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und Selbstkompetenz - Institut Technik und Bildung

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Unter das pädagogische Handlungsrepertoire fallen Handlungsmuster, die auf hoch<br />

verdichteten Wissensbeständen gründen. Während der Handlungsausführung<br />

gelangen diese nicht vollständig ins Bewußtsein. Die Handlungsabfolgen sind geübt<br />

<strong>und</strong> erscheinen für einen Betrachter gekonnt. Das zweite Element, das professionelle<br />

Selbst, ist allen anderen Komponenten der Professionalität übergeordnet <strong>und</strong> hat<br />

eine strukturierende <strong>und</strong> integrierende Funktion. Als die auswählende Instanz steuert<br />

das professionelle Bewußtsein die Aufmerksamkeit des Pädagogen. Informationen<br />

werden verarbeitet <strong>und</strong> Handlungsmuster werden ausgewählt, die im Hinblick auf<br />

pädagogische Ziele relevant sind. Die von Bauer et. al. vorgenommene Unter-<br />

scheidung zwischen einem primären <strong>und</strong> einem höheren professionellen Bewußtsein<br />

besteht darin, daß das primäre aus der unmittelbaren pädagogischen Interaktion<br />

hervorgeht <strong>und</strong> die Erfüllung der Aufgaben begleitet, während das höhere<br />

professionelle Bewußtsein durch die Verarbeitung von Erinnerungen entsteht <strong>und</strong><br />

Reflexion voraussetzt. Aus diesem höheren Bewußtsein entsteht dann das<br />

pädagogische Selbst.<br />

Die zentrale Aufgabe des pädagogischen Selbst ist es, Wichtiges von Unwichtigem<br />

zu unterscheiden. Dazu ist der Besitz einer klaren pädagogischen Zielorientierung<br />

Voraussetzung sowie die Fähigkeit, einlaufende Informationen hinsichtlich<br />

pädagogischer Handlungsmöglichkeiten wirksam kategorisieren zu können.<br />

Insgesamt ergibt sich ein Konzept der pädagogischen Professionalität, das die hohe<br />

Komplexität professionell angelegter Lehrerarbeit widerspiegelt (vgl. Abb.4).<br />

Nach den Gr<strong>und</strong>vorstellungen des Konzepts handelt diejenige Person pädagogisch<br />

professionell, „die gezielt ein berufliches Selbst aufbaut, das sich an berufstypischen<br />

Werten orientiert, sich eines umfassenden pädagogischen Handlungsrepertoires zur<br />

Bewältigung von Arbeitsaufgaben sicher ist, sich mit sich <strong>und</strong> anderen Angehörigen<br />

der Berufsgruppe Pädagogen in einer nicht-alltäglichen Berufssprache verständigt,<br />

ihre Handlungen unter Bezug auf eine Berufswissenschaft begründen kann <strong>und</strong><br />

persönlich die Verantwortung für Handlungsfolgen in ihrem Einflußbereich<br />

übernimmt“ (Bauer et. al., 1996, S. 15).<br />

[...]<br />

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