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Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

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Schülerinnen und Schüler in den unteren Jahrgangsstufen am Friesisch-Unterricht<br />

teilnehmen konnten.<br />

Die Nachfragezahlen sind durch die genannten Systemfehler verzerrt und können<br />

keinesfalls zur Grundlage zukünftiger Planungen herangezogen werden, wie das der<br />

Friesisch-Erlass vorsieht. Das Angebot im Sekundarbereich und der beruflichen Bildung<br />

ist völlig unzureichend. Ein Ausbau ist nicht zu erkennen.<br />

So<strong>mit</strong> entprechen die Maßnahmen nicht der vertraglichen Verpflichtung zur Ermutigung,<br />

am Friesisch-Unterricht teilzunehmen.<br />

Friesisch im öffentlichen Raum<br />

Seit dem letzten Bericht hat sich die Präsenz <strong>des</strong> Friesischen im öffentlichen<br />

Raum weiter verbessert, unter anderem durch die zweisprachigen Beschilderungen<br />

an Polizeidienststellen und Bahnhöfen. Das Friesische hat den Status einer offiziellen<br />

Sprache und kann weitestgehend im öffentlichen Verkehr genutzt werden. Allerdings<br />

zeigt es sich, dass die kommunale Ebene noch zurückhaltend ist, wenn es um<br />

die Möglichkeiten der Sprachförderung geht. Tatsächlich sind im Zuge der freiwilligen<br />

Zusammenschlüsse der Ämter im Kreis Nordfriesland alle friesischen Bezeichnungen<br />

(Bökingharde, Karrharde etc.) entfallen. Die Friesische Sprache ist auf der Amtsebene<br />

(Amtsausschüsse etc.) nicht mehr im Gebrauch. Bei den Überlegungen und Maßnahmen<br />

der Kommunalreformansätze spielten friesische Belange in den politischen<br />

Erörterungen keine Rolle.<br />

Von Einzelnen wird Friesisch wie eine Amtssprache genutzt; dagegen verwenden<br />

Behörden es nicht aktiv. Besorgniserregend erscheint aus Sicht <strong>des</strong> Friesenrates,<br />

dass einzelne Maßnahmen, wie die Durchsage der friesischen Ortsnamen in den<br />

Zügen der NordOstseeBahn nach einer kurzen Einführungszeit wieder abgestellt<br />

wurden. Sobald der Reiz <strong>des</strong> Neuen verflogen ist, halten die gewohnten, deutschsprachigen<br />

Verfahren Einzug. Eine nachhaltige Spracharbeit basiert auf Kontinuität.<br />

Maßnahmen, die aktiv aufgerufen werden müssen, bedürfen zur Bestandssicherung<br />

einer anhaltenden fachlichen Begleitung, die allerdings ehrenamtlich nicht zu leisten<br />

ist.<br />

Eine Personalpolitik, die die Fertigkeiten der öffentlich Bediensteten im Hinblick auf<br />

friesische Sprachkenntnisse berücksichtigt, ist nicht erkennbar. Für die friesische<br />

Minderheit ist es unabdingbar, dass zumin<strong>des</strong>t ein Teil der Bediensteten im öffentlichen<br />

Dienst in Nordfriesland und auf Helgoland friesisch sprechen kann, sonst laufen<br />

alle weiteren Bemühungen ins Leere. Arbeitsplätze, die <strong>nur</strong> aufgrund der Kenntnis<br />

<strong>des</strong> Friesischen vergeben werden, stellen einen direkten Anreiz da, am Friesisch-<br />

Unterricht teilzunehmen. Das gilt auch für Dolmetscher-Dienste, die bislang nicht<br />

vorgehalten werden. Vorerst erscheint als erster Schritt die Entwicklung entsprechender<br />

Weiterbildungsangebote geboten.

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