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Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

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Im Jahr 2008 hat der Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch seine Vorstellungen und Forde-<br />

rungen zur Verankerung der Regionalsprache im Krankenhaus und in Pflege-<br />

Einrichtungen in dem fünf Punkte umfassenden „Schleswiger Appell“ formuliert. In<br />

einer Fachkonferenz wurde dieses Thema erstmals in einem größeren Rahmen ausgeleuchtet.<br />

Der Verlauf der Veranstaltung sowie Hintergründe und Argumente wurden<br />

anschließend in einer Broschüre dokumentiert. Die Länder haben dieses Thema<br />

trotz der Ausführungen in den Rn 61308 bis 61315 bislang sehr zögerlich aufgegriffen.<br />

3. Fazit<br />

Es fehlt es an einem Gesamtkonzept zur Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch.<br />

So sind die Mehrzahl der Aktivitäten Einzelmaßnahmen, die weder inhaltlich<br />

noch vom zeitlichen Ablauf her aufeinander abgestimmt sind. Um die Effektivität der<br />

einzelnen Maßnahmen zu steigern, könnte die konzeptionelle Einbindung in einen<br />

Sprachenplan einen wichtigen Beitrag leisten. Derartige Bündelungen sind angesichts<br />

der drastisch sinkenden Zahlen von Niederdeutsch-Sprechern dringend geboten.<br />

Der Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch bietet den Ländern in allen entsprechenden<br />

Sachfeldern eine konstruktive Zusammenarbeit an.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei grundsätzlich alle Bemühungen, welche den Spracherwerb<br />

zum Ziel haben. Vor diesem Hintergrund fordert der Bun<strong>des</strong>raat för<br />

Nedderdüütsch das Land Niedersachsen auf, relevante, die allgemeinbildenden<br />

Schulen betreffenden Punkte aus Artikel 8 der Sprachen-Charta nachzumelden. Ein<br />

solcher Schritt dürfte für das Land unproblematisch sein, zumal es für sich in Anspruch<br />

nimmt, entsprechende Leistungen zu erbringen (s. Rn 60808b). Nur unter<br />

Beteiligung der Schulen kann der Staat einen wirksamen Beitrag zur Stabilisierung<br />

der Sprache in der Gesellschaft leisten.<br />

In einer Gesellschaft, in der sich der Staat zunehmend aus ehemaligen Verantwortungsfeldern<br />

zurücknimmt, verdienen unter dem Aspekt der Effektivität sprachfördernder<br />

Maßnahmen gerade solche Bereiche besondere Aufmerksamkeit, die eigenverantwortlich<br />

oder privatwirtschaftlich organisierten werden. Was zumeist unter der<br />

Benennung „Freiheit“ geführt wird – man denke an die „Freiheit der Medien“ und die<br />

„Freiheit der Wissenschaft“ –, birgt für die Regionalsprache in der Regel negative<br />

Konsequenzen. Der Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch fordert daher die zuständigen<br />

Gremien der Länder, <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> sowie <strong>des</strong> Europarates dringend dazu auf, die verbleibenden<br />

Handlungsräume für einen effektiven Sprachenschutz auf der Grundlage<br />

der europäischen Sprachen-Charta neu auszuloten.

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