Pflegeoase Pur Vital Seniorenpark Alztal in Garching a. d. Alz - isgos
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ISGOS-Berl<strong>in</strong><br />
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Das Medium der Musik erreicht alle Bewohner<strong>in</strong>nen, allerd<strong>in</strong>gs auf sehr <strong>in</strong>dividuelle<br />
Art. Jede erfährt e<strong>in</strong>e andere Ansprache. E<strong>in</strong>ige reagieren auf die Musik die sie mögen<br />
mit viel Emotionalität, vielleicht durch Er<strong>in</strong>nerungen angeregt, andere s<strong>in</strong>d sehr<br />
lebhaft und nehmen gerne an der Musik teil. Sie nutzen musikalische Anreize zur<br />
Kommunikation, wollen sich oft bei der Musik artikulieren, lachen auch dabei. Für<br />
diesen Personenkreis bietet die Oase Gelegenheit, mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Kontakt zu kommen.<br />
Abb. 25: Klangbaum, Foto: ISGOS<br />
Beispielhaft soll diese Gegebenheit hierfür stehen:<br />
Drei Personen sitzen <strong>in</strong> der Oase um den Geme<strong>in</strong>schaftstisch,<br />
auf dem verschiedene Musik<strong>in</strong>strumente<br />
liegen. Die Musiktherapeut<strong>in</strong> setzt sich zu e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong><br />
an den Tisch und beg<strong>in</strong>nt den musikalischen<br />
E<strong>in</strong>stieg mit der Flöte, dem diese sehr aufmerksam<br />
zuhört. Die Therapeut<strong>in</strong> beg<strong>in</strong>nt zu s<strong>in</strong>gen „im Früh-<br />
tau zu Berge…“, die Bewohner<strong>in</strong> greift nach e<strong>in</strong>er<br />
Rassel auf dem Tisch, lässt sie aber gleich wieder los.<br />
Sie lacht zusammen mit der Therapeut<strong>in</strong> und versucht<br />
zu sprechen und will auf Fragen antworten. Sie nimmt<br />
wieder die kle<strong>in</strong>e Rassel <strong>in</strong> die Hand und legt sie <strong>in</strong> die<br />
andere Hand. Letztlich will sie doch nicht mit der<br />
Rassel spielen und schüttelt den Kopf. Sie betrachtet<br />
die kle<strong>in</strong>e Rassel. Die Therapeut<strong>in</strong> bezeichnet die kle<strong>in</strong>e Rassel als Kokosnuss. Daraufh<strong>in</strong><br />
lächelt sie <strong>in</strong>tensiv und äußert „will nicht mehr“ und stöhnt dabei ganz <strong>in</strong>tensiv.<br />
Die Musiktherapeut<strong>in</strong> s<strong>in</strong>gt „Im schönsten Wiesengrunde ist me<strong>in</strong> Heimathaus“ und<br />
spielt dazu Gitarre. E<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> zeigt auf die ihr gegenübersitzende Person die<br />
ebenfalls zuhört. Bei der Melodie wippen sie beide mit den Füßen.<br />
Schließlich ist Kaffeezeit und der Kaffee und Kuchen wird here<strong>in</strong> gebracht. Die Frauen<br />
um den Geme<strong>in</strong>schaftstisch lachen. 1<br />
Die Aufmerksamkeit von Menschen mit schwerer Demenz zu erregen, ist mit musikalischen<br />
Anreizen relativ leicht zu erreichen. Die Ansprache muss sehr vorsichtig und<br />
persönlich erfolgen. Die Vorlieben der Bewohner<strong>in</strong>nen sollten als erstes<br />
herausgefunden werden, die Atmosphäre muss so hergestellt werden, dass nach<br />
Möglichkeit mehrere Personen e<strong>in</strong>bezogen werden können. Der geeignete <strong>in</strong>dividuell<br />
anregende Ansprechort muss berücksichtigt werden. Wenn die Voraussetzungen<br />
stimmen, kann es zu solch anregenden Momenten kommen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e<br />
Bewohner<strong>in</strong> mit schwerer Demenz derart ansprechbar ist.<br />
1 Beobachtungsprotokoll ISGOS v. 24. Juli 2009<br />
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