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Reduzierung von Verkehrsunfällen mit Kinderbeteiligung in der ...

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<strong>Reduzierung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Verkehrsunfällen</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Krefeld<br />

Evaluation <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

für das Jahr 2000<br />

Zwischenbericht<br />

erstellt im Auftrag <strong>der</strong><br />

Stiftung für Krim<strong>in</strong>alprävention<br />

Münster-Hiltrup<br />

Mai 2001<br />

Dr. R.Wiebusch-Wothge Dr. R. Hoeger Dipl. Psych. S. Poschadel<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

Lehrstuhl für<br />

Verkehrswesen<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Brilon<br />

ZEUS GmbH,<br />

Zentrum für angewandte<br />

Psychologie, Umwelt- und<br />

Sozialforschung


1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Im Jahr 1998 wurde geme<strong>in</strong>sam <strong>von</strong> Verkehrswissenschaftlern <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum und<br />

Umweltpsychologen <strong>der</strong> ZEUS GmbH e<strong>in</strong> Handlungsrahmenkonzept zur <strong>Reduzierung</strong> <strong>von</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>verkehrsunfällen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Krefeld entwickelt. Dies geschah auf Basis <strong>von</strong> ausführlichen<br />

Unfallanalysen und Verhaltensuntersuchungen.<br />

Auf Grundlage dieses Handlungsrahmenkonzeptes werden die im Jahr 2000 <strong>von</strong> Polizei und<br />

Stadtverwaltung Krefeld durchgeführten Maßnahmen evaluiert.<br />

Im vorliegenden Bericht wird zum e<strong>in</strong>en die Entwicklung <strong>der</strong> Unfallzahlen für das Jahr 2000<br />

ausgewertet, zum an<strong>der</strong>en werden die Maßnahmen <strong>der</strong> vier Arbeitsgruppen (Überwachung / Ahndung,<br />

Bau- und Verkehrstechnik, Verkehrserziehung / Verkehrssicherheitsberatung und Öffentlichkeitsarbeit)<br />

zusammenfassend bewertet.<br />

Im Kapitel „Ausblick“ werden die Ergebnisse diskutiert und Vorschläge für das weitere Vorgehen<br />

gemacht.<br />

2 Die Unfallzahlen im Jahr 2000<br />

Das Hauptkriterium zur Beurteilung <strong>der</strong> Wirksamkeit, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Krefeld durchgeführten<br />

Kampagnen, bleibt nach wie vor die Zahl <strong>der</strong> im Straßenverkehr verletzten K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Mit „nur“ 119 Unfällen<br />

(aktive) ist für das Jahr 2000 seit 1994 zum ersten Mal e<strong>in</strong> deutlicher Rückgang <strong>der</strong> Unfälle <strong>mit</strong><br />

aktiver Beteiligung <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr 1999 bedeutet das e<strong>in</strong>en<br />

Rückgang <strong>von</strong> 17,9%. Der Rückgang <strong>der</strong> Unfälle ist da<strong>mit</strong> tendenziell signifikant überzufällig (χ² =<br />

2,561; df = 1; p 1 = .110). Bezogen auf die durchschnittlichen Unfallzahlen <strong>von</strong> 1994 bis 1998<br />

(Analysezeitraum) ist das e<strong>in</strong> Rückgang um 23,5%, <strong>der</strong> signifikant überzufällig ist (χ² = 4,978; df = 1;<br />

p = .026).<br />

Während <strong>in</strong> den vorangegangenen drei Jahren die Anzahl <strong>der</strong> aktiven Unfälle bei 145 stagnierte,<br />

konnte auch <strong>in</strong> den Jahren zuvor ke<strong>in</strong> so deutlicher Rückgang erzielt werden.<br />

Landesweit g<strong>in</strong>gen Unfälle <strong>mit</strong> aktiver Beteiligung <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im vergangenen Jahr 2000 um 9,5%<br />

im Vergleich zum Vorjahr zurück. Da<strong>mit</strong> ist die Reduktion <strong>in</strong> Krefeld deutlich höher ausgeprägt als<br />

<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Landestrend.<br />

Werden alle 153 K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (e<strong>in</strong>schl. passive) des Jahres 2000 betrachtet, ist ebenfalls e<strong>in</strong><br />

Rückgang <strong>von</strong> 17,3% für Krefeld zu beobachten. Auch liegt dieses Ergebnis wie<strong>der</strong> deutlich über dem<br />

Landestrend (- 9,8%) und ist gleichzeitig die niedrigste Anzahl <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfällen <strong>in</strong> Krefeld, seit<br />

darüber e<strong>in</strong>e Statistik geführt wird (1953).<br />

Insgesamt kann da<strong>mit</strong> das vergangene Jahr als sehr erfolgreich betrachtet werden. Die folgenden<br />

Abbildungen verdeutlichen die positive Entwicklung.<br />

1<br />

„Punktwahrsche<strong>in</strong>lichkeit“: Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>der</strong> beobachteten Statistik unter <strong>der</strong> Nullhypothese, es gibt<br />

e<strong>in</strong>en signifikanten Verteilungsunterschied. Das heißt, es ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> die beobachteten<br />

Zahlen auftreten, wenn e<strong>in</strong>e Gleichverteilung <strong>in</strong> den Kategorien gegeben ist. In diesem Fall ist die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit „.495“, d.h., es gibt ke<strong>in</strong>en signifikanten Unterschied bei den Häufigkeiten.<br />

2


200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

174<br />

Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (aktiv) seit 1994 <strong>in</strong> Krefeld<br />

160 154<br />

145 145 145<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abbildung 1: K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (aktiv) seit 1994<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anzahl aller K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (aktiv und passiv) seit 1996* <strong>in</strong> Krefeld<br />

199<br />

182 180 185<br />

Jan.-Dez. 1996 Jan.-Dez.1997 Jan.-Dez.1998 Jan.-Dez.1999 Jan.-Dez.2000<br />

* Insassenunfälle werden erst seit 1996 erfasst<br />

Abbildung 2: Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (aktiv und passiv) <strong>in</strong> Krefeld seit 1996<br />

153<br />

119<br />

3


3 Relative Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Unfallzahlen im<br />

Vergleich zum landesweiten Trend (NRW)<br />

Wenn sich Krefeld bisher auch noch nicht unter den ersten Städten <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfallbilanz<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens bef<strong>in</strong>det, bewegt sich die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle (hier bezogen auf<br />

100.000 E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Altersgruppe) im Vergleich zum Vorjahr 2 <strong>mit</strong> 16,4% (Tabelle 1) bezogen auf<br />

aktive und passive K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle deutlich über dem Trend <strong>in</strong> NRW. Landesweit bef<strong>in</strong>det sich Krefeld<br />

da<strong>mit</strong> auf Platz 9 bei <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfallzahlen gegenüber dem Vorjahr.<br />

Rangplatz NRW nach Behörde NRW Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Prozent zum Vorjahr<br />

1 Höxter -33,0<br />

2 Hamm -32,2<br />

3 Oberhausen -22,3<br />

4 Schwelm -22,2<br />

5 Hagen -17,6<br />

6 Bonn -16,7<br />

7 Meschede -16,6<br />

8 Mönchengladbach -16,6<br />

9 Krefeld -16,4<br />

10 Wesel -15,8<br />

Gesamt-NRW -9,9<br />

Tabelle 1: Vergleich <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle <strong>in</strong> NRW zum Vorjahr 1999 (aktive und passive)<br />

Werden nur die Unfälle <strong>mit</strong> aktiver Beteiligung <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n betrachtet (Tabelle 2), hat Krefeld <strong>mit</strong><br />

Platz 11 ebenfalls e<strong>in</strong> sehr gutes Ergebnis bei <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung gegenüber dem Vorjahr erzielt:<br />

Rangplatz NRW nach Behörde NRW Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Prozent zum Vorjahr<br />

1 Meschede -33,6<br />

2 Hamm -32,1<br />

3 Viersen -28,2<br />

4 Oberhausen -25,3<br />

5 Wesel -21,6<br />

6 Bergisch-Gladbach -20,1<br />

7 Olpe -19,2<br />

8 Hagen -19,1<br />

9 Ste<strong>in</strong>furt -18,9<br />

10 Schwelm -18,4<br />

11 Krefeld -17,0<br />

Gesamt-NRW -9,6<br />

Tabelle 2: Vergleich <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle <strong>in</strong> NRW zum Vorjahr 1999 (aktive)<br />

Wenn <strong>in</strong> diesem Jahr ähnlich gute Ergebnisse wie im Jahr 2000 erzielt werden, kann <strong>der</strong> angestrebte<br />

Rückgang um 30% <strong>der</strong> Unfälle im Vergleich zum Analysezeitraum erreicht werden. Zur Zeit bewegen<br />

sich die Unfallzahlen allerd<strong>in</strong>gs annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (+1 Unfall aktiv, -4 Unfälle<br />

passiv, <strong>in</strong>sgesamt -10,7%; Stand März 2001).<br />

2 Die Zahlen beziehen sich auf dieVerunglücktenhäufigkeit pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner <strong>der</strong> Altersgruppe. Deshalb<br />

gibt es bei <strong>der</strong> Statistik <strong>der</strong> Innenm<strong>in</strong>isteriums NRW ger<strong>in</strong>gfügige Abweichungen zu den relativen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Unfallzahlen, da jeweils die Anzahl <strong>der</strong> aktuell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt lebenden K<strong>in</strong><strong>der</strong> als<br />

Bezugsgröße e<strong>in</strong>bezogen wird.<br />

4


4 Analyse <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfalldaten für das Jahr 2000<br />

Um die durchgeführten Maßnahmen <strong>der</strong> verschiedenen Arbeitsgruppen besser beurteilen zu können,<br />

wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung teilweise zwischen dem im Analyseprojekt identifizierten „Kerngebiet“ und<br />

dem übrigen Stadtgebiet Krefelds unterschieden. Dabei setzt sich das Kerngebiet aus den<br />

Polizeibezirken 11, 12, 13, 14, 22, 23, 24, 25 sowie den Radialen Gladbacher-, Kölner-, Uerd<strong>in</strong>ger-,<br />

St.Töniser-, St.-Anton-, Markt-, Oppumer Straße / Glockenspitz und Kempener Allee und Untergath<br />

zusammen. Das im Analyseprojekt identifizierte Kerngebiet (ohne Radialen) entspricht nur etwa 2,5%<br />

<strong>der</strong> Stadtfläche Krefelds. Deshalb sollte <strong>in</strong> diesem Gebiet <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Umsetzung zusätzlicher<br />

Verkehrssicherheitsmaßnahmen begonnen werden.<br />

Insgesamt ereigneten sich 119 registrierte Unfälle. Der Anteil <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> männlichen Geschlechts<br />

liegt bei 64,7%, <strong>der</strong> Anteil ausländischer K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei 10,9%, was deutlich unter dem Anteil<br />

ausländischer K<strong>in</strong><strong>der</strong> an allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Krefelds liegt (17%).<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Unfälle im Kerngebiet ist <strong>mit</strong> 43 % im Vergleich zum Analysezeitraum annähernd<br />

gleich geblieben (Bereich Innenstadt 28,5%, auf den Radialen 15% aller Unfälle).<br />

4.1 Unfälle unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Verkehrsbeteiligungsart<br />

Von den 119 Unfällen waren 4 Unfälle Alle<strong>in</strong>unfälle 3 <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>mit</strong> dem Rad, die ohne<br />

Fremde<strong>in</strong>wirkung gestürzt s<strong>in</strong>d, zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> wurden während des Unfalls transportiert 4 (e<strong>in</strong>es im<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>wagen, e<strong>in</strong>es auf dem Arm getragen), weitere 7 Unfälle waren Unfälle <strong>von</strong> Radfahrern<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (da<strong>von</strong> e<strong>in</strong>er zwischen zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n).<br />

Insgesamt ereigneten sich 111 Unfälle (93,3%) zwischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Kfz. Dabei waren <strong>in</strong> 7 Fällen<br />

(5,9%) motorisierte Zweirä<strong>der</strong>, <strong>in</strong> 6 Fällen Lkw (<strong>in</strong>cl. Bus) (5%) und <strong>in</strong> 98 Fällen (82,4%) Pkw an den<br />

Unfällen beteiligt.<br />

3 Bei zwei Unfällen war dabei e<strong>in</strong> geparkter Pkw, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall e<strong>in</strong> geparkter Lkw <strong>in</strong> den Unfall <strong>in</strong>volviert.<br />

4 Deshalb haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> im eigentlichen S<strong>in</strong>n nicht „aktiv“ am Verkehr teilgenommen, waren aber auch nicht<br />

„Insassen“.<br />

5


4.2 Unfallhäufigkeiten nach Verkehrsbeteiligungsart<br />

Unfallverteilung 2000 nach Verkehrsbeteiligungsart (<strong>mit</strong> Vergleich zum Analysezeitraum)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

55<br />

(-20 absolut)<br />

(-26,7% relativ)<br />

17<br />

(-3,4 abs.)<br />

(-16,7% rel.)<br />

38<br />

(-16,5 abs.)<br />

(-30,3% rel.)<br />

Fuß Rad<br />

Abbildung 3:Fuß- / Radunfälle nach Altersgruppen<br />

64<br />

(-16,6 absolut)<br />

(-20,6% relativ)<br />

51<br />

(-7,2 abs.)<br />

(-12,4% rel.)<br />

13<br />

(-9,4 abs.)<br />

(-42,0% rel.)<br />

10 bis unter 15 J.<br />

bis unter 10 J.<br />

Die Häufigkeiten <strong>von</strong> Fußgänger- und Radfahrerunfällen unterscheiden sich wie im Analysezeitraum<br />

nicht signifikant <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (χ² = ,681; df = 1; p = .409). Im Vergleich zum Analysezeitraum ist die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Unfälle <strong>mit</strong> Fußgängerbeteiligung stärker zurückgegangen (-26,7%) als die Anzahl <strong>der</strong><br />

Radfahrerunfälle (-20,6%). Dementsprechend hat sich die Entwicklung des vergangenen Jahres<br />

positiver für K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Fußgänger ausgewirkt.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Fußgängerunfälle ist <strong>in</strong> etwa gleich geblieben. Bei den<br />

Radfahrerunfällen hat sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong> um 8% vergrößert, während sich <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> jüngeren K<strong>in</strong><strong>der</strong> um diesen Anteil verkle<strong>in</strong>ert hat. Auch wenn diese Altersverschiebung nicht<br />

signifikant ist (χ² = 2,012; df = 1; p = .156), kann wegen des Signifikanzniveaus doch e<strong>in</strong> Trend<br />

angenommen werden.<br />

Betrachtet man die Verteilung <strong>der</strong> Unfälle nach Alter <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ergeben sich deutliche Unterschiede<br />

gegenüber dem Analysezeitraum:<br />

6


70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Unfallverteilung 2000 nach Alter (<strong>mit</strong> Vergleich zum Analysezeitraum)<br />

51<br />

(-25,9 absolut)<br />

(-33,7% relativ)<br />

13<br />

(-9,4 abs.)<br />

(-42% rel.)<br />

38<br />

(-16,5 abs.)<br />

(-30,3% rel.)<br />

51<br />

(-7,2 abs.)<br />

(-12,4% rel.)<br />

17<br />

(-3,4 abs.)<br />

(-16,7% rel.)<br />

bis unter 10 J. 10 bis unter 15 J.<br />

Abbildung 4: Unfallverteilung nach Alter<br />

68<br />

(-10,7 absolut)<br />

(-13,6% relativ)<br />

Bei <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen bezogen auf alle Unfälle ist im Vergleich zum Analysezeitraum <strong>in</strong>sgesamt<br />

e<strong>in</strong> deutlicher Trend zu Ungunsten <strong>der</strong> älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong> festzustellen, <strong>der</strong> tendenziell signifikant ist (χ² = 2,854; df<br />

= 1; p = .091). Die folgende Tabelle verdeutlicht den unterschiedlichen Trend bei <strong>der</strong> Unfallreduktion zwischen<br />

den Altersgruppen:<br />

Unfälle <strong>von</strong> erwartete Häufigkeit<br />

(durch Analysezeitraum)<br />

beobachtete Häufigkeit<br />

im Jahr 2000<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ‡ 10 Jahre 78,7 (50,6%) 68 (57,1%); -11 Unfälle absolut<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n < 10 Jahre 76,9 (49,4%) 51 (42,9%); -26 Unfälle absolut<br />

Tabelle 3:Vergleich zwischen erwarteten und beobachteten Häufigkeiten bei <strong>der</strong> Altersverteilung<br />

Im Vergleich zum Analysezeitraum s<strong>in</strong>d im Jahr 2000 relativ mehr ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> verunfallt. Ihr Anteil<br />

an allen Unfällen stieg <strong>von</strong> 50,6% auf 57,1% (Tabelle 3).<br />

Insgesamt geben die analysierten Daten e<strong>in</strong> erstes Indiz dafür, dass Maßnahmen (ordnungspolitische,<br />

bauliche und erzieherische), die speziell auf ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> (<strong>mit</strong> dem Fahrrad) abzielen, ihre Wirkung<br />

noch nicht zeigen o<strong>der</strong> bisher <strong>in</strong> ungenügendem Maße durchgeführt wurden, jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong> dagegen<br />

überproportional zu dem Rückgang <strong>der</strong> Unfallzahlen beigetragen haben.<br />

In den anschließenden Abschnitten werden Fußgängerunfälle und Radfahrerunfälle getrennt<br />

<strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ausgewertet.<br />

Rad<br />

Fuß<br />

7


4.3 Unfälle zwischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n als Fußgänger und Kfz<br />

Als Hauptursachen <strong>von</strong> Fußgängerunfällen wurden Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen durch parkende Kfz und nicht<br />

angepasste Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Kfz identifiziert. Der Anteil <strong>der</strong> Überschreitenunfälle ohne<br />

Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch parkende Pkw betrug 37% an allen Überschreitenunfällen, <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Überschreitenunfälle <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung 45%. Insgesamt s<strong>in</strong>d die Fußgängerunfälle dem<br />

Analysezeitraum gegenüber <strong>in</strong>sgesamt um 26,6% zurückgegangen.<br />

Unfalltyp Anzahl<br />

(<strong>von</strong> 55)<br />

Prozent<br />

401 2 3,6<br />

421 1 1,8<br />

422 1 1,8<br />

431 2 3,6<br />

451 1 1,8<br />

461 1 1,8<br />

471 2 3,6<br />

671 1 1,8<br />

Gesamt 11 19,8*<br />

* rundungsbed<strong>in</strong>gt nicht 20%<br />

Tabelle 4: Fußgängerunfälle ohne Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung 2000<br />

Wie Tabelle 4 zeigt, ist <strong>der</strong> absolute und relative Anteil <strong>der</strong> Unfälle ohne Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die e<strong>in</strong><br />

Indiz für unangepasste bzw. überhöhte Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Autofahrer s<strong>in</strong>d, im Jahr 2000 kräftig<br />

zurückgegangen. Mit „nur“ 11 Unfällen kann <strong>in</strong> dieser Kategorie <strong>der</strong> höchste Rückgang (-12,4 Unfälle<br />

absolut, -53,0% relativ 5 ,) verzeichnet werden. Bei <strong>der</strong> Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Unfällen ohne<br />

Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zeigen vor allem Tempokontrollen und Öffentlichkeitsarbeit ihre Wirkung. Der<br />

Anteil an allen Überschreitenunfällen wurde <strong>von</strong> 37% auf 20% gesenkt.<br />

Unfalltyp Anzahl<br />

(<strong>von</strong> 55)<br />

Prozent<br />

411 7 12,7<br />

413 2 3,6<br />

423 17 30,9<br />

Gesamt 26 47,2<br />

Tabelle 5: Fußgängerunfälle <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Abbildung 5: Unfalltypen <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Bei den Unfällen <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ist ke<strong>in</strong>e deutliche Entspannung <strong>der</strong> Situation festzustellen.<br />

Bezogen auf den Analysezeitraum ist hier e<strong>in</strong> Rückgang <strong>von</strong> 2,6 Unfällen (-9,1%) festzustellen. Wird<br />

<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Trend (-23,5%) als Maßstab herangezogen, ist <strong>der</strong> Rückgang <strong>in</strong> dieser Kategorie<br />

bezogen auf alle Unfälle sehr unterdurchschnittlich.<br />

Bei den Unfällen <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung haben die durchgeführten Maßnahmen bisher entwe<strong>der</strong> nicht<br />

gewirkt o<strong>der</strong> wurden noch nicht <strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Form durchgeführt. Es sollte vor allem überprüft<br />

werden, welche baulichen Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Sichtverhältnisse bisher realisiert<br />

wurden. Im Analyseprojekt wurden lange Reihen parken<strong>der</strong> Autos und Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen durch<br />

geparkte Pkw <strong>in</strong> Kreuzungsbereichen als Hauptursache für Unfälle <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung identifiziert.<br />

Ohne verbesserte Sichtverhältnisse haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Autofahrer ke<strong>in</strong>e Chance, sich gegenseitig<br />

rechtzeitig zu sehen.<br />

5 Verglichen <strong>mit</strong> den Daten des Analysezeitraumes 1994-1998, bezogen auf e<strong>in</strong> Jahr<br />

8


4.4 Unfälle zwischen Radfahrern und Kfz<br />

Gegenüber dem Analysezeitraum s<strong>in</strong>d die Radunfälle <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (-20,6%) nicht so stark<br />

zurückgegangen wie die Fußgängerunfälle (-26,7%). Bei <strong>der</strong> Altersverteilung <strong>der</strong> Radunfälle hat e<strong>in</strong>e<br />

Verschiebung stattgefunden: es waren relativ mehr ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> (+8%) an Radunfällen beteiligt als im<br />

Analysezeitraum. Im Jahr 2000 waren annähernd 80% ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> ab 10 Jahren an Radfahrunfällen<br />

beteiligt (siehe Abbildung 3). Bei dieser Altersgruppe liegt also noch e<strong>in</strong> erhebliches<br />

Verbesserungspotential bei <strong>der</strong> Unfallprävention. Es ist deshalb zu prüfen, welche Maßnahmen, die<br />

speziell auf ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>mit</strong> dem Fahrrad zielen (Querungshilfen an großen Straßen für Radfahrer,<br />

Schulradwegepläne, Fortführung <strong>der</strong> Verkehrserziehung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sekundarstufe 1), bisher umgesetzt<br />

wurden und <strong>in</strong> welchen Bereichen die Bemühungen noch <strong>in</strong>tensiviert werden können.<br />

Unfalltyp Häufigkeit<br />

(<strong>von</strong> 64)<br />

Prozent<br />

244 4 6,3<br />

301 3 4,7<br />

302 4 6,3<br />

321 6 9,4<br />

342 9 14,1<br />

371 4 6,3<br />

581 3 4,7<br />

651 3 4,7<br />

gesamt 36 56,5<br />

Tabelle 6: die häufigsten Unfalltypen Rad Abbildung 6: Unfalltyp 321 und 342<br />

Wie schon im Analysezeitraum ist auch im Jahr 2000 Unfalltyp 342 6 bei den Radunfällen am<br />

häufigsten vertreten. Bei <strong>der</strong> Befragung <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hatte sich als Ergebnis gezeigt, dass <strong>der</strong> Radweg<br />

auf <strong>der</strong> „falschen“ Straßenseite <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n vor allem benutzt wird, weil beson<strong>der</strong>s an großen Straßen<br />

entsprechende Querungsmöglichkeiten fehlen, um auf die „richtige“ Straßenseite zu gelangen. E<strong>in</strong>e<br />

genauere Analyse dieser Unfälle vom Typ 342 des Jahres 2000 ergibt, dass sich 7 <strong>von</strong> 9 Unfällen des<br />

Typs 342 tatsächlich an großen Straßen ereignet haben (3xUerd<strong>in</strong>ger, 2xHülser, 1xKölner,<br />

1xKempener Allee). Insofern legen die Daten die Vermutung nahe, dass sich die Situation für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Querung großer Straßen noch nicht deutlich verbessert hat.<br />

Die Unfalldaten lassen außerdem vermuten, dass vorfahrtgeregelte Knotenpunkte für radfahrende<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> problematisch s<strong>in</strong>d (Unfälle des Typs 300; E<strong>in</strong>biegen / Kreuzen), wenn sie <strong>mit</strong> dem Fahrrad <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e übergeordnete Straße e<strong>in</strong>biegen, bzw. die übergeordneten Straßen kreuzen. Während bei allen<br />

Radunfällen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> etwa zur Hälfte (53,1%) den Unfall „verschuldet“ haben (K<strong>in</strong>d =<br />

Unfallbeteiligter A), s<strong>in</strong>d es bei den Unfällen <strong>mit</strong> dem Rad vom Typ 300 66,6%. Die unterschiedliche<br />

Verteilung ist tendenziell signifikant (χ² = 2,464; df = 1; p = .117).<br />

In <strong>der</strong> Verkehrserziehung zum Radfahren sollten daher gerade für die älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Sekundarstufe 1)<br />

die Themen „Kreuzung“ und „Vorfahrtsregeln“ <strong>mit</strong> entsprechenden Übungen bestmöglich <strong>in</strong>tegriert<br />

werden, falls auch an weiterführenden Schulen die Verkehrserziehung zum Radfahren fortgeführt<br />

wird.<br />

6 Benutzung des Radweges auf <strong>der</strong> falschen Straßenseite <strong>mit</strong> Konflikt im Kreuzungsbereich<br />

9


4.5 Schulwegunfälle<br />

Nachfolgend wird die Entwicklung <strong>der</strong> Schulwegunfälle im Jahr 2000 analysiert:<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Schulwegunfälle (<strong>mit</strong> Vergleich zum Analysezeitraum)<br />

3<br />

(-5,8 absolut)<br />

(-65,9% relativ)<br />

0<br />

(-1,8 abs.)<br />

3<br />

(-4,0 abs.)<br />

(-62,5% rel.)<br />

21<br />

(-3,1 absolut)<br />

(-13,0% relativ)<br />

17<br />

(+1,0 abs.)<br />

(+6,5% rel.)<br />

4<br />

(- 4,1 abs.)<br />

(-48,9% rel.)<br />

6 bis unter 10 J. 10 bis unter 15 J.<br />

Abbildung 7: Schulwegunfälle im Jahr 2000 (<strong>mit</strong> Vergleich zum Analysezeitraum)<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d die Schulwegunfälle gegenüber dem Analysezeitraum um 8,9 Unfälle (27,1%)<br />

reduziert (χ² = 1,724; df = 1; p = .189, nicht signifikant).<br />

Während die Schulwegunfälle bei den jüngeren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n noch e<strong>in</strong>mal tendenziell signifikant (χ² =<br />

3,000; df = 1; p = .083) zurückgegangen s<strong>in</strong>d, ist bei den älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> Rückgang<br />

unterproportional, werden diese Häufigkeiten <strong>mit</strong> denen des Analysezeitraums verglichen. (χ² =,348;<br />

df = 1; p = .555). Bei <strong>der</strong> Untergruppe <strong>der</strong> älteren Radfahrer hat sogar e<strong>in</strong>e leichte Zunahme (absolut)<br />

<strong>der</strong> Unfälle stattgefunden. Ihr Anteil an allen Schulwegunfällen ist <strong>von</strong> 48,5% (Analysezeitraum) auf<br />

70,8% im Jahr 2000 gestiegen. Da<strong>mit</strong> ist die Gefährdung für Radfahrer auf dem Weg zu<br />

weiterführenden Schulen, trotz des <strong>in</strong>sgesamt hohen Rückgangs <strong>der</strong> Unfallzahlen sogar noch<br />

angewachsen. Maßnahmen, die speziell auf diese Gruppe zielen, sollten <strong>mit</strong> Priorität umgesetzt<br />

werden.<br />

Nach wie vor bewegt sich die Sicherheit <strong>von</strong> Grundschulwegen auf e<strong>in</strong>em sehr hohen Niveau, das im<br />

vergangenen Jahr gegenüber dem Analysezeitraum noch verbessert wurde. Dazu tragen auch die<br />

Schulwegepläne bei, die allen Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong>n zur Verfügung stehen.<br />

Sehr problematisch s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> die Unfälle <strong>der</strong> älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die <strong>mit</strong> dem Rad zu e<strong>in</strong>er<br />

weiterführenden Schule fahren.<br />

Rad<br />

Fuß<br />

10


5 Arbeitsgruppe 1 „Überwachung/Ahndung“<br />

In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse zu den Kontrolltätigkeiten für die Bereiche<br />

„Geschw<strong>in</strong>digkeit“, „Parken“ und „sonstige Kontrollen“ dargestellt. Um die Ergebnisse nicht zu<br />

verzerren, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> nachfolgenden globalen Übersicht (Abbildung 8) auch die Parkraumkontrollen<br />

<strong>der</strong> Stadt aufgeführt. Seit April 2000 wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Stadt für diesen Bereich deutlich mehr<br />

Kontrollen dokumentiert (mehr als die 10-fache Menge). Deswegen sche<strong>in</strong>t es nicht s<strong>in</strong>nvoll, die<br />

Entwicklung des Trends für alle Kontrolltätigkeiten global zu <strong>in</strong>terpretieren. E<strong>in</strong>e Interpretation zu den<br />

Unterkategorien f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den nachfolgenden Abschnitten.<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

148<br />

86<br />

105<br />

59<br />

12 12 11 14<br />

Sep<br />

99<br />

Okt<br />

99<br />

Nov<br />

99<br />

Dez<br />

99<br />

70<br />

9<br />

Jan<br />

00<br />

Anzahl aller Kontrollen<br />

111<br />

22<br />

Feb<br />

00<br />

131<br />

36<br />

Mrz<br />

00<br />

206<br />

126<br />

Apr<br />

00<br />

Abbildung 8: Anzahl aller Kontrollen<br />

305<br />

206<br />

Mai<br />

00<br />

242 266<br />

181<br />

Jun<br />

00<br />

Kerngebiet<br />

(ohne Radialen)<br />

übriges Stadtgebiet<br />

September 99 87 61<br />

Oktober 99 32 54<br />

November 99 50 55<br />

Dezember 99 31 28<br />

Januar 00 24 46<br />

Februar 00 47 64<br />

März 00 56 75<br />

April 00 143 63<br />

Mai 00 207 98<br />

Juni 00 171 71<br />

Juli 00 194 72<br />

August 00 239 108<br />

September 00 177 67<br />

Oktober 00 173 109<br />

Nov 00 194 144<br />

Dezember 00 140 48<br />

gesamt 1965 (62,8%) 1163 (37,2%)<br />

199<br />

Jul<br />

00<br />

347<br />

204<br />

Aug<br />

00<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

244<br />

282<br />

180 173<br />

Sep<br />

00<br />

120<br />

28<br />

Sep<br />

99<br />

Okt<br />

00<br />

69<br />

88<br />

17 17<br />

Okt<br />

99<br />

Nov<br />

99<br />

338<br />

217<br />

Nov<br />

00<br />

49<br />

10<br />

57<br />

13<br />

188<br />

152<br />

Dez<br />

00<br />

81<br />

30 22<br />

Alle Kontrollen (Summe)<br />

da<strong>von</strong> Parkraumkontrollen<br />

Stadt<br />

Alle Kontrollen nach Stadt / Polizei<br />

Dez Jan<br />

99 00<br />

109<br />

Alle Kontrollen Polizei<br />

Trendl<strong>in</strong>ie Kontrollen Polizei<br />

Alle Kontrollen Stadt<br />

139<br />

67<br />

227<br />

78 79<br />

163<br />

150<br />

116<br />

Feb Mrz Apr Mai Jun Jul<br />

00 00 00 00 00 00<br />

192<br />

155<br />

182<br />

62<br />

Aug Sep<br />

00 00<br />

Tabelle 7: Alle Kontrollen nach Gebiet Abbildung 9: Alle Kontrollen nach Stadt / Polizei<br />

188<br />

94<br />

Okt<br />

00<br />

196<br />

142<br />

153<br />

35<br />

Nov Dez<br />

00 00<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Polizeikontrollen hat im Untersuchungszeitraum (als Trend, s.o.) zugenommen. Das<br />

Niveau <strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Polizei durchgeführten Kontrollen war -wenn auch monatlich schwankend- im<br />

Jahr 2000 sehr hoch und übertraf im August 2000 <strong>mit</strong> 155 durchgeführten Kontrollen sogar deutlich<br />

den Wert <strong>von</strong> September 1999, als die Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen begann. Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Kontrolltätigkeit <strong>der</strong> Stadt kann wegen des Wechsels des Dokumentationssystems noch nicht<br />

abschließend <strong>in</strong>terpretiert werden.<br />

11


140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Anzahl aller Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen seit Sept. 99 (<strong>mit</strong> Trendl<strong>in</strong>ie)<br />

124<br />

Sep<br />

99<br />

60<br />

Okt<br />

99<br />

84<br />

Nov<br />

99<br />

37 36<br />

Dez<br />

99<br />

Jan<br />

00<br />

76 80<br />

Feb<br />

00<br />

Mrz<br />

00<br />

66<br />

Apr<br />

00<br />

Abbildung 10: Alle Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen<br />

92<br />

Mai<br />

00<br />

59<br />

Jun<br />

00<br />

47<br />

Jul<br />

00<br />

82<br />

Aug<br />

00<br />

47<br />

Sep<br />

00<br />

78 70<br />

Wie Abbildung 10 zeigt, ist <strong>der</strong> Trend <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen für das Jahr 2000 <strong>in</strong>sgesamt<br />

rückläufig. Solange die vorgeschlagenen Baumaßnahmen zur Geschw<strong>in</strong>digkeitsreduktion noch nicht<br />

umgesetzt s<strong>in</strong>d, sollte angestrebt werden, die Kontrolltätigkeit im Jahr 2001 nicht noch wesentlich zu<br />

reduzieren, da gerade Unfälle, die durch unangepasste Geschw<strong>in</strong>digkeit verursacht werden, im Jahr<br />

2000 am stärksten reduziert werden konnten.<br />

Kerngebiet übriges<br />

(ohne Radialen) Stadtgebiet<br />

September 99 70 54<br />

Oktober 99 19 41<br />

November 99 34 50<br />

Dezember 99 11 26<br />

Januar 00 8 28<br />

Februar 00 22 54<br />

März 00 20 60<br />

April 00 21 45<br />

Mai 00 19 73<br />

Juni 00 12 47<br />

Juli 00 12 35<br />

August 00 16 66<br />

September 00 9 38<br />

Oktober 00 8 70<br />

November 00 7 63<br />

Dezember 00 5 21<br />

gesamt 293 (27,5%) 771 (72,5%)<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

104<br />

20<br />

Sep<br />

99<br />

53<br />

77<br />

32<br />

7 7 5 5<br />

Okt<br />

99<br />

Nov<br />

99<br />

Dez<br />

99<br />

31<br />

Jan<br />

00<br />

62<br />

14<br />

Feb<br />

00<br />

68<br />

12<br />

Mrz<br />

00<br />

49<br />

17<br />

Apr<br />

00<br />

64<br />

28<br />

Mai<br />

00<br />

Okt<br />

00<br />

17<br />

42 41<br />

Jun<br />

00<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen Polizei (<strong>mit</strong> Trendl<strong>in</strong>ie)<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen Stadt (<strong>mit</strong> Trendl<strong>in</strong>ie)<br />

Tabelle 8: Tempokontrollen nach Gebiet Abbildung 11: Tempokontrollen Stadt / Polizei<br />

Wird die Entwicklung getrennt nach Stadt und Polizei betrachtet, ist für die Polizei e<strong>in</strong> stark<br />

rückläufiger Trend zu beobachten, während <strong>der</strong> Trend für die städtischen Geschw<strong>in</strong>digkeitskotrollen<br />

leicht positiv ist. Angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass e<strong>in</strong> zweiter städtischer Radarwagen speziell zur<br />

Prävention <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfällen angeschafft wurde, könnte hier die Kontrolltätigkeit <strong>in</strong>sgesamt noch<br />

deutlich ausgeweitet werden.<br />

6<br />

Jul<br />

00<br />

Nov<br />

00<br />

58<br />

24<br />

Aug<br />

00<br />

12<br />

26<br />

Dez<br />

00<br />

35<br />

Sep<br />

00<br />

63<br />

56<br />

15 14<br />

Okt<br />

00<br />

Nov<br />

00<br />

17<br />

9<br />

Dez<br />

00<br />

12


250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anzahl aller Parkraumkontrollen seit September 1999<br />

12 12 11 14<br />

Sep<br />

99<br />

Okt<br />

99<br />

Nov<br />

99<br />

Dez<br />

99<br />

9<br />

Jan<br />

00<br />

22<br />

Feb<br />

00<br />

Abbildung 12: Alle Parkraumkontrollen<br />

Kerngebiet übriges<br />

(ohne Radialen) Gebiet<br />

September 99 10 2<br />

Oktober 99 11 1<br />

November 99 11 0<br />

Dezember 99 13 1<br />

Januar 00 7 2<br />

Februar 00 20 2<br />

März 00 31 5<br />

April 00 112 14<br />

Mai 00 184 22<br />

Juni 00 157 24<br />

Juli 00 173 26<br />

August 00 177 27<br />

September 00 161 19<br />

Oktober 00 156 17<br />

Nov 00 175 42<br />

Dezember 00 133 19<br />

gesamt 1531 (87,3%) 223 (12,7%)<br />

36<br />

Mrz<br />

00<br />

126<br />

Apr<br />

00<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

206<br />

Mai<br />

00<br />

8 10 10<br />

Sep<br />

99<br />

4 2 1<br />

Okt<br />

99<br />

Nov<br />

99<br />

181<br />

Jun<br />

00<br />

9<br />

5<br />

Dez<br />

99<br />

8<br />

Jan<br />

00<br />

Parkraumkontrollen Polizei<br />

Parkraumkontrollen Stadt<br />

199<br />

Jul<br />

00<br />

16<br />

1 6<br />

204<br />

Aug<br />

00<br />

122<br />

199<br />

180 173<br />

Sep<br />

00<br />

146<br />

26<br />

4 7 35<br />

10<br />

144<br />

Okt<br />

00<br />

Parkraumkontrollen Stadt / Polizei<br />

55<br />

217<br />

Nov<br />

00<br />

168 170 173 182<br />

36 10 0<br />

Tabelle 9: Parkraumkontrollen nach Gebiet Abbildung 13: Parkraumkontrollen Stadt / Polizei<br />

Der starke Zuwachs <strong>der</strong> städtischen Kontrollen zur Überwachung des ruhenden Verkehrs für den<br />

Bereich Innenstadt ist nach Aussage des Ordnungsamts auf zwei Gründe zurückzuführen: Seit April<br />

2000 werden die Kontrollen für den ruhenden Verkehr bei „e<strong>in</strong>em Rundgang“ sofort auf den nächsten<br />

Kontrollbezirk ausgeweitet, wenn ke<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> nur wenige Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden.<br />

Außerdem hat sich auch die Anzahl <strong>der</strong> Kontrollgänge durch das Ordnungsamt im Rahmen <strong>der</strong> Aktion<br />

„<strong>Reduzierung</strong> <strong>von</strong> Unfällen <strong>mit</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung</strong>“ erhöht. Die stark erhöhte Kontrolltätigkeit hat sich<br />

bisher auf das Unfallgeschehen „<strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch parkende Kfz“ noch nicht deutlich<br />

positiv ausgewirkt. Gegenüber dem Analysezeitraum und <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Entwicklung s<strong>in</strong>d Unfälle<br />

<strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung trotz <strong>der</strong> gestiegenen Kontrolltätigkeit unterproportional zurückgegangen.<br />

Feb<br />

00<br />

Mrz<br />

00<br />

Apr<br />

00<br />

Mai<br />

00<br />

Jun<br />

00<br />

Jul<br />

00<br />

Aug<br />

00<br />

Sep<br />

00<br />

Okt<br />

00<br />

152<br />

Dez<br />

00<br />

144<br />

35 8<br />

Nov<br />

00<br />

Dez<br />

00<br />

13


70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Sonstige Kontrollen (Gurt / Rad / an<strong>der</strong>e; nur Polizei)<br />

12<br />

Sep<br />

99<br />

14<br />

Okt<br />

99<br />

10<br />

Nov<br />

99<br />

8<br />

Dez<br />

99<br />

25<br />

Jan<br />

00<br />

13<br />

Feb<br />

00<br />

15<br />

Mrz<br />

00<br />

Apr<br />

00<br />

Abbildung 14: Sonstige Kontrollen (Gurt / Rad / an<strong>der</strong>e)<br />

Kerngebiet<br />

(ohne Radialen)<br />

übriges Gebiet<br />

September 99 7 5<br />

Oktober 99 2 12<br />

November 99 5 5<br />

Dezember 99 7 1<br />

Januar 00 9 16<br />

Februar 00 5 8<br />

März 00 5 10<br />

April 00 10 4<br />

Mai 00 4 3<br />

Juni 00 2 0<br />

Juli 00 9 11<br />

August 00 46 15<br />

September 00 7 10<br />

Oktober 00 9 22<br />

Nov 00 12 39<br />

Dezember 00 2 8<br />

gesamt 141 (45,5%) 169 ( 54,5%)<br />

Tabelle 10: Sonstige Kontrollen<br />

14<br />

Die <strong>in</strong> den ersten vier Monaten des Jahres 2000 <strong>von</strong> <strong>der</strong> Polizei durchgeführten Kontrollen zielten auf<br />

die Beleuchtung <strong>der</strong> jugendlichen Fahrradfahrer<strong>in</strong>nen und Fahrradfahrer. Es ist sehr positiv, auch<br />

Radfahrern ihre Verantwortung für die Verkehrssicherheit durch diese Kontrollen deutlich zu machen.<br />

Vor allem im Umfeld <strong>von</strong> Schulen wurden die Kontrollen morgens durchgeführt. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten<br />

Jahreshälfte durchgeführten Kontrollen bezogen sich neben <strong>der</strong> Radwegeüberwachung auch oft auf die<br />

Sicherung <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> Pkw.<br />

Insgesamt kommt den „an<strong>der</strong>en Kontrollen“ neben den Geschw<strong>in</strong>digkeits- und Parkraumkontrollen<br />

e<strong>in</strong>e hoher öffentlichkeitswirksamer (erzieherischer) Effekt zu. Auch für die problematische Gruppe<br />

radfahren<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist es wichtig zu wissen, dass die Polizei die Verkehrssicherheit <strong>der</strong> Fahrrä<strong>der</strong><br />

überprüft und falsches Verhalten im Straßenverkehr durchaus geahndet werden kann, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch den Versand <strong>von</strong> Elternbriefen (Nachricht über Falschverhalten des K<strong>in</strong>des).<br />

Mai<br />

00<br />

7<br />

2<br />

Jun<br />

00<br />

20<br />

Jul<br />

00<br />

Aug<br />

00<br />

61<br />

Sep<br />

00<br />

17<br />

Okt<br />

00<br />

31<br />

51<br />

Nov<br />

00<br />

10<br />

Dez<br />

00<br />

14


Insgesamt lässt die Auswertung <strong>der</strong> Dokumentationshilfen darauf schließen, dass die organisatorische<br />

Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei für den Bereich Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen sehr gut<br />

funktioniert und die durchgeführten Maßnahmen gut aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt s<strong>in</strong>d.<br />

„Parkraumkontrollen“ wurden im Bereich Innenstadt seit April 2000 - <strong>der</strong> Datenlage nach - mehr als<br />

verzehnfacht, doch hat sich diese Kontrolltätigkeit nicht merklich auf die Entwicklung <strong>der</strong> Unfälle <strong>mit</strong><br />

Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ausgewirkt. Bei Unfällen <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ist <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Unfallzahlen<br />

unterproportional. Es muss deshalb noch überprüft werden, ob tatsächlich mehr Kontrollen <strong>in</strong> dieser<br />

Größenordnung durchgeführt wurden o<strong>der</strong> ob sich durch e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung des Erfassungssystems nur<br />

die Zahl <strong>der</strong> zurückgesandten Dokumentationshilfen geän<strong>der</strong>t hat.<br />

Daneben sollte geprüft werden, welche Baumaßnahmen bisher durchgeführt wurden, um<br />

sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ndes Parken zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, bzw. welche Baumaßnahmen durchgeführt wurden, um lange<br />

Reihen parken<strong>der</strong> Autos durch geschickte E<strong>in</strong>schnitte (etwa Gehwegnasen) aufzubrechen.<br />

Oft haben sich Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger positiv bei Polizeibeamten vor Ort über die Kontrolltätigkeit<br />

geäussert und beispielsweise das eigene Grundstück o<strong>der</strong> Auto als „Sichtschutz“ bei Kontrollen zur<br />

Verfügung gestellt. Negative Äusserungen waren -nach Datenlage- die Ausnahme. Dementsprechend<br />

kann <strong>in</strong>sgesamt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Akzeptanz <strong>der</strong> verstärkten Kontrolltätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

ausgegangen werden. Dabei sollte beachtet werden, dass die Maßnahmen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er sehr guten<br />

Öffentlichkeitsarbeit vorbereitet und begleitet wurden.<br />

15


6 Arbeitsgruppe 2 „Bau- und Verkehrstechnik“<br />

Im Rahmen des Evaluationszeitraumes s<strong>in</strong>d 165 Baumaßnahmen angezeigt worden. Der<br />

Berichtszeitraum erstreckt sich dabei vom 1.1.1999 bis zum 31.12.2000. Da sich diese<br />

Baumaßnahmen <strong>in</strong> Art und Umfang erheblich unterscheiden, ist neben <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Anzahl auch e<strong>in</strong>e<br />

erste vorläufige Wertigkeit im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussnahme auf die Verkehrsanlage e<strong>in</strong>geführt worden.<br />

Die Maßnahmen s<strong>in</strong>d dabei <strong>mit</strong> Punkten bewertet worden, die sich <strong>von</strong> „kle<strong>in</strong>en“ Maßnahmen <strong>mit</strong> 1<br />

(z.B. Markierung) bis h<strong>in</strong> zu größeren E<strong>in</strong>griffen <strong>mit</strong> 3 (Knotenumbau, Aufpflasterungen etc.)<br />

erstrecken. Danach s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 364 Punkte für alle Baumaßnahmen des Berichtszeitraumes<br />

vergeben worden.<br />

Mit dieser Bewertung lässt sich für die über das Stadtgebiet <strong>von</strong> Krefeld verteilten Baumaßnahmen je<br />

Bezirk e<strong>in</strong>e Maßzahl <strong>der</strong> Bautätigkeit (=Summe <strong>der</strong> Punkte) zuordnen (vgl. Abb.15 ). Pr<strong>in</strong>zipiell kann<br />

diese Summe je Bezirk <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Unfallentwicklung des Jahres 2000 verglichen werden. Dies alle<strong>in</strong><br />

führt wegen den stark unterschiedlichen Arten <strong>der</strong> Baumaßnahmen zu ke<strong>in</strong>er Aussage über die <strong>der</strong>en<br />

spezifische Wirkung. Daher wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Schritt e<strong>in</strong> Schwerpunktvergleich gemacht. Da<br />

sowohl die Unfälle wie auch die Bautätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bezirk Schwerpunkte zeigen, lassen sich erste<br />

Rückschlüsse auf die Wirksamkeit <strong>von</strong> Maßnahmebündeln erkennen. Diese beruhen jedoch<br />

zwangsläufig auf <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Unfälle des Jahres 2000 im Vergleich zu den Vorjahren 7 (1996-<br />

1999). So<strong>mit</strong> können daraus nur vorläufige Schlüsse gezogen werden, da <strong>der</strong> vorgeschriebene<br />

Berichtszeitraum <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 3 Jahren erst 2002 erreicht se<strong>in</strong> wird.<br />

Abbildung 15: Verteilung <strong>der</strong> Baumaßnahmen im Stadtgebiet im Berichtszeitraum 1999/2000<br />

Maßnahmengewichtung (rot 3 blau 2 hellblau 1 Punkt)<br />

7<br />

Der Vergleichzeitraum verzichtet bewusst auf die vorliegenden Unfallstatistiken <strong>der</strong> Jahre 1994 und 1995.<br />

Da<strong>mit</strong> soll gewährleistet werden, dass <strong>der</strong> Vergleichszeitraum nur relativ ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong>s Straßennetz <strong>der</strong><br />

Stadt zu verzeichnen hat und sich so<strong>mit</strong> E<strong>in</strong>flüsse aus Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verkehrsumwelt <strong>in</strong> Grenzen halten.<br />

16


Die Maßnahmen lassen sich nach E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Strecke, an Knotenpunkten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet<br />

zuordnen. Die meisten Maßnahmen s<strong>in</strong>d an Knotenpunkten durchgeführt worden, die im Verhältnis 5<br />

meisten Punkte wurden jedoch für Maßnahmen an Strecken vergeben. Da<strong>mit</strong> konzentrieren sich die<br />

umfangreicheren Maßnahmen vornehmlich auf die Strecken. Die Umgestaltung ganzer Gebiete fällt<br />

<strong>der</strong>zeit noch nicht <strong>in</strong>s Gewicht.<br />

Lage <strong>der</strong> Maßnahme Anzahl Punkte<br />

Gebiet 1 3<br />

Strecke 56 129<br />

Knoten 108 142<br />

Summe 165 274<br />

Tabelle 11: Verkehrsanlagetyp <strong>der</strong> Baumaßnahmen<br />

Für die Evaluation wurden <strong>mit</strong> Hilfe <strong>der</strong> Dokumentationshilfen auch die Ziele Baumaßnahmen<br />

erhoben. Die Baumaßnahmen lassen sich da<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmegruppen zuordnen und geben<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> Bild über die Schwerpunkte <strong>der</strong> Aktivitäten. Danach lassen Maßnahmen <strong>mit</strong> dem Ziel<br />

Parken, Verkehrsberuhigung, Geschw<strong>in</strong>digkeit und Querungssicherung als Schwerpunkte nennen. Das<br />

Handlungsrahmenkonzept hat für das erste Jahr die Priorität auf das Kerngebiet und die radialen<br />

gelegt. Als Maßnahmeschwerpunkt waren u.a. Unfälle <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung/Parken genannt worden.<br />

Für das Kerngebiet s<strong>in</strong>d folgerichtig auch hauptsächlich Maßnahmen zum Parken, Sicht und dazu die<br />

Querungsanlagen umgesetzt worden. Allerd<strong>in</strong>gs beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Baumaßnahmen an <strong>der</strong><br />

gesamten Bautätigkeit bei <strong>der</strong> Anzahl 27%, bei <strong>der</strong> Punktwertung nur 23%.<br />

Art <strong>der</strong><br />

Gesamtes Stadtgebiet Kerngebiet<br />

Baumaßnahme Anzahl Punkte Anzahl Punkte<br />

Allgeme<strong>in</strong> 9 13 1(11%) 3(23%)<br />

Erkennbarkeit 7 11 3(43%) 3(27%)<br />

Sicht 9 9 9(100%) 9(100%)<br />

Parken 45 75 26(58%) 38(51%)<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit 31 81 1(3%) 3(4%)<br />

Querungsanlagen 26 74 3(11%) 6(8%)<br />

Schulwegsicherung 8 12 0(0%) 0(0%)<br />

Radfahrer 1 2 1(100%) 2(100%)<br />

Verkehrsberuhigung 29 87 0(0%) 0(0%)<br />

Summe 165 274 44(27%) 64(23%)<br />

Tabelle 12: Art <strong>der</strong> Baumaßnahmen<br />

Die Summierung <strong>der</strong> Maßnahmen nach den Polizeibezirken ergibt ebenfalls e<strong>in</strong> aufschlussreiches<br />

Bild. Sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Zählung wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Punktewertung lässt sich die im<br />

Handlungsrahmenkonzept nahegelegte Konzentration <strong>der</strong> Maßnahmen auf das Kerngebiet nicht<br />

erkennen. Dazu konzentrieren sich hauptsächlich die leichten und <strong>mit</strong>tleren Maßnahmen auf das<br />

Kerngebiet. Weiterreichende E<strong>in</strong>griffe (Maßnahmen <strong>der</strong> Punktegruppe 3) f<strong>in</strong>den sich <strong>mit</strong> Ausnahme<br />

<strong>von</strong> 3 Querungsanlagen - da<strong>von</strong> nur e<strong>in</strong>e auf den Radialen (Kölner Straße) - ausschließlich <strong>in</strong> den<br />

Bezirken außerhalb des Risikogebietes. Zudem zeigen diese Maßnahmen teilweise auch nicht die<br />

gewünschte Wirkung im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Unfallreduktion <strong>in</strong> diesem Bezirk.<br />

Bezirke <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>ger (o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>er) Bautätigkeit zeigen kaum, o<strong>der</strong> nur sehr ger<strong>in</strong>ge Rückgänge <strong>in</strong> den<br />

Unfallzahlen. Dies könnte auch als Effekt <strong>der</strong> landesweiten Unfallrückgänge zu erklären se<strong>in</strong>. Die<br />

größten Rückgänge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Bezirken <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerer Bautätigkeit (ca. 10 Punkte) zu verzeichnen.<br />

17


Punkte<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Bezirk Bautätigkeit<br />

(Anzahl)<br />

Baumaßnahmen (Punkte)<br />

Än<strong>der</strong>ung Unfallhäufigkeit nach Bezirk<br />

Kerngebiet<br />

übriges Stadtgebiet<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unfallhäufigkeit<br />

2000 im<br />

Vergleich 1996-1999<br />

33 13 30 26 35 34 27 11 4 24 22 14 5 8 21 2 32 10 12 29 23 6 31 1 3 28 Bezirk<br />

25 7 9<br />

Bautätigkeit<br />

(Punkte)<br />

Unfälle<br />

2000<br />

Unfallhäufigkeit<br />

im Vergleich zum Mittelwert<br />

<strong>der</strong> Jahre 1996-1999<br />

1 8 16 7 0,75<br />

2 10 9 3 -0,25<br />

3 9 24 4 1<br />

4 2 3 8 -1,75<br />

5 3 9 3 -6<br />

6 8 14 5 -0,75<br />

7 11 28 7 0<br />

8 3 9 5 1,5<br />

9 17 48 4 0<br />

10 5 10 8 -0,75<br />

11 2 1 5 -0,25<br />

12 11 8 7 -1,75<br />

13 0 0 5 -1,25<br />

14 6 1 3 -3,25<br />

21 16 9 0 -4<br />

22 5 2 3 -1,75<br />

23 12 8 2 -3,25<br />

24 5 4 4 -3<br />

25 25 19 5 1,25<br />

26 1 1 0 -3,5<br />

27 1 2 0 -2,5<br />

28 8 24 7 1,75<br />

29 7 11 2 -1,5<br />

30 1 1 2 -0,5<br />

31 6 14 3 -2,75<br />

32 4 10 3 -6<br />

33 0 0 3 0,5<br />

34 1 2 6 3<br />

35 1 2 5 1<br />

Summe 165 274 119<br />

Tabelle 13: Verteilung <strong>der</strong> Baumaßnahmen auf die Polizeibezirke und Vergleich <strong>der</strong> Unfallzahlen<br />

aktiver K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle 2000<br />

18


Die Werte <strong>der</strong> Tabelle 13 s<strong>in</strong>d Grundlage für e<strong>in</strong>e erste Maßnahme – Wirkungsanalyse. Dabei werden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schwerpunktvergleich Art und Maß <strong>der</strong> Unfälle 2000 gegen Art und Maß <strong>der</strong> Bautätigkeit<br />

1999 + 2000 gegenübergestellt. Dieser Vergleich bezieht sich auf die Polizeibezirke, denen auch die<br />

Unfälle zugeordnet s<strong>in</strong>d. Daraus ergeben sich an vor<strong>der</strong>ster Stelle Überlegungen zu den Bezirken <strong>in</strong><br />

den die Unfalltätigkeit bzgl. Aktiver Unfälle <strong>mit</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung</strong> ansteigend ist.<br />

Bezirk Unfallhäufigkeit<br />

im Vergleich zum<br />

Mittelwert <strong>der</strong> Jahre<br />

1996-1999<br />

Schwergewicht <strong>der</strong><br />

unfallbeteiligten K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Jahr<br />

2000<br />

Schwergewicht <strong>der</strong> Unfalltypen<br />

1 + 0,75 Eher Radfahrer 60% E<strong>in</strong>biegen-/Kreuzen<br />

3 + 1,00 Indifferent Indifferent<br />

35 +1,00 E<strong>in</strong>deutig Radfahrer 80% Abbiegen + E<strong>in</strong>biegen<br />

25 +1,25 100% Fußgänger 100% Überschreiten<br />

(60% <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung)<br />

8 +1,50 E<strong>in</strong>deutig Radfahrer 80% Abbiegen + E<strong>in</strong>biegen<br />

28 +1,75 Eher Fußgänger 60% Überschreiten<br />

34 +3,00 E<strong>in</strong>deutig Radfahrer 83% E<strong>in</strong>biegen-/Kreuzen<br />

Tabelle 14: Bezirke <strong>mit</strong> gestiegenen Unfallhäufigkeiten<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> diesen Problemgebieten zeigt sich – <strong>mit</strong> Ausnahme des Bezirkes 3<br />

(Traar,Verberg,Elfrath) – e<strong>in</strong>e überwiegend deutlich ausgeprägte Struktur <strong>der</strong> Unfallbeteiligten und<br />

<strong>der</strong> Unfallart. Hieraus lassen sich e<strong>in</strong>deutige Rückschlüsse auf die Zielrichtung <strong>der</strong> künftigen<br />

Maßnahmen ableiten.<br />

Grundsätzlich ist <strong>der</strong> Maßnahme-Wirkungszusammenhang nach nur e<strong>in</strong>em Jahr Evaluationsbasis<br />

statistisch nicht abgesichert. Dennoch soll hier unter allem Vorbehalt <strong>der</strong> noch nicht nachgewiesenen<br />

kausalen Zusammenhänge zwischen Baumaßnahmen und (geän<strong>der</strong>ter) Unfallhäufigkeit e<strong>in</strong>e erste<br />

Bilanz gezogen werden. In <strong>der</strong> Tabelle 15 s<strong>in</strong>d Bezirke dargestellt <strong>in</strong> denen sich e<strong>in</strong> Zusammenhang<br />

zwischen dem Schwerpunkt <strong>der</strong> Bautätigkeit und <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung im Unfallbild andeutet.<br />

Bezirke <strong>mit</strong> positiver Unfallbilanz Bezirke <strong>mit</strong> negativer Unfallbilanz<br />

Bezirk und<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Baumaßnahmen <strong>mit</strong><br />

dem Ziel....<br />

5 Kliedbruch<br />

Querungssicherung<br />

21 Benrad<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Rückgang <strong>von</strong><br />

Unfalltyp...<br />

Bezirk und<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Baumaßnahmen <strong>mit</strong><br />

dem Ziel....<br />

Überschreiten 9 Gartenstadt<br />

Querungssicherung<br />

Überschreiten ohne<br />

Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

7 Stadtwald<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Weiterh<strong>in</strong> vorhandener<br />

Unfalltyp.....<br />

Kreuzen/Radfahrer auf<br />

falschem Radweg<br />

Überschreiten<br />

Kreuzen/Radfahrer auf<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit falschem Radweg<br />

29 L<strong>in</strong>n<br />

Überschreiten <strong>mit</strong> 25 Sch<strong>in</strong>kenplatz Überschreitenunfälle<br />

Sicht / Parken Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Sicht/Parken (<strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung)<br />

32 Forstwald<br />

Überschreiten ohne<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Tabelle 15: Schwerpunkte <strong>der</strong> Bautätigkeit im Vergleich zu Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Unfallzahlen<br />

Die Tabelle 15 weist positive bzw. ausbleibende positive Effekte e<strong>in</strong>zelner Maßnahmegruppen aus. Es<br />

zeigen sich auf Bezirksebene sehr unterschiedliche Effekte h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Wirkung <strong>von</strong> Maßnahmen<br />

<strong>mit</strong> gleichem Ziel. Das Ausbleiben <strong>der</strong> angestrebten Wirkungen kann dabei auf drei Überlegungen<br />

zurückgeführt werden:<br />

1. Die Maßnahmen s<strong>in</strong>d richtig, s<strong>in</strong>d aber noch nicht <strong>in</strong> ausreichendem Maße durchgeführt worden<br />

(Beispiel Sch<strong>in</strong>kenplatz)<br />

19


2. Der Maßnahmeschwerpunkt deckt sich nur teilweise <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt <strong>der</strong> Unfalltätigkeit<br />

(Beispiel Gartenstadt)<br />

3. Der Zeitpunkt <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen liegt eher weit am Ende des Berichtszeitraumes, so<br />

dass sich die positiven Wirkungen im Unfallbild noch nicht erkennbar s<strong>in</strong>d (Beispiel Stadtwald)<br />

Aus diesen e<strong>in</strong>schränkenden Überlegungen kann also für den Berichtszeitraum e<strong>in</strong> eher positives Bild<br />

– bezogen auf die Wirkung <strong>der</strong> Maßnahmen – gezogen werden. Dennoch s<strong>in</strong>d nach wie vor<br />

Schwächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verkehrsumwelt Krefelds zu erkennen. Hier s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em Maße weitere<br />

bauliche Umgestaltungen notwendig. Im Vergleich zum Analyseprojekt und dem vorgelegten<br />

Handlungsrahmenkonzept ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Kerngebiet und auf den Radialen noch erheblicher<br />

Handlungsbedarf:<br />

- An den Radialen (und Hauptverkehrsstraßen) fehlen weiterh<strong>in</strong> Querungsmöglichkeiten<br />

- 50% aller Überschreiten-Unfälle geschehen immer noch im Kerngebiet – es fehlen die baulichen<br />

Maßnahmen zur Querungssicherung und Parkraumgestaltung<br />

- Radfahrerunfälle s<strong>in</strong>d vor allem <strong>in</strong> den Außenbezirken e<strong>in</strong> Problem, baulich Än<strong>der</strong>ungen und<br />

Ergänzungen am Radwegenetz sollten sich dort konzentrieren<br />

20


7 Arbeitsgruppe 3 „Verkehrserziehung /<br />

Sicherheitsberatung“<br />

Als Hauptzielgruppe <strong>der</strong> Verkehrserziehung wurden im Analyseprojekt K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> weiterführenden<br />

Schulen (Sekundarstufe 1) identifiziert, <strong>von</strong> denen etwa 40% regelmäßig das Rad für den Schulweg<br />

nutzen. Zum e<strong>in</strong>en passierte im Analysezeitraum je<strong>der</strong> zweite Schulwegunfall K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>mit</strong> dem<br />

Fahrrad auf dem Weg zu e<strong>in</strong>er weiterführenden Schule. Dieser Trend hat sich noch verstärkt.<br />

Grundschulwege waren (und s<strong>in</strong>d) relativ sicher. Zum an<strong>der</strong>en haben verdeckte Videoaufnahmen<br />

gezeigt, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf dem Fahrrad große Unsicherheiten im Straßenverkehr zeigen. K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Fuß<br />

verhalten sich dagegen weitgehend sicher und regelgerecht. Daraus wurde gefolgert, dass die gut<br />

funktionierende Verkehrserziehung für jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf demselben Niveau fortgeführt werden und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus die Verkehrserziehung auch nach <strong>der</strong> Radfahrprüfung fortgesetzt werden sollte<br />

(Sekundarstufe 1). K<strong>in</strong><strong>der</strong> weiterführen<strong>der</strong> Schulen sollten außerdem möglichst schnell Informationen<br />

über sichere Fahrradschulwege bekommen (Schulradwegepläne). Auch durch diese Information lässt<br />

sich das Schulwegrisiko m<strong>in</strong>imieren.<br />

Die nachfolgende Graphik gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die bei verschiedenen Altersgruppen<br />

durchgeführten verkehrserzieherischen Maßnahmen:<br />

Maßnahmen zur Verkehrserziehung / Sicherheitsberatung im Jahr 2000<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

138<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten /<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten<br />

53<br />

Grundschulen<br />

19<br />

weiterführende<br />

Schulen<br />

1<br />

sonstige<br />

Schulen<br />

Abbildung 15:Maßnahmen zur Verkehrserziehung / Sicherheitsberatung nach Zielgruppe<br />

Wie Abbildung 15 zeigt, wurden K<strong>in</strong><strong>der</strong> weiterführen<strong>der</strong> Schulen im Jahr 2000 bei Maßnahmen zur<br />

Verkehrserziehung wenig berücksichtigt. Von den 19 e<strong>in</strong>gegangenen Dokumentationshilfen<br />

weiterführen<strong>der</strong> Schulen beziehen sich 15 auf die Überprüfung <strong>von</strong> Fahrrä<strong>der</strong>n. Diese Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d natürlich positiv zu bewerten, können jedoch <strong>in</strong>tensive Radfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nicht ersetzen.<br />

Lei<strong>der</strong> gab es im Jahr 2000 für K<strong>in</strong><strong>der</strong> weiterführen<strong>der</strong> Schulen ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionalisierte Möglichkeit,<br />

sich über sichere Schulradwege zu <strong>in</strong>formieren (Schulradwegepläne). Wegen <strong>der</strong> relativ hohen<br />

Unfallgefährdung <strong>mit</strong> dem Fahrrad sollten sie möglichst schnell für weiterführende Schulen erstellt<br />

und verteilt werden.<br />

Bei Maßnahmen zur Verkehrssicherheit sollten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für weiterführende Schulen die Themen<br />

„Kreuzung“ und „Vorfahrtsregeln“ bestmöglich <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

21


8 Arbeitsgruppe 4 „Öffentlichkeitsarbeit“<br />

Die <strong>in</strong> 1999 begonnene hervorragende Medienarbeit ist im Jahr 2000 zunächst ohne planbare<br />

F<strong>in</strong>anz<strong>mit</strong>tel fortgeführt worden. Dabei wurde die Medienkampagne „Krefel<strong>der</strong> FAIRKEHR“ im<br />

bekannten Konzept fortgesetzt. Zusätzlich konnten etliche Neuerungen und Verbesserungen für das<br />

Konzept entwickelt werden.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> teilweise kostenneutralen bzw. kostenreduzierten Unterstützung durch die Medien und<br />

<strong>der</strong> Kostenneutralität seitens <strong>der</strong> beteiligten Beamten konnte <strong>mit</strong> dem vorhandenen Budget e<strong>in</strong><br />

Mehrfaches an Werbewert erlangt werden.<br />

Der rechnerische Media- und Werbewert <strong>von</strong> über 500.000 DM entspricht da<strong>mit</strong> nicht den<br />

aufgewendeten Geld<strong>mit</strong>teln. Redaktionelle Bearbeitungen des Themas lassen sich darüber h<strong>in</strong>aus nur<br />

schlecht <strong>in</strong> Werbewert beziffern. Um die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit zu dokumentieren, seien<br />

folgende Eckpunkte genannt:<br />

• Fortsetzung Jo<strong>in</strong>t-Venture <strong>mit</strong> Giradet Verlagsgruppe „STOPP – K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle“ (WZ – WNR)<br />

• Verkehrs<strong>mit</strong>telwerbung <strong>mit</strong> Bus und Sraßenbahn<br />

• Info-Flyer „Orientierungshilfe für Eltern“<br />

• „Knöllchen“-Gestaltung <strong>mit</strong> FAIRKEHR<br />

• E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Aktion FAIRKEHR <strong>in</strong> Krefel<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e<br />

• Fortführung <strong>der</strong> mediengestützten Kampagne <strong>mit</strong> neuem Slogan<br />

(Fairhalten: Geschw<strong>in</strong>digkeit / Parken / Radfahrer)<br />

Geschätzter Mediadurchsatz für das Jahr 2000:<br />

• Rechnerischer Media- und Werbewert über 500.000 DM<br />

• Über 50.000 Bürgerkontakte bei Aktionen zum Thema (1 Kontakt = m<strong>in</strong>destens Kurzgespräch;<br />

Weitergabe <strong>von</strong> Infomaterial o<strong>der</strong> Werbe<strong>mit</strong>tel)<br />

• 1.500 Aufkleber an Fußgängerampeln<br />

• ca. 150 Anzeigen „FAIRKEHR“ <strong>in</strong> 12 Monaten<br />

• ca. 200 Schaltungen „Welle Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong>“<br />

• Über 600 redaktionelle Bearbeitungen / Nennungen<br />

• Zwei komplette Themenson<strong>der</strong>seiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Westdeutschen Zeitung<br />

• Überregionale Berichterstattung WDR<br />

• Präsenz unter „www.krefeld.de“<br />

• City-Light Boards 8x über DSM<br />

• Horten Großposter 11x18 m über 4 Wochen<br />

• Verkehrs<strong>mit</strong>telwerbung<br />

• Plakatwerbung <strong>mit</strong> neuem Slogan<br />

Insgesamt dürfte „Krefel<strong>der</strong> FAIRKEHR“ im Jahr 2000 <strong>in</strong> Krefeld flächendeckend bekannt gemacht<br />

worden se<strong>in</strong>, so dass e<strong>in</strong>e weitergehende Kommunikation <strong>mit</strong> den Zielgruppen unter diesem Slogan<br />

leicht fällt.<br />

Die Unfalldaten legen die Vermutung nahe, dass neben den Kontrollmaßnahmen die Kampagnen <strong>der</strong><br />

Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte 2000 unfallreduzierend<br />

gewirkt haben.<br />

22


9 Ausblick<br />

Der hier vorgestellte Evaluationsbericht für das Berichtsjahr 2000 zeigt <strong>mit</strong> Blick auf die e<strong>in</strong>geleiteten<br />

Maßnahmen und <strong>der</strong>en Wirkung auf das Unfallgeschehen <strong>mit</strong> aktiver <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung</strong> positve<br />

Tendenz bezogen auf die Gesamtzahl <strong>der</strong> Unfälle <strong>mit</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung</strong>. Krefeld hat nach Aussage <strong>der</strong><br />

Polizeibehörde im Jahr 2000 die niedrigste Unfallzahl (nur K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle) seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> amtlichen<br />

Unfallstatistik. Dies ist aber nur die Gesamtsicht. Im Analyseprojekt und dem dort vorgelegten<br />

Handlungsrahmenkonzept wurden die tragenden Säulen e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Sicherheit<strong>in</strong>itiative für<br />

Krefeld benannt. Diese jährliche Zwischenbilanz hat zum Ziel, auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zig maßgebenden Basis, den<br />

Unfallzahlen, H<strong>in</strong>weise für das weitere Vorgehen <strong>in</strong> allen Bereichen abzuleiten.<br />

Dabei haben sich die Ansätze des Handlungsrahmenkonzeptes grundsätzlich bewährt. Die Gültigkeit<br />

<strong>der</strong> Aussagen dieses Konzeptes gelten nach wie vor. Immer noch hat das dort ausgewiesene<br />

Risikogebiet Bestand, auch die angesprochenen Problembereiche Parken, Querungsmöglichkeiten,<br />

Verkehrserziehung bei Radfahrern s<strong>in</strong>d weiter aktuell. Lediglich die unangepaßte Geschw<strong>in</strong>digkeit als<br />

Unfallursache ist deutlich rückläufig.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d zu nennen:<br />

• An Haupverkehrsstraßen fehlen immer noch Querungsmöglichkeiten<br />

(dort geschehen 7 <strong>von</strong> 9 Unfällen des Types 342-falscher Radweg benutzt).<br />

• Die Querungsanlagen im Kerngebiet fehlen, die Parkraumprobleme s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> ausreichendem<br />

Maße angegangen worden<br />

(50% aller Überschreitenunfälle im Kerngebiet, die Mehrzahl <strong>mit</strong> Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung).<br />

• Die “großen” Baumaßnahmen f<strong>in</strong>den sich nur im äusseren Stadtgebiet.<br />

• Die Verbesserung <strong>der</strong> Radwege fehlt <strong>in</strong> den Aussenbezirken. Hier fehlt Phase II des<br />

Handlungsrahmenkonzeptes: Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet<br />

(60% aller radfahrenden K<strong>in</strong><strong>der</strong> verunfallen <strong>in</strong> den Außenbezirken).<br />

• Unfälle ohne Sichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung bilden den Schwerpunkt des Rückganges, die<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitskontrollen wirken.<br />

• Der E<strong>in</strong>satz des 2. Radarwagens sollte stärker auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong>unfälle abgestimmt werden.<br />

• Die Parkraumkontrollen im Kerngebiet s<strong>in</strong>d nicht so wirkungsvoll wie ihr Umfang es vermuten<br />

lässt.<br />

• Für ältere radfahrende K<strong>in</strong><strong>der</strong> muß mehr getan werden: Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unfallzahlen ist<br />

deutlich unterproportional.<br />

• Ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben Schwierigkeiten <strong>mit</strong> den Vorfahrtsregeln und <strong>der</strong> Beherrschung des Rades.<br />

An weiterführenden Schulen fehlen Schulung und Übung.<br />

• Schulradwegepläne für weiterführende Schulen fehlen.<br />

• Es gibt neue Schulwegpläne für Grundschulen.<br />

• Die Schulwegsicherung für Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong> hat sich nochmals verbessert.<br />

• Die Öffentlichkeitsarbeit hat mehr Wirkung gezeigt als vorher vermutet. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Rückgänge<br />

– vor allem <strong>in</strong> den ersten Quartalen 2000 - ist vermutlich darauf zurückzuführen.<br />

Hier<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die hauptsächlichen Gesichtspunkte <strong>der</strong> Evaluation wie<strong>der</strong>gegeben. E<strong>in</strong> weiterer Rückgang<br />

<strong>der</strong> Unfallzahlen ist nur dann zu erwarten, wenn im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> ganzheitlichen Ansatzes des<br />

Handlungsrahmenkonzeptes die Anstrengungen im Bereich Bau und Verkehrserziehung an<br />

weiterführenden Schulen <strong>in</strong>tensiviert werden. Die “weichen” Maßnahmen - Kontrollen und<br />

Öffentlichkeitsarbeit - werden das erreichte hohe Nieveau halten müssen, um den an<strong>der</strong>en<br />

Maßnahmen Zeit für E<strong>in</strong>richtung und Wirkungsentfaltung zu geben, die auf <strong>der</strong> Basis dieses<br />

Zwischenberichtes wesentlich gezielter und ressourcenschonen<strong>der</strong> geplant werden können.<br />

23

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