02.02.2013 Aufrufe

Best-Practice-Studie - IHI Zittau

Best-Practice-Studie - IHI Zittau

Best-Practice-Studie - IHI Zittau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

40<br />

5.2 Medizintechnik<br />

Abbildung 11: Krankenhäuser in Deutschland<br />

(Entwicklung der Einrichtung in den Jahren 1991 bis 2004)<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

5 EINZELDARSTELLUNGEN FÜR AUSGEWÄHLTE ZVEI-FACHVERBÄNDE 5.2 MEDIZINTECHNIK<br />

5.2.1 Marktentwicklung in der Elektromedizintechnik<br />

Nach den USA und Japan ist Deutschland mit einem jährlichen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro der größte<br />

Einzelmarkt für elektromedizinische Produkte. Der wichtigste Teil dieses Marktes entfällt auf Schnittbildverfahren<br />

der Computertomographie, der Magnetresonanztomographie und der Ultraschalldiagnostik.<br />

Mit über 22.000 Beschäftigten und ca. vier bis fünf Prozent der jährlichen Gesamtumsätze repräsentiert<br />

die Elektromedizin quantitativ nur einen vergleichsweise geringen Anteil der deutschen Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie. Hervorzuheben ist ihre Funktion als Impulsgeber für den gesamten Gesundheitsmarkt<br />

mit seinen rund vier Millionen Beschäftigten in Deutschland. Ein leistungsfähiger Gesundheitssektor<br />

ist in hohem Maße auch von der Leistungs- und Innovationskraft der medizintechnischen Anbieter<br />

abhängig.<br />

Der Markt für Elektromedizin befindet sich in einer bereits fünf Jahre andauernden Stagnationsphase<br />

und wird im Wesentlichen gestützt von der weiter steigenden Exportquote. Wurden im Jahr 1980 erst<br />

ca. 47 % der Umsätze im Ausland erzielt, stieg dieser Anteil auf über 62 % im Jahr 2004 an.<br />

In Deutschland wird der Markt für die Medizintechnikanbieter zur Zeit entscheidend durch die Investitionshemmnisse<br />

der öffentlichen Krankenhäuser begrenzt. Der Abbau von Investitionsmitteln aus dem<br />

Krankenhausfinanzierungsgesetz, die Reduzierung des Umfangs von Förderprogrammen sowie die veränderten<br />

Abrechnungsmodalitäten der Krankenkassen (Stichworte Fallpauschalen / Landesbasisquote)<br />

haben den Investitionsstau in den letzten Jahren anwachsen lassen.<br />

Zusätzlich sind die Krankenhäuser von einem intensivierten Wettbewerbsdruck betroffen, der wiederum<br />

zu vermehrten Zusammenschlüssen in Klinikverbünden und Holdings führt. Es ist zu erwarten, dass kleinere<br />

Krankenhäuser, insbesondere im ländlichen Raum, in den nächsten Jahren wirtschaftlich noch stärker<br />

unter Druck geraten werden. Besonders betroffen sind von dieser Situation auf der Produzentenseite<br />

Anbieter von medizintechnischen Großsystemen. Für deren Neubeschaffung und Modernisierung lassen<br />

die Rahmenbedingungen der Haushaltsordnungen der<br />

Länder kaum Spielräume. Hersteller von Kleingeräten<br />

leiden dagegen weniger unter der dargestellten Problematik,<br />

da ihre Produkte in erster Linie an Arztpraxen<br />

verkauft werden.<br />

Trägerschaft und Rechtsform von Krankenhäusern<br />

Die Anbieter von Elektromedizin im Bereich des ZVEI<br />

haben nach Unternehmensangaben in den letzten Jahren<br />

vor allem von Investitionen privater Krankenhausbetreiber<br />

profitiert. Die Anzahl der privaten Einrichtungen<br />

hat sich in den zurückliegenden Jahren zwar<br />

kontinuierlich erhöht. Diese Entwicklung konnte den<br />

Rückgang der Aufträge für medizinisch-technische<br />

Großgeräte durch die öffentlichen Krankenhäuser allerdings<br />

nicht ausgleichen. Die Grunddaten der Abbildungen<br />

11 bis 15 sind der Fachserie 12 aus 2004 des Statistischen<br />

Bundesamtes entnommen. Rechtsgrundlage für die Erhebung ist die Krankenhausstatistik-Verordnung<br />

(KHStatV). Sie gilt in Verbindung mit dem Bundesstatistikgesetz (BStatG).<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

öffentliche Einrichtungen freigemeinnützige Einrichtungen private Einrichtungen<br />

Die Abbildung 11 zeigt die Entwicklung der Einrichtungen nach Trägerschaft. Danach verringerte sich<br />

die Zahl der Einrichtungen in den Jahren 1991 bis 2004 absolut von 2.411 auf 2.166 Krankenhäuser<br />

(Quelle: Statistisches Bundesamt). Während sich die Zahl der öffentlichen und freigemeinnützigen<br />

Einrichtungen von 1.110 auf 780 bzw. von 943 auf 831 reduzierte, verzeichnen die privaten Einrichtungen<br />

einen Zuwachs von 358 auf 555 im Jahr 2004.<br />

Abbildung 12: Rechtsformen der Einrichtung<br />

in öffentlicher Trägerschaft<br />

(Entwicklung in den Jahren 2002 bis 2004)<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

588<br />

231<br />

in privatrechtlicher Rechtsform in öffentlich-rechtlicher Rechtsform (nicht rechtsfähig)<br />

5 EINZELDARSTELLUNGEN FÜR AUSGEWÄHLTE ZVEI-FACHVERBÄNDE 5.2 MEDIZINTECHNIK<br />

551 493<br />

Abbildung 13: Krankenhäuser nach Trägerschaft<br />

(insgesamt: 2.166 Einrichtungen im Jahr 2004)<br />

831<br />

öffentliche<br />

Krankenhäuser<br />

245<br />

780<br />

freigemeinützige<br />

Krankenhäuser<br />

555<br />

private<br />

Krankenhäuser<br />

Abbildung 14: Medizinisch-technische Großgeräte<br />

in Krankenhäusern<br />

(Anzahl nach Trägerschaft der Einrichtung in 2004)<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

5.296<br />

Großgeräte<br />

Öffentliche<br />

Krankenhäuser<br />

739<br />

Großgeräte<br />

Private<br />

Krankenhäuser<br />

287<br />

1.527<br />

Großgeräte<br />

Freigemeinnützige<br />

Krankenhäuser<br />

Die Abbildung 12 zeigt die Rechtsformen der Einrichtungen in<br />

öffentlicher Trägerschaft in den Jahren 2002 bis 2004 an (Quelle:<br />

Statistisches Bundesamt). In den letzten Jahren sind vermehrt<br />

Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft in privater Rechtsform<br />

geführt worden. In der Regel wurden rechtlich unselbstständige Einrichtungen<br />

(Regiebetrieb, Eigenbetrieb, nicht rechtsfähige Anstalt)<br />

in die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

(GmbH) überführt. Die Zahl der Einrichtungen in rechtlich<br />

unselbstständiger Rechtsform in öffentlicher Trägerschaft hat sich in<br />

den Jahren 2002 bis 2004 um 94 auf 371 verringert. Davon wurde<br />

eine Einrichtung in eine rechtsfähige öffentliche Anstalt und 56 Einrichtungen<br />

wurden in eine privatrechtliche Rechtsform überführt.<br />

37 Einrichtungen sind mit anderen Krankenhäusern fusioniert, privatisiert<br />

oder aufgegeben worden (siehe Abbildung 13).<br />

Die dargestellten Zahlen machen deutlich, dass sich die deutsche<br />

Krankenhauslandschaft in einem Strukturwandel enormen Ausmaßes<br />

befindet. Jedoch ist diese Entwicklung nicht neu. Bereits zwischen<br />

1990 und 2001 ist im Akutkrankenhausbereich die Zahl der<br />

öffentlichen Betten um gut 28 % gesunken.<br />

Gleichzeitig stieg die Zahl der Betten in privater Trägerschaft bis<br />

zum Jahr 2001 um gut 78 %. Bei den aufgestellten Krankenhausbetten<br />

ist ein Rückgang um 10.568 auf 531.333 aufgestellte Betten<br />

zu verzeichnen. Seit 1990 sind somit 22,5 % der Bettenkapazität<br />

(154.643 Betten) abgebaut worden.<br />

Krankenhausfinanzierung<br />

Nach der dualistischen Finanzierung des deutschen Krankenhauswesens<br />

werden nur die laufenden Betriebskosten von den mit den<br />

Krankenkassen ausgehandelten Budgets (Pflegesätzen) getragen,<br />

wohingegen die Investitionsfinanzierung (für Anlagevermögen, insbesondere<br />

Gebäude und medizinisch-technische Geräte) dem Staat<br />

obliegt. Aufgrund der rein öffentlich-rechtlichen Vorgaben dürften<br />

hier theoretisch keine Probleme entstehen, da alle Plankrankenhäuser<br />

nach § 8 f KHG einen Anspruch auf die Finanzierung ihrer<br />

notwendigen Investitionen haben. Dieser Rechtsanspruch ist aber<br />

aufgrund der Finanzknappheit der Länder inhaltlich entleert.<br />

Verteilung der medizinisch-technischen Großgeräte<br />

Dass bei medizinisch-technischen Großgeräten 1 der deutlich größte<br />

Nachfrageanteil weiterhin auf Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft<br />

entfällt, verdeutlichen die nachfolgenden Daten, die nebenstehend<br />

als Grafik dargestellt sind (siehe Abbildung 14). Von den<br />

2.166 Krankenhäusern in Deutschland verfügt knapp die Hälfte der<br />

Häuser (1.050) über mindestens ein medizinisch-technisches Großgerät.<br />

Von den insgesamt 8.562 gezählten Großgeräten befinden<br />

sich 5.296 in Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft und 2.527<br />

Großgeräte in Krankenhäusern freigemeinnütziger Träger. Nur 739<br />

Großgeräte sind in privaten Krankenhäusern aufgestellt.<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!