03.02.2013 Aufrufe

Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

385<br />

dafür, dass etwa die Umsetzung der Verwaltungsvorschrift „Niederdeutsch“ aus dem<br />

Jahr 2004 in der praktischen Arbeit nicht in der gebotenen Konsequenz verfolgt wird.<br />

Der Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch erkennt an, dass das Land Schleswig-Holstein<br />

durch die Vergabe eines „Plattdeutschen Schulsiegels“ Anreize gibt und Maßstäbe<br />

setzt. Unterricht in niederdeutscher Sprache bleibt allerdings auch hier willkürlich, ist<br />

er doch immer noch abhängig von der Motivation und der Initiative Einzelner. Der<br />

Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch weiß dabei das Engagement etwa für die Etablierung<br />

eines bilingualen Unterrichts im Fach Geschichte oder eines Immersionsunterrichts<br />

im Fach Sport zu schätzen. Die Anstrengungen im Bereich <strong>des</strong> Spracherwerbs sind<br />

bisher kaum hinreichend. Hier fehlt es an klaren Vorgaben der Schulträger, es fehlt<br />

auch an einer konzeptionellen fachbezogenen Fortbildung, die auch <strong>mit</strong> einer Zertifi-<br />

zierung einhergehen sollte. Für die Absicherung der einzelnen Maßnahmen bedarf<br />

es in allen Bun<strong>des</strong>ländern institutionalisierter Stellen. Schleswig-Holstein hat sich<br />

hierfür <strong>mit</strong> den Plattdeutsch-Zentren Ratzeburg und Leck eine stabile Grundlage ge-<br />

schaffen – gerade <strong>des</strong>halb wird das Land aufgefordert, die entsprechenden Stellen<br />

langfristig abzusichern.<br />

Mit Blick auf die frühkindlichen Entwicklungen und die Vorteile der frühen Mehrsprachigkeit<br />

haben sich die Länder in den vergangenen Jahren verstärkt <strong>des</strong> Fel<strong>des</strong> der<br />

vorschulischen Bildung angenommen. Eine Einbettung <strong>des</strong> Niederdeutschen in entsprechende<br />

Bildungskonzepte sucht man allerdings bisher vergeblich. Der<br />

Bun<strong>des</strong>raat för Nedderdüütsch fordert die Länder auf, in ihren Anstrengungen um<br />

den niederdeutschen Spracherwerb gezielt den vorschulischen Bereich zu berücksichtigen.<br />

Das schließt die gezielte Information der Träger von Einrichtungen frühkindlicher<br />

Erziehung – vorbildlich praktiziert im November 2009 vom Schleswig-<br />

Holsteinischen Landtag (s. Rn 60819) – und der Eltern ein; das Argument einer<br />

schwachen oder nicht existenten Nachfrage (s. Rn 60811) reicht in diesem Zusammenhang<br />

nicht aus.<br />

Die Bestimmungen für die Ausbildung von pädagogischem Personal sind in allen<br />

betroffenen Bun<strong>des</strong>ländern nach wie vor lückenhaft. So sieht Schleswig-Holstein als<br />

einziges Bun<strong>des</strong>land sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausbildungsphase<br />

für Deutschlehrkräfte jeweils ein verbindliches Niederdeutsch-Modul vor. Gleichwohl<br />

hält gerade die Universität Flensburg, an der die Grund- und Realschullehrerausbildung<br />

konzentriert ist, kein hinreichend wissenschaftliches Angebot für die Studierenden<br />

vor. Bleibt Niederdeutsch im Bachelor-Programm weiterhin ausgespart, werden<br />

auch in Zukunft die Grundlagen für die in der zweiten Ausbildungsphase obligatorischen<br />

Niederdeutsch-Module fehlen. In den Teil-II-Ländern herrscht <strong>mit</strong> Blick auf<br />

niederdeutsche Lehrangebote weitgehend das Zufallsprinzip. Ein Beispiel gibt die<br />

Universität Potsdam. Hier ist Niederdeutsch in keinem Studiengang verankert. Den-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!