Innovation Spezial - IMTEC Industrielle Messtechnik GmbH
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Von Anwendern für Anwender<br />
Weniger Verbrauch, mehr Energie<br />
Ein Klauenpol ist ein etwa faustgroßes<br />
Stück Metall mit sechs oder acht nach<br />
oben geklappten Zähnen und einem<br />
Loch in der Mitte. Er ist wesentlicher Be-<br />
standteil von Lichtmaschinen, also Generatoren,<br />
die fast jedes motorisierte<br />
Fahrzeug mit Strom versorgen. Damit<br />
die Lichtmaschinen zukünftig noch mehr<br />
Energie erzeugen können, arbeitet die<br />
Robert Bosch <strong>GmbH</strong> mit Hochdruck an<br />
der Weiterentwicklung ihrer Klauenpole.<br />
Bis zu 30 Prozent mehr Strom soll der<br />
neueste Klauenpol-Typ erzeugen können,<br />
der im Herbst auf den Markt kommt. Für<br />
höchste Qualität sorgen zwei Messgeräte<br />
16 <strong>Innovation</strong> <strong>Spezial</strong> <strong>Messtechnik</strong> 14, 2011<br />
des Typs DuraMax von Carl Zeiss <strong>Industrielle</strong><br />
<strong>Messtechnik</strong> (IMT). „Ohne die Koordi-<br />
natenmessgeräte hätten wir den neuen<br />
Klauenpol gar nicht messen können“, ver-<br />
deutlicht Uwe Kasten, FeP/TEF13 – Verfahrensentwicklung<br />
<strong>Messtechnik</strong> im FeP.<br />
Weltweite Experten für Klauenpole<br />
Insgesamt 16,5 Millionen Klauenpole,<br />
die in Lichtmaschinen verbaut werden,<br />
produziert das FeP pro Jahr. Je zwei ineinander<br />
verzahnte Klauenpole bilden<br />
das Gerüst für den Läufer. Angetrieben<br />
durch den Fahrzeugmotor rotiert dieser<br />
im Ständer und erzeugt – dank magnetischer<br />
Aufladung und der Umwicklung<br />
mit einem statischen Kupferdraht –<br />
Strom. Dieser lädt zum einen die Batterie<br />
des Fahrzeugs auf, die die im Stand<br />
notwendige Energie liefert, zum Beispiel<br />
für Licht, Radio oder das Anlassen des<br />
Motors. Zum anderen versorgt der Strom<br />
das gesamte beim Fahren aktive elektrische<br />
System mit Energie.<br />
Schon seit über vier Jahrzehnten ist die<br />
Klauenpolherstellung von Bosch in fester<br />
Hand des FeP. Nach und nach wanderten<br />
die anderen Bereiche der Lichtmaschinenproduktion<br />
ins Ausland ab – England,<br />
Spanien, Brasilien, Südafrika und Indien.<br />
„Nur die Klauenpole stellen wir weiterhin<br />
hier in Feuerbach her“, freut sich Uwe<br />
Kasten. „Die aufwendige Stanztechnik<br />
mit dem angegliederten Werkzeugbau<br />
konnte nicht in andere Standorte transferiert<br />
werden. Da steckt viel zu viel Knowhow<br />
drin, welches wir im Laufe der Jahre<br />
aufgebaut haben.“ Know-how, auch in<br />
der <strong>Messtechnik</strong>.<br />
Hohe Anforderungen an Messmittel<br />
und Bediener<br />
Die Herstellung der Klauenpole ist aufwändiger.<br />
Das Blech, aus dem die Grundform<br />
gestanzt wird, ist extrem dick und<br />
zäh. Wie Plätzchen aus Kuchenteig werden<br />
die sternförmigen Metallteile eng<br />
aneinander ausgestochen, um möglichst<br />
wenig Rohmaterial zu verschwenden.<br />
Dann wird die Grundform gelocht und<br />
die Zähne werden nach oben gebogen.<br />
Zu guter Letzt kommen die Klauenpole<br />
mehrere Stunden in den Glühofen. Erst<br />
danach sind sie voll leistungsfähig.<br />
So aufwändig wie die Fertigung der<br />
Bauteile, so komplex ist auch ihre Form.<br />
Kaum eine Fläche ist gerade, kaum ein<br />
Zahn symmetrisch, kaum eine Kante verläuft<br />
im rechten Winkel. Einfach war die