und Selbstkompetenz - Institut Technik und Bildung

und Abstrahierens kann es gelingen, die Daten und Befunde aus der unmittelbaren
Verknüpfung mit der situationsspezifischen Handlungspraxis herauszulösen und in
eine Ordnung und Systematik einzustellen. Auf einer solchen übergeordneten Ebene
ist mit einer exakt definierten Begrifflichkeit zu operieren. In diesem Zusammenhang
kann dann plausibel gefolgert werden, dass die im Feld ermittelten Fähigkeiten –
etwa von Seiten der Lehrer – besondere Befähigungen verlangen. Die für die
Berufsausübung relevanten Befähigungen dann als Kompetenzen auszuweisen, liegt
nahe, um damit die Spezifik und das Anspruchsniveau der im Lehrerberuf
erforderlichen Fähigkeiten über eine bezeichnende Begrifflichkeit einzufangen. Am
Ende dieses Vorgehens ist eine angemessene Definition des Kompetenzbegriffes
vorzunehmen.
Im folgenden werden die skizzierten Wege aufgenommen und in einer veränderten
Reihenfolge abgearbeitet. Zunächst erfolgt der Versuch, empirische Aussagen zum
Tätigkeitsfeld des Sportlehrers daraufhin zu prüfen, ob sie eine Klärung des
Kompetenzverständnisses zulassen. Im zweiten Schritt geht es darum, den
Kompetenzbegriff in übergeordnete thematische Zusammenhänge einzufügen, um
vor diesem Hintergrund zu klären, auf welche spezifischen Sachverhalte der
Kompetenzbegriff zugeschnitten ist. Im dritten Schritt ist zu klären, ob sich das bis
dahin entwickelte Grundverständnis des Kompetenzbegriffes mit vorliegenden
Definitionsangeboten in Einklang bringen lässt.
Der erste Schritt folgt im Wesentlichen Scherlers Versuch, die Ergebnisse seiner
systematisch angelegten Analysen von Unterrichtsfällen in einem Kompetenzmodell
zusammenzuführen (vgl. 2.1). Der zweite Schritt besteht aus dem Versuch, die
Diskussion zur Entwicklung des Lehrerberufs nach Schlüsselkategorien und
-begriffen abzusuchen und auf dieser Grundlage den Kompetenzbegriff in eine
Heuristik einzuordnen (vgl. 2.2). Eine Zusammenstellung von vorliegenden Angaben
zum Kompetenzbegriff in einschlägigen erziehungs- und sozialwissenschaftlichen
Beiträgen erfolgt im dritten Schritt (vgl. 2.3). Das Resümee zielt darauf ab, eine
tragfähige und angemessene Definition von Kompetenz zu formulieren und zu
erläutern (vgl. 2.4).
10