubriken<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Inserenten/Beilagen/GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Impressum<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN · ISSN 0946-2880<br />

Herausgeber: Michael Wirt<br />

Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.)<br />

Redaktion: Thomas Seibold (T. S.), Klaus-Dieter Jägle (KDJ),<br />

Irina Hesselink (I.H.), Robert Engel (R.E.)<br />

� (+49) 08191/9649-26 · > redaktion@midrangemagazin.de<br />

Anzeigen:<br />

PLZ 0 – 4: Waltraud Mayr � (+49) 08191/9649-23<br />

> waltraud.mayr@midrangemagazin.de<br />

PLZ 5 – 9: Brigitte Wildmann, � (+49) 08191/9649-24<br />

> brigitte.wildmann@midrangemagazin.de<br />

Ausland: Waltraud Mayr, � (+49) 08191/9649-23<br />

Technischer Redakteur: Robert Engel, � (+49) 09563/74060<br />

Illustrationen: Günter Ludwig<br />

Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier<br />

Bezugspreise (1-Jahresabo):<br />

Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,–<br />

Erscheinungsweise: 12 Ausgaben p. A., zum Ende des Vormonats<br />

Tatsächlich verbreitete Auflage:<br />

gem. IVW IV/02: 19.531<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Media-Daten Nr. 13/2003<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Dateien aufzeichnen<br />

Im Falle des Zugriffs auf die<br />

Datenbank eines Servers, sei<br />

es von einem RPG- oder von<br />

einem COBOL-Programm einer<br />

anderen <strong>iSeries</strong> oder von einem<br />

Java-Programm eines beliebigen<br />

Rechners im Netzwerk, erstellt<br />

man sich einfach so viele Connections,<br />

wie man braucht, oder<br />

entnimmt sich aus einem Pool für<br />

jede Transaktion eine neue.<br />

Urheberrecht: Alle im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN erschienenen Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen<br />

sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich<br />

eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot der<br />

Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der Veröffentlichung<br />

kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder<br />

verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist.<br />

Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />

Die wirtschaftlichen Zeiten sind nicht gerade rosig,<br />

auch in den IT-Abteilungen wird der Rotstift angesetzt.<br />

Rational sind die Investitionsentscheidungen aber<br />

nicht immer – wie unter anderem die Thin Client-Marktzahlen<br />

belegen ...<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V.<br />

Haftung: Für den Fall, dass im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN unzutreffende<br />

Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder<br />

Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung<br />

nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter<br />

in Betracht. IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der<br />

International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />

unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag<br />

keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei<br />

Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung)<br />

bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />

PRODUKTION<br />

Produktionsleitung: Michael Wirt<br />

Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service<br />

Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus<br />

VERLAG<br />

I.T.P.-Verlags GmbH<br />

Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering<br />

� (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661<br />

> service@midrangemagazin.de · � www.<strong>Midrange</strong><strong>Magazin</strong>.de<br />

Gesellschafter: U. E. Jäkel<br />

Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle<br />

Marketing: Klaus-Dieter Jägle<br />

Abonnentenservice: � (+49) 08191/9649-25<br />

Bankverbindung Deutschland: Landsberg-Ammersee Bank eG<br />

Kto-Nr. 5 137 500, BLZ 700 916 00<br />

5


Titelthema<br />

Branchen-Applikationen – Automotive, Pharma, Chemie, Food, Logistik<br />

Drehen wir das Rad der Zeit in der IT-<br />

Geschichte zurück. Nicht bis Konrad<br />

Zuse, keine Sorge, sagen wir nur bis<br />

Mitte der 60-er Jahre, als die IBM ihr<br />

legendäres System/360 auf den Markt<br />

brachte. Viele Dinge waren damals<br />

weniger ausgeprägt: Die wenigen Auto-<br />

Typen auf den Straßen konnte man mit<br />

etwas Übung schon am Geräusch unterscheiden,<br />

ein Telefon hatte bei weitem<br />

nicht jeder (im Haus!), und auf<br />

Mallorca waren mehr Einheimische als<br />

Touristen anzutreffen. Auch die Industrie-Landschaft<br />

war zu jener Zeit<br />

viel weniger spezifi ziert. Seit Verfügbarkeit<br />

der ersten Business-Lösungen hat<br />

sich dieses Bild jedoch grundlegend<br />

verändert.<br />

Eine für alle ...<br />

Heute sind die Anforderungen an ERP-<br />

Standardsoftware so unterschiedlich,<br />

wie die hohe Zahl der Branchen, in denen<br />

sie zum Einsatz kommt. Diese mit<br />

6 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Jenseits der Stange<br />

Wer sich heute auf die Suche nach einer Software zur Abbildung seiner Geschäftsprozesse begibt, hat die große Auswahl. Die Crux bei ERP-Lösungen<br />

liegt auf dem „E“ wie Enterprise, denn je nach Branche und Aufgabe innerhalb der Supply Chain weichen auch die Anforderungen an die Software<br />

voneinander ab. Eine grundlegende Entscheidung liegt in der Wahl zwischen der Anschaffung einer Individual- oder einer Standardlösung.<br />

einem einzigen Produkt adäquat abzudecken,<br />

ist ein Anspruch, den selbst die<br />

IT-Riesen aufgegeben haben. Denn um<br />

das zu erreichen, müssten sie entweder<br />

alle erdenklichen Aufgaben abbilden<br />

können und damit per se als Monolithen<br />

die Ressourcen der Unternehmen belasten,<br />

oder im Standard so fl exibel sein,<br />

dass sich alle Spezialitäten der jeweiligen<br />

Branche schnell und einfach nachträglich<br />

einrichten lassen. Gerade im<br />

letzten Punkt trennt sich jedoch noch<br />

immer die Spreu vom Weizen, da die<br />

Erhaltung von Customizings über die<br />

Release-Wechsel hinweg problematisch<br />

ist.<br />

... oder für jeden etwas Eigenes?<br />

In der Konsequenz ist eine große Zahl<br />

von Branchenlösungen entstanden. So<br />

zum Beispiel Software für die chemische<br />

und pharmazeutische Industrie, die der<br />

Problematik von Wirkstoffgehalten und<br />

Gefahrstoffen samt den besonderen<br />

Anforderungen an die Anlagensicherheit<br />

Rechnung trägt, oder auch spezielle<br />

Automotive-Lösungen: Hier kommt es<br />

in erster Linie auf Schnelligkeit an und<br />

damit auf die kommunikative Vernetzung<br />

innerhalb der Supply Chain. Justin-Time<br />

heißt das Zauberwort, und die<br />

herstellungstechnische bzw. logistische<br />

Verantwortung liegt oft in einzelnen<br />

Abteilungen, die sich untereinander wie<br />

Kunden und Lieferanten verhalten. Das<br />

erfordert eine durchgängige Informationstransparenz<br />

bei allen Beteiligten –<br />

vom Rohstoff bis hin zum Endprodukt<br />

und eine prozessorientierte Abbildung<br />

der Stammdaten im ERP-System.<br />

Logistik als horizontale<br />

Anforderung<br />

Bei näherer Betrachtung von Branchenlösungen<br />

nimmt die Logistik eine Sonderstellung<br />

ein. Handelt es sich doch um<br />

einen Unternehmensbereich, der sich so<br />

gut wie durch alle Branchen zieht, ähn-


lich wie die Finanzbuchhaltung oder das<br />

Kundenmanagement. Natürlich stellt<br />

sich die Logistik eines Großhändlers für<br />

Backwaren völlig anders dar als die eines<br />

Mineralölkonzerns. Sieht man die<br />

Logistik als Tätigkeitsschwerpunkt eines<br />

Unternehmens an, zum Beispiel als<br />

Kerngeschäft von Distributoren und<br />

Speditionen, so sind die entsprechenden<br />

Applikationen durchaus auch als vertikale<br />

Lösungen anzusehen. Auch hier<br />

lässt sich demnach die Frage stellen, ob<br />

eine Standardsoftware an die Grenzen<br />

des Möglichen stößt.<br />

Sie interessieren sich für<br />

Branchenlösungen?<br />

Ein Blick auf<br />

www.<strong>Midrange</strong>-Solution-Finder.de<br />

lohnt sich mit Sicherheit!<br />

Besonderheiten im<br />

Pharma-Bereich<br />

Werfen wir einen Blick auf pharmazeutische<br />

Produkte: Diese erfordern aufgrund<br />

sehr strenger gesetzlicher Vorschriften<br />

ein ganz besonderes Fertigungsmanagement.<br />

Daher müssen viele<br />

Herstellungsprozesse und entsprechend<br />

auch die EDV-Systeme validiert werden,<br />

um eine konstante Produktqualität<br />

nachweisen und gewährleisten zu können.<br />

In der Distribution von pharmazeutischen<br />

wie auch medizinischen Produkten<br />

setzen die sehr hohen Transaktionsvolumina<br />

bei zum Teil sehr kleinen<br />

Artikelmengen hohe Anforderungen an<br />

die Systeme – 50.000 Bestellzeilen pro<br />

Stunde sind vor diesem Hintergrund<br />

keine Seltenheit.<br />

Nahrungsmittelindustrie und<br />

die Haltbarkeit<br />

Der Umgang mit verderblichen Produkten<br />

zählt zu den größten Herausforderungen<br />

im Food-Bereich. Im Produktionsprozess<br />

ist es gerade dann, wenn das<br />

Endprodukt Qualitätsmängel aufweist,<br />

von großer Wichtigkeit, die verschiedenen<br />

Zulieferprodukte über eine durchgängige<br />

Chargenverfolgung lückenlos<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

dokumentieren zu können. Skurril klingende<br />

Module wie die „Schnittmusterzerlegung<br />

in der Fleischproduktion“<br />

geben ein Gefühl dafür, wie ausgefallen<br />

die Anforderungen der Lebensmittelbranche<br />

sein können. Im Handel ist neben<br />

dem Haltbarkeitsdatum in Verbindung<br />

mit einer intelligenten Platzierung<br />

– je kürzer haltbar, desto weiter nach<br />

vorne im Regal – die Inventur als Bereich<br />

zu nennen, der besondere Anforderungen<br />

an die IT-Systeme stellt.<br />

Standard- vs. Individuallösungen<br />

Heute sind so gut wie alle Nischen für<br />

Branchenstandardlösungen besetzt. Die<br />

Wurzeln dieser Applikationen liegen in<br />

Individual-Ansätzen begründet, die später<br />

zum Standard abstrahiert wurden,<br />

oder in von vornherein als Standardprodukt<br />

ausgelegter Software, deren Customizing-Versionen<br />

man forthin isoliert<br />

und separat vermarktet hat. Alternativ<br />

bilden heute nach wie vor viele Unternehmen<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen ihre Prozesse mit Individualsoftware<br />

ab. Diese grenzt sich von Standardlösungen<br />

nicht nur in einer wirtschaftlichen,<br />

sondern durchaus auch in<br />

einer inhaltlichen Dimension ab.<br />

Kein Kardinalsweg<br />

Individuallösung oder Standard? Einen<br />

Kardinalsweg gibt es in dieser Frage<br />

leider nicht. Je nach Spezialisierungsgrad<br />

ist sie letztendlich im Einzelfall zu<br />

entscheiden. Dabei können Aspekte wie<br />

die Dynamik der zu erwartenden Entwicklungen<br />

genauso eine Rolle spielen<br />

wie der Grad der Einbindung in die<br />

Supply Chain. Die vorliegende Ausgabe<br />

gibt einen Einblick in die Anforderungen<br />

und Probleme der unterschiedlichsten<br />

Branchen, der über den Tellerrand<br />

der eigenen Problemstellungen hinaus<br />

reicht – eine Perspektive, die sich lohnen<br />

kann, denn nicht selten entstehen Lösungen<br />

durch Transferleistungen aus<br />

Ansätzen fremder oder nur verwandter<br />

Bereiche. In diesem Sinne: Viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre Ihres <strong>Midrange</strong><br />

<strong>Magazin</strong>s.<br />

M.W.<br />

Anzeige<br />

Titelthema<br />

7


Titelthema<br />

Trends in der Fertigungsindustrie<br />

Modernes Wirtschaften wird immer komplexer.<br />

Damit steigen auch die Anforderungen an<br />

die IT. Der folgende Beitrag zeigt auf, welche<br />

maßgeblichen Trends es in der Fertigungsindustrie<br />

gibt und welche Anforderungen<br />

sich daraus für moderne Unternehmenssysteme<br />

ergeben.<br />

Betrachtet man die Entwicklungen in<br />

der Fertigungsindustrie, kristallisieren<br />

sich maßgebliche Trends heraus.<br />

Unternehmen gehen immer stärker dazu<br />

über, sich auf ihre Kernkompetenzen zu<br />

beschränken und die Produktion an<br />

Fremdfirmen auszulagern. In Einzelfällen<br />

kann es durchaus dazu kommen,<br />

dass sich der Anteil der Eigenfertigung<br />

an der Wertschöpfungskette erhöht;<br />

insgesamt gesehen ist der Anteil aber<br />

rückläufig.<br />

Durch Auslagerung beziehungsweise<br />

Verlagerung wird die Lieferkette länger<br />

und komplexer. An die Stelle eigener<br />

Abteilungen vor Ort treten externe Partner.<br />

Dadurch kommt es zu einer Verein-<br />

fachung der Produktionsprozesse im eigenen<br />

Unternehmen, dem die höhere<br />

Komplexität der gesamten Produktion<br />

gegenübersteht. Die Lieferkette wird<br />

auch durch die zunehmende räumliche<br />

Trennung von Geschäftsbereichen innerhalb<br />

eines Unternehmens komplexer.<br />

Häufig arbeiten Firmenleitung, Vertrieb<br />

und Produktion an unterschiedlichen<br />

Standorten, nicht selten in unterschiedlichen<br />

Ländern. Mit dem Just-in-Time-Konzept,<br />

das eine Reduzierung der<br />

Lagerbestände und Lagerhaltungskosten<br />

anstrebt, werden die gefertigten und<br />

gelieferten Stückzahlen niedriger. Produziert<br />

und geliefert wird nur noch das,<br />

was direkt benötigt wird.<br />

Als Konsequenz aus den oben genannten<br />

Fakten erhöht sich das Transaktionsvolumen<br />

zwischen den Geschäftspartnern.<br />

Das ist auch nicht zuletzt eine<br />

Folge der wachsenden Zahl der Beteiligten<br />

an der Lieferkette. Mit dem Transaktionsvolumen<br />

steigen auch die Transaktionskosten.<br />

Die Kostensituation<br />

wird dadurch ebenfalls komplexer: Der<br />

Anteil der direkt sichtbaren Kosten der<br />

8 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Perfect Partnership<br />

Fertigung sinkt, der Anteil der weniger<br />

leicht zuzuordnenden Kosten steigt.<br />

Die Produktlebenszyklen werden kürzer.<br />

Oft sind die Produkte bereits kurze Zeit<br />

nach ihrer Markteinführung überholt.<br />

Durch die kürzer werdenden Produktlebenszyklen<br />

wird es schwieriger, den Bedarf<br />

zu antizipieren und die Produktion<br />

sowie die davon abhängige Beschaffung<br />

zu planen. Die Flexibilität der Lieferkette<br />

wird größer, da bei Lieferproblemen neue<br />

Lieferanten eingebunden werden, es damit<br />

also neue Mitglieder gibt.<br />

Transparenz der Lieferkette<br />

Damit ergeben sich neue Anforderungen<br />

an moderne Unternehmenssoftwaresysteme.<br />

Die konventionellen ERP-Systeme<br />

verfolgten das Ziel, die Abläufe innerhalb<br />

eines Unternehmens abzubilden<br />

und zu optimieren. Gefordert sind jetzt<br />

Systeme, mit denen Firmen in der Lage<br />

sind, die Transparenz in der gesamten<br />

Lieferkette zu erhöhen und, falls erforderlich,<br />

alternative Beschaffungswege<br />

zu beschreiten.<br />

Das setzt präzise Informationen über<br />

Bedarf und Lieferfähigkeiten voraus –<br />

und zwar über die gesamte Lieferkette<br />

hinweg. Voraussetzung dafür wiederum<br />

ist eine informelle und informationstechnologische<br />

Integration der Systeme<br />

innerhalb von Lieferketten: Die<br />

klassische Trennung des Informationsflusses<br />

an den Unternehmensgrenzen<br />

muss aufgehoben werden, die Lieferkette<br />

über die Unternehmensgrenzen hinaus<br />

als Ganzes betrachtet werden.<br />

Vorteile der Collaboration<br />

Das dahinterstehende Konzept wird als<br />

Collaboration, Collaborative Commerce<br />

bzw. C-Commerce oder Zusammenarbeit<br />

bezeichnet. Man könnte es aber<br />

auch als Perfect Partnership benennen,<br />

ein meines Erachtens besserer Ausdruck,


da er weniger die Methode als vielmehr<br />

das Ziel zum Ausdruck bringt. Da sich<br />

der Begriff jedoch noch nicht durchgesetzt<br />

hat, soll in der Folge der weiter<br />

verbreitete Begriff Collaboration verwendet<br />

werden. Mit der intensivierten<br />

Zusammenarbeit ergeben sich für Unternehmen<br />

sechs grundlegende Vorteile:<br />

1. Senkung der Transaktions-,<br />

Logistik- und Erstellungskosten,<br />

2. Reduzierung der Lagerbestände,<br />

3. Erhöhung der Liefertreue,<br />

4. Verbesserte Kunden- und<br />

Lieferantenbeziehungen,<br />

5. Reduzierung des Time-to-Market,<br />

6. Automatisierung von manuellen<br />

Aufgaben.<br />

Hierbei handelt es sich also im Wesentlichen<br />

um bekannte Ziele der Prozessoptimierung.<br />

Wettbewerb der Lieferketten<br />

Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit<br />

zwischen Unternehmen selbst ist<br />

nichts Neues, wohl aber der Grad, in<br />

dem die Zusammenarbeit über die Zukunft<br />

der Unternehmen entscheidet.<br />

Denn: In Zukunft werden nicht mehr<br />

einzelne Unternehmen, sondern ganze<br />

Lieferketten miteinander konkurrieren.<br />

Die besten Chancen im Wettbewerb<br />

haben diejenigen Lieferketten, welche<br />

die Transaktions-, Logistik- und Erstellungskosten<br />

am stärksten senken und<br />

die damit erzielten Kostenvorteile an<br />

die Endverbraucher weitergeben, sowie<br />

die Lieferketten, die die neuen Produkte<br />

schneller auf den Markt bringen<br />

können.<br />

Realität bei Automotive<br />

Was in vielen Branchen noch wie Zukunftsmusik<br />

klingt, ist in anderen schon<br />

zumindest teilweise Realität. Das gilt<br />

insbesondere für Industrien, in denen<br />

die Produktionsprozesse schon früher<br />

eng verzahnt waren. Beispiele hierfür ist<br />

die Automobilzulieferindustrie. Hier<br />

waren es die großen Automobilkonzerne<br />

wie Volkswagen, BMW oder General<br />

Motors, die von ihren Lieferanten (und<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

deren Lieferanten) die Umsetzung des<br />

Collaboration-Konzepts und die entsprechende<br />

Aufrüstung der IT-Landschaft<br />

verlangten.<br />

Das „Diktat“ der Konzerne erklärt<br />

(neben einer meist unbegründeten<br />

Furcht, Wettbewerber könnten Einblick<br />

in sensible Unternehmensdaten<br />

erhalten), weshalb gerade bei kleineren<br />

und mittleren Betrieben Vorbehalte<br />

gegen die Collaboration bestehen. Dennoch<br />

profitieren in der Regel alle Beteiligten<br />

von der erhöhten Transparenz<br />

der Lieferkette und den dadurch gesenkten<br />

Transaktions- und Logistikkosten<br />

– unabhängig davon, ob innerhalb<br />

der Lieferkette ein Unternehmen<br />

dominiert oder es eher eine Gleichberechtigung<br />

der Beteiligten gibt. (Auch<br />

bei einer weitgehenden Gleichberechtigung<br />

der Beteiligten muss die Lieferkette<br />

zentral von einem Glied der Kette aus<br />

gesteuert werden.)<br />

Alle Branchen profitieren<br />

In gleicher Weise können von der engen<br />

Zusammenarbeit Unternehmen aus anderen<br />

Branchen profitieren: Der niederländische<br />

Elektrokonzern Hagemeyer<br />

führte das Collaboration-System Movex<br />

ein, mit dem zunächst die internationalen<br />

Tochtergesellschaften integriert<br />

werden sollten – darunter die deutsche<br />

Tochter Froeschl. Mit weltweit über<br />

10.000 Movex-Nutzern, davon 3.500 in<br />

Europa, handelt es sich um das bisher<br />

größte Intentia-Projekt.<br />

Sobald hier Phase 1 der unternehmensinternen<br />

Collaboration abgeschlossen<br />

ist, beginnt Phase 2: die unternehmensübergreifende<br />

Collaboration. Neben der<br />

Elektroindustrie fallen mir unter anderem<br />

auch Einzelhandel, Distribution<br />

und Textil ein. Um das Beispiel Textilindustrie<br />

aufzugreifen: Nicht selten wird<br />

hier aus Kostengründen die Produktion<br />

an Lohnfertiger in Billiglohnländer des<br />

nahen oder fernen Ostens ausgelagert<br />

oder ganz von Fertigung auf Kauf umgestellt.<br />

Die weiten geographischen<br />

Entfernungen erfordern ein höheres<br />

Maß an Abstimmung und Kontrolle,<br />

um die steigenden Ansprüche nach<br />

schneller und flexibler Lieferung zu<br />

Anzeige<br />

Titelthema<br />

9


Titelthema<br />

Perfect Partnership<br />

erfüllen. Damit wird der effiziente Informationsfluss<br />

zwischen den Geschäftspartnern<br />

zu einem Muss.<br />

Flexible Koppelungsinstrumente<br />

Um welche Informationen handelt es<br />

sich? Lieferschwierigkeiten oder Umplanungen<br />

müssen in den Systemen der<br />

Geschäftspartner als synchrone Informationen<br />

zur Verfügung stehen, damit<br />

rasche planerische Konsequenzen möglich<br />

sind. Außerdem muss die Einbindung<br />

neuer Mitglieder der Lieferkette<br />

schnell und ohne größere Kosten erfolgen.<br />

Als Herausforderung erweist sich<br />

hierbei die Tatsache, dass die Geschäftspartner<br />

meist disparate, häufig gewachsene<br />

Systeme einsetzen und diese nicht<br />

ablösen können oder wollen. Mit anderen<br />

Worten: Nötig sind für den effizienten<br />

Informationsfluss offene und leicht<br />

anzudockende Systeme und Standards,<br />

die eine möglichst einfache und flexible<br />

Koppelung zulassen.<br />

Zukunftstechnologie XML<br />

Seit 1998 gibt das Voluntary Inter-industry<br />

Standards Subcommittee (VICS),<br />

welchem namhafte Firmen wie Hewlett<br />

Packard, Procter & Gamble, Sara Lee<br />

und Wal-Mart angehören, einen Standard<br />

für den Informationsfluss zwischen<br />

Industrieunternehmen heraus – das so<br />

genannte Collaborative Planning Forecast<br />

and Replenishment (CPFR). Neben<br />

dem generell effizienteren Informationsfluss<br />

zielt das CPFR vor allem auf die<br />

Reduzierung der Lieferbestände. Nach<br />

Berechnungen des VICS lassen sich zwischen<br />

15 und 25 Prozent der Bestände<br />

einer Lieferkette durch CPFR senken.<br />

Als Haupttechnologie für den verbesserten<br />

Informationsfluss befürwortet das<br />

Komitee neben EDI und der Standard<br />

Interchange Language das von der<br />

World Wide Web Coalition favorisierte<br />

XML, eine Technologie, die in erster<br />

Linie für den Transfer großer Datenvolumina<br />

geeignet ist.<br />

Collaboration-Lösungen<br />

Wie haben die Hersteller von ERP-Systemen<br />

auf diese sich seit geraumer Zeit<br />

abzeichnenden Trends reagiert? Höchst<br />

unterschiedlich. Einige haben die Not-<br />

10 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Anzeige<br />

wendigkeit, den Informationsfluss innerhalb<br />

der Lieferkette effizienter zu<br />

machen, nicht erkannt. Diese Hersteller<br />

werden früher oder später – meist früher<br />

als später – vom Markt verschwinden,<br />

sofern dies nicht schon geschehen ist.<br />

Andere investieren, nachdem sie die für<br />

die Collaboration notwendigen Technologien<br />

wie XML als Spielereien abgetan<br />

hatten, massiv in den Ausbau ihrer Systeme<br />

und versuchen, die verlorene Zeit<br />

wettzumachen. Wiederum andere haben<br />

frühzeitig erkannt, dass die modernen<br />

Technologien kein Selbstzweck<br />

sind, sondern die notwendigen Voraussetzungen,<br />

um die für die Collaboration<br />

erforderlichen Funktionen zur Verfügung<br />

zu stellen. Sie sind heute schon in<br />

der Lage, ausgereifte Systeme anzubieten,<br />

die mit entsprechenden Instrumenten<br />

– wie Koppelungstools, e-Procurement-Lösungen<br />

oder Unternehmensportalen<br />

– einen reibungslosen<br />

Informationsaustausch zwischen Geschäftspartnern<br />

erlauben. Diese Anbieter<br />

werden sich auf dem enger werdenden<br />

ERP-Markt durchsetzen.<br />

Der Autor Jürgen Richter leitet<br />

die Business Units Nord- und<br />

Süddeutschland des ERP- und<br />

Collaboration-Anbieters Intentia.<br />

Intentia Deutschland GmbH<br />

D-40724 Hilden<br />

� (+49) 02103/89 06-0<br />

� www.intentia.de


Spezielle Lösungen für angepasste Prozesse<br />

Im CRM-Markt steht „Branchenorientierung“<br />

seit kurzem ganz hoch auf der Hitliste der<br />

populären Schlagworte. Wie bei allen Schlagworten,<br />

die plötzlich hochkommen, ist auch<br />

hier zu hinterfragen, wo die Substanz liegt<br />

und wo der „Hype“ beginnt.<br />

Schon bevor das Wort CRM überhaupt<br />

geprägt wurde, gab es in<br />

vereinzelten Branchen – wie Pharma<br />

oder gewissen Finanzdienstleistungen –<br />

erfolgreiche Anbieter von speziellen<br />

Vertriebslösungen. Später kamen z.B.<br />

solche Anbieter ins Rennen, die sich<br />

ausschließlich auf CRM für die Konsumgüterindustrie<br />

fokussierten. Der<br />

Erfolg dieser Anbieter zeigt, dass für einige<br />

Branchen spezialisierte Lösungen<br />

offensichtlich sinnvoll und gefragt sind.<br />

Qualität statt Quantität<br />

Wenn aber Anbieter innerhalb relativ<br />

kurzer Zeit bis zu 20 Branchenversionen<br />

ihrer CRM-Pakete auf den Markt werfen<br />

– wie viel Substanz kann man da für<br />

jede einzelne Branche erwarten? Auch<br />

bezüglich eines CRM-Beraters muss<br />

man sich fragen, ob der „Tunnelblick“<br />

auf genau eine Branche immer der Weisheit<br />

letzter Schluss ist. Gerade was Kundenorientierung<br />

angeht, gibt es Bran-<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Titelthema<br />

Branchenorientiertes CRM<br />

chen, in denen ein harter Verdrängungswettbewerb<br />

bereits seit Jahrzehnten<br />

absolute Kundenorientierung geprägt<br />

hat. Unternehmen aus bislang weniger<br />

wettbewerbsintensiven Branchen könnten<br />

hier massiv von einem Erkenntnistransfer<br />

profitieren. So wird bei fast allen<br />

Unternehmen heutzutage „Key Accounting“,<br />

also die besondere Betreuung von<br />

wichtigen Kunden, zu einer essentiellen<br />

Herausforderung. In der Konsumgüterbranche<br />

ist man es seit mindestens einem<br />

Jahrzehnt gewohnt, einer guten Hand<br />

voll großer Handelsketten „auf Gedeih<br />

und Verderb“ ausgeliefert zu sein.<br />

Viele Unternehmen der produzierenden<br />

Branchen ergänzen ihr klassisches Produktgeschäft<br />

mehr und mehr mit dem<br />

Projekt- bzw. dem Systemgeschäft. Dies<br />

stellt völlig andere Anforderungen an<br />

vertriebliche Prozesse und führt insbesondere<br />

dazu, dass Vertrieb nicht mit<br />

dem Holen des Auftrages endet, sondern<br />

auch die Abwicklung von Projekten<br />

begleiten muss. Vom Forecasting bis<br />

zur Projektbegleitung sind hier Prozesse<br />

und Methoden gefragt, wie sie bei Projektdienstleistungsunternehmenpraxistaugliche<br />

Reife erreicht haben. Auch<br />

hier kann branchenübergreifender Wissenstransfer<br />

mehr bringen.<br />

Gravierende Konsequenzen für die kundennahen<br />

Prozesse ergeben sich auch,<br />

wenn neue Strategien zum erstmaligen<br />

Aufgriff von direkten bzw. indirekten<br />

Vertriebsmodellen führen. So besteht in<br />

vielen Branchen die Tendenz, kleinere<br />

Kunden nicht mehr direkt sondern nur<br />

noch über Händler und Distributoren<br />

zu bedienen. Dadurch entstehen aber<br />

neue Herausforderungen für CRM,<br />

denn mit dem neuen Händler- und Distributorenkanal<br />

müssen eine Vielzahl<br />

von Prozessen – wie beispielsweise Qualifikations-<br />

und Bonusprogramme – abgewickelt<br />

werden. Auch hier ist viel aus<br />

Branchen zu lernen, bei denen der indi-<br />

rekte Kanal schon immer im Vordergrund<br />

stand.<br />

Feinschliff nötig<br />

An diesen Beispielen sieht man, dass die<br />

notwendige Ausprägung von CRM oft<br />

eher von den gewählten Geschäftsmodellen<br />

und den daraus resultierenden<br />

Vertriebskanälen als per se durch die<br />

Branche geprägt wird. Daran sollte sich<br />

auch ein Unternehmen bei der Auswahl<br />

von CRM-Softwareprodukten sowie<br />

auch von CRM-Beratern orientieren. In<br />

einigen Branchen – wie z.B. Finanzdienstleistungen,<br />

Pharma oder Konsumgüter<br />

– gibt es darüber hinaus im Umgang<br />

mit den Kunden sehr spezielle Gepflogenheiten,<br />

die eine CRM-Software<br />

schon „out of the Box“ adressieren sollte<br />

und die dann auch nur von einem<br />

Berater mit dem nötigen Branchenwissen<br />

„feingeschliffen“ werden sollte.<br />

Insbesondere bei gewissen Finanzdienstleistungsprodukten<br />

– wie z.B. Privatkredite<br />

oder Brokerage – ist die Verbindung<br />

zwischen CRM und dem eigentlichen,<br />

immateriellen Produkt so eng, dass<br />

CRM und insbesondere eCRM eigentlich<br />

nur als weitere Funktionalität des<br />

Abwicklungssystems oder als eng integrierter<br />

Aufsatz realisiert werden kann.<br />

Festzuhalten bleibt am Ende: Im Gegensatz<br />

zu ERP, wo beispielsweise die völlig<br />

unterschiedlichen Produktionsprozesse<br />

in verschiedenen Branche zu unterstützen<br />

sind, geht es bei CRM letztendlich<br />

doch immer um Beziehungen zu Menschen<br />

(Kunden/Interessenten) – und die<br />

sind „branchen-unabhängig“.<br />

Autorin: Frau Sonja Abel,<br />

Marketingmanagerin<br />

Team4 GmbH<br />

D-52134 Herzogenrath<br />

� (+49) 02407/9582-0<br />

� www.team4.de<br />

11


Titelthema<br />

Flexibles Lagerkonzept bei EDEKA Südwest<br />

Die A. Kempf Getränkegroßhandel GmbH ist<br />

seit Februar 2002 für die Getränkelogistik der<br />

Edeka Südwest zuständig. Für die zentrale<br />

Bearbeitung der Kundenaufträge, für das<br />

Lagerverwaltungs- sowie das operative<br />

Warenwirtschaftssystem, für die Steuerung des<br />

Materialfl usses und für die optimale Nutzung<br />

des Lagervolumens ist eine IBM <strong>iSeries</strong> mit<br />

Software der Branchware & Partner GmbH<br />

verantwortlich.<br />

Zu den Aufgaben des IT-Dienstleisters<br />

gehörte die Konzeption und<br />

technische Umsetzung eines vollautomatischen<br />

Lagerbetriebs. Das Lagerkonzept<br />

sollte eine fl exible Nutzung der<br />

Lagerkapazität ermöglichen – für das<br />

Vorhalten von zirka 3.500 Artikeln<br />

nach Strukturmerkmalen: chaotisch<br />

verwaltete Artikel, Artikel mit fest zugeordneten<br />

Plätzen, Einlagerung, Umlagerung,<br />

Bereitstellung und Auslagerung.<br />

Nicht weniger wichtig war die IT-seitige<br />

Steuerung und Abwicklung aller Bestell-<br />

, Ein-, Um- und Auslagerungsprozesse.<br />

Zunächst wurden die organisatorischen<br />

Anforderungen an die Abrechnungsprozesse<br />

festgelegt, danach die der Lagersteuerungsprozesse.<br />

Fünf Monate später<br />

sollte der Echtstart erfolgen. „Das Projekt<br />

konnte mit Hilfe von Branchware<br />

unter Einhaltung von Zeit und Budget<br />

realisiert werden“, blickt Dirk Kastner<br />

von der A. Kempf Getränkegroßhandel<br />

GmbH zurück. Durch die Online-Anbindung<br />

des Lagerverwaltungssystems<br />

via IDOC, der Standard-Kommunikation<br />

von SAP sowie den kompromisslosen<br />

Einsatz von Wireless LAN und Online-Buchungen<br />

wurden die Materialbewegungen<br />

mit mehrstufi ger Kommissionierung<br />

optimiert. Die durchgehende<br />

EDV-Unterstützung – von der Auftragsvergabe<br />

bis zur Verladung auf den Lkw<br />

– macht es heute möglich, auf Kundenwünsche<br />

schneller und fl exibler zu reagieren,<br />

die Arbeitsprozesse zu sichern<br />

und gleichzeitig Zeit und Kosten zu<br />

sparen.<br />

Mobil erfassen<br />

Die Bestelldaten in den Edeka-Märkten<br />

werden mit Hilfe von MDE-Geräten erfasst,<br />

an die zentrale Bestellannahme<br />

übermittelt und die relevanten Bestellpositionen<br />

über das Kempf-Intranet verarbeitet.<br />

Die Kunden- und Artikelstammdaten<br />

sowie Konditionen leitet SAP-Software<br />

an das operative WWS-System<br />

Branchware weiter. Stamm-, Konditions-<br />

oder Logistikdaten, die nicht im vorgelagerten<br />

System geführt sind, werden direkt<br />

gepfl egt.<br />

Gut gelagert<br />

Das Programm-Modul für die Lagersteuerungsprozesse<br />

wurde innerhalb der<br />

fünf Monate entwickelt, getestet und<br />

abgenommen. Zu den realisierten Anforderungen<br />

gehört die Integration mit<br />

dem operativen WWS-System, die Realtime-Information<br />

über Lagerplatzbelegung,<br />

Bestände, FIFO als auch<br />

anstehende/erledigte Aufgaben, die Abwicklung,<br />

Kontrolle und Steuerung der<br />

Prozesse sowie die Funksteuerung und<br />

Touchscreen-Bedienung für alle Aufgaben.<br />

Die Lagerverwaltungsprozesse sind<br />

in Datenstrukturen abgebildet. Sie defi -<br />

nieren u.a. Lagerstruktur, Personaldaten<br />

und Paletten. In Sichten wird die Lagerverwaltung<br />

präsentiert. Sie informieren<br />

unter anderem über den Staplereinsatz<br />

(Auftragsart und Dauer) und die Lagerbelegung<br />

und dienen der kontinuierlich<br />

aktuellen Information: mittels diverser<br />

Excel- und OLAP-Auswertungen – z.B.<br />

über die Lagerauslastung, den Durchsatz<br />

pro Stunde und Tag oder die Kommissionierleistungen.<br />

Die Kempf-Bestellungen<br />

bei den Lieferanten erfolgen in<br />

12 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Alles im Fluss<br />

der Regel per Fax oder e-Mail, möglichst<br />

aber per EDI-Order. Die Bestellvorschläge<br />

werden aus einer permanenten<br />

Reichweitenrechnung generiert; dabei<br />

fi nden geplante Marktaktionen und<br />

sonstige Einfl üsse, die ein verändertes<br />

Volumen erwarten lassen, Berücksichtigung.<br />

Die bestellte Ware wird im Warenwirtschaftssystem<br />

als erwarteter Wareneingang<br />

per Datum in den verfügbaren<br />

Beständen berücksichtigt.<br />

Die Ware kommt<br />

Die pro Tag erwarteten Wareneingänge<br />

werden grafi sch dargestellt und sind<br />

Ausgangspunkt der nachfolgenden Prozess-Schritte:<br />

Anmeldung des Lkw, Zuweisung<br />

des Lkw zu einem Tor/<br />

Abladepunkt per Außendisplay, Drucken<br />

eines Warenerwartungsscheins als<br />

Handzettel zur Abladekontrolle und<br />

zum Abgleich mit dem Lieferschein,<br />

Drucken der Palettenscheine mit Angabe<br />

fester Lagerplätze oder Pufferplätze<br />

für eine nachfolgende chaotische Einlagerung<br />

und Anbringen der Palettenscheine<br />

an den Voll-/Teilpaletten. Nach<br />

Abschluss des Wareneingangs werden<br />

die Paletten via Stapler vom jeweiligen<br />

Abstellpunkt (Puffer oder Platz) „verräumt“.<br />

Die genutzten Fahrzeuge sind<br />

mit Touchscreen-Terminal ausgerüstet<br />

und dem Funknetz verbunden. Beim<br />

Verräumen chaotisch eingelagerter<br />

Ware erfolgt eine Optimierung hin zum<br />

jeweiligen Kommissionierplatz – auch<br />

hier dient ein Touchscreen der Erfassung.<br />

Die Artikelpositionen eines Auftrages<br />

werden nach Laufweg optimiert<br />

auf dem Kommissionierbeleg angedruckt;<br />

für Auftragspositionen, die eine<br />

oder mehrere Vollpaletten umfassen,<br />

direkt Stapleraufträge erzeugt. Der<br />

Kommissioniernachschub erfolgt durch<br />

Abscannen des Lagerplatzbarcodes mit<br />

Handheld-PC. Daraus wird ein Staplerauftrag<br />

für die Umlagerung generiert.


Nach Abschluss der Kommissionierung<br />

– oder wenn ein Rolli voll ist – findet die<br />

Kommissionierabgabe statt. Sie wird<br />

ebenfalls per Touchscreen abgewickelt.<br />

Der Kommissionierer übergibt dabei<br />

seine Rollis bzw. der Staplerfahrer seine<br />

Vollpaletten und erhält parallel einen<br />

Rolli-/Palettenschein mit Ziellagerplatz<br />

in der Bereitstellungszone.<br />

Alles retour<br />

Edeka Südwest ist ein Vollsortimenter –<br />

und Kempf für die Rücknahme sämtlicher<br />

Leergebindearten (Rollis, Kisten für<br />

Bier, Milch, Joghurt, Obstkisten,<br />

Fleischwannen etc.) aus den Märkten<br />

verantwortlich. Getränkespezifische Gebinde<br />

werden über eine videogesteuerte<br />

Leergutsortieranlage getrennt und für<br />

die Tourenabstimmung aufbereitet; die<br />

Zählwerte werden per Datenschnittstelle<br />

an Branchware weitergegeben. Nicht<br />

getränkespezifische Gebinde leitet der<br />

Edeka-Logistikpartner an die jeweilige<br />

Verwaltung zur Abrechnung weiter.<br />

Anzeige<br />

Lagerfunk<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Die detaillierte Prozessunterstützung<br />

war nur via funkgesteuertem Lager und<br />

Wireless LAN zu realisieren. Warenein-<br />

und -ausgänge (Stapler) sind mit Datenfunkgeräten<br />

(PC) ausgerüstet, welche<br />

die Verbindung mit der <strong>iSeries</strong> über ein<br />

Local Area Network mittels Access-<br />

Points halten. Diese Zugangsknoten<br />

sind etwa buchgroß an das kabelbasierte<br />

LAN angeschlossen und besitzen zumeist<br />

einen 10-MB-Ethernet-Anschluss<br />

sowie einen Funksender, der seine Signale<br />

via Antenne ausstrahlt. Die Clients<br />

nutzen PCMCIA-Karten für den Verbindungsaufbau<br />

zum passenden Access-<br />

Point und das Aushandeln einer geeigneten<br />

Übertragungsrate.<br />

Die Reichweite der Verbindung ist umfeldabhängig:<br />

Sie beträgt im Freien etwa<br />

300 Meter, in Gebäuden 20 bis 30 Meter.<br />

Größere Hallen benötigen also mehrere<br />

Access-Points; das Lager Kempf<br />

Offenburg verfügt über insgesamt 14.<br />

Titelthema<br />

Fährt der Stapler durch das Lager, wechselt<br />

die Funkverbindung automatisch<br />

und sucht sich den jeweils optimalen<br />

Zugangspunkt. Damit dieser keinem<br />

unerwünschten Zugriff ausgesetzt ist,<br />

setzt Kempf auf Verschlüsselung. Die ist<br />

zwar mit erhöhtem administrativen<br />

Aufwand verbunden (SSID, WEP, Mac-<br />

Adressenfilterung und Firewall), garantiert<br />

aber die notwendige Hochverfügbarkeit<br />

und Sicherheit.<br />

Autoren: Dirk Kastner, Leitung<br />

EDV/ORG, A. Kempf Getränkegroßhandel<br />

GmbH und<br />

H. Jürgen Würth, Geschäftsführer<br />

Branchware & Partner GmbH<br />

Branchware & Partner GmbH<br />

D-90425 Nürnberg<br />

� (+49) 0911/27069-0<br />

� www.branchware.de<br />

13


Titelthema<br />

Reiff-Gruppe verbessert Abläufe im Rechnungswesen mit SAP<br />

Transparenz auf allen Wegen<br />

Bei rund 15.000 Eingangsrechnungen pro<br />

Monat müssen bei der Reiff-Gruppe eine<br />

Masse an Daten verarbeitet werden. Mit der<br />

Einführung der SAP-Branchenlösung<br />

„TRADEsprint“ von command hat der Händler,<br />

Hersteller und Dienstleister im Bereich Reifen<br />

und Autotechnik sowie technische Produkte<br />

jetzt den Arbeitsaufwand reduziert.<br />

Täglich fallen bei Reiff etwa 1.200<br />

Bankbuchungen an. Für die schnelle<br />

Abwicklung sorgt die automatische<br />

Zuordnung der Bankbuchungen aus<br />

dem Kontoauszug der Bank zu den Offenen<br />

Posten in SAP im Zusammenspiel<br />

mit einer Electronic-Banking-Software.<br />

command hat dazu ein User-Exit mit<br />

releasefähigen Programmerweiterungen<br />

geschaffen: Dadurch werden die einzelnen<br />

Buchungsposten sofort den Kunden-,<br />

Lieferanten- oder Sachkonten zugewiesen.<br />

Anschließend durchsuchen<br />

knapp 600 Suchmuster die Verwendungszweckzeilen<br />

auf die mitgelieferten<br />

Kunden- und Rechnungsnummern hin.<br />

Stimmen diese sowie die Rechnungsbeträge<br />

mit den Daten der Offenen Posten<br />

in TRADEsprint überein, erfolgt die<br />

Buchung automatisch.<br />

Darüber hinaus müssen zirka 15.000<br />

Eingangsrechnungen pro Monat per<br />

Hand erfasst werden. Für eine schnelle<br />

Eingabe wurde die Erfassungsmaske<br />

genau auf die Anforderungen von Reiff<br />

zugeschnitten: Der Kontierungszettel<br />

kann nun in der vorliegenden Reihenfolge<br />

in nur einer einzigen Maske eingegeben<br />

werden.<br />

Ordnung bei Rechnungen<br />

und Bilanz<br />

Bei 1.200 Rechnungszahlungen der<br />

Kunden pro Tag müssen im Schnitt zwischen<br />

40 und 50 Zahlungseingänge<br />

berichtigt werden. Bereits im Buchungsprozess<br />

wird heute ein so genannter<br />

Differenzbrief erzeugt, bei dem 34 Differenzgründe<br />

bereits als Textbausteine<br />

hinterlegt sind; individuelle Texte lassen<br />

sich ergänzen. Rechnungs-, Zahlungs-<br />

und Kundendaten übernimmt das System<br />

automatisch.<br />

Das Bilanzrichtliniengesetz fordert, dass<br />

die bestehenden Wechsel, die zwar vor<br />

dem Bilanzstichtag ausgestellt wurden,<br />

aber noch darüber hinausreichen, zusätzlich<br />

ersichtlich sein müssen. Durch<br />

den Buchungsprozess in SAP werden<br />

Wechsel automatisch auf das Wechselobligo<br />

bei der Bank gebucht: Die<br />

ausstehenden Wechsel fließen nicht in<br />

die Bilanz ein, sondern werden als so<br />

genannte Eventualverbindlichkeiten<br />

zum Bilanzstichtag unterhalb des Bilanzergebnisses<br />

ausgewiesen.<br />

Wissen ist Macht: Der Kunde,<br />

das bekannte Wesen<br />

Mit der Einführung des Kreditversicherungsmanagements<br />

„KVsprint“ von<br />

command geht auch eine Risikominimierung<br />

einher: Der Vertriebsmitarbeiter<br />

kann bereits vor dem Abschluss eines<br />

neuen Auftrages erkennen, ob diese Bestellung<br />

noch durch die Kreditversicherung<br />

abgedeckt ist. Über einen Report<br />

kann herausgefunden werden, ob das<br />

Kreditlimit durch Aufträge überschritten<br />

ist – das Programm erzeugt daraufhin<br />

Vorschläge für Neu- und Erhöhungsanträge<br />

an den Kreditversicherer.<br />

Dieses Limit wird anhand fest hinterlegter<br />

Algorithmen vorgeschlagen.<br />

Von einem „großen Mehrwert“ spricht<br />

Rolf Hahn bei der Online-Auskunft der<br />

Creditreform: Mit der Zusatzlösung<br />

von command können Reiff-Mitarbeiter<br />

aus SAP heraus sofort bei dem Neusser<br />

Wirtschaftsinformationsdienst nach<br />

Auskünften über bestehende oder neue<br />

14 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Kunden anfragen; die erhaltenen Informationen<br />

werden anschließend direkt in<br />

die Debitorenstammsätze übernommen:<br />

Zweimal pro Tag läuft ein Mailboxabruf<br />

durch – der Sachbearbeiter erhält<br />

eine Benachrichtigung über Nachträge<br />

oder Änderungen von Creditreform; die<br />

Daten werden in SAP automatisch aktualisiert.<br />

Planung ist gut, Kontrolle besser<br />

Reiff wickelt das Finanz- und Rechnungswesen<br />

für acht Gesellschaften ab.<br />

Vertriebsabteilungen bzw. Niederlassungen<br />

der Gruppe werden als Profit-<br />

Center geführt. Dabei benötigen die<br />

Handelssparten eine ganz andere Form<br />

der Ergebnisrechung als die Produktionsbetriebe.<br />

Hier ist es von Vorteil, dass<br />

SAP für das Controlling verschiedene<br />

Module anbietet. Reiff hat die Kostenstellenrechnung,<br />

die Profit-Center-<br />

Rechnung, die Ergebnis- und Marktsegmentrechung<br />

sowie das Auftragswesen<br />

im Einsatz.<br />

Autorin: Dipl.-Ing. Karin Wiemer,<br />

PRX PRagma Xpression, Stuttgart<br />

command ag<br />

D-76275 Ettlingen<br />

� (+49) 07243/590-0<br />

� www.command.de


Mittelstand mit OGS ERP-Lösung<br />

Die seit Jahren erprobte ERP-Lösung für<br />

Kunststoff-Fertiger ist vom Koblenzer<br />

Softwarehaus OGS um eine Automotive-Lösung<br />

erweitert worden. Es gibt – von den ersten<br />

Kunden auf Herz und Nieren geprüft – ein<br />

einhelliges Urteil: Die neue Komplettlösung<br />

ist extrem praxistauglich und genau auf die<br />

Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten.<br />

Die Aufgabe für die OGS-Projektleiter,<br />

die über ein hervorragendes<br />

Know-how in der Kunststoff-Fertigung<br />

verfügen, war komplex: Mit der Abwicklung<br />

der Geschäftsprozesse zur<br />

reinen Zulieferung für die Automobil-<br />

Industrie war es nicht getan! Die im<br />

Bereich der Kunststoff-Fertiger gestellte<br />

Aufgabe bestand nicht nur in einer<br />

schnellen und reibungslosen Einführung<br />

eines Komplettpaketes zur unproblematischen<br />

Abwicklung aller Geschäftssparten,<br />

die eine volle Automotive-Unterstützung<br />

benötigen. Berücksichtigung<br />

sollten neben dem reinen Seriengeschäft<br />

auch eine Vorserienfertigung und die<br />

vorgelagerte Entwicklung finden. Und<br />

Automotive<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

– last, but not least – durfte die Abwicklung<br />

der übrigen Geschäftsfelder nicht<br />

behindert werden.<br />

Mit der jetzt installierten OGSid Komplettlösung<br />

ist ein Kunststoff verarbeitendes<br />

Unternehmen in der Lage, alle<br />

Bereiche in einem System optimal abzudecken<br />

und so erhebliche Einsparpotenziale<br />

zu erzielen. Beispielsweise beinhaltet<br />

das Softwarepaket alle fertigungstechnischen<br />

Besonderheiten und alle<br />

Abwicklungsmodalitäten sowohl für die<br />

Zulieferung im Automobilbereich als<br />

auch für alle Produktsegmente, die über<br />

den Großhandel oder über Handelsketten<br />

abgesetzt werden.<br />

In der parallelen Abwicklung der Automotive-Systeme<br />

und der gleichzeitigen<br />

Unterstützung weiterer Produktsparten<br />

liegt die Stärke der OGSid Kunststofflösung.<br />

Dies gilt im besonderen Maße für<br />

das Produktplanungssystem, das Branchenspezifika<br />

wie Prototyping, Chargenverfolgung<br />

oder Hinterlegung von<br />

Rezepturen, Stücklisten oder gar ganzer<br />

Baugruppen beinhaltet. Die für den<br />

Automotive-Bereich wichtige Briefkastenabwicklung<br />

steuert die Verarbeitung<br />

mehrerer Nachrichtenarten wie VDA<br />

oder Odette, die automatische Umwandlung<br />

von Lieferabrufen, Feinabrufen<br />

und Mais/PLUS in Aufträge mit Bedarfsübersicht<br />

und Soll/Ist-Vergleich.<br />

Die komplette Wertschöpfungskette<br />

vom Vorlieferanten über die eigene Produktion<br />

bis hin zum Kunden – ob Automobilbereich<br />

oder Handel – bleibt lückenlos<br />

transparent.<br />

OGS Ges. für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

D-56068 Koblenz<br />

� (+49) 0261/91595-0<br />

� www.ogs.de<br />

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Titelthema<br />

15


Titelthema<br />

Die bundesweite Einführung eines Pfands<br />

auf Getränke-Einwegverpackungen gehört zu<br />

den heftigst diskutierten Themen. Mit dem seit<br />

01. 01. 2003 gültigen Gesetz müssen sich<br />

gerade auch die Hersteller auseinandersetzen.<br />

Schließlich unterscheidet sich das Dosen- von<br />

dem Flaschenpfandsystem in wesentlichen<br />

Aspekten.<br />

Die so oft zitierte „Dosenpfand-Verordnung“<br />

ist im Grunde genommen<br />

ein unscharfer Begriff, da nicht<br />

ausnahmslos alle Dosengetränke pfandpflichtig<br />

sind, dafür aber auch viele Einwegflaschen.<br />

Bislang existiert kein übergreifendes<br />

System, das den Konsumenten<br />

in die Lage versetzt, das Pfandgut unabhängig<br />

vom Kaufort zurückzugeben.<br />

Nicht ganz das Gleiche<br />

Aus der Sicht der Händler sind die IT-<br />

Branchenlösungen schon lange in der<br />

Lage, das Pfand auf Rechnungen und<br />

Lieferscheinen gesondert auszuweisen<br />

und sogar aktuelle Pfand- und Leergutsalden<br />

auf Knopfdruck abrufbar zu halten.<br />

An der Kasse ist zudem kein Eintippen<br />

des entsprechenden Pfands notwendig,<br />

weil die Daten über das Einlesen des<br />

Gebindes automatisch ergänzt werden.<br />

Oberflächlich gesehen ist damit alles im<br />

Griff. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch<br />

deutlich, dass es – anders als beim<br />

Pfandflaschensystem – keinen Leergut-<br />

Kreislauf bis zurück zum Konsumenten<br />

gibt, weil Dosen & Co. zwar umweltgerecht,<br />

aber dennoch ohne Wiederbefüllung<br />

entsorgt werden.<br />

Eine Frage von Logistik ...<br />

Für den Handel stehen vor allem auf der<br />

Seite der Logistik schmerzliche Investitionen<br />

bevor. So muss Platz geschaffen<br />

16 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Dosenpfand-Verordnung softwaremäßig<br />

Alles andere kommt<br />

werden, um das Rückgut anzunehmen;<br />

entsprechende Automaten haben zwischen<br />

bepfandeten und beispielsweise<br />

ausländischen Gebinden zu unterscheiden.<br />

Hinzu kommt das Bereitstellen der<br />

Rückläufer für den Abtransport zum<br />

Recycling-Unternehmen. Und natürlich<br />

sind alle Prozesse im Sinne einer integrierten<br />

DV-Lösung von Warenwirtschaft und<br />

Rechnungswesen abzubilden.<br />

... und Verwaltung<br />

Grundlage der Bepfandung ist das von<br />

der Bundesdruckerei entwickelte „Integrierte<br />

System zur Pfandsicherheit“<br />

(ISY). Ein genormtes Label lässt sich<br />

wahlweise direkt auf die Getränkeverpackungen<br />

drucken oder auch in vorhandene<br />

Etiketten integrieren. Für die<br />

Hersteller liegt der Mehraufwand in der<br />

Aufbringung dieser Marken (hierfür<br />

müssen die bestehenden Produktionslinien<br />

nachgerüstet werden) und in deren<br />

Verwaltung, die wiederum eine möglichst<br />

komfortable Abbildung im IT-System<br />

voraussetzt.<br />

Kreislauf der Marken<br />

Während beim herkömmlichen System<br />

das Pfand über den gesamten Kreislauf<br />

– von Abfüller über Handel zum Konsumenten<br />

und zurück – eng an das Leergut<br />

gekoppelt war, wird dieser bei der „Dosenpfand-Verordnung“<br />

durch die vorgesehene<br />

Entsorgung des Rückgutes unterbrochen.<br />

Daher ist geplant, eine zentrale<br />

Pfandvergabestelle einzurichten, bei<br />

welcher der Getränke- oder auch der<br />

Dosenhersteller das Pfand-Label kauft<br />

und aufdruckt. Die Pfandkosten gibt der<br />

Hersteller 1:1 an den Handel weiter,<br />

dieser entsprechend an den Konsumenten;<br />

damit schließt sich das erste Teilsystem<br />

der Pfandkosten. Isoliert zu betrachten<br />

sind die Vorgänge der Rücknahme.<br />

Hier nimmt der Handel<br />

unabhängig von deren Abverkaufsort


mit DCW umsetzen<br />

nicht in die Dose<br />

die leeren Verpackungen zurück und<br />

gibt sie an einen Entsorger weiter. Der<br />

Handel rechnet mit dem Entsorger, dieser<br />

schließlich mit der zentralen Stelle<br />

ab, bei welcher der Getränke- bzw. Gebindehersteller<br />

die Pfandmarken ursprünglich<br />

gekauft hatte. Der Kreislauf<br />

der Marken ist somit geschlossen. Bei<br />

diesem Nullsummenspiel fallen Überschüsse<br />

aus nicht zurückgebrachtem<br />

Pfandgut, Zinsvorteilen und Verwertung<br />

des Rohmaterials an, mit denen<br />

sich eine zentrale Pfandvergabestelle finanzieren<br />

ließe.<br />

Unterstützung für den<br />

Hersteller<br />

Den Getränkehersteller interessiert<br />

grundsätzlich nicht, was mit der an den<br />

Handel abgegebenen Einwegverpackung<br />

weiter passiert, denn mit dem<br />

Verkaufspreis ist auch die Vorleistung<br />

für das Pfand wieder in der eigenen<br />

Kasse. Hingegen muss er die Pfandmarken<br />

kaufen, ausdrucken und verwalten.<br />

Eine Branchenlösung hilft hier genauso<br />

weiter wie bei der Auswertung in Finanzbuchhaltung<br />

und Kostenrechnung<br />

über die angefallenen Mehrkosten.<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Auch die Finanz- und bestandsseitige<br />

Führung der Pfandmarken ist wichtig,<br />

damit nicht mehr oder weniger Labels<br />

aufgebracht als abgerechnet werden.<br />

Hierfür muss die Software Pfand- von<br />

Leergut-Salden trennen und auch eine<br />

reine finanzbuchhalterische Sicht der<br />

Dinge isolieren können.<br />

Das Beispiel Getränkelösung<br />

DCW Software hat das Thema „Dosenpfand-Verordnung“<br />

sowohl in ihrer<br />

Getränkelösung als auch in dem Warenwirtschafts-Standard<br />

von vornherein<br />

berücksichtigt, da absehbar war, was<br />

auf Hersteller und Handel zukommt.<br />

Hier zeigt sich einmal mehr, dass Branchen-Applikationen<br />

Marktnähe und<br />

wichtige Impulse für die Anwender mit<br />

sich bringen. Hinzu kommt das Commitment<br />

des Mannheimer Softwarehauses,<br />

alle gesetzlich bedingten Modifikationen<br />

im Rahmen der Wartungsverträge<br />

und nur mit geringen Mehrkosten<br />

abzubilden. Zum Vergleich: Anwender<br />

von Individualsoftware müssen zunächst<br />

das „Problem“ selbst erkennen,<br />

gemeinsam mit einem IT-Dienstleister<br />

eine Lösung abstrahieren und diese für<br />

teures Geld umsetzen lassen. Dafür erhalten<br />

sie zwar durchaus eine mundgerechte<br />

Lösung, die jedoch keine Sicht<br />

über den Tellerrand hinaus erlaubt.<br />

Branchenlösungen hingegen eröffnen<br />

die Chance, gerade auch von den Erfahrungen<br />

anderer Anwender aus der gleichen<br />

Branche zu profitieren.<br />

Der Autor Thomas Fischer ist<br />

Leiter Entwicklung Warenwirtschaft<br />

bei DCW Software<br />

DCW Software Deutschland GmbH<br />

D-68165 Mannheim<br />

� (+49) 0621/4383-0<br />

� www.dcw-software.com<br />

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Titelthema<br />

17


Titelthema<br />

Erweiterte Einbindung externer Geschäftsprozesse<br />

Evolution der SCM-Systeme<br />

Im Supply Chain Management ist ein neuer<br />

Trend zu beobachten: Für zahlreiche Unternehmen<br />

aus Industrie, Handel und Logistik wird<br />

die IT-gestützte Abwicklung der Geschäftsprozesse<br />

immer wichtiger.<br />

Das lässt sich an den Ausgaben für<br />

Supply Chain Execution Software<br />

ablesen, also für Programme, die Unternehmen<br />

bei der Ausführung von logistischen<br />

Aufgaben sowie von Zulieferung<br />

und Vertrieb unterstützen: Während die<br />

IT-Budgets in den Unternehmen generell<br />

zurückgehen oder stagnieren, zeichnet<br />

sich auf dem Markt für Supply Chain<br />

Execution ein stetiges Wachstum ab.<br />

Nach Angaben der Analysten von AMR<br />

Research betrugen die im Jahr 2001 mit<br />

Supply Chain Execution Software erzielten<br />

Lizenzgewinne 1,08 Mrd. Dollar<br />

– ein Plus von 21 Prozent. Erstmals waren<br />

damit die Lizenzgewinne im Bereich<br />

Execution höher als im Bereich Planungs-Software.<br />

Vom einfachen Lagersystem zur<br />

umfassenden Lösung<br />

Eine der Ursachen für die starke Nachfrage<br />

nach Execution Software: Die<br />

Anforderungen an ein erfolgreiches Supply<br />

Chain Management sind immer<br />

komplexer geworden. Globalisierung,<br />

immer schnellere Umschlagzeiten, Anstieg<br />

der Artikel- und Datenmengen,<br />

Veränderungen der Distributionswege,<br />

Internet und e-Commerce – das sind nur<br />

einige der Rahmenbedingungen, auf die<br />

Unternehmen ihre Prozesse in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette einzustellen<br />

haben. Um den gestiegenen Koordinations-<br />

und Kooperationserfordernissen<br />

gerecht zu werden und<br />

Wettbewerbsvorteile im globalen Wettbewerb<br />

zu erlangen, konzentrieren sich<br />

Unternehmen verstärkt darauf, Bestandskosten<br />

zu reduzieren und die Abläufe<br />

insgesamt effizienter zu gestalten.<br />

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Dabei gilt: Je komplexer die Ansprüche<br />

an die operativen Prozesse, desto umfassender<br />

müssen auch die Funktionen der<br />

Software werden. Die Evolution der<br />

fortgeschrittenen Anwendungen verläuft<br />

– vereinfacht ausgedrückt – in folgenden<br />

Stufen:<br />

Lagerverwaltungssysteme buchen den<br />

Warenein- und Warenausgang, übernehmen<br />

die Bestandsverwaltung und<br />

zeigen den Lagerort für ein Produkt an.<br />

18 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Warehouse-Management-Systeme erlauben<br />

es darüber hinaus, die im Distributionszentrum<br />

anfallenden logistischen<br />

Aktivitäten zu organisieren und<br />

zu verfolgen. Die Funktionen schließen<br />

beispielsweise die Bestellabwicklung<br />

und die Kommissionierung ein.<br />

Supply Chain Execution Software sorgt<br />

für die operative Abwicklung des Warehouse-Managements<br />

und steuert zudem<br />

die kompletten Prozesse: Einlagerung<br />

und Warenentnahme, Inventuren, Pick<br />

& Pack, Transport und Versand. Auch<br />

das Aufgaben- und Hofmanagement,<br />

die Optimierung des Lagerraums und<br />

des Personaleinsatzes sowie die Erstellung<br />

von Abrechnungen gehören dazu.<br />

Derzeit befinden wir uns auf der Stufe<br />

der erweiterten oder Extended Supply<br />

Chain Execution, kurz: x-SCE. Auf dieser<br />

Stufe sind die Software-Lösungen<br />

von Manhattan Associates einzuordnen.<br />

Der Begriff „extended“ bedeutet in<br />

diesem Fall: Im Vergleich zu klassischen<br />

Warehouse-Management- und Execution-Systemen<br />

reicht das Fulfillment über<br />

die Grenzen des einzelnen Logistikzentrums<br />

hinaus. Das beginnt bei der Anbindung<br />

von Lieferanten und Kunden und<br />

reicht bis zur Supply Chain Collaboration,<br />

der webbasierten Zusammenarbeit<br />

zwischen allen Handelspartnern in der<br />

Supply Chain.<br />

Hinter x-SCE steht die grundsätzliche<br />

Überlegung, dass Logistikzentren nicht<br />

mehr als isolierte Inseln anzusehen sind.<br />

Ein Lager kann nur dann funktionieren,<br />

wenn das Warehouse-Management mit<br />

den gesamten Liefer- und Geschäftsvorgängen<br />

verzahnt wird. x-SCE-Softwarelösungen<br />

bilden die multifunktionale<br />

Plattform für den reibungslosen,<br />

standort- und firmenübergreifenden<br />

Datenaustausch. Im Fokus steht dabei<br />

die optimale Abstimmung sämtlicher


Prozesse in der Supply Chain – von der<br />

Produktion über die Lagerverwaltung<br />

bis zur termingerechten Auslieferung<br />

beim Endkunden.<br />

Intelligente Funktionen<br />

Diese Lösungen bieten umfassende und<br />

intelligente Funktionalitäten für die<br />

Optimierung von Lager- und Distributionsstrukturen.<br />

Am Beispiel e-Commerce<br />

wird ganz besonders deutlich, warum<br />

weniger funktionsreiche Logistiktools<br />

an ihre Grenzen stoßen.<br />

Hier sind Handel und Industrie mit der<br />

Erwartung der Kunden konfrontiert,<br />

dass das gewünschte Produkt am heimischen<br />

PC angeklickt und innerhalb<br />

kürzester Zeit geliefert wird. Im B2B-<br />

Sektor gelten darüber hinaus zumeist<br />

Just-in-time-Bedingungen. Für die Auftragsabwicklung<br />

benötigen Unternehmen<br />

daher eine jederzeit aktuelle<br />

Übersicht über die Bestände räumlich<br />

verstreuter Produktions- und Vertriebs-<br />

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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

stätten. Für x-SCE-Anwendungen kein<br />

Problem: Mit webbasierten Lösungen<br />

lassen sich alle Beteiligten integrieren.<br />

So ermöglicht x-SCE den Datentransfer<br />

zwischen Herstellern, Händlern und<br />

Lieferanten in Echtzeit und sorgt mit<br />

Hilfe eines proaktiven Event-Managements<br />

für eine schnelle Reaktion auf<br />

auftretende Nachfrageschwankungen<br />

– gerade im e-Business keine Seltenheit.<br />

Mit ihrer Integrierbarkeit in Planungs-,<br />

Warenwirtschafts-, Transport- und<br />

Auftragssysteme schafft x-SCE ein<br />

Höchstmaß an Transparenz. Ein isoliert<br />

arbeitendes System, das allein den<br />

Warenein- und Warenausgang oder nur<br />

die Kommissionierung innerhalb eines<br />

Distributionszentrums im Blick hat,<br />

kann hier nicht mehr mithalten.<br />

x-SCE liefert in diesem komplexen Umfeld<br />

jedoch nicht noch mehr Daten,<br />

sondern komfortabel aufbereitete Informationen.<br />

Weiteres Plus: Die fortgeschrittenen<br />

Programme setzen große<br />

Titelthema<br />

Datenmengen, die sich heutzutage im<br />

Sekundentakt verändern, auch operativ<br />

um – in Echtzeit. Den herkömmlichen<br />

Planungsprogrammen gelingt es hingegen<br />

vielfach nicht, die raschen Änderungen<br />

der Parameter realitäts- und zeitnah<br />

zu bewältigen. Gut geplant ist also noch<br />

lange nicht gewonnen. Vielmehr steckt<br />

in den Geschäfts- und Arbeitsabläufen<br />

selbst das Wertschöpfungspotenzial, das<br />

es zu nutzen gilt. Dass immer mehr Unternehmen<br />

dies erkannt haben, begründet<br />

den Trend zum x-SCE.<br />

Der Autor Andreas Lenkeit ist Sector<br />

Manager Deutschland des Supply<br />

Chain Execution-Anbieters Manhattan<br />

Associates.<br />

Manhattan Associates<br />

D-40219 Düsseldorf<br />

� (+49) 0211/3003317<br />

� www.manh.com<br />

19


Titelthema<br />

ERP-Einsatz bei mittelständischen Prozessfertigern<br />

Durchgängige Fertigung<br />

Während in der diskreten Fertigung seit<br />

langem Standard-Softwaresysteme für das<br />

Enterprise Resource Planning (ERP) weit<br />

verbreitet sind, arbeiten Unternehmen mit<br />

prozessorientierter Produktion häufi g noch mit<br />

Kombinationen verschiedener Insellösungen.<br />

Dabei können die Vorteile einer integrierten<br />

Lösung gerade bei Prozessfertigern aufgrund<br />

der Anforderungen an die Durchgängigkeit der<br />

Abläufe in besonderem Maß zum Tragen<br />

kommen.<br />

Eine zentrale Herausforderung besteht<br />

in der Pharmaindustrie darin,<br />

den Einsatz der Ressourcen für die Erzeugung<br />

einer breiten Angebotspalette<br />

mit vielen unterschiedlichen Präparaten<br />

und Rezepturen zu optimieren. Um bei<br />

einem breiten Produktportfolio die heute<br />

geforderte hohe Lieferfähigkeit zu<br />

realisieren, ist eine umfangreiche Lagerhaltung<br />

unumgänglich. Eine Vielzahl<br />

von Rohstoffen muss stets in ausreichender<br />

Menge am Lager verfügbar gehalten<br />

werden, damit kurzfristige Marktanforderungen<br />

schnell erfüllt werden können.<br />

Gleichzeitig sollen jedoch aus Kostengründen<br />

unnötige Lagerkapazitäten<br />

vermieden werden. Diesen Spagat zwischen<br />

Marktanforderungen und Kosten<br />

optimal zu bewältigen, ist Aufgabe der<br />

Disposition – gewissermaßen der Schaltzentrale<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Modulen eines ERP-Systems um hier die<br />

Aufträge, Bedarfe, Planungen und Prognosen<br />

zusammenzuführen.<br />

Qualität von Pharmaprodukten<br />

und Lebensmitteln<br />

Besondere Anforderungen stellen die<br />

Aufsichtsbehörden an die pharmazeutische<br />

Industrie. Die Hersteller müssen<br />

Nachweise über die Qualitätseigen-<br />

schaften der einzelnen Produktionschargen<br />

nachvollziehbar führen können.<br />

Dabei sollte die Qualitätsdatenverwaltung<br />

möglichst komplett in Materialwirtschaft<br />

und Fertigung integriert sein.<br />

Werden die Qualitätsdaten der Chargennummer<br />

zugeordnet, lässt sich bei<br />

Reklamation eines Kunden schnell auf<br />

die Ergebnisse einer vom Labor gezogenen<br />

Probe zugreifen. Weiterhin ist eine<br />

Validierung der Software gefordert,<br />

sprich die Software muss als System<br />

zertifi ziert sein, das Herstellung und<br />

Vertrieb von Pharmaprodukten ordnungsgemäß<br />

unterstützt.<br />

Qualitätskontrolle und<br />

Chargenverwaltung<br />

Ähnliche Anforderungen an die Qualitätskontrolle<br />

und die Chargenverwaltung<br />

(mit besonderer Berücksichtigung<br />

der Haltbarkeitsdaten) bestehen auch in<br />

der Nahrungs- und Genussmittelbranche.<br />

Nach den verschiedenen Lebensmittel-Skandalen<br />

der vergangenen Jahre<br />

wurden mit der EU-Verordnung 178/<br />

2002 (vom 28. 01. 2002) neue Regularien<br />

verabschiedet. Darin wird die umfassende<br />

Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln<br />

verlangt, „und zwar in allen<br />

Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen“.<br />

In ihrer Gesamtheit wird<br />

die Verordnung ab 1. Januar 2005 wirksam.<br />

Lebensmittel-Herstellern verbleibt<br />

also wenig Zeit, sich für diese neuen<br />

Anforderungen zu rüsten.<br />

Um Sicherheit bei den Produkten dieser<br />

Branchen zu gewährleisten, sollten bei<br />

der Erfassung des Warenzugangs ins Lager<br />

und des Zugangs aus der Produktion<br />

automatisch Qualitätsmerkmale erfasst<br />

werden. Bei einzelnen Qualitätseigenschaften<br />

empfi ehlt es sich, sie als<br />

Pfl ichtangaben zu parametrisieren, so<br />

dass kein Lagerzugang ohne aktuellen<br />

Qualitätswert eingetragen werden kann.<br />

20 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Flexibilität in der chemischen<br />

Produktion<br />

Ähnlich von der Grundstruktur der<br />

Herstellprozesse – allerdings oft sehr<br />

unterschiedlich hinsichtlich der Auftragsarten<br />

– ist die chemische und petrochemische<br />

Industrie. Mittelständische<br />

Unternehmen sind in diesen Branchen<br />

häufi g als Produzenten von Investitionsgütern<br />

tätig. Dabei sind die Anforderungen<br />

der Kunden sowohl hinsichtlich der<br />

Produktqualität als auch der Lieferfähigkeit<br />

stetig gestiegen. Waren vor einigen<br />

Jahren – z.B. bei Schmierstoffherstellern<br />

– noch Lieferfristen ab Auftragseingang<br />

von drei Wochen üblich,<br />

beträgt der Spielraum heute oft weniger<br />

als eine Woche.<br />

Ein langfristig vorgegebener Produktionsablauf<br />

– heute diese Ware, morgen<br />

jene und übermorgen eine weitere – ist<br />

daher nicht mehr möglich. Um dabei<br />

effi zient zu bleiben, sind fl exible Planungswerkzeuge<br />

gefordert. Die Disposition<br />

muss dafür sorgen, dass die Produktionskapazitäten<br />

optimal genutzt<br />

werden, indem beispielsweise verschiedene<br />

Aufträge zusammengeführt werden,<br />

um Mindestmengen für den Betrieb<br />

eines Kessels zu gewährleisten. Gleichzeitig<br />

ist die Lagerhaltung aufgrund<br />

prognostizierter Bedarfe und aktueller<br />

Abgänge optimal abzustimmen.<br />

Autor: Ralf Gärtner, Vorstand<br />

Marketing und Vertrieb SoftM AG,<br />

München<br />

SoftM Software und Beratung GmbH<br />

D-80992 München<br />

� (+49) 089/14329-0<br />

� www.softm.com


Aktuelles<br />

Die Frage:<br />

SW-Hersteller statten ihre Lösungen mit<br />

einer Vielzahl guter Funktionen aus, um<br />

einen möglichst großen Kundenkreis<br />

ansprechen zu können. Glauben Sie,<br />

dass die angebotenen Lösungen flexibel<br />

genug für speziell Ihre Branche sind?<br />

Das Ergebnis:<br />

Software Hersteller<br />

Die Frage des Monats im Januar 2003<br />

kennen die Branche<br />

Von 632 Teilnehmern stimmten 235<br />

(37%) mit Ja und 397 (63%) mit Nein.<br />

Software Hersteller kennen die<br />

Branche!<br />

Wie auf vieles im Leben gibt es auch auf<br />

diese Frage keine eindeutige Antwort –<br />

beide Seiten haben sicher recht: Es gibt<br />

bestimmt viele Anwendungen und Lösungen,<br />

die einen relativ schlechten<br />

Standard bieten beziehungsweise einen<br />

der den Anforderungen der Anwender<br />

oftmals nicht genügt. Es gibt aber auch<br />

viele Programme, die eine umfassende<br />

und qualitativ hochwertige Arbeitsmöglichkeit<br />

bieten. Oftmals ist es allerdings<br />

so, dass die Anwender gar nicht alle<br />

oder die meisten Möglichkeiten einer<br />

Lösung voll ausnutzen, weil sie diese gar<br />

nicht kennen.<br />

Dies kann mehrere Gründe haben. In<br />

vielen Fällen ist es so, dass nach der<br />

Implementierung einer Software die<br />

Heinrich Kissels,<br />

Geschäftsführer der<br />

Kissels-Software GmbH<br />

ausreichende Schulung der Anwender<br />

vernachlässigt wird. Es gibt zwar nach<br />

Vollendung des Projekts eine ausführliche<br />

Einweisung der zukünftigen Benutzer,<br />

aber das reicht nicht. Wenn zum<br />

Beispiel Key-Mitarbeiter ausfallen gibt<br />

es an diesen Stellen einen Know-how-<br />

Bruch, der meist nicht aus eigener Kraft<br />

oder eigenem Wissen überwunden werden<br />

kann. Oft können die Nachfolger<br />

der Key-Mitarbeiter die Software dann<br />

nur rudimentär nutzen.<br />

632 Teilnehmer haben abgestimmt<br />

Ja<br />

37%<br />

22 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Nein<br />

63%<br />

Glauben Sie, dass die angebotenen<br />

Software-Lösungen flexibel genug<br />

für speziell Ihre Branche sind?<br />

Aber auch ohne Ausfälle von eingewiesenen<br />

Mitarbeitern gehen Funktionalitäten<br />

‚verloren’. Jeder Anwender entwickelt<br />

auf Basis seines Wissens und seines<br />

Könnens immer den bestmöglichen<br />

Weg, seine Arbeit zu verrichten. Der<br />

Anwender fokussiert sich auf einen Arbeitsablauf.<br />

Da im alltäglichen Betrieb<br />

die Zeit fehlt, auch mal andere Verfah-<br />

rensweisen zu testen und ein wenig mit<br />

der Software zu experimentieren, gehen<br />

viele Funktionalitäten im Laufe der Zeit<br />

‚unter’. Dieser Umstand führt natürlich<br />

dazu, dass der Anwender die Möglichkeiten<br />

der Software als unzureichend<br />

oder beschränkt empfindet. Die einzige<br />

Möglichkeit diese Verschwendung von<br />

Software-Ressourcen zu verhindern<br />

wären regelmäßige Schulungen der Anwender.<br />

Leider sparen die Unternehmen<br />

oft an solchen Maßnahmen und behindern<br />

so die effektive Nutzung ihrer<br />

Software.<br />

Ein weiterer Einfluss auf die Funktionalitäten<br />

der Programme ist die Selektion<br />

der Hersteller. Bei der Entwicklung von<br />

Branchenlösungen müssen die Software-Häuser<br />

entscheiden, wann es Sinn<br />

macht einen Kundenwunsch oder eine<br />

Anregung mit in den Standard aufzunehmen<br />

und wann nicht.<br />

Das Know-how, um diese Entscheidung<br />

zu treffen, ist bei den Herstellern von<br />

Branchen-Lösungen in der Regel ausreichend<br />

vorhanden. Das zeigt sich unter<br />

anderem in der Flexibilität (aufbauend<br />

auf einem gemeinsamen Standard), die<br />

individuellen Kundenwünsche berücksichtigen<br />

und in die IT-Struktur integrieren<br />

zu können.<br />

Ich gehe davon aus, dass aufgrund mangelnden<br />

Wissens seitens der Anwender<br />

viele Funktionalitäten und Möglichkeiten<br />

in den Branchen-Lösungen einfach<br />

unbekannt sind und dadurch die Bewertung<br />

der Programme schlechter ausfällt<br />

als nötig.<br />

Der Kommentator Heinrich Kissels ist<br />

Geschäftsführer der Kissels-Software<br />

GmbH.


Kommentare unserer Leser<br />

Die Leser unserer Homepage nutzen<br />

immer mehr die Möglichkeit ihr Votum<br />

bei der Frage des Monats zu kommentieren.<br />

Dem klaren Votum dieses Monats<br />

kann sich U. R. aus Schwerte nicht<br />

anschließen. Hier seine Meinung:<br />

• Ich schliesse mich den chronischen<br />

NEIN-Sagern nicht an und behaupte,<br />

dass die heutige, moderne SW den<br />

Kunden soviele Möglichkeiten bietet,<br />

dass nicht alle Funktionen ausgeschöpft<br />

werden können. Fakt aber ist,<br />

dass die moderene SW plattformunabhängig<br />

und vor allem modular<br />

aufgebaut ist, sodass sich praktisch<br />

jeder Kunden in der Lösung wieder<br />

finden kann, sei es nun eine ERP- oder<br />

CRM- oder sonst eine Lösung. Der<br />

größte Hemmschuh heutzutage ist die<br />

mangelnde Bereitschaft und Motivation<br />

der CIO‘s und DV-Verantwortlichen,<br />

endlich mal JA zu den anstehen-<br />

Anzeige<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

den Projekten zu sagen, die die Unternehmen<br />

in der Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiterbringen könnten und aktiv zu<br />

agieren anstatt nur immer zu reagieren.<br />

Aber dazu müßten wir wahrscheinlich<br />

erst unseren genetischen<br />

Defekt abstellen, der uns scheinabr<br />

immer wieder dazu zwingt, nur die<br />

Probleme, aber nicht die Möglichkeiten<br />

und Chancen zu sehen. U. R.,<br />

Schwerte<br />

Hier noch zwei kurze Kommentare von<br />

Homepagebesuchern, die offensichtlich<br />

so denken, wie die meisten, die ihre<br />

Stimme abgegeben haben.<br />

• So lange SW-Hersteller nicht ein komplettes<br />

Re-Design ihrer Anwendung<br />

vornehmen und moderne Programmtechniken<br />

(ILE-RPG etc.) einsetzen<br />

glaube ich nicht daran. Anonym.<br />

• Was soll denn der Weinliebhaber mit<br />

der Eier legenden Wollmilchsau anfangen?<br />

P. S.<br />

www.midrangemagazin.de<br />

Die Frage im Monat Februar lautet:<br />

„Die Realisierung von eBusiness kennt<br />

keine Grenzen. Sind Sie der Meinung,<br />

dass Ihre Unternehmensdaten ausreichend<br />

vor Missbrauch geschützt sind?“<br />

Unter www.midrangemagazin.de laden<br />

wir Sie ein, Ihre Stimme und Ihre Meinung<br />

dazu abzugeben. Die Abstimmung<br />

wird ohne jede weitere Abfrage durchgeführt.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit,<br />

Ihre Entscheidung zu kommentieren.<br />

Außerdem haben Sie die Möglichkeit<br />

Ihren Kommentar namentlich oder auch<br />

gerne anonym abzugeben.<br />

I.T.P.-Verlag<br />

> redaktion@midrangemagazin.de<br />

� www.midrangemagazin.de<br />

Aktuelles<br />

23


Aktuelles<br />

Im Rahmen einer lokalen Initiative namens<br />

iSchool hat das Technische Sales Support<br />

Team der IBM unter Leitung von Dr. Dietmar<br />

Wierzimok im letzten Jahr ausgewählte<br />

Projekte an Universitäten und Fachhochschulen<br />

(FH) im deutschsprachigen Raum mit einem<br />

IBM eServer <strong>iSeries</strong> Modell 270 unterstützt.<br />

Zielsetzung war eine Förderung der<br />

Integration von kommerziellen Servern in<br />

den Hochschulbetrieb und die Erhöhung<br />

des Bekanntheitsgrades bei jungen Leuten.<br />

Hier soll über die Erfahrungen dieses<br />

Programms berichtet werden.<br />

Server!?<br />

What’s a Server?<br />

Mit der Dezentralisierung in den neunziger<br />

Jahren – vom Universitätsrechenzentrum<br />

zu Einzelplatzlösungen, lokalen<br />

Servern und Netzen – hat auch bei<br />

den Studenten eine Verschiebung der<br />

Erfahrungswelt sowie der IT-Kenntnisse<br />

zu Desktop-Betriebssystemen wie MS-<br />

DOS und Windows eingesetzt, die seither<br />

auf dem Fachkräftemarkt ihre Wirkung<br />

zeigt. Durch Laptops verstärkt<br />

sich dieser Trend heute weiter. Immer<br />

mehr Studenten sammeln heute ihre IT-<br />

Erfahrungen ausschließlich durch die<br />

Arbeit mit dem eigenen Gerät. Das Wissensspektrum<br />

und die Erwartungshaltung<br />

werden davon maßgeblich geprägt.<br />

So kennt man heute Windows, eventuell<br />

Linux oder MacOS, ist vertraut mit Begriffen<br />

wie PCI, USB, Firewire, kann<br />

MHz-Taktraten bewerten und weiß natürlich,<br />

dass es sich bei DDR-Speicher-<br />

24 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

<strong>iSeries</strong> Server für<br />

Integration kommerzieller e-Server im Hochschulbetrieb<br />

die Universität<br />

chips nicht um ein Überbleibsel alter<br />

Robotron Bestände handelt. Erfahrungen<br />

mit Unternehmensstandards, Enterprise<br />

Middleware, Storage- und Server-<br />

Architekturen, Server-Betriebssystemen<br />

oder System-Management-Konzepten,<br />

Hochverfügbarkeit oder Autonomic<br />

Computing hingegen sind eher selten.<br />

In der Industrie, mit einer fast inversen<br />

Kostenstruktur, hat seit einiger Zeit ein<br />

gegenläufiger Trend zur Konsolidierung<br />

eingesetzt, getrieben durch die notwenige<br />

Verringerung von Komplexität und<br />

Personalkosten. Dort spielen Server-Betriebsysteme<br />

sowie Standard-Middleware<br />

und Anwendungen eine außerordentlich<br />

wichtige Rolle. Die Diskrepanz<br />

zwischen IT-Kenntnissen der Bewerber<br />

und Bedürfnissen der Unternehmen<br />

müssen diese durch zusätzlichen Einarbeitungsaufwand<br />

und entsprechenden<br />

zeitlichen Vorlauf kompensieren.<br />

Zielsetzung des Programms<br />

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit<br />

ausgewählten Instituten von Universitäten<br />

und Fachhochschulen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz soll<br />

Technology und Komponenten des IBM<br />

eServer <strong>iSeries</strong>, früher unter dem Namen<br />

AS/400 bekannt, Studenten zugänglich<br />

gemacht werden. Mit über 400.000 aktiven<br />

Systemen ist die <strong>iSeries</strong> ein vor allem<br />

im Mittelstand weit verbreiteter<br />

Unternehmens-Server. Die Institute hatten<br />

dazu ein Model des Servers <strong>iSeries</strong><br />

270 mit entsprechender Middleware<br />

und Entwicklungsumgebung für die<br />

Dauer von individuell vereinbarten Projekten<br />

zur Verfügung gestellt bekommen.<br />

Zielsetzung des Programms, das intern<br />

iSchool („i is cool") genannt wird, war<br />

es, durch Unterstützung der Projekte<br />

mit modernster Server-Technologie,<br />

Middleware und Entwicklungstools –<br />

wie Eclipse – die Stärken und Vorteile<br />

dieser Technologien an den entsprechenden<br />

Universitäten und Fachhochschulen<br />

für die Studenten spürbar zu<br />

machen.Die Projekte waren dabei so<br />

ausgesucht worden, dass im Rahmen<br />

der Durchführung möglichst viele Studenten<br />

und Dozenten wissentlich Zugriff<br />

die <strong>iSeries</strong> haben konnten und dass<br />

die erwarteten Ergebnisse möglichst<br />

auch für andere Universitäten und Fachhochschulen<br />

einen potentiellen Nutzen<br />

haben – so beispielsweise die „Vorlesungsräume"<br />

des Gründerzentrums der<br />

FH Heidelberg zur Kommunikation<br />

zwischen Dozenten einer Vorlesung und<br />

Ihren Studenten sowie zwischen den<br />

Studenten selbst.<br />

Im letzten Jahr wurden so den Universitäten<br />

Kassel und Hohenheim, der Hochschule<br />

Zürich Winterthur, den Fachhochschulen<br />

Heidelberg, Basel und<br />

Furtwangen sowie dem Schulzentrum<br />

Utbremen <strong>iSeries</strong>-Systeme zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Für die Dauer der Projekte stand ein<br />

<strong>iSeries</strong>-Spezialist der IBM als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung, der vor allem am<br />

Anfang auch gelegentlich vor Ort in die<br />

Institute kam und mit den Studenten<br />

und Professoren die technische Umsetzung<br />

diskutierte. Zum einen sollte so<br />

eine effiziente Einarbeitung und damit<br />

ein schneller Start der Projekte gewährleistet<br />

werden, zum anderen konnten<br />

auch Erfahrungen oder Vorschläge der<br />

Studenten schneller aufgegriffen werden.<br />

Es zeigte sich schnell, dass dieses<br />

Mentoring ein wichtiger Schlüssel zum<br />

Gelingen der Projekte darstellte.


Aktivitäten der Universitäten<br />

Eine erste Beobachtung war, dass es für<br />

Studenten und Dozenten offenbar gleichermaßen<br />

erstaunlich war, mit wie<br />

wenig spezifischem Wissen und Systemadministration<br />

man klar kam. Joachim<br />

Haydecker von der Universität Kassel,<br />

der ein IBM eServer <strong>iSeries</strong> Modell 270<br />

für die Entwicklung von e-Learning-Lösungen<br />

betreibt, beschrieb dies nach drei<br />

Monaten Erfahrung mit der neuen <strong>iSeries</strong><br />

während seines Vortrages bei der<br />

COMMON-Jahrestagung: „Das verrückte<br />

ist, das man das System selbst<br />

sehr bald nach der Installation einfach<br />

vergisst. Im alltäglichen Betrieb fällt<br />

praktisch keine weitere manuelle Administration<br />

an und man konzentriert sich<br />

automatisch ganz auf die Lösung."<br />

Da viele der teilnehmenden Professoren<br />

durch Linux auf die <strong>iSeries</strong> aufmerksam<br />

wurden, kam es auch ein wenig überraschend,<br />

dass sich Linux nicht zum eindeutigen<br />

Favoriten bei der Mehrzahl der<br />

Projekte herauskristallisierte. Häufiger<br />

kamen die Lotus Middleware und Lösungen<br />

wie Domino, Quickplace und<br />

LearningSpace zum Einsatz; sie wurden<br />

sogar nativ unter OS/400 betrieben.<br />

Begründung dafür: Die gesuchten Lösungen<br />

waren dort besonders einfach zu<br />

implementieren und die Projekte konnten<br />

so schneller umgesetzt werden.<br />

Linux<br />

Dennoch wurden (und werden) an einigen<br />

Hochschulen derzeit auch explizit<br />

Erfahrungen mit Linux auf der IBM<br />

eServer <strong>iSeries</strong> gesammelt: in der<br />

Schweiz an der Fachhochschule Winterthur<br />

in Zusammenarbeit mit dem IBM-<br />

Geschäftspartner Exogen, in Basel bei<br />

Projekten mit SuSE und RedHat oder im<br />

Fachbereich Computer & Electrical<br />

Engineering, in der FH Furtwangen bei<br />

der Migration einer Java-Lösung mit<br />

DB2 und Websphere Linux. Auch an der<br />

Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

(ETH) Zürich am Department<br />

für Physik ist man sehr zufrieden mit<br />

dem Betrieb der dort angeschafften <strong>iSeries</strong>.<br />

Das Modell 270 mit Expansion<br />

Unit wird hier hauptsächlich zur Benutzerverwaltung<br />

eingesetzt. Dabei nutzt<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

man LDAP (Lightweight Directory Access<br />

Protocol), um die mehr als 3.000<br />

User zu adressieren und zu betreuen,<br />

und setzt Linux in einer separaten Partition<br />

für den Web-Server des Departments<br />

ein. Im Hintergrund arbeitet dabei<br />

ein Linux-basiertes Content-Management-System.<br />

Zur Zeit wird<br />

geplant, mit Hilfe der integrierten DB2-<br />

Datenbank, einen webbasierten Katalog<br />

für mehr als 12.000 Artikel des Fachbereichs<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Lotus Solutions (Domino,<br />

Quickplace, Learning Services):<br />

An der Universität Hohenheim bei<br />

Stuttgart konnten zahlreiche Studenten<br />

des Fachbereichs Software Engineering<br />

im Rahmen einer Semesterarbeit im<br />

letzten Jahr auf einem IBM eServer <strong>iSeries</strong><br />

Erfahrungen bei der Entwicklung<br />

von Software im Umfeld von Lotus Domino<br />

und Lotus Notes sammeln. Ziel<br />

war es, den Studenten der Fachrichtung<br />

Wirtschaftsinformatik ein Bewusstsein<br />

zu schaffen, was Programmierung und<br />

Entwicklung unter Zeit- und Erfolgsdruck<br />

bedeutet.<br />

Die Studenten bekamen ein abstraktes<br />

Thema gestellt und erhielten Schulungen<br />

für die Programmierung auf Lotus<br />

Notes und Domino. Binnen drei Monaten<br />

sollten Personal-Datenbanken, Content-Management-Lösungen,Online-Kataloge<br />

und Shopping-Websites,<br />

Projektmanagement-Software und Datenbanken<br />

mit Verbindung zum SAP<br />

Business Warehouse geschaffen werden.<br />

Den Studenten und Schülern wurde<br />

auch die Gelegenheit geboten, die kollaborative<br />

Plattform Lotus Quickplace<br />

zum Daten und Nachrichtenaustausch<br />

zu nutzen. Ebenso gab es eine Lizenz für<br />

das Real-Time-Collaboration-Tool Lotus<br />

Sametime oben drauf.<br />

Die Jury der Abschlusspräsentation war<br />

sichtlich beeindruckt, als sie eine<br />

One-Click-Shopping-Lösung für Fastfood<br />

präsentiert bekam, in der man à la<br />

Amazon einkaufen und liefern lassen<br />

konnte. Auch das Web-Portal eQuix, in<br />

dem der Bewerber sich seinen optimalen<br />

Chef suchen konnte, fand großen Anklang.<br />

Die Studenten lobten den einfa-<br />

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Aktuelles<br />

25


Aktuelles<br />

chen Umgang mit der <strong>iSeries</strong> und Lotus<br />

Domino, wodurch man mit relativ wenig<br />

technischen Kenntnissen in der Lage<br />

gewesen sei, ansprechende Ergebnisse<br />

zu erzeugen.<br />

Ein neues Projekt wurde auch schon<br />

vereinbart. So möchte das Gründerzentrum<br />

für seine Gründer mit der <strong>iSeries</strong><br />

im Rahmen eines ASP- (Application<br />

Service Provider-) Konzeptes, Tools<br />

entwickeln, die es erlauben sollen, betriebswirtschaftliche<br />

Funktionalitäten<br />

und Services – wie zentrale Datenbackups<br />

für junge Selbständige – kostengünstig<br />

remote anzubieten, so dass diese<br />

in der Gründungsphase von Aufwänden<br />

und hohen Anfangsinvestitionen<br />

für die Infrastruktur weitgehend entlastet<br />

werden.<br />

Fazit<br />

Mit diesem nur kleinen Ausschnitt aus<br />

den aktuellen Projekten wird ersichtlich,<br />

dass bei den ausgewählten Instituten<br />

und Fachrichtungen die effektive Implementierung<br />

einer Lösung im Vordergrund<br />

stand – nicht die Anzahl der zu<br />

entwickelten Lines of Codes. Als angenehme<br />

Begleiterscheinung wurde von<br />

den Studenten registriert, dass durch die<br />

grafische Bedienung im Verlauf des Projektes<br />

kaum Spezialkenntnisse für Systemadministratoren<br />

erforderlich waren<br />

und der Fokus schnell zur Lösung überging.<br />

Mit den ersten Ergebnissen darf<br />

man schon einmal zufrieden sein. Geplant<br />

ist es daher, in diesem Jahr weitere<br />

Uni-Projekte zu unterstützen – diesmal<br />

vor allem mit den Schwerpunkten Websphere<br />

und wieder Linux.<br />

Der Autor Dr. Dietmar Wierzimok ist<br />

Leiter Technical Sales Support der<br />

<strong>iSeries</strong> im Bereich System Sales der<br />

IBM in Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz.<br />

IBM Deutschland Informationssysteme<br />

D-69115 Heidelberg<br />

� (+49) 06221/594406<br />

� www.ibm.de<br />

Das Schicksal des <strong>Midrange</strong>-Lastesels der IBM<br />

wird spätestens seit der eServer-Kampagne im<br />

Jahr 2000 viel diskutiert. Die Öffnung der<br />

Plattform sollte neue Wege eröffnen und bestehende<br />

Kunden für das e-Business begeistern,<br />

doch die murrten nicht zuletzt über die<br />

Kosten für interaktive Leistung. Wenig greifbar<br />

waren die Vorteile der <strong>iSeries</strong> auch für<br />

Neukunden, gefreut hat sich darüber die<br />

IBMsche Konkurrenz.<br />

Die Rufe nach neuen Wegen mit<br />

mehr Profil wurden lauter, jetzt<br />

haben sie gefruchtet: IBM hat sich den<br />

Anforderungen des Marktes angenommen<br />

und positioniert die Maschine neu,<br />

unter anderem für „e-Business on Demand“.<br />

Mit dem jüngsten Announcement<br />

sollen User-Wünsche in Erfüllung<br />

gehen, bis zu 80 Prozent verbesserte<br />

Preis/Leistung verspricht IBM, das gelte<br />

für rund 90 Prozent ihrer <strong>iSeries</strong>-Kunden.<br />

Was also macht die Maschine heute<br />

aus und wer kann wie sparen? Ian<br />

Jarman, Product Manager IBM US,<br />

weiß die Antwort...<br />

Zur Ankündigung der neuen Modelle<br />

stand der Produktmanager der internationalen<br />

Presse in Einzelgesprächen<br />

26 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Der Weg zum e-Business on Demand<br />

<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong><br />

Rede und Antwort. Man habe in den<br />

Markt hinein gehorcht, speziell in den<br />

deutschen, habe Kunden und ISVs nach<br />

ihren Wünschen befragt und sich deren<br />

Anforderungen auch zu Herzen genommen.<br />

Das Ergebnis spiegelte sich jetzt in<br />

dem wohl größten Announcement der<br />

letzten Dekade wider: Neue Server, neue<br />

Paketangebote, neue Möglichkeiten.<br />

Die beste Nachricht vorweg: Dem<br />

Wunsch nach einem „New Deal“ in<br />

Sachen Interaktives Pricing wurde entsprochen.<br />

In den Enterprise-Konfigurationen,<br />

mit denen IBM die bestehende<br />

Kundenbasis adressiert, muss für höhere<br />

interaktive Lasten nichts mehr dazu bezahlt<br />

werden. Die Kunden wollen die<br />

Vorteile der neuen Technologien nutzen<br />

– sie verlangten nach e-Business ohne<br />

Einschränkungen. „Wir helfen den Kunden<br />

dabei mit neuen Preis- und Packaging-Modellen“,<br />

so Jarman, „für<br />

e-Business on Demand.“<br />

Neue Server<br />

Insgesamt vier neue Modelle wird IBM<br />

ab 21. Februar ausliefern: Die eServer<br />

i825 (3- bis 6-Wege-Modelle) und i870<br />

(8- bis 16-Wege-Modelle) komplettieren<br />

die High-End-Liga, in der sich die i890<br />

(jetzt 16- bis 24- und 24- bis 36-Wege-Maschinen)<br />

bereits etablieren konnte.<br />

Alle High-End-Server adressieren<br />

den (gehobenen) Mittelstand und Großunternehmen,<br />

sind künftig mit Power4-<br />

Ian Jarman,<br />

<strong>iSeries</strong> Product Manager<br />

IBM eServer


Mikroprozessoren ausgestattet und unterstützen<br />

die Betriebssysteme OS/400,<br />

Windows, Linux und Unix. Kapazität<br />

nach Bedarf wird nun endlich Wirklichkeit,<br />

Leistung kann zu- und auch wieder<br />

abgeschaltet werden. Wer zu Spitzenzeiten<br />

wie dem Monatsende mehr Performance<br />

braucht, aktiviert die nötigen<br />

Ressourcen – bei der Rückkehr zum<br />

Normal Business wird auch die Rechen-<br />

Power zurückgeschraubt. Bezahlt wird<br />

nach Gebrauch: Leistung on Demand.<br />

Für wen sich temporäre Kapazitäten<br />

rechnen, bleibt individuell zu ermitteln.<br />

Ein Beispiel hat Ian Jarman bei der<br />

Hand: Bei der i825 kostet ein zusätzlicher<br />

Prozessor für immer rund 50.000<br />

US-Dollar. Wer ihn nur temporär<br />

braucht, zahlt eine Tagesmiete von<br />

1.100. Neu bei den High-End-Maschinen<br />

ist auch die Möglichkeit, Prozessoren<br />

für Linux zu aktivieren, ohne dass<br />

gleichzeitig OS/400-Lizenzgebühren<br />

anfallen. So wird Linux auf der <strong>iSeries</strong><br />

günstiger – und sicher so mancher Kunde<br />

für den Pinguin interessiert.<br />

Capacity on Demand ist eine der<br />

klassischen, Customer-Driven<br />

Features. Was die Kunden jetzt<br />

wollen, geht über das allgemeine<br />

CoD hinaus – sie fordern temporäre Kapazitäten.<br />

Wer einen Ein-Tages-Peak hat, will den<br />

auch handeln können.“<br />

Ian Jarman<br />

Als neue Einstiegsserver für kleine bis<br />

mittlere Unternehmen hat IBM die eServer<br />

i800 und i810 positioniert. Die i800<br />

ist in drei Varianten (1-Wege-Modelle)<br />

mit fester 5250 CPW-Leistung erhältlich,<br />

die i810 gibt es als 1- oder 2-Wege-Modell<br />

in Standard- oder Enterprise-Edition.<br />

Standard- oder Enterprise?<br />

Die meisten neuen Server sind als Standard-<br />

oder Enterprise-Edition erhältlich<br />

– so will IBM ihre Kunden bei der Auswahl<br />

und so letztlich auch die Implementierung<br />

von e-Business-Prozessen<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

unterstützen. Die Standard-Edition unterstützt<br />

jeweils alle gängigen Betriebssysteme,<br />

Capacity Upgrade on Demand<br />

(On/Off) und logisch-dynamische Partitionierung.<br />

OS/400 und DB2 Lizenzen<br />

sind dabei inklusive.<br />

Zur Enterprise-Edition gehören zusätzlich<br />

folgende Middle- und Groupware:<br />

DB2 Datenbank-Software, WebSphere,<br />

Lotus Quickplace und Sametime, Tivoli<br />

und Schulungsprogramme. Inklusive ist<br />

bei den i870 und i890-Modellen auch<br />

die Prozessor-Freischaltung für Linux<br />

(bis zu zehn Partitionen auf einem Prozessor)<br />

sowie ein integrierter eServer<br />

xSeries für das zentrale Management<br />

von Windows. Die Beschränkungen für<br />

interaktive 5250 CPW sind aufgehoben<br />

– die maximale Last steht ohne Zusatzkosten<br />

zur Verfügung.<br />

Mit den Standard-Editionen adressiert<br />

IBM nach Aussage von Ian Jarman insbesondere<br />

das Neukundensegment –<br />

Firmen, die zum Beispiel SAP im Einsatz<br />

haben. Hier unterstütze man die ISVs,<br />

auch mit einem aggressiven Pricing. Für<br />

die bestehende Kundenbasis sind die<br />

Enterprise-Editionen designt, das Rundum-Sorglos-Paket<br />

inklusive Software ist<br />

deutlich günstiger als der Einzelkauf.<br />

Uneigennützig möchte man diese Vertriebsstrategie<br />

dennoch nicht nennen –<br />

IBM tut letztlich das Ihre, um die hauseigenen<br />

Softwarelösungen zu promoten...<br />

On/OFF CoD<br />

Über unvorhergesehene e-Spitzengeschäfte<br />

braucht sich der <strong>iSeries</strong>-User<br />

künftig nicht mehr zu ärgern: Business<br />

Peaks bringen nicht etwa die IT zum<br />

Erliegen, sondern einzig die Maschine in<br />

Schwung. Mit den neuen Modellen bietet<br />

IBM ihren Kunden die Möglichkeit,<br />

das Herz ihrer IT nicht nur im Hinblick<br />

auf das geplante Unternehmenswachstum<br />

auszusuchen und die erforderliche<br />

Leistung nach und nach hinzuzuschalten<br />

– auch unerwartet gutem Geschäft<br />

kann der <strong>iSeries</strong>-User mit Power begegnen.<br />

Die benötigte Prozessorleistung<br />

wird künftig einfach zu- und wieder<br />

abgeschaltet, man zahlt nur, was tatsächlich<br />

„verbraucht“ ist. „Die Kunden<br />

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Aktuelles<br />

27


Aktuelles<br />

wollen die Ressourcen flexibel hin- und<br />

herschieben, das ist eines der Features<br />

des On Demand Utility Computing“, so<br />

Ian Jarman. Und: „Die <strong>iSeries</strong> ist dafür<br />

perfekt positioniert.“<br />

Insgesamt 14 „Bonus Processor Days“<br />

sind für Kunden, die Kapazität nur temporär<br />

beanspruchen, künftig inklusive<br />

und kostenlos. Dieses Modell ersetzt die<br />

vorherige Trial-Period, die Kunden vor<br />

dem Kauf zusätzlicher Prozessoren zugestanden<br />

wurde. Man achte allerdings<br />

auf die Kleinigkeiten: Zwei Wochen<br />

kostenlose Mehr-Leistung bekommt<br />

nur, wer eine 1-Prozessor-Maschine im<br />

Einsatz hat – je mehr Prozessoren desto<br />

kürzer die Kolo-Zeit...<br />

Laut IBM ist das Zuschalten von Leistung<br />

einfach, es erfolgt im laufenden<br />

Betrieb, Maschine und Applikationen<br />

bleiben davon unberührt.<br />

WebSphere wird meiner Meinung<br />

nach für die Zukunft der<br />

<strong>iSeries</strong> genau die Rolle spielen,<br />

welche die Datenbank für den<br />

Erfolg der AS/400 hatte.”<br />

Ian Jarman<br />

WebSphere Express for <strong>iSeries</strong><br />

Als ideale Lösung für den Betrieb von<br />

Webfaced-Applikationen bei KMUs<br />

positioniert IBM die Lösung WebSphere<br />

Express for <strong>iSeries</strong>. Nach der schlichten<br />

Veröffentlichung von Informationen im<br />

Web folge nun die Anbindung an das<br />

Back Office, Java-Transaktionen seien<br />

nötig. „Der WebSphere Application<br />

Server ist ein wichtiger offener Middleware-Standard<br />

für IBM. Für <strong>iSeries</strong>-<br />

User ist er das erfolgskritische Middleware-Produkt<br />

der Zukunft“, so Ian<br />

Jarman. „WebSphere wird meiner Meinung<br />

nach für die Zukunft der <strong>iSeries</strong><br />

genau die Rolle spielen, welche die Datenbank<br />

für den Erfolg der AS/400 hatte.<br />

WebSphere ist die Middleware, die<br />

Applikationen erweitert – und genau<br />

<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong><br />

dieser Prozess ist es, den wir heute forcieren.“<br />

Bis dato war WebSphere eher<br />

für größere Kunden positioniert: komplex<br />

und sophisticated, auch im Hinblick<br />

auf die Performance. „WebSphere<br />

Express ist speziell auf die SMB-Kunden<br />

abgestimmt ist“, erklärt Jarman. „Wir<br />

brechen WebSphere also herunter, um<br />

die Lösung für unsere Kernzielgruppe<br />

interessanter zu machen.“ WebSphere<br />

Express for <strong>iSeries</strong> sei leicht zu verstehen,<br />

schnell zu installieren und auch die<br />

kleinen Kunden könnten sich die Lösung<br />

leisten. Sie enthält den WebSphere<br />

Development Studio Client for <strong>iSeries</strong><br />

sowie ein Telefonverzeichnis.<br />

Most wanted<br />

Generell und weltweit verkauft IBM<br />

mehr kleinere <strong>iSeries</strong>-Maschinen als<br />

echte High-End Modelle. Der deutsche<br />

Markt ist allerdings, wie der in UK, von<br />

vielen Großunternehmen geprägt, deshalb<br />

bietet Deutschland durchaus einen<br />

Markt für i-Kraft- und Leistungspakete.<br />

Auf die Frage, für welche Maschine er<br />

das größte Interesse erwarte, antwortet<br />

Ian Jarman deutlich: „Die i825 sei wohl<br />

der Favorit.“ Die Maschine treffe mit<br />

ihrer Erweiterbarkeit in Sachen Storage<br />

und Partitionierung mitten ins Herz der<br />

<strong>Midrange</strong>-Gemeinde, biete On/Off CoD<br />

und sei auch in Sachen Serverkonsolidierung<br />

geeignet. „Tatsächlich ist es so,<br />

dass wir bei der Entwicklung dieser<br />

neuen Preis- und Packaging-Angebote<br />

sogar ganz spezielle Kunden aus<br />

Deutschland im Hinterkopf hatten“, so<br />

Ian Jarman. „Und unsere Angebote sind<br />

sehr filigran auf die Kundenwünsche<br />

abgestimmt.“<br />

Zusammenwachsen<br />

Die neuen <strong>iSeries</strong>-Modelle verfügen<br />

sämtlich über Power4-Prozessoren, gut<br />

bekannt aus der Unix-Welt der pSeries.<br />

Die Technologie-Integration zwischen<br />

i- und pSeries begann 1993/94, als die<br />

Maschinen noch RS/6000 und AS/400<br />

hießen. Beide verfügten über spezifische<br />

Vorteile, die auch der jeweils anderen<br />

Kernzielgruppe zu Gute kommen sollten.<br />

Im Jahr 2000 fand eine deutliche<br />

Annäherung im Hinblick auf eine gemeinsame<br />

Entwicklung der Maschinen<br />

28 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

statt. Dieser Integrationsprozess geht<br />

inzwischen über die Prozessoren hinaus<br />

bis hin zur I/O-Infrastruktur – das Remote<br />

I/O der pSeries ist z.B. dasselbe wie<br />

der High Speed Link für die <strong>iSeries</strong>.<br />

2004 soll ein gemeinsamer Hypervisor<br />

hinzukommen, der eine weitere fundamentale<br />

Veränderung darstellt. „Wir<br />

werden dann dieselben Partitionierungs-Möglichkeiten<br />

auf der pSeries<br />

haben wie heute auf der <strong>iSeries</strong>“, so Ian<br />

Jarman, „die Maschinen kommen sich<br />

also immer näher.“<br />

IBM sehe aber immer noch einen Markt<br />

für beide, man könne das wohl mit der<br />

Herstellung von Autos vergleichen, die<br />

verschiedene Aufgaben erfüllen sollen.<br />

„Wir sehen die <strong>iSeries</strong> als sportives Utility-Modell:<br />

für verschiedene Umgebungen,<br />

in vielen verschiedenen Rollen.“<br />

Die pSeries würde wohl eher als Sportwagen<br />

durchgehen, der in einer Unix-<br />

Umgebung eine bestimmte Aufgabe<br />

übernehme.<br />

Es gibt eine wichtige Erkenntnis innerhalb<br />

der IBM erläutert der Produktspezialist:<br />

„Wenn wir unseren Kunden sagen,<br />

dass es nur eine Antwort gibt, sagen<br />

sie uns, dass sie durchaus mehrere Antworten<br />

auf ihre Probleme kennen. Zu<br />

sagen, dass wir in der Zukunft nur eine<br />

Maschine haben, würde uns in unserem<br />

Können und in unserem Marktpotenzial<br />

sehr limitieren.“<br />

Was man weiterhin tun werde, sei, die<br />

Anforderungen der Kunden zu erfüllen.<br />

„Um das zu erreichen, werden wir unsere<br />

Integrationsbemühungen und unsere<br />

Joint Investments fortführen – speziell<br />

die der pSeries und <strong>iSeries</strong>.“ Vielleicht<br />

gibt’s dann künftig „chamäleonhafte“<br />

Server: Lastesel, die sprinten können<br />

oder sportive Flitzer mit reichlich Innenraum<br />

– für Unternehmensmütter mit<br />

ganz vielen Töchtern.<br />

M.W.


Mehr als Unterstützung bei Veranstaltungen<br />

Die Firma Paul Kommunikationstechnik GmbH<br />

hat als Verwalter von IBM Demo-Equipment<br />

angefangen. Vor kurzem wurde das<br />

Unternehmen umbenannt und ist jetzt in<br />

einem neuen Bereich tätig. Hans Peter Müller,<br />

Geschäftsleitung Marketing und Controlling,<br />

stellt in einem Gespräch mit Michael Wirt die<br />

Ziele und Strategien des Unternehmens vor.<br />

Michael Wirt: Herr Müller, was hat die<br />

Firma Paul bewogen, die Entwicklung<br />

in den Bereich Business-Events zu forcieren?<br />

Hans Peter Müller: Paul Kommunikationstechnik<br />

GmbH lautet der Eintrag<br />

im Handelsregister München. Um jedoch<br />

das Angebots-Portfolio zu verdeutlichen,<br />

gibt es den „Marketing-Namen“<br />

Paul events & more. Klar zu erkennen<br />

ist, dass das Kerngeschäft im<br />

Bereich der Business-Events liegt. Die<br />

einzelnen Services für Messen, Konferenzen<br />

und entsprechende AV- und<br />

Präsentationstechnik, IT-Services, Web-<br />

Services, Rent IT, der Produkte-Mietbereich<br />

und Teilnehmerverwaltung für<br />

jegliche Form von Veranstaltungen sind<br />

stark ausgeprägte Einzelkompetenzen.<br />

Michael Wirt: Einer der Leitsätze von<br />

Paul heißt „events & more“. Was darf<br />

sich der Leser darunter vorstellen?<br />

Hans Peter Müller: „Events“ umschreibt<br />

weitgreifend das Ereignis – die<br />

Ereignisse im Geschäftsleben. Wir zäh-<br />

Hans Peter Müller,<br />

Geschäftsleitung<br />

Marketing und Controlling,<br />

Paul events & more<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Das gewisse Extra<br />

len hierzu Aktivitäten wie z.B. Ankündigungen,<br />

Messeauftritte, alle Arten von<br />

Konferenzen, große, mittlere und kleine<br />

lokale oder überregionale Business-Sessions,<br />

Schulungen, Produktdemos, firmeninterne<br />

Veranstaltungen oder gar<br />

Aktionärsversammlungen und mehr.<br />

Entscheidend ist jedoch „more“, das<br />

„Drumherum“ – beginnend mit der<br />

Diskussion von Idee, dem Eruieren des<br />

Bedarfes, dem Herausbilden einer<br />

Markt-Message und der konsequenten<br />

Umsetzung in Architektur und Technik.<br />

Ganz wichtig und gerne übersehen sind<br />

die Kleinigkeiten am Rande. Prophylaxe<br />

durch Redundanzen in der Technik –<br />

eine defekte Beamer-Lampe hat schon<br />

manche Veranstaltung im Dunkeln stehen<br />

lassen.<br />

„Damit das Erlebnis zum Ergebnis<br />

führt.“ Im Umfeld von „more“ treten<br />

die mehr als zwanzigjährige Erfahrung<br />

in Sachen Veranstaltungen und die Stärken<br />

in der Beratung der Paul GmbH<br />

deutlich in den Vordergrund und stellen<br />

einzigartige (Wettbewerbs-)Vorteile für<br />

die Kunden dar. Das „One Face to the<br />

Customer“ befreit unsere Kunden und<br />

Interessenten von lästigen Detailaufgaben,<br />

beschleunigt die Abläufe, erleichtert<br />

die Zusammenarbeit und führt somit<br />

schneller zu guten Erfolgen.<br />

Michael Wirt: Sie stellen IT-Services zur<br />

Verfügung, aber nicht nur für die IT-<br />

Branche. Welche Branchen hat die Firma<br />

Paul noch im Focus?<br />

Hans Peter Müller: Wie bereits angesprochen,<br />

sind IT-Services nur ein Bestandteil<br />

unserer Angebote. Wir alle<br />

wissen, dass heutzutage ca. 85 Prozent<br />

aller Informationen elektronisch präsentiert<br />

werden. Damit ist die Symbiose<br />

aus Präsentationsmobiliar, Accessoires<br />

und (IT-)Technik klar vorgegeben. Alle<br />

Branchen – beginnend bei A wie Auto-<br />

mobilindustrie, über M wie Maschinenbau<br />

oder Medizin, P wie Pharma oder<br />

(Anwendungs-)Programm bis zu Z wie<br />

Zahntechnik – sind bei Paul events &<br />

more vertreten. Täglich kommen neue<br />

Marktsegmente hinzu.<br />

Michael Wirt: Wie kann ein Unternehmer<br />

den ROI für die Kosten eines externen<br />

Event-Managements berechnen?<br />

Hans Peter Müller: In unseren nationalen<br />

und globalen Märkten ist es wichtiger<br />

denn je, den Kundenbestand zu sichern,<br />

aber auch neue Kunden zu gewinnen.<br />

Einzelmaßnahmen sind horrend<br />

teuer und in vielen Branchen werden<br />

Vertriebsmitarbeiter abgebaut. Kumuliert<br />

man alle Einzelmaßnahmen,<br />

kommt man sehr schnell in 6-stellige<br />

Kostensummen. Nun ist jeder Multiplikator<br />

und jede effiziente Methode willkommen,<br />

um diese Aufwendungen zu<br />

minimieren. Das tatsächliche ROI muss<br />

individuell errechnet werden, aber<br />

schon bei einer groben Schätzung sind<br />

die Vorteile klar zu erkennen.<br />

Michael Wirt: Welche Art von Web-<br />

Service bieten Sie für Events?<br />

Hans Peter Müller: Nicht ausschließlich<br />

für Events bietet die Firma Paul<br />

events & more ihre Web-Services an.<br />

Die Gestaltung von gesamten Firmenauftritten<br />

im Internet, Ergänzungen<br />

oder Teilbereiche werden von uns realisiert.<br />

Es ist doch ganz klar, dass sich<br />

Unternehmen in einer dynamischen<br />

Form, basierend auf moderner (Web-)<br />

Technik in globalen Netzen präsentieren<br />

möchten – wir realisieren das.<br />

Paul events & more<br />

D-71034 Böblingen<br />

� (+49) 07031/6415-270<br />

� www.paul-events.com<br />

Aktuelles<br />

29


Aktuelles<br />

Flexible Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />

Die ERP-Systeme kleiner und mittelständischer<br />

Unternehmen sind oftmals nur darauf<br />

vorbereitet, die internen Abläufe abbilden zu<br />

können. Soll das hauseigene System mit dem<br />

eines anderen Unternehmens korrespondieren,<br />

stößt es an seine Grenzen. Es besteht eine<br />

„digitale Kluft”. Auswege zur Überwindung<br />

dieser digitalen Kluft erläutert Frank Schiewer,<br />

Deutschlandchef von J.D. Edwards, im Gespräch<br />

mit Michael Wirt.<br />

Michael Wirt: Der Mittelstand ist ein<br />

interessanter Markt für Software-Anbieter.<br />

Ist das nur so, weil das Segment<br />

der großen Konzerne gesättigt ist?<br />

Frank Schiewer: Für mich – und damit<br />

natürlich J.D. Edwards – ist der Mittelstand<br />

seit jeher Kernmarkt. Ich stimme<br />

Ihnen zu, dass sich das hohe Wachstum<br />

im Segment Unternehmens-Software für<br />

Großunternehmen nicht weiter fortsetzt.<br />

Große Konzerne sind gut ausgestattet<br />

und nutzen modernste Software-Lösungen<br />

und Konzepte, um die Effizienz<br />

ihrer Prozesse kontinuierlich zu<br />

steigern. Hier ist man sich bewusst, dass<br />

man in punkto Software nicht stehen<br />

bleiben darf. Ein völlig anderes Bild ergibt<br />

sich, wenn man die mittelständische<br />

Unternehmenslandschaft betrachtet.<br />

Hier liegt das Optimierungspotential,<br />

das moderne Unternehmens-Software<br />

bietet, noch weitgehend brach.<br />

Frank Schiewer,<br />

Country-Manager<br />

J.D. Edwards<br />

Deutschland GmbH<br />

Michael Wirt: Ist der Grund dafür nicht<br />

einfach der, dass in den mittelständischen<br />

Unternehmen kein Bedarf an umfassenden<br />

Software-Lösungen besteht?<br />

Frank Schiewer: Die Automatisierung<br />

von Prozessen und der Austausch von<br />

geschäftlicher Information macht schon<br />

lange nicht mehr an der Unternehmenstür<br />

halt. Es besteht gerade die Gefahr,<br />

dass sich Teile des Mittelstandes von ihrem<br />

geschäftlichen Umfeld isolieren, weil<br />

sie aufgrund ihrer IT-Systeme nicht an<br />

der automatisierten, internetbasierten<br />

Interaktion zwischen Unternehmen teilnehmen<br />

können. Die Konzerne geben in<br />

dieser Entwicklung den Takt an. Sie fordern<br />

von ihren Zulieferern immer höhere<br />

Standards und das nicht nur bei Qualität<br />

und Preis, sondern auch verstärkt hinsichtlich<br />

der Zusammenarbeit selbst.<br />

Modernes Demand Planning, um ein<br />

Beispiel zu nennen, ist auf den Echtzeit-<br />

Input von vor- und nachgelagerten Unternehmen<br />

angewiesen. Der Mittelständler,<br />

der solchen Input liefern kann, hat im<br />

Wettbewerb entscheidende Vorteile.<br />

Michael Wirt: Der Begriff „Collaborative<br />

Commerce“ ist sehr stark mit Ihren<br />

Produkten verbunden. Welchen Stellenwert<br />

hat dieser Begriff in Ihrer Strategie?<br />

Frank Schiewer: Durch den C-Commerce<br />

wird die digitale Kluft zu einer<br />

echten Herausforderung für mittelständische<br />

Unternehmen. Die Marktsituation<br />

verschiebt sich grundlegend. Früher<br />

war jedes Unternehmen ein weitgehend<br />

geschlossenes Gebilde für sich. Heute<br />

tritt am Markt immer mehr die verzweigte<br />

Gruppe der Unternehmen, die<br />

an einer bestimmten Wertschöpfungskette<br />

beteiligt sind, als Gesamtheit auf.<br />

Automatisierte Prozesse nivellieren dabei<br />

zusehends die Grenzen zwischen den<br />

beteiligten Einzelunternehmen. Wir reden<br />

hier nicht von irgendwelchen Theo-<br />

30 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Das Reich der Mitte<br />

rien. Der C-Commerce ist längst Realität<br />

und er wird sich schnell weiter entfalten.<br />

C-Commerce ist einfach ein<br />

effektives Konzept und so etwas setzt<br />

sich durch. Wer sich dem nicht anschließt,<br />

bleibt zurück. Präzise Prognosen,<br />

minimierte Bestände, Transparenz<br />

und Effizienz der Prozesse – das sind<br />

Faktoren von existentieller Bedeutung.<br />

Michael Wirt: Das sind viele neue Anforderungen,<br />

denen sich der Mittelstand<br />

stellen muss. Gibt es überhaupt Software-Lösungen,<br />

die ihm das ermöglichen?<br />

Frank Schiewer: Das Angebot ist nicht<br />

das zentrale Problem. Die entsprechende<br />

Software ist vorhanden. Es geht darum,<br />

dass viele IT-Entscheider eine<br />

Vorstellung von modernen Systemen<br />

haben, welche nicht der Realität entspricht.<br />

Nehmen sie das Beispiel Supply<br />

Chain Management, Lösungen zur<br />

Steuerung der Wertschöpfungskette.<br />

Vor kurzem hat hier die IT-Beratung<br />

Pierre Audoin Consultants in einer<br />

Studie erhebliche Unterschiede zwischen<br />

Großindustrie und Mittelstand<br />

festgestellt.<br />

Dabei profitieren – unabhängig von ihrer<br />

Größe – alle Betriebe von der Einbindung<br />

in den Informationsfluss entlang<br />

einer Wertschöpfungskette. Vielen Mittelständlern<br />

erscheint es aber als Utopie,<br />

eine SCM-Lösung zu implementieren.<br />

Sie scheuen die Komplexität. Dabei lassen<br />

sich durch modularen Einsatz der<br />

Systeme klar abgegrenzte und sehr effektive<br />

Projekte aufsetzen. Ähnlich sieht<br />

die Situation bei e-Procurement aus, der<br />

elektronischen Beschaffung. Der Anteil<br />

der Waren und Dienstleistungen, die in<br />

Deutschland online gehandelt werden,<br />

liegt noch immer unter einem Prozent.<br />

Ausgereifte IT-Lösungen für den Mittelstand<br />

wären auch hier vorhanden, sie<br />

werden aber bislang kaum genutzt.


Michael Wirt: Wie gestaltet sich eine<br />

Unternehmens-Software, die den Ansprüchen<br />

des Mittelstandes gerecht<br />

wird?<br />

Frank Schiewer: Um die digitale Spaltung<br />

zu überwinden, bedarf es eines integrierten<br />

Systems, das technologisch ausgereift<br />

ist und ein breites Funktionsangebot<br />

für alle Geschäftsbereiche bietet.<br />

Eine modulare Struktur sollte die stufenweise<br />

Realisierung einer umfassenden<br />

C-Commerce-Lösung ermöglichen.<br />

Nach und nach können so die Geschäftsprozesse<br />

über die Grenzen des<br />

Anzeige<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

eigenen Unternehmens hinaus automatisiert<br />

und damit entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />

erschlossen werden.<br />

Michael Wirt: Heißt neue Software<br />

nicht auch zwangsläufig, dass erheblich<br />

in Schnittstellen und Infrastruktur investiert<br />

werden muss?<br />

Frank Schiewer: Das ist eine Frage,<br />

von welcher Software wir sprechen.<br />

Generell kann man dies nicht so sagen.<br />

Im Gegenteil: Standardsoftware mit integrierter<br />

Enterprise Application Integration-<br />

(EAI-) Funktionalität verringert<br />

den Aufwand zur Pflege von<br />

Schnittstellen erheblich. J.D. Edwards 5<br />

hat diese Funktionalität. Und zum Thema<br />

Infrastruktur kann ich sagen, dass<br />

unsere Software plattform- und hardware-unabhängig<br />

ist. Unser System<br />

läuft in einer Installation auf mehreren<br />

Plattformen. Das macht den Anwender<br />

unabhängig und schützt bereits getätigte<br />

Investitionen.<br />

J.D. Edwards Deutschland GmbH<br />

D-64546 Mörfelden/Frankfurt<br />

� (+49) 06105/967-0<br />

� www.jdedwards.com<br />

Aktuelles<br />

31


Aktuelles<br />

<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />

Neuer Veranstaltungsort, neue Rahmenbedingungen,<br />

neues Motto: Vom 21. bis 22. Mai 2003<br />

findet die bekannte <strong>Midrange</strong> Welt integriert<br />

in der neuen Messe Midvision – Fachmesse<br />

für IT-Lösungen im Mittelstand – im<br />

Kongresszentrum Karlsruhe statt. Heike Wagner,<br />

Projektleiterin von <strong>Midrange</strong> Welt und<br />

Midvision, erläutert im Gespräch mit<br />

Chefredakteur Michael Wirt das Konzept<br />

der ehemals in Frankfurt etablierten Messe<br />

und die Entwicklungsmöglichkeiten am neuen<br />

Standort Karlsruhe.<br />

Michael Wirt: Mit dem Umzug der<br />

<strong>Midrange</strong> Welt nach Karlsruhe ändern<br />

sich die Rahmenbedingungen für diese<br />

Messe. Was bietet die Region Karlsruhe<br />

und speziell das Kongresszentrum<br />

Karlsruhe den potenziellen <strong>Midrange</strong>-Welt-Ausstellern?<br />

Heike Wagner: Die im internationalen<br />

Vergleich führende Technologie-Region<br />

Karlsruhe stellt einen idealen Veranstaltungsort<br />

für die <strong>Midrange</strong> Welt dar.<br />

Hier sind zahlreiche marktführende<br />

Unternehmen der IT-Branche – wie<br />

command, HP, IBM, SAP und Seeburger<br />

– angesiedelt. Sie konzipieren spezielle<br />

Lösungen für den Mittelstand, der mit<br />

mehr als 40.000 Firmen in Industrie,<br />

Handel und Dienstleistung sowie ca.<br />

Im passenden Rahmen<br />

Heike Wagner,<br />

Projektleiterin der<br />

<strong>Midrange</strong> Welt<br />

und Midvision<br />

16.000 Handwerks- und Gewerbebetrieben<br />

im Großraum Karlsruhe stark<br />

vertreten ist.<br />

Im Kongresszentrum Karlsruhe kann<br />

sich die <strong>Midrange</strong> Welt in diesem Jahr<br />

auf einer Ausstellungsfläche von etwa<br />

6.000 m2 präsentieren. Neben der intensiven<br />

Betreuung bei Standaufbau sowie<br />

der Unterstützung der kompletten<br />

Messevorbereitung im Vorfeld und vor<br />

Ort bieten wir umfassende Servicedienstleistungen<br />

wie komplette Buchungspakete<br />

(Anreise, Hotelübernachtung,<br />

günstige Tickets für öffentliche<br />

Verkehrsmittel), Unterstützung bei der<br />

Pressearbeit sowie ein kulturelles Rahmenprogramm<br />

an.<br />

Michael Wirt: Wie viele Ausstelleranmeldungen<br />

erwarten Sie?<br />

Heike Wagner: Wir gehen davon aus,<br />

dass der Stamm der <strong>Midrange</strong>-Welt-<br />

Aussteller am Standort Karlsruhe vertreten<br />

sein wird und dass wir aufgrund<br />

der Integration der <strong>Midrange</strong> Welt in die<br />

Midvision bei der Auftaktveranstaltung<br />

2003 die Zahl der Aussteller auf ca. 100<br />

bis 120 erhöhen können.<br />

Michael Wirt: Unter welchem Motto<br />

steht die <strong>Midrange</strong> Welt in diesem<br />

Jahr?<br />

Heike Wagner: Wir haben die effektive<br />

Gestaltung von Geschäftsprozessen als<br />

Motto der diesjährigen <strong>Midrange</strong> Welt<br />

gewählt. Dies spiegelt sich zum einen in<br />

der Produktpalette an branchenüber-<br />

32 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

greifenden Lösungen (z. B. in den Bereichen<br />

Beschaffung, Produktion, Absatz,<br />

etc.) wider, zum anderen wird diese aktuelle<br />

Thematik in Fachforen und Podiumsdiskussionen<br />

behandelt. Gerade in<br />

der momentanen Wirtschaftslage ist es<br />

wichtig, dass die mittelständischen Unternehmen<br />

ihre Geschäftsprozesse optimieren,<br />

um im starken Wettbewerb bestehen<br />

zu können.<br />

Michael Wirt: Wie machen Sie die potenziellen<br />

Besucher auf die Messe aufmerksam?<br />

Welche Besucherzielgruppen<br />

werden speziell angesprochen?<br />

Heike Wagner: Wir nutzen die traditionellen<br />

Kommunikationswege wie die<br />

der Anzeigenwerbung und umfassende<br />

Presseinformationen, wenden uns aber<br />

auch über einen umfassenden<br />

Adresspool in Direktmailings an potenzielle<br />

Besucher in Deutschland, Frankreich<br />

und der Schweiz.<br />

Führende Mittelstandsverbände sind<br />

unsere Partner wie der Verband Selbständiger<br />

Unternehmer e. V. (ASU), der<br />

Baden-Württembergische Handwerkstag<br />

e.V., der Bund der Selbständigen<br />

(BDS), der Bundesverband mittelständische<br />

Wirtschaft (BVMW), der Landesverband<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Industrie e. V. (LVI) und der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks (ZDH).<br />

Diese Verbände und Fachzeitschriften<br />

aus den Bereichen <strong>Midrange</strong>, IT und<br />

Mittelstand unterstützen uns tatkräftig<br />

bei der zielgruppenadäquaten Aufberei-


tung der Themen sowie bei der Aussteller-<br />

und Besucherwerbung. Die Fachmesse<br />

richtet sich an Anwender, Entwickler<br />

und Nutzer von IT-Lösungen<br />

für mittelständische Unternehmen aus<br />

der Industrie, dem Handwerk wie auch<br />

dem Dienstleistungssektor aus Deutschland<br />

und dem angrenzenden Ausland.<br />

Michael Wirt: Bieten Sie den Besuchern<br />

besondere Serviceleistungen an?<br />

Heike Wagner: Ab Mitte Februar können<br />

die Besucher über ein Formular auf<br />

unserer Homepage kostenlose Eintrittskarten<br />

bestellen. Allen Besuchern ist ein<br />

Forum mit praxisorientierten Diskussionsrunden,<br />

Produktpräsentationen und<br />

Vorträgen zu aktuellen Themen zugänglich.<br />

Keynote-Veranstaltungen und ein<br />

begleitendes Kongressprogramm mit<br />

hochkarätigen Referenten geben richtungsweisende<br />

Impulse für den Mittelstand<br />

und unterstützen die jeweiligen<br />

Entscheider bei der Wahl der entsprechenden<br />

Lösung für sein Unternehmen.<br />

Michael Wirt: Im Jahr 2004 wird die<br />

<strong>Midrange</strong> Welt auf dem neuen Messegelände<br />

in Rheinstetten-Forchheim stattfinden.<br />

Wird sich dadurch die Konzeption<br />

der Veranstaltung verändern?<br />

Heike Wagner: Ja, wir werden mehr<br />

Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die<br />

neuen Messehallen mit modernsten<br />

technischen Kommunikations- und Präsentationseinrichtungen<br />

erlauben eine<br />

flexible Ausweitung der Fachmesse:<br />

Über 50.000 m² Ausstellungsfläche in<br />

vier Hallen, 10.000 m² Freigelände, ein<br />

Messe-Kongress-Center, eine Aktionshalle<br />

für Firmenpräsentationen und ein<br />

Besucher-Informationssystem stehen<br />

insgesamt zur Verfügung und bedeuten<br />

für Aussteller und Besucher noch mehr<br />

Freiraum und Komfort.<br />

Michael Wirt: Wie sieht es mit den<br />

Wachstumsmöglichkeiten der Messe<br />

aus? Wie wird Sie den neuen Rahmen<br />

ausfüllen?<br />

Heike Wagner: Sehr gut. Gerade bei<br />

Lösungen für den Mittelstand besteht<br />

ein erhöhtes Wachstumspotential, denn<br />

die mittelständischen Unternehmen haben<br />

die Notwendigkeit, ihre Geschäfts-<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

prozesse durch IT-Lösungen zu optimieren,<br />

zwar erkannt, aber häufig noch<br />

nicht umgesetzt. Neue Entwicklungen<br />

und ein erweitertes Angebot an Lösungen<br />

benötigen eine Präsentationsplattform.<br />

Die Technologie-Region Karlsruhe<br />

ist in diesem Bereich sowohl für<br />

Aussteller als auch für Fachbesucher ein<br />

zentraler Standort. Für das Jahr 2004 ist<br />

ein umfangreicher, messebegleitender<br />

Kongress geplant.<br />

Michael Wirt: Was werden Sie als Veranstalter<br />

konkret in dieser Richtung<br />

unternehmen?<br />

Heike Wagner: Zielgerichtete Akquisitionsmaßnahmen,<br />

eine breite Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit sowie umfassende<br />

Marketingmaßnahmen werden<br />

selbstverständlich durchgeführt. Wie<br />

bereits in diesem Jahr werden wir uns<br />

um weitere starke Partner bemühen, die<br />

die Veranstaltung unterstützen und deren<br />

Mitglieder zur Teilnahme motivieren.<br />

Auch werden wir unsere intensive<br />

Ausstellerwerbekampagne durch gemeinsame<br />

Aktivitäten mit der Schweiz,<br />

Frankreich und der PAMINA-Region<br />

auf das angrenzende Ausland ausdehnen.<br />

Michael Wirt: Noch eine letzte Frage:<br />

Die <strong>Midrange</strong> Welt findet dieses Jahr<br />

erstmals innerhalb der neuen Messe<br />

Midvision statt. Wird <strong>Midrange</strong> Welt<br />

zur Midvision?<br />

Heike Wagner: Nein, die <strong>Midrange</strong><br />

Welt hat in der Messewelt ihren festen<br />

Platz und bildet eine ganz spezielle Nische<br />

ab. Nach bisherigen Erfahrungen<br />

ist es erforderlich, diese „Welt“ aufrechtzuerhalten.<br />

Die Integration der<br />

<strong>Midrange</strong> Welt in die parallel stattfindende<br />

Midvision liefert Synergieeffekte<br />

und öffnet den Markt der IT-Lösungen.<br />

Heike Wagner, Projektleiterin der<br />

<strong>Midrange</strong> Welt und Midvision<br />

Karlsruher Messe- und<br />

Kongress-GmbH<br />

D-76137 Karlsruhe<br />

� (+49) 0721/3720-5123<br />

� www.midrange-welt.de<br />

� www.midvision.de<br />

Anzeige<br />

Aktuelles<br />

33


Macher der Märkte<br />

Transformation im <strong>iSeries</strong>-Segment – bei IBM<br />

dreht sich das Personalkarussell. Das nationale<br />

Geschehen wird jetzt mit Frauenpower gepusht:<br />

Petra Laißle hat die Nachfolge von Rusch-Erbe<br />

Ralf Dannemann übernommen. Auch<br />

international ist der <strong>iSeries</strong>-Club voller Leben:<br />

Buell Duncan, der <strong>iSeries</strong>-Chef und <strong>Midrange</strong>-Top-Mann<br />

der IBM in Amerika, hat sein<br />

Zepter an Al Zollar, ebenfalls langjähriger<br />

IBMler und bislang Kopf der LOTUS-Brand,<br />

übergeben. Die Zeichen stehen also auf<br />

Sturm und der wird den Markt mit neuen<br />

Server- und Preismodellen genau am<br />

21. Februar erreichen...<br />

Die Vertriebsverantwortung für IBM<br />

eServer <strong>iSeries</strong> in der Central Region<br />

hat zum 1. Januar<br />

2003 Petra Laißle<br />

übernommen. Sie löst<br />

damit Ralf Dannemann<br />

ab, der seinem<br />

Vorgänger Uwe<br />

Rusch zum Business<br />

Partner becom folgte<br />

und dort die Initiative „Skills for<br />

Growth“ unterstützen soll. Als Direktorin<br />

für den Vertrieb der eServer-Linie<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz berichtet Petra Laißle in ihrer<br />

neuen Funktion direkt an Francis Kuhlen,<br />

IBM Vice President Systems Sales,<br />

Central Region. Für die neue Herausforderung<br />

sieht IBM die Stuttgarterin<br />

bestens gerüstet: Während ihrer<br />

18-jährigen Firmenzugehörigkeit hatte<br />

sie mehrere Führungspositionen inne –<br />

zuletzt als Direktorin im Bereich Business<br />

Partner Vertrieb Deutschland.<br />

In dieser Funktion baute die 38-Jährige<br />

in direkter Zusammenarbeit mit der<br />

Mittelstandsorganisation und ibm.com<br />

das Business Partner Telecoverage-Team<br />

auf. Der gute Kontakt zu<br />

den BPs kommt Petra Laißle bei ihrer<br />

neuen Aufgabe zu Gute: 85 Prozent der<br />

integrierten Anwendungsserver <strong>iSeries</strong><br />

werden über Business Partner verkauft<br />

– der höchste Anteil unter allen eServer-Plattformen.<br />

„Dass die <strong>iSeries</strong> ein<br />

ausfallsicherer und kostensparender<br />

Alleskönner ist, sehen unsere Kunden<br />

jeden Tag. Doch die <strong>iSeries</strong> kann weit-<br />

aus mehr: Sie ist auch eine Plattform<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

die bestehende e-Business-<br />

Prozesse im Unternehmen optimieren<br />

oder eine neue Infrastruktur schaffen<br />

möchten“, kommentierte die Direktorin<br />

ihr neues Einsatzgebiet.<br />

� (+49) 01803/313233<br />

� www.de.ibm.com<br />

Al Zollar, seit 26 Jahren für IBM und<br />

bis dato als Kopf der LOTUS-Brand<br />

tätig, hat jetzt die Aufgaben von Buell<br />

Duncan übernommen. Als General<br />

Manager IBM eServer <strong>iSeries</strong> verantwortet<br />

er damit die weltweiten Geschäfte<br />

rund um die Integrationsserver<br />

von Big Blue. Ex-Frontmann Duncan<br />

ist nun für die IBM Software Group<br />

tätig. Als General Manager Developer<br />

Relations hat er die Nachfolge von Bob<br />

Timpson angetreten, der sich in den<br />

Ruhestand verabschiedet hat. Buell<br />

Duncan hatte die Leitung des <strong>iSeries</strong>-<br />

Geschäftsbereiches im Oktober 2000<br />

von Tom Jarosh übernommen und die<br />

Transformation von der AS/400 zur<br />

<strong>iSeries</strong> begleitet. Von Al Zollar erwartet<br />

man in seiner neuen Funktion insbesondere<br />

einen verstärkten Fokus auf<br />

das Channel-Segment. Zollars Aufgaben<br />

bei Lotus wurden von Ambuj<br />

Goyal übernommen, der mit 21-jähriger<br />

Firmenzugehörigkeit ebenfalls ein<br />

IBM-Veteran ist und bislang General<br />

Manager des IBM Bereiches Solutions<br />

& Strategy war.<br />

� (+49) 0711/785-0<br />

� www.ibm.com<br />

Marco Mancuso (27), seit 2000 als<br />

Leiter Marketing & Vertrieb der SOU<br />

Systemhaus GmbH<br />

& Co. tätig, hat zum<br />

1. Januar 2003 die<br />

Aufgaben des kaufmännischenGeschäftsführers<br />

in dem<br />

Schwetzinger Softwareunternehmen<br />

übernommen. Mit der neu geschaffenen<br />

Position soll das Unternehmen vor<br />

dem Hintergrund einer marktorientierten<br />

Unternehmensführung neu struktu-<br />

34 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

riert werden. Marco Mancuso wird bei<br />

SOU neben Karl Senftleber und Christian<br />

Walter die Unternehmensspitze um<br />

den kaufmännischen Bereich komplettieren.<br />

Für den Diplom-Betriebswirt<br />

stehen dabei der Auf- und Ausbau von<br />

Marketing- und Vertriebsaktivitäten,<br />

die Personalverantwortung sowie die<br />

Finanzverwaltung im Vordergrund.<br />

Seit seinem Unternehmenseintritt im<br />

Jahre 1998 war Mancuso zunächst im<br />

Vertriebsbereich bei SOU beschäftigt,<br />

ab 1999 zeichnete er sich zusätzlich für<br />

das Marketing verantwortlich, bevor er<br />

die Leitung der Marketing & Vertriebs-Abteilung<br />

übernahm.<br />

� (+49) 06202/2784-0<br />

� www.sou.de<br />

Walter Raizner (48) wurde Mitte Januar<br />

zum Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

der IBM<br />

Deutschland GmbH<br />

ernannt. Der Diplom-<br />

Kaufmann löste<br />

damit überraschend<br />

Erwin Staudt (54) ab,<br />

der jetzt den Aufsichtsratsvorsitz<br />

des<br />

Unternehmens innehat. Staudt werde<br />

sich künftig verstärkt um Beziehungen<br />

zu Kunden, insbesondere im Bereich<br />

der Politik und Verwaltung kümmern –<br />

so IBM. Die Anforderungen der externen<br />

Partner und der Öffentlichkeit an<br />

das Unternehmen hätten eine Neuaufstellung<br />

– auch des Managements –<br />

erfordert. Walter Raizner ist in seiner<br />

neuen Position für das gesamte operative<br />

Geschäft der IBM Deutschland<br />

verantwortlich. Er berichtet direkt an<br />

Mark Elliott, General Manager IBM<br />

EMEA (Europe, Middle East, Africa).<br />

Der 48-jährige Raizner gehört Big Blue<br />

seit knapp 20 Jahren an und war<br />

zuletzt als General Manager Storage<br />

Products Division für das weltweite<br />

Speichergeschäft der IBM mit Sitz in<br />

Somers (N.Y.) zuständig. In dieser<br />

Funktion hatte er die Verantwortung<br />

für rund 7.000 Mitarbeiter getragen.<br />

� (+49) 0711/785-0<br />

� www.de.ibm.com


Theo Leuze ist neuer Leiter des IBM<br />

Geschäftsbereiches IBM Global Financing<br />

(IGF). In dieser<br />

Funktion ist er für<br />

das gesamte IT-Finanzierungsgeschäft<br />

der<br />

IBM in Deutschland,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz verantwortlich.<br />

Der langjährige<br />

Big Blue-Mitarbeiter übernahm die Position<br />

zum 1. Januar 2003 und löste<br />

damit Erwin Jung ab, der zeitgleich<br />

zum neuen Leiter der IBM Business<br />

Partner Organisation ernannt wurde.<br />

Theo Leuze sehe seine Hauptaufgabe<br />

darin, IBM Kunden den Erwerb von<br />

IT-Hardware, Software und Services<br />

durch die Bereitstellung flexibler Finanzierungslösungen<br />

zu erleichtern. So<br />

könnten auch in Zeiten angespannter<br />

Budgets notwendige IT-Projekte realisiert<br />

werden. „Unsere Stärke liegt darin,<br />

dass wir die gesamte Bandbreite an<br />

IT-Finanzierungslösungen über alle<br />

Projektkomponenten und Ländergrenzen<br />

hinweg abdecken können“, kommentierte<br />

der 40-jährige seine neuen<br />

Aufgaben. Seine Karriere bei der IBM<br />

begann Leuze 1990 als Leiter der<br />

Kreditabteilung der IBM Deutschland<br />

Kreditbank GmbH. 1995 übernahm er<br />

die Leitung von IBM Treasury<br />

Management und verantwortete das<br />

Anlagengeschäft und das Cash<br />

Management des IBM Deutschland<br />

Konzerns. 1996 wechselte Leuze zur<br />

IBM Deutschland Kreditbank, wo er<br />

Anzeige<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

bis 2001 als Geschäftsführer und Leiter<br />

der Bank die Umsetzung der Finanzierungslösungen<br />

für IBM-Geschäftspartner<br />

und Kunden verantwortete. In den<br />

vergangenen zwei Jahren war Theo<br />

Leuze als Executive Assistant des Senior<br />

Vice President und General Managers<br />

von IBM Global Financing, Mark<br />

Loughridge, bei IBM in den USA tätig.<br />

� (+49) 0711/785-0<br />

� www.ibm.com/financing/de<br />

Roswitha Habersetzer (30) hat zum<br />

01. 01. 2003 die Position der „Assistentin<br />

der Geschäftsleitung“ übernommen.<br />

Ihr neuer Aufgabenbereich umfasst<br />

die organisatorische Betreuung<br />

und Kontrolle von Projekten, die Verantwortlichkeit<br />

über interne Organisationsabläufe,<br />

die Mitwirkung im Personal-<br />

und Rechnungswesen sowie die<br />

Korrespondenz der Geschäftsleitung.<br />

Roswitha Habersetzer ist seit März<br />

2000 bei K+H beschäftigt. Ihr<br />

ursprünglicher Aufgabenbereich als<br />

Marketing-Assistentin wurde rasch auf<br />

die Leitung des Marketing-Bereichs<br />

ausgeweitet. Ab 2002 wurde das<br />

Aufgabengebiet noch um die Mitarbeit<br />

bei internen- und Kunden-Projekten,<br />

der internen Organisation, der Produktentwicklung<br />

sowie der Kundenbetreuung<br />

ergänzt. Zusätzlich wurden ihr<br />

jetzt Teile der Personalverantwortung<br />

übertragen.<br />

� 089/894410-0<br />

� www.kh-software.de<br />

Macher der Märkte<br />

Jürgen Baier (45) ist seit dem 1. Februar<br />

Country Manager von Microsoft<br />

Business Solutions Deutschland – vormals<br />

Navision. Er hat damit die Position<br />

von Lars Damsgaard Andersen (44)<br />

übernommen, der das Unternehmen<br />

Ende Januar 2003 verlassen hatte. Andersen<br />

gehörte zu den drei Gründern<br />

von Navision Software in Deutschland<br />

und war seit mehr als zwölf Jahren<br />

maßgeblich am Aufbau des Deutschland-Geschäftes<br />

beteiligt. In den letzten<br />

fünf Monaten bis zu seinem geplanten<br />

Austritt aus dem Unternehmen führte<br />

er Navision als Microsoft Business<br />

Solutions weiter – künftig will er sich<br />

seinem Privatleben widmen.<br />

Jakob Schou ist ab sofort Director Sales<br />

Operations von Microsoft Business<br />

Solutions Deutschland. Der 34-jährige<br />

Däne übernimmt damit die Position<br />

von Thomas von Broich, der das<br />

Unternehmen im Dezember 2002<br />

verlassen hatte. Schou ist seit über fünf<br />

Jahren in den Bereichen Sales und<br />

Management für das Unternehmen<br />

tätig. Als Director of Global Partners<br />

war er zuletzt maßgeblich am Aufbau<br />

des internationalen Partnernetzwerks<br />

von Microsoft Business Solutions<br />

beteiligt und wird künftig direkt an<br />

Jürgen Baier berichten.<br />

� (+49) 040/899677-0<br />

� www.navision.de<br />

35


Technik & Integration<br />

Frage: Kann man mit einer SQL-Anweisung<br />

doppelte Sätze in einer Datei löschen<br />

und dabei jeweils einen als gültigen<br />

stehen lassen?<br />

Antwort: Fast alle Fragen, die mit<br />

„Kann man mit SQL…“ anfangen, sind<br />

mit „Ja“ zu beantworten; die Fragen,<br />

die sich dann allerdings stellen, z. B.<br />

nach dem „Wie“ und nach der „Dauer“,<br />

erfordern dann schon mehr Überlegung<br />

zur Beantwortung. Ich möchte an folgendem<br />

Beispiel versuchen, die Arbeitsweise<br />

zur Lösung solcher Fragen zu<br />

veranschaulichen.<br />

Doppelte Sätze – im engeren Sinne –<br />

kennt SQL nicht. Aus SQL-Sicht legt<br />

man eine Constraint für eine Datei an,<br />

wenn bestimmte Kombinationen von<br />

Werten nicht doppelt vorkommen sollen<br />

– und dann gibt es keine solche Sätze<br />

doppelt. Für ein kleines Beispiel benutze<br />

ich nun einen Kundenstamm – ein doppelter<br />

Satz soll nur dann vorliegen,<br />

wenn Vorname, Nachname und Ort<br />

gleich sind.<br />

Im ersten Schritt erstellen wir uns eine<br />

Abfrage, die uns alle Sätze liefert, für die<br />

diese Kombination mehrfach vorkommt.<br />

select * from #kunde a<br />

where 1 <<br />

Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />

(select count(*)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

Der Subselect in der WHERE-Klausel<br />

muss hier als zweiter Vergleichswert<br />

genommen und in Klammern gesetzt<br />

werden, damit der SQL-Interpreter zu-<br />

recht kommt. Diese Selektion reicht<br />

aber zum Löschen der doppelten Sätze<br />

noch nicht aus, da jetzt alle gelöscht<br />

würden, die doppelte haben. Es soll aber<br />

gerade immer einer stehen bleiben. Man<br />

braucht also ein weiteres Kriterium, in<br />

dem die Sätze sich unterscheiden. Dazu<br />

kann man ein hoffentlich vorhandenes<br />

Schlüsselfeld benutzen.<br />

select * from #kunde a<br />

where 1 <<br />

(select count(*)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

and kunde_id ><br />

(select min(kunde_id)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

Mit dieser Variante bekommt man alle<br />

Duplikate, jeweils ohne den Satz mit<br />

dem niedrigsten Schlüsselwert jeder<br />

Gruppe. Ist kein Schlüsselfeld vorhanden,<br />

so kann man auch die relative<br />

Satznummer verwenden. Nach Austausch<br />

der Selektion gegen die DELE-<br />

TE-Anweisung werden alle überzähligen<br />

Duplikate gelöscht.<br />

delete from #kunde a<br />

where 1 <<br />

(select count(*)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

and rrn(a) ><br />

(select min(rrn(a))<br />

from #kunde i<br />

36 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Technik-Forum<br />

Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen.<br />

Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik<br />

– an unsere eMail-Adressen dieter.bender@bender-dv.de oder redaktion@midrangemagazin.de<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

In der Löschvariante wird die relative<br />

Satznummer statt eines Schlüsselfeldes<br />

verwendet. Die Selektion lässt sich<br />

fest als View hinterlegen. So wird die<br />

DELETE-Anweisung sehr einfach.<br />

create view loeschmich as<br />

select * from #kunde a<br />

where 1 <<br />

(select count(*)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

and kunde_id ><br />

(select min(kunde_id)<br />

from #kunde i<br />

where a.vorname = i.vorname<br />

and a.nachname = i.nachname<br />

and a.ort = i.ort)<br />

Auf diese View schrumpft die Löschanweisung<br />

auf das elementare Statement<br />

„DELETE FROM loeschmich“. Die<br />

bisher bearbeitete Variante wird rekursiv<br />

ausgeführt, wegen des Rückbezuges<br />

im Subselect auf das äußere Select, was<br />

bei großen Datenbeständen zu ungünstigem<br />

Laufzeitverhalten führen kann.<br />

Die Rekursion lässt sich vermeiden mit<br />

einer anderen Logik. Ich habe dazu für<br />

das Beispiel eine kleine View angelegt,<br />

die die Schlüsselfelder, der zu löschenden<br />

Sätze liefert.<br />

create view kundedel as<br />

select kunde_id<br />

from #kunde a,<br />

(select vorname, nachname, ort<br />

from #kunde i


Anzeige<br />

group by vorname, nachname, ort<br />

having count(*) > 1<br />

) as t<br />

where a.vorname = t.vorname<br />

and a.nachname = t.nachname<br />

and a.ort = t.ort<br />

and kunde_id ><br />

(select min(kunde_id)<br />

from #kunde z<br />

where z.vorname = a.vorname<br />

and z.nachname = a.nachname<br />

and z.ort = a.ort<br />

group by vorname, nachname, ort)<br />

Hier wird eine Join-Operation zum Ersetzen<br />

der Rekursion verwendet. Um<br />

diese Operation performant zu machen,<br />

empfiehlt es sich, einen entsprechenden<br />

Zugriffspfad sicher zu stellen. Dies geschieht<br />

mit der Erstellung eines passenden<br />

Indexes.<br />

CREATE INDEX kundedup<br />

ON #KUNDE<br />

(VORNAME,<br />

NACHNAME,<br />

ORT)<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Das Löschen der Duplikate erfolgt jetzt<br />

mittels einer einfachen SQL-Anweisung<br />

unter Verwendung einer IN-Klausel.<br />

delete from #kunde<br />

where kunde_id in<br />

(select * from kundedel)<br />

Nach SQL-Standard geht dies auch<br />

ohne Erstellung einer View mittels einer<br />

geschachtelten SQL-Konstruktion, die<br />

bei meinem PTF-Stand allerdings zu Interpretationsschwierigkeiten<br />

des SQL-<br />

Interpreters führte.<br />

delete from #kunde<br />

where kunde_id in<br />

(select kunde_id<br />

from #kunde a,<br />

(select vorname, nachname, ort<br />

from #kunde i<br />

group by vorname, nachname, ort<br />

having count(*) > 1<br />

) as t<br />

where a.vorname = t.vorname<br />

and a.nachname = t.nachname<br />

and a.ort = t.ort<br />

and kunde_id ><br />

Technik & Integration<br />

(select min(kunde_id)<br />

from #kunde z<br />

where z.vorname = a.vorname<br />

and z.nachname = a.nachname<br />

and z.ort = a.ort<br />

group by vorname, nachname, ort))<br />

Neben ein wenig SQL kann man an<br />

diesem Beispiel auch lernen, dass SQL<br />

auf der AS/400 mittlerweile so richtig<br />

Spaß macht, selbst dann, wenn die Qualität<br />

und Performance des Datenbanksystems<br />

noch nicht immer Schritt hält<br />

mit dem Stand der Technik, wie man ihn<br />

von anderen Datenbankimplementierungen<br />

gewohnt ist. Da ist sicher noch<br />

Handlungsbedarf seitens des Herstellers,<br />

wenn die AS/400 als reiner Datenbankserver<br />

weiter Fuß fassen will.<br />

Den Autor Dieter Bender erreichen<br />

Sie unter der e-Mail-Adresse:<br />

> dieter.bender@midrangemagazin.de<br />

37


Technik & Integration<br />

Anzeige<br />

Servicefreundlichkeit mit AIX und dem Inventory Scout<br />

Seit mehr als 10 Jahren liefert IBM mittlerweile<br />

sein Betriebssystem AIX (Advanced<br />

Interactive eXecutive) als Standard für seine<br />

eServer vom Typ pSeries aus. In dieser Zeit ist<br />

es zu einem der stabilsten, leistungsfähigsten<br />

und umfangreichsten Betriebssysteme gereift.<br />

Von Anfang an wurde dabei ein Augenmerk<br />

auf die Schnittstelle zum Administrator gelegt.<br />

Ein Systemverwalter muss im Umfeld<br />

immer stärker wachsender Ansprüche<br />

und Aufgabengebiete in der Lage<br />

sein, mit möglichst geringem personellen<br />

Aufwand seine täglichen Aufgaben optimal<br />

verrichten zu können. Ein Punkt bei<br />

Weg durch die Daten<br />

dieser Arbeit ist dabei die Pflege seiner<br />

Systeme, insbesondere neue Software<br />

und Hardware betreffend. Automatismen<br />

auf der Ebene des Betriebssystems,<br />

die möglichst viele Aufgaben zusammenfassen<br />

sind dabei unerlässlich. Zu diesem<br />

Zweck beinhaltet das Betriebssystem<br />

AIX kostenfreie Tools, die diese<br />

Arbeit vereinfachen und optimieren<br />

können. In diesem Artikel soll ein Fokus<br />

auf diese Tools gelegt werden.<br />

Hardware<br />

IBM pSeries-Systeme sind hochrobuste<br />

Unix-Systeme, die eine sehr hohe Verfügbarkeit<br />

und Leistungsfähigkeit beim<br />

Hochleistungsmodell p690 beginnend<br />

bis hin zu den kleineren p610 Systemen<br />

haben. Die Hardware besteht aus hochwertigen<br />

Komponenten, die teilweise<br />

nur für diese Rechner entwickelt werden.<br />

Zur ständigen Kontrolle der Funktionen<br />

dieser Maschinen beinhaltet jedes<br />

System einen so genannten Serviceprozessor.<br />

Dieser Serviceprozessor ist eigentlich ein<br />

vollständiger kleiner Rechner im Rechner.<br />

Dieser wird von seinem Betriebssystem,<br />

der Firmware, gesteuert. Mit diesem<br />

Serviceprozessor lassen sich umfangreiche<br />

Diagnosen selbst im<br />

ausgeschalteten Zustand der Maschine<br />

durchführen. Im laufenden Betrieb steht<br />

der Serviceprozessor im ständigen Dialog<br />

mit dem Betriebssystem und kann<br />

Probleme direkt an dieses berichten und<br />

zusammen mit ihm zum Beispiel als defekt<br />

erkannte Prozessoren im laufenden<br />

Betrieb entfernen. Diese Überwachungsfunktionen<br />

laufen proaktiv, das bedeutet,<br />

dass ständig Überprüfungen der<br />

wichtigsten Komponenten im laufenden<br />

Betrieb durchgeführt werden. Aber<br />

nicht nur der Serviceprozessor des Rechners<br />

hat seine eigene Software. Nahezu<br />

in jeder Hardwarekomponente eines<br />

38 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

pSeries-Systems ist eine Firmware<br />

(BIOS) vorhanden, so zum Beispiel in<br />

den integrierten Festplatten, dem CD-<br />

oder DVD-Laufwerk, den Adapterkarten<br />

und den so genannten Backplanes.<br />

Software zum Betreiben dieser Komponenten<br />

ist schon immer nötig gewesen,<br />

in der Vergangenheit war man als Kunde<br />

jedoch nicht ohne weiteres in der<br />

Lage, von in Bezug auf Geschwindigkeit,<br />

Zuverlässigkeit oder Benutzbarkeit<br />

optimierten Updates zu profitieren.<br />

Die Problematik bei der Aktualisierung<br />

der Komponenten ist, dass man in einem<br />

typischen Rechenzentrum im Allgemeinen<br />

eine Vielzahl von aktuellen und älteren<br />

pSeries-Systemen findet, die mit<br />

einer Vielzahl von unterschiedlicher<br />

Hardware bestückt sind. Die Pflege all<br />

dieser Firmware ist mit manuellem Aufwand<br />

nur sehr schwer durchzuführen.<br />

Um diese Problematik zu adressieren<br />

und dabei ein einheitliches Tool zu haben,<br />

was mit dem System geliefert wird,<br />

stellt IBM den Inventory Scout zur Verfügung.<br />

Dieser kann sowohl vollautomatisch<br />

als auch manuell vom Kunden<br />

eingesetzt werden. Die Funktionsfähigkeit<br />

des Programms wird im folgenden<br />

Abschnitt beschrieben.<br />

Der Inventory Scout<br />

Der Inventory Scout ist ein von IBM zur<br />

Verfügung gestelltes kostenfreies Produkt,<br />

das mit AIX5L und AIX 4.3.3 seit<br />

Oktober 2000 mitgeliefert wird und für<br />

ältere Versionen des Betriebssystems<br />

bis AIX 4.1.5 kostenfrei unter http://te<br />

chsupport.services.ibm.com/server/<br />

aix.invscoutMDS bezogen werden<br />

kann. Neben den optionalen Sprachpaketen<br />

besteht das Produkt aus zwei<br />

Dateigruppen: dem eigentlichen Inventory<br />

Scout (invscout.rte) und der logischen<br />

Datenbank (invscout.ldb), wie in<br />

der Tabelle 1 abgebildet.


oland@Nina:/var/adm/invscout > lslpp -L invscout.*<br />

Fileset Level State Type Description (Uninstaller)<br />

---------------------------------------------------------------------------invscout.ldb<br />

1.4.1.0 C F Inventory Scout Logic Database<br />

invscout.msg.de_DE.rte 1.2.0.0 C F Inventory Scout Messages – German<br />

invscout.msg.en_US.rte 1.2.0.0 C F Inventory Scout Messages – US<br />

invscout.rte 1.4.1.0 C F Inventory Scout Runtime<br />

Tabelle 1<br />

Abbildung 1<br />

Abbildung 2<br />

Abbildung 3<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Die Software wird mit den unter AIX<br />

üblichen Prozeduren, zum Beispiel dem<br />

abgebildeten komfortablen Web-based<br />

System Manager (WebSM), installiert<br />

(Abbildung 1).<br />

Hierbei werden die Programme „/usr/<br />

sbin/invscout“, „/usr/sbin/invscoutd“,<br />

das Verzeichnis „/var/adm/invscout/“<br />

und darin die Datei „invs.ldb“ installiert.<br />

Nach der Installation kann die<br />

Software auf zwei verschiedene Arten<br />

genutzt werden:<br />

Durch den manuellen Aufruf des Programms<br />

„invscout“ wird eine Berichtsdatei<br />

in dem Verzeichnis „/var/adm/<br />

invscout/“ angelegt, die den Namen des<br />

Rechners mit der Dateiendung „.mup“<br />

enthält. Ist der Hostname des Rechners<br />

zum Beispiel „Nina“, so wird eine Datei<br />

„Nina.mup“ erstellt. Über die Optionen<br />

„-r“ kann die Ausgabe auch zusätzlich<br />

auf dem Bildschirm erscheinen. In dieser<br />

Berichtsdatei sind alle relevanten Informationen<br />

über die vorhandene Firmware<br />

aller bekannten Komponenten<br />

enthalten. Die Datei ist mit einem beliebigen<br />

Texteditor lesbar. Hat man mehrere<br />

Server, so besteht die Möglichkeit,<br />

diese Dateien von dem gesamten Cluster<br />

in eine Berichtsdatei zu konsolidieren.<br />

Hierzu bietet der Inventory Scout die<br />

Option „invscout -c“ an. Dabei wird im<br />

Verzeichnis „/var/adm/invscout/“ eine<br />

Datei „invs.con.mup“ erzeugt. Eine direkt<br />

erzeugte oder konsolidierte Berichtsdatei<br />

kann zu einem beliebigen<br />

Rechner transferiert und mit einem<br />

Webbrowser auf die Seite https://techsu<br />

pport.services.ibm.com/server/aix.invsc<br />

outMDS?filename=upload.html über<br />

eine sichere SSL-Verbindung zu IBM<br />

geladen werden (Abbildung 2).<br />

Die übermittelten Informationen werden<br />

mit einer internen Datenbank ver-<br />

Technik & Integration<br />

glichen und ausgewertet, danach wird<br />

dem Benutzer eine neue Webseite präsentiert,<br />

in der die potentiellen Updates<br />

und die aktuell vorhandene Hardware<br />

übersichtlich dargestellt wird. Weiterhin<br />

sind alle relevanten Links zu allen möglichen<br />

Aktualisierungen der Firmware<br />

aufgelistet, die dann bequem auf den<br />

lokalen Rechner geladen werden können.<br />

Dies ist beispielhaft in der folgenden<br />

Abbildung 3 zu sehen.<br />

Neben der oben beschriebenen Prozedur<br />

kann auch ein Hintergrundprozess (Dämon)<br />

gestartet werden, der automatisch<br />

die Funktion der Erstellung der aktuell<br />

vorhandenen Firmware auf Anfrage<br />

durchführt. Dieser „invscoutd“-Dämon<br />

wird mit „/usr/sbin/invscoutd /var/adm/<br />

invscout/invscoutd.log“ gestartet und<br />

verwendet eine Berichtsdatei<br />

(invscoutd.log) zur Protokollierung aller<br />

Vorgänge. Idealerweise wird er in der<br />

„inittab“ des Systems verankert, damit<br />

er nach einem Neustart direkt wieder<br />

zur Verfügung steht. Dieser Dämon<br />

Anzeige<br />

39


Technik & Integration<br />

stellt eine Verbindung auf Socket-zu-<br />

Socket-Basis zur Verfügung, wobei ein<br />

Pseudo-MIME-Protokoll zum Einsatz<br />

kommt. Die Verwendung des Dämonen<br />

ist sicher, da er für seine Serviceanfragen<br />

Prozesse als Nutzer „invscout“ startet<br />

und nicht als „root“. In dem Moment,<br />

wo man die IBM Webseite http://techsu<br />

pport.services.ibm.com/server/aix.invsc<br />

outMDS?filename=mds.isc.html besucht,<br />

wird ein Java-Applet gestartet,<br />

mit dem man sich über eine verschlüsselte<br />

SSL-Verbindung mit dem lokalen<br />

Rechner verbinden kann. Hierbei können<br />

auch mehrere Rechner angegeben<br />

werden. Dabei wird der Inventory Scout<br />

Dämon auf den lokalen Maschinen angesprochen,<br />

der seinerseits die Firmwarestände<br />

der erkannten Hardwarekomponenten<br />

ausliest und übermittelt.<br />

Auch hier wird die oben beschriebene<br />

Webseite mit den entsprechenden Informationen<br />

über aktuelle Versionen erstellt.<br />

Der komplette Vorgang ist im<br />

Diagramm in Abbildung 4 beschrieben.<br />

Anzeige<br />

Weg durch die Daten<br />

Neben der Erstellung von Microcode-Informationen<br />

kann mit der gleichen Software<br />

auch eine Datei generiert werden,<br />

die die Vital Product Data (VPD) des<br />

Systems ermittelt. Diese VPD-Daten sind<br />

von Bedeutung, wenn ein Kunde ein bestehendes<br />

System um Komponenten erweitern<br />

möchte (in IBM-Terminologie:<br />

ein so genanntes MES-Update). Diese<br />

Datei wird mit „invscout -v“ erzeugt<br />

und in dem Verzeichnis „/var/adm/<br />

invscout/“ abgelegt. Die Datei erhält den<br />

Namen des Rechners, erweitert um die<br />

Endung „.vup“; d.h., wie in dem oben<br />

genannten Beispiel für einen Rechner<br />

mit Hostnamen „Nina“ wird eine Datei<br />

„Nina.vup“ erzeugt. Diese Datei kann<br />

wiederum mit Dateien anderer Rechner<br />

auf die bereits beschriebene Weise konsolidiert<br />

werden. Die einzelne oder konsolidierte<br />

Datei kann durch Aufruf der<br />

IBM Webseite https://techsupport.servic<br />

es.ibm.com/server/aix.invscoutVPD mit<br />

einer sicheren Verbindung an IBM übertragen<br />

werden. Dort wird die Informati-<br />

40 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Abbildung 4<br />

on in die zentrale Datenbank eingepflegt<br />

und erlaubt dem IBM-Team bei zukünftigen<br />

Aktualisierungen des Systems mit<br />

den aktuellsten Konfigurationsdaten zu<br />

arbeiten. Neben dem Betrieb als einzelstehendes<br />

Tool ist der Inventory Scout<br />

weiterhin ein wesentlicher Bestandteil<br />

der erweiterten Service-Funktionalität,<br />

die die Hardware Management Console<br />

for pSeries (HMC) Kunden zur Verfügung<br />

stellt, die einen IBM pSeries Server<br />

p690, p670 oder p630 (bei dem Einsatz<br />

einer p630 und einer HMC gelten be-


stimmte Einschränkungen, die der aktuellen<br />

Ankündigung zu entnehmen sind.<br />

(www.de.ibm.com/eserver/pseries/) betreiben.<br />

Diese Server verfügen über die<br />

Möglichkeit, logische Partitionen<br />

(LPARs) einzurichten und damit mehrere<br />

Betriebssysteme unabhängig voneinander<br />

in einem Rechner zu betreiben.<br />

Die HMC ist als geschlossenes System<br />

zur Bedienung aller Hardware relevanten<br />

Funktionen vorgesehen. Auf der<br />

HMC residiert ein zentraler Inventory<br />

Scout, der in Kontakt mit den in den<br />

verschiedenen Partitionen der Rechner<br />

installierten Inventory Scouts steht. Er<br />

stellt unter anderem die Funktionalität<br />

zur Verfügung, die Dämonen auf allen<br />

Partitionen starten zu können. Außerdem<br />

kann er von zentraler Stelle aus sowohl<br />

die Microcode-Informationen, als<br />

auch die Vital Product Data konsolidiert<br />

einsammeln und zum Beispiel auf Diskette<br />

ablegen. Hierbei wird der Benutzer<br />

durch einen komfortablen Konfigurationsassistent<br />

unterstützt. Als strategisches<br />

Produkt wird der Inventory Scout<br />

in kommenden Versionen Erweiterungen<br />

in der Funktionalität erhalten.<br />

Der Service Focal Point und<br />

der Service Agent<br />

Eine weitere Funktion der HMC ist die<br />

Bereitstellung eines zentralen Punktes,<br />

an dem Serviceereignisse eintreffen: der<br />

Service Focal Point (SFP). Diese Ereignisse<br />

können von bis zu acht an die<br />

HMC angeschlossenen Servern mit jeweils<br />

bis zu 16 Partitionen stammen.<br />

Diese Informationen werden auf der<br />

HMC zusammengefasst. Dabei wird<br />

darauf geachtet, dass doppelt gemeldete<br />

Probleme nur einfach erscheinen. Solche<br />

Probleme können beispielsweise dadurch<br />

auftauchen, dass mehrere logische<br />

Partitionen, die alle auf einer<br />

Hardware laufen, eine Störung in der<br />

Stromversorgung oder den Ausfall eines<br />

Lüfters erkennen und melden. Da dieses<br />

Ereignis aber nur einmal aufgetreten ist,<br />

reicht eine einfache Protokollierung<br />

vollständig aus. Die von dem SFP gesammelten<br />

Daten werden an eine weitere<br />

Software, den Service Agent, weitergeleitet.<br />

Dieses Programm ist bereits aus<br />

der pSeries-Welt bekannt und ist als<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Nachfolger des ServiceDirectors für die<br />

automatische Weiterleitung von Problemen<br />

an das IBM-Servicezentrum zuständig.<br />

Der Service Agent kann separat auf<br />

jeder pSeries-Maschine eingesetzt werden.<br />

Auch auf einer Control Workstation<br />

(CWS), wie man sie im Umfeld eines<br />

Cluster 1600 findet, kommt der<br />

Service Agent zum Einsatz. Auf der<br />

HMC werden die eingehenden Probleme<br />

bewertet und je nach Wichtigkeit<br />

kann automatisch über ein angeschlossenes<br />

analoges Modem, über eine öffentliche<br />

Telefonleitung ein Anruf an<br />

das IBM-Serviceteam erfolgen, das sich<br />

dann mit dem Kunden direkt in Verbindung<br />

setzen und das weitere Vorgehen<br />

besprechen kann. Die Information wird<br />

zu einem so frühen Zeitpunkt ermittelt,<br />

dass in den allermeisten Fällen eine präventive<br />

Maßnahme ergriffen werden<br />

kann. Der Anschluss an das Telefonnetz<br />

stellt kein Sicherheitsrisiko dar, da das<br />

Modem so konfiguriert ist, dass es nur<br />

nach außen telefoniert, eingehende Anrufe<br />

aber keinesfalls annimmt. Des<br />

Weiteren ist auf der HMC kein Prozess<br />

(getty) zur Annahme von Logins auf<br />

dem Anschluss konfiguriert, sodass<br />

selbst ein Einbruch in das Modem keinen<br />

Erfolg bringen würde. Die von dem<br />

SFP und dem Service Agent gesammelten<br />

Informationen lassen sich komfortabel<br />

über die WebSM-basierte grafische<br />

Oberfläche der HMC auslesen. Mit den<br />

hier vorgestellten Tools lassen sich alle<br />

hardwarerelevanten Aktualisierungen<br />

durchführen.<br />

Unterstützung des Services<br />

durch das Betriebssystem<br />

AIX stellt zur Durchführung und Diagnose<br />

von Aktualisierungen eine Vielzahl<br />

von Programmen zur Verfügung, mit<br />

denen Probleme erkannt, Aktualisierungen<br />

eingespielt und Informationen erstellt<br />

werden können. Zur Diagnose<br />

stellt das System neben dem Fehlerprotokoll<br />

(Errorlog), in dem alle auftretenden<br />

Probleme berichtet werden, das<br />

Programm „diag“ zur Verfügung, mit<br />

dem einzelne Komponenten oder das<br />

ganze System in verschiedenen Tiefen<br />

analysiert werden kann. Hierbei können<br />

Probleme meist sehr schnell erkannt Anzeige<br />

Technik & Integration<br />

41


Technik & Integration<br />

werden. Für tiefer gehende Analysen,<br />

die von dem IBM-Team durchgeführt<br />

werden müssen, steht das Tool „snap“<br />

zur Verfügung. Dieses Programm sammelt<br />

alle wesentlichen Informationen<br />

über das laufende System ein und stellt<br />

diese in einem Archiv zusammen, was<br />

an IBM geschickt und dort analysiert<br />

werden kann. Für Updates des Systems,<br />

die nicht von IBM-Servicetechnikern<br />

durchgeführt werden sollen oder müssen,<br />

können Aktualisierungen der Firmware<br />

über das „update_flash“-Programm<br />

vorgenommen werden. Auf<br />

Softwareseite werden die Programme<br />

„lslpp“ zur Anzeige der installierten<br />

Software und „installp“, „rpm“ beziehungsweise<br />

„geninstall“ zur Aktualisierung<br />

von Softwarekomponenten verwendet.<br />

Auf die Pflege der installierten<br />

Software wird im nächsten Abschnitt<br />

eingegangen.<br />

Aktualisierungen von AIX<br />

Eine Stärke des Betriebssystems AIX ist<br />

seine ständige Pflege durch IBM, insbesondere<br />

für verschiedene Versionen –<br />

auch für ältere. Hierbei wird ein einmal<br />

verfügbares Release weiterhin aktualisiert,<br />

im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen,<br />

wo Aktualisierungen nur<br />

durch eine völlig neue Version zu erreichen<br />

sind. Aktualisierungen können aus<br />

mehreren Gründen nötig sein; so ist die<br />

Unterstützung neuer Hardware oder<br />

neuer Funktionalität, die Optimierung<br />

der Leistung oder die Beseitigung eines<br />

Problems ein üblicher Grund. IBM stellt<br />

für AIX dabei mehrere Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, die hier am aktuellen<br />

AIX5L betrachtet werden. AIX5L – beispielsweise<br />

in der Version 5.1 – wird als<br />

Satz von CDs üblicherweise bei der Lieferung<br />

einer neuen Maschine oder durch<br />

Bestellung des Kunden als Basisversion<br />

ausgeliefert. Diese Basisversion enthält<br />

auch bereits bekannte Updates. Das<br />

Betriebssystem besteht dabei aus einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Pakete, die<br />

eine feingranulare Anpassung des Systems<br />

an die geforderten Aufgaben erleichtert.<br />

Im Zuge regelmäßiger Softwarepflege<br />

stellt IBM üblicherweise im<br />

halbjährlichen Rhythmus – bei Bedarf<br />

auch öfter – so genannte Maintenance<br />

Weg durch die Daten<br />

Level zur Verfügung. Diese stellen eine<br />

aktualisierte Version der Pakete des Betriebssystems<br />

zur Verfügung, die sich<br />

seit der letzten Veröffentlichung eines<br />

Maintenance Levels geändert haben.<br />

Für AIX 5.1 erschien zum Beispiel im<br />

April 2002 der Maintenance Level 2;<br />

Maintenance Level 3 wird für Oktober/<br />

November 2002 erwartet. Darüber hinaus<br />

können wöchentlich aktualisierte<br />

Versionen einzelner Pakete des Betriebssystems<br />

über das Internet oder per FTP<br />

bezogen werden. Diese Pakete werden<br />

dann sofort zur Verfügung gestellt,<br />

wenn sie zeitkritische oder komplexe<br />

Probleme beseitigen oder die Leistung<br />

des Systems deutlich erhöhen können.<br />

Der bequemste Weg ist hierbei das elektronische<br />

Zentrum zur Verteilung von<br />

Softwareaktualisierungen (Electronic<br />

Fix Delivery Center), erreichbar über<br />

die Internetseite:<br />

http://techsupport.services.ibm.com/<br />

server/nav?fetch=fdca.<br />

Hier kann auf übersichtliche Art und<br />

Weise entweder nach einzelnen Aktualisierungen<br />

anhand der Pakete (Fileset)<br />

oder nach der Aktualisierung (PTF) gesucht<br />

werden; es können komplette<br />

Maintenance Level geladen oder die<br />

aktuellsten verfügbaren Fixe aus einer<br />

Liste ausgewählt werden. Hierbei ist<br />

auch zum Beispiel die Auswahl aller<br />

neuen Versionen im aktuellen oder letzten<br />

Monat möglich. Weiterhin kann eine<br />

Datei hochgeladen werden, die Auskunft<br />

über die auf der Maschine installierten<br />

Pakete liefert. Somit werden nur<br />

die nötigen Aktualisierungen zusammengestellt,<br />

was die Anzahl der zu<br />

transferierenden Dateien wesentlich reduzieren<br />

kann. Eine solche Datei kann<br />

mit dem Kommando „lslpp -Lc“ erzeugt<br />

werden. Für Kunden, die eine Auslieferung<br />

auf einem physikalischen Medium<br />

bevorzugen, können zusätzlich CDs mit<br />

den aktuellsten Fixen geordert werden.<br />

Um ständig auf dem neuesten Stand der<br />

verfügbaren Software zu bleiben, besteht<br />

die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von<br />

Mailing-Listen auszuwählen, die man<br />

abonnieren kann und die dann über<br />

Aktualisierungen informieren. Hiermit<br />

bietet sich ein komplettes System, mit<br />

42 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

dem mit minimalem Aufwand auf einem<br />

aktuellen Betriebssystemstand lange<br />

nach der Installation geblieben werden<br />

kann. Für Benutzer, die gezielt nach bestimmten<br />

Aktualisierungen suchen, bietet<br />

sich als Alternative weiterhin der Weg<br />

über FTP (File Transfer Protocol) mit<br />

dem Server „service.boulder.ibm.com“<br />

oder „ftp.software.ibm.com“ an. Hier<br />

können die aktuellen Versionen der Pakete<br />

und die Maintenance Level von AIX<br />

ebenfalls geladen werden. Dies ist auch<br />

mit automatischen Skripten möglich.<br />

Die erhaltenen Pakete – durch die oben<br />

beschriebenen Methoden – lassen sich<br />

im laufenden Betrieb in das System einspielen,<br />

wobei wahlweise ältere Versionen<br />

erhalten werden können, so dass<br />

man jederzeit auf einen alten Softwarestand<br />

zurück kann. In einigen wenigen<br />

Fällen ist ein Neustart des Rechners zu<br />

einem beliebig späteren Zeitpunkt nötig,<br />

damit die Aktualisierung vollständig<br />

aktiv wird. Dies ist bei kritischen Produkten,<br />

wie dem Kernel nötig, um die<br />

Konsistenz des Betriebes zu gewährleisten.<br />

So lässt sich die Software mit niedriger<br />

Downtime stetig pflegen.<br />

Fazit<br />

IBM stellt mit seinem Betriebssystem<br />

AIX und den Programmen Inventory<br />

Scout und Service Agent gemeinsam mit<br />

einer benutzerfreundlichen Internetpräsenz<br />

jedem Kunden die Möglichkeit zur<br />

Verfügung, seine pSeries-Systeme mit<br />

minimalem Aufwand in der aktuellsten<br />

Version – sowohl die Software als auch<br />

die Hardware betreffend – zu betreiben.<br />

Der Benutzer profitiert damit von den<br />

ständigen Weiterentwicklungen, die<br />

IBM in seine Produkte einfließen lässt.<br />

Autor: Roland Kunz, Web Server Sales,<br />

FTSS, Presales Technical Support,<br />

Roland_Kunz@de.ibm.com<br />

IBM Deutschland<br />

Informationssysteme GmbH<br />

D-70560 Stuttgart<br />

� (+49) 0711/785-0<br />

� www.ibm.de


Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />

Performant arbeitende Java-Applikationen<br />

zu erstellen, ist eine Wissenschaft für sich.<br />

Ist gar der Zugriff auf eine Datenbank<br />

erforderlich, ist eine weitere Komponente zu<br />

berücksichtigen: Java Database Connectivity<br />

(JDBC) Function Calls. Werden einige<br />

grundlegende Richtlinien berücksichtigt, lassen<br />

sich JBDC-fähige WebSphere-Anwendungen<br />

deutlich beschleunigen.<br />

Compiler-Warnungen bei schlecht<br />

geschriebenem Code existieren<br />

nicht. Zudem sind auch keine Datenbank-Tools<br />

auf dem Markt verfügbar,<br />

die Datenbank-Requests ermitteln, die<br />

das gesamte System langsamer machen.<br />

Daher ist die Optimierung von Datenbank-Zugriffen<br />

ein sehr ehrgeiziges<br />

Vorhaben. Halten sich Entwickler jedoch<br />

an bestimmte Vorgaben, lassen sich<br />

sehr effiziente, unter IBM WebSphere<br />

laufende JDBC-Anwendungen erstellen.<br />

Verwendung von Datenbank-<br />

Metadaten<br />

Die oberste Regel ist der zurückhaltende<br />

Umgang mit Datenbank-Metadaten:<br />

Auch wenn es nahezu unmöglich ist, in<br />

einer WebSphere-Applikation keine<br />

Datenbank-Metadaten zu verwenden,<br />

kann die Performance dennoch deutlich<br />

durch einen wohl dosierten Einsatz derartiger<br />

Methoden verbessert werden.<br />

Um alle benötigten Information einer<br />

Ergebnisspalte zusammenzutragen,<br />

muss ein JDBC-Treiber möglicherweise<br />

eine Reihe von Queries, Subqueries und<br />

Joins ausführen. Die Abarbeitung dieser<br />

Serie von SQL-Abfragen braucht Zeit.<br />

Abhilfe schafft hier die Zwischenspeicherung<br />

von Ergebnissen.<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Auch mit Null-Argumenten und Suchmustern<br />

sollte sehr vorsichtig umgegangen<br />

werden. Der ungezügelte Einsatz<br />

führt sehr schnell zu Datenmengen, die<br />

niemand braucht und die zudem noch<br />

die Netzbelastung unnötig anschwellen<br />

lassen. Diese Probleme können vermieden<br />

werden, wenn die Datenbank-Metadaten-Methoden<br />

von Anfang an<br />

möglichst viele Non-Null-Argumente<br />

enthalten.<br />

Dummy Queries statt<br />

getColumns<br />

Angenommen, in einer Anwendung hat<br />

der Benutzer die Wahl, welche der Spalten<br />

einer relationalen Tabelle er weiter<br />

bearbeiten will. Sollte er die Applikation<br />

„getColumns“ verwenden, um eine Ergebnismenge<br />

zu erhalten, oder besser<br />

eine vordefinierte Dummy Query unter<br />

Nutzung von „getMetaData“? Die beiden<br />

Listings verdeutlichen die Optionen<br />

(siehe Abbildung 1).<br />

In beiden Listings<br />

schickt der Benutzer<br />

eine Query an den Server.<br />

Im Listing 1 ist jedoch<br />

die Anfrage auszuwerten<br />

und dem Client<br />

ein Result Set zu<br />

übermitteln. Das Vorgehen<br />

in Listing 2 führt<br />

zu einer eindeutig besseren<br />

Performance.<br />

Daten effizient<br />

abfragen<br />

Der Server sollte bei<br />

einer Anfrage nur die<br />

tatsächlich benötigten<br />

Daten übermitteln und<br />

dazu die wirkungsvollste<br />

Methode nutzen.<br />

Eigentlich ist das<br />

eine Selbstverständlichkeit:<br />

Wenn es nicht un-<br />

Technik & Integration<br />

Tuning der Datenintegration<br />

bedingt notwendig ist, sind Requests zu<br />

vermeiden, die umfangreiche Datenmengen<br />

erzeugen. Die einfachste Methode<br />

ist der Ausschluss großer Datenmengen<br />

aus der SELECT-Liste. Einige<br />

Anwendungen formulieren dieses Statement<br />

nicht, bevor die Query an den<br />

JDBC-Treiber geschickt wird. Falls<br />

möglich, ist eine Methode zu implementieren,<br />

die nicht alle Spalten einer Tabelle<br />

abfragt.<br />

Mit den Methoden „getClob“ und<br />

„getBlob“ kann eine Anwendung kontrollieren,<br />

wie umfangreiche Datenmengen<br />

gefunden werden. Allerdings<br />

hat auch dieses Vorgehen seine Schwächen,<br />

denn der JDBC-Treiber emuliert<br />

diese Methoden, weil der True Locator<br />

Support im Datenbankmanagement-<br />

System fehlt. Daher muss der JDBC-<br />

Treiber zunächst alle Daten ermitteln,<br />

bevor er die getClob- und getBlob-Methoden<br />

einsetzen kann. Die Funktionen<br />

Listing 1: GetColumns method<br />

Dieser Call erzeugt eine Query des Systemkatalogs; möglicherweise<br />

muss ein Join vorbereitet und ausgeführt werden, der zu einem Result<br />

Set führt.<br />

ResultSet WSrc = WSc.getColumns (... „UnknownTable“ ...);<br />

. . .<br />

WSrc.next();<br />

string Cname = getString(4);<br />

. . .<br />

// Der Benutzer fragt eine Zahl N an Zeilen ab<br />

// und erhält als Ergebnis N = # Spalten der UnknownTable<br />

Listing 2: GetMetadata method<br />

Die Query wird auf dem Server vorbereitet, aber nicht ausgeführt.<br />

// prepare dummy query<br />

PreparedStatement WSps = WSc.prepareStatement<br />

(... “SELECT * from UnknownTable WHERE 1 = 0” ...);<br />

ResultSetMetaData WSsmd=wsps.getMetaData();<br />

int numcols = WSrsmd.getColumnCount();<br />

...<br />

int ctype = WSrsmd.getColumnType(n)<br />

...<br />

// Die Informationen zu den Spalten liegen nun vor<br />

// Das Beispiel mit getColumns liefert diese Informationen nicht.<br />

Abbildung 1<br />

43


Technik & Integration<br />

„setMaxRows“, „setMaxFieldSize“<br />

und das treiberspezifische „SetFetch-<br />

Size“ helfen, den Datenverkehr im<br />

Netzwerk zu reduzieren und damit die<br />

Performance zu verbessern. Auch eine<br />

genaue Analyse der zu verarbeitenden<br />

Datentypen trägt dazu bei, die vorhandenen<br />

Ressourcen möglicht effizient<br />

einzusetzen. So ist im Falle von DB2 die<br />

Verarbeitung von Zeichenketten halb<br />

so aufwändig wie die von Integerwerten.<br />

Diese sind wiederum um 50 Prozent<br />

schneller als die von Gleitkomma-<br />

Formaten und Zeitangaben.<br />

Der Aufruf von Stored<br />

Procedures<br />

Eine der schwierigsten Aufgaben der<br />

JDBC-Programmierung ist der adäquate<br />

Einsatz von Stored Procedure Calls. Ein<br />

JDBC-Treiber kann Stored Procedures<br />

eines Datenbank-Servers auf zwei Arten<br />

aufrufen: Erstens indem die Prozedur<br />

ausgeführt wird wie jedes andere Statement<br />

auch und zweitens als Remote<br />

Procedure Call direkt auf dem Server;<br />

dies optimiert die Ausführung.<br />

Wird eine Stored Procedure als SQL-<br />

Statement ausgeführt, parst der Datenbank-Server<br />

das Statement, validiert die<br />

Argumenttypen und wandelt die Argumente<br />

in die korrekten Datentypen um.<br />

Das SQL-Statement gelangt immer als<br />

Zeichenkette zum Datenbank-Server –<br />

beispielsweise: {call getCustName<br />

(56789)}. Auf den ersten Blick scheint<br />

das Argument der Funktion „getCust-<br />

Name“ ein Integer-Wert zu sein. Dennoch<br />

wird das Argument – in einem<br />

Character-String eingeschlossen – zum<br />

Server geschickt. Der Datenbank-Server<br />

analysiert das SQL-Statement und konvertiert<br />

die Kette ‚56789’ in eine Integer-<br />

Variable. Dazu ein Beispiel:<br />

CallableStatement cstmt = conn.prepareCall<br />

(_call getCustName (56789)_);<br />

ResultSet rs = cstmt.executeQuery ();<br />

Der unmittelbare Aufruf eines RPC auf<br />

dem Datenbank-Server vermeidet den<br />

zuvor beschriebenen Overhead, den die<br />

Verwendung einer SQL-Zeichenkette<br />

erzeugt. Statt dessen wird die Prozedur<br />

mit Argumentwerten aufgerufen, die<br />

Tuning der Datenintegration<br />

bereits in ihren ursprünglichen Datentypen<br />

vorliegen. Auch hier ein Beispiel:<br />

CallableStatement cstmt –conn.prepareCall<br />

(_Call getCustName (?)_);<br />

cstmt.setLong (1,56789);<br />

ResultSet rs=cstmt.executeQuery();<br />

Design von WebSphere-<br />

Applikationen<br />

Von großer Bedeutung für die Performance<br />

einer Applikation ist das Connection<br />

Management. Statt diverse<br />

Connections einzurichten, lässt sich die<br />

Geschwindigkeit durch den einmaligen<br />

Aufbau der Verbindung und die anschließende<br />

Verwendung mehrerer<br />

Statement-Objekte deutlich steigern. So<br />

können Connection-Objekte mit mehreren<br />

Statement-Objekten verbunden<br />

sein. Diese halten im Speicher Informationen<br />

zu SQL-Statements vor und<br />

können so eine Reihe von SQL-Statements<br />

managen. Eine signifikante Verbesserung<br />

der Performance lässt sich<br />

mittels eines Connection-Poolings erreichen<br />

– insbesondere dann, wenn die<br />

Verbindung über das Internet erfolgt.<br />

Abwicklung von Transaktionen<br />

Die Durchführung von Transaktionen<br />

geht einher mit einer Reihe von Zugriffen<br />

auf die Festplatte und kann sehr zeitintensiv,<br />

extrem langsam und Disk-I/O-intensiv<br />

sein. Die Standardeinstellung<br />

sollte daher stets folgendermaßen sein:<br />

WSConnection.set-AutoCommit(false).<br />

Bei einem Commit muss der Datenbank-<br />

Server jede Page, die aktualisierte oder<br />

neue Daten enthält, auf die Festplatte<br />

befördern. Dies ist kein Sequential, sondern<br />

ein Searched Write, um vorhandene<br />

Daten in der Tabelle zu ersetzen. Standardmäßig<br />

ist Autocommit aktiviert,<br />

wenn eine Verbindung zu einer Datenquelle<br />

aufgebaut wird: Autocommit<br />

bremst die Performance, da zur Ausführung<br />

eines Vorgangs viele Disk-Zugriffe<br />

notwendig sind.<br />

Verfügen Datenbank-Server nicht über<br />

den Autocommit-Modus, muss der<br />

JDBC-Treiber explizit ein COMMIT-<br />

Statement und ein BEGIN TRANSAC-<br />

TION für jede Operation vorsehen, die<br />

an den Server geschickt wird. Zusätzlich<br />

44 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

zu dem beträchtlichen Speicherplatz,<br />

der für die Unterstützung des Autocommit-Modus<br />

benötigt wird, kommt es<br />

auch noch zu Leistungseinbußen durch<br />

bis zu drei Netzwerk-Requests für jedes<br />

durch eine Applikation ausgelöste Statement.<br />

Auf der anderen Seite lässt sich<br />

durch einen wohldosierten Einsatz von<br />

Transaktionen die Applikations-Performance<br />

steigern. So reduziert eine Transaktion<br />

im aktivierten Modus den Datendurchsatz,<br />

da Zeilen über einen langen<br />

Zeitraum gesperrt sind und andere Benutzer<br />

darauf keinen Zugang erhalten.<br />

Transaktionen sollten also in bestimmten<br />

Intervallen abgewickelt werden, so<br />

dass möglichst viele Aktivitäten gleichzeitig<br />

erfolgen können.<br />

Fazit<br />

Mit einem sehr sorgfältigen Design und<br />

einer ebensolchen Implementierung<br />

lässt sich die Performance von JDBC-<br />

Applikationen erheblich steigern. Werden<br />

Regeln wie der kalkulierte Einsatz<br />

von Datenbank-Metadaten-Methoden,<br />

die Konzentration auf tatsächlich benötigte<br />

Daten in den Abfragen und die<br />

Auswahl von hochwirksamen Funktionen<br />

zur Performance-Optimierung umgesetzt,<br />

laufen WebSphere-Applikationen<br />

effizienter und werden durch verringerten<br />

Datenverkehr im Netzwerk<br />

entlastet.<br />

Die im Text geschilderten Prinzipien<br />

treffen zu auf alle Versionen des IBM<br />

Application Server in Kombination mit<br />

Connect for JDBC von DataDirect<br />

Technologies – einem Type 4-JDBC-<br />

Treiber für die performante Verbindung<br />

der Java-Plattform J2EE mit allen aktuellen<br />

Datenbanken wie DB2, Informix,<br />

Oracle, SQL Server oder Sybase.<br />

Der Autor John Goodson ist Vice<br />

President für Produktentwicklung bei<br />

DataDirect Technologies.<br />

DataDirekt Technologies GmbH<br />

D-85356 München-Flughafen<br />

� (+49) 089/6363741-7<br />

� www.datadirect-technologies.com


Technik & Integration<br />

Tool automatisiert den Datentransfer<br />

Ihre Kunden verlangen von Ihnen eine<br />

Verarbeitung der Aufträge per EDI/XML. Um<br />

diesen Wunsch gerecht zu werden, brauchen<br />

Sie eine Software, die es Ihnen ermöglicht die<br />

EDI/XML-Nachrichten zu empfangen und zu<br />

entschlüsseln. Danach muss diese Nachricht in<br />

ein sogenanntes Inhouse-Format gebracht<br />

werden und es muss eine Schnittstelle<br />

programmiert werden, die diese Auftragsdaten<br />

in Ihr WWS-System verbucht.<br />

Da Sie im EDI/XML-Bereich keinen<br />

Standard finden werden, weil jeder<br />

Kunde es ein wenig anders interpretiert,<br />

werden Sie für jeden weiteren Kunden<br />

auch ca. 3 Tage an Programmieraufwand<br />

rechnen müssen. Mit dem Tool<br />

Foxtrot 2000 können Sie dagegen für<br />

einen Bruchteil der Kosten Ihre eigene<br />

Verarbeitung erstellen.<br />

Einsatzgebiete von<br />

Foxtrot 2000<br />

• XML/EDI-Verarbeitung<br />

• Verarbeiten von Außendienstdaten<br />

• Kundenstammpflege<br />

• Eingabe von Preislisten<br />

• Aufträge aus Webshops<br />

• Lagerbuchungen<br />

• Verarbeiten Maschinendaten<br />

• Schnittstelle FiBu<br />

• Datenübernahme<br />

• Eingabe von Planzahlen<br />

• Verarbeiten von BDE-Daten<br />

• Adressverwaltung<br />

• Verwalten EAN-Nummern<br />

• Dubletten Verwaltung<br />

Host-Daten importieren<br />

Das Tool ist quasi ein virtueller Mitarbeiter,<br />

der automatisch und fehlerfrei<br />

Daten aus einer PC-Umgebung in jede<br />

beliebige interaktive Host-Anwendung<br />

(AS/400, IBM VSE/MVS, UNIX/VAX,<br />

Unisys) importiert, als ob jemand von<br />

einer Liste Daten eingeben würde. Es<br />

wird fast jedes beliebige Datenformat<br />

verarbeitet, sei es Excel, DBase, Access,<br />

Lotus, CSV oder eine Textdatei.<br />

Ermöglicht wird dies durch das Schreiben<br />

von so genannten Skripten unter der<br />

Benutzung von Foxtrot 2000 und einer<br />

Host-Emulation. Zum Schreiben eines<br />

Skriptes sind keine Programmierkenntnisse<br />

erforderlich. Wichtig ist nur eine<br />

sichere Tastaturbedienung und Kenntnisse<br />

in der Bedienung des Host-Programms.<br />

In einem interaktiven Prozess,<br />

wobei Sie an der einen Seite Ihres Bildschirms<br />

das Host-Programm in einem<br />

Fenster ablaufen lassen, erledigt auf der<br />

anderen Seite Foxtrot 2000 in einem<br />

Fenster seine Arbeit. Um ein Skript zu<br />

schreiben, brauchen Sie nur anzugeben,<br />

wo welche Daten im Host-Programm<br />

verbucht werden oder welche Funktionstasten<br />

zu betätigen sind. Sie sehen<br />

das Resultat sofort im Host-Fenster.<br />

Eventuelle Fehler werden sofort sichtbar<br />

und können korrigiert werden. Die Cursor-Navigation<br />

erfolgt mit der Tastatur<br />

(wie in einer „Nicht-Windows“-Umgebung)<br />

oder mit der Maus.<br />

Eingabefehler werden entdeckt<br />

Beim Schreiben eines Skriptes kann eine<br />

so genannte „ENTER“-Skript-Funktionstaste<br />

definiert werden. Hierbei ist<br />

es möglich, eine Bildschirmprüfung<br />

(Screen Check) durchzuführen. Auf diese<br />

Art und Weise bemerkt das Tool, ob<br />

das Host-Programm die Eingabe erfolgreich<br />

verarbeiten kann. Um die Bildschirmprüfung<br />

zu aktivieren, brauchen<br />

Sie nur die Stelle im Bildschirmformat<br />

46 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

anzuklicken, die sich zum vorherigen<br />

Bildschirmformat verändert hat. In dem<br />

Moment, wo ein Fehler erkannt wird,<br />

können Sie bestimmen, wie es weiter<br />

geht. Entweder wartet die Software, bis<br />

der Fehler manuell korrigiert wird, es<br />

wird ein Fehlerprotokoll geschrieben<br />

und der nächste Satz wird verarbeitet,<br />

oder es startet die automatische Fehlerbehebung.<br />

Skripte speichern:<br />

Skripte können in Ordner gespeichert<br />

und bei Bedarf aufgerufen werden.<br />

Skriptnamen sind nicht begrenzt auf<br />

8 Zeichen und können – zur besseren<br />

Lesbarkeit – aus mehreren Wörter bestehen.<br />

Anzahl der Transaktionen:<br />

Bei normalen, einfachen Skripten sind<br />

200 Updates pro Minute möglich. Foxtrot<br />

2000 zeigt Ihnen die Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

und die noch zu verarbeitenden<br />

Sätze an. Das Tool kann auch<br />

im Hintergrund laufen, damit der PC für<br />

andere Arbeiten genutzt werden kann.<br />

Sicherlich wird der Einsatz des Tools<br />

nicht auf eine Anwendung beschränkt<br />

bleiben. Bald werden Sie bemerken, dass<br />

es viele Einsatzgebiete in Ihrer Firma<br />

gibt, wo Foxtrot 2000 sinnvoll eingesetzt<br />

werden kann. Denken Sie an endlose<br />

Inventurlisten, Kundenpreislisten<br />

oder Stammdatenpflege (z.B. Adressdaten).<br />

Kurz gesagt, ersetzt Foxtrot 2000<br />

alle manuellen Tastatureingaben sowie<br />

eine teuere und komplizierte Schnittstellenprogrammierung.<br />

DEB GmbH<br />

D-48529 Nordhorn<br />

� (+49) 05921/179062<br />

� www.dekker-edv.de


Anzeige<br />

SQL und Journaling<br />

Frage: Muss man bei der Verwendung<br />

von SQL für Datenbankzugriffe die<br />

Dateien im Journal aufzeichnen?<br />

Antwort: Ohne die Aktivierung der<br />

Journal-Aufzeichnung für die entsprechenden<br />

Dateien arbeitet DB2 400 ohne<br />

jegliche Satzsperren bei Datenbankzugriffen<br />

mittels SQL. Daraus folgt unmittelbar,<br />

dass schreibende Zugriffe nur<br />

durchgeführt werden sollen, wenn die<br />

Dateien im Journal eingetragen werden.<br />

Selbst für nur lesende Zugriffe empfiehlt<br />

sich das Sperren von Sätzen, wenn<br />

zum Beispiel nur gültige Zustände in<br />

eine Auswertung einbezogen werden<br />

sollen.<br />

Das Sperrkonzept von SQL auf der AS/<br />

400 unterscheidet sich grundsätzlich<br />

von dem, was man auf dieser Plattform<br />

vom satzweisen Zugriff unter RPG oder<br />

COBOL kennt. Beim nativen Zugriff<br />

aus RPG oder COBOL wird der Mechanismus<br />

für die Satzsperren beim Öffnen<br />

der Dateien festgelegt. Unter SQL fällt<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

ein Öffnen von Dateien weg – und damit<br />

ist dieses Konzept nicht mehr anwendbar.<br />

Die zentralen Begriffe zum Verständnis<br />

des Sperrkonzeptes von SQL sind hierbei<br />

die Connection und das Transaction<br />

Level, die aufeinander Bezug nehmen.<br />

Unter Connection versteht man hierbei<br />

eine Verbindung zur Datenbank und das<br />

Transaction Level ist eine Eigenschaft<br />

der Verbindung, über die man steuert,<br />

welche Sätze gesperrt werden.<br />

Dass das Einfache manchmal komplizierter<br />

sein kann, erkennt man hierbei<br />

wieder einmal auf der AS/400, bei ILE<br />

Programmen, die per SQL auf die lokale<br />

Datenbank zugreifen. Vordergründig<br />

erscheint es eine Vereinfachung, dass<br />

man für die lokale Datenbank zum Herstellen<br />

der Verbindung kein CON-<br />

NECT-Statement absetzen muss, sondern<br />

dass dies automatisch erfolgt und<br />

zwar im ersten Programm, das SQL<br />

verwendet. „Automatisch“ zieht aber<br />

Technik & Integration<br />

Dateizugriffe aufzeichnen<br />

nach sich, dass man nur eine Verbindung<br />

haben kann, denn jedes Mal eine<br />

neue zu erstellen, scheidet aus Performance-Gründen<br />

aus. In vielen Fällen<br />

braucht man aber gerade wegen der<br />

Transaktions-Steuerung mehr als eine<br />

Verbindung. Mit der Einführung von<br />

ILE hat man also diese Einschränkung<br />

relativiert, indem man pro Aktivierungsgruppe<br />

(ACTGRP) eine Verbindung<br />

zur lokalen Datenbank haben<br />

kann. Wenn man nichts unternimmt,<br />

hat bei ILE-Programmen auch jede Activation<br />

Group ihre Verbindung zur lokalen<br />

Datenbank automatisch, wenn sie<br />

diese denn benötigt. Einstellen kann<br />

man dies beim manuellen Starten von<br />

Commit (STRCMTCTL), was nur vor<br />

dem automatischen Start beim Aufruf<br />

des ersten SQL-Programms im Job möglich<br />

ist. Im Falle des Zugriffs auf die<br />

Datenbank eines Servers, sei es von einem<br />

RPG- oder von einem COBOL-<br />

Programm einer anderen AS/400 oder<br />

von einem Java-Programm eines beliebi-<br />

47


Technik & Integration<br />

Abbildung 1<br />

Isolation Level<br />

SQL<br />

Abbildung 2<br />

gen Rechners im Netzwerk, erstellt man<br />

sich einfach so viele Connections, wie<br />

man braucht, oder entnimmt sich aus<br />

einem Pool für jede Transaktion eine<br />

neue. Der Pool sorgt dafür, dass nicht<br />

unnötig ständig neue Verbindungen erzeugt<br />

werden müssen.<br />

Für jede Verbindung kann nun einzeln<br />

festgelegt werden, wie die Satzsperren<br />

gehandhabt werden sollen. Dies kann<br />

bei den Erstellungsbefehlen (CRTS-<br />

QLxxx), beim Starten von SQL (STRS-<br />

QL, RUNSQLSTM), beim Starten von<br />

Commit (STRCMTCTL), oder aus dem<br />

Programm gesteuert erfolgen. Die entsprechenden<br />

OS/400-Befehle verwenden<br />

hier den Parameter „Lock Level“<br />

(LCKLVL).<br />

Am sichersten steuert man das Ganze<br />

aus dem Programm, da weiß man dann<br />

immer, welche Sperrstufe man hat. SQL<br />

verwendet dazu die Anweisung SET<br />

TRANSACTION ISOLATION LEVEL<br />

. Für Sperrstufe setzt man<br />

dann das gewünschte Sperrverhalten<br />

ein. Bei der Erstellung der SQL-Programme<br />

kann man dann den Unterlassungswert<br />

*CHG unverändert übernehmen.<br />

Lock Level<br />

OS/400<br />

Dateizugriffe aufzeichnen<br />

Journalisierung der Dateien ist nun für<br />

alle Sperrstufen außer „No Commit“,<br />

das in OS/400 als *NONE bezeichnet<br />

wird, erforderlich. Nur bei Lock Level<br />

*NONE wird kein Commitment Control<br />

gestartet und es werden keinerlei<br />

Sätze gesperrt – weder beim Lesen noch<br />

beim Schreiben, Löschen und Ändern.<br />

Bei allen anderen Sperrstufen wird bei<br />

SQL-Zugriffen Commitment Control<br />

nötigenfalls automatisch gestartet – und<br />

dafür ist die Journalisierung aller beteiligten<br />

Dateien erforderlich.<br />

Mit der Transaktions-Stufe „No Commit“<br />

werden weder gelesene noch geschriebene<br />

Sätze gesperrt. Man bekommt<br />

also Sätze in Änderung gezeigt,<br />

was so genannte Dirty Reads – das Lesen<br />

inkonsistenter Zustände – zur Folge<br />

haben kann. Zudem lässt es sich nicht<br />

verhindern, dass Sätze zwischen dem<br />

Lesen und der Fortschreibung von einer<br />

anderen Transaktion verändert oder<br />

gar gelöscht werden können. Mit dieser<br />

Art der Lesezugriffe, lassen sich allenfalls<br />

Subfile-Anzeigen füllen, bei denen<br />

vor weiterer Verarbeitung ohnehin neu<br />

und dann hoffentlich richtig gelesen<br />

werden muss.<br />

Die nächst höhere Einstellung der Sperrstufe<br />

auf *CHG dient eigentlich lediglich<br />

dazu, für das Starten der Commit-<br />

Steuerung zu sorgen, indem der automatische<br />

Start ermöglicht wird. In dieser<br />

Stufe werden alle geschriebene Sätze<br />

gesperrt gehalten – dies dann allerdings<br />

bis zur expliziten Freigabe mit der SQL-<br />

Anweisung Commit oder mit Rollback.<br />

Die Commit-Anweisung gibt alle Sperren<br />

der Connection frei, während die<br />

Rollback-Anweisung zusätzlich alle<br />

Änderungen zurückdreht; dafür wird<br />

dann auch das Journal, die laufende<br />

Isolation Level Java weitere Synonyme<br />

AS/400<br />

No Commit *NONE TRANSACTION_NONE *NC, NONE, NC<br />

read uncommitted *CHG TRANSACTION_READ_UNCOMMITTED *UR, UR, CHG<br />

read committed *CS TRANSACTION_READ_COMMITTED CS,<br />

repeatable read *ALL TRANSACTION_REPEATABLE_READ *RS, RS, ALL<br />

serializable *RR TRANSACTION_SERIALIZABLE RR<br />

48 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Chronologie aller Änderungen, benötigt.<br />

Mit dieser Einstellung gewinnt man<br />

nichts an Sicherheit, auch hier wird<br />

wahllos alles gelesen. Satzänderungen<br />

werden nicht sicherer, sondern eher ungewisser.<br />

Endet die Verbindung zur Datenbank<br />

beim Ende des Prozesses, ohne<br />

dass man die Transaktion committed<br />

hat, so werden alle Änderungen automatisch<br />

zurück genommen.<br />

Ab der Sperrstufe „Read Committed“<br />

wird es interessanter und sicherer. Sätze<br />

werden nur gelesen, wenn sie auch commited<br />

sind. Das bedeutet, dass man nur<br />

gültige Zustände präsentiert bekommt.<br />

Die Leseoperation mit SELECT INTO<br />

sperrt allerdings nicht, sodass bei erneutem<br />

Lesen innerhalb der Transaktion ein<br />

geänderter Satz gelesen werden könnte;<br />

dies nennt man: Non Repeatable Read.<br />

Eine weitere Anomalie – der so genannte<br />

Phantom Read – kann hier ebenfalls<br />

noch auftreten. Unter einer so genannten<br />

Phantomzeile versteht man hierbei<br />

einen gelesenen Datensatz, der zwischen<br />

zwei Lesevorgängen innerhalb einer<br />

Transaktion eingefügt wurde. Die Sperrstufe<br />

„Read Committed“ lässt sich bevorzugt<br />

für Auswertungen verwenden.<br />

Arbeitet man hier mit einem Cursor, den<br />

man in Java ResultSet nennt, so kann<br />

man hiermit schon durch Sperren eines<br />

gelesenen Satzes geschützte Updates<br />

vornehmen.<br />

Die Transaktionsstufe „Repeatable<br />

Read“ verhindert nun schon zusätzlich<br />

zu den niedrigeren Sperrstufen „Non<br />

Repeatable Reads“. Dies wird erreicht<br />

durch Sperren aller Sätze, die gelesen<br />

wurden während der Transaktion. Dieses<br />

Verhalten ist optimal für Datenänderungen<br />

in einer Transaktion, aber bereits<br />

gefährlich für Lese-Operationen.<br />

Ein SELECT MAX(KundenNummer)<br />

FROM KUNDE sperrt hier bereits die<br />

gesamte Datei. Beim Füllen eines Subfiles<br />

müssen hierbei deshalb nach jedem<br />

Satz die Sperren mit Commit freigegeben<br />

werden. Vom SQL-Standard wird<br />

eigentlich die Sperrstufe „Serializable“<br />

als Unterlassungswert gefordert. Diese<br />

ist im DB2/400 in den meisten Konstellationen<br />

nicht verwendbar, da sie mit<br />

Sperren auf die Dateien arbeitet. Diese


* Start neue Transaktion<br />

C/EXEC SQL COMMIT<br />

C/END-EXEC<br />

C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL READ COMMITTED<br />

C/END-EXEC<br />

/*============================================================<br />

C CALLP KonsistenteAuswertung<br />

/*============================================================<br />

C/EXEC SQL COMMIT<br />

C/END-EXEC<br />

C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL CHG<br />

C/END-EXEC<br />

/* Ende der Transaktion<br />

/* Start neue Transaktion<br />

C/EXEC SQL COMMIT<br />

C/END-EXEC<br />

C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL REPEATABLE READ<br />

C/END-EXEC<br />

/*============================================================<br />

C CALLP SchreibeEineTransaktion<br />

/*============================================================<br />

C/EXEC SQL COMMIT<br />

C/END-EXEC<br />

C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL CHG<br />

C/END-EXEC<br />

/* Ende der Transaktion<br />

Sperren sind dann mit konkurrierendem<br />

Record Level Access nicht verträglich.<br />

Unglücklicherweise wird für diese Stufe<br />

auch das Kürzel *RR und RR verwendet,<br />

das fälschlicherweise an Repeatable<br />

Read erinnert, aber Serializable meint.<br />

Die einfachste Vorgehensweise – mit einem<br />

guten Kompromiss zwischen Sicherheit<br />

und Sperren – besteht nun darin.<br />

erst mal alle Dateien im Journal<br />

einzutragen. Das ist auch hilfreich zur<br />

Fehlersuche und erfordert keinerlei Änderungen<br />

an vorhandenen Anwendun-<br />

Anzeige<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

gen. Die Bedenken in Bezug auf<br />

Performance sind längst überholt,<br />

es sei denn, Sie haben eine<br />

/38 (es gibt Leser, die kennen so<br />

was noch) oder eine Plattenauslastung<br />

von 95 Prozent.<br />

Bei der Erstellung der SQL-Programme<br />

lässt man den Unterlassungswert<br />

für die Sperren unverändert.<br />

In allen Programmen,<br />

die Subfiles füllen, braucht man<br />

sich um Transaktions-Steuerung<br />

nicht zu kümmern; da geht alles<br />

von selber seinen richtigen<br />

Gang. Will man alle Probleme<br />

vermeiden, sagt man fleißig<br />

COMMIT nach jedem Read.<br />

Interessanter wird es schon für<br />

Auswertungen, schließlich sollen<br />

Lagerbestände und Buchungssalden<br />

ja stimmen und<br />

nicht gerade mal ein größerer<br />

Posten zwischen zwei Lägern<br />

verschwinden (wie in manchem<br />

RPG-Programm ohne Commit und<br />

SQL).<br />

Zu Beginn wird mit Commit eine neue<br />

Transaktion gestartet. Dies ist auch erforderlich,<br />

damit man die Sperrstufe<br />

überhaupt ändern kann. Dann wird die<br />

Auswertung erstellt; durch die Wahl von<br />

Read Committed wird vermieden, dass<br />

ein SELECT MAX(…) ganze Dateien<br />

sperrt. Nach Erstellung der Auswertung<br />

wird dann die Sperrstufe wieder zurück<br />

gestellt. Für Datenänderungen und andere<br />

Schreiboperationen empfiehlt sich<br />

Technik & Integration<br />

ein höheres Maß an Transaktions-Sicherheit.<br />

Hier wird zu Beginn einer<br />

neuen Transaktion die Sperrstufe auf<br />

Repeatable Read eingestellt, was keinesfalls<br />

mit RR verwechselt werden darf.<br />

Dann erfolgt eine ändernde Transaktion,<br />

die aus mehreren Schreiboperationen<br />

bestehen kann und anschließend die Beendigung<br />

der Transaktion sowie das<br />

Rückstellen der Sperrstufe. Selbstverständlich<br />

ist es sinnvoll und wichtig,<br />

bevor man Commit sagt, zu prüfen, ob<br />

ein Rollback angebrachter wäre. In SQL<br />

erfolgt die dazu erforderliche Fehlerabfrage<br />

über den SQL-Code oder den SQL-<br />

State.<br />

Jetzt ist nur noch darauf zu achten, dass<br />

während einer Transaktion keine anderen<br />

Programme aufgerufen werden und<br />

insbesondere keine Bildschirme ausgegeben<br />

werden, damit keine Satzsperren<br />

hängen bleiben können.<br />

Die Themen „Aktivierungsgruppen“<br />

und „SQL-Ressourcen“ beim Commit<br />

(haben Sie schon mal einen beschädigten<br />

Cursor gehabt?) seien in diesem<br />

Beitrag erst mal ausgeklammert.<br />

Den Autor Dieter Bender erreichen<br />

Sie unter der e-Mail-Adresse:<br />

> dieter.bender@midrangemagazin.de<br />

49


Marktübersicht<br />

Funktionalität rauf –<br />

Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />

Seit Jahren predigen die Auguren den<br />

Durchbruch der „dummen Terminals“:<br />

Sie seien kostengünstig in Anschaffung<br />

und Betrieb, Installation und Wartung<br />

und machten es den Administratoren<br />

vergleichsweise leicht: Gen Benutzer erhobene<br />

Zeigefinger in Sachen Fremdsoftware<br />

sind nicht nötig, deren Spieltrieb<br />

wird schon von der Hardware unterdrückt.<br />

Die Geräte verfügen weder<br />

über ein Disketten- noch über ein CD-<br />

ROM-Laufwerk, es besteht also auch<br />

keine Gefahr, sich durch diese Nebentüren<br />

Viren einzufangen oder Probleme<br />

mit Lizenzrechten für nicht unternehmenseigene<br />

Software zu bekommen.<br />

Dummheit<br />

Dass sich das Thin Client-Modell dennoch<br />

nicht so recht durchsetzen will,<br />

liegt vielleicht an dem Spitznamen der<br />

Client-Geräte, den „dummen Terminals“.<br />

Möglicherweise hängt der eher<br />

verhaltene Siegeszug aber auch mit der<br />

inflationären Verwendung des Begriffes<br />

TCO (Total Cost of Ownership) zusammen.<br />

Klar spielt der bei Investitionsentscheidungen<br />

eine Rolle – genauso wie<br />

„deutliche“ Preisreduzierungen im Einzelhandel.<br />

Beide Begriffe sind aber auch<br />

Interpretationssache, sonst könnten<br />

nicht derlei viele Hersteller mit ihnen<br />

werben. Werbewirksam und entscheidungsrelevant<br />

sind die TCO-Vorteile<br />

nicht wirklich, sonst hätte die IBM in<br />

Sachen AS/400- und <strong>iSeries</strong>-Sales einen<br />

ganz anderen Siegeszug für sich verbuchen<br />

können. Wer die Vorteile seiner<br />

Thin Client-Projekte und -Produkte<br />

verdeutlichen will, muss also weiter<br />

ausholen, neben den TCO auch Einzelkosten<br />

aufführen, ins Details verzweigen.<br />

Der Gesamtrahmen der Projekte ist<br />

entscheidend, aber für den nehmen sich<br />

immer noch wenige CIOs und IT-Verantwortliche<br />

Zeit. Vielleicht liegt das<br />

schlicht an deren eigenem Spieltrieb, der<br />

PC ist jedenfalls weiterhin das beliebtes-<br />

50 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Preise runter<br />

Die wirtschaftlichen Zeiten sind nicht gerade rosig, auch in den IT-Abteilungen wird der Rotstift angesetzt. Rational sind die<br />

Investitionsentscheidungen aber nicht immer – wie unter anderem die Thin Client-Marktzahlen belegen ...<br />

te Desktop-Gerät und selbst die Notebook-Verkäufe<br />

toppen den Thin Client-<br />

Absatz um einen zweistelligen Faktor.<br />

Die gute Nachricht ist: Die TC-Verkaufszahlen<br />

steigen kontinuierlich, auch<br />

wenn die Analysten lange sehr unterschiedliche<br />

Wachstumsraten prognostiziert<br />

haben. Der eine glaubte die Millionengrenze<br />

schon in 1999 erreicht, der<br />

andere sagte sie für das Jahr 2000 voraus.<br />

Fakt ist, dass dieser Meilenstein erst<br />

in 2001 genommen wurde – rund 1,09<br />

Millionen Einheiten gingen hier über<br />

den Tisch. Laut IDC sollte die Zahl der<br />

Enterprise Thin Clients im vergangenen<br />

Jahr immerhin schon 1,4 Millionen<br />

Stück erreichen.<br />

Glänzend und solide<br />

Wyse, Melchers, Igel, HP, eSeSIX – die<br />

Liste der Anbieter ist lang. Der Name<br />

IBM taucht nicht mehr auf, Big Blue hat<br />

sich in 2002 aus dem Terminalmarkt<br />

zurückgezogen. Eigentlich unverständ-


lich, wo doch die Aussichten für den<br />

weltweiten Thin Client-Markt laut Bob<br />

O‘Donnell, Research Direktor Gerätetechnologie<br />

bei IDC, glänzend und die<br />

Wachstumschancen weiterhin solide<br />

seien. Fast 30 Prozent Plus seien jeweils<br />

in den nächsten Jahren zu erwarten. Der<br />

Prognosezeitraum: Bis 2006.<br />

Mehr als die Hälfte der in 2001 abgesetzten<br />

Thin Clients gingen in die USA,<br />

doch Westeuropa holt auf: 36,8 Prozent<br />

des Gesamtmarktes machten die Europäer<br />

in 2002 bereits aus. Dieser Markt<br />

ist fest in der Hand Windows-basierter<br />

Geräte, drei von vier<br />

Devices nutzen dieses Betriebssystem.<br />

Eine deutliche Verschiebung ist laut IDC<br />

nicht in Sicht, bis 2006 bleibe dieser<br />

Anteil „relativ konsistent“. Trendthema<br />

im Thin Client-Markt sind LC-Displays.<br />

Auf die werde in Zukunft deutlich mehr<br />

Wert gelegt, so die Auguren.<br />

Plus / Minus<br />

Die Verkaufszahlen und die Funktionalitätsvielfalt<br />

steigen, bei den Preisen<br />

hingegen ist ein Abwärtstrend auszumachen.<br />

Wyse z.B. hat vor kurzem einen<br />

Thin Client für 299 Euro vorgestellt.<br />

Drahtlos und „dumm“ geht auch, das<br />

Unternehmen kündigte erst kürzlich einen<br />

Tablet Thin Client für den Wireless-<br />

Einsatz an. Auch die besonders im <strong>iSeries</strong>-Umfeld<br />

bekannten Firmen, darunter<br />

Melchers und IGEL, haben eine<br />

umfangreiche Produktpalette im Programm,<br />

die den unterschiedlichen Ansprüchen<br />

an günstiges, zuverlässiges<br />

und modernes Server Based Computing<br />

gerecht werden.<br />

Weichen stellen<br />

Ein Router ist ein digitaler, mit Software<br />

ausgestatteter Switch, der Daten von<br />

einem Computer zum anderen schickt.<br />

Der weltweite Markt für High-End<br />

Router (Service Provider Router, kurz<br />

SPR) erreichte im dritten Quartal 2002<br />

laut Gartner ein Volumen von 445 Millionen<br />

US-Dollar, 10 Prozent weniger<br />

als noch in Q2. Unter SPRs verstehen die<br />

Gartners Geräte, die in der Lage sind,<br />

Multigigabit-Bandbreite für die Unterstützung<br />

von High Speed WAN Inter-<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

faces vorzuhalten. Diese Geräte werden<br />

vornehmlich von Carriern und ISPs eingesetzt,<br />

sind für die Installation in Netzwerkinfrastrukturen<br />

vorgesehen und<br />

unterstützen die Internet Protocol Suite.<br />

Die vergleichsweise schlechten Zahlen<br />

im dritten Quartal des letzten Jahres<br />

führt Gartner auf den Preisverfall durch<br />

verstärkten Wettbewerb um die bestehenden<br />

Budgets zurück. Außerdem<br />

hätten Service Provider Investitionen<br />

verschoben, weil sie auf Geräte der<br />

nächsten Generation warteten. Die<br />

Nachfrage nach <strong>Midrange</strong>- und Low-<br />

End-Routern hingegen stieg – um 1<br />

Prozent, aber immerhin.<br />

Den ersten Platz im weltweiten SPR-<br />

Markt hat weiterhin Cisco inne – vor<br />

Juniper, Redback, Nortel und anderen.<br />

In Q3 2002 hat das Unternehmen fast<br />

doppelt so viele Geräte abgesetzt wie der<br />

Zweitplazierte, auch im Hinblick auf<br />

die Umsatzzahlen liegt Cisco vorn.<br />

Nach Schätzungen von Gartner lag der<br />

Marktanteil des Netzwerkspezialisten<br />

im gleichen Zeitraum bei 62,5 Prozent.<br />

Auch 2003 bleibe „relatively flat“, so<br />

schätzen die Auguren, Erholung sei erst<br />

für 2004 zu erwarten.<br />

Printer: good news – bad news<br />

Die gute Nachricht vorweg: Im Vergleich<br />

zum gleichen Vorjahreszeitraum<br />

konnten die Hersteller von Print-Geräten<br />

im 3. Quartal 2002 die Anzahl der<br />

verkauften Einheiten erhöhen. 5,8 Prozent<br />

plus ermittelte die Gartner Group,<br />

die Verkaufszahlen stiegen auf mehr als<br />

5,82 Millionen Stück. Der Preisdruck<br />

aber blieb, und so haben die Anbieter<br />

letztlich deutlich an Umsatz verloren –<br />

minus 11 Prozent hieß es im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum.<br />

Die Privatanwender pushen den Markt<br />

für Farbdrucker, in vielen Branchen sind<br />

Zusatzfunktionalitäten gefragt. Wer<br />

Besonderes sucht, wird in unserer<br />

Marktübersicht fündig – das gilt für<br />

Drucker wie für Router- und Thin Client-Technologie.<br />

M.W.<br />

Anzeige<br />

Marktübersicht<br />

51


Marktübersicht<br />

Anbieter A–Z<br />

Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />

AVERY Dennison Deutschland GmbH, D-Eching,<br />

(+49) 08165/925-299, www.machines.averydennison.com<br />

Affirmative computer products GmbH, D-Stromberg,<br />

(+49) 06724/9304-0, www.affirmative.de<br />

52 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Spezialdrucker<br />

Thin Clients<br />

BDT Büro- und Datentechnik GmbH, D-Rottweil, (+49) 0741/24801 Spezialdrucker<br />

BISON Deutschland GmbH, D-Kaarst, (+49) 02131/66157-0, www.bison-group.com Spezialdrucker<br />

Bluhm Systeme GmbH, D-Unkel, (+49) 02224/7708-0 Spezialdrucker<br />

CSP GmbH, D-Rodgau, (+49) 06106/8407-0, www.csp-gmbh.de Spezialdrucker<br />

DATEC GmbH, D-Netzschkau, (+49) 03765/797-0, www.datec-gmbh.de Spezialdrucker<br />

eSeSIX Computer GmbH, D-Pfaffenhofen, (+49) 08441/4031-0, www.esesix.com Thin Clients<br />

Etimark GmbH, D-Bad Nauheim, (+49) 06032/8091-0 Spezialdrucker<br />

GLOBOS GmbH, D-Hannover, (+49) 0511/6165963-0, www.globos.de Spezialdrucker<br />

H.G.L. Barcodesysteme GmbH, D-Eckental, (+49) 09126/2559-0,<br />

www.hgl.barcodesysteme.de<br />

Spezialdrucker<br />

Hug + Kleeb, CH-Mellingen, (+41) 056/4818510, www.hug-kleeb.ch Spezialdrucker<br />

IBM Deutschland GmbH, D-Stuttgart, (+49) 0711/785-0, www.ibm.de Spezialdrucker<br />

ICS International AG, D-Neu-Anspach, (+49) 06081/9400-0, www.ics-ident.de Spezialdrucker<br />

IGEL Technology GmbH, D-Bremen, (+49) 0421/1769-361, www.igel.de Thin Clients<br />

Klaus Hammer & Partner GmbH, D-Sinsheim, (+49) 07261/1896, www.khup.de Spezialdrucker<br />

Kyocera Mita (Schweiz) AG, CH-Volketswil, (+41) 01/9084949 Spezialdrucker<br />

Lexmark (Schweiz) AG, CH-Thalwil, (+41) 01/7228888 Spezialdrucker<br />

Lexmark Deutschland GmbH, D-Dietzenbach, (+49) 06074/488-0, www.lexmark.de Spezialdrucker<br />

Märkische Service-GmbH, D-Iserlohn, (+49) 02371/9675-0, www.maerkserv.de Spezialdrucker<br />

Olympus Optical Co. Europa GmbH, D-Hamburg,<br />

(+49) 040/23773-0, www.olympus-europa.com<br />

Perle Systems GmbH, D-Düsseldorf, (+49) 0211/436 441-9, www.perle.com Router<br />

Spezialdrucker<br />

PFB GmbH - Printing for Business, D-Freudenberg, (+49) 02734/2818-0, www.pfb.de Spezialdrucker<br />

RC Rhenania Computer GmbH, D-Bad Honnef, (+49) 02224/96000-0, www.rhenania.biz Spezialdrucker<br />

Seiko Instruments GmbH, D-Neu-Isenburg, (+49) 06102/297-0, www.seikosmart.com Spezialdrucker<br />

Wien Computer Expert GmbH, D-Norderstedt,<br />

(+49) 040/535707-0, www.wien-computer.de<br />

Spezialdrucker<br />

Wyse Technology GmbH, D-Aschheim, (+49) 089/460099-0, www.wyse.de Thin Clients


In Krisenzeiten lohnt Investieren mit Sinn und Verstand<br />

Die deutsche Wirtschaft geht am Stock: Die<br />

Republik steckt in einer der größten Rezessionen<br />

der vergangenen 20 Jahre. Unternehmerische<br />

Pleiten gepaart mit politischem Pech und<br />

Pannen sorgen für ein wirtschaftliches Umfeld,<br />

das wenig Aufbruch verheißt. Dabei besagt<br />

eine wirtschaftliche Binsenweisheit, dass gerade<br />

in solchen Zeiten antizyklisches Verhalten<br />

angebracht sei: Also investieren, sich engagieren<br />

statt lamentieren und den Aufschwung selbst<br />

ankurbeln, statt die Schuld auf die Politik zu<br />

schieben.<br />

Für Unternehmen mit hohen Anforderungen<br />

an stabiles Output Management<br />

heißt dies: Jetzt in zukunftsorientierte<br />

Drucktechnologie investieren.<br />

Das zahlt sich kurzfristig in barer Münze<br />

aus – Prozesse werden besser und kürzer,<br />

Personalkosten werden gesenkt. Das<br />

Rodgauer Unternehmen CSP GmbH<br />

steht seit 1992 für intelligente Lösungen<br />

im Druckumfeld. Am Anfang stand der<br />

Y-Adapter, aber mit neuen Treibern nach<br />

wie vor die erfolgreiche externe Twinax-<br />

IPDS-Schnittstelle. Heute setzt man auf<br />

das Drucken in Netzwerken. Der PrinterGate<br />

eröffnete erstmals diese Möglichkeit:<br />

Bestehende Netzwerkdrucker<br />

wurden damit auch für Host-Systeme<br />

zugänglich gemacht. Nach Angaben von<br />

Bernd Zander, Prokurist bei der CSP<br />

GmbH und zuständig für Projektmanagement,<br />

gehören dem Laserdrucker<br />

und intelligenten Drucklösungen die<br />

Zukunft: „Wir arbeiten daran, große<br />

Datenströme mittels IPDS-Technologie<br />

für den Druckprozess so umzuwandeln,<br />

dass Netze und Server entlastet werden.<br />

Damit wird das Drucken auf mittlere<br />

Sicht deutlich schneller und preiswerter.<br />

Wer also jetzt in solche Technologien<br />

investiert, spart später viel Geld.“<br />

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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Formulardruck einfach gemacht<br />

Viel Zeit und Geld kann der Nutzer zudem<br />

durch einen effizienteren Formulardruck<br />

sparen. Zander: „Mit Software für<br />

das Formular-Management bringt man<br />

Ordnung in Büros und das ist gerade in<br />

diesen schwierigen Zeiten eine lohnende<br />

Investition.“ Da noch viele mit konventionellen<br />

Formularsätzen bestückte Matrix-Drucker<br />

im Einsatz seien, zögerten<br />

viele Anwender beim Einstieg in das<br />

elektronische Formularwesen. Zander:<br />

„Zwar ist das Motto ,Never touch a<br />

running System‘ durchaus verständlich,<br />

aber herkömmliche Offset-Formulare<br />

aus einer Druckerei haben den Schönheitsfehler,<br />

dass sie bei der kleinsten<br />

Veränderung im Inhalt – Telefonnummer,<br />

Bankverbindung etc. – sofort Makulatur<br />

sind.“ Mit einer Software-Lösung<br />

kann so etwas nicht passieren. Die Inhalte<br />

der Formulare werden im System aktualisiert,<br />

weitergegeben und archiviert.<br />

Marktübersicht<br />

Effektive Drucklösungen<br />

Auch die von CSP neu entwickelte EBox<br />

sei als ein lohnendes Investment definiert:<br />

Hier wurde eine spezielle externe IPDS-<br />

Schnittstelle kreiert für alle Laserdrucker<br />

mit HPPCL5/6-Emulation und für Matrix-Drucker<br />

mit IBM Proprinter bzw.<br />

Epson Emulation. Dabei erfolgt die Anbindung<br />

an die OS/400-Welt über TCP/<br />

IP. „Neben Herstellung und Vertrieb von<br />

Druckerschnittstellen haben wir es uns<br />

zur Aufgabe gemacht, unternehmensweite<br />

Druckkonzepte zu planen und zu realisieren.<br />

Wir helfen den Unternehmen im<br />

Druckumfeld, Kosten zu sparen und gewappnet<br />

zu sein für die Herausforderungen<br />

der Druck-Zukunft sowie für die<br />

nächste Aufschwung-Phase,“ so bringt es<br />

Bernd Zander auf den Punkt.<br />

CSP Computer Schnittstellen<br />

Peripherie GmbH<br />

D-63110 Rodgau<br />

� (+49) 06106/8707-0<br />

� www.csp-gmbh.de<br />

53


Marktübersicht<br />

Reduzierte Kosten durch Thin Clients<br />

„Beat the heat“ lautet der Wahlspruch des auf<br />

die Herstellung von Werkstoffen und Bauteilen<br />

aus Kohlenstoff bzw. technischer Keramik spezialisierte<br />

Berliner Unternehmens Haldenwanger<br />

Technische Keramik GmbH & Co. KG. Übersetzt<br />

in die Belange der EDV könnte es auch<br />

heißen: „Nichts anbrennen lassen!“ Zur<br />

Sicherstellung eines problemlosen IT-Betriebs<br />

ohne Reibungspunkte entschied sich Haldenwanger<br />

für eine Umstellung des gesamten<br />

Betriebs auf Thin Clients von Wyse Technology.<br />

Das Unternehmen beliefert unter<br />

anderem die Industriebereiche von<br />

Elektrotechnik und Elektronik über Telekommunikation,<br />

den Kraftfahrzeugbereich,<br />

den Maschinen- und Anlagenbau<br />

bis hin zur Luft- und Raumfahrt. In<br />

der Vergangenheit nutzte man die klassische<br />

Terminal-zu-Host-(AS 400)-Anbindung;<br />

im Laufe der Jahre wurden die<br />

Terminals durch Client-/Server-Systeme<br />

auf Basis von PCs ersetzt. Die aus dieser<br />

Veränderung des Kommunikationskonzepts<br />

resultierende gewachsene heterogene<br />

Systemumgebung ließ sich jedoch<br />

Keep it simple stupid<br />

nur mit einem sehr hohen personellen<br />

und finanziellen Aufwand an die sich<br />

kontinuierlich wandelnden Anforderungen<br />

eines dynamischen Unternehmens<br />

anpassen. Als Ausweg aus dieser<br />

Kosten- und Aufwandsspirale bot sich<br />

der Wechsel auf Thin Clients an.<br />

Alte Strukturen<br />

Die IT-Infrastruktur im Hauptwerk und<br />

in den Niederlassungen basierte auf der<br />

klassischen Ethernet-Infrastruktur (100<br />

MBit/s), über die die Client-/Server-<br />

Komponenten miteinander vernetzt<br />

wurden. Den Anwendern stand auf den<br />

PCs die persönliche Arbeitsoberfläche<br />

zur Verfügung. In der Regel waren auf<br />

den Frontend-PCs die jeweiligen Applikationsprogramme<br />

(MS Office, Auto-<br />

CAD, Terminalemulation und die jeweiligen<br />

Branchenlösungen) installiert.<br />

Diese sehr heterogene IT-Struktur<br />

brachte nicht nur Probleme bei der Verwaltung<br />

der Daten (Backup und Datensicherung)<br />

mit sich, sondern erforderte<br />

einen relativ hohen Support-Aufwand<br />

und reduzierte die Produktivität der IT-<br />

Abteilung.<br />

Die Lösung<br />

„Kiss“ („Keep it simple stupid!“) lautete<br />

der Grundsatz, nach dem der komplette<br />

IT-Bereich umgebaut werden sollte. Aus<br />

diesem Grund wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Systemintegrator Bios ein Projektteam<br />

gebildet und nach neuen Lösungen<br />

gesucht. Nach einer gründlichen<br />

Anforderungsanalyse erarbeitete das Projektteam<br />

erste Lösungsansätze. Da der<br />

IT-Leiter Ralf Jörissen als primäre Vorgabe<br />

die Reduzierung bzw. Stabilisierung<br />

der laufenden Betriebskosten bei einem<br />

Minimum an Personaleinsatz definiert<br />

hatte, suchte das Projektteam nach alternativen<br />

Lösungsansätzen. Im Bereich der<br />

Office-Lösungen boten sich reine Network-Computer<br />

oder alternativ eine Cit-<br />

54 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

rix-Lösung auf Basis von Thin Clients an.<br />

In einem Testumfeld wurden die spezifischen<br />

Projektbedingungen nachgebildet<br />

und die zwei Lösungsansätze gründlich<br />

untersucht.<br />

Die auf reinen Network-Computern<br />

aufgebaute Lösung erbringt nicht die<br />

erhofften Vorteile, da diese Geräte ohne<br />

jegliche Betriebssystemfunktionen ausgestattet<br />

sind. Daher müssen sämtliche<br />

Betriebssystemfunktionen beim Start<br />

zuerst über das Netz heruntergeladen<br />

werden. Im lokalen Netz wirkt sich dieser<br />

Ladevorgang durch eine hohe Netzlast<br />

und eine längere Ladezeit aus. Über<br />

die WAN-Verbindungen ist ein solcher<br />

Ladevorgang bei 30 Benutzern in der<br />

Niederlassung München und 80 Benutzern<br />

in der Niederlassung Waldkraiburg<br />

unter realen Bedingungen (je eine 1<br />

MBit/s ATM-Leitung zu den Standorten)<br />

nicht zuzumuten.<br />

Die Wyse-Terminals verfügen dagegen<br />

über ein integriertes Windows-CE-Betriebssystem<br />

und müssen daher die OS-<br />

Funktionen nicht erst umständlich über<br />

das Netz laden. Der Benutzer gibt nach<br />

dem Einschalten des Terminals sein Passwort<br />

ein und kann direkt mit seiner Anwendung<br />

bzw. dem zentralen OS/400-<br />

Rechner arbeiten. Damit erfüllten die<br />

Wyse-Terminals die elementare Projektanforderung<br />

nach einer problemlosen<br />

Integration in den Alltagsbetrieb. Der<br />

Anschaffungspreis der Terminals lag darüber<br />

hinaus deutlich unter den notwendigen<br />

Investitionskosten von PCs. Die Berechnungen<br />

ergaben, dass sich bereits<br />

durch die geringeren Investitionskosten<br />

für die Hardware der Umstieg rechnete.<br />

Die Vorteile<br />

Die Spiegelung der Anwender-Bildschirme<br />

auf dem Monitor des Support-Teams<br />

von zentraler Stelle aus legt darüber hinaus<br />

die Grundlage für Benutzerschu-


lungen – eine direkte Diagnose und<br />

Support bei Problemen vor Ort. Dieser<br />

Vorteil macht sich besonders bei der<br />

Betreuung der Mitarbeiter in den Niederlassungen<br />

bemerkbar. Innerhalb weniger<br />

Wochen wurden die klassischen<br />

PCs gegen Wyse-Terminals ausgetauscht.<br />

Der praktische Alltagseinsatz<br />

der 180 eingesetzten Terminals ergab<br />

folgendes Bild.<br />

Auf der Wyse Thin-Client-Lösung lassen<br />

sich alle bestehenden Applikationen einsetzen.<br />

Die für Updates/Neuinstallationen<br />

erforderliche Zeit wurde spürbar reduziert,<br />

da jedes Programm nur einmal installiert<br />

wird und direkt allen Thin Clients<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die Leistungsengpässe, die auf geringe<br />

Leistungsressourcen und Inkompatibilitäten<br />

der Frontends zurückzuführen<br />

sind, gehören der Vergangenheit an. Im<br />

WAN benötigen die Sessions nur etwa<br />

10 bis 15 Kbit/s an Bandbreite. Daher<br />

sind die vorhandenen ATM-Verbindun-<br />

Anzeige<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

gen ausreichend dimensioniert. Über<br />

Backup-Funktionen ist eine ausreichende<br />

Verfügbarkeit der WAN-Ressourcen<br />

garantiert.<br />

Für die Wyse Terminals waren keinerlei<br />

Ausfälle zu verzeichnen. Die immer<br />

noch im Unternehmen vorhandenen 10<br />

PCs (Autocad/Scannerarbeitsplätze)<br />

und die 25 Laptops für den Außendienst<br />

waren für einen erheblich größeren Anteil<br />

an technischen Problemen verantwortlich.<br />

Da die Nutzer über keine lokalen Laufwerke<br />

verfügen, werden sämtliche Applikationen<br />

und Anwenderdaten auf<br />

dem jeweiligen logischen Laufwerk im<br />

zentralen Server der AS/400 abgelegt.<br />

Dies sorgt für eine erhebliche Vereinfachung<br />

der Backup-Funktionen. Über ein<br />

zentrales Bandlaufwerk gesteuert, werden<br />

jeden Abend automatisch sämtliche<br />

Daten einem Backup unterzogen und<br />

können bei Bedarf wieder lokal eingespielt<br />

werden.<br />

Marktübersicht<br />

Der größte Vorteil der Lösung besteht<br />

für den IT-Leiter Ralf Jörissen jedoch<br />

darin, dass die Kosten für den Betrieb im<br />

geplanten Rahmen bleiben und sich<br />

aufgrund der Einsparungen im Personalbereich<br />

ein Return on Investment<br />

(ROI) darstellen lässt. Die PCs werden<br />

von den Nutzern nicht mehr als persönliches<br />

Spielzeug benutzt. Das Fehlen lokaler<br />

Diskettenlaufwerke verhindert<br />

eine Installation ungeprüfter Fremdsoftware.<br />

Dadurch werden nicht nur Computerviren<br />

verhindert, sondern auch lizenzrechtliche<br />

Probleme von vorn herein<br />

unterbunden. Dies kommt dem<br />

geregelten Arbeitsablauf der IT-Abteilung<br />

zu gute.<br />

Wyse Technology GmbH<br />

D-85609 Aschheim<br />

� (+49) 089/460099-0<br />

� www.wyse.de<br />

55


Marktübersicht<br />

Router-basierte Netzwerke in ihrer Entwicklung<br />

eBusiness auch via Twinax<br />

Die ersten Client-/Server-Umgebungen waren<br />

der Auslöser für die Entwicklung von Routerbasierten<br />

Netzwerken. Sobald Büros LAN-<br />

Umgebungen einrichteten, konnten Informationen<br />

von der Zentraldatenbank zum Desktop<br />

und von Desktop zu Desktop fließen. Vor allem<br />

in Unternehmen mit Außenstellen bestand<br />

Bedarf an dieser Art von Verbindungen sowie<br />

an dieser Art von Informationszugang.<br />

Außerdem wurde der Informationsfluss<br />

beschleunigt und die Produktivität erhöht.<br />

Die Client-/Server-Technologie hat<br />

die klassische Green-Screen-Terminal-Technologie<br />

(Twinax im Fall der<br />

AS/400) ins zweite Glied verdrängt,<br />

obwohl sie in vielen Mission-Critical-<br />

Fällen nach wie vor ihre Position im<br />

Desktop-Geschäft behauptet.<br />

Entwicklung der<br />

Router-Technologie<br />

Grundsätzlich ist ein Router nichts anderes<br />

als ein digitales, mit Software<br />

ausgestattetes Switch, das Daten von<br />

einem Computer zum anderen schickt.<br />

In den Anfängen war ein Router ein relativ<br />

einfaches Gerät mit eingeschränkter<br />

Funktionalität und einfacher Software.<br />

Erst als sich der Bedarf in den Unternehmen<br />

zunehmend auf die Anbindung<br />

von Zweigniederlassungen konzentrierte,<br />

griff die technische Entwicklung die<br />

Problemstellung auf und machte aus einem<br />

einfachen Gerät ein technisch ausgereiftes<br />

Computing-Bestandteil.<br />

Heute stellt das Interface die Verbindung<br />

zwischen den Zweigniederlassungen<br />

her. Über das Router-basierte Netzwerk<br />

erleichtert es den Zugriff auf zentralisierte<br />

Dienste wie Finanzauskünfte,<br />

Logistik, e-Mail, Internet und sogar den<br />

Online-Support. Dies ermöglicht eine<br />

bessere Verwaltung der technischen<br />

Ressourcen und der Software. Die von<br />

allen benötigten Ressourcen wie<br />

File-Server, Mail-Server und Anwendungs-Server<br />

müssen nicht mehr für<br />

jede Außenstelle separat bereit gestellt<br />

werden; sie liegen jetzt auf einer einzigen<br />

zentralen Seite, auf die alle Anwender<br />

Zugriff haben. Dies senkt zum einen die<br />

Kosten für den technischen Support,<br />

zum anderen entfallen Investitionen für<br />

mehrfache Hardware-Ausstattung.<br />

Router und die <strong>iSeries</strong><br />

Bei der Auswahl des Routers ist für die<br />

<strong>iSeries</strong>-Anwender entscheidend, dass die<br />

Unternehmens-Server mit einer breiten<br />

Palette an Geräten verbunden werden<br />

kann. <strong>iSeries</strong>-Anwender möchten oft<br />

von der vorhandenen Controller-basierten<br />

Netzwerk-Umgebung zu einer Router-basierten<br />

Technologie wechseln, damit<br />

sie IP-Anwendungen wie Lotus<br />

Notes, e-Mail und Internet-Zugang erhalten.<br />

Dennoch müssen gleichzeitig die<br />

vorhandenen Verbindungen erhalten<br />

bleiben, die für den reibungslosen Ablauf<br />

der Geschäftsprozesse notwendig<br />

sind. Deshalb muss eine Lösung so flexibel<br />

ausfallen, dass sie Twinax-Anwendungen<br />

innerhalb eines IP-geleiteten<br />

Netzwerks bearbeiten kann.<br />

Aktuelle Entwicklungen in der Router-<br />

Technologie unterstützen die Aspekte<br />

Modularität und Integration. Modularität<br />

bedeutet, dass zusätzliche Features in<br />

Form von Erweiterungskarten und Software<br />

hinzugefügt werden können und<br />

die Funktionalität dadurch mit einfa-<br />

56 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

chen Handgriffen erweitert werden<br />

kann. Deshalb lassen sich moderne Router<br />

so konfigurieren, dass sie in nahezu<br />

allen denkbaren Umgebungen von SNA-<br />

Controllern (Twinax) bis hin zum Managen<br />

eines Virtual Private Networks<br />

(VPNs) eingesetzt werden können.<br />

Unter Integration ist zu verstehen, dass<br />

der Router eine Lösung darstellt, bei der<br />

eine Single-Box auf unterschiedliche<br />

Netzwerkumgebungen ausgerichtet<br />

werden kann. Integrierte Lösungen kosten<br />

weniger und sind nicht so störanfällig:<br />

Eine Single-Box, die alle Funktionen<br />

vereint, reduziert potenzielle Fehlermöglichkeiten.<br />

Beide Entwicklungen haben<br />

dazu geführt, dass Router inzwischen<br />

sehr flexibel eingesetzt werden können<br />

und trotzdem einfach zu installieren, zu<br />

konfigurieren und zu warten sind.<br />

IP-Zugriff<br />

Ein wichtiger Faktor, der das Router-Design<br />

beeinflusst, ist das Internet. Sowie<br />

Unternehmen verstärkt auf das Potenzial<br />

des World Wide Web für weltweiten Datentransfer<br />

und e-Business setzen, müssen<br />

Router in der Lage sein, innerhalb von<br />

Netzwerkumgebungen flexibel zu arbeiten.<br />

Immer mehr Unternehmen schaffen<br />

dafür Virtual Private Networks (VPNs).<br />

VPN ist dabei eine Lösung zur Anbindung<br />

von Geschäftspartnern, externen<br />

Mitarbeitern oder Zweigniederlassungen,<br />

die die Kosten und die Anfälligkeit<br />

herkömmlicher Netzwerk-Lösungen, vor<br />

allem der privaten E1-Netzwerke und<br />

Standleitungen, reduziert.


Drei Typen von VPNs:<br />

Remote Access VPNs, die individuelle<br />

Tele- und Remote-Anwender verbinden;<br />

Intranet VPNs, die Zweigniederlassungen<br />

in das WAN eines Unternehmens<br />

einbinden;<br />

Extranet VPNs, die Unternehmen mit<br />

Geschäftspartnern sowie Lieferanten<br />

und Kunden in ein e-Business-System<br />

integrieren und ihnen den kontrollierten<br />

Zugriff auf relevante Unternehmensdaten<br />

ermöglichen.<br />

VPNs erweitern die Optionen eines Unternehmens<br />

für sichere externe und interne<br />

Datenkommunikation und vermeiden die<br />

höheren Kosten von Standleitungen.<br />

Trotzdem zögern viele Unternehmen, sich<br />

von einer IP-Strategie abhängig zu machen,<br />

die auf VPN-Anbindung basiert.<br />

Denn <strong>iSeries</strong>-Anwender, die Twinax-Applikationen<br />

und Hardware gekauft haben,<br />

scheuen die Kosten einer Neuinvestition.<br />

Außerdem stellt sich die Frage nach der<br />

Datensicherheit in öffentlichen Netzen.<br />

Anzeige<br />

Umfassende Lösung<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

Die moderne Router-Technologie ist<br />

hochgradig flexibel aufgebaut. Neue<br />

Funktionen können in modularer Form<br />

auf die Basis aufgesetzt werden. Durch<br />

die Skalierbarkeit wird ein Router mit<br />

steigenden Nutzerzahlen fertig, ohne<br />

dass Upgrades notwendig werden. Die<br />

Anfangsinvestition lohnt sich deshalb<br />

insofern, dass ein Auswechseln der gesamten<br />

Einheit auch bei steigender<br />

Funktionalität oder wachsender Nutzerzahl<br />

überflüssig ist.<br />

Die Router-Technologie bietet daneben<br />

auch multiple Netzwerkwerk-Fähigkeiten,<br />

die alle Arten von Daten-Schnittstellen<br />

erlauben. Eine einziger Router-<br />

Hybridlösung ermöglicht es Remote<br />

<strong>iSeries</strong>-Anwendern, Router-basierte<br />

e-Business-Lösungen zu implementieren,<br />

ohne auf Twinax-Anwendungen<br />

und Hardware verzichten zu müssen.<br />

Mit den 594E- und 594T-Controllern<br />

hat Perle Systems eine Lösung entwickelt,<br />

die <strong>iSeries</strong>--Anwendern integrierte<br />

Marktübersicht<br />

Optionen für den Twinax-Support ihres<br />

Netzwerkes anbietet sowie neue IP-basierte<br />

e-Business-Lösungen wie VPN.<br />

Gleichzeitig vereinfachen Netzwerk-<br />

Verwaltung und Diagnostik-Tools der<br />

594-Serie die Arbeitsabläufe und verlängern<br />

die Betriebszeit.<br />

Ein voll funktionsfähiger Controller mit<br />

der Option zum integrierten Router ist<br />

heute die beste Lösung für Remote <strong>iSeries</strong>--Anwender;<br />

er stellt eine komplette,<br />

effiziente und preisbewusste Plattform<br />

dar, um bestehende Twinax-Geräte und<br />

IP-Netzwerkgeräte in einem Netzwerk<br />

zu vereinbaren.<br />

Der Autor Kevin Segriff ist der<br />

Produkt Manager von Perles <strong>iSeries</strong><br />

400-Produktlinie und per e-Mail unter<br />

ksegriff@perle.com zu erreichen.<br />

Perle Systems GmbH<br />

D-40212 Düsseldorf<br />

� (+49) 0211/43644-19<br />

� www.perle.com<br />

57


Marktübersicht<br />

Anzeige<br />

Einsatz der Thin-Client-Technologie im Unternehmen<br />

Reduktion des Aufwandes<br />

Das mittelständische Familienunternehmen<br />

Werner Christ GmbH, German Leather Fashion,<br />

hat sich in seiner 45-jährigen Firmengeschichte<br />

ein enormes Know-how in Sachen Lammfell-<br />

und Lederbekleidung angeeignet. Die gute<br />

Geschäftsentwicklung führte dazu, dass nach<br />

und nach Niederlassungen und Show-Rooms im<br />

Ausland hinzukamen. Diese Expansionen<br />

erhöhten stetig den Administrationsaufwand<br />

der EDV-Abteilung; einen Ausweg sah man im<br />

Einsatz der Thin-Client-Technologie.<br />

Thomas Hammes, EDV-Leiter, berichtet,<br />

dass die konstante Geschäftsentwicklung<br />

und die rege Auslandstätigkeit<br />

im Laufe der Zeit auch<br />

höhere Anforderungen an die EDV stellte.<br />

Es hat sich in der Zwischenzeit herauskristallisiert,<br />

dass die <strong>iSeries</strong>, Modell<br />

820, die geeignete Maschine für alle<br />

Ansprüche ist. Sie wurde mit einem<br />

Festplattenvolumen von 150 GB ausgestattet.<br />

OS/400-intern werden drei Server<br />

betrieben, wovon zwei als Terminalserver<br />

konfiguriert sind. Ursprünglich<br />

verfügte man über ein Novell-Netz-<br />

58 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

werk, das mit der Einführung der PCs<br />

nach und nach zu einem hohen Administrationsaufwand<br />

führte. Für die<br />

EDV-Abteilung war eine 60 bis 80 Stunden-Woche<br />

zu diesem Zeitpunkt fast<br />

normal. Da die administrative Mehrbelastung<br />

überwiegend an Wochenenden<br />

erbracht wurde, begann man nach Lösungen<br />

zu suchen, die diesen Aufwand<br />

wieder reduzieren sollten.<br />

Die Lösung: „Thin Clients“<br />

Als Lösung fand man <strong>iSeries</strong> und NCs<br />

von IBM in Verbindung mit den Micro-


soft-Terminal-Services. Als Betriebssystem<br />

setzte man Microsoft Windows NT<br />

ein. Neben MS-Office als Standard-Büroapplikation<br />

werden heute Windows<br />

2000, Office XP, Lotus Notes R5, Unified<br />

Messaging der Firma Cycos, DKS-<br />

Buchhaltung, SDV-Anlagenbuchhaltung,<br />

Pälzer Lohn, Citrix Metaframe XP,<br />

eine Textil-Branchensoftware von Pohl-<br />

Softwear, eigen entwickelte Software<br />

sowie die 5250-Emulation YESterm von<br />

Affirmative eingesetzt. Insgesamt sank<br />

der Administrationsaufwand um satte<br />

75 Prozent. Nachdem IBM sich komplett<br />

aus dem Terminalbereich zurückgezogen<br />

hatte, war man nun auf der Suche<br />

nach einem neuen Partner in diesem Bereich.<br />

Die vorhandenen IBM NCs standen<br />

aus Altersgründen zum Austausch<br />

an. Man testete zunächst ausgiebig Geräte<br />

von diversen Herstellern. Die Entscheidung<br />

fiel schließlich zu Gunsten des<br />

Stromberger Terminal-Lieferanten Affirmative<br />

computer products aus.<br />

Entscheidungsgründe:<br />

Neben der Reduzierung des Administrationsaufwandes<br />

spielte eine gescheite<br />

5250-Emulation die Hauptrolle. „Ich<br />

denke heute noch mit Grausen daran,<br />

was uns während unserer Suche alles als<br />

5250-Emulation angeboten wurde“ berichtet<br />

EDV-Leiter Thomas Hammes.<br />

„Die einzige 5250-Emulation, die man<br />

auch als solche bezeichnen kann, ist die<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />

YESterm/IP von Affirmative“, berichtet<br />

er weiter. Einfache, unproblematische<br />

Installation mittels eines Installations-<br />

Wizards, unkompliziertes Handling,<br />

echtes Tastatur-Mapping, Euro-Support,<br />

vielfältige Druckmöglichkeiten<br />

und ein permanent zur Verfügung stehender,<br />

kostenfreier Telefon-Support<br />

hebt YESterm aus der Masse der Anbieter<br />

heraus. Durch Einsatz der Windowsbased-Terminals<br />

YEStation Extra, Modell<br />

2611, auf denen die 5250-Emulation<br />

zur Verfügung gestellt wird, ergibt<br />

sich eine sehr gute Gesamtperformance,<br />

die durch einige Neuerungen der Entwicklungsabteilung<br />

von Affirmative<br />

noch gesteigert werden konnte.<br />

Fazit:<br />

Nach kleineren Anfangsproblemen, wie<br />

z.B. defektes Netzteil, Drucker-Feineinstellungen<br />

und firmenspezifischen Anpassungen,<br />

bei denen der Telefonsupport<br />

von Affirmative tatkräftig bei der<br />

Lösung half, ist man jetzt sehr zufrieden.<br />

Die Investitionen waren nur geringfügig<br />

höher als die Kosten für die Anschaffung<br />

von PCs. Durch die Reduzierung<br />

des Administrationsaufwandes um 75<br />

Prozent haben sich die Investitionen<br />

sehr schnell amortisiert. Die vorhandene<br />

<strong>iSeries</strong> musste nicht erweitert werden,<br />

da noch genügend Ressourcen zur Verfügung<br />

standen. Alles in allem läuft der<br />

Gesamtbetrieb heute reibungslos – die<br />

Affirmative-Terminals werden in allen<br />

Abteilungen des Hauses Christ eingesetzt.<br />

Die ausländischen Niederlassungen<br />

können problemlos auf der <strong>iSeries</strong><br />

arbeiten.<br />

AFFIRMATIVE<br />

computer products GmbH<br />

D-55442 Stromberg<br />

� (+49) 06724/9304-0<br />

� www.affirmative.de<br />

Anzeige<br />

Marktübersicht<br />

59


April:<br />

GO NEXT<br />

Im Wettbewerb um ein erfolgreiches<br />

e-Business müssen firmenintern wichtige<br />

Entscheidungen hinsichtlich der<br />

Struktur der Systeme getroffen werden.<br />

Wie offen dürfen oder müssen diese<br />

sein, um eine sichere Anbindung von<br />

Lieferanten und Kunden zu ermöglichen?<br />

Welche Lösungen zur Absicherung<br />

dieser elektronischen „Glashäuser“<br />

machen Sinn? Das Titelthema<br />

e-Business vs. Sicherheit und Offenheit<br />

stellt Ihnen – mit dem Schwerpunkt auf<br />

Portale, Web-Enabling und Anwendungsintegration<br />

– Strategien für ein<br />

offenes und sicheres e-Business vor.<br />

Die Integration von elektronischen<br />

Diensten in Ihre täglichen Arbeitsprozesse<br />

hilft Ihnen Zeit, Kosten und vielleicht<br />

(oder vor allem) Nerven zu sparen. Die<br />

Marktübersicht Messaging stellt Lösungen<br />

zur Integration von e-Mail, SMS,<br />

e-Banking, WAP, CTI, VoIP und<br />

PC2Host in Ihre IT-Landschaft vor. Anwenderberichte<br />

mit dem Fokus auf Praxiserfahrungen<br />

und eine tabellarische<br />

Übersicht mit den wichtigsten Fakten<br />

weisen Ihnen den Weg in elektronische<br />

Welten ohne Medienbrüche.<br />

Ein Passwort für alles<br />

Wie viele Passwörter müssen Sie verwalten?<br />

Eines zur Anmeldung am Netzwerk,<br />

eines für den Internet-Zugang,<br />

eines für Ihr e-Mail-Programm, eines für<br />

jede abonnierte Webseite?<br />

Mit dem IBM Client Security Password<br />

Manager brauchen Sie sich nur noch ein<br />

einziges Passwort zu merken. Das Programm<br />

merkt sich für Sie alle anderen<br />

Passwörter, die Sie benötigen.<br />

Sobald Sie sich beim Password Manager<br />

mit Ihrem jeweiligen Passwort angemeldet<br />

haben, müssen Sie das Passwort<br />

nicht nochmals eingeben, da das Programm<br />

automatisch eingreift, sobald<br />

Mai:<br />

Der Weg vom „Lose-Papier-Büro“ zum<br />

„papierlosen Büro“ kann mitunter ein<br />

sehr beschwerlicher sein. Allzu eingefahren<br />

(und nur scheinbar optimal laufend)<br />

sind oft die jahrelang praktizierten<br />

Rituale rund um das Holen der Post,<br />

Öffnen des Briefumschlags und Lochen<br />

und Ablegens, Weiterleiten und Archivieren<br />

des Briefes und das Zuordnen zu<br />

einem Vorgang. Das Titelthema Dokumenten-Management<br />

mit Schwerpunkt<br />

auf Integration, Workflow, Groupware<br />

und Archivierung weist Ihnen Wege in<br />

ein moderneres Dokumenten-Management,<br />

Einsparpotentiale inklusive.<br />

Grundsätzlich sind Sie mit Ihrer eingesetzten<br />

Lösung ja zufrieden. Allerdings<br />

wäre es schön, wenn die Software etwas<br />

bunter aussähe oder die eine oder andere<br />

Schnittstelle mehr böte. Aus diesem<br />

Dilemma führen grundsätzlich nur zwei<br />

Wege: über die Modernisierung der bestehenden<br />

oder die Einführung einer<br />

neuen Software. Die Marktübersicht<br />

Softwareentwicklungs- und Modernisierungswerkzeuge<br />

stellt Ihnen dazu<br />

eine aktuelle Übersicht der Möglichkeiten<br />

und Praxisbeispiele bereit.<br />

+++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++<br />

eine Anwendung oder Webseite die Eingabe<br />

eines Passwortes verlangt.<br />

Auf diese Weise vereinfacht der Password<br />

Manager besonders in Kombination<br />

mit den Sicherheitsfunktionen des<br />

integrierten IBM Sicherheits-Subsystems<br />

2.0 auf ausgewählten ThinkPad<br />

Notebooks und NetVista Desktops die<br />

Passworteingabe. Der Passwort-Manager<br />

ist Bestandteil der via Download<br />

verfügbaren IBM Client Security Software<br />

für den Einsatz mit dem integrierten<br />

IBM Sicherheits-Subsystem 2.0.<br />

� www.ibm.de<br />

60 www.midrangemagazin.de März 2003<br />

Inserenten<br />

AD SOLUTIONS 19<br />

Adlatus 7<br />

Ametras 31<br />

AURA equipements 35<br />

B&N 38, 39<br />

betasystems 59<br />

CP Corporate Planning 27<br />

EPOS 10<br />

evosoft 25<br />

Gräbert 15<br />

Hübner 53<br />

I.T.P.-Verlag 21, 59<br />

IBV 47<br />

Index 58<br />

ISARIA 51<br />

K+H 41<br />

Kissels 42<br />

Lakeview 37<br />

MAGIC 9<br />

ML Software 11<br />

NetManage 49<br />

Paul events 23<br />

ROHA 55<br />

rsb 51<br />

R.S.Consulting 17<br />

SCHILLING 2<br />

SoftM 13, 18<br />

SOLITAS 57<br />

TOOLMAKER 40, 45<br />

update 33<br />

WILSCH 51<br />

Inserenten<br />

Die Schweiz im Focus<br />

ANTARES 7<br />

betasystems 3<br />

Beilagenhinweis:<br />

In der Gesamtauflage dieses<br />

<strong>Midrange</strong> <strong>Magazin</strong>s finden Sie Beilagen<br />

der folgenden Unternehmen:<br />

• Siemens AG<br />

• TOOLMAKER Software<br />

• I.T.P.-Verlag

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