Vorlage ohne jeglichen Kopf, nur mit Pfadnamen - des ...

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03.02.2013 Aufrufe

180 40818 Niedersachsen teilt die Sorgen des Expertenausschusses um den Erhalt der saterfriesischen Sprache und hat sich daher ernsthaft für eine Germanistikprofessur mit Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch an der Universität Oldenburg eingesetzt. Entgegen der Feststellung des Expertenausschusses existiert an der Universität Oldenburg kein Sprachzentrum für Niederländisch, Niederdeutsch und Saterfriesisch, sondern seit Ende 2007 ein Institut für Germanistik mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch. Lehrstuhlinhaber ist Professor Dr. Peters (Professor für Germanistische Linguistik, Linguistische Pragmatik und Soziolinguistik / Niederdeutsch). Ferner wurde an der Universität Oldenburg mit Landesmitteln das Labor für Sprach- und Musikwissenschaften eingerichtet, wo z.B. Experimente im Bereich der akustischen Phonetik durchgeführt werden. Im August 2009 wurde an der Universität Oldenburg erstmals ein Sprachkurs Saterfriesisch angeboten. Mit Beginn des Wintersemesters 2009/10 werden ferner zwei Seminare zum Saterfriesischen angeboten, insbesondere auch im Rahmen des neuen Masterstudienganges MA Language Sciences, der in Kooperation mit der Universität Bremen durchgeführt wird. Im wissenschaftlichen Forschungsbereich wurde ein Projekt abgeschlossen, welches sich mit der Auswertung historischer Tonaufnahmen aus dem Saterland befasste. Die Universität Oldenburg plant derzeit das Drittmittelprojekt Variation und Sprachkontakt im Saterland: Prosodie des Saterfriesischen, Niederdeutschen und Hochdeutschen. Dieses Drittmittelprojekt soll den Grundstein für eine dauerhafte Etablierung des Saterfriesischen als Forschungsgegenstand an der Universität Oldenburg legen. Als Maßnahme zum Erhalt des Saterfriesischen bereitet die Universität Oldenburg ein bilinguales Förderprojekt (immersiver Sprachunterricht) am Kindergarten St. Jakobus in Ramsloh und in der Grundschule Scharrel vor. Ferner wird an der Fertigstellung der zweiten Auflage des Saterfriesischen Wörterbuches von Dr. Marron Fort gearbeitet. Das Wörterbuch hat nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht eine überragende Bedeutung, sondern auch für zukünftige Maßnahmen der Sprachpflege und des Spracherhalts. Artikel 8 Abs. 1 Buchstabe g) - Unterricht in Geschichte und Kultur - g) für den Unterricht der Geschichte und Kultur, die in der Regional- oder Minderheitensprache ihren Ausdruck finden, zu sorgen; 40819 Unter Rn 3507 des Dritten Staatenberichtes war mitgeteilt worden, dass im Jahr 2006 in Niedersachsen in den Fächern Deutsch und Englisch für alle Schulformen neue Lehrpläne mit dem Bildungsauftrag in Kraft getreten sind, Saterfriesisch im

181 Unterricht als Anlass zu Sprachbetrachtungen und Sprachvergleichen zu nutzen und dass dazu in den Kerncurricula für das Fach Deutsch in den Kompetenzbeschreibungen weitere Konkretisierungen vorgenommen wurden. 40820 Der Expertenausschuss hat daraufhin unter Rn 336 ff. seines Dritten Monitoringberichtes daran erinnert, dass die o. g. Verpflichtung nicht das erste Kennenlernen der Sprache selbst, sondern die mit ihr einhergehende Geschichte und Kultur betrifft und hat deshalb die Auffassung vertreten, dass die neuen Lehrpläne nur ein erster Schritt zur Erfüllung dieser Verpflichtung sein könnten, wenn sie auch für Klassen Geltung hätten, in denen niemand Saterfriesisch spricht und dass die Verpflichtung danach erneut nur teilweise erfüllt sei. 40821 Unter Berücksichtigung der entsprechenden Frage des Expertenausschusses, ob der Unterricht der Geschichte und Kultur, die im Saterfriesischen ihren Ausdruck finden, entsprechend seiner Empfehlung auf alle Schulen im Saterland ausgedehnt worden sind, teilt Niedersachsen mit: 40822 In allen neuen Lehrplänen (Kerncurricula), die seit 2006 in Kraft gesetzt worden sind, sind die Fachkonferenzen aller Unterrichtsfächer verpflichtet, bei der Auswahl von Unterrichtsthemen und -einheiten zum Kompetenzerwerb regionale Bezüge zu berücksichtigen. Dies trifft besonders auf die Fächer Deutsch, Geschichte und Erdkunde zu, in deren Lehrplänen Nahraum und Region auch in den Kompetenzformulierungen Erwähnung finden. Wie sehr sich die Schulen des Saterlandes der Weitergabe des saterfrieischen Kulturgutes verschrieben haben zeigt sich zum Beispiel daran, dass die Grundschule Scharrel seit März 2008 den zweisprachigen Namen „Litje Skoule Skäddel - Grundschule Saterland“ trägt. Artikel 8 Abs. 1 Buchstabe i) - Aufsichtsorgane - i) ein oder mehrere Aufsichtsorgane einzusetzen, welche die zur Einführung oder zum Ausbau des Unterrichts der Regional- oder Minderheitensprachen getroffenen Maßnahmen und die dabei erzielten Fortschritte überwachen und darüber regelmäßig Berichte verfassen, die veröffentlicht werden. 40823 Zu der Feststellung des Expertenausschusses unter Rn 341 - 345 seines dritten Monitoringberichtes, dass die o. g. Verpflichtung wegen des Fehlens der in der o. g. Vorschrift genannten Berichte nicht erfüllt sein soll und zu seiner Feststellung unter Rn 796 des dritten Monitoringberichtes, dass die von ihm zu dieser Verpflichtung im Zusammenhang mit dem zweiten Monitoringzyklus veranlasste Emp-

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40818 Niedersachsen teilt die Sorgen <strong>des</strong> Expertenausschusses um den Erhalt der<br />

saterfriesischen Sprache und hat sich daher ernsthaft für eine Germanistikprofessur<br />

<strong>mit</strong> Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch an der Universität Oldenburg<br />

eingesetzt.<br />

Entgegen der Feststellung <strong>des</strong> Expertenausschusses existiert an der Universität Oldenburg<br />

kein Sprachzentrum für Niederländisch, Niederdeutsch und Saterfriesisch,<br />

sondern seit Ende 2007 ein Institut für Germanistik <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt Niederdeutsch<br />

und Saterfriesisch. Lehrstuhlinhaber ist Professor Dr. Peters (Professor für<br />

Germanistische Linguistik, Linguistische Pragmatik und Soziolinguistik / Niederdeutsch).<br />

Ferner wurde an der Universität Oldenburg <strong>mit</strong> Lan<strong>des</strong><strong>mit</strong>teln das Labor für<br />

Sprach- und Musikwissenschaften eingerichtet, wo z.B. Experimente im Bereich der<br />

akustischen Phonetik durchgeführt werden.<br />

Im August 2009 wurde an der Universität Oldenburg erstmals ein Sprachkurs<br />

Saterfriesisch angeboten. Mit Beginn <strong>des</strong> Wintersemesters 2009/10 werden ferner<br />

zwei Seminare zum Saterfriesischen angeboten, insbesondere auch im Rahmen <strong>des</strong><br />

neuen Masterstudienganges MA Language Sciences, der in Kooperation <strong>mit</strong> der<br />

Universität Bremen durchgeführt wird.<br />

Im wissenschaftlichen Forschungsbereich wurde ein Projekt abgeschlossen, welches<br />

sich <strong>mit</strong> der Auswertung historischer Tonaufnahmen aus dem Saterland befasste.<br />

Die Universität Oldenburg plant derzeit das Dritt<strong>mit</strong>telprojekt Variation und Sprachkontakt<br />

im Saterland: Prosodie <strong>des</strong> Saterfriesischen, Niederdeutschen und Hochdeutschen.<br />

Dieses Dritt<strong>mit</strong>telprojekt soll den Grundstein für eine dauerhafte Etablierung<br />

<strong>des</strong> Saterfriesischen als Forschungsgegenstand an der Universität Oldenburg<br />

legen.<br />

Als Maßnahme zum Erhalt <strong>des</strong> Saterfriesischen bereitet die Universität Oldenburg<br />

ein bilinguales Förderprojekt (immersiver Sprachunterricht) am Kindergarten St. Jakobus<br />

in Ramsloh und in der Grundschule Scharrel vor. Ferner wird an der Fertigstellung<br />

der zweiten Auflage <strong>des</strong> Saterfriesischen Wörterbuches von Dr. Marron Fort<br />

gearbeitet. Das Wörterbuch hat nicht <strong>nur</strong> in wissenschaftlicher Hinsicht eine überragende<br />

Bedeutung, sondern auch für zukünftige Maßnahmen der Sprachpflege und<br />

<strong>des</strong> Spracherhalts.<br />

Artikel 8 Abs. 1 Buchstabe g) - Unterricht in Geschichte und Kultur -<br />

g) für den Unterricht der Geschichte und Kultur, die in der Regional- oder Minderheitensprache<br />

ihren Ausdruck finden, zu sorgen;<br />

40819 Unter Rn 3507 <strong>des</strong> Dritten Staatenberichtes war <strong>mit</strong>geteilt worden, dass im<br />

Jahr 2006 in Niedersachsen in den Fächern Deutsch und Englisch für alle Schulformen<br />

neue Lehrpläne <strong>mit</strong> dem Bildungsauftrag in Kraft getreten sind, Saterfriesisch im

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