Quo vadis, iSeries - Midrange Magazin
Quo vadis, iSeries - Midrange Magazin
Quo vadis, iSeries - Midrange Magazin
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MÄRZ 2003<br />
AUSGABE 146<br />
3 10,70<br />
CHF 21,00<br />
305819I98E<br />
ISSN 0946-2880<br />
B 30465<br />
MAGAZIN<br />
MIDRANGE<br />
IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk<br />
+ Automotive + Pharma + Chemie + Food + Logistik +<br />
Branchen-<br />
Applikationen<br />
Der Weg zum e-Business on Demand<br />
<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong>?<br />
Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />
Das Reich der Mitte<br />
<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />
Im passenden Rahmen<br />
Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />
Tuning der Datenintegration<br />
Marktübersicht<br />
Peripherie: Thin Clients,<br />
Router, Spezialdrucker<br />
Technik-Forum<br />
Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />
Mit Sonderheft<br />
• eServer- und <strong>iSeries</strong>-Lösungen<br />
auf der CeBIT 2003<br />
I.T.P. VERLAG
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Schöner Schein<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Editorial<br />
Schrilles Design, modernste Schriftarten, irre Pop-ups und verquere<br />
Navigationsstrukturen: Wofür so manches Unternehmen in den<br />
Anfängen des World Wide Web noch mit Auszeichnungen überschüttet<br />
wurde, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Die wahren Gründe,<br />
warum Online-Besucher wiederkommen, sind folgende: Gute Inhalte,<br />
einfache Bedienbarkeit, schnelle Ladezeiten und Aktualität. Das in<br />
Kombination sorgt für Stammkundschaft auf der Homepage.<br />
Rund 700.000 Menschen haben kaum eine Chance, sich zu Stammkunden<br />
zu entwickeln: sie scheitern meist schon an den Auffahrten<br />
zur Datenautobahn. Genau so viele Sehbehinderte gibt es nämlich<br />
allein in Deutschland, und deren Zugangsmöglichkeiten zu unseren<br />
Web-Aktivitäten hängt auch von unserer Wachsamkeit beim Aufbau<br />
und Design der Internet-Präsenzen ab. Es bedarf keiner Unsummen,<br />
um Content auch für Blinde hör-, fühl- und damit erlebbar zu<br />
machen. Die Gleichstellung hat ganz nebenbei sogar noch technische<br />
und betriebswirtschaftliche Vorteile: Unabhängigkeit von den<br />
Limitationen verschiedener Endgeräte, reduzierte Komplexität bei<br />
Navigation und Inhalt, raschere Ladezeiten und geringere Kosten für<br />
Netzwerkbandbreite. Die bessere Indizierung in Suchmaschinen nicht<br />
zu vergessen, die funktionieren nämlich exakt so wie Screen-Reader.<br />
Mehr als 7,5 Prozent der männlichen Bevölkerung leidet unter<br />
einer Rot/Grün-Schwäche (im Volksmund: Farbenblindheit). Was<br />
nützt also die schönste Farbgebung im Web, wenn die Inhalte im<br />
schlimmsten Fall unsichtbar bleiben? Klicken Sie doch einfach mal<br />
auf www.vischeck.com, hier gibt es Beispiele dafür, wie ein Farbenblinder<br />
die Welt sieht. Wie ein Blinder im Internet surft, habe ich<br />
vor kurzem beobachten dürfen und war erschrocken, welche Hürden<br />
unsere Web Sites aufweisen. Wenn Sie die Ihren auf Barrieren<br />
prüfen wollen, finden Sie Details unter www.bik-online.info.<br />
Wenn auch ein Blinder online „Futter“ findet, hat das nicht nur mit<br />
einem höheren Kundenpotenzial, sondern insbesondere mit sozialer<br />
Verantwortung zu tun. Wer die als Argument nicht gelten lässt,<br />
darf gern auch egoistisch denken: Mit zunehmendem Alter nimmt<br />
bekanntlich auch die Sehschärfe ab. „Randgruppen“ in die Online-<br />
Planung einzubeziehen, ist auch in Zeiten knapper Budgets möglich<br />
– tun Sie’s. Damit sie auch morgen noch – Sie wissen schon ...<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Michael Wirt<br />
3
Branchen-Applikationen<br />
Eine für alle oder für jeden etwas Eigenes? Wer sich<br />
heute auf die Suche nach einer Software zur Abbildung<br />
seiner Geschäftsprozesse begibt, hat die große Auswahl.<br />
Die Crux liegt auf dem „E“ wie Enterprise, denn je nach<br />
Branche und Aufgabe innerhalb der Supply Chain weichen<br />
auch die Anforderungen an die Software voneinander ab.<br />
Eine grundlegende Entscheidung liegt in der Wahl<br />
zwischen einer Individual- oder einer Standardlösung.<br />
4<br />
Ian Jarman<br />
<strong>iSeries</strong> Product Manager IBM<br />
eServer:<br />
„Capacity on Demand ist eine<br />
der klassischen, Customer-<br />
Driven Features. Was die<br />
Kunden jetzt wollen, geht über<br />
das allgemeine CoD hinaus –<br />
sie fordern temporäre<br />
Kapazitäten. Wer einen<br />
Ein-Tages-Peak hat, will den<br />
auch handeln können.“<br />
Frank Schiewer<br />
Country-Manager J.D. Edwards<br />
Deutschland GmbH<br />
„Standardsoftware mit integrierter<br />
Enterprise Application<br />
Integration- (EAI-) Funktionalität<br />
verringert den Aufwand<br />
zur Pflege von Schnittstellen<br />
erheblich und erleichtert so die<br />
Verbindung von Mittelstand und<br />
Großindustrie.“<br />
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Jenseits der Stange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Branchen-Applikationen<br />
Perfect Partnership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Trends in der Fertigungsindustrie<br />
Branchenorientiertes CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Spezielle Lösungen für angepasste Prozesse<br />
Alles im Fluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Flexibles Lagerkonzept bei EDEKA Südwest<br />
Transparenz auf allen Wegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Reiff-Gruppe verbessert Abläufe im Rechnungswesen<br />
Automotive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Mittelstand mit OGS ERP-Lösung<br />
Alles andere kommt nicht in die Dose . . . . . . . . . . 16<br />
Dosenpfand-Verordnung mit DCW umsetzen<br />
Evolution der SCM-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Erweiterte Einbindung externer Geschäftsprozesse<br />
Durchgängige Fertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
ERP-Einsatz bei mittelständischen Prozessfertigern<br />
Aktuelles<br />
Software Hersteller kennen die Branche . . . . . . . . 22<br />
Die Frage des Monats im Januar 2003<br />
<strong>iSeries</strong> Server für die Universität . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Integration kommerzieller e-Server im Hochschulbetrieb<br />
<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Der Weg zum e-Business on Demand<br />
Das gewisse Extra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Mehr als Unterstützung bei Veranstaltungen<br />
Das Reich der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />
Im passenden Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />
Macher der Märkte<br />
Macher der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Technik & Integration<br />
Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />
Weg durch die Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Servicefreundlichkeit mit AIX und dem Inventory Scout<br />
Tuning der Datenintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />
Host-Daten importieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Tool automatisiert den Datentransfer<br />
Dateizugriffe aufzeichnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
SQL und Journaling<br />
Marktübersicht<br />
Funktionalität rauf – Preise runter . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />
Tabellarische Anbieterübersicht . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Effektive Drucklösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
In Krisenzeiten lohnt Investieren mit Sinn und Verstand<br />
Keep it simple stupid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Reduzierte Kosten durch Thin Clients<br />
eBusiness auch via Twinax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Router-basierte Netzwerke in ihrer Entwicklung<br />
Reduktion des Aufwandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Einsatz der Thin-Client-Technologie im Unternehmen<br />
Rubriken<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Inserenten/Beilagen/GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Impressum<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN · ISSN 0946-2880<br />
Herausgeber: Michael Wirt<br />
Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.)<br />
Redaktion: Thomas Seibold (T. S.), Klaus-Dieter Jägle (KDJ),<br />
Irina Hesselink (I.H.), Robert Engel (R.E.)<br />
� (+49) 08191/9649-26 · > redaktion@midrangemagazin.de<br />
Anzeigen:<br />
PLZ 0 – 4: Waltraud Mayr � (+49) 08191/9649-23<br />
> waltraud.mayr@midrangemagazin.de<br />
PLZ 5 – 9: Brigitte Wildmann, � (+49) 08191/9649-24<br />
> brigitte.wildmann@midrangemagazin.de<br />
Ausland: Waltraud Mayr, � (+49) 08191/9649-23<br />
Technischer Redakteur: Robert Engel, � (+49) 09563/74060<br />
Illustrationen: Günter Ludwig<br />
Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier<br />
Bezugspreise (1-Jahresabo):<br />
Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,–<br />
Erscheinungsweise: 12 Ausgaben p. A., zum Ende des Vormonats<br />
Tatsächlich verbreitete Auflage:<br />
gem. IVW IV/02: 19.531<br />
Gültige Anzeigenpreisliste:<br />
Media-Daten Nr. 13/2003<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Dateien aufzeichnen<br />
Im Falle des Zugriffs auf die<br />
Datenbank eines Servers, sei<br />
es von einem RPG- oder von<br />
einem COBOL-Programm einer<br />
anderen <strong>iSeries</strong> oder von einem<br />
Java-Programm eines beliebigen<br />
Rechners im Netzwerk, erstellt<br />
man sich einfach so viele Connections,<br />
wie man braucht, oder<br />
entnimmt sich aus einem Pool für<br />
jede Transaktion eine neue.<br />
Urheberrecht: Alle im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN erschienenen Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />
vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie,<br />
Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen<br />
sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich<br />
eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot der<br />
Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der Veröffentlichung<br />
kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder<br />
verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist.<br />
Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />
Die wirtschaftlichen Zeiten sind nicht gerade rosig,<br />
auch in den IT-Abteilungen wird der Rotstift angesetzt.<br />
Rational sind die Investitionsentscheidungen aber<br />
nicht immer – wie unter anderem die Thin Client-Marktzahlen<br />
belegen ...<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Verbreitung<br />
von Werbeträgern e.V.<br />
Haftung: Für den Fall, dass im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN unzutreffende<br />
Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder<br />
Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung<br />
nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter<br />
in Betracht. IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der<br />
International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />
unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag<br />
keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei<br />
Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung)<br />
bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />
PRODUKTION<br />
Produktionsleitung: Michael Wirt<br />
Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service<br />
Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus<br />
VERLAG<br />
I.T.P.-Verlags GmbH<br />
Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering<br />
� (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661<br />
> service@midrangemagazin.de · � www.<strong>Midrange</strong><strong>Magazin</strong>.de<br />
Gesellschafter: U. E. Jäkel<br />
Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle<br />
Marketing: Klaus-Dieter Jägle<br />
Abonnentenservice: � (+49) 08191/9649-25<br />
Bankverbindung Deutschland: Landsberg-Ammersee Bank eG<br />
Kto-Nr. 5 137 500, BLZ 700 916 00<br />
5
Titelthema<br />
Branchen-Applikationen – Automotive, Pharma, Chemie, Food, Logistik<br />
Drehen wir das Rad der Zeit in der IT-<br />
Geschichte zurück. Nicht bis Konrad<br />
Zuse, keine Sorge, sagen wir nur bis<br />
Mitte der 60-er Jahre, als die IBM ihr<br />
legendäres System/360 auf den Markt<br />
brachte. Viele Dinge waren damals<br />
weniger ausgeprägt: Die wenigen Auto-<br />
Typen auf den Straßen konnte man mit<br />
etwas Übung schon am Geräusch unterscheiden,<br />
ein Telefon hatte bei weitem<br />
nicht jeder (im Haus!), und auf<br />
Mallorca waren mehr Einheimische als<br />
Touristen anzutreffen. Auch die Industrie-Landschaft<br />
war zu jener Zeit<br />
viel weniger spezifi ziert. Seit Verfügbarkeit<br />
der ersten Business-Lösungen hat<br />
sich dieses Bild jedoch grundlegend<br />
verändert.<br />
Eine für alle ...<br />
Heute sind die Anforderungen an ERP-<br />
Standardsoftware so unterschiedlich,<br />
wie die hohe Zahl der Branchen, in denen<br />
sie zum Einsatz kommt. Diese mit<br />
6 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Jenseits der Stange<br />
Wer sich heute auf die Suche nach einer Software zur Abbildung seiner Geschäftsprozesse begibt, hat die große Auswahl. Die Crux bei ERP-Lösungen<br />
liegt auf dem „E“ wie Enterprise, denn je nach Branche und Aufgabe innerhalb der Supply Chain weichen auch die Anforderungen an die Software<br />
voneinander ab. Eine grundlegende Entscheidung liegt in der Wahl zwischen der Anschaffung einer Individual- oder einer Standardlösung.<br />
einem einzigen Produkt adäquat abzudecken,<br />
ist ein Anspruch, den selbst die<br />
IT-Riesen aufgegeben haben. Denn um<br />
das zu erreichen, müssten sie entweder<br />
alle erdenklichen Aufgaben abbilden<br />
können und damit per se als Monolithen<br />
die Ressourcen der Unternehmen belasten,<br />
oder im Standard so fl exibel sein,<br />
dass sich alle Spezialitäten der jeweiligen<br />
Branche schnell und einfach nachträglich<br />
einrichten lassen. Gerade im<br />
letzten Punkt trennt sich jedoch noch<br />
immer die Spreu vom Weizen, da die<br />
Erhaltung von Customizings über die<br />
Release-Wechsel hinweg problematisch<br />
ist.<br />
... oder für jeden etwas Eigenes?<br />
In der Konsequenz ist eine große Zahl<br />
von Branchenlösungen entstanden. So<br />
zum Beispiel Software für die chemische<br />
und pharmazeutische Industrie, die der<br />
Problematik von Wirkstoffgehalten und<br />
Gefahrstoffen samt den besonderen<br />
Anforderungen an die Anlagensicherheit<br />
Rechnung trägt, oder auch spezielle<br />
Automotive-Lösungen: Hier kommt es<br />
in erster Linie auf Schnelligkeit an und<br />
damit auf die kommunikative Vernetzung<br />
innerhalb der Supply Chain. Justin-Time<br />
heißt das Zauberwort, und die<br />
herstellungstechnische bzw. logistische<br />
Verantwortung liegt oft in einzelnen<br />
Abteilungen, die sich untereinander wie<br />
Kunden und Lieferanten verhalten. Das<br />
erfordert eine durchgängige Informationstransparenz<br />
bei allen Beteiligten –<br />
vom Rohstoff bis hin zum Endprodukt<br />
und eine prozessorientierte Abbildung<br />
der Stammdaten im ERP-System.<br />
Logistik als horizontale<br />
Anforderung<br />
Bei näherer Betrachtung von Branchenlösungen<br />
nimmt die Logistik eine Sonderstellung<br />
ein. Handelt es sich doch um<br />
einen Unternehmensbereich, der sich so<br />
gut wie durch alle Branchen zieht, ähn-
lich wie die Finanzbuchhaltung oder das<br />
Kundenmanagement. Natürlich stellt<br />
sich die Logistik eines Großhändlers für<br />
Backwaren völlig anders dar als die eines<br />
Mineralölkonzerns. Sieht man die<br />
Logistik als Tätigkeitsschwerpunkt eines<br />
Unternehmens an, zum Beispiel als<br />
Kerngeschäft von Distributoren und<br />
Speditionen, so sind die entsprechenden<br />
Applikationen durchaus auch als vertikale<br />
Lösungen anzusehen. Auch hier<br />
lässt sich demnach die Frage stellen, ob<br />
eine Standardsoftware an die Grenzen<br />
des Möglichen stößt.<br />
Sie interessieren sich für<br />
Branchenlösungen?<br />
Ein Blick auf<br />
www.<strong>Midrange</strong>-Solution-Finder.de<br />
lohnt sich mit Sicherheit!<br />
Besonderheiten im<br />
Pharma-Bereich<br />
Werfen wir einen Blick auf pharmazeutische<br />
Produkte: Diese erfordern aufgrund<br />
sehr strenger gesetzlicher Vorschriften<br />
ein ganz besonderes Fertigungsmanagement.<br />
Daher müssen viele<br />
Herstellungsprozesse und entsprechend<br />
auch die EDV-Systeme validiert werden,<br />
um eine konstante Produktqualität<br />
nachweisen und gewährleisten zu können.<br />
In der Distribution von pharmazeutischen<br />
wie auch medizinischen Produkten<br />
setzen die sehr hohen Transaktionsvolumina<br />
bei zum Teil sehr kleinen<br />
Artikelmengen hohe Anforderungen an<br />
die Systeme – 50.000 Bestellzeilen pro<br />
Stunde sind vor diesem Hintergrund<br />
keine Seltenheit.<br />
Nahrungsmittelindustrie und<br />
die Haltbarkeit<br />
Der Umgang mit verderblichen Produkten<br />
zählt zu den größten Herausforderungen<br />
im Food-Bereich. Im Produktionsprozess<br />
ist es gerade dann, wenn das<br />
Endprodukt Qualitätsmängel aufweist,<br />
von großer Wichtigkeit, die verschiedenen<br />
Zulieferprodukte über eine durchgängige<br />
Chargenverfolgung lückenlos<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
dokumentieren zu können. Skurril klingende<br />
Module wie die „Schnittmusterzerlegung<br />
in der Fleischproduktion“<br />
geben ein Gefühl dafür, wie ausgefallen<br />
die Anforderungen der Lebensmittelbranche<br />
sein können. Im Handel ist neben<br />
dem Haltbarkeitsdatum in Verbindung<br />
mit einer intelligenten Platzierung<br />
– je kürzer haltbar, desto weiter nach<br />
vorne im Regal – die Inventur als Bereich<br />
zu nennen, der besondere Anforderungen<br />
an die IT-Systeme stellt.<br />
Standard- vs. Individuallösungen<br />
Heute sind so gut wie alle Nischen für<br />
Branchenstandardlösungen besetzt. Die<br />
Wurzeln dieser Applikationen liegen in<br />
Individual-Ansätzen begründet, die später<br />
zum Standard abstrahiert wurden,<br />
oder in von vornherein als Standardprodukt<br />
ausgelegter Software, deren Customizing-Versionen<br />
man forthin isoliert<br />
und separat vermarktet hat. Alternativ<br />
bilden heute nach wie vor viele Unternehmen<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen ihre Prozesse mit Individualsoftware<br />
ab. Diese grenzt sich von Standardlösungen<br />
nicht nur in einer wirtschaftlichen,<br />
sondern durchaus auch in<br />
einer inhaltlichen Dimension ab.<br />
Kein Kardinalsweg<br />
Individuallösung oder Standard? Einen<br />
Kardinalsweg gibt es in dieser Frage<br />
leider nicht. Je nach Spezialisierungsgrad<br />
ist sie letztendlich im Einzelfall zu<br />
entscheiden. Dabei können Aspekte wie<br />
die Dynamik der zu erwartenden Entwicklungen<br />
genauso eine Rolle spielen<br />
wie der Grad der Einbindung in die<br />
Supply Chain. Die vorliegende Ausgabe<br />
gibt einen Einblick in die Anforderungen<br />
und Probleme der unterschiedlichsten<br />
Branchen, der über den Tellerrand<br />
der eigenen Problemstellungen hinaus<br />
reicht – eine Perspektive, die sich lohnen<br />
kann, denn nicht selten entstehen Lösungen<br />
durch Transferleistungen aus<br />
Ansätzen fremder oder nur verwandter<br />
Bereiche. In diesem Sinne: Viel Vergnügen<br />
bei der Lektüre Ihres <strong>Midrange</strong><br />
<strong>Magazin</strong>s.<br />
M.W.<br />
Anzeige<br />
Titelthema<br />
7
Titelthema<br />
Trends in der Fertigungsindustrie<br />
Modernes Wirtschaften wird immer komplexer.<br />
Damit steigen auch die Anforderungen an<br />
die IT. Der folgende Beitrag zeigt auf, welche<br />
maßgeblichen Trends es in der Fertigungsindustrie<br />
gibt und welche Anforderungen<br />
sich daraus für moderne Unternehmenssysteme<br />
ergeben.<br />
Betrachtet man die Entwicklungen in<br />
der Fertigungsindustrie, kristallisieren<br />
sich maßgebliche Trends heraus.<br />
Unternehmen gehen immer stärker dazu<br />
über, sich auf ihre Kernkompetenzen zu<br />
beschränken und die Produktion an<br />
Fremdfirmen auszulagern. In Einzelfällen<br />
kann es durchaus dazu kommen,<br />
dass sich der Anteil der Eigenfertigung<br />
an der Wertschöpfungskette erhöht;<br />
insgesamt gesehen ist der Anteil aber<br />
rückläufig.<br />
Durch Auslagerung beziehungsweise<br />
Verlagerung wird die Lieferkette länger<br />
und komplexer. An die Stelle eigener<br />
Abteilungen vor Ort treten externe Partner.<br />
Dadurch kommt es zu einer Verein-<br />
fachung der Produktionsprozesse im eigenen<br />
Unternehmen, dem die höhere<br />
Komplexität der gesamten Produktion<br />
gegenübersteht. Die Lieferkette wird<br />
auch durch die zunehmende räumliche<br />
Trennung von Geschäftsbereichen innerhalb<br />
eines Unternehmens komplexer.<br />
Häufig arbeiten Firmenleitung, Vertrieb<br />
und Produktion an unterschiedlichen<br />
Standorten, nicht selten in unterschiedlichen<br />
Ländern. Mit dem Just-in-Time-Konzept,<br />
das eine Reduzierung der<br />
Lagerbestände und Lagerhaltungskosten<br />
anstrebt, werden die gefertigten und<br />
gelieferten Stückzahlen niedriger. Produziert<br />
und geliefert wird nur noch das,<br />
was direkt benötigt wird.<br />
Als Konsequenz aus den oben genannten<br />
Fakten erhöht sich das Transaktionsvolumen<br />
zwischen den Geschäftspartnern.<br />
Das ist auch nicht zuletzt eine<br />
Folge der wachsenden Zahl der Beteiligten<br />
an der Lieferkette. Mit dem Transaktionsvolumen<br />
steigen auch die Transaktionskosten.<br />
Die Kostensituation<br />
wird dadurch ebenfalls komplexer: Der<br />
Anteil der direkt sichtbaren Kosten der<br />
8 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Perfect Partnership<br />
Fertigung sinkt, der Anteil der weniger<br />
leicht zuzuordnenden Kosten steigt.<br />
Die Produktlebenszyklen werden kürzer.<br />
Oft sind die Produkte bereits kurze Zeit<br />
nach ihrer Markteinführung überholt.<br />
Durch die kürzer werdenden Produktlebenszyklen<br />
wird es schwieriger, den Bedarf<br />
zu antizipieren und die Produktion<br />
sowie die davon abhängige Beschaffung<br />
zu planen. Die Flexibilität der Lieferkette<br />
wird größer, da bei Lieferproblemen neue<br />
Lieferanten eingebunden werden, es damit<br />
also neue Mitglieder gibt.<br />
Transparenz der Lieferkette<br />
Damit ergeben sich neue Anforderungen<br />
an moderne Unternehmenssoftwaresysteme.<br />
Die konventionellen ERP-Systeme<br />
verfolgten das Ziel, die Abläufe innerhalb<br />
eines Unternehmens abzubilden<br />
und zu optimieren. Gefordert sind jetzt<br />
Systeme, mit denen Firmen in der Lage<br />
sind, die Transparenz in der gesamten<br />
Lieferkette zu erhöhen und, falls erforderlich,<br />
alternative Beschaffungswege<br />
zu beschreiten.<br />
Das setzt präzise Informationen über<br />
Bedarf und Lieferfähigkeiten voraus –<br />
und zwar über die gesamte Lieferkette<br />
hinweg. Voraussetzung dafür wiederum<br />
ist eine informelle und informationstechnologische<br />
Integration der Systeme<br />
innerhalb von Lieferketten: Die<br />
klassische Trennung des Informationsflusses<br />
an den Unternehmensgrenzen<br />
muss aufgehoben werden, die Lieferkette<br />
über die Unternehmensgrenzen hinaus<br />
als Ganzes betrachtet werden.<br />
Vorteile der Collaboration<br />
Das dahinterstehende Konzept wird als<br />
Collaboration, Collaborative Commerce<br />
bzw. C-Commerce oder Zusammenarbeit<br />
bezeichnet. Man könnte es aber<br />
auch als Perfect Partnership benennen,<br />
ein meines Erachtens besserer Ausdruck,
da er weniger die Methode als vielmehr<br />
das Ziel zum Ausdruck bringt. Da sich<br />
der Begriff jedoch noch nicht durchgesetzt<br />
hat, soll in der Folge der weiter<br />
verbreitete Begriff Collaboration verwendet<br />
werden. Mit der intensivierten<br />
Zusammenarbeit ergeben sich für Unternehmen<br />
sechs grundlegende Vorteile:<br />
1. Senkung der Transaktions-,<br />
Logistik- und Erstellungskosten,<br />
2. Reduzierung der Lagerbestände,<br />
3. Erhöhung der Liefertreue,<br />
4. Verbesserte Kunden- und<br />
Lieferantenbeziehungen,<br />
5. Reduzierung des Time-to-Market,<br />
6. Automatisierung von manuellen<br />
Aufgaben.<br />
Hierbei handelt es sich also im Wesentlichen<br />
um bekannte Ziele der Prozessoptimierung.<br />
Wettbewerb der Lieferketten<br />
Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit<br />
zwischen Unternehmen selbst ist<br />
nichts Neues, wohl aber der Grad, in<br />
dem die Zusammenarbeit über die Zukunft<br />
der Unternehmen entscheidet.<br />
Denn: In Zukunft werden nicht mehr<br />
einzelne Unternehmen, sondern ganze<br />
Lieferketten miteinander konkurrieren.<br />
Die besten Chancen im Wettbewerb<br />
haben diejenigen Lieferketten, welche<br />
die Transaktions-, Logistik- und Erstellungskosten<br />
am stärksten senken und<br />
die damit erzielten Kostenvorteile an<br />
die Endverbraucher weitergeben, sowie<br />
die Lieferketten, die die neuen Produkte<br />
schneller auf den Markt bringen<br />
können.<br />
Realität bei Automotive<br />
Was in vielen Branchen noch wie Zukunftsmusik<br />
klingt, ist in anderen schon<br />
zumindest teilweise Realität. Das gilt<br />
insbesondere für Industrien, in denen<br />
die Produktionsprozesse schon früher<br />
eng verzahnt waren. Beispiele hierfür ist<br />
die Automobilzulieferindustrie. Hier<br />
waren es die großen Automobilkonzerne<br />
wie Volkswagen, BMW oder General<br />
Motors, die von ihren Lieferanten (und<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
deren Lieferanten) die Umsetzung des<br />
Collaboration-Konzepts und die entsprechende<br />
Aufrüstung der IT-Landschaft<br />
verlangten.<br />
Das „Diktat“ der Konzerne erklärt<br />
(neben einer meist unbegründeten<br />
Furcht, Wettbewerber könnten Einblick<br />
in sensible Unternehmensdaten<br />
erhalten), weshalb gerade bei kleineren<br />
und mittleren Betrieben Vorbehalte<br />
gegen die Collaboration bestehen. Dennoch<br />
profitieren in der Regel alle Beteiligten<br />
von der erhöhten Transparenz<br />
der Lieferkette und den dadurch gesenkten<br />
Transaktions- und Logistikkosten<br />
– unabhängig davon, ob innerhalb<br />
der Lieferkette ein Unternehmen<br />
dominiert oder es eher eine Gleichberechtigung<br />
der Beteiligten gibt. (Auch<br />
bei einer weitgehenden Gleichberechtigung<br />
der Beteiligten muss die Lieferkette<br />
zentral von einem Glied der Kette aus<br />
gesteuert werden.)<br />
Alle Branchen profitieren<br />
In gleicher Weise können von der engen<br />
Zusammenarbeit Unternehmen aus anderen<br />
Branchen profitieren: Der niederländische<br />
Elektrokonzern Hagemeyer<br />
führte das Collaboration-System Movex<br />
ein, mit dem zunächst die internationalen<br />
Tochtergesellschaften integriert<br />
werden sollten – darunter die deutsche<br />
Tochter Froeschl. Mit weltweit über<br />
10.000 Movex-Nutzern, davon 3.500 in<br />
Europa, handelt es sich um das bisher<br />
größte Intentia-Projekt.<br />
Sobald hier Phase 1 der unternehmensinternen<br />
Collaboration abgeschlossen<br />
ist, beginnt Phase 2: die unternehmensübergreifende<br />
Collaboration. Neben der<br />
Elektroindustrie fallen mir unter anderem<br />
auch Einzelhandel, Distribution<br />
und Textil ein. Um das Beispiel Textilindustrie<br />
aufzugreifen: Nicht selten wird<br />
hier aus Kostengründen die Produktion<br />
an Lohnfertiger in Billiglohnländer des<br />
nahen oder fernen Ostens ausgelagert<br />
oder ganz von Fertigung auf Kauf umgestellt.<br />
Die weiten geographischen<br />
Entfernungen erfordern ein höheres<br />
Maß an Abstimmung und Kontrolle,<br />
um die steigenden Ansprüche nach<br />
schneller und flexibler Lieferung zu<br />
Anzeige<br />
Titelthema<br />
9
Titelthema<br />
Perfect Partnership<br />
erfüllen. Damit wird der effiziente Informationsfluss<br />
zwischen den Geschäftspartnern<br />
zu einem Muss.<br />
Flexible Koppelungsinstrumente<br />
Um welche Informationen handelt es<br />
sich? Lieferschwierigkeiten oder Umplanungen<br />
müssen in den Systemen der<br />
Geschäftspartner als synchrone Informationen<br />
zur Verfügung stehen, damit<br />
rasche planerische Konsequenzen möglich<br />
sind. Außerdem muss die Einbindung<br />
neuer Mitglieder der Lieferkette<br />
schnell und ohne größere Kosten erfolgen.<br />
Als Herausforderung erweist sich<br />
hierbei die Tatsache, dass die Geschäftspartner<br />
meist disparate, häufig gewachsene<br />
Systeme einsetzen und diese nicht<br />
ablösen können oder wollen. Mit anderen<br />
Worten: Nötig sind für den effizienten<br />
Informationsfluss offene und leicht<br />
anzudockende Systeme und Standards,<br />
die eine möglichst einfache und flexible<br />
Koppelung zulassen.<br />
Zukunftstechnologie XML<br />
Seit 1998 gibt das Voluntary Inter-industry<br />
Standards Subcommittee (VICS),<br />
welchem namhafte Firmen wie Hewlett<br />
Packard, Procter & Gamble, Sara Lee<br />
und Wal-Mart angehören, einen Standard<br />
für den Informationsfluss zwischen<br />
Industrieunternehmen heraus – das so<br />
genannte Collaborative Planning Forecast<br />
and Replenishment (CPFR). Neben<br />
dem generell effizienteren Informationsfluss<br />
zielt das CPFR vor allem auf die<br />
Reduzierung der Lieferbestände. Nach<br />
Berechnungen des VICS lassen sich zwischen<br />
15 und 25 Prozent der Bestände<br />
einer Lieferkette durch CPFR senken.<br />
Als Haupttechnologie für den verbesserten<br />
Informationsfluss befürwortet das<br />
Komitee neben EDI und der Standard<br />
Interchange Language das von der<br />
World Wide Web Coalition favorisierte<br />
XML, eine Technologie, die in erster<br />
Linie für den Transfer großer Datenvolumina<br />
geeignet ist.<br />
Collaboration-Lösungen<br />
Wie haben die Hersteller von ERP-Systemen<br />
auf diese sich seit geraumer Zeit<br />
abzeichnenden Trends reagiert? Höchst<br />
unterschiedlich. Einige haben die Not-<br />
10 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Anzeige<br />
wendigkeit, den Informationsfluss innerhalb<br />
der Lieferkette effizienter zu<br />
machen, nicht erkannt. Diese Hersteller<br />
werden früher oder später – meist früher<br />
als später – vom Markt verschwinden,<br />
sofern dies nicht schon geschehen ist.<br />
Andere investieren, nachdem sie die für<br />
die Collaboration notwendigen Technologien<br />
wie XML als Spielereien abgetan<br />
hatten, massiv in den Ausbau ihrer Systeme<br />
und versuchen, die verlorene Zeit<br />
wettzumachen. Wiederum andere haben<br />
frühzeitig erkannt, dass die modernen<br />
Technologien kein Selbstzweck<br />
sind, sondern die notwendigen Voraussetzungen,<br />
um die für die Collaboration<br />
erforderlichen Funktionen zur Verfügung<br />
zu stellen. Sie sind heute schon in<br />
der Lage, ausgereifte Systeme anzubieten,<br />
die mit entsprechenden Instrumenten<br />
– wie Koppelungstools, e-Procurement-Lösungen<br />
oder Unternehmensportalen<br />
– einen reibungslosen<br />
Informationsaustausch zwischen Geschäftspartnern<br />
erlauben. Diese Anbieter<br />
werden sich auf dem enger werdenden<br />
ERP-Markt durchsetzen.<br />
Der Autor Jürgen Richter leitet<br />
die Business Units Nord- und<br />
Süddeutschland des ERP- und<br />
Collaboration-Anbieters Intentia.<br />
Intentia Deutschland GmbH<br />
D-40724 Hilden<br />
� (+49) 02103/89 06-0<br />
� www.intentia.de
Spezielle Lösungen für angepasste Prozesse<br />
Im CRM-Markt steht „Branchenorientierung“<br />
seit kurzem ganz hoch auf der Hitliste der<br />
populären Schlagworte. Wie bei allen Schlagworten,<br />
die plötzlich hochkommen, ist auch<br />
hier zu hinterfragen, wo die Substanz liegt<br />
und wo der „Hype“ beginnt.<br />
Schon bevor das Wort CRM überhaupt<br />
geprägt wurde, gab es in<br />
vereinzelten Branchen – wie Pharma<br />
oder gewissen Finanzdienstleistungen –<br />
erfolgreiche Anbieter von speziellen<br />
Vertriebslösungen. Später kamen z.B.<br />
solche Anbieter ins Rennen, die sich<br />
ausschließlich auf CRM für die Konsumgüterindustrie<br />
fokussierten. Der<br />
Erfolg dieser Anbieter zeigt, dass für einige<br />
Branchen spezialisierte Lösungen<br />
offensichtlich sinnvoll und gefragt sind.<br />
Qualität statt Quantität<br />
Wenn aber Anbieter innerhalb relativ<br />
kurzer Zeit bis zu 20 Branchenversionen<br />
ihrer CRM-Pakete auf den Markt werfen<br />
– wie viel Substanz kann man da für<br />
jede einzelne Branche erwarten? Auch<br />
bezüglich eines CRM-Beraters muss<br />
man sich fragen, ob der „Tunnelblick“<br />
auf genau eine Branche immer der Weisheit<br />
letzter Schluss ist. Gerade was Kundenorientierung<br />
angeht, gibt es Bran-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Titelthema<br />
Branchenorientiertes CRM<br />
chen, in denen ein harter Verdrängungswettbewerb<br />
bereits seit Jahrzehnten<br />
absolute Kundenorientierung geprägt<br />
hat. Unternehmen aus bislang weniger<br />
wettbewerbsintensiven Branchen könnten<br />
hier massiv von einem Erkenntnistransfer<br />
profitieren. So wird bei fast allen<br />
Unternehmen heutzutage „Key Accounting“,<br />
also die besondere Betreuung von<br />
wichtigen Kunden, zu einer essentiellen<br />
Herausforderung. In der Konsumgüterbranche<br />
ist man es seit mindestens einem<br />
Jahrzehnt gewohnt, einer guten Hand<br />
voll großer Handelsketten „auf Gedeih<br />
und Verderb“ ausgeliefert zu sein.<br />
Viele Unternehmen der produzierenden<br />
Branchen ergänzen ihr klassisches Produktgeschäft<br />
mehr und mehr mit dem<br />
Projekt- bzw. dem Systemgeschäft. Dies<br />
stellt völlig andere Anforderungen an<br />
vertriebliche Prozesse und führt insbesondere<br />
dazu, dass Vertrieb nicht mit<br />
dem Holen des Auftrages endet, sondern<br />
auch die Abwicklung von Projekten<br />
begleiten muss. Vom Forecasting bis<br />
zur Projektbegleitung sind hier Prozesse<br />
und Methoden gefragt, wie sie bei Projektdienstleistungsunternehmenpraxistaugliche<br />
Reife erreicht haben. Auch<br />
hier kann branchenübergreifender Wissenstransfer<br />
mehr bringen.<br />
Gravierende Konsequenzen für die kundennahen<br />
Prozesse ergeben sich auch,<br />
wenn neue Strategien zum erstmaligen<br />
Aufgriff von direkten bzw. indirekten<br />
Vertriebsmodellen führen. So besteht in<br />
vielen Branchen die Tendenz, kleinere<br />
Kunden nicht mehr direkt sondern nur<br />
noch über Händler und Distributoren<br />
zu bedienen. Dadurch entstehen aber<br />
neue Herausforderungen für CRM,<br />
denn mit dem neuen Händler- und Distributorenkanal<br />
müssen eine Vielzahl<br />
von Prozessen – wie beispielsweise Qualifikations-<br />
und Bonusprogramme – abgewickelt<br />
werden. Auch hier ist viel aus<br />
Branchen zu lernen, bei denen der indi-<br />
rekte Kanal schon immer im Vordergrund<br />
stand.<br />
Feinschliff nötig<br />
An diesen Beispielen sieht man, dass die<br />
notwendige Ausprägung von CRM oft<br />
eher von den gewählten Geschäftsmodellen<br />
und den daraus resultierenden<br />
Vertriebskanälen als per se durch die<br />
Branche geprägt wird. Daran sollte sich<br />
auch ein Unternehmen bei der Auswahl<br />
von CRM-Softwareprodukten sowie<br />
auch von CRM-Beratern orientieren. In<br />
einigen Branchen – wie z.B. Finanzdienstleistungen,<br />
Pharma oder Konsumgüter<br />
– gibt es darüber hinaus im Umgang<br />
mit den Kunden sehr spezielle Gepflogenheiten,<br />
die eine CRM-Software<br />
schon „out of the Box“ adressieren sollte<br />
und die dann auch nur von einem<br />
Berater mit dem nötigen Branchenwissen<br />
„feingeschliffen“ werden sollte.<br />
Insbesondere bei gewissen Finanzdienstleistungsprodukten<br />
– wie z.B. Privatkredite<br />
oder Brokerage – ist die Verbindung<br />
zwischen CRM und dem eigentlichen,<br />
immateriellen Produkt so eng, dass<br />
CRM und insbesondere eCRM eigentlich<br />
nur als weitere Funktionalität des<br />
Abwicklungssystems oder als eng integrierter<br />
Aufsatz realisiert werden kann.<br />
Festzuhalten bleibt am Ende: Im Gegensatz<br />
zu ERP, wo beispielsweise die völlig<br />
unterschiedlichen Produktionsprozesse<br />
in verschiedenen Branche zu unterstützen<br />
sind, geht es bei CRM letztendlich<br />
doch immer um Beziehungen zu Menschen<br />
(Kunden/Interessenten) – und die<br />
sind „branchen-unabhängig“.<br />
Autorin: Frau Sonja Abel,<br />
Marketingmanagerin<br />
Team4 GmbH<br />
D-52134 Herzogenrath<br />
� (+49) 02407/9582-0<br />
� www.team4.de<br />
11
Titelthema<br />
Flexibles Lagerkonzept bei EDEKA Südwest<br />
Die A. Kempf Getränkegroßhandel GmbH ist<br />
seit Februar 2002 für die Getränkelogistik der<br />
Edeka Südwest zuständig. Für die zentrale<br />
Bearbeitung der Kundenaufträge, für das<br />
Lagerverwaltungs- sowie das operative<br />
Warenwirtschaftssystem, für die Steuerung des<br />
Materialfl usses und für die optimale Nutzung<br />
des Lagervolumens ist eine IBM <strong>iSeries</strong> mit<br />
Software der Branchware & Partner GmbH<br />
verantwortlich.<br />
Zu den Aufgaben des IT-Dienstleisters<br />
gehörte die Konzeption und<br />
technische Umsetzung eines vollautomatischen<br />
Lagerbetriebs. Das Lagerkonzept<br />
sollte eine fl exible Nutzung der<br />
Lagerkapazität ermöglichen – für das<br />
Vorhalten von zirka 3.500 Artikeln<br />
nach Strukturmerkmalen: chaotisch<br />
verwaltete Artikel, Artikel mit fest zugeordneten<br />
Plätzen, Einlagerung, Umlagerung,<br />
Bereitstellung und Auslagerung.<br />
Nicht weniger wichtig war die IT-seitige<br />
Steuerung und Abwicklung aller Bestell-<br />
, Ein-, Um- und Auslagerungsprozesse.<br />
Zunächst wurden die organisatorischen<br />
Anforderungen an die Abrechnungsprozesse<br />
festgelegt, danach die der Lagersteuerungsprozesse.<br />
Fünf Monate später<br />
sollte der Echtstart erfolgen. „Das Projekt<br />
konnte mit Hilfe von Branchware<br />
unter Einhaltung von Zeit und Budget<br />
realisiert werden“, blickt Dirk Kastner<br />
von der A. Kempf Getränkegroßhandel<br />
GmbH zurück. Durch die Online-Anbindung<br />
des Lagerverwaltungssystems<br />
via IDOC, der Standard-Kommunikation<br />
von SAP sowie den kompromisslosen<br />
Einsatz von Wireless LAN und Online-Buchungen<br />
wurden die Materialbewegungen<br />
mit mehrstufi ger Kommissionierung<br />
optimiert. Die durchgehende<br />
EDV-Unterstützung – von der Auftragsvergabe<br />
bis zur Verladung auf den Lkw<br />
– macht es heute möglich, auf Kundenwünsche<br />
schneller und fl exibler zu reagieren,<br />
die Arbeitsprozesse zu sichern<br />
und gleichzeitig Zeit und Kosten zu<br />
sparen.<br />
Mobil erfassen<br />
Die Bestelldaten in den Edeka-Märkten<br />
werden mit Hilfe von MDE-Geräten erfasst,<br />
an die zentrale Bestellannahme<br />
übermittelt und die relevanten Bestellpositionen<br />
über das Kempf-Intranet verarbeitet.<br />
Die Kunden- und Artikelstammdaten<br />
sowie Konditionen leitet SAP-Software<br />
an das operative WWS-System<br />
Branchware weiter. Stamm-, Konditions-<br />
oder Logistikdaten, die nicht im vorgelagerten<br />
System geführt sind, werden direkt<br />
gepfl egt.<br />
Gut gelagert<br />
Das Programm-Modul für die Lagersteuerungsprozesse<br />
wurde innerhalb der<br />
fünf Monate entwickelt, getestet und<br />
abgenommen. Zu den realisierten Anforderungen<br />
gehört die Integration mit<br />
dem operativen WWS-System, die Realtime-Information<br />
über Lagerplatzbelegung,<br />
Bestände, FIFO als auch<br />
anstehende/erledigte Aufgaben, die Abwicklung,<br />
Kontrolle und Steuerung der<br />
Prozesse sowie die Funksteuerung und<br />
Touchscreen-Bedienung für alle Aufgaben.<br />
Die Lagerverwaltungsprozesse sind<br />
in Datenstrukturen abgebildet. Sie defi -<br />
nieren u.a. Lagerstruktur, Personaldaten<br />
und Paletten. In Sichten wird die Lagerverwaltung<br />
präsentiert. Sie informieren<br />
unter anderem über den Staplereinsatz<br />
(Auftragsart und Dauer) und die Lagerbelegung<br />
und dienen der kontinuierlich<br />
aktuellen Information: mittels diverser<br />
Excel- und OLAP-Auswertungen – z.B.<br />
über die Lagerauslastung, den Durchsatz<br />
pro Stunde und Tag oder die Kommissionierleistungen.<br />
Die Kempf-Bestellungen<br />
bei den Lieferanten erfolgen in<br />
12 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Alles im Fluss<br />
der Regel per Fax oder e-Mail, möglichst<br />
aber per EDI-Order. Die Bestellvorschläge<br />
werden aus einer permanenten<br />
Reichweitenrechnung generiert; dabei<br />
fi nden geplante Marktaktionen und<br />
sonstige Einfl üsse, die ein verändertes<br />
Volumen erwarten lassen, Berücksichtigung.<br />
Die bestellte Ware wird im Warenwirtschaftssystem<br />
als erwarteter Wareneingang<br />
per Datum in den verfügbaren<br />
Beständen berücksichtigt.<br />
Die Ware kommt<br />
Die pro Tag erwarteten Wareneingänge<br />
werden grafi sch dargestellt und sind<br />
Ausgangspunkt der nachfolgenden Prozess-Schritte:<br />
Anmeldung des Lkw, Zuweisung<br />
des Lkw zu einem Tor/<br />
Abladepunkt per Außendisplay, Drucken<br />
eines Warenerwartungsscheins als<br />
Handzettel zur Abladekontrolle und<br />
zum Abgleich mit dem Lieferschein,<br />
Drucken der Palettenscheine mit Angabe<br />
fester Lagerplätze oder Pufferplätze<br />
für eine nachfolgende chaotische Einlagerung<br />
und Anbringen der Palettenscheine<br />
an den Voll-/Teilpaletten. Nach<br />
Abschluss des Wareneingangs werden<br />
die Paletten via Stapler vom jeweiligen<br />
Abstellpunkt (Puffer oder Platz) „verräumt“.<br />
Die genutzten Fahrzeuge sind<br />
mit Touchscreen-Terminal ausgerüstet<br />
und dem Funknetz verbunden. Beim<br />
Verräumen chaotisch eingelagerter<br />
Ware erfolgt eine Optimierung hin zum<br />
jeweiligen Kommissionierplatz – auch<br />
hier dient ein Touchscreen der Erfassung.<br />
Die Artikelpositionen eines Auftrages<br />
werden nach Laufweg optimiert<br />
auf dem Kommissionierbeleg angedruckt;<br />
für Auftragspositionen, die eine<br />
oder mehrere Vollpaletten umfassen,<br />
direkt Stapleraufträge erzeugt. Der<br />
Kommissioniernachschub erfolgt durch<br />
Abscannen des Lagerplatzbarcodes mit<br />
Handheld-PC. Daraus wird ein Staplerauftrag<br />
für die Umlagerung generiert.
Nach Abschluss der Kommissionierung<br />
– oder wenn ein Rolli voll ist – findet die<br />
Kommissionierabgabe statt. Sie wird<br />
ebenfalls per Touchscreen abgewickelt.<br />
Der Kommissionierer übergibt dabei<br />
seine Rollis bzw. der Staplerfahrer seine<br />
Vollpaletten und erhält parallel einen<br />
Rolli-/Palettenschein mit Ziellagerplatz<br />
in der Bereitstellungszone.<br />
Alles retour<br />
Edeka Südwest ist ein Vollsortimenter –<br />
und Kempf für die Rücknahme sämtlicher<br />
Leergebindearten (Rollis, Kisten für<br />
Bier, Milch, Joghurt, Obstkisten,<br />
Fleischwannen etc.) aus den Märkten<br />
verantwortlich. Getränkespezifische Gebinde<br />
werden über eine videogesteuerte<br />
Leergutsortieranlage getrennt und für<br />
die Tourenabstimmung aufbereitet; die<br />
Zählwerte werden per Datenschnittstelle<br />
an Branchware weitergegeben. Nicht<br />
getränkespezifische Gebinde leitet der<br />
Edeka-Logistikpartner an die jeweilige<br />
Verwaltung zur Abrechnung weiter.<br />
Anzeige<br />
Lagerfunk<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Die detaillierte Prozessunterstützung<br />
war nur via funkgesteuertem Lager und<br />
Wireless LAN zu realisieren. Warenein-<br />
und -ausgänge (Stapler) sind mit Datenfunkgeräten<br />
(PC) ausgerüstet, welche<br />
die Verbindung mit der <strong>iSeries</strong> über ein<br />
Local Area Network mittels Access-<br />
Points halten. Diese Zugangsknoten<br />
sind etwa buchgroß an das kabelbasierte<br />
LAN angeschlossen und besitzen zumeist<br />
einen 10-MB-Ethernet-Anschluss<br />
sowie einen Funksender, der seine Signale<br />
via Antenne ausstrahlt. Die Clients<br />
nutzen PCMCIA-Karten für den Verbindungsaufbau<br />
zum passenden Access-<br />
Point und das Aushandeln einer geeigneten<br />
Übertragungsrate.<br />
Die Reichweite der Verbindung ist umfeldabhängig:<br />
Sie beträgt im Freien etwa<br />
300 Meter, in Gebäuden 20 bis 30 Meter.<br />
Größere Hallen benötigen also mehrere<br />
Access-Points; das Lager Kempf<br />
Offenburg verfügt über insgesamt 14.<br />
Titelthema<br />
Fährt der Stapler durch das Lager, wechselt<br />
die Funkverbindung automatisch<br />
und sucht sich den jeweils optimalen<br />
Zugangspunkt. Damit dieser keinem<br />
unerwünschten Zugriff ausgesetzt ist,<br />
setzt Kempf auf Verschlüsselung. Die ist<br />
zwar mit erhöhtem administrativen<br />
Aufwand verbunden (SSID, WEP, Mac-<br />
Adressenfilterung und Firewall), garantiert<br />
aber die notwendige Hochverfügbarkeit<br />
und Sicherheit.<br />
Autoren: Dirk Kastner, Leitung<br />
EDV/ORG, A. Kempf Getränkegroßhandel<br />
GmbH und<br />
H. Jürgen Würth, Geschäftsführer<br />
Branchware & Partner GmbH<br />
Branchware & Partner GmbH<br />
D-90425 Nürnberg<br />
� (+49) 0911/27069-0<br />
� www.branchware.de<br />
13
Titelthema<br />
Reiff-Gruppe verbessert Abläufe im Rechnungswesen mit SAP<br />
Transparenz auf allen Wegen<br />
Bei rund 15.000 Eingangsrechnungen pro<br />
Monat müssen bei der Reiff-Gruppe eine<br />
Masse an Daten verarbeitet werden. Mit der<br />
Einführung der SAP-Branchenlösung<br />
„TRADEsprint“ von command hat der Händler,<br />
Hersteller und Dienstleister im Bereich Reifen<br />
und Autotechnik sowie technische Produkte<br />
jetzt den Arbeitsaufwand reduziert.<br />
Täglich fallen bei Reiff etwa 1.200<br />
Bankbuchungen an. Für die schnelle<br />
Abwicklung sorgt die automatische<br />
Zuordnung der Bankbuchungen aus<br />
dem Kontoauszug der Bank zu den Offenen<br />
Posten in SAP im Zusammenspiel<br />
mit einer Electronic-Banking-Software.<br />
command hat dazu ein User-Exit mit<br />
releasefähigen Programmerweiterungen<br />
geschaffen: Dadurch werden die einzelnen<br />
Buchungsposten sofort den Kunden-,<br />
Lieferanten- oder Sachkonten zugewiesen.<br />
Anschließend durchsuchen<br />
knapp 600 Suchmuster die Verwendungszweckzeilen<br />
auf die mitgelieferten<br />
Kunden- und Rechnungsnummern hin.<br />
Stimmen diese sowie die Rechnungsbeträge<br />
mit den Daten der Offenen Posten<br />
in TRADEsprint überein, erfolgt die<br />
Buchung automatisch.<br />
Darüber hinaus müssen zirka 15.000<br />
Eingangsrechnungen pro Monat per<br />
Hand erfasst werden. Für eine schnelle<br />
Eingabe wurde die Erfassungsmaske<br />
genau auf die Anforderungen von Reiff<br />
zugeschnitten: Der Kontierungszettel<br />
kann nun in der vorliegenden Reihenfolge<br />
in nur einer einzigen Maske eingegeben<br />
werden.<br />
Ordnung bei Rechnungen<br />
und Bilanz<br />
Bei 1.200 Rechnungszahlungen der<br />
Kunden pro Tag müssen im Schnitt zwischen<br />
40 und 50 Zahlungseingänge<br />
berichtigt werden. Bereits im Buchungsprozess<br />
wird heute ein so genannter<br />
Differenzbrief erzeugt, bei dem 34 Differenzgründe<br />
bereits als Textbausteine<br />
hinterlegt sind; individuelle Texte lassen<br />
sich ergänzen. Rechnungs-, Zahlungs-<br />
und Kundendaten übernimmt das System<br />
automatisch.<br />
Das Bilanzrichtliniengesetz fordert, dass<br />
die bestehenden Wechsel, die zwar vor<br />
dem Bilanzstichtag ausgestellt wurden,<br />
aber noch darüber hinausreichen, zusätzlich<br />
ersichtlich sein müssen. Durch<br />
den Buchungsprozess in SAP werden<br />
Wechsel automatisch auf das Wechselobligo<br />
bei der Bank gebucht: Die<br />
ausstehenden Wechsel fließen nicht in<br />
die Bilanz ein, sondern werden als so<br />
genannte Eventualverbindlichkeiten<br />
zum Bilanzstichtag unterhalb des Bilanzergebnisses<br />
ausgewiesen.<br />
Wissen ist Macht: Der Kunde,<br />
das bekannte Wesen<br />
Mit der Einführung des Kreditversicherungsmanagements<br />
„KVsprint“ von<br />
command geht auch eine Risikominimierung<br />
einher: Der Vertriebsmitarbeiter<br />
kann bereits vor dem Abschluss eines<br />
neuen Auftrages erkennen, ob diese Bestellung<br />
noch durch die Kreditversicherung<br />
abgedeckt ist. Über einen Report<br />
kann herausgefunden werden, ob das<br />
Kreditlimit durch Aufträge überschritten<br />
ist – das Programm erzeugt daraufhin<br />
Vorschläge für Neu- und Erhöhungsanträge<br />
an den Kreditversicherer.<br />
Dieses Limit wird anhand fest hinterlegter<br />
Algorithmen vorgeschlagen.<br />
Von einem „großen Mehrwert“ spricht<br />
Rolf Hahn bei der Online-Auskunft der<br />
Creditreform: Mit der Zusatzlösung<br />
von command können Reiff-Mitarbeiter<br />
aus SAP heraus sofort bei dem Neusser<br />
Wirtschaftsinformationsdienst nach<br />
Auskünften über bestehende oder neue<br />
14 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Kunden anfragen; die erhaltenen Informationen<br />
werden anschließend direkt in<br />
die Debitorenstammsätze übernommen:<br />
Zweimal pro Tag läuft ein Mailboxabruf<br />
durch – der Sachbearbeiter erhält<br />
eine Benachrichtigung über Nachträge<br />
oder Änderungen von Creditreform; die<br />
Daten werden in SAP automatisch aktualisiert.<br />
Planung ist gut, Kontrolle besser<br />
Reiff wickelt das Finanz- und Rechnungswesen<br />
für acht Gesellschaften ab.<br />
Vertriebsabteilungen bzw. Niederlassungen<br />
der Gruppe werden als Profit-<br />
Center geführt. Dabei benötigen die<br />
Handelssparten eine ganz andere Form<br />
der Ergebnisrechung als die Produktionsbetriebe.<br />
Hier ist es von Vorteil, dass<br />
SAP für das Controlling verschiedene<br />
Module anbietet. Reiff hat die Kostenstellenrechnung,<br />
die Profit-Center-<br />
Rechnung, die Ergebnis- und Marktsegmentrechung<br />
sowie das Auftragswesen<br />
im Einsatz.<br />
Autorin: Dipl.-Ing. Karin Wiemer,<br />
PRX PRagma Xpression, Stuttgart<br />
command ag<br />
D-76275 Ettlingen<br />
� (+49) 07243/590-0<br />
� www.command.de
Mittelstand mit OGS ERP-Lösung<br />
Die seit Jahren erprobte ERP-Lösung für<br />
Kunststoff-Fertiger ist vom Koblenzer<br />
Softwarehaus OGS um eine Automotive-Lösung<br />
erweitert worden. Es gibt – von den ersten<br />
Kunden auf Herz und Nieren geprüft – ein<br />
einhelliges Urteil: Die neue Komplettlösung<br />
ist extrem praxistauglich und genau auf die<br />
Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten.<br />
Die Aufgabe für die OGS-Projektleiter,<br />
die über ein hervorragendes<br />
Know-how in der Kunststoff-Fertigung<br />
verfügen, war komplex: Mit der Abwicklung<br />
der Geschäftsprozesse zur<br />
reinen Zulieferung für die Automobil-<br />
Industrie war es nicht getan! Die im<br />
Bereich der Kunststoff-Fertiger gestellte<br />
Aufgabe bestand nicht nur in einer<br />
schnellen und reibungslosen Einführung<br />
eines Komplettpaketes zur unproblematischen<br />
Abwicklung aller Geschäftssparten,<br />
die eine volle Automotive-Unterstützung<br />
benötigen. Berücksichtigung<br />
sollten neben dem reinen Seriengeschäft<br />
auch eine Vorserienfertigung und die<br />
vorgelagerte Entwicklung finden. Und<br />
Automotive<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
– last, but not least – durfte die Abwicklung<br />
der übrigen Geschäftsfelder nicht<br />
behindert werden.<br />
Mit der jetzt installierten OGSid Komplettlösung<br />
ist ein Kunststoff verarbeitendes<br />
Unternehmen in der Lage, alle<br />
Bereiche in einem System optimal abzudecken<br />
und so erhebliche Einsparpotenziale<br />
zu erzielen. Beispielsweise beinhaltet<br />
das Softwarepaket alle fertigungstechnischen<br />
Besonderheiten und alle<br />
Abwicklungsmodalitäten sowohl für die<br />
Zulieferung im Automobilbereich als<br />
auch für alle Produktsegmente, die über<br />
den Großhandel oder über Handelsketten<br />
abgesetzt werden.<br />
In der parallelen Abwicklung der Automotive-Systeme<br />
und der gleichzeitigen<br />
Unterstützung weiterer Produktsparten<br />
liegt die Stärke der OGSid Kunststofflösung.<br />
Dies gilt im besonderen Maße für<br />
das Produktplanungssystem, das Branchenspezifika<br />
wie Prototyping, Chargenverfolgung<br />
oder Hinterlegung von<br />
Rezepturen, Stücklisten oder gar ganzer<br />
Baugruppen beinhaltet. Die für den<br />
Automotive-Bereich wichtige Briefkastenabwicklung<br />
steuert die Verarbeitung<br />
mehrerer Nachrichtenarten wie VDA<br />
oder Odette, die automatische Umwandlung<br />
von Lieferabrufen, Feinabrufen<br />
und Mais/PLUS in Aufträge mit Bedarfsübersicht<br />
und Soll/Ist-Vergleich.<br />
Die komplette Wertschöpfungskette<br />
vom Vorlieferanten über die eigene Produktion<br />
bis hin zum Kunden – ob Automobilbereich<br />
oder Handel – bleibt lückenlos<br />
transparent.<br />
OGS Ges. für Datenverarbeitung<br />
und Systemberatung mbH<br />
D-56068 Koblenz<br />
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Titelthema<br />
15
Titelthema<br />
Die bundesweite Einführung eines Pfands<br />
auf Getränke-Einwegverpackungen gehört zu<br />
den heftigst diskutierten Themen. Mit dem seit<br />
01. 01. 2003 gültigen Gesetz müssen sich<br />
gerade auch die Hersteller auseinandersetzen.<br />
Schließlich unterscheidet sich das Dosen- von<br />
dem Flaschenpfandsystem in wesentlichen<br />
Aspekten.<br />
Die so oft zitierte „Dosenpfand-Verordnung“<br />
ist im Grunde genommen<br />
ein unscharfer Begriff, da nicht<br />
ausnahmslos alle Dosengetränke pfandpflichtig<br />
sind, dafür aber auch viele Einwegflaschen.<br />
Bislang existiert kein übergreifendes<br />
System, das den Konsumenten<br />
in die Lage versetzt, das Pfandgut unabhängig<br />
vom Kaufort zurückzugeben.<br />
Nicht ganz das Gleiche<br />
Aus der Sicht der Händler sind die IT-<br />
Branchenlösungen schon lange in der<br />
Lage, das Pfand auf Rechnungen und<br />
Lieferscheinen gesondert auszuweisen<br />
und sogar aktuelle Pfand- und Leergutsalden<br />
auf Knopfdruck abrufbar zu halten.<br />
An der Kasse ist zudem kein Eintippen<br />
des entsprechenden Pfands notwendig,<br />
weil die Daten über das Einlesen des<br />
Gebindes automatisch ergänzt werden.<br />
Oberflächlich gesehen ist damit alles im<br />
Griff. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch<br />
deutlich, dass es – anders als beim<br />
Pfandflaschensystem – keinen Leergut-<br />
Kreislauf bis zurück zum Konsumenten<br />
gibt, weil Dosen & Co. zwar umweltgerecht,<br />
aber dennoch ohne Wiederbefüllung<br />
entsorgt werden.<br />
Eine Frage von Logistik ...<br />
Für den Handel stehen vor allem auf der<br />
Seite der Logistik schmerzliche Investitionen<br />
bevor. So muss Platz geschaffen<br />
16 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Dosenpfand-Verordnung softwaremäßig<br />
Alles andere kommt<br />
werden, um das Rückgut anzunehmen;<br />
entsprechende Automaten haben zwischen<br />
bepfandeten und beispielsweise<br />
ausländischen Gebinden zu unterscheiden.<br />
Hinzu kommt das Bereitstellen der<br />
Rückläufer für den Abtransport zum<br />
Recycling-Unternehmen. Und natürlich<br />
sind alle Prozesse im Sinne einer integrierten<br />
DV-Lösung von Warenwirtschaft und<br />
Rechnungswesen abzubilden.<br />
... und Verwaltung<br />
Grundlage der Bepfandung ist das von<br />
der Bundesdruckerei entwickelte „Integrierte<br />
System zur Pfandsicherheit“<br />
(ISY). Ein genormtes Label lässt sich<br />
wahlweise direkt auf die Getränkeverpackungen<br />
drucken oder auch in vorhandene<br />
Etiketten integrieren. Für die<br />
Hersteller liegt der Mehraufwand in der<br />
Aufbringung dieser Marken (hierfür<br />
müssen die bestehenden Produktionslinien<br />
nachgerüstet werden) und in deren<br />
Verwaltung, die wiederum eine möglichst<br />
komfortable Abbildung im IT-System<br />
voraussetzt.<br />
Kreislauf der Marken<br />
Während beim herkömmlichen System<br />
das Pfand über den gesamten Kreislauf<br />
– von Abfüller über Handel zum Konsumenten<br />
und zurück – eng an das Leergut<br />
gekoppelt war, wird dieser bei der „Dosenpfand-Verordnung“<br />
durch die vorgesehene<br />
Entsorgung des Rückgutes unterbrochen.<br />
Daher ist geplant, eine zentrale<br />
Pfandvergabestelle einzurichten, bei<br />
welcher der Getränke- oder auch der<br />
Dosenhersteller das Pfand-Label kauft<br />
und aufdruckt. Die Pfandkosten gibt der<br />
Hersteller 1:1 an den Handel weiter,<br />
dieser entsprechend an den Konsumenten;<br />
damit schließt sich das erste Teilsystem<br />
der Pfandkosten. Isoliert zu betrachten<br />
sind die Vorgänge der Rücknahme.<br />
Hier nimmt der Handel<br />
unabhängig von deren Abverkaufsort
mit DCW umsetzen<br />
nicht in die Dose<br />
die leeren Verpackungen zurück und<br />
gibt sie an einen Entsorger weiter. Der<br />
Handel rechnet mit dem Entsorger, dieser<br />
schließlich mit der zentralen Stelle<br />
ab, bei welcher der Getränke- bzw. Gebindehersteller<br />
die Pfandmarken ursprünglich<br />
gekauft hatte. Der Kreislauf<br />
der Marken ist somit geschlossen. Bei<br />
diesem Nullsummenspiel fallen Überschüsse<br />
aus nicht zurückgebrachtem<br />
Pfandgut, Zinsvorteilen und Verwertung<br />
des Rohmaterials an, mit denen<br />
sich eine zentrale Pfandvergabestelle finanzieren<br />
ließe.<br />
Unterstützung für den<br />
Hersteller<br />
Den Getränkehersteller interessiert<br />
grundsätzlich nicht, was mit der an den<br />
Handel abgegebenen Einwegverpackung<br />
weiter passiert, denn mit dem<br />
Verkaufspreis ist auch die Vorleistung<br />
für das Pfand wieder in der eigenen<br />
Kasse. Hingegen muss er die Pfandmarken<br />
kaufen, ausdrucken und verwalten.<br />
Eine Branchenlösung hilft hier genauso<br />
weiter wie bei der Auswertung in Finanzbuchhaltung<br />
und Kostenrechnung<br />
über die angefallenen Mehrkosten.<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Auch die Finanz- und bestandsseitige<br />
Führung der Pfandmarken ist wichtig,<br />
damit nicht mehr oder weniger Labels<br />
aufgebracht als abgerechnet werden.<br />
Hierfür muss die Software Pfand- von<br />
Leergut-Salden trennen und auch eine<br />
reine finanzbuchhalterische Sicht der<br />
Dinge isolieren können.<br />
Das Beispiel Getränkelösung<br />
DCW Software hat das Thema „Dosenpfand-Verordnung“<br />
sowohl in ihrer<br />
Getränkelösung als auch in dem Warenwirtschafts-Standard<br />
von vornherein<br />
berücksichtigt, da absehbar war, was<br />
auf Hersteller und Handel zukommt.<br />
Hier zeigt sich einmal mehr, dass Branchen-Applikationen<br />
Marktnähe und<br />
wichtige Impulse für die Anwender mit<br />
sich bringen. Hinzu kommt das Commitment<br />
des Mannheimer Softwarehauses,<br />
alle gesetzlich bedingten Modifikationen<br />
im Rahmen der Wartungsverträge<br />
und nur mit geringen Mehrkosten<br />
abzubilden. Zum Vergleich: Anwender<br />
von Individualsoftware müssen zunächst<br />
das „Problem“ selbst erkennen,<br />
gemeinsam mit einem IT-Dienstleister<br />
eine Lösung abstrahieren und diese für<br />
teures Geld umsetzen lassen. Dafür erhalten<br />
sie zwar durchaus eine mundgerechte<br />
Lösung, die jedoch keine Sicht<br />
über den Tellerrand hinaus erlaubt.<br />
Branchenlösungen hingegen eröffnen<br />
die Chance, gerade auch von den Erfahrungen<br />
anderer Anwender aus der gleichen<br />
Branche zu profitieren.<br />
Der Autor Thomas Fischer ist<br />
Leiter Entwicklung Warenwirtschaft<br />
bei DCW Software<br />
DCW Software Deutschland GmbH<br />
D-68165 Mannheim<br />
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Titelthema<br />
17
Titelthema<br />
Erweiterte Einbindung externer Geschäftsprozesse<br />
Evolution der SCM-Systeme<br />
Im Supply Chain Management ist ein neuer<br />
Trend zu beobachten: Für zahlreiche Unternehmen<br />
aus Industrie, Handel und Logistik wird<br />
die IT-gestützte Abwicklung der Geschäftsprozesse<br />
immer wichtiger.<br />
Das lässt sich an den Ausgaben für<br />
Supply Chain Execution Software<br />
ablesen, also für Programme, die Unternehmen<br />
bei der Ausführung von logistischen<br />
Aufgaben sowie von Zulieferung<br />
und Vertrieb unterstützen: Während die<br />
IT-Budgets in den Unternehmen generell<br />
zurückgehen oder stagnieren, zeichnet<br />
sich auf dem Markt für Supply Chain<br />
Execution ein stetiges Wachstum ab.<br />
Nach Angaben der Analysten von AMR<br />
Research betrugen die im Jahr 2001 mit<br />
Supply Chain Execution Software erzielten<br />
Lizenzgewinne 1,08 Mrd. Dollar<br />
– ein Plus von 21 Prozent. Erstmals waren<br />
damit die Lizenzgewinne im Bereich<br />
Execution höher als im Bereich Planungs-Software.<br />
Vom einfachen Lagersystem zur<br />
umfassenden Lösung<br />
Eine der Ursachen für die starke Nachfrage<br />
nach Execution Software: Die<br />
Anforderungen an ein erfolgreiches Supply<br />
Chain Management sind immer<br />
komplexer geworden. Globalisierung,<br />
immer schnellere Umschlagzeiten, Anstieg<br />
der Artikel- und Datenmengen,<br />
Veränderungen der Distributionswege,<br />
Internet und e-Commerce – das sind nur<br />
einige der Rahmenbedingungen, auf die<br />
Unternehmen ihre Prozesse in der gesamten<br />
Wertschöpfungskette einzustellen<br />
haben. Um den gestiegenen Koordinations-<br />
und Kooperationserfordernissen<br />
gerecht zu werden und<br />
Wettbewerbsvorteile im globalen Wettbewerb<br />
zu erlangen, konzentrieren sich<br />
Unternehmen verstärkt darauf, Bestandskosten<br />
zu reduzieren und die Abläufe<br />
insgesamt effizienter zu gestalten.<br />
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Dabei gilt: Je komplexer die Ansprüche<br />
an die operativen Prozesse, desto umfassender<br />
müssen auch die Funktionen der<br />
Software werden. Die Evolution der<br />
fortgeschrittenen Anwendungen verläuft<br />
– vereinfacht ausgedrückt – in folgenden<br />
Stufen:<br />
Lagerverwaltungssysteme buchen den<br />
Warenein- und Warenausgang, übernehmen<br />
die Bestandsverwaltung und<br />
zeigen den Lagerort für ein Produkt an.<br />
18 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Warehouse-Management-Systeme erlauben<br />
es darüber hinaus, die im Distributionszentrum<br />
anfallenden logistischen<br />
Aktivitäten zu organisieren und<br />
zu verfolgen. Die Funktionen schließen<br />
beispielsweise die Bestellabwicklung<br />
und die Kommissionierung ein.<br />
Supply Chain Execution Software sorgt<br />
für die operative Abwicklung des Warehouse-Managements<br />
und steuert zudem<br />
die kompletten Prozesse: Einlagerung<br />
und Warenentnahme, Inventuren, Pick<br />
& Pack, Transport und Versand. Auch<br />
das Aufgaben- und Hofmanagement,<br />
die Optimierung des Lagerraums und<br />
des Personaleinsatzes sowie die Erstellung<br />
von Abrechnungen gehören dazu.<br />
Derzeit befinden wir uns auf der Stufe<br />
der erweiterten oder Extended Supply<br />
Chain Execution, kurz: x-SCE. Auf dieser<br />
Stufe sind die Software-Lösungen<br />
von Manhattan Associates einzuordnen.<br />
Der Begriff „extended“ bedeutet in<br />
diesem Fall: Im Vergleich zu klassischen<br />
Warehouse-Management- und Execution-Systemen<br />
reicht das Fulfillment über<br />
die Grenzen des einzelnen Logistikzentrums<br />
hinaus. Das beginnt bei der Anbindung<br />
von Lieferanten und Kunden und<br />
reicht bis zur Supply Chain Collaboration,<br />
der webbasierten Zusammenarbeit<br />
zwischen allen Handelspartnern in der<br />
Supply Chain.<br />
Hinter x-SCE steht die grundsätzliche<br />
Überlegung, dass Logistikzentren nicht<br />
mehr als isolierte Inseln anzusehen sind.<br />
Ein Lager kann nur dann funktionieren,<br />
wenn das Warehouse-Management mit<br />
den gesamten Liefer- und Geschäftsvorgängen<br />
verzahnt wird. x-SCE-Softwarelösungen<br />
bilden die multifunktionale<br />
Plattform für den reibungslosen,<br />
standort- und firmenübergreifenden<br />
Datenaustausch. Im Fokus steht dabei<br />
die optimale Abstimmung sämtlicher
Prozesse in der Supply Chain – von der<br />
Produktion über die Lagerverwaltung<br />
bis zur termingerechten Auslieferung<br />
beim Endkunden.<br />
Intelligente Funktionen<br />
Diese Lösungen bieten umfassende und<br />
intelligente Funktionalitäten für die<br />
Optimierung von Lager- und Distributionsstrukturen.<br />
Am Beispiel e-Commerce<br />
wird ganz besonders deutlich, warum<br />
weniger funktionsreiche Logistiktools<br />
an ihre Grenzen stoßen.<br />
Hier sind Handel und Industrie mit der<br />
Erwartung der Kunden konfrontiert,<br />
dass das gewünschte Produkt am heimischen<br />
PC angeklickt und innerhalb<br />
kürzester Zeit geliefert wird. Im B2B-<br />
Sektor gelten darüber hinaus zumeist<br />
Just-in-time-Bedingungen. Für die Auftragsabwicklung<br />
benötigen Unternehmen<br />
daher eine jederzeit aktuelle<br />
Übersicht über die Bestände räumlich<br />
verstreuter Produktions- und Vertriebs-<br />
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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
stätten. Für x-SCE-Anwendungen kein<br />
Problem: Mit webbasierten Lösungen<br />
lassen sich alle Beteiligten integrieren.<br />
So ermöglicht x-SCE den Datentransfer<br />
zwischen Herstellern, Händlern und<br />
Lieferanten in Echtzeit und sorgt mit<br />
Hilfe eines proaktiven Event-Managements<br />
für eine schnelle Reaktion auf<br />
auftretende Nachfrageschwankungen<br />
– gerade im e-Business keine Seltenheit.<br />
Mit ihrer Integrierbarkeit in Planungs-,<br />
Warenwirtschafts-, Transport- und<br />
Auftragssysteme schafft x-SCE ein<br />
Höchstmaß an Transparenz. Ein isoliert<br />
arbeitendes System, das allein den<br />
Warenein- und Warenausgang oder nur<br />
die Kommissionierung innerhalb eines<br />
Distributionszentrums im Blick hat,<br />
kann hier nicht mehr mithalten.<br />
x-SCE liefert in diesem komplexen Umfeld<br />
jedoch nicht noch mehr Daten,<br />
sondern komfortabel aufbereitete Informationen.<br />
Weiteres Plus: Die fortgeschrittenen<br />
Programme setzen große<br />
Titelthema<br />
Datenmengen, die sich heutzutage im<br />
Sekundentakt verändern, auch operativ<br />
um – in Echtzeit. Den herkömmlichen<br />
Planungsprogrammen gelingt es hingegen<br />
vielfach nicht, die raschen Änderungen<br />
der Parameter realitäts- und zeitnah<br />
zu bewältigen. Gut geplant ist also noch<br />
lange nicht gewonnen. Vielmehr steckt<br />
in den Geschäfts- und Arbeitsabläufen<br />
selbst das Wertschöpfungspotenzial, das<br />
es zu nutzen gilt. Dass immer mehr Unternehmen<br />
dies erkannt haben, begründet<br />
den Trend zum x-SCE.<br />
Der Autor Andreas Lenkeit ist Sector<br />
Manager Deutschland des Supply<br />
Chain Execution-Anbieters Manhattan<br />
Associates.<br />
Manhattan Associates<br />
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19
Titelthema<br />
ERP-Einsatz bei mittelständischen Prozessfertigern<br />
Durchgängige Fertigung<br />
Während in der diskreten Fertigung seit<br />
langem Standard-Softwaresysteme für das<br />
Enterprise Resource Planning (ERP) weit<br />
verbreitet sind, arbeiten Unternehmen mit<br />
prozessorientierter Produktion häufi g noch mit<br />
Kombinationen verschiedener Insellösungen.<br />
Dabei können die Vorteile einer integrierten<br />
Lösung gerade bei Prozessfertigern aufgrund<br />
der Anforderungen an die Durchgängigkeit der<br />
Abläufe in besonderem Maß zum Tragen<br />
kommen.<br />
Eine zentrale Herausforderung besteht<br />
in der Pharmaindustrie darin,<br />
den Einsatz der Ressourcen für die Erzeugung<br />
einer breiten Angebotspalette<br />
mit vielen unterschiedlichen Präparaten<br />
und Rezepturen zu optimieren. Um bei<br />
einem breiten Produktportfolio die heute<br />
geforderte hohe Lieferfähigkeit zu<br />
realisieren, ist eine umfangreiche Lagerhaltung<br />
unumgänglich. Eine Vielzahl<br />
von Rohstoffen muss stets in ausreichender<br />
Menge am Lager verfügbar gehalten<br />
werden, damit kurzfristige Marktanforderungen<br />
schnell erfüllt werden können.<br />
Gleichzeitig sollen jedoch aus Kostengründen<br />
unnötige Lagerkapazitäten<br />
vermieden werden. Diesen Spagat zwischen<br />
Marktanforderungen und Kosten<br />
optimal zu bewältigen, ist Aufgabe der<br />
Disposition – gewissermaßen der Schaltzentrale<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Modulen eines ERP-Systems um hier die<br />
Aufträge, Bedarfe, Planungen und Prognosen<br />
zusammenzuführen.<br />
Qualität von Pharmaprodukten<br />
und Lebensmitteln<br />
Besondere Anforderungen stellen die<br />
Aufsichtsbehörden an die pharmazeutische<br />
Industrie. Die Hersteller müssen<br />
Nachweise über die Qualitätseigen-<br />
schaften der einzelnen Produktionschargen<br />
nachvollziehbar führen können.<br />
Dabei sollte die Qualitätsdatenverwaltung<br />
möglichst komplett in Materialwirtschaft<br />
und Fertigung integriert sein.<br />
Werden die Qualitätsdaten der Chargennummer<br />
zugeordnet, lässt sich bei<br />
Reklamation eines Kunden schnell auf<br />
die Ergebnisse einer vom Labor gezogenen<br />
Probe zugreifen. Weiterhin ist eine<br />
Validierung der Software gefordert,<br />
sprich die Software muss als System<br />
zertifi ziert sein, das Herstellung und<br />
Vertrieb von Pharmaprodukten ordnungsgemäß<br />
unterstützt.<br />
Qualitätskontrolle und<br />
Chargenverwaltung<br />
Ähnliche Anforderungen an die Qualitätskontrolle<br />
und die Chargenverwaltung<br />
(mit besonderer Berücksichtigung<br />
der Haltbarkeitsdaten) bestehen auch in<br />
der Nahrungs- und Genussmittelbranche.<br />
Nach den verschiedenen Lebensmittel-Skandalen<br />
der vergangenen Jahre<br />
wurden mit der EU-Verordnung 178/<br />
2002 (vom 28. 01. 2002) neue Regularien<br />
verabschiedet. Darin wird die umfassende<br />
Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln<br />
verlangt, „und zwar in allen<br />
Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen“.<br />
In ihrer Gesamtheit wird<br />
die Verordnung ab 1. Januar 2005 wirksam.<br />
Lebensmittel-Herstellern verbleibt<br />
also wenig Zeit, sich für diese neuen<br />
Anforderungen zu rüsten.<br />
Um Sicherheit bei den Produkten dieser<br />
Branchen zu gewährleisten, sollten bei<br />
der Erfassung des Warenzugangs ins Lager<br />
und des Zugangs aus der Produktion<br />
automatisch Qualitätsmerkmale erfasst<br />
werden. Bei einzelnen Qualitätseigenschaften<br />
empfi ehlt es sich, sie als<br />
Pfl ichtangaben zu parametrisieren, so<br />
dass kein Lagerzugang ohne aktuellen<br />
Qualitätswert eingetragen werden kann.<br />
20 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Flexibilität in der chemischen<br />
Produktion<br />
Ähnlich von der Grundstruktur der<br />
Herstellprozesse – allerdings oft sehr<br />
unterschiedlich hinsichtlich der Auftragsarten<br />
– ist die chemische und petrochemische<br />
Industrie. Mittelständische<br />
Unternehmen sind in diesen Branchen<br />
häufi g als Produzenten von Investitionsgütern<br />
tätig. Dabei sind die Anforderungen<br />
der Kunden sowohl hinsichtlich der<br />
Produktqualität als auch der Lieferfähigkeit<br />
stetig gestiegen. Waren vor einigen<br />
Jahren – z.B. bei Schmierstoffherstellern<br />
– noch Lieferfristen ab Auftragseingang<br />
von drei Wochen üblich,<br />
beträgt der Spielraum heute oft weniger<br />
als eine Woche.<br />
Ein langfristig vorgegebener Produktionsablauf<br />
– heute diese Ware, morgen<br />
jene und übermorgen eine weitere – ist<br />
daher nicht mehr möglich. Um dabei<br />
effi zient zu bleiben, sind fl exible Planungswerkzeuge<br />
gefordert. Die Disposition<br />
muss dafür sorgen, dass die Produktionskapazitäten<br />
optimal genutzt<br />
werden, indem beispielsweise verschiedene<br />
Aufträge zusammengeführt werden,<br />
um Mindestmengen für den Betrieb<br />
eines Kessels zu gewährleisten. Gleichzeitig<br />
ist die Lagerhaltung aufgrund<br />
prognostizierter Bedarfe und aktueller<br />
Abgänge optimal abzustimmen.<br />
Autor: Ralf Gärtner, Vorstand<br />
Marketing und Vertrieb SoftM AG,<br />
München<br />
SoftM Software und Beratung GmbH<br />
D-80992 München<br />
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Aktuelles<br />
Die Frage:<br />
SW-Hersteller statten ihre Lösungen mit<br />
einer Vielzahl guter Funktionen aus, um<br />
einen möglichst großen Kundenkreis<br />
ansprechen zu können. Glauben Sie,<br />
dass die angebotenen Lösungen flexibel<br />
genug für speziell Ihre Branche sind?<br />
Das Ergebnis:<br />
Software Hersteller<br />
Die Frage des Monats im Januar 2003<br />
kennen die Branche<br />
Von 632 Teilnehmern stimmten 235<br />
(37%) mit Ja und 397 (63%) mit Nein.<br />
Software Hersteller kennen die<br />
Branche!<br />
Wie auf vieles im Leben gibt es auch auf<br />
diese Frage keine eindeutige Antwort –<br />
beide Seiten haben sicher recht: Es gibt<br />
bestimmt viele Anwendungen und Lösungen,<br />
die einen relativ schlechten<br />
Standard bieten beziehungsweise einen<br />
der den Anforderungen der Anwender<br />
oftmals nicht genügt. Es gibt aber auch<br />
viele Programme, die eine umfassende<br />
und qualitativ hochwertige Arbeitsmöglichkeit<br />
bieten. Oftmals ist es allerdings<br />
so, dass die Anwender gar nicht alle<br />
oder die meisten Möglichkeiten einer<br />
Lösung voll ausnutzen, weil sie diese gar<br />
nicht kennen.<br />
Dies kann mehrere Gründe haben. In<br />
vielen Fällen ist es so, dass nach der<br />
Implementierung einer Software die<br />
Heinrich Kissels,<br />
Geschäftsführer der<br />
Kissels-Software GmbH<br />
ausreichende Schulung der Anwender<br />
vernachlässigt wird. Es gibt zwar nach<br />
Vollendung des Projekts eine ausführliche<br />
Einweisung der zukünftigen Benutzer,<br />
aber das reicht nicht. Wenn zum<br />
Beispiel Key-Mitarbeiter ausfallen gibt<br />
es an diesen Stellen einen Know-how-<br />
Bruch, der meist nicht aus eigener Kraft<br />
oder eigenem Wissen überwunden werden<br />
kann. Oft können die Nachfolger<br />
der Key-Mitarbeiter die Software dann<br />
nur rudimentär nutzen.<br />
632 Teilnehmer haben abgestimmt<br />
Ja<br />
37%<br />
22 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Nein<br />
63%<br />
Glauben Sie, dass die angebotenen<br />
Software-Lösungen flexibel genug<br />
für speziell Ihre Branche sind?<br />
Aber auch ohne Ausfälle von eingewiesenen<br />
Mitarbeitern gehen Funktionalitäten<br />
‚verloren’. Jeder Anwender entwickelt<br />
auf Basis seines Wissens und seines<br />
Könnens immer den bestmöglichen<br />
Weg, seine Arbeit zu verrichten. Der<br />
Anwender fokussiert sich auf einen Arbeitsablauf.<br />
Da im alltäglichen Betrieb<br />
die Zeit fehlt, auch mal andere Verfah-<br />
rensweisen zu testen und ein wenig mit<br />
der Software zu experimentieren, gehen<br />
viele Funktionalitäten im Laufe der Zeit<br />
‚unter’. Dieser Umstand führt natürlich<br />
dazu, dass der Anwender die Möglichkeiten<br />
der Software als unzureichend<br />
oder beschränkt empfindet. Die einzige<br />
Möglichkeit diese Verschwendung von<br />
Software-Ressourcen zu verhindern<br />
wären regelmäßige Schulungen der Anwender.<br />
Leider sparen die Unternehmen<br />
oft an solchen Maßnahmen und behindern<br />
so die effektive Nutzung ihrer<br />
Software.<br />
Ein weiterer Einfluss auf die Funktionalitäten<br />
der Programme ist die Selektion<br />
der Hersteller. Bei der Entwicklung von<br />
Branchenlösungen müssen die Software-Häuser<br />
entscheiden, wann es Sinn<br />
macht einen Kundenwunsch oder eine<br />
Anregung mit in den Standard aufzunehmen<br />
und wann nicht.<br />
Das Know-how, um diese Entscheidung<br />
zu treffen, ist bei den Herstellern von<br />
Branchen-Lösungen in der Regel ausreichend<br />
vorhanden. Das zeigt sich unter<br />
anderem in der Flexibilität (aufbauend<br />
auf einem gemeinsamen Standard), die<br />
individuellen Kundenwünsche berücksichtigen<br />
und in die IT-Struktur integrieren<br />
zu können.<br />
Ich gehe davon aus, dass aufgrund mangelnden<br />
Wissens seitens der Anwender<br />
viele Funktionalitäten und Möglichkeiten<br />
in den Branchen-Lösungen einfach<br />
unbekannt sind und dadurch die Bewertung<br />
der Programme schlechter ausfällt<br />
als nötig.<br />
Der Kommentator Heinrich Kissels ist<br />
Geschäftsführer der Kissels-Software<br />
GmbH.
Kommentare unserer Leser<br />
Die Leser unserer Homepage nutzen<br />
immer mehr die Möglichkeit ihr Votum<br />
bei der Frage des Monats zu kommentieren.<br />
Dem klaren Votum dieses Monats<br />
kann sich U. R. aus Schwerte nicht<br />
anschließen. Hier seine Meinung:<br />
• Ich schliesse mich den chronischen<br />
NEIN-Sagern nicht an und behaupte,<br />
dass die heutige, moderne SW den<br />
Kunden soviele Möglichkeiten bietet,<br />
dass nicht alle Funktionen ausgeschöpft<br />
werden können. Fakt aber ist,<br />
dass die moderene SW plattformunabhängig<br />
und vor allem modular<br />
aufgebaut ist, sodass sich praktisch<br />
jeder Kunden in der Lösung wieder<br />
finden kann, sei es nun eine ERP- oder<br />
CRM- oder sonst eine Lösung. Der<br />
größte Hemmschuh heutzutage ist die<br />
mangelnde Bereitschaft und Motivation<br />
der CIO‘s und DV-Verantwortlichen,<br />
endlich mal JA zu den anstehen-<br />
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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
den Projekten zu sagen, die die Unternehmen<br />
in der Wettbewerbsfähigkeit<br />
weiterbringen könnten und aktiv zu<br />
agieren anstatt nur immer zu reagieren.<br />
Aber dazu müßten wir wahrscheinlich<br />
erst unseren genetischen<br />
Defekt abstellen, der uns scheinabr<br />
immer wieder dazu zwingt, nur die<br />
Probleme, aber nicht die Möglichkeiten<br />
und Chancen zu sehen. U. R.,<br />
Schwerte<br />
Hier noch zwei kurze Kommentare von<br />
Homepagebesuchern, die offensichtlich<br />
so denken, wie die meisten, die ihre<br />
Stimme abgegeben haben.<br />
• So lange SW-Hersteller nicht ein komplettes<br />
Re-Design ihrer Anwendung<br />
vornehmen und moderne Programmtechniken<br />
(ILE-RPG etc.) einsetzen<br />
glaube ich nicht daran. Anonym.<br />
• Was soll denn der Weinliebhaber mit<br />
der Eier legenden Wollmilchsau anfangen?<br />
P. S.<br />
www.midrangemagazin.de<br />
Die Frage im Monat Februar lautet:<br />
„Die Realisierung von eBusiness kennt<br />
keine Grenzen. Sind Sie der Meinung,<br />
dass Ihre Unternehmensdaten ausreichend<br />
vor Missbrauch geschützt sind?“<br />
Unter www.midrangemagazin.de laden<br />
wir Sie ein, Ihre Stimme und Ihre Meinung<br />
dazu abzugeben. Die Abstimmung<br />
wird ohne jede weitere Abfrage durchgeführt.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit,<br />
Ihre Entscheidung zu kommentieren.<br />
Außerdem haben Sie die Möglichkeit<br />
Ihren Kommentar namentlich oder auch<br />
gerne anonym abzugeben.<br />
I.T.P.-Verlag<br />
> redaktion@midrangemagazin.de<br />
� www.midrangemagazin.de<br />
Aktuelles<br />
23
Aktuelles<br />
Im Rahmen einer lokalen Initiative namens<br />
iSchool hat das Technische Sales Support<br />
Team der IBM unter Leitung von Dr. Dietmar<br />
Wierzimok im letzten Jahr ausgewählte<br />
Projekte an Universitäten und Fachhochschulen<br />
(FH) im deutschsprachigen Raum mit einem<br />
IBM eServer <strong>iSeries</strong> Modell 270 unterstützt.<br />
Zielsetzung war eine Förderung der<br />
Integration von kommerziellen Servern in<br />
den Hochschulbetrieb und die Erhöhung<br />
des Bekanntheitsgrades bei jungen Leuten.<br />
Hier soll über die Erfahrungen dieses<br />
Programms berichtet werden.<br />
Server!?<br />
What’s a Server?<br />
Mit der Dezentralisierung in den neunziger<br />
Jahren – vom Universitätsrechenzentrum<br />
zu Einzelplatzlösungen, lokalen<br />
Servern und Netzen – hat auch bei<br />
den Studenten eine Verschiebung der<br />
Erfahrungswelt sowie der IT-Kenntnisse<br />
zu Desktop-Betriebssystemen wie MS-<br />
DOS und Windows eingesetzt, die seither<br />
auf dem Fachkräftemarkt ihre Wirkung<br />
zeigt. Durch Laptops verstärkt<br />
sich dieser Trend heute weiter. Immer<br />
mehr Studenten sammeln heute ihre IT-<br />
Erfahrungen ausschließlich durch die<br />
Arbeit mit dem eigenen Gerät. Das Wissensspektrum<br />
und die Erwartungshaltung<br />
werden davon maßgeblich geprägt.<br />
So kennt man heute Windows, eventuell<br />
Linux oder MacOS, ist vertraut mit Begriffen<br />
wie PCI, USB, Firewire, kann<br />
MHz-Taktraten bewerten und weiß natürlich,<br />
dass es sich bei DDR-Speicher-<br />
24 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
<strong>iSeries</strong> Server für<br />
Integration kommerzieller e-Server im Hochschulbetrieb<br />
die Universität<br />
chips nicht um ein Überbleibsel alter<br />
Robotron Bestände handelt. Erfahrungen<br />
mit Unternehmensstandards, Enterprise<br />
Middleware, Storage- und Server-<br />
Architekturen, Server-Betriebssystemen<br />
oder System-Management-Konzepten,<br />
Hochverfügbarkeit oder Autonomic<br />
Computing hingegen sind eher selten.<br />
In der Industrie, mit einer fast inversen<br />
Kostenstruktur, hat seit einiger Zeit ein<br />
gegenläufiger Trend zur Konsolidierung<br />
eingesetzt, getrieben durch die notwenige<br />
Verringerung von Komplexität und<br />
Personalkosten. Dort spielen Server-Betriebsysteme<br />
sowie Standard-Middleware<br />
und Anwendungen eine außerordentlich<br />
wichtige Rolle. Die Diskrepanz<br />
zwischen IT-Kenntnissen der Bewerber<br />
und Bedürfnissen der Unternehmen<br />
müssen diese durch zusätzlichen Einarbeitungsaufwand<br />
und entsprechenden<br />
zeitlichen Vorlauf kompensieren.<br />
Zielsetzung des Programms<br />
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit<br />
ausgewählten Instituten von Universitäten<br />
und Fachhochschulen in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz soll<br />
Technology und Komponenten des IBM<br />
eServer <strong>iSeries</strong>, früher unter dem Namen<br />
AS/400 bekannt, Studenten zugänglich<br />
gemacht werden. Mit über 400.000 aktiven<br />
Systemen ist die <strong>iSeries</strong> ein vor allem<br />
im Mittelstand weit verbreiteter<br />
Unternehmens-Server. Die Institute hatten<br />
dazu ein Model des Servers <strong>iSeries</strong><br />
270 mit entsprechender Middleware<br />
und Entwicklungsumgebung für die<br />
Dauer von individuell vereinbarten Projekten<br />
zur Verfügung gestellt bekommen.<br />
Zielsetzung des Programms, das intern<br />
iSchool („i is cool") genannt wird, war<br />
es, durch Unterstützung der Projekte<br />
mit modernster Server-Technologie,<br />
Middleware und Entwicklungstools –<br />
wie Eclipse – die Stärken und Vorteile<br />
dieser Technologien an den entsprechenden<br />
Universitäten und Fachhochschulen<br />
für die Studenten spürbar zu<br />
machen.Die Projekte waren dabei so<br />
ausgesucht worden, dass im Rahmen<br />
der Durchführung möglichst viele Studenten<br />
und Dozenten wissentlich Zugriff<br />
die <strong>iSeries</strong> haben konnten und dass<br />
die erwarteten Ergebnisse möglichst<br />
auch für andere Universitäten und Fachhochschulen<br />
einen potentiellen Nutzen<br />
haben – so beispielsweise die „Vorlesungsräume"<br />
des Gründerzentrums der<br />
FH Heidelberg zur Kommunikation<br />
zwischen Dozenten einer Vorlesung und<br />
Ihren Studenten sowie zwischen den<br />
Studenten selbst.<br />
Im letzten Jahr wurden so den Universitäten<br />
Kassel und Hohenheim, der Hochschule<br />
Zürich Winterthur, den Fachhochschulen<br />
Heidelberg, Basel und<br />
Furtwangen sowie dem Schulzentrum<br />
Utbremen <strong>iSeries</strong>-Systeme zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Für die Dauer der Projekte stand ein<br />
<strong>iSeries</strong>-Spezialist der IBM als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung, der vor allem am<br />
Anfang auch gelegentlich vor Ort in die<br />
Institute kam und mit den Studenten<br />
und Professoren die technische Umsetzung<br />
diskutierte. Zum einen sollte so<br />
eine effiziente Einarbeitung und damit<br />
ein schneller Start der Projekte gewährleistet<br />
werden, zum anderen konnten<br />
auch Erfahrungen oder Vorschläge der<br />
Studenten schneller aufgegriffen werden.<br />
Es zeigte sich schnell, dass dieses<br />
Mentoring ein wichtiger Schlüssel zum<br />
Gelingen der Projekte darstellte.
Aktivitäten der Universitäten<br />
Eine erste Beobachtung war, dass es für<br />
Studenten und Dozenten offenbar gleichermaßen<br />
erstaunlich war, mit wie<br />
wenig spezifischem Wissen und Systemadministration<br />
man klar kam. Joachim<br />
Haydecker von der Universität Kassel,<br />
der ein IBM eServer <strong>iSeries</strong> Modell 270<br />
für die Entwicklung von e-Learning-Lösungen<br />
betreibt, beschrieb dies nach drei<br />
Monaten Erfahrung mit der neuen <strong>iSeries</strong><br />
während seines Vortrages bei der<br />
COMMON-Jahrestagung: „Das verrückte<br />
ist, das man das System selbst<br />
sehr bald nach der Installation einfach<br />
vergisst. Im alltäglichen Betrieb fällt<br />
praktisch keine weitere manuelle Administration<br />
an und man konzentriert sich<br />
automatisch ganz auf die Lösung."<br />
Da viele der teilnehmenden Professoren<br />
durch Linux auf die <strong>iSeries</strong> aufmerksam<br />
wurden, kam es auch ein wenig überraschend,<br />
dass sich Linux nicht zum eindeutigen<br />
Favoriten bei der Mehrzahl der<br />
Projekte herauskristallisierte. Häufiger<br />
kamen die Lotus Middleware und Lösungen<br />
wie Domino, Quickplace und<br />
LearningSpace zum Einsatz; sie wurden<br />
sogar nativ unter OS/400 betrieben.<br />
Begründung dafür: Die gesuchten Lösungen<br />
waren dort besonders einfach zu<br />
implementieren und die Projekte konnten<br />
so schneller umgesetzt werden.<br />
Linux<br />
Dennoch wurden (und werden) an einigen<br />
Hochschulen derzeit auch explizit<br />
Erfahrungen mit Linux auf der IBM<br />
eServer <strong>iSeries</strong> gesammelt: in der<br />
Schweiz an der Fachhochschule Winterthur<br />
in Zusammenarbeit mit dem IBM-<br />
Geschäftspartner Exogen, in Basel bei<br />
Projekten mit SuSE und RedHat oder im<br />
Fachbereich Computer & Electrical<br />
Engineering, in der FH Furtwangen bei<br />
der Migration einer Java-Lösung mit<br />
DB2 und Websphere Linux. Auch an der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
(ETH) Zürich am Department<br />
für Physik ist man sehr zufrieden mit<br />
dem Betrieb der dort angeschafften <strong>iSeries</strong>.<br />
Das Modell 270 mit Expansion<br />
Unit wird hier hauptsächlich zur Benutzerverwaltung<br />
eingesetzt. Dabei nutzt<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
man LDAP (Lightweight Directory Access<br />
Protocol), um die mehr als 3.000<br />
User zu adressieren und zu betreuen,<br />
und setzt Linux in einer separaten Partition<br />
für den Web-Server des Departments<br />
ein. Im Hintergrund arbeitet dabei<br />
ein Linux-basiertes Content-Management-System.<br />
Zur Zeit wird<br />
geplant, mit Hilfe der integrierten DB2-<br />
Datenbank, einen webbasierten Katalog<br />
für mehr als 12.000 Artikel des Fachbereichs<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Lotus Solutions (Domino,<br />
Quickplace, Learning Services):<br />
An der Universität Hohenheim bei<br />
Stuttgart konnten zahlreiche Studenten<br />
des Fachbereichs Software Engineering<br />
im Rahmen einer Semesterarbeit im<br />
letzten Jahr auf einem IBM eServer <strong>iSeries</strong><br />
Erfahrungen bei der Entwicklung<br />
von Software im Umfeld von Lotus Domino<br />
und Lotus Notes sammeln. Ziel<br />
war es, den Studenten der Fachrichtung<br />
Wirtschaftsinformatik ein Bewusstsein<br />
zu schaffen, was Programmierung und<br />
Entwicklung unter Zeit- und Erfolgsdruck<br />
bedeutet.<br />
Die Studenten bekamen ein abstraktes<br />
Thema gestellt und erhielten Schulungen<br />
für die Programmierung auf Lotus<br />
Notes und Domino. Binnen drei Monaten<br />
sollten Personal-Datenbanken, Content-Management-Lösungen,Online-Kataloge<br />
und Shopping-Websites,<br />
Projektmanagement-Software und Datenbanken<br />
mit Verbindung zum SAP<br />
Business Warehouse geschaffen werden.<br />
Den Studenten und Schülern wurde<br />
auch die Gelegenheit geboten, die kollaborative<br />
Plattform Lotus Quickplace<br />
zum Daten und Nachrichtenaustausch<br />
zu nutzen. Ebenso gab es eine Lizenz für<br />
das Real-Time-Collaboration-Tool Lotus<br />
Sametime oben drauf.<br />
Die Jury der Abschlusspräsentation war<br />
sichtlich beeindruckt, als sie eine<br />
One-Click-Shopping-Lösung für Fastfood<br />
präsentiert bekam, in der man à la<br />
Amazon einkaufen und liefern lassen<br />
konnte. Auch das Web-Portal eQuix, in<br />
dem der Bewerber sich seinen optimalen<br />
Chef suchen konnte, fand großen Anklang.<br />
Die Studenten lobten den einfa-<br />
Anzeige<br />
Aktuelles<br />
25
Aktuelles<br />
chen Umgang mit der <strong>iSeries</strong> und Lotus<br />
Domino, wodurch man mit relativ wenig<br />
technischen Kenntnissen in der Lage<br />
gewesen sei, ansprechende Ergebnisse<br />
zu erzeugen.<br />
Ein neues Projekt wurde auch schon<br />
vereinbart. So möchte das Gründerzentrum<br />
für seine Gründer mit der <strong>iSeries</strong><br />
im Rahmen eines ASP- (Application<br />
Service Provider-) Konzeptes, Tools<br />
entwickeln, die es erlauben sollen, betriebswirtschaftliche<br />
Funktionalitäten<br />
und Services – wie zentrale Datenbackups<br />
für junge Selbständige – kostengünstig<br />
remote anzubieten, so dass diese<br />
in der Gründungsphase von Aufwänden<br />
und hohen Anfangsinvestitionen<br />
für die Infrastruktur weitgehend entlastet<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Mit diesem nur kleinen Ausschnitt aus<br />
den aktuellen Projekten wird ersichtlich,<br />
dass bei den ausgewählten Instituten<br />
und Fachrichtungen die effektive Implementierung<br />
einer Lösung im Vordergrund<br />
stand – nicht die Anzahl der zu<br />
entwickelten Lines of Codes. Als angenehme<br />
Begleiterscheinung wurde von<br />
den Studenten registriert, dass durch die<br />
grafische Bedienung im Verlauf des Projektes<br />
kaum Spezialkenntnisse für Systemadministratoren<br />
erforderlich waren<br />
und der Fokus schnell zur Lösung überging.<br />
Mit den ersten Ergebnissen darf<br />
man schon einmal zufrieden sein. Geplant<br />
ist es daher, in diesem Jahr weitere<br />
Uni-Projekte zu unterstützen – diesmal<br />
vor allem mit den Schwerpunkten Websphere<br />
und wieder Linux.<br />
Der Autor Dr. Dietmar Wierzimok ist<br />
Leiter Technical Sales Support der<br />
<strong>iSeries</strong> im Bereich System Sales der<br />
IBM in Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz.<br />
IBM Deutschland Informationssysteme<br />
D-69115 Heidelberg<br />
� (+49) 06221/594406<br />
� www.ibm.de<br />
Das Schicksal des <strong>Midrange</strong>-Lastesels der IBM<br />
wird spätestens seit der eServer-Kampagne im<br />
Jahr 2000 viel diskutiert. Die Öffnung der<br />
Plattform sollte neue Wege eröffnen und bestehende<br />
Kunden für das e-Business begeistern,<br />
doch die murrten nicht zuletzt über die<br />
Kosten für interaktive Leistung. Wenig greifbar<br />
waren die Vorteile der <strong>iSeries</strong> auch für<br />
Neukunden, gefreut hat sich darüber die<br />
IBMsche Konkurrenz.<br />
Die Rufe nach neuen Wegen mit<br />
mehr Profil wurden lauter, jetzt<br />
haben sie gefruchtet: IBM hat sich den<br />
Anforderungen des Marktes angenommen<br />
und positioniert die Maschine neu,<br />
unter anderem für „e-Business on Demand“.<br />
Mit dem jüngsten Announcement<br />
sollen User-Wünsche in Erfüllung<br />
gehen, bis zu 80 Prozent verbesserte<br />
Preis/Leistung verspricht IBM, das gelte<br />
für rund 90 Prozent ihrer <strong>iSeries</strong>-Kunden.<br />
Was also macht die Maschine heute<br />
aus und wer kann wie sparen? Ian<br />
Jarman, Product Manager IBM US,<br />
weiß die Antwort...<br />
Zur Ankündigung der neuen Modelle<br />
stand der Produktmanager der internationalen<br />
Presse in Einzelgesprächen<br />
26 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Der Weg zum e-Business on Demand<br />
<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong><br />
Rede und Antwort. Man habe in den<br />
Markt hinein gehorcht, speziell in den<br />
deutschen, habe Kunden und ISVs nach<br />
ihren Wünschen befragt und sich deren<br />
Anforderungen auch zu Herzen genommen.<br />
Das Ergebnis spiegelte sich jetzt in<br />
dem wohl größten Announcement der<br />
letzten Dekade wider: Neue Server, neue<br />
Paketangebote, neue Möglichkeiten.<br />
Die beste Nachricht vorweg: Dem<br />
Wunsch nach einem „New Deal“ in<br />
Sachen Interaktives Pricing wurde entsprochen.<br />
In den Enterprise-Konfigurationen,<br />
mit denen IBM die bestehende<br />
Kundenbasis adressiert, muss für höhere<br />
interaktive Lasten nichts mehr dazu bezahlt<br />
werden. Die Kunden wollen die<br />
Vorteile der neuen Technologien nutzen<br />
– sie verlangten nach e-Business ohne<br />
Einschränkungen. „Wir helfen den Kunden<br />
dabei mit neuen Preis- und Packaging-Modellen“,<br />
so Jarman, „für<br />
e-Business on Demand.“<br />
Neue Server<br />
Insgesamt vier neue Modelle wird IBM<br />
ab 21. Februar ausliefern: Die eServer<br />
i825 (3- bis 6-Wege-Modelle) und i870<br />
(8- bis 16-Wege-Modelle) komplettieren<br />
die High-End-Liga, in der sich die i890<br />
(jetzt 16- bis 24- und 24- bis 36-Wege-Maschinen)<br />
bereits etablieren konnte.<br />
Alle High-End-Server adressieren<br />
den (gehobenen) Mittelstand und Großunternehmen,<br />
sind künftig mit Power4-<br />
Ian Jarman,<br />
<strong>iSeries</strong> Product Manager<br />
IBM eServer
Mikroprozessoren ausgestattet und unterstützen<br />
die Betriebssysteme OS/400,<br />
Windows, Linux und Unix. Kapazität<br />
nach Bedarf wird nun endlich Wirklichkeit,<br />
Leistung kann zu- und auch wieder<br />
abgeschaltet werden. Wer zu Spitzenzeiten<br />
wie dem Monatsende mehr Performance<br />
braucht, aktiviert die nötigen<br />
Ressourcen – bei der Rückkehr zum<br />
Normal Business wird auch die Rechen-<br />
Power zurückgeschraubt. Bezahlt wird<br />
nach Gebrauch: Leistung on Demand.<br />
Für wen sich temporäre Kapazitäten<br />
rechnen, bleibt individuell zu ermitteln.<br />
Ein Beispiel hat Ian Jarman bei der<br />
Hand: Bei der i825 kostet ein zusätzlicher<br />
Prozessor für immer rund 50.000<br />
US-Dollar. Wer ihn nur temporär<br />
braucht, zahlt eine Tagesmiete von<br />
1.100. Neu bei den High-End-Maschinen<br />
ist auch die Möglichkeit, Prozessoren<br />
für Linux zu aktivieren, ohne dass<br />
gleichzeitig OS/400-Lizenzgebühren<br />
anfallen. So wird Linux auf der <strong>iSeries</strong><br />
günstiger – und sicher so mancher Kunde<br />
für den Pinguin interessiert.<br />
Capacity on Demand ist eine der<br />
klassischen, Customer-Driven<br />
Features. Was die Kunden jetzt<br />
wollen, geht über das allgemeine<br />
CoD hinaus – sie fordern temporäre Kapazitäten.<br />
Wer einen Ein-Tages-Peak hat, will den<br />
auch handeln können.“<br />
Ian Jarman<br />
Als neue Einstiegsserver für kleine bis<br />
mittlere Unternehmen hat IBM die eServer<br />
i800 und i810 positioniert. Die i800<br />
ist in drei Varianten (1-Wege-Modelle)<br />
mit fester 5250 CPW-Leistung erhältlich,<br />
die i810 gibt es als 1- oder 2-Wege-Modell<br />
in Standard- oder Enterprise-Edition.<br />
Standard- oder Enterprise?<br />
Die meisten neuen Server sind als Standard-<br />
oder Enterprise-Edition erhältlich<br />
– so will IBM ihre Kunden bei der Auswahl<br />
und so letztlich auch die Implementierung<br />
von e-Business-Prozessen<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
unterstützen. Die Standard-Edition unterstützt<br />
jeweils alle gängigen Betriebssysteme,<br />
Capacity Upgrade on Demand<br />
(On/Off) und logisch-dynamische Partitionierung.<br />
OS/400 und DB2 Lizenzen<br />
sind dabei inklusive.<br />
Zur Enterprise-Edition gehören zusätzlich<br />
folgende Middle- und Groupware:<br />
DB2 Datenbank-Software, WebSphere,<br />
Lotus Quickplace und Sametime, Tivoli<br />
und Schulungsprogramme. Inklusive ist<br />
bei den i870 und i890-Modellen auch<br />
die Prozessor-Freischaltung für Linux<br />
(bis zu zehn Partitionen auf einem Prozessor)<br />
sowie ein integrierter eServer<br />
xSeries für das zentrale Management<br />
von Windows. Die Beschränkungen für<br />
interaktive 5250 CPW sind aufgehoben<br />
– die maximale Last steht ohne Zusatzkosten<br />
zur Verfügung.<br />
Mit den Standard-Editionen adressiert<br />
IBM nach Aussage von Ian Jarman insbesondere<br />
das Neukundensegment –<br />
Firmen, die zum Beispiel SAP im Einsatz<br />
haben. Hier unterstütze man die ISVs,<br />
auch mit einem aggressiven Pricing. Für<br />
die bestehende Kundenbasis sind die<br />
Enterprise-Editionen designt, das Rundum-Sorglos-Paket<br />
inklusive Software ist<br />
deutlich günstiger als der Einzelkauf.<br />
Uneigennützig möchte man diese Vertriebsstrategie<br />
dennoch nicht nennen –<br />
IBM tut letztlich das Ihre, um die hauseigenen<br />
Softwarelösungen zu promoten...<br />
On/OFF CoD<br />
Über unvorhergesehene e-Spitzengeschäfte<br />
braucht sich der <strong>iSeries</strong>-User<br />
künftig nicht mehr zu ärgern: Business<br />
Peaks bringen nicht etwa die IT zum<br />
Erliegen, sondern einzig die Maschine in<br />
Schwung. Mit den neuen Modellen bietet<br />
IBM ihren Kunden die Möglichkeit,<br />
das Herz ihrer IT nicht nur im Hinblick<br />
auf das geplante Unternehmenswachstum<br />
auszusuchen und die erforderliche<br />
Leistung nach und nach hinzuzuschalten<br />
– auch unerwartet gutem Geschäft<br />
kann der <strong>iSeries</strong>-User mit Power begegnen.<br />
Die benötigte Prozessorleistung<br />
wird künftig einfach zu- und wieder<br />
abgeschaltet, man zahlt nur, was tatsächlich<br />
„verbraucht“ ist. „Die Kunden<br />
Anzeige<br />
Aktuelles<br />
27
Aktuelles<br />
wollen die Ressourcen flexibel hin- und<br />
herschieben, das ist eines der Features<br />
des On Demand Utility Computing“, so<br />
Ian Jarman. Und: „Die <strong>iSeries</strong> ist dafür<br />
perfekt positioniert.“<br />
Insgesamt 14 „Bonus Processor Days“<br />
sind für Kunden, die Kapazität nur temporär<br />
beanspruchen, künftig inklusive<br />
und kostenlos. Dieses Modell ersetzt die<br />
vorherige Trial-Period, die Kunden vor<br />
dem Kauf zusätzlicher Prozessoren zugestanden<br />
wurde. Man achte allerdings<br />
auf die Kleinigkeiten: Zwei Wochen<br />
kostenlose Mehr-Leistung bekommt<br />
nur, wer eine 1-Prozessor-Maschine im<br />
Einsatz hat – je mehr Prozessoren desto<br />
kürzer die Kolo-Zeit...<br />
Laut IBM ist das Zuschalten von Leistung<br />
einfach, es erfolgt im laufenden<br />
Betrieb, Maschine und Applikationen<br />
bleiben davon unberührt.<br />
WebSphere wird meiner Meinung<br />
nach für die Zukunft der<br />
<strong>iSeries</strong> genau die Rolle spielen,<br />
welche die Datenbank für den<br />
Erfolg der AS/400 hatte.”<br />
Ian Jarman<br />
WebSphere Express for <strong>iSeries</strong><br />
Als ideale Lösung für den Betrieb von<br />
Webfaced-Applikationen bei KMUs<br />
positioniert IBM die Lösung WebSphere<br />
Express for <strong>iSeries</strong>. Nach der schlichten<br />
Veröffentlichung von Informationen im<br />
Web folge nun die Anbindung an das<br />
Back Office, Java-Transaktionen seien<br />
nötig. „Der WebSphere Application<br />
Server ist ein wichtiger offener Middleware-Standard<br />
für IBM. Für <strong>iSeries</strong>-<br />
User ist er das erfolgskritische Middleware-Produkt<br />
der Zukunft“, so Ian<br />
Jarman. „WebSphere wird meiner Meinung<br />
nach für die Zukunft der <strong>iSeries</strong><br />
genau die Rolle spielen, welche die Datenbank<br />
für den Erfolg der AS/400 hatte.<br />
WebSphere ist die Middleware, die<br />
Applikationen erweitert – und genau<br />
<strong>Quo</strong> <strong>vadis</strong>, <strong>iSeries</strong><br />
dieser Prozess ist es, den wir heute forcieren.“<br />
Bis dato war WebSphere eher<br />
für größere Kunden positioniert: komplex<br />
und sophisticated, auch im Hinblick<br />
auf die Performance. „WebSphere<br />
Express ist speziell auf die SMB-Kunden<br />
abgestimmt ist“, erklärt Jarman. „Wir<br />
brechen WebSphere also herunter, um<br />
die Lösung für unsere Kernzielgruppe<br />
interessanter zu machen.“ WebSphere<br />
Express for <strong>iSeries</strong> sei leicht zu verstehen,<br />
schnell zu installieren und auch die<br />
kleinen Kunden könnten sich die Lösung<br />
leisten. Sie enthält den WebSphere<br />
Development Studio Client for <strong>iSeries</strong><br />
sowie ein Telefonverzeichnis.<br />
Most wanted<br />
Generell und weltweit verkauft IBM<br />
mehr kleinere <strong>iSeries</strong>-Maschinen als<br />
echte High-End Modelle. Der deutsche<br />
Markt ist allerdings, wie der in UK, von<br />
vielen Großunternehmen geprägt, deshalb<br />
bietet Deutschland durchaus einen<br />
Markt für i-Kraft- und Leistungspakete.<br />
Auf die Frage, für welche Maschine er<br />
das größte Interesse erwarte, antwortet<br />
Ian Jarman deutlich: „Die i825 sei wohl<br />
der Favorit.“ Die Maschine treffe mit<br />
ihrer Erweiterbarkeit in Sachen Storage<br />
und Partitionierung mitten ins Herz der<br />
<strong>Midrange</strong>-Gemeinde, biete On/Off CoD<br />
und sei auch in Sachen Serverkonsolidierung<br />
geeignet. „Tatsächlich ist es so,<br />
dass wir bei der Entwicklung dieser<br />
neuen Preis- und Packaging-Angebote<br />
sogar ganz spezielle Kunden aus<br />
Deutschland im Hinterkopf hatten“, so<br />
Ian Jarman. „Und unsere Angebote sind<br />
sehr filigran auf die Kundenwünsche<br />
abgestimmt.“<br />
Zusammenwachsen<br />
Die neuen <strong>iSeries</strong>-Modelle verfügen<br />
sämtlich über Power4-Prozessoren, gut<br />
bekannt aus der Unix-Welt der pSeries.<br />
Die Technologie-Integration zwischen<br />
i- und pSeries begann 1993/94, als die<br />
Maschinen noch RS/6000 und AS/400<br />
hießen. Beide verfügten über spezifische<br />
Vorteile, die auch der jeweils anderen<br />
Kernzielgruppe zu Gute kommen sollten.<br />
Im Jahr 2000 fand eine deutliche<br />
Annäherung im Hinblick auf eine gemeinsame<br />
Entwicklung der Maschinen<br />
28 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
statt. Dieser Integrationsprozess geht<br />
inzwischen über die Prozessoren hinaus<br />
bis hin zur I/O-Infrastruktur – das Remote<br />
I/O der pSeries ist z.B. dasselbe wie<br />
der High Speed Link für die <strong>iSeries</strong>.<br />
2004 soll ein gemeinsamer Hypervisor<br />
hinzukommen, der eine weitere fundamentale<br />
Veränderung darstellt. „Wir<br />
werden dann dieselben Partitionierungs-Möglichkeiten<br />
auf der pSeries<br />
haben wie heute auf der <strong>iSeries</strong>“, so Ian<br />
Jarman, „die Maschinen kommen sich<br />
also immer näher.“<br />
IBM sehe aber immer noch einen Markt<br />
für beide, man könne das wohl mit der<br />
Herstellung von Autos vergleichen, die<br />
verschiedene Aufgaben erfüllen sollen.<br />
„Wir sehen die <strong>iSeries</strong> als sportives Utility-Modell:<br />
für verschiedene Umgebungen,<br />
in vielen verschiedenen Rollen.“<br />
Die pSeries würde wohl eher als Sportwagen<br />
durchgehen, der in einer Unix-<br />
Umgebung eine bestimmte Aufgabe<br />
übernehme.<br />
Es gibt eine wichtige Erkenntnis innerhalb<br />
der IBM erläutert der Produktspezialist:<br />
„Wenn wir unseren Kunden sagen,<br />
dass es nur eine Antwort gibt, sagen<br />
sie uns, dass sie durchaus mehrere Antworten<br />
auf ihre Probleme kennen. Zu<br />
sagen, dass wir in der Zukunft nur eine<br />
Maschine haben, würde uns in unserem<br />
Können und in unserem Marktpotenzial<br />
sehr limitieren.“<br />
Was man weiterhin tun werde, sei, die<br />
Anforderungen der Kunden zu erfüllen.<br />
„Um das zu erreichen, werden wir unsere<br />
Integrationsbemühungen und unsere<br />
Joint Investments fortführen – speziell<br />
die der pSeries und <strong>iSeries</strong>.“ Vielleicht<br />
gibt’s dann künftig „chamäleonhafte“<br />
Server: Lastesel, die sprinten können<br />
oder sportive Flitzer mit reichlich Innenraum<br />
– für Unternehmensmütter mit<br />
ganz vielen Töchtern.<br />
M.W.
Mehr als Unterstützung bei Veranstaltungen<br />
Die Firma Paul Kommunikationstechnik GmbH<br />
hat als Verwalter von IBM Demo-Equipment<br />
angefangen. Vor kurzem wurde das<br />
Unternehmen umbenannt und ist jetzt in<br />
einem neuen Bereich tätig. Hans Peter Müller,<br />
Geschäftsleitung Marketing und Controlling,<br />
stellt in einem Gespräch mit Michael Wirt die<br />
Ziele und Strategien des Unternehmens vor.<br />
Michael Wirt: Herr Müller, was hat die<br />
Firma Paul bewogen, die Entwicklung<br />
in den Bereich Business-Events zu forcieren?<br />
Hans Peter Müller: Paul Kommunikationstechnik<br />
GmbH lautet der Eintrag<br />
im Handelsregister München. Um jedoch<br />
das Angebots-Portfolio zu verdeutlichen,<br />
gibt es den „Marketing-Namen“<br />
Paul events & more. Klar zu erkennen<br />
ist, dass das Kerngeschäft im<br />
Bereich der Business-Events liegt. Die<br />
einzelnen Services für Messen, Konferenzen<br />
und entsprechende AV- und<br />
Präsentationstechnik, IT-Services, Web-<br />
Services, Rent IT, der Produkte-Mietbereich<br />
und Teilnehmerverwaltung für<br />
jegliche Form von Veranstaltungen sind<br />
stark ausgeprägte Einzelkompetenzen.<br />
Michael Wirt: Einer der Leitsätze von<br />
Paul heißt „events & more“. Was darf<br />
sich der Leser darunter vorstellen?<br />
Hans Peter Müller: „Events“ umschreibt<br />
weitgreifend das Ereignis – die<br />
Ereignisse im Geschäftsleben. Wir zäh-<br />
Hans Peter Müller,<br />
Geschäftsleitung<br />
Marketing und Controlling,<br />
Paul events & more<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Das gewisse Extra<br />
len hierzu Aktivitäten wie z.B. Ankündigungen,<br />
Messeauftritte, alle Arten von<br />
Konferenzen, große, mittlere und kleine<br />
lokale oder überregionale Business-Sessions,<br />
Schulungen, Produktdemos, firmeninterne<br />
Veranstaltungen oder gar<br />
Aktionärsversammlungen und mehr.<br />
Entscheidend ist jedoch „more“, das<br />
„Drumherum“ – beginnend mit der<br />
Diskussion von Idee, dem Eruieren des<br />
Bedarfes, dem Herausbilden einer<br />
Markt-Message und der konsequenten<br />
Umsetzung in Architektur und Technik.<br />
Ganz wichtig und gerne übersehen sind<br />
die Kleinigkeiten am Rande. Prophylaxe<br />
durch Redundanzen in der Technik –<br />
eine defekte Beamer-Lampe hat schon<br />
manche Veranstaltung im Dunkeln stehen<br />
lassen.<br />
„Damit das Erlebnis zum Ergebnis<br />
führt.“ Im Umfeld von „more“ treten<br />
die mehr als zwanzigjährige Erfahrung<br />
in Sachen Veranstaltungen und die Stärken<br />
in der Beratung der Paul GmbH<br />
deutlich in den Vordergrund und stellen<br />
einzigartige (Wettbewerbs-)Vorteile für<br />
die Kunden dar. Das „One Face to the<br />
Customer“ befreit unsere Kunden und<br />
Interessenten von lästigen Detailaufgaben,<br />
beschleunigt die Abläufe, erleichtert<br />
die Zusammenarbeit und führt somit<br />
schneller zu guten Erfolgen.<br />
Michael Wirt: Sie stellen IT-Services zur<br />
Verfügung, aber nicht nur für die IT-<br />
Branche. Welche Branchen hat die Firma<br />
Paul noch im Focus?<br />
Hans Peter Müller: Wie bereits angesprochen,<br />
sind IT-Services nur ein Bestandteil<br />
unserer Angebote. Wir alle<br />
wissen, dass heutzutage ca. 85 Prozent<br />
aller Informationen elektronisch präsentiert<br />
werden. Damit ist die Symbiose<br />
aus Präsentationsmobiliar, Accessoires<br />
und (IT-)Technik klar vorgegeben. Alle<br />
Branchen – beginnend bei A wie Auto-<br />
mobilindustrie, über M wie Maschinenbau<br />
oder Medizin, P wie Pharma oder<br />
(Anwendungs-)Programm bis zu Z wie<br />
Zahntechnik – sind bei Paul events &<br />
more vertreten. Täglich kommen neue<br />
Marktsegmente hinzu.<br />
Michael Wirt: Wie kann ein Unternehmer<br />
den ROI für die Kosten eines externen<br />
Event-Managements berechnen?<br />
Hans Peter Müller: In unseren nationalen<br />
und globalen Märkten ist es wichtiger<br />
denn je, den Kundenbestand zu sichern,<br />
aber auch neue Kunden zu gewinnen.<br />
Einzelmaßnahmen sind horrend<br />
teuer und in vielen Branchen werden<br />
Vertriebsmitarbeiter abgebaut. Kumuliert<br />
man alle Einzelmaßnahmen,<br />
kommt man sehr schnell in 6-stellige<br />
Kostensummen. Nun ist jeder Multiplikator<br />
und jede effiziente Methode willkommen,<br />
um diese Aufwendungen zu<br />
minimieren. Das tatsächliche ROI muss<br />
individuell errechnet werden, aber<br />
schon bei einer groben Schätzung sind<br />
die Vorteile klar zu erkennen.<br />
Michael Wirt: Welche Art von Web-<br />
Service bieten Sie für Events?<br />
Hans Peter Müller: Nicht ausschließlich<br />
für Events bietet die Firma Paul<br />
events & more ihre Web-Services an.<br />
Die Gestaltung von gesamten Firmenauftritten<br />
im Internet, Ergänzungen<br />
oder Teilbereiche werden von uns realisiert.<br />
Es ist doch ganz klar, dass sich<br />
Unternehmen in einer dynamischen<br />
Form, basierend auf moderner (Web-)<br />
Technik in globalen Netzen präsentieren<br />
möchten – wir realisieren das.<br />
Paul events & more<br />
D-71034 Böblingen<br />
� (+49) 07031/6415-270<br />
� www.paul-events.com<br />
Aktuelles<br />
29
Aktuelles<br />
Flexible Lösungen verbinden Mittelstand und Großindustrie<br />
Die ERP-Systeme kleiner und mittelständischer<br />
Unternehmen sind oftmals nur darauf<br />
vorbereitet, die internen Abläufe abbilden zu<br />
können. Soll das hauseigene System mit dem<br />
eines anderen Unternehmens korrespondieren,<br />
stößt es an seine Grenzen. Es besteht eine<br />
„digitale Kluft”. Auswege zur Überwindung<br />
dieser digitalen Kluft erläutert Frank Schiewer,<br />
Deutschlandchef von J.D. Edwards, im Gespräch<br />
mit Michael Wirt.<br />
Michael Wirt: Der Mittelstand ist ein<br />
interessanter Markt für Software-Anbieter.<br />
Ist das nur so, weil das Segment<br />
der großen Konzerne gesättigt ist?<br />
Frank Schiewer: Für mich – und damit<br />
natürlich J.D. Edwards – ist der Mittelstand<br />
seit jeher Kernmarkt. Ich stimme<br />
Ihnen zu, dass sich das hohe Wachstum<br />
im Segment Unternehmens-Software für<br />
Großunternehmen nicht weiter fortsetzt.<br />
Große Konzerne sind gut ausgestattet<br />
und nutzen modernste Software-Lösungen<br />
und Konzepte, um die Effizienz<br />
ihrer Prozesse kontinuierlich zu<br />
steigern. Hier ist man sich bewusst, dass<br />
man in punkto Software nicht stehen<br />
bleiben darf. Ein völlig anderes Bild ergibt<br />
sich, wenn man die mittelständische<br />
Unternehmenslandschaft betrachtet.<br />
Hier liegt das Optimierungspotential,<br />
das moderne Unternehmens-Software<br />
bietet, noch weitgehend brach.<br />
Frank Schiewer,<br />
Country-Manager<br />
J.D. Edwards<br />
Deutschland GmbH<br />
Michael Wirt: Ist der Grund dafür nicht<br />
einfach der, dass in den mittelständischen<br />
Unternehmen kein Bedarf an umfassenden<br />
Software-Lösungen besteht?<br />
Frank Schiewer: Die Automatisierung<br />
von Prozessen und der Austausch von<br />
geschäftlicher Information macht schon<br />
lange nicht mehr an der Unternehmenstür<br />
halt. Es besteht gerade die Gefahr,<br />
dass sich Teile des Mittelstandes von ihrem<br />
geschäftlichen Umfeld isolieren, weil<br />
sie aufgrund ihrer IT-Systeme nicht an<br />
der automatisierten, internetbasierten<br />
Interaktion zwischen Unternehmen teilnehmen<br />
können. Die Konzerne geben in<br />
dieser Entwicklung den Takt an. Sie fordern<br />
von ihren Zulieferern immer höhere<br />
Standards und das nicht nur bei Qualität<br />
und Preis, sondern auch verstärkt hinsichtlich<br />
der Zusammenarbeit selbst.<br />
Modernes Demand Planning, um ein<br />
Beispiel zu nennen, ist auf den Echtzeit-<br />
Input von vor- und nachgelagerten Unternehmen<br />
angewiesen. Der Mittelständler,<br />
der solchen Input liefern kann, hat im<br />
Wettbewerb entscheidende Vorteile.<br />
Michael Wirt: Der Begriff „Collaborative<br />
Commerce“ ist sehr stark mit Ihren<br />
Produkten verbunden. Welchen Stellenwert<br />
hat dieser Begriff in Ihrer Strategie?<br />
Frank Schiewer: Durch den C-Commerce<br />
wird die digitale Kluft zu einer<br />
echten Herausforderung für mittelständische<br />
Unternehmen. Die Marktsituation<br />
verschiebt sich grundlegend. Früher<br />
war jedes Unternehmen ein weitgehend<br />
geschlossenes Gebilde für sich. Heute<br />
tritt am Markt immer mehr die verzweigte<br />
Gruppe der Unternehmen, die<br />
an einer bestimmten Wertschöpfungskette<br />
beteiligt sind, als Gesamtheit auf.<br />
Automatisierte Prozesse nivellieren dabei<br />
zusehends die Grenzen zwischen den<br />
beteiligten Einzelunternehmen. Wir reden<br />
hier nicht von irgendwelchen Theo-<br />
30 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Das Reich der Mitte<br />
rien. Der C-Commerce ist längst Realität<br />
und er wird sich schnell weiter entfalten.<br />
C-Commerce ist einfach ein<br />
effektives Konzept und so etwas setzt<br />
sich durch. Wer sich dem nicht anschließt,<br />
bleibt zurück. Präzise Prognosen,<br />
minimierte Bestände, Transparenz<br />
und Effizienz der Prozesse – das sind<br />
Faktoren von existentieller Bedeutung.<br />
Michael Wirt: Das sind viele neue Anforderungen,<br />
denen sich der Mittelstand<br />
stellen muss. Gibt es überhaupt Software-Lösungen,<br />
die ihm das ermöglichen?<br />
Frank Schiewer: Das Angebot ist nicht<br />
das zentrale Problem. Die entsprechende<br />
Software ist vorhanden. Es geht darum,<br />
dass viele IT-Entscheider eine<br />
Vorstellung von modernen Systemen<br />
haben, welche nicht der Realität entspricht.<br />
Nehmen sie das Beispiel Supply<br />
Chain Management, Lösungen zur<br />
Steuerung der Wertschöpfungskette.<br />
Vor kurzem hat hier die IT-Beratung<br />
Pierre Audoin Consultants in einer<br />
Studie erhebliche Unterschiede zwischen<br />
Großindustrie und Mittelstand<br />
festgestellt.<br />
Dabei profitieren – unabhängig von ihrer<br />
Größe – alle Betriebe von der Einbindung<br />
in den Informationsfluss entlang<br />
einer Wertschöpfungskette. Vielen Mittelständlern<br />
erscheint es aber als Utopie,<br />
eine SCM-Lösung zu implementieren.<br />
Sie scheuen die Komplexität. Dabei lassen<br />
sich durch modularen Einsatz der<br />
Systeme klar abgegrenzte und sehr effektive<br />
Projekte aufsetzen. Ähnlich sieht<br />
die Situation bei e-Procurement aus, der<br />
elektronischen Beschaffung. Der Anteil<br />
der Waren und Dienstleistungen, die in<br />
Deutschland online gehandelt werden,<br />
liegt noch immer unter einem Prozent.<br />
Ausgereifte IT-Lösungen für den Mittelstand<br />
wären auch hier vorhanden, sie<br />
werden aber bislang kaum genutzt.
Michael Wirt: Wie gestaltet sich eine<br />
Unternehmens-Software, die den Ansprüchen<br />
des Mittelstandes gerecht<br />
wird?<br />
Frank Schiewer: Um die digitale Spaltung<br />
zu überwinden, bedarf es eines integrierten<br />
Systems, das technologisch ausgereift<br />
ist und ein breites Funktionsangebot<br />
für alle Geschäftsbereiche bietet.<br />
Eine modulare Struktur sollte die stufenweise<br />
Realisierung einer umfassenden<br />
C-Commerce-Lösung ermöglichen.<br />
Nach und nach können so die Geschäftsprozesse<br />
über die Grenzen des<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
eigenen Unternehmens hinaus automatisiert<br />
und damit entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />
erschlossen werden.<br />
Michael Wirt: Heißt neue Software<br />
nicht auch zwangsläufig, dass erheblich<br />
in Schnittstellen und Infrastruktur investiert<br />
werden muss?<br />
Frank Schiewer: Das ist eine Frage,<br />
von welcher Software wir sprechen.<br />
Generell kann man dies nicht so sagen.<br />
Im Gegenteil: Standardsoftware mit integrierter<br />
Enterprise Application Integration-<br />
(EAI-) Funktionalität verringert<br />
den Aufwand zur Pflege von<br />
Schnittstellen erheblich. J.D. Edwards 5<br />
hat diese Funktionalität. Und zum Thema<br />
Infrastruktur kann ich sagen, dass<br />
unsere Software plattform- und hardware-unabhängig<br />
ist. Unser System<br />
läuft in einer Installation auf mehreren<br />
Plattformen. Das macht den Anwender<br />
unabhängig und schützt bereits getätigte<br />
Investitionen.<br />
J.D. Edwards Deutschland GmbH<br />
D-64546 Mörfelden/Frankfurt<br />
� (+49) 06105/967-0<br />
� www.jdedwards.com<br />
Aktuelles<br />
31
Aktuelles<br />
<strong>Midrange</strong> Welt in den Startlöchern<br />
Neuer Veranstaltungsort, neue Rahmenbedingungen,<br />
neues Motto: Vom 21. bis 22. Mai 2003<br />
findet die bekannte <strong>Midrange</strong> Welt integriert<br />
in der neuen Messe Midvision – Fachmesse<br />
für IT-Lösungen im Mittelstand – im<br />
Kongresszentrum Karlsruhe statt. Heike Wagner,<br />
Projektleiterin von <strong>Midrange</strong> Welt und<br />
Midvision, erläutert im Gespräch mit<br />
Chefredakteur Michael Wirt das Konzept<br />
der ehemals in Frankfurt etablierten Messe<br />
und die Entwicklungsmöglichkeiten am neuen<br />
Standort Karlsruhe.<br />
Michael Wirt: Mit dem Umzug der<br />
<strong>Midrange</strong> Welt nach Karlsruhe ändern<br />
sich die Rahmenbedingungen für diese<br />
Messe. Was bietet die Region Karlsruhe<br />
und speziell das Kongresszentrum<br />
Karlsruhe den potenziellen <strong>Midrange</strong>-Welt-Ausstellern?<br />
Heike Wagner: Die im internationalen<br />
Vergleich führende Technologie-Region<br />
Karlsruhe stellt einen idealen Veranstaltungsort<br />
für die <strong>Midrange</strong> Welt dar.<br />
Hier sind zahlreiche marktführende<br />
Unternehmen der IT-Branche – wie<br />
command, HP, IBM, SAP und Seeburger<br />
– angesiedelt. Sie konzipieren spezielle<br />
Lösungen für den Mittelstand, der mit<br />
mehr als 40.000 Firmen in Industrie,<br />
Handel und Dienstleistung sowie ca.<br />
Im passenden Rahmen<br />
Heike Wagner,<br />
Projektleiterin der<br />
<strong>Midrange</strong> Welt<br />
und Midvision<br />
16.000 Handwerks- und Gewerbebetrieben<br />
im Großraum Karlsruhe stark<br />
vertreten ist.<br />
Im Kongresszentrum Karlsruhe kann<br />
sich die <strong>Midrange</strong> Welt in diesem Jahr<br />
auf einer Ausstellungsfläche von etwa<br />
6.000 m2 präsentieren. Neben der intensiven<br />
Betreuung bei Standaufbau sowie<br />
der Unterstützung der kompletten<br />
Messevorbereitung im Vorfeld und vor<br />
Ort bieten wir umfassende Servicedienstleistungen<br />
wie komplette Buchungspakete<br />
(Anreise, Hotelübernachtung,<br />
günstige Tickets für öffentliche<br />
Verkehrsmittel), Unterstützung bei der<br />
Pressearbeit sowie ein kulturelles Rahmenprogramm<br />
an.<br />
Michael Wirt: Wie viele Ausstelleranmeldungen<br />
erwarten Sie?<br />
Heike Wagner: Wir gehen davon aus,<br />
dass der Stamm der <strong>Midrange</strong>-Welt-<br />
Aussteller am Standort Karlsruhe vertreten<br />
sein wird und dass wir aufgrund<br />
der Integration der <strong>Midrange</strong> Welt in die<br />
Midvision bei der Auftaktveranstaltung<br />
2003 die Zahl der Aussteller auf ca. 100<br />
bis 120 erhöhen können.<br />
Michael Wirt: Unter welchem Motto<br />
steht die <strong>Midrange</strong> Welt in diesem<br />
Jahr?<br />
Heike Wagner: Wir haben die effektive<br />
Gestaltung von Geschäftsprozessen als<br />
Motto der diesjährigen <strong>Midrange</strong> Welt<br />
gewählt. Dies spiegelt sich zum einen in<br />
der Produktpalette an branchenüber-<br />
32 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
greifenden Lösungen (z. B. in den Bereichen<br />
Beschaffung, Produktion, Absatz,<br />
etc.) wider, zum anderen wird diese aktuelle<br />
Thematik in Fachforen und Podiumsdiskussionen<br />
behandelt. Gerade in<br />
der momentanen Wirtschaftslage ist es<br />
wichtig, dass die mittelständischen Unternehmen<br />
ihre Geschäftsprozesse optimieren,<br />
um im starken Wettbewerb bestehen<br />
zu können.<br />
Michael Wirt: Wie machen Sie die potenziellen<br />
Besucher auf die Messe aufmerksam?<br />
Welche Besucherzielgruppen<br />
werden speziell angesprochen?<br />
Heike Wagner: Wir nutzen die traditionellen<br />
Kommunikationswege wie die<br />
der Anzeigenwerbung und umfassende<br />
Presseinformationen, wenden uns aber<br />
auch über einen umfassenden<br />
Adresspool in Direktmailings an potenzielle<br />
Besucher in Deutschland, Frankreich<br />
und der Schweiz.<br />
Führende Mittelstandsverbände sind<br />
unsere Partner wie der Verband Selbständiger<br />
Unternehmer e. V. (ASU), der<br />
Baden-Württembergische Handwerkstag<br />
e.V., der Bund der Selbständigen<br />
(BDS), der Bundesverband mittelständische<br />
Wirtschaft (BVMW), der Landesverband<br />
der Baden-Württembergischen<br />
Industrie e. V. (LVI) und der Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks (ZDH).<br />
Diese Verbände und Fachzeitschriften<br />
aus den Bereichen <strong>Midrange</strong>, IT und<br />
Mittelstand unterstützen uns tatkräftig<br />
bei der zielgruppenadäquaten Aufberei-
tung der Themen sowie bei der Aussteller-<br />
und Besucherwerbung. Die Fachmesse<br />
richtet sich an Anwender, Entwickler<br />
und Nutzer von IT-Lösungen<br />
für mittelständische Unternehmen aus<br />
der Industrie, dem Handwerk wie auch<br />
dem Dienstleistungssektor aus Deutschland<br />
und dem angrenzenden Ausland.<br />
Michael Wirt: Bieten Sie den Besuchern<br />
besondere Serviceleistungen an?<br />
Heike Wagner: Ab Mitte Februar können<br />
die Besucher über ein Formular auf<br />
unserer Homepage kostenlose Eintrittskarten<br />
bestellen. Allen Besuchern ist ein<br />
Forum mit praxisorientierten Diskussionsrunden,<br />
Produktpräsentationen und<br />
Vorträgen zu aktuellen Themen zugänglich.<br />
Keynote-Veranstaltungen und ein<br />
begleitendes Kongressprogramm mit<br />
hochkarätigen Referenten geben richtungsweisende<br />
Impulse für den Mittelstand<br />
und unterstützen die jeweiligen<br />
Entscheider bei der Wahl der entsprechenden<br />
Lösung für sein Unternehmen.<br />
Michael Wirt: Im Jahr 2004 wird die<br />
<strong>Midrange</strong> Welt auf dem neuen Messegelände<br />
in Rheinstetten-Forchheim stattfinden.<br />
Wird sich dadurch die Konzeption<br />
der Veranstaltung verändern?<br />
Heike Wagner: Ja, wir werden mehr<br />
Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die<br />
neuen Messehallen mit modernsten<br />
technischen Kommunikations- und Präsentationseinrichtungen<br />
erlauben eine<br />
flexible Ausweitung der Fachmesse:<br />
Über 50.000 m² Ausstellungsfläche in<br />
vier Hallen, 10.000 m² Freigelände, ein<br />
Messe-Kongress-Center, eine Aktionshalle<br />
für Firmenpräsentationen und ein<br />
Besucher-Informationssystem stehen<br />
insgesamt zur Verfügung und bedeuten<br />
für Aussteller und Besucher noch mehr<br />
Freiraum und Komfort.<br />
Michael Wirt: Wie sieht es mit den<br />
Wachstumsmöglichkeiten der Messe<br />
aus? Wie wird Sie den neuen Rahmen<br />
ausfüllen?<br />
Heike Wagner: Sehr gut. Gerade bei<br />
Lösungen für den Mittelstand besteht<br />
ein erhöhtes Wachstumspotential, denn<br />
die mittelständischen Unternehmen haben<br />
die Notwendigkeit, ihre Geschäfts-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
prozesse durch IT-Lösungen zu optimieren,<br />
zwar erkannt, aber häufig noch<br />
nicht umgesetzt. Neue Entwicklungen<br />
und ein erweitertes Angebot an Lösungen<br />
benötigen eine Präsentationsplattform.<br />
Die Technologie-Region Karlsruhe<br />
ist in diesem Bereich sowohl für<br />
Aussteller als auch für Fachbesucher ein<br />
zentraler Standort. Für das Jahr 2004 ist<br />
ein umfangreicher, messebegleitender<br />
Kongress geplant.<br />
Michael Wirt: Was werden Sie als Veranstalter<br />
konkret in dieser Richtung<br />
unternehmen?<br />
Heike Wagner: Zielgerichtete Akquisitionsmaßnahmen,<br />
eine breite Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit sowie umfassende<br />
Marketingmaßnahmen werden<br />
selbstverständlich durchgeführt. Wie<br />
bereits in diesem Jahr werden wir uns<br />
um weitere starke Partner bemühen, die<br />
die Veranstaltung unterstützen und deren<br />
Mitglieder zur Teilnahme motivieren.<br />
Auch werden wir unsere intensive<br />
Ausstellerwerbekampagne durch gemeinsame<br />
Aktivitäten mit der Schweiz,<br />
Frankreich und der PAMINA-Region<br />
auf das angrenzende Ausland ausdehnen.<br />
Michael Wirt: Noch eine letzte Frage:<br />
Die <strong>Midrange</strong> Welt findet dieses Jahr<br />
erstmals innerhalb der neuen Messe<br />
Midvision statt. Wird <strong>Midrange</strong> Welt<br />
zur Midvision?<br />
Heike Wagner: Nein, die <strong>Midrange</strong><br />
Welt hat in der Messewelt ihren festen<br />
Platz und bildet eine ganz spezielle Nische<br />
ab. Nach bisherigen Erfahrungen<br />
ist es erforderlich, diese „Welt“ aufrechtzuerhalten.<br />
Die Integration der<br />
<strong>Midrange</strong> Welt in die parallel stattfindende<br />
Midvision liefert Synergieeffekte<br />
und öffnet den Markt der IT-Lösungen.<br />
Heike Wagner, Projektleiterin der<br />
<strong>Midrange</strong> Welt und Midvision<br />
Karlsruher Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
D-76137 Karlsruhe<br />
� (+49) 0721/3720-5123<br />
� www.midrange-welt.de<br />
� www.midvision.de<br />
Anzeige<br />
Aktuelles<br />
33
Macher der Märkte<br />
Transformation im <strong>iSeries</strong>-Segment – bei IBM<br />
dreht sich das Personalkarussell. Das nationale<br />
Geschehen wird jetzt mit Frauenpower gepusht:<br />
Petra Laißle hat die Nachfolge von Rusch-Erbe<br />
Ralf Dannemann übernommen. Auch<br />
international ist der <strong>iSeries</strong>-Club voller Leben:<br />
Buell Duncan, der <strong>iSeries</strong>-Chef und <strong>Midrange</strong>-Top-Mann<br />
der IBM in Amerika, hat sein<br />
Zepter an Al Zollar, ebenfalls langjähriger<br />
IBMler und bislang Kopf der LOTUS-Brand,<br />
übergeben. Die Zeichen stehen also auf<br />
Sturm und der wird den Markt mit neuen<br />
Server- und Preismodellen genau am<br />
21. Februar erreichen...<br />
Die Vertriebsverantwortung für IBM<br />
eServer <strong>iSeries</strong> in der Central Region<br />
hat zum 1. Januar<br />
2003 Petra Laißle<br />
übernommen. Sie löst<br />
damit Ralf Dannemann<br />
ab, der seinem<br />
Vorgänger Uwe<br />
Rusch zum Business<br />
Partner becom folgte<br />
und dort die Initiative „Skills for<br />
Growth“ unterstützen soll. Als Direktorin<br />
für den Vertrieb der eServer-Linie<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz berichtet Petra Laißle in ihrer<br />
neuen Funktion direkt an Francis Kuhlen,<br />
IBM Vice President Systems Sales,<br />
Central Region. Für die neue Herausforderung<br />
sieht IBM die Stuttgarterin<br />
bestens gerüstet: Während ihrer<br />
18-jährigen Firmenzugehörigkeit hatte<br />
sie mehrere Führungspositionen inne –<br />
zuletzt als Direktorin im Bereich Business<br />
Partner Vertrieb Deutschland.<br />
In dieser Funktion baute die 38-Jährige<br />
in direkter Zusammenarbeit mit der<br />
Mittelstandsorganisation und ibm.com<br />
das Business Partner Telecoverage-Team<br />
auf. Der gute Kontakt zu<br />
den BPs kommt Petra Laißle bei ihrer<br />
neuen Aufgabe zu Gute: 85 Prozent der<br />
integrierten Anwendungsserver <strong>iSeries</strong><br />
werden über Business Partner verkauft<br />
– der höchste Anteil unter allen eServer-Plattformen.<br />
„Dass die <strong>iSeries</strong> ein<br />
ausfallsicherer und kostensparender<br />
Alleskönner ist, sehen unsere Kunden<br />
jeden Tag. Doch die <strong>iSeries</strong> kann weit-<br />
aus mehr: Sie ist auch eine Plattform<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
die bestehende e-Business-<br />
Prozesse im Unternehmen optimieren<br />
oder eine neue Infrastruktur schaffen<br />
möchten“, kommentierte die Direktorin<br />
ihr neues Einsatzgebiet.<br />
� (+49) 01803/313233<br />
� www.de.ibm.com<br />
Al Zollar, seit 26 Jahren für IBM und<br />
bis dato als Kopf der LOTUS-Brand<br />
tätig, hat jetzt die Aufgaben von Buell<br />
Duncan übernommen. Als General<br />
Manager IBM eServer <strong>iSeries</strong> verantwortet<br />
er damit die weltweiten Geschäfte<br />
rund um die Integrationsserver<br />
von Big Blue. Ex-Frontmann Duncan<br />
ist nun für die IBM Software Group<br />
tätig. Als General Manager Developer<br />
Relations hat er die Nachfolge von Bob<br />
Timpson angetreten, der sich in den<br />
Ruhestand verabschiedet hat. Buell<br />
Duncan hatte die Leitung des <strong>iSeries</strong>-<br />
Geschäftsbereiches im Oktober 2000<br />
von Tom Jarosh übernommen und die<br />
Transformation von der AS/400 zur<br />
<strong>iSeries</strong> begleitet. Von Al Zollar erwartet<br />
man in seiner neuen Funktion insbesondere<br />
einen verstärkten Fokus auf<br />
das Channel-Segment. Zollars Aufgaben<br />
bei Lotus wurden von Ambuj<br />
Goyal übernommen, der mit 21-jähriger<br />
Firmenzugehörigkeit ebenfalls ein<br />
IBM-Veteran ist und bislang General<br />
Manager des IBM Bereiches Solutions<br />
& Strategy war.<br />
� (+49) 0711/785-0<br />
� www.ibm.com<br />
Marco Mancuso (27), seit 2000 als<br />
Leiter Marketing & Vertrieb der SOU<br />
Systemhaus GmbH<br />
& Co. tätig, hat zum<br />
1. Januar 2003 die<br />
Aufgaben des kaufmännischenGeschäftsführers<br />
in dem<br />
Schwetzinger Softwareunternehmen<br />
übernommen. Mit der neu geschaffenen<br />
Position soll das Unternehmen vor<br />
dem Hintergrund einer marktorientierten<br />
Unternehmensführung neu struktu-<br />
34 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
riert werden. Marco Mancuso wird bei<br />
SOU neben Karl Senftleber und Christian<br />
Walter die Unternehmensspitze um<br />
den kaufmännischen Bereich komplettieren.<br />
Für den Diplom-Betriebswirt<br />
stehen dabei der Auf- und Ausbau von<br />
Marketing- und Vertriebsaktivitäten,<br />
die Personalverantwortung sowie die<br />
Finanzverwaltung im Vordergrund.<br />
Seit seinem Unternehmenseintritt im<br />
Jahre 1998 war Mancuso zunächst im<br />
Vertriebsbereich bei SOU beschäftigt,<br />
ab 1999 zeichnete er sich zusätzlich für<br />
das Marketing verantwortlich, bevor er<br />
die Leitung der Marketing & Vertriebs-Abteilung<br />
übernahm.<br />
� (+49) 06202/2784-0<br />
� www.sou.de<br />
Walter Raizner (48) wurde Mitte Januar<br />
zum Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
der IBM<br />
Deutschland GmbH<br />
ernannt. Der Diplom-<br />
Kaufmann löste<br />
damit überraschend<br />
Erwin Staudt (54) ab,<br />
der jetzt den Aufsichtsratsvorsitz<br />
des<br />
Unternehmens innehat. Staudt werde<br />
sich künftig verstärkt um Beziehungen<br />
zu Kunden, insbesondere im Bereich<br />
der Politik und Verwaltung kümmern –<br />
so IBM. Die Anforderungen der externen<br />
Partner und der Öffentlichkeit an<br />
das Unternehmen hätten eine Neuaufstellung<br />
– auch des Managements –<br />
erfordert. Walter Raizner ist in seiner<br />
neuen Position für das gesamte operative<br />
Geschäft der IBM Deutschland<br />
verantwortlich. Er berichtet direkt an<br />
Mark Elliott, General Manager IBM<br />
EMEA (Europe, Middle East, Africa).<br />
Der 48-jährige Raizner gehört Big Blue<br />
seit knapp 20 Jahren an und war<br />
zuletzt als General Manager Storage<br />
Products Division für das weltweite<br />
Speichergeschäft der IBM mit Sitz in<br />
Somers (N.Y.) zuständig. In dieser<br />
Funktion hatte er die Verantwortung<br />
für rund 7.000 Mitarbeiter getragen.<br />
� (+49) 0711/785-0<br />
� www.de.ibm.com
Theo Leuze ist neuer Leiter des IBM<br />
Geschäftsbereiches IBM Global Financing<br />
(IGF). In dieser<br />
Funktion ist er für<br />
das gesamte IT-Finanzierungsgeschäft<br />
der<br />
IBM in Deutschland,<br />
Österreich und der<br />
Schweiz verantwortlich.<br />
Der langjährige<br />
Big Blue-Mitarbeiter übernahm die Position<br />
zum 1. Januar 2003 und löste<br />
damit Erwin Jung ab, der zeitgleich<br />
zum neuen Leiter der IBM Business<br />
Partner Organisation ernannt wurde.<br />
Theo Leuze sehe seine Hauptaufgabe<br />
darin, IBM Kunden den Erwerb von<br />
IT-Hardware, Software und Services<br />
durch die Bereitstellung flexibler Finanzierungslösungen<br />
zu erleichtern. So<br />
könnten auch in Zeiten angespannter<br />
Budgets notwendige IT-Projekte realisiert<br />
werden. „Unsere Stärke liegt darin,<br />
dass wir die gesamte Bandbreite an<br />
IT-Finanzierungslösungen über alle<br />
Projektkomponenten und Ländergrenzen<br />
hinweg abdecken können“, kommentierte<br />
der 40-jährige seine neuen<br />
Aufgaben. Seine Karriere bei der IBM<br />
begann Leuze 1990 als Leiter der<br />
Kreditabteilung der IBM Deutschland<br />
Kreditbank GmbH. 1995 übernahm er<br />
die Leitung von IBM Treasury<br />
Management und verantwortete das<br />
Anlagengeschäft und das Cash<br />
Management des IBM Deutschland<br />
Konzerns. 1996 wechselte Leuze zur<br />
IBM Deutschland Kreditbank, wo er<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
bis 2001 als Geschäftsführer und Leiter<br />
der Bank die Umsetzung der Finanzierungslösungen<br />
für IBM-Geschäftspartner<br />
und Kunden verantwortete. In den<br />
vergangenen zwei Jahren war Theo<br />
Leuze als Executive Assistant des Senior<br />
Vice President und General Managers<br />
von IBM Global Financing, Mark<br />
Loughridge, bei IBM in den USA tätig.<br />
� (+49) 0711/785-0<br />
� www.ibm.com/financing/de<br />
Roswitha Habersetzer (30) hat zum<br />
01. 01. 2003 die Position der „Assistentin<br />
der Geschäftsleitung“ übernommen.<br />
Ihr neuer Aufgabenbereich umfasst<br />
die organisatorische Betreuung<br />
und Kontrolle von Projekten, die Verantwortlichkeit<br />
über interne Organisationsabläufe,<br />
die Mitwirkung im Personal-<br />
und Rechnungswesen sowie die<br />
Korrespondenz der Geschäftsleitung.<br />
Roswitha Habersetzer ist seit März<br />
2000 bei K+H beschäftigt. Ihr<br />
ursprünglicher Aufgabenbereich als<br />
Marketing-Assistentin wurde rasch auf<br />
die Leitung des Marketing-Bereichs<br />
ausgeweitet. Ab 2002 wurde das<br />
Aufgabengebiet noch um die Mitarbeit<br />
bei internen- und Kunden-Projekten,<br />
der internen Organisation, der Produktentwicklung<br />
sowie der Kundenbetreuung<br />
ergänzt. Zusätzlich wurden ihr<br />
jetzt Teile der Personalverantwortung<br />
übertragen.<br />
� 089/894410-0<br />
� www.kh-software.de<br />
Macher der Märkte<br />
Jürgen Baier (45) ist seit dem 1. Februar<br />
Country Manager von Microsoft<br />
Business Solutions Deutschland – vormals<br />
Navision. Er hat damit die Position<br />
von Lars Damsgaard Andersen (44)<br />
übernommen, der das Unternehmen<br />
Ende Januar 2003 verlassen hatte. Andersen<br />
gehörte zu den drei Gründern<br />
von Navision Software in Deutschland<br />
und war seit mehr als zwölf Jahren<br />
maßgeblich am Aufbau des Deutschland-Geschäftes<br />
beteiligt. In den letzten<br />
fünf Monaten bis zu seinem geplanten<br />
Austritt aus dem Unternehmen führte<br />
er Navision als Microsoft Business<br />
Solutions weiter – künftig will er sich<br />
seinem Privatleben widmen.<br />
Jakob Schou ist ab sofort Director Sales<br />
Operations von Microsoft Business<br />
Solutions Deutschland. Der 34-jährige<br />
Däne übernimmt damit die Position<br />
von Thomas von Broich, der das<br />
Unternehmen im Dezember 2002<br />
verlassen hatte. Schou ist seit über fünf<br />
Jahren in den Bereichen Sales und<br />
Management für das Unternehmen<br />
tätig. Als Director of Global Partners<br />
war er zuletzt maßgeblich am Aufbau<br />
des internationalen Partnernetzwerks<br />
von Microsoft Business Solutions<br />
beteiligt und wird künftig direkt an<br />
Jürgen Baier berichten.<br />
� (+49) 040/899677-0<br />
� www.navision.de<br />
35
Technik & Integration<br />
Frage: Kann man mit einer SQL-Anweisung<br />
doppelte Sätze in einer Datei löschen<br />
und dabei jeweils einen als gültigen<br />
stehen lassen?<br />
Antwort: Fast alle Fragen, die mit<br />
„Kann man mit SQL…“ anfangen, sind<br />
mit „Ja“ zu beantworten; die Fragen,<br />
die sich dann allerdings stellen, z. B.<br />
nach dem „Wie“ und nach der „Dauer“,<br />
erfordern dann schon mehr Überlegung<br />
zur Beantwortung. Ich möchte an folgendem<br />
Beispiel versuchen, die Arbeitsweise<br />
zur Lösung solcher Fragen zu<br />
veranschaulichen.<br />
Doppelte Sätze – im engeren Sinne –<br />
kennt SQL nicht. Aus SQL-Sicht legt<br />
man eine Constraint für eine Datei an,<br />
wenn bestimmte Kombinationen von<br />
Werten nicht doppelt vorkommen sollen<br />
– und dann gibt es keine solche Sätze<br />
doppelt. Für ein kleines Beispiel benutze<br />
ich nun einen Kundenstamm – ein doppelter<br />
Satz soll nur dann vorliegen,<br />
wenn Vorname, Nachname und Ort<br />
gleich sind.<br />
Im ersten Schritt erstellen wir uns eine<br />
Abfrage, die uns alle Sätze liefert, für die<br />
diese Kombination mehrfach vorkommt.<br />
select * from #kunde a<br />
where 1 <<br />
Doppelte Sätze löschen, gültige stehen lassen<br />
(select count(*)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
Der Subselect in der WHERE-Klausel<br />
muss hier als zweiter Vergleichswert<br />
genommen und in Klammern gesetzt<br />
werden, damit der SQL-Interpreter zu-<br />
recht kommt. Diese Selektion reicht<br />
aber zum Löschen der doppelten Sätze<br />
noch nicht aus, da jetzt alle gelöscht<br />
würden, die doppelte haben. Es soll aber<br />
gerade immer einer stehen bleiben. Man<br />
braucht also ein weiteres Kriterium, in<br />
dem die Sätze sich unterscheiden. Dazu<br />
kann man ein hoffentlich vorhandenes<br />
Schlüsselfeld benutzen.<br />
select * from #kunde a<br />
where 1 <<br />
(select count(*)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
and kunde_id ><br />
(select min(kunde_id)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
Mit dieser Variante bekommt man alle<br />
Duplikate, jeweils ohne den Satz mit<br />
dem niedrigsten Schlüsselwert jeder<br />
Gruppe. Ist kein Schlüsselfeld vorhanden,<br />
so kann man auch die relative<br />
Satznummer verwenden. Nach Austausch<br />
der Selektion gegen die DELE-<br />
TE-Anweisung werden alle überzähligen<br />
Duplikate gelöscht.<br />
delete from #kunde a<br />
where 1 <<br />
(select count(*)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
and rrn(a) ><br />
(select min(rrn(a))<br />
from #kunde i<br />
36 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Technik-Forum<br />
Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen.<br />
Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik<br />
– an unsere eMail-Adressen dieter.bender@bender-dv.de oder redaktion@midrangemagazin.de<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
In der Löschvariante wird die relative<br />
Satznummer statt eines Schlüsselfeldes<br />
verwendet. Die Selektion lässt sich<br />
fest als View hinterlegen. So wird die<br />
DELETE-Anweisung sehr einfach.<br />
create view loeschmich as<br />
select * from #kunde a<br />
where 1 <<br />
(select count(*)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
and kunde_id ><br />
(select min(kunde_id)<br />
from #kunde i<br />
where a.vorname = i.vorname<br />
and a.nachname = i.nachname<br />
and a.ort = i.ort)<br />
Auf diese View schrumpft die Löschanweisung<br />
auf das elementare Statement<br />
„DELETE FROM loeschmich“. Die<br />
bisher bearbeitete Variante wird rekursiv<br />
ausgeführt, wegen des Rückbezuges<br />
im Subselect auf das äußere Select, was<br />
bei großen Datenbeständen zu ungünstigem<br />
Laufzeitverhalten führen kann.<br />
Die Rekursion lässt sich vermeiden mit<br />
einer anderen Logik. Ich habe dazu für<br />
das Beispiel eine kleine View angelegt,<br />
die die Schlüsselfelder, der zu löschenden<br />
Sätze liefert.<br />
create view kundedel as<br />
select kunde_id<br />
from #kunde a,<br />
(select vorname, nachname, ort<br />
from #kunde i
Anzeige<br />
group by vorname, nachname, ort<br />
having count(*) > 1<br />
) as t<br />
where a.vorname = t.vorname<br />
and a.nachname = t.nachname<br />
and a.ort = t.ort<br />
and kunde_id ><br />
(select min(kunde_id)<br />
from #kunde z<br />
where z.vorname = a.vorname<br />
and z.nachname = a.nachname<br />
and z.ort = a.ort<br />
group by vorname, nachname, ort)<br />
Hier wird eine Join-Operation zum Ersetzen<br />
der Rekursion verwendet. Um<br />
diese Operation performant zu machen,<br />
empfiehlt es sich, einen entsprechenden<br />
Zugriffspfad sicher zu stellen. Dies geschieht<br />
mit der Erstellung eines passenden<br />
Indexes.<br />
CREATE INDEX kundedup<br />
ON #KUNDE<br />
(VORNAME,<br />
NACHNAME,<br />
ORT)<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Das Löschen der Duplikate erfolgt jetzt<br />
mittels einer einfachen SQL-Anweisung<br />
unter Verwendung einer IN-Klausel.<br />
delete from #kunde<br />
where kunde_id in<br />
(select * from kundedel)<br />
Nach SQL-Standard geht dies auch<br />
ohne Erstellung einer View mittels einer<br />
geschachtelten SQL-Konstruktion, die<br />
bei meinem PTF-Stand allerdings zu Interpretationsschwierigkeiten<br />
des SQL-<br />
Interpreters führte.<br />
delete from #kunde<br />
where kunde_id in<br />
(select kunde_id<br />
from #kunde a,<br />
(select vorname, nachname, ort<br />
from #kunde i<br />
group by vorname, nachname, ort<br />
having count(*) > 1<br />
) as t<br />
where a.vorname = t.vorname<br />
and a.nachname = t.nachname<br />
and a.ort = t.ort<br />
and kunde_id ><br />
Technik & Integration<br />
(select min(kunde_id)<br />
from #kunde z<br />
where z.vorname = a.vorname<br />
and z.nachname = a.nachname<br />
and z.ort = a.ort<br />
group by vorname, nachname, ort))<br />
Neben ein wenig SQL kann man an<br />
diesem Beispiel auch lernen, dass SQL<br />
auf der AS/400 mittlerweile so richtig<br />
Spaß macht, selbst dann, wenn die Qualität<br />
und Performance des Datenbanksystems<br />
noch nicht immer Schritt hält<br />
mit dem Stand der Technik, wie man ihn<br />
von anderen Datenbankimplementierungen<br />
gewohnt ist. Da ist sicher noch<br />
Handlungsbedarf seitens des Herstellers,<br />
wenn die AS/400 als reiner Datenbankserver<br />
weiter Fuß fassen will.<br />
Den Autor Dieter Bender erreichen<br />
Sie unter der e-Mail-Adresse:<br />
> dieter.bender@midrangemagazin.de<br />
37
Technik & Integration<br />
Anzeige<br />
Servicefreundlichkeit mit AIX und dem Inventory Scout<br />
Seit mehr als 10 Jahren liefert IBM mittlerweile<br />
sein Betriebssystem AIX (Advanced<br />
Interactive eXecutive) als Standard für seine<br />
eServer vom Typ pSeries aus. In dieser Zeit ist<br />
es zu einem der stabilsten, leistungsfähigsten<br />
und umfangreichsten Betriebssysteme gereift.<br />
Von Anfang an wurde dabei ein Augenmerk<br />
auf die Schnittstelle zum Administrator gelegt.<br />
Ein Systemverwalter muss im Umfeld<br />
immer stärker wachsender Ansprüche<br />
und Aufgabengebiete in der Lage<br />
sein, mit möglichst geringem personellen<br />
Aufwand seine täglichen Aufgaben optimal<br />
verrichten zu können. Ein Punkt bei<br />
Weg durch die Daten<br />
dieser Arbeit ist dabei die Pflege seiner<br />
Systeme, insbesondere neue Software<br />
und Hardware betreffend. Automatismen<br />
auf der Ebene des Betriebssystems,<br />
die möglichst viele Aufgaben zusammenfassen<br />
sind dabei unerlässlich. Zu diesem<br />
Zweck beinhaltet das Betriebssystem<br />
AIX kostenfreie Tools, die diese<br />
Arbeit vereinfachen und optimieren<br />
können. In diesem Artikel soll ein Fokus<br />
auf diese Tools gelegt werden.<br />
Hardware<br />
IBM pSeries-Systeme sind hochrobuste<br />
Unix-Systeme, die eine sehr hohe Verfügbarkeit<br />
und Leistungsfähigkeit beim<br />
Hochleistungsmodell p690 beginnend<br />
bis hin zu den kleineren p610 Systemen<br />
haben. Die Hardware besteht aus hochwertigen<br />
Komponenten, die teilweise<br />
nur für diese Rechner entwickelt werden.<br />
Zur ständigen Kontrolle der Funktionen<br />
dieser Maschinen beinhaltet jedes<br />
System einen so genannten Serviceprozessor.<br />
Dieser Serviceprozessor ist eigentlich ein<br />
vollständiger kleiner Rechner im Rechner.<br />
Dieser wird von seinem Betriebssystem,<br />
der Firmware, gesteuert. Mit diesem<br />
Serviceprozessor lassen sich umfangreiche<br />
Diagnosen selbst im<br />
ausgeschalteten Zustand der Maschine<br />
durchführen. Im laufenden Betrieb steht<br />
der Serviceprozessor im ständigen Dialog<br />
mit dem Betriebssystem und kann<br />
Probleme direkt an dieses berichten und<br />
zusammen mit ihm zum Beispiel als defekt<br />
erkannte Prozessoren im laufenden<br />
Betrieb entfernen. Diese Überwachungsfunktionen<br />
laufen proaktiv, das bedeutet,<br />
dass ständig Überprüfungen der<br />
wichtigsten Komponenten im laufenden<br />
Betrieb durchgeführt werden. Aber<br />
nicht nur der Serviceprozessor des Rechners<br />
hat seine eigene Software. Nahezu<br />
in jeder Hardwarekomponente eines<br />
38 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
pSeries-Systems ist eine Firmware<br />
(BIOS) vorhanden, so zum Beispiel in<br />
den integrierten Festplatten, dem CD-<br />
oder DVD-Laufwerk, den Adapterkarten<br />
und den so genannten Backplanes.<br />
Software zum Betreiben dieser Komponenten<br />
ist schon immer nötig gewesen,<br />
in der Vergangenheit war man als Kunde<br />
jedoch nicht ohne weiteres in der<br />
Lage, von in Bezug auf Geschwindigkeit,<br />
Zuverlässigkeit oder Benutzbarkeit<br />
optimierten Updates zu profitieren.<br />
Die Problematik bei der Aktualisierung<br />
der Komponenten ist, dass man in einem<br />
typischen Rechenzentrum im Allgemeinen<br />
eine Vielzahl von aktuellen und älteren<br />
pSeries-Systemen findet, die mit<br />
einer Vielzahl von unterschiedlicher<br />
Hardware bestückt sind. Die Pflege all<br />
dieser Firmware ist mit manuellem Aufwand<br />
nur sehr schwer durchzuführen.<br />
Um diese Problematik zu adressieren<br />
und dabei ein einheitliches Tool zu haben,<br />
was mit dem System geliefert wird,<br />
stellt IBM den Inventory Scout zur Verfügung.<br />
Dieser kann sowohl vollautomatisch<br />
als auch manuell vom Kunden<br />
eingesetzt werden. Die Funktionsfähigkeit<br />
des Programms wird im folgenden<br />
Abschnitt beschrieben.<br />
Der Inventory Scout<br />
Der Inventory Scout ist ein von IBM zur<br />
Verfügung gestelltes kostenfreies Produkt,<br />
das mit AIX5L und AIX 4.3.3 seit<br />
Oktober 2000 mitgeliefert wird und für<br />
ältere Versionen des Betriebssystems<br />
bis AIX 4.1.5 kostenfrei unter http://te<br />
chsupport.services.ibm.com/server/<br />
aix.invscoutMDS bezogen werden<br />
kann. Neben den optionalen Sprachpaketen<br />
besteht das Produkt aus zwei<br />
Dateigruppen: dem eigentlichen Inventory<br />
Scout (invscout.rte) und der logischen<br />
Datenbank (invscout.ldb), wie in<br />
der Tabelle 1 abgebildet.
oland@Nina:/var/adm/invscout > lslpp -L invscout.*<br />
Fileset Level State Type Description (Uninstaller)<br />
---------------------------------------------------------------------------invscout.ldb<br />
1.4.1.0 C F Inventory Scout Logic Database<br />
invscout.msg.de_DE.rte 1.2.0.0 C F Inventory Scout Messages – German<br />
invscout.msg.en_US.rte 1.2.0.0 C F Inventory Scout Messages – US<br />
invscout.rte 1.4.1.0 C F Inventory Scout Runtime<br />
Tabelle 1<br />
Abbildung 1<br />
Abbildung 2<br />
Abbildung 3<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Die Software wird mit den unter AIX<br />
üblichen Prozeduren, zum Beispiel dem<br />
abgebildeten komfortablen Web-based<br />
System Manager (WebSM), installiert<br />
(Abbildung 1).<br />
Hierbei werden die Programme „/usr/<br />
sbin/invscout“, „/usr/sbin/invscoutd“,<br />
das Verzeichnis „/var/adm/invscout/“<br />
und darin die Datei „invs.ldb“ installiert.<br />
Nach der Installation kann die<br />
Software auf zwei verschiedene Arten<br />
genutzt werden:<br />
Durch den manuellen Aufruf des Programms<br />
„invscout“ wird eine Berichtsdatei<br />
in dem Verzeichnis „/var/adm/<br />
invscout/“ angelegt, die den Namen des<br />
Rechners mit der Dateiendung „.mup“<br />
enthält. Ist der Hostname des Rechners<br />
zum Beispiel „Nina“, so wird eine Datei<br />
„Nina.mup“ erstellt. Über die Optionen<br />
„-r“ kann die Ausgabe auch zusätzlich<br />
auf dem Bildschirm erscheinen. In dieser<br />
Berichtsdatei sind alle relevanten Informationen<br />
über die vorhandene Firmware<br />
aller bekannten Komponenten<br />
enthalten. Die Datei ist mit einem beliebigen<br />
Texteditor lesbar. Hat man mehrere<br />
Server, so besteht die Möglichkeit,<br />
diese Dateien von dem gesamten Cluster<br />
in eine Berichtsdatei zu konsolidieren.<br />
Hierzu bietet der Inventory Scout die<br />
Option „invscout -c“ an. Dabei wird im<br />
Verzeichnis „/var/adm/invscout/“ eine<br />
Datei „invs.con.mup“ erzeugt. Eine direkt<br />
erzeugte oder konsolidierte Berichtsdatei<br />
kann zu einem beliebigen<br />
Rechner transferiert und mit einem<br />
Webbrowser auf die Seite https://techsu<br />
pport.services.ibm.com/server/aix.invsc<br />
outMDS?filename=upload.html über<br />
eine sichere SSL-Verbindung zu IBM<br />
geladen werden (Abbildung 2).<br />
Die übermittelten Informationen werden<br />
mit einer internen Datenbank ver-<br />
Technik & Integration<br />
glichen und ausgewertet, danach wird<br />
dem Benutzer eine neue Webseite präsentiert,<br />
in der die potentiellen Updates<br />
und die aktuell vorhandene Hardware<br />
übersichtlich dargestellt wird. Weiterhin<br />
sind alle relevanten Links zu allen möglichen<br />
Aktualisierungen der Firmware<br />
aufgelistet, die dann bequem auf den<br />
lokalen Rechner geladen werden können.<br />
Dies ist beispielhaft in der folgenden<br />
Abbildung 3 zu sehen.<br />
Neben der oben beschriebenen Prozedur<br />
kann auch ein Hintergrundprozess (Dämon)<br />
gestartet werden, der automatisch<br />
die Funktion der Erstellung der aktuell<br />
vorhandenen Firmware auf Anfrage<br />
durchführt. Dieser „invscoutd“-Dämon<br />
wird mit „/usr/sbin/invscoutd /var/adm/<br />
invscout/invscoutd.log“ gestartet und<br />
verwendet eine Berichtsdatei<br />
(invscoutd.log) zur Protokollierung aller<br />
Vorgänge. Idealerweise wird er in der<br />
„inittab“ des Systems verankert, damit<br />
er nach einem Neustart direkt wieder<br />
zur Verfügung steht. Dieser Dämon<br />
Anzeige<br />
39
Technik & Integration<br />
stellt eine Verbindung auf Socket-zu-<br />
Socket-Basis zur Verfügung, wobei ein<br />
Pseudo-MIME-Protokoll zum Einsatz<br />
kommt. Die Verwendung des Dämonen<br />
ist sicher, da er für seine Serviceanfragen<br />
Prozesse als Nutzer „invscout“ startet<br />
und nicht als „root“. In dem Moment,<br />
wo man die IBM Webseite http://techsu<br />
pport.services.ibm.com/server/aix.invsc<br />
outMDS?filename=mds.isc.html besucht,<br />
wird ein Java-Applet gestartet,<br />
mit dem man sich über eine verschlüsselte<br />
SSL-Verbindung mit dem lokalen<br />
Rechner verbinden kann. Hierbei können<br />
auch mehrere Rechner angegeben<br />
werden. Dabei wird der Inventory Scout<br />
Dämon auf den lokalen Maschinen angesprochen,<br />
der seinerseits die Firmwarestände<br />
der erkannten Hardwarekomponenten<br />
ausliest und übermittelt.<br />
Auch hier wird die oben beschriebene<br />
Webseite mit den entsprechenden Informationen<br />
über aktuelle Versionen erstellt.<br />
Der komplette Vorgang ist im<br />
Diagramm in Abbildung 4 beschrieben.<br />
Anzeige<br />
Weg durch die Daten<br />
Neben der Erstellung von Microcode-Informationen<br />
kann mit der gleichen Software<br />
auch eine Datei generiert werden,<br />
die die Vital Product Data (VPD) des<br />
Systems ermittelt. Diese VPD-Daten sind<br />
von Bedeutung, wenn ein Kunde ein bestehendes<br />
System um Komponenten erweitern<br />
möchte (in IBM-Terminologie:<br />
ein so genanntes MES-Update). Diese<br />
Datei wird mit „invscout -v“ erzeugt<br />
und in dem Verzeichnis „/var/adm/<br />
invscout/“ abgelegt. Die Datei erhält den<br />
Namen des Rechners, erweitert um die<br />
Endung „.vup“; d.h., wie in dem oben<br />
genannten Beispiel für einen Rechner<br />
mit Hostnamen „Nina“ wird eine Datei<br />
„Nina.vup“ erzeugt. Diese Datei kann<br />
wiederum mit Dateien anderer Rechner<br />
auf die bereits beschriebene Weise konsolidiert<br />
werden. Die einzelne oder konsolidierte<br />
Datei kann durch Aufruf der<br />
IBM Webseite https://techsupport.servic<br />
es.ibm.com/server/aix.invscoutVPD mit<br />
einer sicheren Verbindung an IBM übertragen<br />
werden. Dort wird die Informati-<br />
40 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Abbildung 4<br />
on in die zentrale Datenbank eingepflegt<br />
und erlaubt dem IBM-Team bei zukünftigen<br />
Aktualisierungen des Systems mit<br />
den aktuellsten Konfigurationsdaten zu<br />
arbeiten. Neben dem Betrieb als einzelstehendes<br />
Tool ist der Inventory Scout<br />
weiterhin ein wesentlicher Bestandteil<br />
der erweiterten Service-Funktionalität,<br />
die die Hardware Management Console<br />
for pSeries (HMC) Kunden zur Verfügung<br />
stellt, die einen IBM pSeries Server<br />
p690, p670 oder p630 (bei dem Einsatz<br />
einer p630 und einer HMC gelten be-
stimmte Einschränkungen, die der aktuellen<br />
Ankündigung zu entnehmen sind.<br />
(www.de.ibm.com/eserver/pseries/) betreiben.<br />
Diese Server verfügen über die<br />
Möglichkeit, logische Partitionen<br />
(LPARs) einzurichten und damit mehrere<br />
Betriebssysteme unabhängig voneinander<br />
in einem Rechner zu betreiben.<br />
Die HMC ist als geschlossenes System<br />
zur Bedienung aller Hardware relevanten<br />
Funktionen vorgesehen. Auf der<br />
HMC residiert ein zentraler Inventory<br />
Scout, der in Kontakt mit den in den<br />
verschiedenen Partitionen der Rechner<br />
installierten Inventory Scouts steht. Er<br />
stellt unter anderem die Funktionalität<br />
zur Verfügung, die Dämonen auf allen<br />
Partitionen starten zu können. Außerdem<br />
kann er von zentraler Stelle aus sowohl<br />
die Microcode-Informationen, als<br />
auch die Vital Product Data konsolidiert<br />
einsammeln und zum Beispiel auf Diskette<br />
ablegen. Hierbei wird der Benutzer<br />
durch einen komfortablen Konfigurationsassistent<br />
unterstützt. Als strategisches<br />
Produkt wird der Inventory Scout<br />
in kommenden Versionen Erweiterungen<br />
in der Funktionalität erhalten.<br />
Der Service Focal Point und<br />
der Service Agent<br />
Eine weitere Funktion der HMC ist die<br />
Bereitstellung eines zentralen Punktes,<br />
an dem Serviceereignisse eintreffen: der<br />
Service Focal Point (SFP). Diese Ereignisse<br />
können von bis zu acht an die<br />
HMC angeschlossenen Servern mit jeweils<br />
bis zu 16 Partitionen stammen.<br />
Diese Informationen werden auf der<br />
HMC zusammengefasst. Dabei wird<br />
darauf geachtet, dass doppelt gemeldete<br />
Probleme nur einfach erscheinen. Solche<br />
Probleme können beispielsweise dadurch<br />
auftauchen, dass mehrere logische<br />
Partitionen, die alle auf einer<br />
Hardware laufen, eine Störung in der<br />
Stromversorgung oder den Ausfall eines<br />
Lüfters erkennen und melden. Da dieses<br />
Ereignis aber nur einmal aufgetreten ist,<br />
reicht eine einfache Protokollierung<br />
vollständig aus. Die von dem SFP gesammelten<br />
Daten werden an eine weitere<br />
Software, den Service Agent, weitergeleitet.<br />
Dieses Programm ist bereits aus<br />
der pSeries-Welt bekannt und ist als<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Nachfolger des ServiceDirectors für die<br />
automatische Weiterleitung von Problemen<br />
an das IBM-Servicezentrum zuständig.<br />
Der Service Agent kann separat auf<br />
jeder pSeries-Maschine eingesetzt werden.<br />
Auch auf einer Control Workstation<br />
(CWS), wie man sie im Umfeld eines<br />
Cluster 1600 findet, kommt der<br />
Service Agent zum Einsatz. Auf der<br />
HMC werden die eingehenden Probleme<br />
bewertet und je nach Wichtigkeit<br />
kann automatisch über ein angeschlossenes<br />
analoges Modem, über eine öffentliche<br />
Telefonleitung ein Anruf an<br />
das IBM-Serviceteam erfolgen, das sich<br />
dann mit dem Kunden direkt in Verbindung<br />
setzen und das weitere Vorgehen<br />
besprechen kann. Die Information wird<br />
zu einem so frühen Zeitpunkt ermittelt,<br />
dass in den allermeisten Fällen eine präventive<br />
Maßnahme ergriffen werden<br />
kann. Der Anschluss an das Telefonnetz<br />
stellt kein Sicherheitsrisiko dar, da das<br />
Modem so konfiguriert ist, dass es nur<br />
nach außen telefoniert, eingehende Anrufe<br />
aber keinesfalls annimmt. Des<br />
Weiteren ist auf der HMC kein Prozess<br />
(getty) zur Annahme von Logins auf<br />
dem Anschluss konfiguriert, sodass<br />
selbst ein Einbruch in das Modem keinen<br />
Erfolg bringen würde. Die von dem<br />
SFP und dem Service Agent gesammelten<br />
Informationen lassen sich komfortabel<br />
über die WebSM-basierte grafische<br />
Oberfläche der HMC auslesen. Mit den<br />
hier vorgestellten Tools lassen sich alle<br />
hardwarerelevanten Aktualisierungen<br />
durchführen.<br />
Unterstützung des Services<br />
durch das Betriebssystem<br />
AIX stellt zur Durchführung und Diagnose<br />
von Aktualisierungen eine Vielzahl<br />
von Programmen zur Verfügung, mit<br />
denen Probleme erkannt, Aktualisierungen<br />
eingespielt und Informationen erstellt<br />
werden können. Zur Diagnose<br />
stellt das System neben dem Fehlerprotokoll<br />
(Errorlog), in dem alle auftretenden<br />
Probleme berichtet werden, das<br />
Programm „diag“ zur Verfügung, mit<br />
dem einzelne Komponenten oder das<br />
ganze System in verschiedenen Tiefen<br />
analysiert werden kann. Hierbei können<br />
Probleme meist sehr schnell erkannt Anzeige<br />
Technik & Integration<br />
41
Technik & Integration<br />
werden. Für tiefer gehende Analysen,<br />
die von dem IBM-Team durchgeführt<br />
werden müssen, steht das Tool „snap“<br />
zur Verfügung. Dieses Programm sammelt<br />
alle wesentlichen Informationen<br />
über das laufende System ein und stellt<br />
diese in einem Archiv zusammen, was<br />
an IBM geschickt und dort analysiert<br />
werden kann. Für Updates des Systems,<br />
die nicht von IBM-Servicetechnikern<br />
durchgeführt werden sollen oder müssen,<br />
können Aktualisierungen der Firmware<br />
über das „update_flash“-Programm<br />
vorgenommen werden. Auf<br />
Softwareseite werden die Programme<br />
„lslpp“ zur Anzeige der installierten<br />
Software und „installp“, „rpm“ beziehungsweise<br />
„geninstall“ zur Aktualisierung<br />
von Softwarekomponenten verwendet.<br />
Auf die Pflege der installierten<br />
Software wird im nächsten Abschnitt<br />
eingegangen.<br />
Aktualisierungen von AIX<br />
Eine Stärke des Betriebssystems AIX ist<br />
seine ständige Pflege durch IBM, insbesondere<br />
für verschiedene Versionen –<br />
auch für ältere. Hierbei wird ein einmal<br />
verfügbares Release weiterhin aktualisiert,<br />
im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen,<br />
wo Aktualisierungen nur<br />
durch eine völlig neue Version zu erreichen<br />
sind. Aktualisierungen können aus<br />
mehreren Gründen nötig sein; so ist die<br />
Unterstützung neuer Hardware oder<br />
neuer Funktionalität, die Optimierung<br />
der Leistung oder die Beseitigung eines<br />
Problems ein üblicher Grund. IBM stellt<br />
für AIX dabei mehrere Möglichkeiten<br />
zur Verfügung, die hier am aktuellen<br />
AIX5L betrachtet werden. AIX5L – beispielsweise<br />
in der Version 5.1 – wird als<br />
Satz von CDs üblicherweise bei der Lieferung<br />
einer neuen Maschine oder durch<br />
Bestellung des Kunden als Basisversion<br />
ausgeliefert. Diese Basisversion enthält<br />
auch bereits bekannte Updates. Das<br />
Betriebssystem besteht dabei aus einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Pakete, die<br />
eine feingranulare Anpassung des Systems<br />
an die geforderten Aufgaben erleichtert.<br />
Im Zuge regelmäßiger Softwarepflege<br />
stellt IBM üblicherweise im<br />
halbjährlichen Rhythmus – bei Bedarf<br />
auch öfter – so genannte Maintenance<br />
Weg durch die Daten<br />
Level zur Verfügung. Diese stellen eine<br />
aktualisierte Version der Pakete des Betriebssystems<br />
zur Verfügung, die sich<br />
seit der letzten Veröffentlichung eines<br />
Maintenance Levels geändert haben.<br />
Für AIX 5.1 erschien zum Beispiel im<br />
April 2002 der Maintenance Level 2;<br />
Maintenance Level 3 wird für Oktober/<br />
November 2002 erwartet. Darüber hinaus<br />
können wöchentlich aktualisierte<br />
Versionen einzelner Pakete des Betriebssystems<br />
über das Internet oder per FTP<br />
bezogen werden. Diese Pakete werden<br />
dann sofort zur Verfügung gestellt,<br />
wenn sie zeitkritische oder komplexe<br />
Probleme beseitigen oder die Leistung<br />
des Systems deutlich erhöhen können.<br />
Der bequemste Weg ist hierbei das elektronische<br />
Zentrum zur Verteilung von<br />
Softwareaktualisierungen (Electronic<br />
Fix Delivery Center), erreichbar über<br />
die Internetseite:<br />
http://techsupport.services.ibm.com/<br />
server/nav?fetch=fdca.<br />
Hier kann auf übersichtliche Art und<br />
Weise entweder nach einzelnen Aktualisierungen<br />
anhand der Pakete (Fileset)<br />
oder nach der Aktualisierung (PTF) gesucht<br />
werden; es können komplette<br />
Maintenance Level geladen oder die<br />
aktuellsten verfügbaren Fixe aus einer<br />
Liste ausgewählt werden. Hierbei ist<br />
auch zum Beispiel die Auswahl aller<br />
neuen Versionen im aktuellen oder letzten<br />
Monat möglich. Weiterhin kann eine<br />
Datei hochgeladen werden, die Auskunft<br />
über die auf der Maschine installierten<br />
Pakete liefert. Somit werden nur<br />
die nötigen Aktualisierungen zusammengestellt,<br />
was die Anzahl der zu<br />
transferierenden Dateien wesentlich reduzieren<br />
kann. Eine solche Datei kann<br />
mit dem Kommando „lslpp -Lc“ erzeugt<br />
werden. Für Kunden, die eine Auslieferung<br />
auf einem physikalischen Medium<br />
bevorzugen, können zusätzlich CDs mit<br />
den aktuellsten Fixen geordert werden.<br />
Um ständig auf dem neuesten Stand der<br />
verfügbaren Software zu bleiben, besteht<br />
die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von<br />
Mailing-Listen auszuwählen, die man<br />
abonnieren kann und die dann über<br />
Aktualisierungen informieren. Hiermit<br />
bietet sich ein komplettes System, mit<br />
42 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
dem mit minimalem Aufwand auf einem<br />
aktuellen Betriebssystemstand lange<br />
nach der Installation geblieben werden<br />
kann. Für Benutzer, die gezielt nach bestimmten<br />
Aktualisierungen suchen, bietet<br />
sich als Alternative weiterhin der Weg<br />
über FTP (File Transfer Protocol) mit<br />
dem Server „service.boulder.ibm.com“<br />
oder „ftp.software.ibm.com“ an. Hier<br />
können die aktuellen Versionen der Pakete<br />
und die Maintenance Level von AIX<br />
ebenfalls geladen werden. Dies ist auch<br />
mit automatischen Skripten möglich.<br />
Die erhaltenen Pakete – durch die oben<br />
beschriebenen Methoden – lassen sich<br />
im laufenden Betrieb in das System einspielen,<br />
wobei wahlweise ältere Versionen<br />
erhalten werden können, so dass<br />
man jederzeit auf einen alten Softwarestand<br />
zurück kann. In einigen wenigen<br />
Fällen ist ein Neustart des Rechners zu<br />
einem beliebig späteren Zeitpunkt nötig,<br />
damit die Aktualisierung vollständig<br />
aktiv wird. Dies ist bei kritischen Produkten,<br />
wie dem Kernel nötig, um die<br />
Konsistenz des Betriebes zu gewährleisten.<br />
So lässt sich die Software mit niedriger<br />
Downtime stetig pflegen.<br />
Fazit<br />
IBM stellt mit seinem Betriebssystem<br />
AIX und den Programmen Inventory<br />
Scout und Service Agent gemeinsam mit<br />
einer benutzerfreundlichen Internetpräsenz<br />
jedem Kunden die Möglichkeit zur<br />
Verfügung, seine pSeries-Systeme mit<br />
minimalem Aufwand in der aktuellsten<br />
Version – sowohl die Software als auch<br />
die Hardware betreffend – zu betreiben.<br />
Der Benutzer profitiert damit von den<br />
ständigen Weiterentwicklungen, die<br />
IBM in seine Produkte einfließen lässt.<br />
Autor: Roland Kunz, Web Server Sales,<br />
FTSS, Presales Technical Support,<br />
Roland_Kunz@de.ibm.com<br />
IBM Deutschland<br />
Informationssysteme GmbH<br />
D-70560 Stuttgart<br />
� (+49) 0711/785-0<br />
� www.ibm.de
Optimierte Datenbank-Connectivity für IBM WebSphere<br />
Performant arbeitende Java-Applikationen<br />
zu erstellen, ist eine Wissenschaft für sich.<br />
Ist gar der Zugriff auf eine Datenbank<br />
erforderlich, ist eine weitere Komponente zu<br />
berücksichtigen: Java Database Connectivity<br />
(JDBC) Function Calls. Werden einige<br />
grundlegende Richtlinien berücksichtigt, lassen<br />
sich JBDC-fähige WebSphere-Anwendungen<br />
deutlich beschleunigen.<br />
Compiler-Warnungen bei schlecht<br />
geschriebenem Code existieren<br />
nicht. Zudem sind auch keine Datenbank-Tools<br />
auf dem Markt verfügbar,<br />
die Datenbank-Requests ermitteln, die<br />
das gesamte System langsamer machen.<br />
Daher ist die Optimierung von Datenbank-Zugriffen<br />
ein sehr ehrgeiziges<br />
Vorhaben. Halten sich Entwickler jedoch<br />
an bestimmte Vorgaben, lassen sich<br />
sehr effiziente, unter IBM WebSphere<br />
laufende JDBC-Anwendungen erstellen.<br />
Verwendung von Datenbank-<br />
Metadaten<br />
Die oberste Regel ist der zurückhaltende<br />
Umgang mit Datenbank-Metadaten:<br />
Auch wenn es nahezu unmöglich ist, in<br />
einer WebSphere-Applikation keine<br />
Datenbank-Metadaten zu verwenden,<br />
kann die Performance dennoch deutlich<br />
durch einen wohl dosierten Einsatz derartiger<br />
Methoden verbessert werden.<br />
Um alle benötigten Information einer<br />
Ergebnisspalte zusammenzutragen,<br />
muss ein JDBC-Treiber möglicherweise<br />
eine Reihe von Queries, Subqueries und<br />
Joins ausführen. Die Abarbeitung dieser<br />
Serie von SQL-Abfragen braucht Zeit.<br />
Abhilfe schafft hier die Zwischenspeicherung<br />
von Ergebnissen.<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Auch mit Null-Argumenten und Suchmustern<br />
sollte sehr vorsichtig umgegangen<br />
werden. Der ungezügelte Einsatz<br />
führt sehr schnell zu Datenmengen, die<br />
niemand braucht und die zudem noch<br />
die Netzbelastung unnötig anschwellen<br />
lassen. Diese Probleme können vermieden<br />
werden, wenn die Datenbank-Metadaten-Methoden<br />
von Anfang an<br />
möglichst viele Non-Null-Argumente<br />
enthalten.<br />
Dummy Queries statt<br />
getColumns<br />
Angenommen, in einer Anwendung hat<br />
der Benutzer die Wahl, welche der Spalten<br />
einer relationalen Tabelle er weiter<br />
bearbeiten will. Sollte er die Applikation<br />
„getColumns“ verwenden, um eine Ergebnismenge<br />
zu erhalten, oder besser<br />
eine vordefinierte Dummy Query unter<br />
Nutzung von „getMetaData“? Die beiden<br />
Listings verdeutlichen die Optionen<br />
(siehe Abbildung 1).<br />
In beiden Listings<br />
schickt der Benutzer<br />
eine Query an den Server.<br />
Im Listing 1 ist jedoch<br />
die Anfrage auszuwerten<br />
und dem Client<br />
ein Result Set zu<br />
übermitteln. Das Vorgehen<br />
in Listing 2 führt<br />
zu einer eindeutig besseren<br />
Performance.<br />
Daten effizient<br />
abfragen<br />
Der Server sollte bei<br />
einer Anfrage nur die<br />
tatsächlich benötigten<br />
Daten übermitteln und<br />
dazu die wirkungsvollste<br />
Methode nutzen.<br />
Eigentlich ist das<br />
eine Selbstverständlichkeit:<br />
Wenn es nicht un-<br />
Technik & Integration<br />
Tuning der Datenintegration<br />
bedingt notwendig ist, sind Requests zu<br />
vermeiden, die umfangreiche Datenmengen<br />
erzeugen. Die einfachste Methode<br />
ist der Ausschluss großer Datenmengen<br />
aus der SELECT-Liste. Einige<br />
Anwendungen formulieren dieses Statement<br />
nicht, bevor die Query an den<br />
JDBC-Treiber geschickt wird. Falls<br />
möglich, ist eine Methode zu implementieren,<br />
die nicht alle Spalten einer Tabelle<br />
abfragt.<br />
Mit den Methoden „getClob“ und<br />
„getBlob“ kann eine Anwendung kontrollieren,<br />
wie umfangreiche Datenmengen<br />
gefunden werden. Allerdings<br />
hat auch dieses Vorgehen seine Schwächen,<br />
denn der JDBC-Treiber emuliert<br />
diese Methoden, weil der True Locator<br />
Support im Datenbankmanagement-<br />
System fehlt. Daher muss der JDBC-<br />
Treiber zunächst alle Daten ermitteln,<br />
bevor er die getClob- und getBlob-Methoden<br />
einsetzen kann. Die Funktionen<br />
Listing 1: GetColumns method<br />
Dieser Call erzeugt eine Query des Systemkatalogs; möglicherweise<br />
muss ein Join vorbereitet und ausgeführt werden, der zu einem Result<br />
Set führt.<br />
ResultSet WSrc = WSc.getColumns (... „UnknownTable“ ...);<br />
. . .<br />
WSrc.next();<br />
string Cname = getString(4);<br />
. . .<br />
// Der Benutzer fragt eine Zahl N an Zeilen ab<br />
// und erhält als Ergebnis N = # Spalten der UnknownTable<br />
Listing 2: GetMetadata method<br />
Die Query wird auf dem Server vorbereitet, aber nicht ausgeführt.<br />
// prepare dummy query<br />
PreparedStatement WSps = WSc.prepareStatement<br />
(... “SELECT * from UnknownTable WHERE 1 = 0” ...);<br />
ResultSetMetaData WSsmd=wsps.getMetaData();<br />
int numcols = WSrsmd.getColumnCount();<br />
...<br />
int ctype = WSrsmd.getColumnType(n)<br />
...<br />
// Die Informationen zu den Spalten liegen nun vor<br />
// Das Beispiel mit getColumns liefert diese Informationen nicht.<br />
Abbildung 1<br />
43
Technik & Integration<br />
„setMaxRows“, „setMaxFieldSize“<br />
und das treiberspezifische „SetFetch-<br />
Size“ helfen, den Datenverkehr im<br />
Netzwerk zu reduzieren und damit die<br />
Performance zu verbessern. Auch eine<br />
genaue Analyse der zu verarbeitenden<br />
Datentypen trägt dazu bei, die vorhandenen<br />
Ressourcen möglicht effizient<br />
einzusetzen. So ist im Falle von DB2 die<br />
Verarbeitung von Zeichenketten halb<br />
so aufwändig wie die von Integerwerten.<br />
Diese sind wiederum um 50 Prozent<br />
schneller als die von Gleitkomma-<br />
Formaten und Zeitangaben.<br />
Der Aufruf von Stored<br />
Procedures<br />
Eine der schwierigsten Aufgaben der<br />
JDBC-Programmierung ist der adäquate<br />
Einsatz von Stored Procedure Calls. Ein<br />
JDBC-Treiber kann Stored Procedures<br />
eines Datenbank-Servers auf zwei Arten<br />
aufrufen: Erstens indem die Prozedur<br />
ausgeführt wird wie jedes andere Statement<br />
auch und zweitens als Remote<br />
Procedure Call direkt auf dem Server;<br />
dies optimiert die Ausführung.<br />
Wird eine Stored Procedure als SQL-<br />
Statement ausgeführt, parst der Datenbank-Server<br />
das Statement, validiert die<br />
Argumenttypen und wandelt die Argumente<br />
in die korrekten Datentypen um.<br />
Das SQL-Statement gelangt immer als<br />
Zeichenkette zum Datenbank-Server –<br />
beispielsweise: {call getCustName<br />
(56789)}. Auf den ersten Blick scheint<br />
das Argument der Funktion „getCust-<br />
Name“ ein Integer-Wert zu sein. Dennoch<br />
wird das Argument – in einem<br />
Character-String eingeschlossen – zum<br />
Server geschickt. Der Datenbank-Server<br />
analysiert das SQL-Statement und konvertiert<br />
die Kette ‚56789’ in eine Integer-<br />
Variable. Dazu ein Beispiel:<br />
CallableStatement cstmt = conn.prepareCall<br />
(_call getCustName (56789)_);<br />
ResultSet rs = cstmt.executeQuery ();<br />
Der unmittelbare Aufruf eines RPC auf<br />
dem Datenbank-Server vermeidet den<br />
zuvor beschriebenen Overhead, den die<br />
Verwendung einer SQL-Zeichenkette<br />
erzeugt. Statt dessen wird die Prozedur<br />
mit Argumentwerten aufgerufen, die<br />
Tuning der Datenintegration<br />
bereits in ihren ursprünglichen Datentypen<br />
vorliegen. Auch hier ein Beispiel:<br />
CallableStatement cstmt –conn.prepareCall<br />
(_Call getCustName (?)_);<br />
cstmt.setLong (1,56789);<br />
ResultSet rs=cstmt.executeQuery();<br />
Design von WebSphere-<br />
Applikationen<br />
Von großer Bedeutung für die Performance<br />
einer Applikation ist das Connection<br />
Management. Statt diverse<br />
Connections einzurichten, lässt sich die<br />
Geschwindigkeit durch den einmaligen<br />
Aufbau der Verbindung und die anschließende<br />
Verwendung mehrerer<br />
Statement-Objekte deutlich steigern. So<br />
können Connection-Objekte mit mehreren<br />
Statement-Objekten verbunden<br />
sein. Diese halten im Speicher Informationen<br />
zu SQL-Statements vor und<br />
können so eine Reihe von SQL-Statements<br />
managen. Eine signifikante Verbesserung<br />
der Performance lässt sich<br />
mittels eines Connection-Poolings erreichen<br />
– insbesondere dann, wenn die<br />
Verbindung über das Internet erfolgt.<br />
Abwicklung von Transaktionen<br />
Die Durchführung von Transaktionen<br />
geht einher mit einer Reihe von Zugriffen<br />
auf die Festplatte und kann sehr zeitintensiv,<br />
extrem langsam und Disk-I/O-intensiv<br />
sein. Die Standardeinstellung<br />
sollte daher stets folgendermaßen sein:<br />
WSConnection.set-AutoCommit(false).<br />
Bei einem Commit muss der Datenbank-<br />
Server jede Page, die aktualisierte oder<br />
neue Daten enthält, auf die Festplatte<br />
befördern. Dies ist kein Sequential, sondern<br />
ein Searched Write, um vorhandene<br />
Daten in der Tabelle zu ersetzen. Standardmäßig<br />
ist Autocommit aktiviert,<br />
wenn eine Verbindung zu einer Datenquelle<br />
aufgebaut wird: Autocommit<br />
bremst die Performance, da zur Ausführung<br />
eines Vorgangs viele Disk-Zugriffe<br />
notwendig sind.<br />
Verfügen Datenbank-Server nicht über<br />
den Autocommit-Modus, muss der<br />
JDBC-Treiber explizit ein COMMIT-<br />
Statement und ein BEGIN TRANSAC-<br />
TION für jede Operation vorsehen, die<br />
an den Server geschickt wird. Zusätzlich<br />
44 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
zu dem beträchtlichen Speicherplatz,<br />
der für die Unterstützung des Autocommit-Modus<br />
benötigt wird, kommt es<br />
auch noch zu Leistungseinbußen durch<br />
bis zu drei Netzwerk-Requests für jedes<br />
durch eine Applikation ausgelöste Statement.<br />
Auf der anderen Seite lässt sich<br />
durch einen wohldosierten Einsatz von<br />
Transaktionen die Applikations-Performance<br />
steigern. So reduziert eine Transaktion<br />
im aktivierten Modus den Datendurchsatz,<br />
da Zeilen über einen langen<br />
Zeitraum gesperrt sind und andere Benutzer<br />
darauf keinen Zugang erhalten.<br />
Transaktionen sollten also in bestimmten<br />
Intervallen abgewickelt werden, so<br />
dass möglichst viele Aktivitäten gleichzeitig<br />
erfolgen können.<br />
Fazit<br />
Mit einem sehr sorgfältigen Design und<br />
einer ebensolchen Implementierung<br />
lässt sich die Performance von JDBC-<br />
Applikationen erheblich steigern. Werden<br />
Regeln wie der kalkulierte Einsatz<br />
von Datenbank-Metadaten-Methoden,<br />
die Konzentration auf tatsächlich benötigte<br />
Daten in den Abfragen und die<br />
Auswahl von hochwirksamen Funktionen<br />
zur Performance-Optimierung umgesetzt,<br />
laufen WebSphere-Applikationen<br />
effizienter und werden durch verringerten<br />
Datenverkehr im Netzwerk<br />
entlastet.<br />
Die im Text geschilderten Prinzipien<br />
treffen zu auf alle Versionen des IBM<br />
Application Server in Kombination mit<br />
Connect for JDBC von DataDirect<br />
Technologies – einem Type 4-JDBC-<br />
Treiber für die performante Verbindung<br />
der Java-Plattform J2EE mit allen aktuellen<br />
Datenbanken wie DB2, Informix,<br />
Oracle, SQL Server oder Sybase.<br />
Der Autor John Goodson ist Vice<br />
President für Produktentwicklung bei<br />
DataDirect Technologies.<br />
DataDirekt Technologies GmbH<br />
D-85356 München-Flughafen<br />
� (+49) 089/6363741-7<br />
� www.datadirect-technologies.com
Technik & Integration<br />
Tool automatisiert den Datentransfer<br />
Ihre Kunden verlangen von Ihnen eine<br />
Verarbeitung der Aufträge per EDI/XML. Um<br />
diesen Wunsch gerecht zu werden, brauchen<br />
Sie eine Software, die es Ihnen ermöglicht die<br />
EDI/XML-Nachrichten zu empfangen und zu<br />
entschlüsseln. Danach muss diese Nachricht in<br />
ein sogenanntes Inhouse-Format gebracht<br />
werden und es muss eine Schnittstelle<br />
programmiert werden, die diese Auftragsdaten<br />
in Ihr WWS-System verbucht.<br />
Da Sie im EDI/XML-Bereich keinen<br />
Standard finden werden, weil jeder<br />
Kunde es ein wenig anders interpretiert,<br />
werden Sie für jeden weiteren Kunden<br />
auch ca. 3 Tage an Programmieraufwand<br />
rechnen müssen. Mit dem Tool<br />
Foxtrot 2000 können Sie dagegen für<br />
einen Bruchteil der Kosten Ihre eigene<br />
Verarbeitung erstellen.<br />
Einsatzgebiete von<br />
Foxtrot 2000<br />
• XML/EDI-Verarbeitung<br />
• Verarbeiten von Außendienstdaten<br />
• Kundenstammpflege<br />
• Eingabe von Preislisten<br />
• Aufträge aus Webshops<br />
• Lagerbuchungen<br />
• Verarbeiten Maschinendaten<br />
• Schnittstelle FiBu<br />
• Datenübernahme<br />
• Eingabe von Planzahlen<br />
• Verarbeiten von BDE-Daten<br />
• Adressverwaltung<br />
• Verwalten EAN-Nummern<br />
• Dubletten Verwaltung<br />
Host-Daten importieren<br />
Das Tool ist quasi ein virtueller Mitarbeiter,<br />
der automatisch und fehlerfrei<br />
Daten aus einer PC-Umgebung in jede<br />
beliebige interaktive Host-Anwendung<br />
(AS/400, IBM VSE/MVS, UNIX/VAX,<br />
Unisys) importiert, als ob jemand von<br />
einer Liste Daten eingeben würde. Es<br />
wird fast jedes beliebige Datenformat<br />
verarbeitet, sei es Excel, DBase, Access,<br />
Lotus, CSV oder eine Textdatei.<br />
Ermöglicht wird dies durch das Schreiben<br />
von so genannten Skripten unter der<br />
Benutzung von Foxtrot 2000 und einer<br />
Host-Emulation. Zum Schreiben eines<br />
Skriptes sind keine Programmierkenntnisse<br />
erforderlich. Wichtig ist nur eine<br />
sichere Tastaturbedienung und Kenntnisse<br />
in der Bedienung des Host-Programms.<br />
In einem interaktiven Prozess,<br />
wobei Sie an der einen Seite Ihres Bildschirms<br />
das Host-Programm in einem<br />
Fenster ablaufen lassen, erledigt auf der<br />
anderen Seite Foxtrot 2000 in einem<br />
Fenster seine Arbeit. Um ein Skript zu<br />
schreiben, brauchen Sie nur anzugeben,<br />
wo welche Daten im Host-Programm<br />
verbucht werden oder welche Funktionstasten<br />
zu betätigen sind. Sie sehen<br />
das Resultat sofort im Host-Fenster.<br />
Eventuelle Fehler werden sofort sichtbar<br />
und können korrigiert werden. Die Cursor-Navigation<br />
erfolgt mit der Tastatur<br />
(wie in einer „Nicht-Windows“-Umgebung)<br />
oder mit der Maus.<br />
Eingabefehler werden entdeckt<br />
Beim Schreiben eines Skriptes kann eine<br />
so genannte „ENTER“-Skript-Funktionstaste<br />
definiert werden. Hierbei ist<br />
es möglich, eine Bildschirmprüfung<br />
(Screen Check) durchzuführen. Auf diese<br />
Art und Weise bemerkt das Tool, ob<br />
das Host-Programm die Eingabe erfolgreich<br />
verarbeiten kann. Um die Bildschirmprüfung<br />
zu aktivieren, brauchen<br />
Sie nur die Stelle im Bildschirmformat<br />
46 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
anzuklicken, die sich zum vorherigen<br />
Bildschirmformat verändert hat. In dem<br />
Moment, wo ein Fehler erkannt wird,<br />
können Sie bestimmen, wie es weiter<br />
geht. Entweder wartet die Software, bis<br />
der Fehler manuell korrigiert wird, es<br />
wird ein Fehlerprotokoll geschrieben<br />
und der nächste Satz wird verarbeitet,<br />
oder es startet die automatische Fehlerbehebung.<br />
Skripte speichern:<br />
Skripte können in Ordner gespeichert<br />
und bei Bedarf aufgerufen werden.<br />
Skriptnamen sind nicht begrenzt auf<br />
8 Zeichen und können – zur besseren<br />
Lesbarkeit – aus mehreren Wörter bestehen.<br />
Anzahl der Transaktionen:<br />
Bei normalen, einfachen Skripten sind<br />
200 Updates pro Minute möglich. Foxtrot<br />
2000 zeigt Ihnen die Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
und die noch zu verarbeitenden<br />
Sätze an. Das Tool kann auch<br />
im Hintergrund laufen, damit der PC für<br />
andere Arbeiten genutzt werden kann.<br />
Sicherlich wird der Einsatz des Tools<br />
nicht auf eine Anwendung beschränkt<br />
bleiben. Bald werden Sie bemerken, dass<br />
es viele Einsatzgebiete in Ihrer Firma<br />
gibt, wo Foxtrot 2000 sinnvoll eingesetzt<br />
werden kann. Denken Sie an endlose<br />
Inventurlisten, Kundenpreislisten<br />
oder Stammdatenpflege (z.B. Adressdaten).<br />
Kurz gesagt, ersetzt Foxtrot 2000<br />
alle manuellen Tastatureingaben sowie<br />
eine teuere und komplizierte Schnittstellenprogrammierung.<br />
DEB GmbH<br />
D-48529 Nordhorn<br />
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SQL und Journaling<br />
Frage: Muss man bei der Verwendung<br />
von SQL für Datenbankzugriffe die<br />
Dateien im Journal aufzeichnen?<br />
Antwort: Ohne die Aktivierung der<br />
Journal-Aufzeichnung für die entsprechenden<br />
Dateien arbeitet DB2 400 ohne<br />
jegliche Satzsperren bei Datenbankzugriffen<br />
mittels SQL. Daraus folgt unmittelbar,<br />
dass schreibende Zugriffe nur<br />
durchgeführt werden sollen, wenn die<br />
Dateien im Journal eingetragen werden.<br />
Selbst für nur lesende Zugriffe empfiehlt<br />
sich das Sperren von Sätzen, wenn<br />
zum Beispiel nur gültige Zustände in<br />
eine Auswertung einbezogen werden<br />
sollen.<br />
Das Sperrkonzept von SQL auf der AS/<br />
400 unterscheidet sich grundsätzlich<br />
von dem, was man auf dieser Plattform<br />
vom satzweisen Zugriff unter RPG oder<br />
COBOL kennt. Beim nativen Zugriff<br />
aus RPG oder COBOL wird der Mechanismus<br />
für die Satzsperren beim Öffnen<br />
der Dateien festgelegt. Unter SQL fällt<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
ein Öffnen von Dateien weg – und damit<br />
ist dieses Konzept nicht mehr anwendbar.<br />
Die zentralen Begriffe zum Verständnis<br />
des Sperrkonzeptes von SQL sind hierbei<br />
die Connection und das Transaction<br />
Level, die aufeinander Bezug nehmen.<br />
Unter Connection versteht man hierbei<br />
eine Verbindung zur Datenbank und das<br />
Transaction Level ist eine Eigenschaft<br />
der Verbindung, über die man steuert,<br />
welche Sätze gesperrt werden.<br />
Dass das Einfache manchmal komplizierter<br />
sein kann, erkennt man hierbei<br />
wieder einmal auf der AS/400, bei ILE<br />
Programmen, die per SQL auf die lokale<br />
Datenbank zugreifen. Vordergründig<br />
erscheint es eine Vereinfachung, dass<br />
man für die lokale Datenbank zum Herstellen<br />
der Verbindung kein CON-<br />
NECT-Statement absetzen muss, sondern<br />
dass dies automatisch erfolgt und<br />
zwar im ersten Programm, das SQL<br />
verwendet. „Automatisch“ zieht aber<br />
Technik & Integration<br />
Dateizugriffe aufzeichnen<br />
nach sich, dass man nur eine Verbindung<br />
haben kann, denn jedes Mal eine<br />
neue zu erstellen, scheidet aus Performance-Gründen<br />
aus. In vielen Fällen<br />
braucht man aber gerade wegen der<br />
Transaktions-Steuerung mehr als eine<br />
Verbindung. Mit der Einführung von<br />
ILE hat man also diese Einschränkung<br />
relativiert, indem man pro Aktivierungsgruppe<br />
(ACTGRP) eine Verbindung<br />
zur lokalen Datenbank haben<br />
kann. Wenn man nichts unternimmt,<br />
hat bei ILE-Programmen auch jede Activation<br />
Group ihre Verbindung zur lokalen<br />
Datenbank automatisch, wenn sie<br />
diese denn benötigt. Einstellen kann<br />
man dies beim manuellen Starten von<br />
Commit (STRCMTCTL), was nur vor<br />
dem automatischen Start beim Aufruf<br />
des ersten SQL-Programms im Job möglich<br />
ist. Im Falle des Zugriffs auf die<br />
Datenbank eines Servers, sei es von einem<br />
RPG- oder von einem COBOL-<br />
Programm einer anderen AS/400 oder<br />
von einem Java-Programm eines beliebi-<br />
47
Technik & Integration<br />
Abbildung 1<br />
Isolation Level<br />
SQL<br />
Abbildung 2<br />
gen Rechners im Netzwerk, erstellt man<br />
sich einfach so viele Connections, wie<br />
man braucht, oder entnimmt sich aus<br />
einem Pool für jede Transaktion eine<br />
neue. Der Pool sorgt dafür, dass nicht<br />
unnötig ständig neue Verbindungen erzeugt<br />
werden müssen.<br />
Für jede Verbindung kann nun einzeln<br />
festgelegt werden, wie die Satzsperren<br />
gehandhabt werden sollen. Dies kann<br />
bei den Erstellungsbefehlen (CRTS-<br />
QLxxx), beim Starten von SQL (STRS-<br />
QL, RUNSQLSTM), beim Starten von<br />
Commit (STRCMTCTL), oder aus dem<br />
Programm gesteuert erfolgen. Die entsprechenden<br />
OS/400-Befehle verwenden<br />
hier den Parameter „Lock Level“<br />
(LCKLVL).<br />
Am sichersten steuert man das Ganze<br />
aus dem Programm, da weiß man dann<br />
immer, welche Sperrstufe man hat. SQL<br />
verwendet dazu die Anweisung SET<br />
TRANSACTION ISOLATION LEVEL<br />
. Für Sperrstufe setzt man<br />
dann das gewünschte Sperrverhalten<br />
ein. Bei der Erstellung der SQL-Programme<br />
kann man dann den Unterlassungswert<br />
*CHG unverändert übernehmen.<br />
Lock Level<br />
OS/400<br />
Dateizugriffe aufzeichnen<br />
Journalisierung der Dateien ist nun für<br />
alle Sperrstufen außer „No Commit“,<br />
das in OS/400 als *NONE bezeichnet<br />
wird, erforderlich. Nur bei Lock Level<br />
*NONE wird kein Commitment Control<br />
gestartet und es werden keinerlei<br />
Sätze gesperrt – weder beim Lesen noch<br />
beim Schreiben, Löschen und Ändern.<br />
Bei allen anderen Sperrstufen wird bei<br />
SQL-Zugriffen Commitment Control<br />
nötigenfalls automatisch gestartet – und<br />
dafür ist die Journalisierung aller beteiligten<br />
Dateien erforderlich.<br />
Mit der Transaktions-Stufe „No Commit“<br />
werden weder gelesene noch geschriebene<br />
Sätze gesperrt. Man bekommt<br />
also Sätze in Änderung gezeigt,<br />
was so genannte Dirty Reads – das Lesen<br />
inkonsistenter Zustände – zur Folge<br />
haben kann. Zudem lässt es sich nicht<br />
verhindern, dass Sätze zwischen dem<br />
Lesen und der Fortschreibung von einer<br />
anderen Transaktion verändert oder<br />
gar gelöscht werden können. Mit dieser<br />
Art der Lesezugriffe, lassen sich allenfalls<br />
Subfile-Anzeigen füllen, bei denen<br />
vor weiterer Verarbeitung ohnehin neu<br />
und dann hoffentlich richtig gelesen<br />
werden muss.<br />
Die nächst höhere Einstellung der Sperrstufe<br />
auf *CHG dient eigentlich lediglich<br />
dazu, für das Starten der Commit-<br />
Steuerung zu sorgen, indem der automatische<br />
Start ermöglicht wird. In dieser<br />
Stufe werden alle geschriebene Sätze<br />
gesperrt gehalten – dies dann allerdings<br />
bis zur expliziten Freigabe mit der SQL-<br />
Anweisung Commit oder mit Rollback.<br />
Die Commit-Anweisung gibt alle Sperren<br />
der Connection frei, während die<br />
Rollback-Anweisung zusätzlich alle<br />
Änderungen zurückdreht; dafür wird<br />
dann auch das Journal, die laufende<br />
Isolation Level Java weitere Synonyme<br />
AS/400<br />
No Commit *NONE TRANSACTION_NONE *NC, NONE, NC<br />
read uncommitted *CHG TRANSACTION_READ_UNCOMMITTED *UR, UR, CHG<br />
read committed *CS TRANSACTION_READ_COMMITTED CS,<br />
repeatable read *ALL TRANSACTION_REPEATABLE_READ *RS, RS, ALL<br />
serializable *RR TRANSACTION_SERIALIZABLE RR<br />
48 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Chronologie aller Änderungen, benötigt.<br />
Mit dieser Einstellung gewinnt man<br />
nichts an Sicherheit, auch hier wird<br />
wahllos alles gelesen. Satzänderungen<br />
werden nicht sicherer, sondern eher ungewisser.<br />
Endet die Verbindung zur Datenbank<br />
beim Ende des Prozesses, ohne<br />
dass man die Transaktion committed<br />
hat, so werden alle Änderungen automatisch<br />
zurück genommen.<br />
Ab der Sperrstufe „Read Committed“<br />
wird es interessanter und sicherer. Sätze<br />
werden nur gelesen, wenn sie auch commited<br />
sind. Das bedeutet, dass man nur<br />
gültige Zustände präsentiert bekommt.<br />
Die Leseoperation mit SELECT INTO<br />
sperrt allerdings nicht, sodass bei erneutem<br />
Lesen innerhalb der Transaktion ein<br />
geänderter Satz gelesen werden könnte;<br />
dies nennt man: Non Repeatable Read.<br />
Eine weitere Anomalie – der so genannte<br />
Phantom Read – kann hier ebenfalls<br />
noch auftreten. Unter einer so genannten<br />
Phantomzeile versteht man hierbei<br />
einen gelesenen Datensatz, der zwischen<br />
zwei Lesevorgängen innerhalb einer<br />
Transaktion eingefügt wurde. Die Sperrstufe<br />
„Read Committed“ lässt sich bevorzugt<br />
für Auswertungen verwenden.<br />
Arbeitet man hier mit einem Cursor, den<br />
man in Java ResultSet nennt, so kann<br />
man hiermit schon durch Sperren eines<br />
gelesenen Satzes geschützte Updates<br />
vornehmen.<br />
Die Transaktionsstufe „Repeatable<br />
Read“ verhindert nun schon zusätzlich<br />
zu den niedrigeren Sperrstufen „Non<br />
Repeatable Reads“. Dies wird erreicht<br />
durch Sperren aller Sätze, die gelesen<br />
wurden während der Transaktion. Dieses<br />
Verhalten ist optimal für Datenänderungen<br />
in einer Transaktion, aber bereits<br />
gefährlich für Lese-Operationen.<br />
Ein SELECT MAX(KundenNummer)<br />
FROM KUNDE sperrt hier bereits die<br />
gesamte Datei. Beim Füllen eines Subfiles<br />
müssen hierbei deshalb nach jedem<br />
Satz die Sperren mit Commit freigegeben<br />
werden. Vom SQL-Standard wird<br />
eigentlich die Sperrstufe „Serializable“<br />
als Unterlassungswert gefordert. Diese<br />
ist im DB2/400 in den meisten Konstellationen<br />
nicht verwendbar, da sie mit<br />
Sperren auf die Dateien arbeitet. Diese
* Start neue Transaktion<br />
C/EXEC SQL COMMIT<br />
C/END-EXEC<br />
C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL READ COMMITTED<br />
C/END-EXEC<br />
/*============================================================<br />
C CALLP KonsistenteAuswertung<br />
/*============================================================<br />
C/EXEC SQL COMMIT<br />
C/END-EXEC<br />
C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL CHG<br />
C/END-EXEC<br />
/* Ende der Transaktion<br />
/* Start neue Transaktion<br />
C/EXEC SQL COMMIT<br />
C/END-EXEC<br />
C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL REPEATABLE READ<br />
C/END-EXEC<br />
/*============================================================<br />
C CALLP SchreibeEineTransaktion<br />
/*============================================================<br />
C/EXEC SQL COMMIT<br />
C/END-EXEC<br />
C/EXEC SQL SET TRANSACTION ISOLATION LEVEL CHG<br />
C/END-EXEC<br />
/* Ende der Transaktion<br />
Sperren sind dann mit konkurrierendem<br />
Record Level Access nicht verträglich.<br />
Unglücklicherweise wird für diese Stufe<br />
auch das Kürzel *RR und RR verwendet,<br />
das fälschlicherweise an Repeatable<br />
Read erinnert, aber Serializable meint.<br />
Die einfachste Vorgehensweise – mit einem<br />
guten Kompromiss zwischen Sicherheit<br />
und Sperren – besteht nun darin.<br />
erst mal alle Dateien im Journal<br />
einzutragen. Das ist auch hilfreich zur<br />
Fehlersuche und erfordert keinerlei Änderungen<br />
an vorhandenen Anwendun-<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
gen. Die Bedenken in Bezug auf<br />
Performance sind längst überholt,<br />
es sei denn, Sie haben eine<br />
/38 (es gibt Leser, die kennen so<br />
was noch) oder eine Plattenauslastung<br />
von 95 Prozent.<br />
Bei der Erstellung der SQL-Programme<br />
lässt man den Unterlassungswert<br />
für die Sperren unverändert.<br />
In allen Programmen,<br />
die Subfiles füllen, braucht man<br />
sich um Transaktions-Steuerung<br />
nicht zu kümmern; da geht alles<br />
von selber seinen richtigen<br />
Gang. Will man alle Probleme<br />
vermeiden, sagt man fleißig<br />
COMMIT nach jedem Read.<br />
Interessanter wird es schon für<br />
Auswertungen, schließlich sollen<br />
Lagerbestände und Buchungssalden<br />
ja stimmen und<br />
nicht gerade mal ein größerer<br />
Posten zwischen zwei Lägern<br />
verschwinden (wie in manchem<br />
RPG-Programm ohne Commit und<br />
SQL).<br />
Zu Beginn wird mit Commit eine neue<br />
Transaktion gestartet. Dies ist auch erforderlich,<br />
damit man die Sperrstufe<br />
überhaupt ändern kann. Dann wird die<br />
Auswertung erstellt; durch die Wahl von<br />
Read Committed wird vermieden, dass<br />
ein SELECT MAX(…) ganze Dateien<br />
sperrt. Nach Erstellung der Auswertung<br />
wird dann die Sperrstufe wieder zurück<br />
gestellt. Für Datenänderungen und andere<br />
Schreiboperationen empfiehlt sich<br />
Technik & Integration<br />
ein höheres Maß an Transaktions-Sicherheit.<br />
Hier wird zu Beginn einer<br />
neuen Transaktion die Sperrstufe auf<br />
Repeatable Read eingestellt, was keinesfalls<br />
mit RR verwechselt werden darf.<br />
Dann erfolgt eine ändernde Transaktion,<br />
die aus mehreren Schreiboperationen<br />
bestehen kann und anschließend die Beendigung<br />
der Transaktion sowie das<br />
Rückstellen der Sperrstufe. Selbstverständlich<br />
ist es sinnvoll und wichtig,<br />
bevor man Commit sagt, zu prüfen, ob<br />
ein Rollback angebrachter wäre. In SQL<br />
erfolgt die dazu erforderliche Fehlerabfrage<br />
über den SQL-Code oder den SQL-<br />
State.<br />
Jetzt ist nur noch darauf zu achten, dass<br />
während einer Transaktion keine anderen<br />
Programme aufgerufen werden und<br />
insbesondere keine Bildschirme ausgegeben<br />
werden, damit keine Satzsperren<br />
hängen bleiben können.<br />
Die Themen „Aktivierungsgruppen“<br />
und „SQL-Ressourcen“ beim Commit<br />
(haben Sie schon mal einen beschädigten<br />
Cursor gehabt?) seien in diesem<br />
Beitrag erst mal ausgeklammert.<br />
Den Autor Dieter Bender erreichen<br />
Sie unter der e-Mail-Adresse:<br />
> dieter.bender@midrangemagazin.de<br />
49
Marktübersicht<br />
Funktionalität rauf –<br />
Peripherie: Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />
Seit Jahren predigen die Auguren den<br />
Durchbruch der „dummen Terminals“:<br />
Sie seien kostengünstig in Anschaffung<br />
und Betrieb, Installation und Wartung<br />
und machten es den Administratoren<br />
vergleichsweise leicht: Gen Benutzer erhobene<br />
Zeigefinger in Sachen Fremdsoftware<br />
sind nicht nötig, deren Spieltrieb<br />
wird schon von der Hardware unterdrückt.<br />
Die Geräte verfügen weder<br />
über ein Disketten- noch über ein CD-<br />
ROM-Laufwerk, es besteht also auch<br />
keine Gefahr, sich durch diese Nebentüren<br />
Viren einzufangen oder Probleme<br />
mit Lizenzrechten für nicht unternehmenseigene<br />
Software zu bekommen.<br />
Dummheit<br />
Dass sich das Thin Client-Modell dennoch<br />
nicht so recht durchsetzen will,<br />
liegt vielleicht an dem Spitznamen der<br />
Client-Geräte, den „dummen Terminals“.<br />
Möglicherweise hängt der eher<br />
verhaltene Siegeszug aber auch mit der<br />
inflationären Verwendung des Begriffes<br />
TCO (Total Cost of Ownership) zusammen.<br />
Klar spielt der bei Investitionsentscheidungen<br />
eine Rolle – genauso wie<br />
„deutliche“ Preisreduzierungen im Einzelhandel.<br />
Beide Begriffe sind aber auch<br />
Interpretationssache, sonst könnten<br />
nicht derlei viele Hersteller mit ihnen<br />
werben. Werbewirksam und entscheidungsrelevant<br />
sind die TCO-Vorteile<br />
nicht wirklich, sonst hätte die IBM in<br />
Sachen AS/400- und <strong>iSeries</strong>-Sales einen<br />
ganz anderen Siegeszug für sich verbuchen<br />
können. Wer die Vorteile seiner<br />
Thin Client-Projekte und -Produkte<br />
verdeutlichen will, muss also weiter<br />
ausholen, neben den TCO auch Einzelkosten<br />
aufführen, ins Details verzweigen.<br />
Der Gesamtrahmen der Projekte ist<br />
entscheidend, aber für den nehmen sich<br />
immer noch wenige CIOs und IT-Verantwortliche<br />
Zeit. Vielleicht liegt das<br />
schlicht an deren eigenem Spieltrieb, der<br />
PC ist jedenfalls weiterhin das beliebtes-<br />
50 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Preise runter<br />
Die wirtschaftlichen Zeiten sind nicht gerade rosig, auch in den IT-Abteilungen wird der Rotstift angesetzt. Rational sind die<br />
Investitionsentscheidungen aber nicht immer – wie unter anderem die Thin Client-Marktzahlen belegen ...<br />
te Desktop-Gerät und selbst die Notebook-Verkäufe<br />
toppen den Thin Client-<br />
Absatz um einen zweistelligen Faktor.<br />
Die gute Nachricht ist: Die TC-Verkaufszahlen<br />
steigen kontinuierlich, auch<br />
wenn die Analysten lange sehr unterschiedliche<br />
Wachstumsraten prognostiziert<br />
haben. Der eine glaubte die Millionengrenze<br />
schon in 1999 erreicht, der<br />
andere sagte sie für das Jahr 2000 voraus.<br />
Fakt ist, dass dieser Meilenstein erst<br />
in 2001 genommen wurde – rund 1,09<br />
Millionen Einheiten gingen hier über<br />
den Tisch. Laut IDC sollte die Zahl der<br />
Enterprise Thin Clients im vergangenen<br />
Jahr immerhin schon 1,4 Millionen<br />
Stück erreichen.<br />
Glänzend und solide<br />
Wyse, Melchers, Igel, HP, eSeSIX – die<br />
Liste der Anbieter ist lang. Der Name<br />
IBM taucht nicht mehr auf, Big Blue hat<br />
sich in 2002 aus dem Terminalmarkt<br />
zurückgezogen. Eigentlich unverständ-
lich, wo doch die Aussichten für den<br />
weltweiten Thin Client-Markt laut Bob<br />
O‘Donnell, Research Direktor Gerätetechnologie<br />
bei IDC, glänzend und die<br />
Wachstumschancen weiterhin solide<br />
seien. Fast 30 Prozent Plus seien jeweils<br />
in den nächsten Jahren zu erwarten. Der<br />
Prognosezeitraum: Bis 2006.<br />
Mehr als die Hälfte der in 2001 abgesetzten<br />
Thin Clients gingen in die USA,<br />
doch Westeuropa holt auf: 36,8 Prozent<br />
des Gesamtmarktes machten die Europäer<br />
in 2002 bereits aus. Dieser Markt<br />
ist fest in der Hand Windows-basierter<br />
Geräte, drei von vier<br />
Devices nutzen dieses Betriebssystem.<br />
Eine deutliche Verschiebung ist laut IDC<br />
nicht in Sicht, bis 2006 bleibe dieser<br />
Anteil „relativ konsistent“. Trendthema<br />
im Thin Client-Markt sind LC-Displays.<br />
Auf die werde in Zukunft deutlich mehr<br />
Wert gelegt, so die Auguren.<br />
Plus / Minus<br />
Die Verkaufszahlen und die Funktionalitätsvielfalt<br />
steigen, bei den Preisen<br />
hingegen ist ein Abwärtstrend auszumachen.<br />
Wyse z.B. hat vor kurzem einen<br />
Thin Client für 299 Euro vorgestellt.<br />
Drahtlos und „dumm“ geht auch, das<br />
Unternehmen kündigte erst kürzlich einen<br />
Tablet Thin Client für den Wireless-<br />
Einsatz an. Auch die besonders im <strong>iSeries</strong>-Umfeld<br />
bekannten Firmen, darunter<br />
Melchers und IGEL, haben eine<br />
umfangreiche Produktpalette im Programm,<br />
die den unterschiedlichen Ansprüchen<br />
an günstiges, zuverlässiges<br />
und modernes Server Based Computing<br />
gerecht werden.<br />
Weichen stellen<br />
Ein Router ist ein digitaler, mit Software<br />
ausgestatteter Switch, der Daten von<br />
einem Computer zum anderen schickt.<br />
Der weltweite Markt für High-End<br />
Router (Service Provider Router, kurz<br />
SPR) erreichte im dritten Quartal 2002<br />
laut Gartner ein Volumen von 445 Millionen<br />
US-Dollar, 10 Prozent weniger<br />
als noch in Q2. Unter SPRs verstehen die<br />
Gartners Geräte, die in der Lage sind,<br />
Multigigabit-Bandbreite für die Unterstützung<br />
von High Speed WAN Inter-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
faces vorzuhalten. Diese Geräte werden<br />
vornehmlich von Carriern und ISPs eingesetzt,<br />
sind für die Installation in Netzwerkinfrastrukturen<br />
vorgesehen und<br />
unterstützen die Internet Protocol Suite.<br />
Die vergleichsweise schlechten Zahlen<br />
im dritten Quartal des letzten Jahres<br />
führt Gartner auf den Preisverfall durch<br />
verstärkten Wettbewerb um die bestehenden<br />
Budgets zurück. Außerdem<br />
hätten Service Provider Investitionen<br />
verschoben, weil sie auf Geräte der<br />
nächsten Generation warteten. Die<br />
Nachfrage nach <strong>Midrange</strong>- und Low-<br />
End-Routern hingegen stieg – um 1<br />
Prozent, aber immerhin.<br />
Den ersten Platz im weltweiten SPR-<br />
Markt hat weiterhin Cisco inne – vor<br />
Juniper, Redback, Nortel und anderen.<br />
In Q3 2002 hat das Unternehmen fast<br />
doppelt so viele Geräte abgesetzt wie der<br />
Zweitplazierte, auch im Hinblick auf<br />
die Umsatzzahlen liegt Cisco vorn.<br />
Nach Schätzungen von Gartner lag der<br />
Marktanteil des Netzwerkspezialisten<br />
im gleichen Zeitraum bei 62,5 Prozent.<br />
Auch 2003 bleibe „relatively flat“, so<br />
schätzen die Auguren, Erholung sei erst<br />
für 2004 zu erwarten.<br />
Printer: good news – bad news<br />
Die gute Nachricht vorweg: Im Vergleich<br />
zum gleichen Vorjahreszeitraum<br />
konnten die Hersteller von Print-Geräten<br />
im 3. Quartal 2002 die Anzahl der<br />
verkauften Einheiten erhöhen. 5,8 Prozent<br />
plus ermittelte die Gartner Group,<br />
die Verkaufszahlen stiegen auf mehr als<br />
5,82 Millionen Stück. Der Preisdruck<br />
aber blieb, und so haben die Anbieter<br />
letztlich deutlich an Umsatz verloren –<br />
minus 11 Prozent hieß es im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum.<br />
Die Privatanwender pushen den Markt<br />
für Farbdrucker, in vielen Branchen sind<br />
Zusatzfunktionalitäten gefragt. Wer<br />
Besonderes sucht, wird in unserer<br />
Marktübersicht fündig – das gilt für<br />
Drucker wie für Router- und Thin Client-Technologie.<br />
M.W.<br />
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Marktübersicht<br />
51
Marktübersicht<br />
Anbieter A–Z<br />
Thin Clients, Router, Spezialdrucker<br />
AVERY Dennison Deutschland GmbH, D-Eching,<br />
(+49) 08165/925-299, www.machines.averydennison.com<br />
Affirmative computer products GmbH, D-Stromberg,<br />
(+49) 06724/9304-0, www.affirmative.de<br />
52 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Spezialdrucker<br />
Thin Clients<br />
BDT Büro- und Datentechnik GmbH, D-Rottweil, (+49) 0741/24801 Spezialdrucker<br />
BISON Deutschland GmbH, D-Kaarst, (+49) 02131/66157-0, www.bison-group.com Spezialdrucker<br />
Bluhm Systeme GmbH, D-Unkel, (+49) 02224/7708-0 Spezialdrucker<br />
CSP GmbH, D-Rodgau, (+49) 06106/8407-0, www.csp-gmbh.de Spezialdrucker<br />
DATEC GmbH, D-Netzschkau, (+49) 03765/797-0, www.datec-gmbh.de Spezialdrucker<br />
eSeSIX Computer GmbH, D-Pfaffenhofen, (+49) 08441/4031-0, www.esesix.com Thin Clients<br />
Etimark GmbH, D-Bad Nauheim, (+49) 06032/8091-0 Spezialdrucker<br />
GLOBOS GmbH, D-Hannover, (+49) 0511/6165963-0, www.globos.de Spezialdrucker<br />
H.G.L. Barcodesysteme GmbH, D-Eckental, (+49) 09126/2559-0,<br />
www.hgl.barcodesysteme.de<br />
Spezialdrucker<br />
Hug + Kleeb, CH-Mellingen, (+41) 056/4818510, www.hug-kleeb.ch Spezialdrucker<br />
IBM Deutschland GmbH, D-Stuttgart, (+49) 0711/785-0, www.ibm.de Spezialdrucker<br />
ICS International AG, D-Neu-Anspach, (+49) 06081/9400-0, www.ics-ident.de Spezialdrucker<br />
IGEL Technology GmbH, D-Bremen, (+49) 0421/1769-361, www.igel.de Thin Clients<br />
Klaus Hammer & Partner GmbH, D-Sinsheim, (+49) 07261/1896, www.khup.de Spezialdrucker<br />
Kyocera Mita (Schweiz) AG, CH-Volketswil, (+41) 01/9084949 Spezialdrucker<br />
Lexmark (Schweiz) AG, CH-Thalwil, (+41) 01/7228888 Spezialdrucker<br />
Lexmark Deutschland GmbH, D-Dietzenbach, (+49) 06074/488-0, www.lexmark.de Spezialdrucker<br />
Märkische Service-GmbH, D-Iserlohn, (+49) 02371/9675-0, www.maerkserv.de Spezialdrucker<br />
Olympus Optical Co. Europa GmbH, D-Hamburg,<br />
(+49) 040/23773-0, www.olympus-europa.com<br />
Perle Systems GmbH, D-Düsseldorf, (+49) 0211/436 441-9, www.perle.com Router<br />
Spezialdrucker<br />
PFB GmbH - Printing for Business, D-Freudenberg, (+49) 02734/2818-0, www.pfb.de Spezialdrucker<br />
RC Rhenania Computer GmbH, D-Bad Honnef, (+49) 02224/96000-0, www.rhenania.biz Spezialdrucker<br />
Seiko Instruments GmbH, D-Neu-Isenburg, (+49) 06102/297-0, www.seikosmart.com Spezialdrucker<br />
Wien Computer Expert GmbH, D-Norderstedt,<br />
(+49) 040/535707-0, www.wien-computer.de<br />
Spezialdrucker<br />
Wyse Technology GmbH, D-Aschheim, (+49) 089/460099-0, www.wyse.de Thin Clients
In Krisenzeiten lohnt Investieren mit Sinn und Verstand<br />
Die deutsche Wirtschaft geht am Stock: Die<br />
Republik steckt in einer der größten Rezessionen<br />
der vergangenen 20 Jahre. Unternehmerische<br />
Pleiten gepaart mit politischem Pech und<br />
Pannen sorgen für ein wirtschaftliches Umfeld,<br />
das wenig Aufbruch verheißt. Dabei besagt<br />
eine wirtschaftliche Binsenweisheit, dass gerade<br />
in solchen Zeiten antizyklisches Verhalten<br />
angebracht sei: Also investieren, sich engagieren<br />
statt lamentieren und den Aufschwung selbst<br />
ankurbeln, statt die Schuld auf die Politik zu<br />
schieben.<br />
Für Unternehmen mit hohen Anforderungen<br />
an stabiles Output Management<br />
heißt dies: Jetzt in zukunftsorientierte<br />
Drucktechnologie investieren.<br />
Das zahlt sich kurzfristig in barer Münze<br />
aus – Prozesse werden besser und kürzer,<br />
Personalkosten werden gesenkt. Das<br />
Rodgauer Unternehmen CSP GmbH<br />
steht seit 1992 für intelligente Lösungen<br />
im Druckumfeld. Am Anfang stand der<br />
Y-Adapter, aber mit neuen Treibern nach<br />
wie vor die erfolgreiche externe Twinax-<br />
IPDS-Schnittstelle. Heute setzt man auf<br />
das Drucken in Netzwerken. Der PrinterGate<br />
eröffnete erstmals diese Möglichkeit:<br />
Bestehende Netzwerkdrucker<br />
wurden damit auch für Host-Systeme<br />
zugänglich gemacht. Nach Angaben von<br />
Bernd Zander, Prokurist bei der CSP<br />
GmbH und zuständig für Projektmanagement,<br />
gehören dem Laserdrucker<br />
und intelligenten Drucklösungen die<br />
Zukunft: „Wir arbeiten daran, große<br />
Datenströme mittels IPDS-Technologie<br />
für den Druckprozess so umzuwandeln,<br />
dass Netze und Server entlastet werden.<br />
Damit wird das Drucken auf mittlere<br />
Sicht deutlich schneller und preiswerter.<br />
Wer also jetzt in solche Technologien<br />
investiert, spart später viel Geld.“<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Formulardruck einfach gemacht<br />
Viel Zeit und Geld kann der Nutzer zudem<br />
durch einen effizienteren Formulardruck<br />
sparen. Zander: „Mit Software für<br />
das Formular-Management bringt man<br />
Ordnung in Büros und das ist gerade in<br />
diesen schwierigen Zeiten eine lohnende<br />
Investition.“ Da noch viele mit konventionellen<br />
Formularsätzen bestückte Matrix-Drucker<br />
im Einsatz seien, zögerten<br />
viele Anwender beim Einstieg in das<br />
elektronische Formularwesen. Zander:<br />
„Zwar ist das Motto ,Never touch a<br />
running System‘ durchaus verständlich,<br />
aber herkömmliche Offset-Formulare<br />
aus einer Druckerei haben den Schönheitsfehler,<br />
dass sie bei der kleinsten<br />
Veränderung im Inhalt – Telefonnummer,<br />
Bankverbindung etc. – sofort Makulatur<br />
sind.“ Mit einer Software-Lösung<br />
kann so etwas nicht passieren. Die Inhalte<br />
der Formulare werden im System aktualisiert,<br />
weitergegeben und archiviert.<br />
Marktübersicht<br />
Effektive Drucklösungen<br />
Auch die von CSP neu entwickelte EBox<br />
sei als ein lohnendes Investment definiert:<br />
Hier wurde eine spezielle externe IPDS-<br />
Schnittstelle kreiert für alle Laserdrucker<br />
mit HPPCL5/6-Emulation und für Matrix-Drucker<br />
mit IBM Proprinter bzw.<br />
Epson Emulation. Dabei erfolgt die Anbindung<br />
an die OS/400-Welt über TCP/<br />
IP. „Neben Herstellung und Vertrieb von<br />
Druckerschnittstellen haben wir es uns<br />
zur Aufgabe gemacht, unternehmensweite<br />
Druckkonzepte zu planen und zu realisieren.<br />
Wir helfen den Unternehmen im<br />
Druckumfeld, Kosten zu sparen und gewappnet<br />
zu sein für die Herausforderungen<br />
der Druck-Zukunft sowie für die<br />
nächste Aufschwung-Phase,“ so bringt es<br />
Bernd Zander auf den Punkt.<br />
CSP Computer Schnittstellen<br />
Peripherie GmbH<br />
D-63110 Rodgau<br />
� (+49) 06106/8707-0<br />
� www.csp-gmbh.de<br />
53
Marktübersicht<br />
Reduzierte Kosten durch Thin Clients<br />
„Beat the heat“ lautet der Wahlspruch des auf<br />
die Herstellung von Werkstoffen und Bauteilen<br />
aus Kohlenstoff bzw. technischer Keramik spezialisierte<br />
Berliner Unternehmens Haldenwanger<br />
Technische Keramik GmbH & Co. KG. Übersetzt<br />
in die Belange der EDV könnte es auch<br />
heißen: „Nichts anbrennen lassen!“ Zur<br />
Sicherstellung eines problemlosen IT-Betriebs<br />
ohne Reibungspunkte entschied sich Haldenwanger<br />
für eine Umstellung des gesamten<br />
Betriebs auf Thin Clients von Wyse Technology.<br />
Das Unternehmen beliefert unter<br />
anderem die Industriebereiche von<br />
Elektrotechnik und Elektronik über Telekommunikation,<br />
den Kraftfahrzeugbereich,<br />
den Maschinen- und Anlagenbau<br />
bis hin zur Luft- und Raumfahrt. In<br />
der Vergangenheit nutzte man die klassische<br />
Terminal-zu-Host-(AS 400)-Anbindung;<br />
im Laufe der Jahre wurden die<br />
Terminals durch Client-/Server-Systeme<br />
auf Basis von PCs ersetzt. Die aus dieser<br />
Veränderung des Kommunikationskonzepts<br />
resultierende gewachsene heterogene<br />
Systemumgebung ließ sich jedoch<br />
Keep it simple stupid<br />
nur mit einem sehr hohen personellen<br />
und finanziellen Aufwand an die sich<br />
kontinuierlich wandelnden Anforderungen<br />
eines dynamischen Unternehmens<br />
anpassen. Als Ausweg aus dieser<br />
Kosten- und Aufwandsspirale bot sich<br />
der Wechsel auf Thin Clients an.<br />
Alte Strukturen<br />
Die IT-Infrastruktur im Hauptwerk und<br />
in den Niederlassungen basierte auf der<br />
klassischen Ethernet-Infrastruktur (100<br />
MBit/s), über die die Client-/Server-<br />
Komponenten miteinander vernetzt<br />
wurden. Den Anwendern stand auf den<br />
PCs die persönliche Arbeitsoberfläche<br />
zur Verfügung. In der Regel waren auf<br />
den Frontend-PCs die jeweiligen Applikationsprogramme<br />
(MS Office, Auto-<br />
CAD, Terminalemulation und die jeweiligen<br />
Branchenlösungen) installiert.<br />
Diese sehr heterogene IT-Struktur<br />
brachte nicht nur Probleme bei der Verwaltung<br />
der Daten (Backup und Datensicherung)<br />
mit sich, sondern erforderte<br />
einen relativ hohen Support-Aufwand<br />
und reduzierte die Produktivität der IT-<br />
Abteilung.<br />
Die Lösung<br />
„Kiss“ („Keep it simple stupid!“) lautete<br />
der Grundsatz, nach dem der komplette<br />
IT-Bereich umgebaut werden sollte. Aus<br />
diesem Grund wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Systemintegrator Bios ein Projektteam<br />
gebildet und nach neuen Lösungen<br />
gesucht. Nach einer gründlichen<br />
Anforderungsanalyse erarbeitete das Projektteam<br />
erste Lösungsansätze. Da der<br />
IT-Leiter Ralf Jörissen als primäre Vorgabe<br />
die Reduzierung bzw. Stabilisierung<br />
der laufenden Betriebskosten bei einem<br />
Minimum an Personaleinsatz definiert<br />
hatte, suchte das Projektteam nach alternativen<br />
Lösungsansätzen. Im Bereich der<br />
Office-Lösungen boten sich reine Network-Computer<br />
oder alternativ eine Cit-<br />
54 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
rix-Lösung auf Basis von Thin Clients an.<br />
In einem Testumfeld wurden die spezifischen<br />
Projektbedingungen nachgebildet<br />
und die zwei Lösungsansätze gründlich<br />
untersucht.<br />
Die auf reinen Network-Computern<br />
aufgebaute Lösung erbringt nicht die<br />
erhofften Vorteile, da diese Geräte ohne<br />
jegliche Betriebssystemfunktionen ausgestattet<br />
sind. Daher müssen sämtliche<br />
Betriebssystemfunktionen beim Start<br />
zuerst über das Netz heruntergeladen<br />
werden. Im lokalen Netz wirkt sich dieser<br />
Ladevorgang durch eine hohe Netzlast<br />
und eine längere Ladezeit aus. Über<br />
die WAN-Verbindungen ist ein solcher<br />
Ladevorgang bei 30 Benutzern in der<br />
Niederlassung München und 80 Benutzern<br />
in der Niederlassung Waldkraiburg<br />
unter realen Bedingungen (je eine 1<br />
MBit/s ATM-Leitung zu den Standorten)<br />
nicht zuzumuten.<br />
Die Wyse-Terminals verfügen dagegen<br />
über ein integriertes Windows-CE-Betriebssystem<br />
und müssen daher die OS-<br />
Funktionen nicht erst umständlich über<br />
das Netz laden. Der Benutzer gibt nach<br />
dem Einschalten des Terminals sein Passwort<br />
ein und kann direkt mit seiner Anwendung<br />
bzw. dem zentralen OS/400-<br />
Rechner arbeiten. Damit erfüllten die<br />
Wyse-Terminals die elementare Projektanforderung<br />
nach einer problemlosen<br />
Integration in den Alltagsbetrieb. Der<br />
Anschaffungspreis der Terminals lag darüber<br />
hinaus deutlich unter den notwendigen<br />
Investitionskosten von PCs. Die Berechnungen<br />
ergaben, dass sich bereits<br />
durch die geringeren Investitionskosten<br />
für die Hardware der Umstieg rechnete.<br />
Die Vorteile<br />
Die Spiegelung der Anwender-Bildschirme<br />
auf dem Monitor des Support-Teams<br />
von zentraler Stelle aus legt darüber hinaus<br />
die Grundlage für Benutzerschu-
lungen – eine direkte Diagnose und<br />
Support bei Problemen vor Ort. Dieser<br />
Vorteil macht sich besonders bei der<br />
Betreuung der Mitarbeiter in den Niederlassungen<br />
bemerkbar. Innerhalb weniger<br />
Wochen wurden die klassischen<br />
PCs gegen Wyse-Terminals ausgetauscht.<br />
Der praktische Alltagseinsatz<br />
der 180 eingesetzten Terminals ergab<br />
folgendes Bild.<br />
Auf der Wyse Thin-Client-Lösung lassen<br />
sich alle bestehenden Applikationen einsetzen.<br />
Die für Updates/Neuinstallationen<br />
erforderliche Zeit wurde spürbar reduziert,<br />
da jedes Programm nur einmal installiert<br />
wird und direkt allen Thin Clients<br />
zur Verfügung steht.<br />
Die Leistungsengpässe, die auf geringe<br />
Leistungsressourcen und Inkompatibilitäten<br />
der Frontends zurückzuführen<br />
sind, gehören der Vergangenheit an. Im<br />
WAN benötigen die Sessions nur etwa<br />
10 bis 15 Kbit/s an Bandbreite. Daher<br />
sind die vorhandenen ATM-Verbindun-<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
gen ausreichend dimensioniert. Über<br />
Backup-Funktionen ist eine ausreichende<br />
Verfügbarkeit der WAN-Ressourcen<br />
garantiert.<br />
Für die Wyse Terminals waren keinerlei<br />
Ausfälle zu verzeichnen. Die immer<br />
noch im Unternehmen vorhandenen 10<br />
PCs (Autocad/Scannerarbeitsplätze)<br />
und die 25 Laptops für den Außendienst<br />
waren für einen erheblich größeren Anteil<br />
an technischen Problemen verantwortlich.<br />
Da die Nutzer über keine lokalen Laufwerke<br />
verfügen, werden sämtliche Applikationen<br />
und Anwenderdaten auf<br />
dem jeweiligen logischen Laufwerk im<br />
zentralen Server der AS/400 abgelegt.<br />
Dies sorgt für eine erhebliche Vereinfachung<br />
der Backup-Funktionen. Über ein<br />
zentrales Bandlaufwerk gesteuert, werden<br />
jeden Abend automatisch sämtliche<br />
Daten einem Backup unterzogen und<br />
können bei Bedarf wieder lokal eingespielt<br />
werden.<br />
Marktübersicht<br />
Der größte Vorteil der Lösung besteht<br />
für den IT-Leiter Ralf Jörissen jedoch<br />
darin, dass die Kosten für den Betrieb im<br />
geplanten Rahmen bleiben und sich<br />
aufgrund der Einsparungen im Personalbereich<br />
ein Return on Investment<br />
(ROI) darstellen lässt. Die PCs werden<br />
von den Nutzern nicht mehr als persönliches<br />
Spielzeug benutzt. Das Fehlen lokaler<br />
Diskettenlaufwerke verhindert<br />
eine Installation ungeprüfter Fremdsoftware.<br />
Dadurch werden nicht nur Computerviren<br />
verhindert, sondern auch lizenzrechtliche<br />
Probleme von vorn herein<br />
unterbunden. Dies kommt dem<br />
geregelten Arbeitsablauf der IT-Abteilung<br />
zu gute.<br />
Wyse Technology GmbH<br />
D-85609 Aschheim<br />
� (+49) 089/460099-0<br />
� www.wyse.de<br />
55
Marktübersicht<br />
Router-basierte Netzwerke in ihrer Entwicklung<br />
eBusiness auch via Twinax<br />
Die ersten Client-/Server-Umgebungen waren<br />
der Auslöser für die Entwicklung von Routerbasierten<br />
Netzwerken. Sobald Büros LAN-<br />
Umgebungen einrichteten, konnten Informationen<br />
von der Zentraldatenbank zum Desktop<br />
und von Desktop zu Desktop fließen. Vor allem<br />
in Unternehmen mit Außenstellen bestand<br />
Bedarf an dieser Art von Verbindungen sowie<br />
an dieser Art von Informationszugang.<br />
Außerdem wurde der Informationsfluss<br />
beschleunigt und die Produktivität erhöht.<br />
Die Client-/Server-Technologie hat<br />
die klassische Green-Screen-Terminal-Technologie<br />
(Twinax im Fall der<br />
AS/400) ins zweite Glied verdrängt,<br />
obwohl sie in vielen Mission-Critical-<br />
Fällen nach wie vor ihre Position im<br />
Desktop-Geschäft behauptet.<br />
Entwicklung der<br />
Router-Technologie<br />
Grundsätzlich ist ein Router nichts anderes<br />
als ein digitales, mit Software<br />
ausgestattetes Switch, das Daten von<br />
einem Computer zum anderen schickt.<br />
In den Anfängen war ein Router ein relativ<br />
einfaches Gerät mit eingeschränkter<br />
Funktionalität und einfacher Software.<br />
Erst als sich der Bedarf in den Unternehmen<br />
zunehmend auf die Anbindung<br />
von Zweigniederlassungen konzentrierte,<br />
griff die technische Entwicklung die<br />
Problemstellung auf und machte aus einem<br />
einfachen Gerät ein technisch ausgereiftes<br />
Computing-Bestandteil.<br />
Heute stellt das Interface die Verbindung<br />
zwischen den Zweigniederlassungen<br />
her. Über das Router-basierte Netzwerk<br />
erleichtert es den Zugriff auf zentralisierte<br />
Dienste wie Finanzauskünfte,<br />
Logistik, e-Mail, Internet und sogar den<br />
Online-Support. Dies ermöglicht eine<br />
bessere Verwaltung der technischen<br />
Ressourcen und der Software. Die von<br />
allen benötigten Ressourcen wie<br />
File-Server, Mail-Server und Anwendungs-Server<br />
müssen nicht mehr für<br />
jede Außenstelle separat bereit gestellt<br />
werden; sie liegen jetzt auf einer einzigen<br />
zentralen Seite, auf die alle Anwender<br />
Zugriff haben. Dies senkt zum einen die<br />
Kosten für den technischen Support,<br />
zum anderen entfallen Investitionen für<br />
mehrfache Hardware-Ausstattung.<br />
Router und die <strong>iSeries</strong><br />
Bei der Auswahl des Routers ist für die<br />
<strong>iSeries</strong>-Anwender entscheidend, dass die<br />
Unternehmens-Server mit einer breiten<br />
Palette an Geräten verbunden werden<br />
kann. <strong>iSeries</strong>-Anwender möchten oft<br />
von der vorhandenen Controller-basierten<br />
Netzwerk-Umgebung zu einer Router-basierten<br />
Technologie wechseln, damit<br />
sie IP-Anwendungen wie Lotus<br />
Notes, e-Mail und Internet-Zugang erhalten.<br />
Dennoch müssen gleichzeitig die<br />
vorhandenen Verbindungen erhalten<br />
bleiben, die für den reibungslosen Ablauf<br />
der Geschäftsprozesse notwendig<br />
sind. Deshalb muss eine Lösung so flexibel<br />
ausfallen, dass sie Twinax-Anwendungen<br />
innerhalb eines IP-geleiteten<br />
Netzwerks bearbeiten kann.<br />
Aktuelle Entwicklungen in der Router-<br />
Technologie unterstützen die Aspekte<br />
Modularität und Integration. Modularität<br />
bedeutet, dass zusätzliche Features in<br />
Form von Erweiterungskarten und Software<br />
hinzugefügt werden können und<br />
die Funktionalität dadurch mit einfa-<br />
56 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
chen Handgriffen erweitert werden<br />
kann. Deshalb lassen sich moderne Router<br />
so konfigurieren, dass sie in nahezu<br />
allen denkbaren Umgebungen von SNA-<br />
Controllern (Twinax) bis hin zum Managen<br />
eines Virtual Private Networks<br />
(VPNs) eingesetzt werden können.<br />
Unter Integration ist zu verstehen, dass<br />
der Router eine Lösung darstellt, bei der<br />
eine Single-Box auf unterschiedliche<br />
Netzwerkumgebungen ausgerichtet<br />
werden kann. Integrierte Lösungen kosten<br />
weniger und sind nicht so störanfällig:<br />
Eine Single-Box, die alle Funktionen<br />
vereint, reduziert potenzielle Fehlermöglichkeiten.<br />
Beide Entwicklungen haben<br />
dazu geführt, dass Router inzwischen<br />
sehr flexibel eingesetzt werden können<br />
und trotzdem einfach zu installieren, zu<br />
konfigurieren und zu warten sind.<br />
IP-Zugriff<br />
Ein wichtiger Faktor, der das Router-Design<br />
beeinflusst, ist das Internet. Sowie<br />
Unternehmen verstärkt auf das Potenzial<br />
des World Wide Web für weltweiten Datentransfer<br />
und e-Business setzen, müssen<br />
Router in der Lage sein, innerhalb von<br />
Netzwerkumgebungen flexibel zu arbeiten.<br />
Immer mehr Unternehmen schaffen<br />
dafür Virtual Private Networks (VPNs).<br />
VPN ist dabei eine Lösung zur Anbindung<br />
von Geschäftspartnern, externen<br />
Mitarbeitern oder Zweigniederlassungen,<br />
die die Kosten und die Anfälligkeit<br />
herkömmlicher Netzwerk-Lösungen, vor<br />
allem der privaten E1-Netzwerke und<br />
Standleitungen, reduziert.
Drei Typen von VPNs:<br />
Remote Access VPNs, die individuelle<br />
Tele- und Remote-Anwender verbinden;<br />
Intranet VPNs, die Zweigniederlassungen<br />
in das WAN eines Unternehmens<br />
einbinden;<br />
Extranet VPNs, die Unternehmen mit<br />
Geschäftspartnern sowie Lieferanten<br />
und Kunden in ein e-Business-System<br />
integrieren und ihnen den kontrollierten<br />
Zugriff auf relevante Unternehmensdaten<br />
ermöglichen.<br />
VPNs erweitern die Optionen eines Unternehmens<br />
für sichere externe und interne<br />
Datenkommunikation und vermeiden die<br />
höheren Kosten von Standleitungen.<br />
Trotzdem zögern viele Unternehmen, sich<br />
von einer IP-Strategie abhängig zu machen,<br />
die auf VPN-Anbindung basiert.<br />
Denn <strong>iSeries</strong>-Anwender, die Twinax-Applikationen<br />
und Hardware gekauft haben,<br />
scheuen die Kosten einer Neuinvestition.<br />
Außerdem stellt sich die Frage nach der<br />
Datensicherheit in öffentlichen Netzen.<br />
Anzeige<br />
Umfassende Lösung<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
Die moderne Router-Technologie ist<br />
hochgradig flexibel aufgebaut. Neue<br />
Funktionen können in modularer Form<br />
auf die Basis aufgesetzt werden. Durch<br />
die Skalierbarkeit wird ein Router mit<br />
steigenden Nutzerzahlen fertig, ohne<br />
dass Upgrades notwendig werden. Die<br />
Anfangsinvestition lohnt sich deshalb<br />
insofern, dass ein Auswechseln der gesamten<br />
Einheit auch bei steigender<br />
Funktionalität oder wachsender Nutzerzahl<br />
überflüssig ist.<br />
Die Router-Technologie bietet daneben<br />
auch multiple Netzwerkwerk-Fähigkeiten,<br />
die alle Arten von Daten-Schnittstellen<br />
erlauben. Eine einziger Router-<br />
Hybridlösung ermöglicht es Remote<br />
<strong>iSeries</strong>-Anwendern, Router-basierte<br />
e-Business-Lösungen zu implementieren,<br />
ohne auf Twinax-Anwendungen<br />
und Hardware verzichten zu müssen.<br />
Mit den 594E- und 594T-Controllern<br />
hat Perle Systems eine Lösung entwickelt,<br />
die <strong>iSeries</strong>--Anwendern integrierte<br />
Marktübersicht<br />
Optionen für den Twinax-Support ihres<br />
Netzwerkes anbietet sowie neue IP-basierte<br />
e-Business-Lösungen wie VPN.<br />
Gleichzeitig vereinfachen Netzwerk-<br />
Verwaltung und Diagnostik-Tools der<br />
594-Serie die Arbeitsabläufe und verlängern<br />
die Betriebszeit.<br />
Ein voll funktionsfähiger Controller mit<br />
der Option zum integrierten Router ist<br />
heute die beste Lösung für Remote <strong>iSeries</strong>--Anwender;<br />
er stellt eine komplette,<br />
effiziente und preisbewusste Plattform<br />
dar, um bestehende Twinax-Geräte und<br />
IP-Netzwerkgeräte in einem Netzwerk<br />
zu vereinbaren.<br />
Der Autor Kevin Segriff ist der<br />
Produkt Manager von Perles <strong>iSeries</strong><br />
400-Produktlinie und per e-Mail unter<br />
ksegriff@perle.com zu erreichen.<br />
Perle Systems GmbH<br />
D-40212 Düsseldorf<br />
� (+49) 0211/43644-19<br />
� www.perle.com<br />
57
Marktübersicht<br />
Anzeige<br />
Einsatz der Thin-Client-Technologie im Unternehmen<br />
Reduktion des Aufwandes<br />
Das mittelständische Familienunternehmen<br />
Werner Christ GmbH, German Leather Fashion,<br />
hat sich in seiner 45-jährigen Firmengeschichte<br />
ein enormes Know-how in Sachen Lammfell-<br />
und Lederbekleidung angeeignet. Die gute<br />
Geschäftsentwicklung führte dazu, dass nach<br />
und nach Niederlassungen und Show-Rooms im<br />
Ausland hinzukamen. Diese Expansionen<br />
erhöhten stetig den Administrationsaufwand<br />
der EDV-Abteilung; einen Ausweg sah man im<br />
Einsatz der Thin-Client-Technologie.<br />
Thomas Hammes, EDV-Leiter, berichtet,<br />
dass die konstante Geschäftsentwicklung<br />
und die rege Auslandstätigkeit<br />
im Laufe der Zeit auch<br />
höhere Anforderungen an die EDV stellte.<br />
Es hat sich in der Zwischenzeit herauskristallisiert,<br />
dass die <strong>iSeries</strong>, Modell<br />
820, die geeignete Maschine für alle<br />
Ansprüche ist. Sie wurde mit einem<br />
Festplattenvolumen von 150 GB ausgestattet.<br />
OS/400-intern werden drei Server<br />
betrieben, wovon zwei als Terminalserver<br />
konfiguriert sind. Ursprünglich<br />
verfügte man über ein Novell-Netz-<br />
58 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
werk, das mit der Einführung der PCs<br />
nach und nach zu einem hohen Administrationsaufwand<br />
führte. Für die<br />
EDV-Abteilung war eine 60 bis 80 Stunden-Woche<br />
zu diesem Zeitpunkt fast<br />
normal. Da die administrative Mehrbelastung<br />
überwiegend an Wochenenden<br />
erbracht wurde, begann man nach Lösungen<br />
zu suchen, die diesen Aufwand<br />
wieder reduzieren sollten.<br />
Die Lösung: „Thin Clients“<br />
Als Lösung fand man <strong>iSeries</strong> und NCs<br />
von IBM in Verbindung mit den Micro-
soft-Terminal-Services. Als Betriebssystem<br />
setzte man Microsoft Windows NT<br />
ein. Neben MS-Office als Standard-Büroapplikation<br />
werden heute Windows<br />
2000, Office XP, Lotus Notes R5, Unified<br />
Messaging der Firma Cycos, DKS-<br />
Buchhaltung, SDV-Anlagenbuchhaltung,<br />
Pälzer Lohn, Citrix Metaframe XP,<br />
eine Textil-Branchensoftware von Pohl-<br />
Softwear, eigen entwickelte Software<br />
sowie die 5250-Emulation YESterm von<br />
Affirmative eingesetzt. Insgesamt sank<br />
der Administrationsaufwand um satte<br />
75 Prozent. Nachdem IBM sich komplett<br />
aus dem Terminalbereich zurückgezogen<br />
hatte, war man nun auf der Suche<br />
nach einem neuen Partner in diesem Bereich.<br />
Die vorhandenen IBM NCs standen<br />
aus Altersgründen zum Austausch<br />
an. Man testete zunächst ausgiebig Geräte<br />
von diversen Herstellern. Die Entscheidung<br />
fiel schließlich zu Gunsten des<br />
Stromberger Terminal-Lieferanten Affirmative<br />
computer products aus.<br />
Entscheidungsgründe:<br />
Neben der Reduzierung des Administrationsaufwandes<br />
spielte eine gescheite<br />
5250-Emulation die Hauptrolle. „Ich<br />
denke heute noch mit Grausen daran,<br />
was uns während unserer Suche alles als<br />
5250-Emulation angeboten wurde“ berichtet<br />
EDV-Leiter Thomas Hammes.<br />
„Die einzige 5250-Emulation, die man<br />
auch als solche bezeichnen kann, ist die<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN März 2003<br />
YESterm/IP von Affirmative“, berichtet<br />
er weiter. Einfache, unproblematische<br />
Installation mittels eines Installations-<br />
Wizards, unkompliziertes Handling,<br />
echtes Tastatur-Mapping, Euro-Support,<br />
vielfältige Druckmöglichkeiten<br />
und ein permanent zur Verfügung stehender,<br />
kostenfreier Telefon-Support<br />
hebt YESterm aus der Masse der Anbieter<br />
heraus. Durch Einsatz der Windowsbased-Terminals<br />
YEStation Extra, Modell<br />
2611, auf denen die 5250-Emulation<br />
zur Verfügung gestellt wird, ergibt<br />
sich eine sehr gute Gesamtperformance,<br />
die durch einige Neuerungen der Entwicklungsabteilung<br />
von Affirmative<br />
noch gesteigert werden konnte.<br />
Fazit:<br />
Nach kleineren Anfangsproblemen, wie<br />
z.B. defektes Netzteil, Drucker-Feineinstellungen<br />
und firmenspezifischen Anpassungen,<br />
bei denen der Telefonsupport<br />
von Affirmative tatkräftig bei der<br />
Lösung half, ist man jetzt sehr zufrieden.<br />
Die Investitionen waren nur geringfügig<br />
höher als die Kosten für die Anschaffung<br />
von PCs. Durch die Reduzierung<br />
des Administrationsaufwandes um 75<br />
Prozent haben sich die Investitionen<br />
sehr schnell amortisiert. Die vorhandene<br />
<strong>iSeries</strong> musste nicht erweitert werden,<br />
da noch genügend Ressourcen zur Verfügung<br />
standen. Alles in allem läuft der<br />
Gesamtbetrieb heute reibungslos – die<br />
Affirmative-Terminals werden in allen<br />
Abteilungen des Hauses Christ eingesetzt.<br />
Die ausländischen Niederlassungen<br />
können problemlos auf der <strong>iSeries</strong><br />
arbeiten.<br />
AFFIRMATIVE<br />
computer products GmbH<br />
D-55442 Stromberg<br />
� (+49) 06724/9304-0<br />
� www.affirmative.de<br />
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Marktübersicht<br />
59
April:<br />
GO NEXT<br />
Im Wettbewerb um ein erfolgreiches<br />
e-Business müssen firmenintern wichtige<br />
Entscheidungen hinsichtlich der<br />
Struktur der Systeme getroffen werden.<br />
Wie offen dürfen oder müssen diese<br />
sein, um eine sichere Anbindung von<br />
Lieferanten und Kunden zu ermöglichen?<br />
Welche Lösungen zur Absicherung<br />
dieser elektronischen „Glashäuser“<br />
machen Sinn? Das Titelthema<br />
e-Business vs. Sicherheit und Offenheit<br />
stellt Ihnen – mit dem Schwerpunkt auf<br />
Portale, Web-Enabling und Anwendungsintegration<br />
– Strategien für ein<br />
offenes und sicheres e-Business vor.<br />
Die Integration von elektronischen<br />
Diensten in Ihre täglichen Arbeitsprozesse<br />
hilft Ihnen Zeit, Kosten und vielleicht<br />
(oder vor allem) Nerven zu sparen. Die<br />
Marktübersicht Messaging stellt Lösungen<br />
zur Integration von e-Mail, SMS,<br />
e-Banking, WAP, CTI, VoIP und<br />
PC2Host in Ihre IT-Landschaft vor. Anwenderberichte<br />
mit dem Fokus auf Praxiserfahrungen<br />
und eine tabellarische<br />
Übersicht mit den wichtigsten Fakten<br />
weisen Ihnen den Weg in elektronische<br />
Welten ohne Medienbrüche.<br />
Ein Passwort für alles<br />
Wie viele Passwörter müssen Sie verwalten?<br />
Eines zur Anmeldung am Netzwerk,<br />
eines für den Internet-Zugang,<br />
eines für Ihr e-Mail-Programm, eines für<br />
jede abonnierte Webseite?<br />
Mit dem IBM Client Security Password<br />
Manager brauchen Sie sich nur noch ein<br />
einziges Passwort zu merken. Das Programm<br />
merkt sich für Sie alle anderen<br />
Passwörter, die Sie benötigen.<br />
Sobald Sie sich beim Password Manager<br />
mit Ihrem jeweiligen Passwort angemeldet<br />
haben, müssen Sie das Passwort<br />
nicht nochmals eingeben, da das Programm<br />
automatisch eingreift, sobald<br />
Mai:<br />
Der Weg vom „Lose-Papier-Büro“ zum<br />
„papierlosen Büro“ kann mitunter ein<br />
sehr beschwerlicher sein. Allzu eingefahren<br />
(und nur scheinbar optimal laufend)<br />
sind oft die jahrelang praktizierten<br />
Rituale rund um das Holen der Post,<br />
Öffnen des Briefumschlags und Lochen<br />
und Ablegens, Weiterleiten und Archivieren<br />
des Briefes und das Zuordnen zu<br />
einem Vorgang. Das Titelthema Dokumenten-Management<br />
mit Schwerpunkt<br />
auf Integration, Workflow, Groupware<br />
und Archivierung weist Ihnen Wege in<br />
ein moderneres Dokumenten-Management,<br />
Einsparpotentiale inklusive.<br />
Grundsätzlich sind Sie mit Ihrer eingesetzten<br />
Lösung ja zufrieden. Allerdings<br />
wäre es schön, wenn die Software etwas<br />
bunter aussähe oder die eine oder andere<br />
Schnittstelle mehr böte. Aus diesem<br />
Dilemma führen grundsätzlich nur zwei<br />
Wege: über die Modernisierung der bestehenden<br />
oder die Einführung einer<br />
neuen Software. Die Marktübersicht<br />
Softwareentwicklungs- und Modernisierungswerkzeuge<br />
stellt Ihnen dazu<br />
eine aktuelle Übersicht der Möglichkeiten<br />
und Praxisbeispiele bereit.<br />
+++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++<br />
eine Anwendung oder Webseite die Eingabe<br />
eines Passwortes verlangt.<br />
Auf diese Weise vereinfacht der Password<br />
Manager besonders in Kombination<br />
mit den Sicherheitsfunktionen des<br />
integrierten IBM Sicherheits-Subsystems<br />
2.0 auf ausgewählten ThinkPad<br />
Notebooks und NetVista Desktops die<br />
Passworteingabe. Der Passwort-Manager<br />
ist Bestandteil der via Download<br />
verfügbaren IBM Client Security Software<br />
für den Einsatz mit dem integrierten<br />
IBM Sicherheits-Subsystem 2.0.<br />
� www.ibm.de<br />
60 www.midrangemagazin.de März 2003<br />
Inserenten<br />
AD SOLUTIONS 19<br />
Adlatus 7<br />
Ametras 31<br />
AURA equipements 35<br />
B&N 38, 39<br />
betasystems 59<br />
CP Corporate Planning 27<br />
EPOS 10<br />
evosoft 25<br />
Gräbert 15<br />
Hübner 53<br />
I.T.P.-Verlag 21, 59<br />
IBV 47<br />
Index 58<br />
ISARIA 51<br />
K+H 41<br />
Kissels 42<br />
Lakeview 37<br />
MAGIC 9<br />
ML Software 11<br />
NetManage 49<br />
Paul events 23<br />
ROHA 55<br />
rsb 51<br />
R.S.Consulting 17<br />
SCHILLING 2<br />
SoftM 13, 18<br />
SOLITAS 57<br />
TOOLMAKER 40, 45<br />
update 33<br />
WILSCH 51<br />
Inserenten<br />
Die Schweiz im Focus<br />
ANTARES 7<br />
betasystems 3<br />
Beilagenhinweis:<br />
In der Gesamtauflage dieses<br />
<strong>Midrange</strong> <strong>Magazin</strong>s finden Sie Beilagen<br />
der folgenden Unternehmen:<br />
• Siemens AG<br />
• TOOLMAKER Software<br />
• I.T.P.-Verlag