Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...
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96 20805 Unter Rn 191-195 seines dritten Monitoringberichtes kommt der Expertenausschuss zu dem Ergebnis, dass die o. g. durch das Land Brandenburg übernommene Verpflichtung nur teilweise erfüllt ist und stellt zunächst fest, dass eine strukturiertere Bildungspolitik, wie im zweiten Monitoringbericht empfohlen, nach wie vor nicht erkennbar gewesen ist. Seines Erachtens reicht es nicht aus, dass die Kommunalbehörden interessierte Eltern über das Witaj-Projekt und die damit verbundenen Förderungsmöglichkeiten beraten, wenn sie nicht wissen, wer potenziell an einer sorbischen Vorschulerziehung interessiert sein könnte und sich deshalb nicht gezielt an diese Personen wenden können. Denn die o. g. Verpflichtung verlangt nach seiner nicht näher begründeten Auffassung vorausschauende Schritte zumindest zur Unterrichtung von Eltern über die bestehenden Möglichkeiten, beispielsweise durch eine öffentliche Informationskampagne. 20806 Der Expertenausschuss hat außerdem von dem durch die niedersorbischen Sprecher mitgeteilten Probleme berichtet, dass in privaten Kindertagesstätten die Schaffung niedersorbischer Gruppen, unbeschadet der Nachfrage nach bilingualer Bildung und trotz der entsprechenden Fortbildungsbereitschaft der Erzieher, wegen der geringeren Kinderzahl sowie deshalb schwieriger sei, weil das Förderverfahren des Landes nach dem Landesjugendplan für diese Einrichtungen unklar sei. 20807 Ein weiteres von den Sprechern der niedersorbischen Sprache dem Expertenausschuss mitgeteiltes Problem soll an einem Mangel an Vorschullehrern und einer sorbischen Bildung bei den beruflichen Ausbildungsgängen liegen. 20808 Das Land Brandenburg teilt zu der Frage des Expertenausschusses, ob besser strukturierte Grundsatzregelungen eingeführt und die notwendigen Ressourcen für das Angebot vorschulischer Erziehung in niedersorbischer Sprache bereitgestellt wurden sowie zur Lösung der angesprochenen Probleme Folgendes mit: 20809 Die Information der Eltern durch Medien, die Träger der Einrichtungen und auch durch die kommunalen Behörden über die pädagogische Ausrichtung der Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und deren Schwerpunkte ist nach Auffassung des Landes Brandenburg ausreichend. Es gibt nach Ansicht der Landesregierung keinerlei Hinweise dafür, dass interessierten Eltern die entsprechenden Angebote unbekannt sind. Deshalb wird die Änderung der Informationswege nicht angestrebt. Ein Indiz für die erfolgreiche Information von Eltern ist die steigende Anzahl von WITAJ-Kindern bei einem demografisch bedingten Rückgang der Anzahl der Kinder in der Niederlausitz insgesamt. Aktuell bestehen 14 WITAJ-Gruppen in 8 Kindergär-
97 ten der Niederlausitz mit ungefähr 200 Kindern. WITAJ-Gruppen bestehen auch im Hortbereich. 20810 Das Problem, dass niedersorbische Gruppen bei zu geringer Nachfrage nicht eingerichtet werden, ist nachvollziehbar. Die Einschätzung allerdings, dass die Bildung von niedersorbischen Kitas durch ein unklares Förderverfahren erschwert wird, kann nicht nachvollzogen werden. Das Finanzierungsverfahren selbst ist relativ übersichtlich und die Landesregierung unternimmt erhebliche Anstrengungen, Fachkräfte, Träger, Eltern und interessierte Öffentlichkeit über rechtliche und fachliche Grundlagen der Kindertagesbetreuung in Brandenburg umfassend und aktuell zu informieren. Die Broschüre „Unternehmen Kindertagesstätte“ und eine speziell zu diesem Zweck geförderte Konsultationskita informieren über Gründung, Betrieb und Finanzierung von Kindertageseinrichtungen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Internetforen, in denen auch auf konkrete Einzelfragen zeitnah geantwortet wird. Zur Randnummer 20807 wird angemerkt, dass im Land Brandenburg Erzieherinnen und Erzieher die Aufgaben der Fachkräfte der Kindertagesbetreuung wahrnehmen, nicht aber Vorschullehrer. Ein Mangel an Vorschullehren kann deshalb nicht bestehen; von einem allgemeinen, über punktuelle Engpässe hinausgehenden Mangel an Erzieherinnen und Erziehern, ist der Landesregierung nichts bekannt. Der als Problem genannte Mangel an “sorbischer Bildung“ in der Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte muss vor folgendem Hintergrund bewertet werden: Die Ausbildung in der Fachrichtung Sozialpädagogik ist auf alle sozialpädagogischen Tätigkeitsfelder gerichtet (neben der Kindertagesbetreuung u. a. auch Hilfen zur Erziehung, die Jugendsozialarbeit, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe). Grundsätzlich aber steht es den Ausbildungsstätten frei, auch Themen des niedersorbischen Kulturkreises zu besetzen. Solche Schwerpunktsetzungen, die regionale, soziale und kulturelle Besonderheiten des jeweiligen Einzugsbereichs betonen, sind aus Sicht der Landesregierung wichtige Bestandteile beruflicher Qualifizierung. In der Fachwissenschaft wird dies unter dem Begriff „Situationsansatz“ gefasst und gilt als bedeutsamer Standard in Bildungsprozessen. Auszubildende, deren Interesse an der sorbischen (wendischen) Sprache geweckt wurde, können in Ergänzung zu ihrem pflichtigen Unterricht nach Stundentafel Sorbisch (Wendisch) im fakultativen Bereich lernen. Da der Ausbildungsprozess in enger Verbindung von Praxis und Schule an entsprechenden Lernorten zu gestalten ist, sollte die fachpraktische Ausbildung (die angeleitete Praxis in sozialpädagogischen Feldern umfasst 1200 Stunden) in allen WITAJ-Einrichtungen ermöglicht werden. Im Rahmen einer verstärkten Berufsorientierung durch eine zielgerichtete Fachkräftewerbung sind damit gleichzeitig gute Voraussetzungen für eine regionale Fachkräftesicherung durch Kooperation gegeben.
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20805 Unter Rn 191-195 seines dritten Monitoringberichtes kommt der Expertenausschuss<br />
zu dem Ergebnis, dass die o. g. durch das Land Brandenburg übernommene<br />
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Bildungspolitik, wie im zweiten Monitoringbericht empfohlen, nach wie vor<br />
nicht erkennbar gewesen ist.<br />
Seines Erachtens reicht es nicht aus, dass die Kommunalbehörden interessierte Eltern<br />
über das Witaj-Projekt und die da<strong>mit</strong> verbundenen Förderungsmöglichkeiten beraten,<br />
wenn sie nicht wissen, wer potenziell an einer sorbischen Vorschulerziehung<br />
interessiert sein könnte und sich <strong>des</strong>halb nicht gezielt an diese Personen wenden<br />
können. Denn die o. g. Verpflichtung verlangt nach seiner nicht näher begründeten<br />
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die bestehenden Möglichkeiten, beispielsweise durch eine öffentliche Informationskampagne.<br />
20806 Der Expertenausschuss hat außerdem von dem durch die niedersorbischen<br />
Sprecher <strong>mit</strong>geteilten Probleme berichtet, dass in privaten Kindertagesstätten die<br />
Schaffung niedersorbischer Gruppen, unbeschadet der Nachfrage nach bilingualer<br />
Bildung und trotz der entsprechenden Fortbildungsbereitschaft der Erzieher, wegen<br />
der geringeren Kinderzahl sowie <strong>des</strong>halb schwieriger sei, weil das Förderverfahren<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> nach dem Lan<strong>des</strong>jugendplan für diese Einrichtungen unklar sei.<br />
20807 Ein weiteres von den Sprechern der niedersorbischen Sprache dem Expertenausschuss<br />
<strong>mit</strong>geteiltes Problem soll an einem Mangel an Vorschullehrern und<br />
einer sorbischen Bildung bei den beruflichen Ausbildungsgängen liegen.<br />
20808 Das Land Brandenburg teilt zu der Frage <strong>des</strong> Expertenausschusses, ob<br />
besser strukturierte Grundsatzregelungen eingeführt und die notwendigen Ressourcen<br />
für das Angebot vorschulischer Erziehung in niedersorbischer Sprache bereitgestellt<br />
wurden sowie zur Lösung der angesprochenen Probleme Folgen<strong>des</strong> <strong>mit</strong>:<br />
20809 Die Information der Eltern durch Medien, die Träger der Einrichtungen und<br />
auch durch die kommunalen Behörden über die pädagogische Ausrichtung der Einrichtungen<br />
der Kindertagesbetreuung und deren Schwerpunkte ist nach Auffassung<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg ausreichend. Es gibt nach Ansicht der Lan<strong>des</strong>regierung<br />
keinerlei Hinweise dafür, dass interessierten Eltern die entsprechenden Angebote<br />
unbekannt sind. Deshalb wird die Änderung der Informationswege nicht angestrebt.<br />
Ein Indiz für die erfolgreiche Information von Eltern ist die steigende Anzahl von<br />
WITAJ-Kindern bei einem demografisch bedingten Rückgang der Anzahl der Kinder<br />
in der Niederlausitz insgesamt. Aktuell bestehen 14 WITAJ-Gruppen in 8 Kindergär-