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Dom-Magazin - Der Dom

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<strong>Dom</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

11. November 2012 1 H 2451<br />

Aktiv leben<br />

Aus dem<br />

Leben erzählen


Wöchentliche Sprechstunde zum<br />

Thema: „Pflege im Alter“<br />

Ein Angebot des evangelischen Altenheimes St. Johannisstift<br />

Paderborn mit Demenzsprechstunde<br />

Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, stellen<br />

sich viele Fragen. Es kann sein, dass<br />

der Pflegebedürftige nicht mehr allein zurechtkommt.<br />

Wer übernimmt dann die Pflege? Oder<br />

wenn der Pflegebedürftige nicht mehr in seiner<br />

Wohnung bleiben kann, welche Möglichkeiten<br />

gibt es dann? Was kostet das alles? Und wie lassen<br />

sich Hilfen finanzieren?<br />

Pflegebedürftigkeit tritt oft plötzlich ein. Zwar<br />

gibt es viele und gute Versorgungsangebote,<br />

doch für die Betroffenen und ihre Angehörigen<br />

ist es meist nicht so einfach, einen Überblick über<br />

die Angebote zu erhalten und herauszufinden,<br />

welches Angebot für sie das Richtige ist. Dabei<br />

brauchen sie dringend Lösungen in oft schwierigen<br />

Situationen.<br />

Genau in dieser Lage hilft die Sprechstunde zum<br />

Thema: „Pflege im Alter“ im evangelischen Altenheim<br />

St. Johannisstift Paderborn. Sie findet jeden<br />

Donnerstag in der Zeit von 16 bis 18 Uhr statt (außer<br />

an Feiertagen). In das Beratungsangebot integriert<br />

ist auch eine Demenzsprechstunde. In der<br />

Demenzsprechstunde erhalten ältere Menschen<br />

und Angehörige spezielle Informationen über das<br />

Krankheitsbild Demenz, den richtigen Umgang<br />

mit Betroffenen, Entlastungsmöglichkeiten für<br />

Angehörige und das Angebot für Menschen mit<br />

Demenz im St. Johannisstift.<br />

Darüber hinaus können Interessierte individuelle<br />

Termine nach Absprache vereinbaren. Die<br />

Sprechstunde richtet sich an ältere Menschen<br />

und Angehörige.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei<br />

Ursula Fischer, Telefon: (0 52 51) 4 01-76 02<br />

Ursula Fischer ist Ansprechpartnerin zum<br />

Thema: „Pflege im Alter“ und „Demenz“.<br />

Wir verfügen über jahrelange Erfahrung in der<br />

Betreuung von älteren Menschen:<br />

Altenhilfe St. Johannisstift<br />

Reumontstr. 32<br />

33102 Paderborn<br />

Pflege mit Herz<br />

Altenhilfe St. Johannisstift<br />

� Beratung � Ambulante Pflege<br />

� Hauswirtschaftliche Hilfen<br />

� Service-Wohnen � Kurzzeitpflege<br />

� Vollstationäre Pflege<br />

� Wohnen für Menschen mit Demenz<br />

Bei uns sind Sie in guten Händen.<br />

– Wir beraten Sie gern.<br />

Pflegeberatung<br />

Tel.: (0 52 51) 20 50-8 50<br />

E-Mail: diakonie@johannisstift.de<br />

www.johannisstift.de


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Manchmal sind es die kleinen Freuden des Alltags, die das<br />

Leben lebenswert machen: Ein Spaziergang durch den<br />

herbstlichen Wald, ein gutes Buch – oder auch eine schmackhafte<br />

Mahlzeit. Doch was ist, wenn man auf diese Freude<br />

verzichten muss, weil das Essen zunehmend Probleme macht<br />

oder schlicht und ergreifend „nichts mehr schmeckt“?<br />

Die Bielefelderin Claudia Menebröcker – Expertin in<br />

Sachen Ernährung – wollte sich nicht damit abfinden, dass<br />

es zwar Kochbücher und Ernährungsratgeber in Hülle<br />

und Fülle gibt, die speziellen Ansprüche älterer Menschen<br />

von Lafer, Lichter & Co. aber kaum berücksichtigt werden.<br />

Gemeinsam mit zwei anderen Autoren hat sie ein Kochbuch<br />

mit dem optimistischen Titel: „Mir schmeckt’s wieder“ herausgebracht,<br />

das sich ganz speziell an alte Menschen richtet<br />

und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt rückt. Im Interview<br />

beschreibt sie, worauf man achten sollte und wie man es<br />

schafft, dass sich Appetit und Genuss wieder einstellen. Ein<br />

Buch, das sich übrigens auch an Männer richtet!<br />

Je älter man wird, desto öfter ruft man sich Erinnerungen<br />

ins Gedächtnis – an glückliche Ereignisse ebenso wie an<br />

Schicksalsschläge. Über manches spricht man mit der Familie,<br />

Freunden und Verwandten, anderes behält man für sich.<br />

Vieles davon ist es aber wert, auf Dauer bewahrt zu werden.<br />

Wer würde sich nicht über schriftliche Aufzeichnungen der<br />

Eltern oder Großeltern freuen? Einiges würde plötzlich in<br />

einem völlig neuen Licht erscheinen. Maria Böddeker gibt<br />

in ihrer Biografie-Werkstatt Menschen die Möglichkeit, ein<br />

ganz persönliches Buch ihres Lebens zu schreiben.<br />

Dass der wache Blick auf die Umwelt und die Mitmenschen<br />

jung erhält, beweist der Werler Fotograf Helmuth<br />

Euler: Er hat nicht nur die Geschichte seiner Heimatstadt<br />

Werl und ihrer Umgebung über Jahrzehnte dokumentiert –<br />

mit 79 Jahren steckt er noch voller Pläne und Projekte!<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Andreas Wiedenhaus<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Bonifatius GmbH, Druck � Buch � Verlag,<br />

Karl-Schurz-Str. 26, 33100 Paderborn<br />

Verlagsleitung: Rolf Pitsch<br />

Objektleitung: Karl Wegener, Telefon: 0 52 51/1 53-2 20<br />

Redaktion: Andreas Wiedenhaus<br />

Anzeigenverkauf: Engelbert Schilling<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier mit dem Blauen Engel.<br />

Inhalt<br />

Den Genuss wiederentdecken<br />

Ein neues Kochbuch für die ältere Generation . . . . . 4<br />

Ein Buch des Lebens schreiben<br />

Erinnerungen für die Nachwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Entlang der Tugenden<br />

Ausflugstipp Meditationsweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

„Bilder sind mein Leben“<br />

<strong>Der</strong> Werler Fotograf Helmuth Euler . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Buchtipp<br />

„Älter werden mit Papst Johannes XXIII.“ . . . . . . . . 20<br />

Neue Konzepte<br />

Forderungen des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe . . 20<br />

So klingt Heimat<br />

Ein neuer Film über deutsche Volksmusik . . . . . . . . 22<br />

Schweigen aus Scham<br />

Ältere Menschen in der Schuldenfalle . . . . . . . . . . . 24<br />

Länger arbeiten<br />

Eine „natürliche Entwicklung“? . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Zum Titelbild<br />

Erinnerungen können eine Brücke schlagen von Generation zu<br />

Generation. Wer hat als Kind nicht gern den Erzählungen der<br />

Großeltern gelauscht? Doch das mündlich Überlieferte ist irgendwann<br />

nur noch bruchstückhaft vorhanden und wird mit der Zeit<br />

völlig vergessen. Das eigene Leben oder Episoden daraus in einem<br />

Buch zusammenzufassen und weiterzugeben ist für alle Beteiligten<br />

eine reizvolle Erfahrung. Foto: picture alliance<br />

3


4<br />

Den Genuss wiederentdecken<br />

Claudia Menebröcker hat ein Kochbuch für alte Menschen herausgebracht<br />

Kochen ist in. Im Fernsehen liefern sich Profis und Amateure<br />

regelrechte Duelle am Herd, es wird zum Dinner<br />

vor laufenden Kameras eingeladen und prominente<br />

Köche geben ihr Wissen mehr oder weniger unterhaltsam<br />

weiter. Die speziellen Belange älterer Menschen bleiben<br />

bei diesem Boom rund um Küche und Herd jedoch so<br />

gut wie unberücksichtigt. Die Ernährungsexperten Claudia<br />

Menebröcker (Foto Seite 5), Jörn Rebbe und Udo Keil<br />

wollten das nicht länger hinnehmen und haben ein Kochbuch<br />

speziell für alte Menschen geschrieben. Mit jeder<br />

Menge spezieller Tipps und Rezepten, die sich leicht und<br />

schnell nachkochen lassen. Im Interview beschreibt die<br />

Bielefelderin Claudia Menebröcker, worauf ältere Menschen<br />

bei ihrer Ernährung und beim Kochen achten sollten<br />

und wie man es anstellt, dass es wieder schmeckt.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

DOM: Wie ist die Idee zu diesem Kochbuch entstanden?<br />

Claudia Menebröcker: Die Idee ist uns gekommen, weil<br />

es bisher kein solches Kochbuch gibt. Sie finden in Buchhandlungen<br />

regaleweise Kochbücher, aber eines, das<br />

die Schwierigkeiten und Probleme alter Menschen beim<br />

Kochen berücksichtigt, sucht man vergeblich.<br />

So sind Sie in die Bresche gesprungen?<br />

Genau, alle drei Autoren kommen aus dem Bereich der<br />

Altenhilfe und kennen sich mit dem Thema Ernährung<br />

Mir schmeckt’s wieder<br />

Über 100 Rezeptklassiker haben Claudia Menebröcker, Jörn Rebbe<br />

und Udo Keil für ihr Kochbuch zusammengetragen und auf die speziellen<br />

Bedürfnissen alter Menschen zugeschnitten. Die kulinarische<br />

Bandbreite reicht von „Arme Ritter mit Ahornsirup“ über Lachsfilet<br />

bis zu Gerichten mit Zwieback. Neben den sehr ausführlichen Rezepten,<br />

die auch ohne große Erfahrung am Herd nachgekocht werden<br />

können, gibt es auf den 140 Seiten des Buches Tipps und Hinweise<br />

zum Einkauf und zur Lagerung sowie zu speziellen Problemen beim<br />

Essen und Trinken. Hinzukommt Grundlagenwissen zu gesunder und<br />

abwechslungsreicher Ernährung.<br />

Das Kochbuch „Mir schmeckt’s wieder“ ist im Trias-Verlag erschienen<br />

(ISBN 978-3-8304-3940-0) und kostet 19,99 Euro.<br />

alter Menschen aus. Gemeinsam mit dem Verlag ist dann<br />

die Idee zu diesem Buch entstanden.<br />

Stimmt es denn, dass alte Menschen sich anders ernähren<br />

sollten?<br />

Wenn es darum geht, sich gesund zu ernähren, gelten für<br />

alte Menschen die gleichen Grundsätze wie für andere<br />

Altersgruppen. Die Probleme liegen eher in den Schwierigkeiten,<br />

die sich mit dem Alter häufig einstellen. Die Handkraft<br />

wird schwächer, die Sinneswahrnehmungen lassen<br />

nach – Geruchs- und Geschmackssinn ebenso wie zum<br />

Beispiel das Hungergefühl. Häufig können alte Menschen<br />

auch das, was sie früher gern zu sich genommen haben,<br />

nicht mehr so gut essen. Die Auswahl wird dann kleiner.<br />

Das heißt, dass körperliche Gebrechen auf die Ernährung<br />

wirken – etwa, weil es Probleme bei der Zubereitung<br />

gibt?<br />

Genau. Mit der Konsequenz, dass man es sich leichter<br />

macht. Weil man zum Beispiel nicht mehr so gut beißen<br />

kann, lässt man das Gemüse oder das Obst weg. Statt es<br />

etwa durch ein Kompott zu ersetzen, wird ganz darauf verzichtet.<br />

Fachleute sprechen dann von Pudding-Vegetariern<br />

bei den alten Menschen, die aufgrund ihrer Schwierigkeiten<br />

die Auswahl ihrer Nahrungsmittel auf einige wenige<br />

reduzieren. Statt Vollkornbrot wird beispielsweise nur<br />

noch Weißbrot gegessen, weil sich das einfach besser beißen<br />

und kauen lässt.


Als alter Mensch sollte man also besonders darauf achten,<br />

sich nicht zu einseitig zu ernähren?<br />

Das ist ein wichtiger Punkt. Es geht uns aber nicht darum,<br />

irgendetwas zu verbieten. Das ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht der richtige Weg. Wir hören ja permanent,<br />

was man alles nicht essen darf oder essen sollte. Das ist<br />

aber meiner Meinung nach nicht der richtige Zugang zum<br />

Thema Essen und Trinken – schließlich soll es um Spaß<br />

und Genuss gehen. Wir möchten stattdessen zeigen, wie<br />

es gehen kann, dass man trotz Schwierigkeiten etwa beim<br />

Kauen oder bei der Zubereitung Vollkornprodukte oder<br />

Obst und Gemüse in ausreichender Menge zu sich nimmt.<br />

Gibt es denn typische Fehler, die alte Menschen bei ihrer<br />

Ernährung machen oder typische Mängel?<br />

Fehler würde ich das nicht nennen, was aber häufiger<br />

auftritt, ist, dass Vitamine und Mineralstoffe fehlen oder<br />

auch Ballaststoffe bei der Ernährung zu kurz kommen.<br />

Hinzukommen dann häufig noch Probleme mit dem Trinken.<br />

Das Durstgefühl lässt nach. Wer keinen Durst verspürt<br />

und dann noch Probleme mit dem Schlucken hat, der will<br />

häufig auch einfach nicht trinken. Dann wird das Trinken<br />

zu einem notwendigen Übel. Abgesehen davon hat man<br />

früher das Trinken nicht so wichtig genommen wie heute –<br />

wo man selbstverständlich eine Flasche Mineralwasser im<br />

Rucksack hat.<br />

Körperliche Einschränkungen wirken sich im Alter also<br />

einfach stärker auf die Ernährung aus.<br />

Unser Buch richtet sich deshalb speziell an die Altersgruppe<br />

über 75 Jahre, die sowieso schon Probleme hat<br />

in verschiedenen Lebensbereichen. Menschen in diesem<br />

Alter sind einfach nicht mehr so stark, haben nicht mehr<br />

solche Abwehrkräfte wie Jüngere. Was jüngere Menschen<br />

noch ausgleichen können – selbst wenn sie sich schlecht<br />

ernähren, wird für ältere zu einem Problem. Wenn die<br />

Muskelkraft sowieso schon nachlässt, wird das durch eine<br />

Ernährung mit zuwenig Eiweiß noch verschärft.<br />

Sie haben mögliche Probleme beim Essen und bei der<br />

Zubereitung angesprochen – wie haben Sie das in Ihrem<br />

Kochbuch berücksichtigt?<br />

Im Ratgeberteil des Buches geben wir grundsätzliche Tipps<br />

und Hinweise zu einer gesunden Ernährung, die auch von<br />

alten Menschen umgesetzt werden können. Wer es zum<br />

Beispiel nicht schafft, fünfmal am Tag Obst oder Gemüse<br />

zu sich zu nehmen, der kann auch zum Kompott oder zu<br />

einem Gemüsesaft greifen. Natürlich soll die Gesundheit zu<br />

ihrem Recht kommen – das ist uns bei den Rezepten sehr<br />

wichtig. Aber es soll in erster Linie schmecken und Spaß<br />

machen!<br />

Kochen und Essen im Alter kann und soll demnach auch<br />

Genuss bedeuten?<br />

Viele alte Menschen erleben das leider anders. Für man-<br />

chen wird es sogar zur Qual – aus unterschiedlichen Gründen.<br />

Die Probleme bei der Nahrungsaufnahme oder bei<br />

der Zubereitung sind die eine Seite. Hinzukommen dann<br />

manchmal noch die Ratschläge von den Kindern nach dem<br />

Motto: „Du sollst doch, du musst aber!“ So kommen ganz<br />

verschiedene Faktoren zusammen.<br />

Gutgemeinte Ratschläge bewirken also häufig das Gegenteil?<br />

Alte Menschen haben reichlich Lebenserfahrung, viele<br />

Probleme gemeistert. Vor diesem Hintergrund möchte<br />

man nicht unbedingt mit diesen Ratschlägen bombardiert<br />

werden. Als alter Mensch kennt man seine Schwierigkeiten<br />

selbst am besten und möchte nicht von anderen Tag für<br />

Tag darauf hingewiesen werden.<br />

Welchen Stellenwert hat die Ernährung in der eigenen<br />

Einschätzung alter Menschen – was bedeutet sie für die<br />

Lebensqualität?<br />

Sie ist ein wichtiger Indikator dafür, ob man sich gut fühlt<br />

oder nicht. Wer sich selbst um sein Essen kümmern kann,<br />

wer selbst kocht und dann noch mit Genuss isst, der fühlt<br />

sich gesund. Jemand, der bemerkt, dass ihm das zusehends<br />

schwerfällt, und der vielleicht auch noch keinen Appetit<br />

hat, der fühlt sich auch einfach nicht so gut. Zum einen<br />

vielleicht, weil objektiv wichtige Nährstoffe fehlen, zum<br />

anderen aber auch in der subjektiven Wahrnehmung, weil<br />

einfach nichts mehr schmeckt. Genuss beim Essen im Alter<br />

ist ein Indikator für Lebensqualität.<br />

5


Was kann man tun, wenn man eigentlich noch gern isst,<br />

aber die Zubereitung immer schwerer fällt?<br />

Die Idee bei unserem Kochbuch ist es, sich manches<br />

leichter zu machen. Statt zehn Möhren kleinzuschneiden,<br />

kann man auch auf ein Tiefkühlprodukt zurückgreifen. So<br />

gesehen unterscheidet sich dieses Kochbuch von den klassischen<br />

Kochbüchern, wie sie gerade die ältere Generation<br />

noch kennt: Es werden zum Beispiel keine Knochen für<br />

eine Brühe aufgesetzt oder aufwendige Soßen zubereitet.<br />

Das wäre eine Überforderung und würde das Gegenteil<br />

bewirken: Wenn man weiß, dass man für die Mittagessen<br />

drei Stunden in der Küche stehen muss, dann lässt man es<br />

unter Umständen bleiben, weil es einfach<br />

zu viel wird. Unser Ansatz ist es aufzu-<br />

Kompromisse<br />

bei der<br />

Zubereitung<br />

6<br />

zeigen, dass es natürlich einen Teil gibt,<br />

den man erledigen muss, aber dass man<br />

dabei auch auf fertige Produkte zurückgreifen<br />

kann. Das Ergebnis ist trotzdem<br />

schön und lecker – und man hat es selbst<br />

gekocht! Das ist für einen selbst wichtig,<br />

aber man kann es zum Beispiel auch mit Stolz seinen Gästen<br />

servieren. Wir machen Kompromisse. Jemand, der alles<br />

noch kann und große Ansprüche an die eigene Kochkunst<br />

stellt, der wird vielleicht die Nase rümpfen. Aber diese<br />

Menschen sind auch nicht die Zielgruppe.<br />

Aber nur die wenigsten alten Menschen können noch<br />

stundenlang am Herd stehen.<br />

Das ist der Punkt. Es geht um einen Mittelweg zwischen<br />

Überforderung auf der einen Seite und völliger Passivität<br />

Stichwort: Mangelernährung<br />

Ein hoher Anteil alter Menschen ist nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für<br />

Geriatrie (DGG) mangelernährt. Nach einer Studie der Universität Köln, so die<br />

DGG, seien mehr als 80 Prozent der alten Patienten, die in eine Klinik kommen,<br />

entweder akut mangelernährt oder in der Gefahr einer Mangelernährung. Laut<br />

dem künftigen DGG-Präsidenten Ralf-Joachim Schulz sind lediglich 17,7 Prozent<br />

der durchschnittlich 80 Jahre alten Patienten gut ernährt, bei 58,7 Prozent besteht<br />

ein deutliches Risiko für eine Fehlernährung und 23,6 Prozent sind akut<br />

mangelernährt.<br />

Altersmediziner Schulz betonte, dass der Ernährungszustand erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Gesundung und das Sterberisiko habe. „Ein Tag Hunger bedeutet<br />

für einen älteren Patienten, dass er eine Woche braucht, um die verlorene Muskel-<br />

und Fettmasse wieder aufzubauen“, sagt Schulz. Mangelernährte Patienten<br />

erholten sich schwerer von Krankheiten und müssten häufig länger in der Klinik<br />

bleiben. Deshalb seien die Prüfverfahren auch wirtschaftlich sinnvoll.<br />

Gründe für die häufige Fehlernährung bestehen nach Meinung des Mediziners<br />

darin, dass ältere Menschen häufig weniger hungrig oder durstig seien. Auch litten<br />

sie öfter an Geruchs- oder Geschmacksstörungen sowie an Kau- und Schluckbeschwerden:<br />

„Rund die Hälfte der älteren Menschen sind davon betroffen.“<br />

.<br />

auf der anderen. Es soll schmecken, die Gesundheit soll<br />

nicht zu kurz kommen. Und wenn es dann auch noch Spaß<br />

macht – umso besser!<br />

Wenn es also um die Zubereitung geht, gibt es Möglichkeiten.<br />

Was ist aber, wenn wirklich nichts mehr<br />

schmeckt?<br />

In diesem Fall ist es wichtig, möglichst viele Sinne anzusprechen:<br />

Wenn etwas gut riecht und gut aussieht, dann<br />

stellt sich die Lust auf das Essen auch schneller wieder ein.<br />

Ein Tipp ist zum Beispiel, ruhig kräftig zu würzen. Essen<br />

im Alter wird häufig mit so einer Schonkost in Zusammenhang<br />

gebracht. Was fade schmeckt und unter Umständen<br />

auch noch eintönig aussieht, weckt kaum Appetit. Dazu<br />

gehört es auch, es sich beim Essen ein bisschen nett zu<br />

machen; etwa mit einem schön gedeckten Tisch. Wenn<br />

das oberste Prinzip ist, das alles immer möglichst praktisch<br />

sein soll, dann macht es irgendwann wirklich keine Freude<br />

mehr!<br />

Aber zu viel Salz zum Beispiel ist doch ungesund.<br />

Es muss ja nicht nur das Salz sein. Es gibt so viele Gewürze<br />

und Kräuter. Aber wenn es jemanden ohne oder mit nur<br />

wenig Salz nicht schmeckt, dann ist es doch besser, er gibt<br />

etwas mehr Salz daran und isst es mit Genuss, als dass er<br />

gar nicht isst. Das gleiche gilt für das Thema Fett: Man sollte<br />

da nicht zu kleinlich sein. Es soll schmecken, das ist ganz<br />

wichtig. Was nützt die gesündeste Ernährung, wenn sie<br />

nicht schmeckt und letztlich aus diesem Grund auch nicht<br />

gegessen wird?


Nach welchen Aspekten haben Sie die Rezepte ausgewählt?<br />

Wir haben auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen und<br />

in klassische Kochbücher geschaut. Ein Teil der Rezepte<br />

wurde in einem Haus für betreutes Wohnen ausprobiert.<br />

Dieser Praxistest und das Urteil besonders der Frauen war<br />

uns sehr wichtig.<br />

Schließlich haben die Frauen dieser Generation in der<br />

Regel das Kochen ja noch wirklich gelernt.<br />

Vor diesem Hintergrund sind unsere Rezepte ausbaufähig:<br />

Wer statt eines Fertigproduktes zu verwenden lieber alles<br />

selbst macht, kann das ohne Weiteres tun. Verfeinern geht<br />

immer. Wir sehen uns da als Ideengeber. Ein Mann, mit<br />

dem ich gesprochen habe, hält sich strikt an die Rezepte,<br />

weil er das Kochen selbst nie gelernt hat und es übernommen<br />

hat, nachdem seine Frau es nicht mehr kann. Er sagte:<br />

Ich mache das alles schön nach dem Rezept! Auch diesen<br />

Aspekt sollte man ja nicht vergessen: Auf einmal stehen<br />

Männer, die sich nie damit befasst haben, vor dieser Aufgabe.<br />

Deshalb haben wir sehr darauf geachtet, dass alle<br />

Schritte bei der Zubereitung nachvollziehbar sind. Eine<br />

gestandene Hausfrau weiß das alles, aber ein Mann, der<br />

erst seit kurzem am Herd steht, nicht unbedingt.<br />

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT<br />

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www.st-johannes.de<br />

Wenn Männer,<br />

die zuvor<br />

nie am Herd<br />

gestanden<br />

haben, plötzlich<br />

kochen<br />

sollen, sind<br />

sie für praxisnahe<br />

Tipps<br />

dankbar.<br />

Foto: pa<br />

St.-Elisabeth-Altenpfl ege<br />

Kurler Straße 130, 44319 Dortmund<br />

Tel. (0231) 2892-0, Fax (0231) 2892-147<br />

Christinenstift<br />

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund<br />

Tel. (0231) 18201-0, Fax (0231) 18201-1111<br />

St. Josefi nenstift<br />

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund<br />

Tel. (0231) 55 69 05-0, Fax (0231) 55 69 05-155<br />

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT<br />

DORTMUND gGmbH<br />

Kranken- und Pflegeeinrichtungen


8<br />

Zu schade für den Schuhkarton: Fotos, Briefe, persönliche Aufzeichnungen. Mit professioneller Unterstützung lässt sich aus solchen<br />

biografischen „Puzzle-Teilen“ ein ganz individuelles Werk schaffen, das einen ganz neuen Blickwinkel auf das eigene Leben<br />

eröffnet. Fotos: Wiedenhaus<br />

Ein Buch des Lebens schreiben<br />

Lebensgeschichte in Buchform: Maria Böddeker aus Dahl und ihre Biografie-Werkstatt<br />

„Das musst du aufschreiben“ – ein oft gesprochener<br />

Satz. Manchmal zu anderen, hier und da im Stillen<br />

zu sich selbst. Auslöser sind häufig Geschehnisse, die<br />

sich tief ins Gedächtnis gegraben haben, unter Umständen<br />

ist es auch eine ganze Lebensgeschichte, die<br />

sonst droht vergessen zu werden und damit verloren<br />

zu gehen. „Aufschreiben“ – das ist leicht gesagt, doch<br />

die Umsetzung ist nicht unbedingt einfach: Was ist<br />

wichtig, worauf kommt es an, wie findet man die<br />

richtigen Worte? Maria Böddeker ist jemand, die bei<br />

der Beantwortung dieser Fragen hilft: Ihre Biografie-<br />

Werkstatt ist der Ort, an dem Lebensgeschichten in<br />

Buchform Gestalt annehmen.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

Dieter Bohlen ist schuld. „Als ich vor etwa zehn Jahren<br />

mitbekam, dass Bohlens Autobiografie auf den<br />

Markt kam, habe ich mir gedacht, dass das Leben normaler<br />

Menschen häufig viel spannender und erzählenswerter<br />

ist als das, was sogenannte Prominente der<br />

Welt mitzuteilen haben“, erinnert sich Maria Böddeker<br />

an die Gründung ihrer Biografie-Werkstatt. Doch<br />

die zum größten Teil unsäglichen Ausführungen des<br />

selbst ernannten „Pop-Titanen“ waren nicht der einzige<br />

Auslöser für diesen Schritt: „Ich selbst hätte gern<br />

ein Buch mit den Erinnerungen meiner Großeltern<br />

gehabt“, fügt die 41-Jährige aus Paderborn-Dahl hinzu.<br />

Denn schon als Kind habe sie gern den Geschichten<br />

von Oma und Opa gelauscht.<br />

Ihre Fähigkeit zuhören zu können, kommt Maria<br />

Böddeker auch bei der Biografie-Arbeit zugute. Denn<br />

neben persönlichen Aufzeichnungen oder Briefen bilden<br />

Gespräche die wichtigste Grundlage für ein autobiografisches<br />

Buch: „In diesen Gesprächen schauen<br />

wir gemeinsam zurück.“ Das Gesagte wird dabei auf<br />

Tonband aufgezeichnet und anschließend abgetippt.<br />

Diesen Text bearbeitet Maria Böddeker dann. „Dabei<br />

kommt es darauf an, die ganz persönliche Sprache zu<br />

erhalten, damit sich sowohl der Kunde oder die Kundin<br />

selbst und seine Verwandten und Freunde wieder<br />

erkennen.“<br />

Aber wie kommt jemand auf die Idee, sein Leben<br />

oder bestimmte Episoden daraus in Form eines Buches<br />

zusammenzufassen? „Manchmal sind es Kinder oder<br />

Verwandte, die mit ihrer Aufforderung, etwas aufzuschreiben,<br />

den Anstoß geben“, weiß Maria Böddeker<br />

aus vielen Begegnungen. Andere trügen den Wunsch,<br />

das eigene Leben in Buchform festzuhalten, schon<br />

lange mit sich herum. Das trifft nach den Erfahrungen<br />

der Dahlerin besonders für die Altersgruppe zu, die<br />

den Zweiten Weltkrieg noch bewusst erlebt hat: „Eine


aiti 2<br />

und<br />

and,<br />

Generation, die gewissermaßen nie richtig zu Wort gekommen<br />

ist.“ Viele ganz persönliche und zum Teil erschütternde<br />

Erlebnisse aus dem Krieg oder von der<br />

Flucht habe lange Zeit niemand hören wollen.<br />

Wirkliches – häufig aber auch nur „gefühltes“ – Desinteresse<br />

paare sich, so Maria Böddeker, oft mit einer<br />

großen Unsicherheit: Die Frage „Wen interessiert<br />

schon, was ich zu erzählen habe?“ halte viele Menschen<br />

davon ab, ihr Schweigen zu brechen.<br />

Dieses „Wagnis“ lohne sich jedoch auf jeden Fall, ist<br />

die Dahlerin sicher: „Gerade innerhalb von Familien<br />

sorgen autobiografische Aufzeichnungen für neue<br />

Sichtweisen oder schlagen eine Brücke über Generationsgrenzen<br />

hinweg.“ „Geschichte“ – große weltbewegende<br />

Ereignisse – kommt plötzlich ganz nahe, wenn<br />

die eigene Mutter oder Großmutter, der Vater oder<br />

Großvater sie aus ihrer ganz persönlichen Sicht schildern.<br />

Und manchmal reiche schon die Erkenntnis der<br />

Enkelgeneration „Oma war ja auch mal jung!“ aus, die<br />

vermeintlich „immer schon alte“ Großmutter und ihr<br />

Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.<br />

Unter Umständen, so die Erfahrung von Maria Böddeker,<br />

gehört schon einiges an Mut dazu, sich auf eine<br />

Inhaber: Ludwig und Friedrich Behlen GbR<br />

34508 Willingen-Welleringhausen<br />

Tel.: 0 56 32 / 51 76 · Fax 0 56 32 7 18 96<br />

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Paket hilft<br />

Zur Person<br />

Maria Böddeker, die 1971 in Delbrück geboren<br />

wurde, sagt von sich selbst, dass sie schon als Kind<br />

gebannt zugehört habe, wenn ihre Großeltern von<br />

ihrem Leben erzählten: „Ich wäre froh, wenn sie<br />

ihr Leben aufgeschrieben hätten!“<br />

Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur<br />

Fremdsprachenkorrespondentin und studierte<br />

dann Germanistik, Geschichte und Medienwissenschaften.<br />

Nach ihrem Studium war sie für die<br />

Westfälischen Kammerspiele in Paderborn als Dramaturgin<br />

und Regieassistentin tätig.<br />

Von diesen fiktiven Geschichten fand sie vor<br />

knapp zehn Jahren zu den wahren Geschichten, die<br />

das Leben schreibt.<br />

www.biographiewerkstatt.net<br />

Zur Person<br />

Prof. Dr. Hans Hermann Wickel ist Professor für<br />

„Musik in der Sozialen Arbeit“ an der Fachhochschule<br />

Münster und hat dort den Weiterbildungsstudiengang<br />

„Musikgeragogik“ aufgebaut.<br />

nzeige_Helfer_spenden_Text_45x25_4c.indd 1 30.06.10 09:43 9


10<br />

Maria Böddeker mit einigen der Biografien, deren Entstehung<br />

sie begleitet hat.<br />

Tagebücher und persönliche Aufzeichnungen<br />

so intensive Weise mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen:<br />

„Vor allem, wenn es um Erlebnisse und<br />

Geschehnisse geht, die Menschen manchmal über<br />

Jahrzehnte mit sich herumgetragen haben und über<br />

die sie aus den unterschiedlichsten Gründen nie mit<br />

anderen gesprochen haben.“<br />

Den Satz „Sie sind die erste, der ich das erzähle“,<br />

hört Maria Böddeker im Gespräch mit ihre Kunden<br />

des Öfteren: „Oft ist dabei eine große Erleichterng zu<br />

spüren.“ So ins Vertrauen gezogen geht sie entsprechend<br />

sensibel mit dem Gehörten um: „Absolute Verschwiegenheit<br />

ist oberstes Gebot“, stellt sie klar: „Unbefangenheit<br />

und Neutralität sind ebenso unverzichtbar.“<br />

Als „Dienstleisterin der Erinnerung“ sieht die<br />

41-Jährige ihre Aufgabe darin, ein Buch exakt so entstehen<br />

zu lassen, dass es ganz dem Wunsch des Kunden<br />

entspricht – und natürlich ihrem eigenen Anspruch<br />

an eine professionelle Arbeit: „Nach der letzten<br />

Korrektur geht das Werk dann in Druck – und zwar genau<br />

mit dem Einband und in dem Format, das gewünscht<br />

wird.“<br />

Die Übergabe des fertigen Werkes sei dann immer<br />

wieder ein ganz besonderer Moment: „Manchmal geschieht<br />

das im Rahmen einer kleinen Feier oder zu einem<br />

Geburtstag.“<br />

Hoffnungsvolle „Auflagenmillionäre“ muss die Inhaberin<br />

der Biografie-Werkstatt allerdings enttäuschen:<br />

„Vermeintlich verkannte literarische Genies<br />

sind mit ihren Ambitionen bei mir definitiv nicht an<br />

der richtigen Adresse!“ Selbstverständlich könne jeder<br />

Kunde die Auflage eines Buches selbst bestimmen, realistisch<br />

sei dabei aber eine Zahl zwischen 30 und 50<br />

Exemplaren. „Schließlich“, setzt die Dahlerin hinzu,<br />

„ist ein Verkauf nicht das Ziel unserer gemeinsamen<br />

Arbeit.“<br />

<strong>Der</strong> im Jahr 2007 verstorbene Schriftsteller Walter Kempowski („Tadellöser&Wolff“) hat sich in seiner Arbeit<br />

schon früh mit privaten Aufzeichnungen und Tagebüchern befasst und in diesem Zusammenhang im Jahr<br />

1978 ein Archiv unveröffentlichter Biografien gegründet. Eine Reihe von Dokumenten daraus hat er später für<br />

sein von Publikum und Kritik hoch gelobtes „Echolot“-Projekt verwendet. Nähere Informationen unter: www.<br />

kempowski.de, www.kempowski-archiv-rostock.de<br />

Das Deutsche Tagebucharchiv (DTA) in Emmendingen sieht sich als Ort für die fachgerechte Aufbewahrung<br />

privater Lebensgeschichten aus dem deutschsprachigen Raum. Das Archiv wurde 1998 gegründet und soll laut<br />

eigener Darstellung „ein Zuhause sein für Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel von Privatpersonen“.<br />

Dabei werden nicht Texte von herausragenden Persönlichkeiten gesammelt, sondern im Sinne einer<br />

Geschichte „von unten“ Betrachtungen und Lebensgeschichten von „jederfrau und jedermann“. Alle Dokumente<br />

werden im DTA gelesen, inhaltlich erschlossen und für Nutzer (Wissenschaftler, Studenten, Journalisten,<br />

Schüler oder Privatpersonen) zugänglich gemacht. Näheres unter: www.tagebucharchiv.de


Walter Massong Kg<br />

Internationale Spedition<br />

Marienloher Str. 100<br />

D-33104 Paderborn<br />

Telefon: 0 52 54/84-0<br />

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P a d e r b o r n · S o e s t · D i n s l a k e n · D o r t m u n d · B u d a p e s t · P l z e n<br />

Integrationsfirma am Schmallenbach-Haus in Fröndenberg<br />

Massong_Anz_90x80mm_081012.indd 1 09.10.12 09:18<br />

Die Integrationsfirma im Schmallenbach-Haus,<br />

die SBH Servicezentrum<br />

Haushalt GmbH wurde am 24. 9. 2012<br />

im Beisein des Behindertenbeauftragten<br />

der Bundesregierung, Hubert<br />

Hüppe, offiziell eingeweiht.<br />

Ihre Arbeit aufgenommen haben die<br />

Beschäftigten aber schon seit geraumer<br />

Zeit. Die Erfahrungen seien sehr<br />

gut, berichtete Geschäftsführer, Heinz<br />

Fleck. Insourcing statt Outsourcing.<br />

Während in der Vergangenheit Aufgaben,<br />

die nicht zum Kerngeschäft der<br />

Pflege gehörten, fremd vergeben wurden,<br />

ist jetzt die Kehrtwende erfolgt.<br />

Früher kamen die Reinigungskräfte als<br />

Externe ins Haus, heute sind es eigene<br />

Leute. Sie sind nicht nur für Sauberkeit<br />

zuständig, sondern kümmern sich<br />

auch um die Wäsche, bereiten Frühstück,<br />

Mittagessen, Kaffee und Abendbrot<br />

zu, sitzen an der Rezeption – und<br />

sind für die Bewohner da.<br />

Während die Mitarbeiter der Reinigungsfirma<br />

sich voll aufs Putzen<br />

konzentriert haben, legten die eigenen<br />

Leute eben auch viel Wert auf Kontakt<br />

zu den Bewohnern, sagt Heinz Fleck.<br />

25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind im Servicezentrum beschäftigt,<br />

neun davon haben eine Behinderung.<br />

Insgesamt gibt es 15 Stellen. Die Idee<br />

dazu entstand vor zwei Jahren, als es<br />

im Kern um die Zukunft der hauseigenen<br />

Wäscherei ging. Die Geräte waren<br />

40 Jahre alt. Sollte man die Wäscherei<br />

auch outsourcen? Nein, fand Heinz<br />

Fleck und suchte mit seinem Leitungsteam<br />

nach einem anderen Weg,<br />

um das Portfolio des Schmallenbach-<br />

Hauses zu ergänzen und einen Aufgabenbereich<br />

zu finden, den sich der<br />

kirchliche Träger leisten kann. Es<br />

wurde das Konzept für die Integrationsfirma<br />

entwickelt. Alten- und Behindertenhilfemitein-<br />

ander zu verbinden,<br />

das passe perfekt, ist<br />

Fleck überzeugt. Die<br />

Beschäftigten haben<br />

teils körperliche Einschränkungen,<br />

teils<br />

Lernbehinderungen.<br />

Aber sie wissen sich<br />

zu helfen. So hat<br />

sich herauskristallisiert,<br />

dass ein Mitarbeiter<br />

das „leckerste<br />

Frühstück“ macht.<br />

Doch zunächst<br />

konnte er sich nicht<br />

merken, welcher<br />

Bewohner was<br />

bekommt. Das Brot<br />

geschnitten oder<br />

459,– D<br />

Altenhilfe nutzt die Ressourcen der Behindertenhilfe<br />

»Unsere Leistungen«<br />

• Vollstationäre Pfl ege<br />

• Kurzzeitpfl ege<br />

• Tagespfl ege<br />

• Stundenweise Betreuung<br />

• Beratung Angehöriger<br />

• Offener Mittagstisch<br />

am Stück, ein Joghurt dazu oder nicht.<br />

Kurzerhand fotografierte er die fertig<br />

zubereiten Mahlzeiten und schrieb sich<br />

die Namen der Bewohner dazu.<br />

Anhand dieser Fotos bereitet er nun<br />

das Frühstück zu. Die Investitionskosten<br />

wurden von Aktion Mensch, dem<br />

Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

und der Stiftung Wohlfahrtspflege mit<br />

jeweils 47.500 € gefördert. Zusätzlich<br />

fördert Aktion Mensch in den nächsten<br />

fünf Jahren die Personalkosten mit<br />

rund 200 Tausend €.<br />

Schmallenbach-Haus<br />

Wir pfl egen Leben.<br />

»Sprechen Sie uns gerne an«<br />

Schmallenbach-Haus<br />

Hirschberg 5<br />

58730 Fröndenberg<br />

Telefon 0 23 73 | 751-0<br />

info@schmallenbach-haus.de<br />

www.schmallenbach-haus.de<br />

11


12<br />

Ein Weg der Tugenden<br />

Ausflugstipp im Herbst: <strong>Der</strong> Oerlinghauser Meditationsweg lädt zum Nachdenken ein<br />

Zugegeben – manche seiner Wegmarken sind erst auf<br />

den zweiten Blick zu erkennen: Doch das genauere Hinsehen<br />

lohnt sich – ebenso wie das Verweilen und Nachdenken.<br />

<strong>Der</strong> Oerlinghauser Meditationsweg verbindet die<br />

vier Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit<br />

und Mäßigung sowie die drei göttlichen Tugenden<br />

Glaube, Liebe und Hoffnung in ganz besonderer Weise<br />

miteinander.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

<strong>Der</strong> Weg, der die Kapelle auf dem Gelände der Heimvolkshochschule<br />

St.-Hedwigs-Haus mit der Kapellenruine auf<br />

dem Tönsberg verbindet, entstand im Jahr 1996 aus Anlass<br />

des 40-jährigen Bestehens des Hedwigs-Hauses. Dr. Johannes<br />

Stefan Müller, der Leiter der Heimvolkshochschule, die<br />

sich insbesondere mit Migrations- und Aussiedlerfragen<br />

beschäftigt, hatte die Idee. Müller möchte, „dass der Weg<br />

insgesamt den Charakter eines Geschenkes entfaltet, genau<br />

Weißes Venn 22· 33442 Herzebrock-Clarholz<br />

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Service, notwendige Hilfe und Unterstützung,<br />

ein schönes Ambiente sowie einen tollen Garten.<br />

Ein Haus des Vereins katholischer Altenhilfeeinrichtungen im Verbund mit den Häusern Halle,<br />

Langenberg, Neuenkirchen, Rheda, Rietberg, Wiedenbrück und dem P� egedienst VKA Ambulant.<br />

wie die Tugenden selbst“. Sicherlich inspirierte ihn dabei<br />

auch der Oerlinghauser Philosophenweg, der am Hang des<br />

Tönsberges oberhalb des Bildungshauses verläuft. Dieser<br />

erinnert an den bekannten Soziologen Max Weber (1864<br />

bis 1920) und seine Frau Marianne, die aus Oerlinghausen<br />

stammte.<br />

Die künstlerische Gestaltung des Meditationsweges lag<br />

in der Verantwortung von Bruno Buschmanns Händen.<br />

<strong>Der</strong> Oerlinghauser Bildhauer schuf Metalltafeln, die er auf<br />

Steinen anbrachte. Die Texte auf den Steinen sind von<br />

dem Münsteraner Theologen, Philosophen und Soziologen<br />

Josef Pieper (1904 bis 1997) – wortwörtlich übernommen<br />

oder sinngemäß. Sie sind ebenso prägnant wie nachdenklich<br />

stimmend. So geben die Steine mit den metallenen<br />

Inschriften dem Wanderer und Spaziergänger im doppelten<br />

Sinne Orientierung.<br />

<strong>Der</strong> Weg entfaltet gerade im Herbst seinen ganz besonderen<br />

Reiz – ganz gleich ob im Nebel oder im Licht der tiefstehenden<br />

Sonne, selbst an regnerischen Tagen. Mit seiner<br />

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Gabriela Joepen Franziska Köneke<br />

Fachanwältin für Fachanwältin für<br />

� Miet- und Wohnungseigentumsrecht � Familienrecht<br />

w. Tätigkeitsschwerpunkte: w. Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

� Verkehrsrecht � Erbrecht<br />

� Ordnungswidrigkeiten � Arbeitsrecht<br />

Termine nach Vereinbarung


Aus Anlass des 40-jährigen<br />

Bestehens der Heimvolkshochschule<br />

St.-Hedwigs-Haus<br />

ist der Meditationsweg im<br />

Jahr 1996 entstanden. Die<br />

Idee hatte der Leiter der Einrichtung,<br />

Dr. Johannes Stefan<br />

Müller.<br />

13


14<br />

Länge von knapp zwei Kilometern stellt er weniger eine<br />

körperlich als eine intellektuelle Herausforderung dar.<br />

Von tiefer Symbolik sind Anfang und Ende des Meditationsweges:<br />

Beginn ist das Kreuz am Fuß des Aufgangs zur<br />

Hedwigskapelle. Dieses Kreuz ist ein Abguss einer alten<br />

Mooreiche mit einem eingelassenen Findling. Auch am<br />

Ende des Weges steht ein Kreuz: In der Kapellenruine auf<br />

dem Tönsberg. Es trägt die Inschrift „Im Kreuz ist Heil“.<br />

„<strong>Der</strong> Stein der Kardinaltugenden“:<br />

<strong>Der</strong> Oerlinghauser<br />

Künstler Bruno Buschmann<br />

hat den vier Kardinaltugenden<br />

und den drei göttlichen<br />

Tugenden durch die Kombination<br />

von Metall und Stein<br />

„Denkmale“ im wahrsten Sinne<br />

des Wortes gesetzt.<br />

Eine ganze<br />

Reihe von<br />

Wegen lädt<br />

rund um<br />

Oerlinghausen<br />

zu ausgedehntenWanderungen<br />

ein.<br />

Info<br />

Fides – Glaube<br />

„<strong>Der</strong> Mensch – sofern er das mit<br />

ihm gemeinte realisiert – ist einer,<br />

der sich im Glauben der Rede Gottes<br />

hörend öffnet, wann immer sie<br />

ihm vernehmlich wird.“<br />

Auf der Vorderseite dieses Steines<br />

ist der Text des Vaterunsers modelliert.<br />

<strong>Der</strong> Oerlinghauser Meditationsweg beginnt an<br />

der St.-Hedwigs-Kapelle auf dem Gelände des<br />

St.-Hedwigs-Hauses in Oerlinghausen. Er führt<br />

ein Stück über den sogenannten Philosophenweg<br />

und ebenso über ein Teilstück des populären Hermannsweges.<br />

Die Richtungsänderungen werden<br />

durch entsprechend gesetzte Steine angegeben.<br />

Im Hedwigshaus ist eine Broschüre erhältlich, die<br />

weitere Informationen gibt.<br />

Heimvolkshochschule St.-Hedwigs-Haus, Hermannstraße<br />

86, 33813 Oerlinghausen, Telefon:<br />

0 52 02 / 91 65-0; www.st-hedwigshaus.de


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16<br />

„Bilder sind mein Leben“<br />

Helmuth Euler hat seine Heimatstadt Werl über Jahrzehnte mit der Kamera begleitet<br />

Geschickt fädelt Helmuth Euler den Filmstreifen in<br />

die Rollen auf dem großen Schneidetisch vor ihm ein.<br />

Handgriffe, die ihm über Jahrzehnte in Fleisch und<br />

Blut übergegangen sind. Dann startet er den Film.<br />

Auf dem Monitor in der Mitte des Tisches erscheint<br />

die Werler Wallfahrtsbasilika. Davor eine unübersehbare<br />

Menschenmenge. Helmuth Euler ist sofort<br />

wieder mittendrin im Geschehen – auch wenn die Ereignisse<br />

mittlerweile mehr als 50 Jahre zurückliegen.<br />

„Gleich müssen sie auf die Überblendung achten“,<br />

gibt er einen kurzen Hinweis und deutet auf den<br />

Bildschirm. Er fährt den Film noch einmal zurück,<br />

zeigt den Effekt etwas verlangsamt noch einmal. <strong>Der</strong><br />

79-jährige Werler ist in seinem Element: Bilder sind<br />

sein Leben – beruflich und privat.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

Den wachen Blick, der das Wichtige vom Nebensächlichen<br />

unterscheidet und auch im Alltäglichen das außergewöhnliche<br />

Detail entdeckt, hat Helmuth Euler bis heute. Die<br />

Helmuth<br />

Euler am<br />

Schneidetisch<br />

und<br />

damit ganz<br />

in „seinem<br />

Element“.<br />

Foto: Wiedenhaus<br />

Faszination für die Fotografie erwachte schon früh in ihm:<br />

„Bereits als Junge bin ich durch Werl gestreift und habe<br />

Fotos gemacht“, erinnert er sich. Um mit einem Lachen<br />

hinzuzusetzen: „Ich war schon als Kind neugierig!“ Die<br />

Fotografie nur hobbymäßig zu betreiben, reicht dem jungen<br />

Werler irgendwann aber nicht mehr: Er will mehr –<br />

nicht „knipsen“, sondern seine visuellen Vorstellungen mit<br />

professionellem Anspruch umsetzen, die Fotografie zum<br />

Beruf machen.<br />

Nach dem Schulabschluss bewirbt er sich in Soest und<br />

bekommt einen Ausbildungsplatz. Die Gesellen- und Meisterprüfung<br />

im Fotografenhandwerk legt Helmuth Euler<br />

1955 in Dortmund ab. Doch sein Ehrgeiz ist noch nicht<br />

gestillt: Ein Studium des Lichtbildwesens an der Höheren<br />

Fachschule für Fotografie in Köln folgt. Nach dem<br />

Abschluss als Diplom-Ingenieur eröffnet er 1959 in seiner<br />

Heimatstadt ein „Foto-Kino-Spezialgeschäft“, wie es damals<br />

heißt.<br />

Bereits zwei Jahre später entsteht der 80-minütige Film<br />

über die Werler Wallfahrt – selbstverständlich im professionellen<br />

16-mm-Format. Weitere Filmprojekte sowie eine


ganze Reihe von Büchern sollen in den kommenden Jahren<br />

dazu kommen. Immer an seiner Seite weiß Helmuth Euler<br />

seine Ehefrau Henriette, die – selbst Fotografin – seine<br />

Arbeit fachkundig unterstützt.<br />

Als Chronist seiner Heimatstadt widmet sich Helmuth<br />

Euler aber nicht nur den herausragenden Ereignissen:<br />

Unzählige Hochzeits- und Kinderbilder entstehen ebenso<br />

im Eulerschen Atelier mitten in der Werler Innenstadt.<br />

Und wohl niemand kennt die Zahl der Wallfahrer und Pilgergruppen,<br />

die der Fotograf vor der Werler Basilika „auf<br />

die Platte gebannt hat“.<br />

Wer mit Helmuth Euler über die Vergangenheit ins<br />

Gespräch kommt, begegnet unweigerlich einem Ereignis,<br />

das sein Leben bis heute mitprägt. Als der Werler zehn Jahre<br />

alt ist, greifen britische Bomber die deutschen Talsperren<br />

an. Euler wird im Mai 1943 quasi Ohrenzeuge der Bombardierung<br />

der Möhnetalsperre. „Es lag ein unheimliches<br />

Advents-Reisen<br />

Silvester-Reisen<br />

Abfahrtsorte in Ihrer Nähe<br />

Prag - 3 oder 4 Tage Goldene Stadt 6.-9.12. + 14.-16.12. 167,-<br />

Fahrt, 2 oder 3 x Ü/Fr. im 4*Hotel Clarion Stadtführung, Altstadtrundgang,<br />

Stopp in Dresden 4 Tage Aufpreis nur 32,-<br />

Erfurt - Gotha - 2 Tage Thüringer Perlen 08.-09.12 . 109,-<br />

Fahrt, 1 x Ü/Fr. im WaldBahn Hotel Gotha, Stadtführung Erfurt,<br />

Besuch der Weihnachtsmärkte in Erfurt, Gotha und Eisenach<br />

Leipzig - 3 Tage inkl. Benefiz Gala 12.-14.12. 219,-<br />

Fahrt, 2 x Ü/Fr. im 4*Balance-Hotel, Stadtführung Leipzig,<br />

Eintrittskarte zur großen ARD-GALA mit Jose Carreras inkl. Transfer<br />

Berlin - 3 Tage 30.12.-01.01. 229,inkl.<br />

Silvestergala mit Las Vegas Show<br />

Fahrt, 2 x Ü/Fr. im Estrel-Hotel, Stadtführung,<br />

Galaprogramm inkl. Buffet und Getränke<br />

Neujahrsbrunsch - „Die beste Show“ der Stadt<br />

Prager Jahreswechsel 4 Tage 29.12.-01.01. 379,-<br />

Fahrt, 3 x Ü/Fr. im 4*Hotel Clarion, Stadtführung, Silvester im Hotel<br />

inkl. Buffet, Getränke 19.30-24.00 Uhr, Showprogramm, Stopp in Dresden<br />

Breslau 4 Tage 30.12.-02.01. 369,-<br />

Fahrt, 3 x Ü/Fr. im 4*Hotel Haston, 2 x HP, Silvesterbuffet im Hotel inkl.<br />

Live-Musik u.Feuerwerk, Stadtführung, Ausflug „Breslauer Zwerge“<br />

Silvester in Oberfranken 4 Tage 29.12.-01.01. 419,-<br />

Fahrt, 3 x Ü/Fr. in Hof, 2 x HP, Ausflüge Bäderdreieck, Bayreuth und<br />

Fichtelgebirge, Führung in Erfurt, Silvesterfeier mit Buffet u.Live-Musik<br />

München mit Neujahrsspringen 4 Tage 30.12.-02.01. 369,-<br />

Fahrt, 3 x Ü/Fr. im 5*Hotel Dolce, Stadtführung, Silv.-Gala mit Getränken<br />

bis 01.00 Uhr , Ausflug und Eintritt Neujahrsspringen in Garmisch<br />

Schloss Zeillern im Mostviertel 5 Tage 29.12.-02.01. 499,-<br />

Fahrt, 4 x Ü/Fr. auf Schloss Zeillern, 3 x HP, Silvester-Gala mit Buffet,<br />

Tischgetränke u. Live-Musik, Ausflüge Krems u. Linz, Ausflug Wien + 15,-<br />

Flusskreuzfahrt - Rhein 5 Tage 29.12.-02.01. 599,-<br />

Bustransfer, 4 x Übern. auf der „MS Emseralde“, 4 xMittagessen (3-Gänge)<br />

3x4-Gang-Abendinner, 1 Galadinner mit Live-Musik, täglich Bord-Live-Musik<br />

Rauschen in der sonst völlig ruhigen Nacht“, erinnert er<br />

sich. Ein Motorradfahrer bringt wenig später die im ersten<br />

Moment unglaubliche Nachricht, dass die Möhnetalsperre<br />

„geknackt“ ist. Am nächsten Morgen macht sich der Zehnjährige<br />

gemeinsam mit seinem Vater auf und sieht das ganze<br />

Ausmaß der Zerstörung mit eigenen Augen: „Bilder, die<br />

man nie wieder vergisst.“<br />

Die Katastrophe lässt ihn nicht mehr los: Als Erwachsener<br />

befasst sich Helmuth Euler mit allen Details der Operation:<br />

„Es kursierten damals auf beiden Seiten die wildesten<br />

Geschichten und Gerüchte, ich wollte der Wahrheit so nahe<br />

wie möglich kommen.“ Euler beginnt Dokumente und<br />

Fotos zu sammeln.<br />

Er befragt Zeitzeugen und direkte Beteiligte auf beiden<br />

Seiten. Sogar den Konstrukteur der sagenumwobenen Rollbomben<br />

interviewt er in England. Alles wird mit der Kamera<br />

aufgezeichnet. Auch über dieses Thema entsteht ein<br />

Advents-Reisen<br />

Aachen - 3 Tage 07.-09.12 219,-<br />

Fahrt, 2 x Ü/Fr. 4*Hotel Mercure, Stadtund<br />

<strong>Dom</strong>führung, Weihnachtsmarktbesuch,<br />

Fahrt zur Printenbäckerei in<br />

Aachen, Ausflug zur Fluewelengrotte<br />

Berlin - 3 Tage Lichterglanz Hauptstadt 07.12.+14.12. 174,-<br />

Fahrt, 2 x Ü/Fr im zentralen Hotel, Stadtführung in Berlin<br />

Hamburg- Bremen - 2 Tage 15.-16.12. 119,-<br />

Fahrt, 1 x Ü/Fr. im 4*Hotel in Hamburg, Stadtführung, Besuch Bremen<br />

Düsseldorf - Köln - 2 Tage 08.-09.12. 109,-<br />

Fahrt, 1 x Ü/Fr. im 4*Novotel in Düsseldorf, Stadtführung in Düsseldorf,<br />

Besuch der Weihnachtsmärkte in Köln und Düsseldorf<br />

Dresden - 3 Tage Striezelmarkt 16.-18.12. 189,-<br />

Fahrt, 2 x Ü/Fr.im 3*Hotel IBIS, 1xHP, Stadtf. Dresden+Leipzig<br />

Weihnachten<br />

unter Freunden<br />

Grömitz 7 Tage 22.-28.12. 589,-<br />

Besinnliche Tage, 6 x Ü/HP im 4* Carat-<br />

Hotel direkt an der Promenade, Unterhaltungsprogramm,<br />

Ausflüge inkl.<br />

Dresden - 5 Tage Elbflorenz 23.-27.12. 529,-<br />

4* NH-Hotel Dresden,1 x Halbpension, 3 x festliches Weihnachtsessen,<br />

Stadtführung, Ausflug Seiffen+Neuhausen,Stadtührung Dresden+Leipzig<br />

Bergweihnacht in Österreich - 7 Tage 20.-26.12. 735,im<br />

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Weiße Weihnacht in Tirol 6 Tage 22.-27.12. 549,im<br />

zentralen Hotel „Post“ in St. Johann in Tirol, 5 x HP, Facklwanderung,<br />

Ausflug Innsbruck und Kitzbühel, täglich Besuch Panorama Badewelt<br />

Weihnachten in Schleswig-Holstein 22.-28.12. 649,-<br />

6 x HP im Hotel Seeblick, Ausflüge Neumünster, Rensburg, Husum,<br />

Hamburg u. Lübeck, Erlebnisabende, viel Programm - kein EZ-Zuschlag<br />

Marienbad de luxe 6 Tage im Bäderdreieck 22.-27.12 . 649,-<br />

Fahrt, 5 x Ü/Vollpension im 4*Grand Hotel Falkensteiner, Weihnachtsprogramm<br />

im Hotel, Benutzung der Poollandschaft, Weihnachtsmenü u.m.<br />

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17


18<br />

Film, der Werler schreibt mehrere Bücher über die Angriffe<br />

und ihre Folgen, die auch in England Beachtung finden.<br />

Er organisiert Treffen zwischen Piloten und den deutschen<br />

Soldaten, die die Sperrmauer damals verteidigten.<br />

Seine Arbeit mit Film- und Fotokamera vernachlässigt<br />

Helmuth Euler bei diesem Engagement aber nie: Es entstehen<br />

sehenswerte Bildbände über seine Heimatstadt, die<br />

sogar manchem alteingesessenen Werler noch eine neue<br />

Perspektive auf den Wallfahrtsort ermöglichen.<br />

Vor einigen Jahren war Star-Regisseur Peter Jackson<br />

(„Herr der Ringe“) zu Gast bei den Eulers: <strong>Der</strong> Neuseelän-<br />

Helmuth<br />

Eulers Dokumentarfilm<br />

aus dem Jahr<br />

1961 zum<br />

300-jährigen<br />

Jubiläum der<br />

Werler Wallfahrt<br />

hat bis<br />

heute nichts<br />

von seiner<br />

Faszination<br />

verloren. Es<br />

ist ein Zeitdokument<br />

gelebter<br />

Frömmigkeit.<br />

der stattete dem Werler Experten einen Besuch ab, um<br />

sich Anregungen für eine geplante Verfilmung der britischen<br />

Luftangriffe auf die Talsperren zu holen. Ein Bild<br />

der Begegnung hängt in Eulers Arbeitszimmer. Es sei eine<br />

hochinteressante Unterhaltung gewesen, erinnert sich der<br />

79-Jährige.<br />

Aber dieses Treffen an die große Glocke zu hängen, würde<br />

so gar nicht seiner Art entsprechen: <strong>Der</strong> Werler lässt lieber<br />

seine Arbeiten sprechen, statt selbst viele Worte zu verlieren.<br />

Eines verrät er allerdings gern: Es gibt noch das ein<br />

oder andere Projekt, das auf seine Verwirklichung wartet.<br />

Die Werler Wallfahrt 1961<br />

<strong>Der</strong> Film, den Helmuth Euler 1961 aus Anlass des<br />

300-jährigen Jubiläums der Werler Wallfahrt drehte,<br />

hat auch über ein halbes Jahrhundert nach seiner<br />

Entstehung nichts von seiner Faszination verloren.<br />

Damals war der Streifen für das Publikum<br />

ebenso wie für Fachleute eine echte Sensation: Euler<br />

erntete für sein Werk viel Lob aus berufenem<br />

Munde. So bezeichnete Dr. Hans Riepenhausen<br />

vom Westfälischen Heimatbund in Münster den<br />

Wallfahrtsfilm bei seiner Uraufführung als „einzigartig<br />

in der Bundesrepublik“: Er sei ein getreues<br />

Spiegelbild westfälischer Frömmigkeit und zeige<br />

echtes religiöses Volksbrauchtum.<br />

Im vergangenen Jahr wurde das Werk zum<br />

350-jährigen Jubiläum zweimal vor mehreren hundert<br />

Zuschauern gezeigt.<br />

Faszinierend ist nicht nur die farbliche Brillanz:<br />

Sorgfalt, Ideenreichtum und Kreativität beeindrucken<br />

heute gleichfals – von Überblendungen und<br />

Doppelbelichtungen bis hin zu Großaufnahmen<br />

des Gnadenbildes. <strong>Der</strong> Blick des Profis hinter der<br />

Kamera sorgt dafür, dass sich während der 80<br />

Minuten zu keiner Sekunde Langeweile einstellt.<br />

Hinzukommt der dokumentarische Wert: Helmuth<br />

Euler hat damals das gesamte Wallfahrtsjahr mit<br />

seinen zahlreichen Höhepunkten eingefangen:<br />

Vom Grußwort des damaligen Erzbischofs Kardinal<br />

Jaeger über die Wallfahrten der Vertriebenen<br />

mit ihren unüberschaubaren Pilgermassen und die<br />

Kolping-Wallfahrt bis hin zu den Fußwallfahrern.<br />

Insgesamt kamen 1961 rund eine halbe Million<br />

Pilger nach Werl. Beeindruckende Zahlen – angesichts<br />

derer Euler jedoch nie den Blick für das<br />

Detail vergessen hat. Eine weitere Eigenschaft, die<br />

den Film bis heute sehenswert macht.


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20<br />

Papst Johannes<br />

XXIII.<br />

war für seine<br />

Gelassenheit<br />

bekannt. Ein<br />

Buch nimmt<br />

sich seine<br />

Einstellung<br />

als Vorbild<br />

für das Älterwerden.<br />

Foto: KNA<br />

Gelassenheit<br />

Buch: „Älter werden mit Johannes XXIII.“<br />

„Jung werden mit Papst Johannes XXIII.“- vielleicht wäre<br />

ein solcher Untertiel passender gewesen für dieses Buch:<br />

Beweist es doch, dass Gelassenheit auch im Alter geistig<br />

jung erhält.<br />

Das zweite Vatikanum und seine Wirkung wird derzeit viel<br />

diskutiert, in diesem Buch dagegen geht es um den Menschen,<br />

der dazu den Anstoß gab. Hubert Gaisbauer nimmt<br />

den Leser mit in die Zeit und die Glaubenswelt des „Konzilspapstes“.<br />

Er stützt sich dabei auf die Tagebücher und Briefe<br />

des Papstes, auf deren Grundlage er die beeindruckende Persönlichkeit<br />

nachzeichnet.<br />

In einem Interview nannte der Autor als Grund, warum<br />

er dieses Buch geschrieben habe, dass „dieser Johannes<br />

XXIII. wieder zu Gehör gebracht werden“ müsse: „Trotz<br />

Seligsprechung habe ich das Gefühl, es ist still – zu still –<br />

um ihn geworden.“<br />

In kurzen Episoden werden dessen Menschenfreundlichkeit<br />

und „Geist der Einfachheit“ ebenso spürbar wie ein<br />

tief verankerter Glaube und die Gelassenheit und Weisheit<br />

des Alters.<br />

Info<br />

Ruhig und froh<br />

lebe ich weiter.<br />

Älter werden mit<br />

Johannes XXIII.<br />

ISBN: 978-3-<br />

85351-234-0<br />

Preis: 22,50 Euro<br />

Neue Konzepte<br />

Kuratorium Deutsche Altenhilfe<br />

Mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft fordert das<br />

Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) von der Politik<br />

neue Konzepte. „Es geht darum, die klassische Altenhilfepolitik<br />

zu überwinden und zu einer Querschnitts-Politik<br />

für alle Generationen zu kommen“, meint der KDA-Vorstandsvorsitzende<br />

Jürgen Gohde.<br />

Entscheidend für eine Gesellschaft<br />

mit immer mehr älteren<br />

Menschen sei die Entwicklung<br />

einer guten Infrastruktur:<br />

Dörfer, Stadtteile und Wohnquartiere<br />

müssten so gestaltet<br />

werden, dass eine wachsende<br />

Zahl von Senioren dort gut<br />

leben kann, erläutert Gohde.<br />

„Notwendig sind Kontakt- und<br />

Beteiligungsmöglichkeiten,<br />

eine gute Verkehrsanbindung,<br />

geeignete Wohnungen sowie<br />

abgestufte Angebote von<br />

ambulanter und stationärer<br />

Pflege. Hier sind besonders<br />

die Kommunen gefragt; sie<br />

müssen dringend gestärkt<br />

werden.“<br />

<strong>Der</strong> evangelische Theologe<br />

Jürgen Gohde ist der Vorsitzende<br />

des Kuratoriums Deutsche<br />

Altenhilfe, das gerade<br />

sein 50-jähriges Bestehen<br />

gefeiert hat. Foto: KNA<br />

Das von Bundespräsident Heinrich Lübke und seiner<br />

Frau Wilhelmine gegründete Kuratorium feiert in diesem<br />

Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres<br />

bildete der Festakt im vergangenen Monat im<br />

Haus der Geschichte in Bonn.<br />

Gohde betont, der demografische Wandel werde mittlerweile<br />

in Politik und Gesellschaft als wichtig wahrgenommen.<br />

„Wir haben allerdings auf den meisten Feldern kein<br />

Erkenntnis-, sondern ein Handlungsdefizit“, kritisiert er.<br />

Absehbar sei beispielsweise, dass Deutschland wegen der<br />

Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt – Stichwort gebrochene<br />

Erwerbsbiografien – auf eine steigende Altersarmut<br />

zusteuere. „Wie stellen wir sicher, dass auch Menschen mit<br />

kleiner Rente in Würde altern und gepflegt werden können?“,<br />

fragt der KDA-Chef.<br />

Gohde wendet sich dabei gegen Ängste über einen möglichen<br />

Krieg der Generationen. „Das Verhältnis zwischen<br />

den Generationen ist gegenwärtig sehr gut. Keine Generation<br />

kann die Fragen alleine lösen“, sagt der KDA-Vorsitzende.<br />

„Damit das so bleibt, müssen wir den Prozess der älter<br />

werdenden Gesellschaft aktiv und rechtzeitig gestalten und<br />

sprachfähig bleiben. Dann fällt der Generationenkrieg aus.“


Kurs für pflegende Angehörige im Wohnpark<br />

Schrieweshof<br />

Seit geraumer Zeit versorgt sie ihren Ehemann nach<br />

einem Schlaganfall. Wie dreht man jemanden im Bett,<br />

der über 90 kg wiegt? Diese Fragen und andere werden<br />

pflegenden Angehörigen seit Mitte Oktober in einem<br />

speziellen Kurs beantwortet – einmal wöchentlich in<br />

den Abendstunden im Wohnpark Schrieweshof über 90<br />

Minuten – durch das Gesundheits- und Pflegenetzwerk<br />

ViaVita amb. Pflege GbR, Physiotherapie Thomas Niehoff<br />

und dem Wohnpark Schrieweshof in Kooperation mit der<br />

BARMER GEK Paderborn.<br />

Neben rückenschonenden Lagerungstechniken werden<br />

die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht,<br />

vorgetragen durch einen Rechtsanwalt, sowie Krankheitsbilder,<br />

insbesondere das Krankheitsbild der Demenz und<br />

die Ernährung/Kontinenz des pflegebedürftigen Menschen<br />

in Kursblöcken angeboten.<br />

Aber auch die verschiedensten finanziellen Unterstützungen<br />

durch die Pflegekassen, Unterstützung bei geplanten<br />

Umbaumaßnahmen zugunsten des pflegebedürftigen<br />

Menschen zu Hause werden durch Fachkräfte der Pflegekassen<br />

erläutert.<br />

Nicht zuletzt wird das breite Spektrum dieses Kursus<br />

durch die Vorstellung und Erläuterung der Entlastungsmöglichkeiten<br />

der pflegenden Angehörigen durch beispielsweise<br />

Tagespflege und Verhinderungspflege abgerundet.<br />

Großen Wert legen die Initiatoren auf die Selbstpflege<br />

der pflegenden Angehörigen und damit verbunden,<br />

eigene Grenzen wahrzunehmen.<br />

<strong>Der</strong> ambulante Hospizdienst und das Palliativnetzwerk<br />

Paderborn unterstützen abschließend den Kurs mit Beiträgen<br />

und Empfehlungen zur Sterbebegleitung, Schmerzlinderung<br />

und den Umgang mit Atemnot, Angst und<br />

Unruhe.<br />

Informationen unter Tel.: 05254/ 66381-100 oder www.<br />

wohnpark-schrieweshof.de


22<br />

<strong>Der</strong> „Sound“ der Heimat<br />

Ein gerade angelaufener Film wirft einen besonderen Blick auf deutsche Volksmusik<br />

Wie klingt Deutschland? Gibt es deutsche Heimatmusik<br />

abseits des Musikantenstadls? Auf der Suche nach dem<br />

Sound unserer Heimat begibt sich der neuseeländische<br />

Musiker Hayden Chisholm auf eine Reise quer durch<br />

Deutschland und entdeckt dabei Erstaunliches: eine<br />

musikalische Vielfalt, die weit mehr ist als Schunkelschlager<br />

und die viel über Identität und Wurzeln verrät.<br />

Gerade ist der Film „Sound of Heimat“ in den deutschen<br />

Kinos angelaufen.<br />

<strong>Der</strong> Streifen ist ein musikalisches Roadmovie, das aus einer<br />

modernen Perspektive auf die traditionelle deutsche Musik<br />

blickt und zeigt, in welcher Schönheit und mit welchem<br />

Engagement hierzulande musiziert und gesungen wird.<br />

Hayden beginnt seine Spurensuche in seiner Wahlheimatstadt<br />

Köln: Er besucht eine Kneipe, in der jeden Sonntag<br />

kölsche Lieder gesungen werden, unter einer Rheinbrücke<br />

trifft er Jugendliche, die alte Lieder der Kölner Widerstandsgruppe<br />

„Edelweißpiraten“ als Hip-Hop neu interpretieren.<br />

Er macht mit bei Loni Kuisles Kurs „Jodeln und Wandern“<br />

im Allgäu und begleitet in Bamberg junge und wilde<br />

Musiker wie Christoph Lambertz und David Saam. Er<br />

besucht die Familie Well in Bayern, lernt dort die Wellküren<br />

und Biermösl Blosn kennen und tanzt auf einem Volksfest<br />

zu ihrer Musik.<br />

<strong>Der</strong> Neuseeländer fährt mit dem Leipziger GewandhausChor<br />

zum Stelzenfest in eine riesige Scheune ins Vogtland<br />

und ist besonders von einem Lied über das Abschiednehmen<br />

gerührt. Als „German Soul Music“ bezeichnet er<br />

das, was Rudi Vodel macht, den er in einer Bandoneon-<br />

Fabrik im Erzgebirge trifft und mit dem er zusammen<br />

musiziert. In einer Kirche in Gräfenhainichen bei Wittenberg<br />

trifft Hayden auf die Rockmusikerin Bobo, die alte<br />

Volkslieder neu vertont.<br />

Hayden begegnet auch dem ehemaligen Häftling Wladyslaw<br />

Kozdon im früheren Konzentrationslager Buchenwald<br />

bei Weimar, der mit ihm über den bis heute nachwirkenden<br />

Missbrauch vieler Volkslieder im Dritten Reich spricht.<br />

Darüber denkt auch Rainer Prüß aus Flensburg laut nach,<br />

mit dem Hayden sich schließlich auf einen Segeltörn<br />

begibt. Dabei erfährt er, wie die Gruppe „Liederjan“ aus<br />

einer Irish Folk Band entstanden ist, als sich die Musiker<br />

in den siebziger Jahren an die plattdütschen Lieder ihrer<br />

Kindheit erinnerten und diese neu auflegten.<br />

<strong>Der</strong> Film will Zweierlei leisten: zum einen den filmischen<br />

Vorstoß in ein von historisch begründeten Tabus<br />

und Berührungsängsten sowie von verkitschter Main-<br />

Fühlt sich<br />

auch mit<br />

Gamsbart<br />

und Lederhose<br />

wohl: <strong>Der</strong><br />

Neuseeländer<br />

Hayden<br />

Chisholm (l.)<br />

in Bayern.<br />

Foto: Verleih<br />

stream-Folklore verstelltes, an sich faszinierendes musikalisches<br />

Feld; zum anderen die beschwingte und unvoreingenommene<br />

Wiederentdeckung eines wichtigen Elements<br />

deutscher Kulturüberlieferung, der sich ein nicht unerheblicher<br />

Teil der deutschen Bevölkerung im Rahmen von<br />

Amateurmusik in Orchestern und Chören, zwar öffentlich<br />

wenig wahrgenommen, aber durchaus intensiv widmet.<br />

„Sound of Heimat“ ist laut Verleih „gleichzeitig ein animierender<br />

Beleg für die ungeahnte Sangesfreudigkeit deutscher<br />

Zeitgenossen und eine unmittelbare Einladung an<br />

jeden Zuschauer mitzusingen sowie die Lieder und Melodien,<br />

die fast vergessen worden wären, wiederzuentdecken.“<br />

Zur Person<br />

Hayden Chisholm wurde 1975 in Otahuhu in<br />

der Nähe von Auckland in Neuseeland geboren.<br />

Er nutzt die erste Gelegenheit, um sich nach Europa<br />

abzusetzen und in Köln Jazz-Saxophon zu<br />

studieren. Chisholm spielt nicht nur Saxophon,<br />

sondern auch Klarinette und Didgeridoo.<br />

Seine musikalische Neugierde ist schier grenzenlos<br />

– er ist immer wieder, meistens allein,<br />

durch die Welt getingelt, um die Volksmusiken<br />

verschiedenster Kulturen aufzusaugen. „Es geht<br />

mir nicht darum die Musik von außen zu betrachten,<br />

sondern ich tauche immer in fremde<br />

Musik, in die ganze Kultur ein. Ich will sie von<br />

innen begreifen.“ Seine Reisen haben ihn durch<br />

ganz Europa, nach Japan, Indien und in die<br />

Mongolei, nach Afrika und Südamerika geführt.


Ein Fall für die Ergotherapie Marienheim Halle:<br />

Wie Anke Radojewski<br />

alte Menschen vor<br />

Stürzen bewahrt<br />

Halle/Westf. (Sam). Mehr als die Hälfte aller über 70-Jährigen<br />

sind bereits einmal oder sogar mehrmals gestürzt.<br />

Jährlich 100.000 alte Menschen werden wegen Oberschenkel-Frakturen<br />

in deutschen Krankenhäusern behandelt, so<br />

aktuelle Schätzungen. Sturzprophylaxe ist deshalb das A &<br />

O, meint Anke Radojewski, Ergotherapeutin im Marienheim<br />

in Halle. Lesen Sie, wie Ergotherapie helfen kann, alten<br />

Menschen die Selbstständigkeit zu bewahren.<br />

Die 36-Jährige weiß, was zu tun ist, damit alte Menschen<br />

erst gar nicht ins Straucheln geraten. Ein Beispiel: „<strong>Der</strong><br />

richtige Umgang mit dem Rollator will gelernt sein“, erklärt<br />

Anke Radojewski, die seit knapp drei Jahren im Marienheim<br />

arbeitet. Erst die Bremse feststellen, dann aufstehen. Diesen<br />

Bewegungsablauf trainiert Anke Radojewski so lange, bis<br />

die Senioren mit dem Gehwagen umgehen können.<br />

Wichtig sei, dass alte Menschen Balance halten, um ihre<br />

Körpermitte zu fühlen. Balance-Trainings bietet Anke<br />

Radojewski mit physiotherapeutischer Unterstützung an.<br />

Konkret: Sie unterstützt und motiviert den Bewohner eigenständig<br />

aufzustehen und sich an einem Stuhl oder Geländer<br />

festzuhalten, um Übungen zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur<br />

durchzuführen.<br />

Manchmal sind es aber auch besonders simple Maßnahmen,<br />

die Stürze und Verletzungen verhindern helfen. „Teppiche<br />

wegräumen“, rät die Fachfrau.<br />

Die große Überschrift, die über allem steht, lautet: Fähigkeiten<br />

bewahren. „Es geht darum, die Lebensqualität von<br />

Menschen zu erhalten, die von Einschränkung betroffen<br />

sind. Wir wollen helfen, dass unsere Bewohner an den Aktivitäten<br />

im Haus und an der Gesellschaft insgesamt weiter<br />

teilnehmen können“, betont die 36-Jährige. Bei dieser Hilfe<br />

steht das Alltägliche im Vordergrund, das jahrzehntelang<br />

ganz automatisch lief. Beim Anzieh-Training etwa erfahren<br />

alte Menschen, wie sie sich einen Pullover anziehen können,<br />

selbst wenn sie im Rollstuhl sitzen. Dabei spielt die Reihenfolge<br />

der Bewegungen eine große Rolle.<br />

Ergotherapie, so wie Anke Radojewski sie versteht und<br />

praktiziert, bedeutet nicht nur, bewegungs- oder körperorientiert<br />

zu arbeiten. Die Wahrnehmung mit allen Sinnen –<br />

riechen, fühlen, schmecken – all das gehört dazu. Massagen<br />

mit Bürsten oder Igelball, aber auch ein dezenter Rosenduft<br />

im Zimmer, zünftige Volksmusik zum Aufwachen oder<br />

tagesstrukturierende Angebote zu schaffen, die ein Stück<br />

Lebensqualität bieten – all das kann Ergotherapie sein.<br />

Anke Radojewski ist bisweilen selbst überrascht, wie Ergotherapie<br />

alten Menschen neuen Schwung verleihen kann.<br />

Ergotherapeutin Anke Radojewski massiert die Haut von<br />

Bewohnerin Annette Wissmann.<br />

„Unser Bingo-Spiel-Angebot ist ein echtes Phänomen.<br />

Anfangs kamen nur vier oder fünf Leute. Ein Tisch reichte<br />

– jetzt müssen wir anbauen. Mittlerweile sind es bis zu 15<br />

Leute. Einige sitzen schon eine halbe Stunde da, bevor es<br />

losgeht“, freut sie sich.<br />

In solchen Momenten spürt Anke Radojewski, dass sie die<br />

Arbeit mit alten Menschen befriedigt: „Am Anfang meiner<br />

Ausbildung habe ich noch gedacht, dass ich eher etwas mit<br />

Kindern machen möchte.“ Heute weiß sie: „Alte Menschen<br />

können einem so viel geben. Ich bin froh, wenn ich am<br />

Ende des Tages das Gefühl hatte, dass ich helfen konnte.“<br />

Schulstraße 18 · 33 790 Halle / Westf.<br />

Telefon 0 52 01 . 81 13-0<br />

www.marienheim-halle.de<br />

Anke Radojewski Ergotherapeutin<br />

»Mit Menschen<br />

für Menschen«<br />

Anke Radojewski trainiert mit unseren Bewohnern<br />

alltägliche Handgri� e. Ihr Einfühlungsvermögen<br />

und ihre Erfahrung ist für uns unverzichtbar.<br />

Ein Haus des Vereins katholischer Altenhilfeeinrichtungen im Verbund mit den Häusern Herzebrock,<br />

Langenberg, Neuenkirchen, Rheda, Rietberg, Wiedenbrück und dem P� egedienst VKA Ambulant.


24<br />

Schweigen aus Scham<br />

Wenn ältere Menschen in die Schuldenfalle geraten, ist sensible Beratung gefragt<br />

Während sich die Kosten für Energie und Gesundheitsleistungen<br />

quasi „im Sauseschritt“ nach oben bewegen,<br />

kann man das von der Entwicklung der Renten ganz und<br />

gar nicht behaupten. Im Gegenteil: Jemand, der heute<br />

in Rente geht, erhält im Schnitt sieben Prozent weniger<br />

aus der gesetzlichen Rentenversicherung als jemand, der<br />

vor zehn Jahren aus dem Arbeitsleben ausgeschieden ist.<br />

Eine Entwicklung mit fatalen Folgen für viele Rentner:<br />

Denn immer mehr von ihnen geraten im Alter in die<br />

Schuldenfalle.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

„Schulden sind für ältere Menschen ein absolutes Tabuthema“,<br />

weiß der Dortmunder SKM-Geschäftsführer Alwin<br />

Info<br />

Die Schuldnerberatung des SKM – Katholischer<br />

Verein für soziale Dienste – in Dortmund ist telefonisch<br />

unter 02 31 / 1 84 81 17 zu erreichen.<br />

www.skm-dortmund.de<br />

Die jährliche Aktionswoche Schuldnerberatung<br />

hat 2012 ebenfalls überschuldete Senioren in den<br />

Blick genommen. Ausführliches Informationsmaterial<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.aktionswoche-schuldnerberatung.de<br />

Mit jedem Cent rechnen: Verschuldete Senioren verschweigen<br />

ihre finanzielle Not oft aus Scham. Stattdessen versuchen sie,<br />

„irgendwie zurechtzukommen“. Foto: pa<br />

Buddenkotte. Die Schuldnerberatung des SKM – Katholischer<br />

Verein für soziale Dienste – hat sich eingehend mit<br />

den Anforderungen an eine spezielle Verbraucher- und<br />

Schuldnerberatung für Senioren auseinandergesetzt.<br />

Das Hauptproblem in diesem Zusammenhang sieht Buddenkotte<br />

darin, dass viele ältere überschuldete Menschen<br />

aus Scham schweigen und stattdessen versuchen, „irgendwie<br />

über die Runden zu kommen“: „Die hohe Zahlungsmoral<br />

dieser Generation und die Unkenntnis von Schuldnerschutzvorschriften<br />

sorgen dafür, dass vielen kaum noch<br />

Geld zum Leben bleibt.“


Winfriedstraße 66<br />

33098 Paderborn<br />

®<br />

Willi Volmert<br />

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fax (+49) 0 52 21 / 59 04 - 22<br />

25


Vor diesem Hintergrund sei es besonders wichtig, Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten, die diese Gruppe von Schuldnern<br />

auch erreiche: „Zur Scham kommt nämlich noch, dass<br />

viele ältere Menschen wegen körperlicher<br />

Gebrechen nicht in die Beratungssprech-<br />

Schuldner<br />

kennen Rechte<br />

nicht.<br />

26<br />

Altersarmut führt immer<br />

öfter in die Schuldenfalle –<br />

ein Problem, das sich nach<br />

Meinung von Experten in den<br />

kommenden Jahren noch verschärfen<br />

wird. Foto: pa<br />

stunden kommen können.“ In manchen<br />

Fällen machte die bedrohliche finanzielle<br />

Situation ältere Menschen im wahrsten<br />

Sinne des Wortes krank: „Die Angst und<br />

der psychische Druck, einer Zahlungsverpflichtung<br />

nicht nachkommen zu können,<br />

sind enorm.“ Verschärft werde dies noch durch ein<br />

unter Umständen aggressives Auftreten von Gläubigern.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

67. Jahrgang, Nr. 36 - H 2451<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

67. Jahrgang, Nr. 35 - H 2451<br />

Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn 2. September 2012 · Nr. 35<br />

Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn 9. September 2012 · Nr. 36<br />

Foto: KNA<br />

67. Jahrgang, Nr. 37 ­ H 2451<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn 16. September 2012 · Nr. 37<br />

Foto: Wiedenhaus<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

67. Jahrgang, Nr. 38 ­ H 2451<br />

Foto: KNA<br />

Foto: Nückel<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn 23. September 2012 · Nr. 38<br />

Bewegung<br />

Blutwunder<br />

Auch abseits der Hochburgen<br />

der Marienverehrung gibt es<br />

viele kleine Wallfahrtsorte zu<br />

entdecken.<br />

Bericht Seite 9<br />

Christen am Abgrund<br />

Irakische Bischöfe und Vertreter<br />

kirchlicher Hilfswerke<br />

haben sich in Aachen getroffen.<br />

Nachrichten Seite 11<br />

<strong>Der</strong> Theologe Gerhard Kruip<br />

im Interview zum Fortgang des<br />

Dialogprozesses in Hannover.<br />

Nachrichten Seite 9<br />

Erfolgreiche Mission<br />

Ein eindringlicher Friedensappell<br />

stand am Ende des<br />

Papst­Besuches im Libanon.<br />

Nachrichten Seite 7<br />

Jubiläum<br />

Glückliche Priester<br />

Wie können Priester glücklich<br />

werden? Das ist die Kernfrage<br />

einer Studie der Theologischen<br />

Fakultät Paderborn.<br />

Interview Seite 20<br />

Grenzen überschritten<br />

Fast 11 000 Kilometer: Mit<br />

dem Fahrrad durchquerte<br />

Alexander Lawunday Afrika.<br />

Reportage Seite 12 bis 14<br />

Das Kloster Marienstatt bei<br />

Altenkirchen feiert in diesem<br />

Jahr 800-jähriges Bestehen.<br />

Reportage Seite 12 bis 14<br />

„Roma Christiana“<br />

Eine Tour mit dem Doppeldecker­Bus<br />

zu den Sehenswürdigkeiten<br />

der Ewigen Stadt<br />

Reportage Seite 12 bis 14<br />

Tel.: 0 52 51/1 53-2 02<br />

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Gutschein<br />

Aus diesem Grund haben sich Experten des SKM vor<br />

kurzem an einer anonymen Telefonberatungsaktion beteiligt.<br />

Die Ergebnisse, so Buddenkotte, hätten noch einmal<br />

deutlich gemacht, dass viele ihre Rechte als Schuldner<br />

ebenso wenig kennen wie die Angebote der Schuldnerberatung.<br />

Die Ursachen für die Überschuldung von Senioren liegen<br />

nach den Erfahrungen der SKM-Berater unter anderem<br />

darin, dass nach dem Übergang in die Rente das Geld „einfach<br />

nicht reicht“ oder diese Situation durch den Tod eines<br />

Partners und den damit verbundenen Einkommenseinbruch<br />

noch verschärft werde. Alwin Buddenkotte: „Häufig<br />

entstehen Schulden auch durch einen erhöhten Bedarf an<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

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<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong>,.Kirchenzeitung.des.Erzbistums.Paderborn<br />

Postfach.1280,.33042.Paderborn DD


Medikamenten oder Pflegemitteln.“<br />

Es komme auch vor, dass<br />

sich Senioren für ihre Kinder<br />

verschulden oder durch<br />

Knebel- oder Abo-Verträge<br />

sowie andere dubiose Haustür-<br />

oder Telefongeschäfte in<br />

die Schuldenfalle gerieten.<br />

Letztlich führten viele dieser<br />

Faktoren dazu, dass sich<br />

verschuldete alte Menschen<br />

immer mehr aus dem öffentlichen<br />

Leben zurückzögen<br />

und so auch für Beratungsangebote<br />

nur schwer zu<br />

erreichen seien. „Ein Teufelskreis“,<br />

sagt der Dortmunder<br />

SKM-Geschäftsführer.<br />

Hintergrund<br />

„Viele überschuldete Senioren<br />

stehen unter großem psychischem<br />

Druck“, weiß der<br />

Dortmunder SKM-Geschäftsführer<br />

Alwin Buddenkotte.<br />

Foto: Wiedenhaus<br />

Immer mehr Menschen in Deutschland sind im<br />

Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen.<br />

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in<br />

Wiesbaden erhielten Ende vergangenen Jahres<br />

436.210 Menschen über 65 Jahre Leistungen aus<br />

der Grundsicherung im Alter. Im Jahr zuvor waren<br />

es noch rund 25.000 weniger gewesen. Besonders 3<br />

von Altersarmut betroffen sind nach der Wiesbadener<br />

Statistik Rentnerinnen in Westdeutschland.<br />

Die Höhe der Grundsicherung im Alter entspricht<br />

in ihrer Höhe dem Arbeitslosengeld II, das Hartz-<br />

IV-Bezieher bekommen. Sie beträgt 374 Euro monatlich,<br />

wobei noch Miet- und Heizkosten erstattet<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Alterssicherungsbericht 2012 der Bundesregierung<br />

hat festgestellt, dass neben Frauen auch<br />

ehemals Selbstständige auffällig oft niedrige Einkommen<br />

haben und deshalb etwa doppelt so häufig<br />

auf die Grundsicherung angewiesen sind wie<br />

abhängig Beschäftigte. „Es gibt Entwicklungen,<br />

die für künftige Generationen ein auskömmliches<br />

Alterseinkommen gefährden könnten“, warnen die<br />

Autoren.<br />

Ebenso ist die Gruppe der verschuldeten Senioren<br />

gewachsen: Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei<br />

Creditreform ist die Zahl der Überschuldeten,<br />

die 70 Jahre und älter sind, in den vergangenen<br />

acht Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen.<br />

Auf die Augenhöhe kommt es an!<br />

– UN-Behindertenrechtskonvention und Beratung<br />

Wer wollte es wohl nicht: Auf Augenhöhe leben? Geht das<br />

denn auch, wenn das Augenlicht nachlässt? Wenn man<br />

abhängiger wird von Leistungen anderer? Von Jesus ist überliefert,<br />

dass er den Blinden fragte: „Sage mir, was ich dir tun<br />

soll?“ (Mk 10,51). Diese Haltung geht über automatisierte<br />

Fürsorge hinaus und bezieht ein. Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

fordert z.B. die Selbstbestimmung und Autonomie<br />

sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der<br />

Form von Inklusion und Barrierefreiheit. Seit 2008 ist dies<br />

multinationale Übereinkommen in Kraft. Es mag verwundern,<br />

dass Blinde sagen „Auf Augenhöhe leben“? <strong>Der</strong> blinde<br />

Franz Hirschochs, langjähriger Leiter (1947-1979) und späterer<br />

Bewohner des Blindenaltenheim Meschede sagte: „Rede,<br />

damit ich dich sehe!“ Denn damit wurden ihm Begegnungen<br />

möglich. <strong>Der</strong> Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen<br />

e.V. (BSVW) als gemeinnütziger Selbsthilfeverein ist landesweit<br />

ein Kompetenzpartner für sinnvolle Inklusion.<br />

Kontakt und Teilhabe sowie kostenfreie Beratungsangebote:<br />

Bezirks- und Selbsthilfegruppen unter www.bsvw.de (Tel.<br />

02 31/55 75 900) und Beratungsstellen unter www.wir-sehenweiter.de.<br />

KORREKTURABZUG<br />

SAUERLANDKURIER/S<br />

Ausgabe Auftragsnummer Spalten Höhe KW Satz z. H.<br />

KurierV<br />

2 80 39 Jo A. Pape<br />

Seniorenzentrum Blickpunkt Meschede<br />

Auf Augenhöhe leben<br />

Ein Haus des BSVW<br />

Viele kennen uns auch unter dem bisherigen Namen<br />

„Blindenaltenheim Meschede“.<br />

Unser Seniorenzentrum bietet Menschen<br />

unabhängig von ihrem Sehvermögen<br />

• Vollstationäre Pflege<br />

• Kurzzeit- und Verhinderungspflege<br />

in bewährter Qualität. Wir sind bundesweit mit dem<br />

grünen Haken ausgezeichnet für Verbraucherfreundlichkeit,<br />

vom Medizinischen Dienst mit einem „Sehr gut“.<br />

Gerne beraten wir Sie ausführlich!<br />

Nördeltstraße 33 · 59872 Meschede · Tel.: 02 91/29 90-0<br />

Internet: www.blickpunkt-meschede.de<br />

27


28<br />

Länger arbeiten<br />

Laut Zukunftsforscher „natürlich“<br />

<strong>Der</strong> Hamburger Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski<br />

hält die steigende Erwerbstätigkeit älterer<br />

Menschen in Deutschland für eine ganz natürliche<br />

Entwicklung. „<strong>Der</strong> Mensch kann auf Dauer nicht<br />

untätig in seinen vier Wänden verweilen, er ist auf<br />

Leistung programmiert bis ins hohe Alter“, meint<br />

Opaschowski.<br />

Umfragen belegten, dass fast drei Viertel der Bevölkerung<br />

bereit seien, freiwillig über die gesetzliche Altersgrenze<br />

hinaus zu arbeiten, um ihren Lebensstandard zu erhalten,<br />

Altersarmut zu verhindern und ihre Rente aufzustocken.<br />

„Aber auch, weil sie gesellschaftlich wichtig bleiben und<br />

gefordert werden wollen. Diese psychosoziale Dimension<br />

ist mindestens genauso wichtig“, ist sich der Sozialwissenschaftler<br />

sicher.<br />

Zudem spiele der Sicherheitsaspekt bei den Menschen<br />

eine immer größere Rolle. Dies verstärke sich vor dem<br />

Hintergrund der steigenden Lebenserwartung und der<br />

demografischen Entwicklung. „Es ist nicht damit getan,<br />

dass die Politik eine sichere Rente verspricht, sondern sie<br />

muss auch ein angemessenes Rentenniveau zusichern können“,<br />

sagt Opaschowski. Auch habe die erhöhte Senioren-<br />

Erwerbstätigkeit mit den zwei großen Zukunftsängsten der<br />

Menschen zu tun: zum Pflegefall zu werden und der Altersarmut<br />

zu verfallen.<br />

Fit am Computer<br />

Bergkloster Bestwig<br />

Weihnachten im Kloster<br />

Die Feiertage und den Jahreswechsel in Gemeinschaft verbringen<br />

Telefon: 02904 808-0 www.smmp.de/winter<br />

Soziale Medien gewinnen auch für die ältere<br />

Generation stark an Bedeutung. Aktuell sind in<br />

Deutschland nach einer Umfrage 41 Prozent aller<br />

Senioren ab 65 Jahre mit einem Internetanschluss<br />

in sozialen Netzwerken aktiv. „Auch ältere Menschen<br />

profitieren von den Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

sozialer Netzwerke“, sagt<br />

BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.<br />

<strong>Der</strong> High-Tech-Verband hatte die Umfrage in<br />

Auftrag gegeben.<br />

Sie erführen auf diese Weise Neuigkeiten von<br />

ihren Kindern oder Enkeln und könnten jederzeit<br />

Kontakt aufnehmen, auch wenn sie nicht in der<br />

gleichen Stadt wohnten, so Rohleder. Insbesondere<br />

durch neue Geräte wie Tablet-Computer, die<br />

sehr einfach zu bedienen sind, erwartet der Verband,<br />

dass bestehende Hürden auf dem Weg ins<br />

Internet abgebaut werden.


Besinnliches für die<br />

Adventszeit<br />

Renate Schupp / Anna Karina Birkenstock<br />

Advent in der Sternengasse<br />

Ein Adventskalender mit 24 Büchlein.<br />

Format 30 x 21cm.<br />

Verlag Ernst Kaufmann. 14,95 €<br />

Willi Hoffsümmers<br />

Neue Adventskalender Geschichten<br />

52 Seiten. Geheftet und gelocht.<br />

Format 21 x 15 cm. Grünewald Verlag. 8,99 €<br />

Die Adventszeit ist eine Zeit der Geschichten. <strong>Der</strong> erfolgreiche<br />

Geschichtenerzähler Willi Hoffsümmer hat 24 neue Geschichten<br />

ausgewählt, die den Weg zum Kind in der Krippe erhellen. Ein mit<br />

außergewöhnlichen Licht-Bildern liebevoll gestalteter Kalender, der<br />

Nachdenkliches und Inspirierendes bereithält.<br />

Liboristraße 1<br />

33098 Paderborn<br />

Telefon 0 52 51/1 53-1 42<br />

Telefax 0 52 51/29 97 03 62<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr.<br />

9.00 bis 18.30 Uhr<br />

An den Adventssamstagen<br />

9.00 bis 18.00 Uhr<br />

I<br />

In der Zeit vor Weihnachten erleben die kleinen<br />

Bewohner der Sternengasse ganz besondere Momente:<br />

Felix lernt lesen, Sofie und ihre Mama erfahren<br />

die Magie des ersten Schnees und Daniel erklärt<br />

seinem Opa die wahre Geschichte vom Nikolaus. In<br />

den 24 Büchlein wird den kleinen Lesern jeden Tag<br />

eine Geschichte über eines der Kinder in der Sternengasse<br />

und deren Erlebnisse in der Adventszeit<br />

erzählt. Für Kinder ab 5 Jahren geeignet.<br />

I<br />

Propsteihof 6<br />

44137 Dortmund<br />

Telefon 02 31/14 80 46<br />

Telefax 02 31/14 48 28<br />

Öffnungszeiten ab 22. 11. 2012:<br />

Mo. bis Fr.<br />

9.30 bis 19.00 Uhr<br />

An den Adventssamstagen<br />

9.30 bis 20.00 Uhr<br />

verkaufsoffener Sonntag 2. 12. 2012<br />

13.00 bis 18.00 Uhr<br />

24 Geschichten bis<br />

Weihnachten<br />

Ein Adventskalenderbuch<br />

200 Seiten mit zahlr. Illustrationen.<br />

Fischer Schatzinsel. 6,99 €<br />

24 namhafte Autoren erzählen 24 bezaubernde<br />

Adventsgeschichten – mal lustig,<br />

mal nachdenklich, mal besinnlich, mal<br />

humorvoll. Jede Geschichte versteckt sich<br />

zwischen verschlossenen Doppelseiten,<br />

die ab dem 1. Dezember<br />

bis zum<br />

Heiligabend täglich<br />

an der Perforation<br />

aufgetrennt werden.<br />

So vergeht die Zeit<br />

bis Heiligabend wie<br />

im Flug!<br />

Für Kinder ab 10<br />

Jahren geeignet.<br />

Ich bestelle durch die Buchhandlung Bonifatius zur sofortigen Lieferung<br />

gegen Rechnung zzgl. Versandkosten:<br />

___ Expl. Schupp/Birkenstock, Advent in der Sternengasse 14,95 €<br />

___ Expl. 24 Geschichten bis Weihnachten 6,99 €<br />

___ Expl. Uns es begab sich … (CD) 14,95 €<br />

___ Expl. Willi Hoffsümmers Neue Adventskalender Geschichten 8,99 €<br />

___ Expl. Grün, Das große Buch der Weihnachtszeit 19,99 €<br />

Name, Vorname<br />

Straße, PLZ, Ort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Und es begab sich …<br />

CD. Laufzeit 76 Minuten.<br />

Lahn Verlag. 14,95 €<br />

BUCHHANDLUNG<br />

Festliches Weihnachtskonzert mit Werken von<br />

Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel,<br />

Peter Cornelius, Max Reger, Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und anderen. Zu hören sind Arte Streichquartett<br />

Köln, Christiane Strucken-Paland (Orgel)<br />

und Instrumentalsolisten des WDR-Rundfunkorchesters<br />

sowie Annette Ritter, Andrea Jonen ,<br />

Hildegard Jonen, Alfons Jonen und Klaus Nolte<br />

(Gesang).<br />

Anselm Grün<br />

I<br />

Das große Buch<br />

der Weihnachtszeit<br />

Das schönste Fest des<br />

Jahres neu erleben<br />

188 Seiten. Gebunden.<br />

Herder Verlag. 19,99 €<br />

Weihnachten - das Fest der Herzen und der Sinne,<br />

das Fest für Leib und Seele. Weihnachten neu und<br />

tiefer erleben, das heißt: Emotion und tiefe Bedeutung<br />

wieder zusammenzuführen, den Sinn dieser Zeit<br />

wieder neu zu erschließen, den Kern anschaulich zu<br />

machen. Das gelingt diesem prachtvoll gestalteten<br />

Buch. Von der Adventszeit bis zu Dreikönig. Mit Ritualen,<br />

Bildern und reichen Deutungen.


30<br />

Bedeutung und Messung des autonomen<br />

Nervensystems mit der Herzratenvariabilität<br />

Viele Patienten klagen über körperliche Beschwerden, für die sich<br />

trotz intensiver Diagnostik keine somatische Ursache finden lässt.<br />

Insbesondere Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z.B.<br />

Hypertonie, koronare Herzerkrankung, Myokardinfarkt und Patienten<br />

nach einer Herz-Bypass-Operation) tragen häufig ihrem Arzt<br />

Schwindel, Schwächegefühl, Atembeklemmung oder Stechen in der<br />

Brust vor, ohne dass in den regulären Herzuntersuchungen (Herzultraschall,<br />

Ruhe -EKG, u. a.) Unregelmäßigkeiten zu finden sind.<br />

Oft wird dann eine Dosisveränderung der bestehenden Herzmedikamente<br />

vorgenommen oder auch ein Wechsel des Medikamentes.<br />

Vielfach lässt sich durch diese Maßnahmen jedoch keine Verbesserung<br />

der Beschwerden erzielen, sodass häufig genug die unspezifischen<br />

Beschwerden mit Beruhigungsmittel (z. B. Betablocker) beeinflusst<br />

werden. Diese Symptome können aber körperlicher Ausdruck<br />

von psychosozialen Problemsituationen oder seelischen Konflikten<br />

sein. Bisher war es schwierig einen Zusammenhang zwischen Psyche<br />

und Herz bildlich zu erfassen. Das normale Ruhe-EKG oder das<br />

Belastungs-EKG war nicht aussagekräftig genug, um die Verbindung<br />

Praxis für Naturheilverfahren<br />

Umweltmedizin � Komplementärmedizin<br />

Die Prävention, medizinische Vorsorge, nutzt die Chance Krankheiten<br />

rechtzeitig festzustellen und frühzeitig zu behandeln oder den Krankheitsausbruch<br />

durch adäquate Prophylaxe (Vorsorge) zu verhindern.<br />

Die Zukunft gehört der Ganzheitsmedizin. Immer häufiger zeigen<br />

wissenschaftliche Untersuchungen, dass es dem Kranken wenig nutzt,<br />

seinen Körper in einzelne Organe zu unterteilen, diese getrennt zu<br />

untersuchen und isoliert zu therapieren.<br />

U. R. Rüther, Heilpraktiker<br />

Diagnoseschwerpunkte:<br />

� Störfelderkennung im<br />

Zahnbereich<br />

� Magen-Darm-Diagnostik<br />

� Allergische Erkrankungen<br />

� Immunologie<br />

� Testung von Zahnmaterialien<br />

� Schadstoffanalysen<br />

� Spezielle Untersuchungen<br />

auf Bakterien und Viren<br />

im Blut<br />

Therapieschwerpunkte:<br />

� Rheumatische<br />

Erkrankungen<br />

� Thymus u. Milzpeptidtherapie<br />

� Chelattherapie<br />

� Entgiftungstherapie<br />

� Magen-Darm-Therapie<br />

� Immuntherapie<br />

� Allergiebehandlungen<br />

� Tumortherapie<br />

Warburger Straße 93 · 33098 Paderborn<br />

Tel. 0 52 51/6 33 60<br />

E-Mail: info@naturpraxis-ruether.de<br />

Homepage: www.naturpraxis-ruether.de<br />

zwischen Gehirn und Herzfunktion herzustellen. Mittels eines<br />

computergestützten Analyseverfahrens kann heute aus Kurz- oder<br />

Langzeitregistrierungen von EKG-Pulskurven und Atemfrequenz<br />

die Verbindung zum Nervensystem hergestellt werden. Wichtig ist<br />

es hier zu erwähnen, dass es neben dem in der Kardiologie (EKG)<br />

aufgezeichneten Rhythmen des N. Vagus verschiedene andere Rhythmusgeber<br />

für das Herz verantwortlich sind, die mit diesem neuen<br />

Analyseverfahren der Herzratenvariabilität erfasst werden. Mit diesem<br />

Analyseverfahren ist es außerdem möglich, Nebeneffekte von<br />

z. B. Psychopharmaka zu ermitteln. Ebenso ist es möglich, bestimmte<br />

Medikamente wie z. B. ß-Rezeptorenblocker, die zur Regelung der<br />

Herzfrequenz eingesetzt werden, zu überprüfen.<br />

So äußert sich eine verminderte HRV (Herzratenvariabilität) in<br />

einer eingeschränkten Regelfähigkeit der Herzfrequenz und damit<br />

des Herzkreislaufsystems. Die Folge sind dann eine verminderte<br />

Anpassung an veränderte innere Zustände (z. B. erhöhter Sauerstoffbedarf)<br />

oder äußere Bedingungen (z. B. Anforderungen der Umwelt)<br />

die nicht mehr so gut erfolgen können. Durch die HRV ist es weiterhin<br />

möglich, die Ursachen einer Schlafstörung zu ermit-<br />

teln. Die HRV kann bei depressiven Patienten eingeschränkt<br />

sein.<br />

In diesem Zusammenhang zeigte sich, dass anhaltende<br />

vegetative Verstimmungen mit erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen<br />

einhergehen und dass etwa 20 bis 30 %<br />

aller Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gleichzeitig<br />

unter Depressionen leiden. Depressive Patienten<br />

haben im Vergleich zu Gesunden oft eine höhere Herzfrequenz<br />

und eine eingeschränkte HRV. Ruhemessungen<br />

lassen dies nicht immer erkennen. Bei Belastung, etwa<br />

durch psychischen oder Kälte-Stress, wird diese psychophysiologische<br />

Anpassungsstörung jedoch offenkundig.<br />

Fazit: Tatsächlich sind Störungen der autonom-nervösen<br />

Regulationsfähigkeit unmittelbar in eine Vielzahl von<br />

körperlichen und psychischen Erkrankungen wie auch in<br />

psychischen Störungen involviert, angefangen von Herzarrhythmien,<br />

arteriosklerotischen und thrombotischen<br />

Gefäßveränderungen, Bluthochdruck, Diabetes, Reizmagen,<br />

Fibromyalgie, Kopfschmerz, Burnout, depressiver<br />

Verstimmung, Angst und Panikstörungen. Die Messung<br />

der HRV (Herzratenvariabilität) stellt ein Meilenstein in<br />

der ganzheitlichen Diagnostik dar.<br />

Die HRV ist in der Zwischenzeit unter anderem als<br />

unabhängiger Prädiktor von hoher Aussagekraft für das<br />

Mortalitätsrisiko nach Herzinfarkt anerkannt sowie als<br />

früher Warnhinweis auf die Entwicklung einer diabetischen<br />

Neuropathie.<br />

Zur Testdurchführung wenden Sie sich bitte in der<br />

Naturheilpraxis Rüther an Frau Hansmeier unter Tel.:<br />

0 52 51/6 33 60


Biblische Studien- und<br />

Begegnungsreise nach Israel<br />

Ihr Reiseprogramm<br />

1. Tag, Mittwoch, 1. Mai 2013<br />

Anreise: Flug ab Frankfurt nach Tel Aviv,<br />

Ankunft am Flughafen Ben-Gurion. Abendessen<br />

und Übernachtung im Hotel Kibbutz<br />

Shefayim bei Tel Aviv.<br />

2. Tag, Donnerstag, 2. Mai<br />

Cäsarea – Galiläa: Am Morgen Fahrt nach<br />

Cäsarea, auch bekannt als Caesarea Maritima,<br />

das heute in einen Nationalpark integriert<br />

ist. Hier kann man vor allem die Ausgrabungen<br />

aus römischer Zeit bestaunen.<br />

Weiter geht es zum Karmelgebirge und<br />

nach Muhraka zum Kloster des Propheten<br />

Elias. Die Fahrt geht anschließend nach<br />

Zippori dem antiken Sepphoris, wo wir die<br />

Ausgrabungen und vor allem die beeindruckenden<br />

Mosaiken bestaunen werden.<br />

3. Tag, Freitag, 3. Mai<br />

See Genezareth – Tabgha – Kapernaum:<br />

<strong>Der</strong> heutige Vormittag ist den heiligen<br />

Stätten am Nordufer des See Genezareth<br />

gewidmet: Wir besichtigen den Berg der<br />

Seligpreisungen, wo Jesus seine berühmte<br />

Bergpredigt hielt. Wir wandern nach<br />

Tabgha, der Brotvermehrungskirche mit<br />

ihren beeindruckenden Mosaikböden. In<br />

Kapernaum besichtigen Sie die Ruinen der<br />

Synagogen, in denen bereits zur Zeit Jesus<br />

gelehrt wurde. Am Nachmittag fahren Sie<br />

in die Golanhöhen. Den Tag beschließen<br />

wir mit der Besichtigung von Kursi.<br />

4. Tag, Samstag, 4. Mai<br />

Kana – Nazareth – Jerusalem: Am Morgen<br />

geht die Fahrt nach Kana, wo wir die dortige<br />

Kirche besuchen werden. In Nazareth<br />

Besichtigung der Verkündigungskirche und<br />

Bummel über den Basar. Auf dem Weg nach<br />

Jerusalem Auffahrt auf den Berg Tabor.<br />

5. Tag, Sonntag, 5. Mai<br />

Jerusalem-Altstadt: Heute machen Sie<br />

sich auf den Weg in das Herz des Landes,<br />

Jerusalem, um die Hauptstadt der drei monotheistischen<br />

Weltreligionen zu erkunden.<br />

Sie beginnen auf dem Ölberg. Über den<br />

Palmsonntagsweg steigen Sie hinab zur<br />

Kirche <strong>Dom</strong>inus Flevit und weiter zum Garten<br />

von Gethsemane mit seinen jahrhundertealten<br />

Olivenbäumen, sowie zur Kirche<br />

der Nationen. Die Altstadt Jerusalems,<br />

die Sie durch das Löwentor betreten. Auf<br />

der Via Dolorosa folgen Sie den Stationen<br />

des Kreuzweges bis zur Grabeskirche, die<br />

sie besichtigen werden. Zurück geht es<br />

und<br />

Ausgrabungen aus römischer Zeit<br />

– Cäsarea<br />

Jerusalem<br />

durch den arabischen Basar ins jüdische<br />

Viertel und vorbei am Cardo, der antiken<br />

Einkaufsstraße. Auf dem Plateau des ehemaligen<br />

Tempelplatzes, auch Tempelberg<br />

genannt, stehen heute zwei Moscheen (nur<br />

Außenbesichtigung möglich, Besichtigung<br />

generell ist nicht an allen Tagen möglich).<br />

<strong>Der</strong> Felsendom und die El-Akza Moschee,<br />

zwei herrliche Gebäude aus dem 7. Jahrhundert<br />

n. Chr. und für die Moslems eines<br />

ihrer drei wichtigsten Heiligtümer. Die<br />

westliche Stützmauer dieses Plateaus ist<br />

der heiligste Ort der Juden, bekannt als die<br />

Westmauer oder Klagemauer.<br />

6. Tag, Montag, 6. Mai<br />

Berg Zion – Bethlehem: Am Morgen<br />

Beginn der Besichtigungen auf dem Berg<br />

Zion. Besuch des „Abendmahlsaals“, der<br />

Dormitio-Abtei und des „Davidgrabes“<br />

sowie der Kirche St. Peter in Gallicantu.<br />

Auf dem Berg Zion werden Sie auch einen<br />

Gottesdienst feiern. Weiter geht es zum<br />

Gartengrab hinter dem King David Hotel.<br />

Anschließend fahren Sie zur Geburtsstadt<br />

Jesu, Bethlehem. Hier werden Sie unter<br />

anderem die Geburtskirche und ein christliches<br />

Kloster besuchen.<br />

See Genezareth<br />

Eingeschlossene Leistungen:<br />

• Linienflug ab Frankfurt nach Tel Aviv und<br />

zurück inkl. aller Steuern, Abgaben u.<br />

Zuschläge in Höhe von € 230,–<br />

• Ankunft- und Abflugtransfer in Israel<br />

• 8-tägige Reise gemäß beigefügtem<br />

Programm<br />

• klimatisierter Reisebus zum Programm<br />

• Unterbringung im DZ mit Bad od. Dusche u.<br />

WC gemäß genannter Hotels<br />

• Halbpension (Frühstück und Abendessen im<br />

Hotel)<br />

• israelische, deutsch sprechende Reiseleitung<br />

und geistliche Begleitung<br />

• alle Eintrittsgelder zum Programm<br />

• Insolvenzversicherung<br />

• ausführliche Reiseinformationen<br />

Nicht enthalten:<br />

• An- bzw. Abreise zum/vom Flughafen<br />

in Deutschland<br />

• Mittagessen und Getränke<br />

• Spenden im Rahmen eines Besuches<br />

• Trinkgelder für Reiseleiter, Busfahrer<br />

und Hotelpersonal: € 6,-/Person u. Tag –<br />

wird zuzüglich zum Reisepreis in Rechnung<br />

gestellt = 48,–€.<br />

7. Tag, Dienstag, 7. Mai<br />

Jordantal – Massada – Baden im Toten<br />

Meer: Heute geht die Fahrt durch das Jordantal<br />

in den Süden zum Toten Meer. Erste<br />

Station ist Jericho, wenn möglich geht es<br />

auch zum Berg der Versuchung. Von dort<br />

geht es zur Felsenfestung Massada. <strong>Der</strong><br />

Nachmittag steht Ihnen zur Verfügung zum<br />

Baden im Toten Meer.<br />

8. Tag, Mittwoch, 8. Mai<br />

Abreise: Heute heißt es Abschied nehmen.<br />

Transfer zum Flughafen Tel Aviv und Rückflug<br />

nach Deutschland.<br />

Hinweis: Änderungen oder Umstellungen<br />

im Reiseprogramm sind möglich!<br />

1. Mai bis 8. Mai 2013<br />

Reisepreise p. P.:<br />

im halben Doppelzimmer (DZ)<br />

ab 1449,– €<br />

Einzelzimmerzuschlag (EZ) 345,– €<br />

Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen<br />

Reiseveranstalter und Anmeldung an:<br />

TOUR MIT SCHANZ, Talstraße 48, 72218 Wildberg<br />

Tel: 07054 - 92650 Fax: 07054 - 926555<br />

schanz@tour-mit-schanz.de<br />

Informationsmaterial:<br />

Kirchenzeitung<br />

Frau Ursula Böddeker<br />

Postfach 1280<br />

33042 Paderborn<br />

Telefon: 0 52 51 / 1 53-2 41<br />

Telefax: 0 52 51 / 1 53-1 33<br />

E-Mail: ursula.boeddeker@derdom.de

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