und Selbstkompetenz - Institut Technik und Bildung

1 Grundfragen zum Kompetenzkonzept – eine erste
Problemskizze
Die systematische Entfaltung eines Kompetenzkonzepts sieht sich vor mindestens
sieben Grundfragen gestellt:
• Was ist eine Kompetenz?
Die Definition des Kompetenzbegriffs fällt nicht nur aufgrund seiner häufigen
Verwendung in alltagssprachlichen Kontexten schwer. Mittlerweile ist ein geradezu
inflationärer Gebrauch dieses Terminus innerhalb wissenschaftlich-theoretischer
Diskurse festzustellen. Nicht selten fehlen dabei die notwendigen Klärungen des
zugrunde gelegten Begriffsverständnisses sowie Ausführungen dazu, in welchen
theoretischen Rahmen der Kompetenzbegriff jeweils eingefügt ist.
• Wie kann die Reichweite des Kompetenzbegriffs bestimmt und abgegrenzt
werden?
Die Frage nach der Reichweite hängt eng mit der inhaltlichen Bestimmung und der
theoretischen Anbindung des Kompetenzbegriffs zusammen. Die grundsätzliche
Problematik für die Bestimmung seiner Reichweite ergibt sich aus dem Umstand,
dass der Anwendungs- und Handlungsbezug des Kompetenzkonzepts ein
konstituierendes Merkmal ist. Die immer unterstellte bzw. explizit formulierte
Grundidee, dass sich Kompetenzen auf konkrete, jeweils bestimmbare Tätigkeiten
und (lebens-)praktische Anforderungen beziehen („Kompetenzen für etwas“) führt
nicht nur zu der Frage, welches denn die inhaltlichen Anforderungen der fraglichen
Tätigkeit sind (vgl. Grundfrage 5). Vielmehr ist zunächst prinzipiell zu klären, welche
Nähe bzw. Distanz eine Kompetenz zu dem jeweiligen, konkreten Tätigkeitsfeld
aufweist. Zum Beispiel: Die verbreitete Rede von den so genannten
Schlüsselqualifikationen geht von der Möglichkeit aus, man könne sich mit Hilfe
grundlegender Fähigkeiten den Zugang („Schlüssel“) zu einem noch nicht konkret
bestimmten Anwendungsfeld oder sogar zu mehreren Anwendungsfeldern eröffnen.
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