Best-Practice-Studie - IHI Zittau
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38<br />
Finanzvolumen<br />
Projektstart<br />
Ziele / Aufgagen<br />
Partner<br />
Gremien<br />
Notwendige<br />
Entscheidungen<br />
Markt- /<br />
Umfeldanalyse<br />
Organisationsmodell<br />
Finanzierungsmodell<br />
Vertragsmodell<br />
Risiko-Verteilung<br />
Probleme /<br />
Hemmnisse<br />
Wesentliche<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Übertragbarkeit<br />
Schlussfolgerungen<br />
5 EINZELDARSTELLUNGEN FÜR AUSGEWÄHLTE ZVEI-FACHVERBÄNDE 5.1 WEHRTECHNIK<br />
Tabelle 5: <strong>Best</strong>-<strong>Practice</strong>-Beispiel für den Bereich Wehrtechnik<br />
Kooperationsmodell für den gemeinsamen Personaleinsatz<br />
zwischen Luftwaffe und wehrtechnischer Industrie in Erding (bei München)<br />
Ca. 40 Mio. Euro<br />
2006<br />
Integration militärischen Personals in Produktions- und Serviceprozesse der privaten wehrtechnischen<br />
Industrie und zugleich zivile Mit-Nutzung militärischer Infrastruktur (Kaserne / Fuhrpark)<br />
Vermittlung und kontinuierliche Aktualisierung des notwendigen technischen Know-hows für<br />
Kriseneinsätze<br />
Schrittweiser Abbau doppelt – miltärisch und zivil – aufgebauter technischer Infrastruktur-Einrichtungen<br />
(Reparatur, Wartung, Service, Beschaffung, Logistik / Fuhrpark, IT)<br />
Luftwaffe der Deutschen Bundeswehr<br />
MTU Aero Engines Holding AG<br />
Nach Entscheidung: Geschäftsführung MTU / Standortkommandant<br />
BMVg, Personalverwaltung der Bundeswehr / Luftwaffe, Standortkommando<br />
Interne Organisations- und Machbarkeitsstudie<br />
Umfassende personalrechtliche (Vor-)Prüfung<br />
Langfristiges Modell für Personalbeistellung / -bereitstellung<br />
Analog der Personalüberlassung durch Personal-Service-Agenturen in der Privatwirtschaft<br />
Laufzeit: 15 Jahre<br />
Personalbeistellungsvertrag<br />
Nutzungs- / Wartungs- / Serviceverträge für militärische Infrastruktur<br />
Ausgewogene Risikoteilung (kein „Remanenzrisiko“, da Personalbeistellung grundsätzlich zeitlich befristet)<br />
Spezifische Interessen der Personalvertretungen der beteiligten Standorte<br />
Unterschiedliche Gehalts- und Versorgungsmodelle im privaten und<br />
öffentlichen Sektor (z. B. verpflichtende Zusatz-Rentenversorgung im öffentlichen Dienst)<br />
Flexible Handhabung der personalpolitischen Instrumente des öffentlichen Dienstes für Beistellung<br />
von Beschäftigten der Luftwaffe; Soldaten / Offiziere sind weiterhin öffentliche Bedienstete<br />
(sozialer Besitzstand bleibt gewahrt)<br />
Fachliche Anleitung durch MTU-Führungskräfte Individuelle Personaleinsatzplanung<br />
Praktikabler Projektzuschnitt (kritische Masse erreicht, keine Überkomplexität / Überdimensioniertheit wie<br />
z. B. beim Bundeswehr-IT-Projekt „Herkules“)<br />
Bedingt gegeben, da die flexible Handhabung der personalpolitischen Instrumente aufgrund des Status<br />
als Pilotprojekt möglich war<br />
Das Kooperationsmodell ist kein reines Finanzierungsmodell: Es eröffnet sowohl für die Bundeswehr als<br />
auch für die wehrtechnische Industrie neue Möglichkeiten der Personalgewinnung / -entwicklung<br />
Realisierte Projektbeispiele<br />
Wehrtechnk<br />
Kooperationsmodelle (Inland)<br />
Kooperationsmodelle (Ausland)<br />
Weitergehende Outsourcing-<br />
Modelle (Ausland)<br />
5 EINZELDARSTELLUNGEN FÜR AUSGEWÄHLTE ZVEI-FACHVERBÄNDE 5.1 WEHRTECHNIK<br />
Die Ausbildung der Besatzungen wird ebenfalls von einem privaten Partner, der Helicopter Flight Training<br />
Services GmbH (HFTS), durchgeführt. Ende des Jahres 2004 hat das Bundesamt für Wehrtechnik und<br />
Beschaffung einen Vertrag mit der HTFS unterzeichnet, in welchem die Ausbildung für die Besatzungen<br />
geregelt ist. Kurz zuvor hatte der deutsche Bundestag das Vorhaben beschlossen. Dass auch jenseits von<br />
Pilotprojekten weitere Anwendungsfelder (vor allem IT, Beschaffung und Logistik) für ÖPP im Bereich der<br />
Wehrtechnik bestehen, belegen Erfahrungen von ZVEI-Mitgliedsunternehmen im Ausland (siehe Tabelle 6).<br />
Tabelle 6: Ausgewählte (inter-)nationale ÖPP-Beispiele für den Bereich Wehrtechnik<br />
Ansprechpartner<br />
RA Peter Vondung<br />
ZVEI Fachverbandsgeschäftsführer<br />
Wehrtechnik<br />
Ulrich Ostermair<br />
Leiter Programme und<br />
Kooperationsmodelle<br />
MTU Aero Engines GmbH in München<br />
Mit Beteiligung von für ZVEI<br />
relevanten Branchen<br />
Anschaffung von Simulatorsystemen für<br />
Transporthubschrauber-Projekt NH-90<br />
Planungen für Kooperationsmodelle nach<br />
deutschem Vorbild mit der Luftwaffe<br />
(Österreich, Schweiz)<br />
Outsourcing des kompletten IT-Betriebes der<br />
US-Marine<br />
Outsourcing des kompletten IT-Betriebes der<br />
UK-Marine<br />
5.1.5 Fazit und Handlungsempfehlungen<br />
Engagement von<br />
ZVEI-Mitgliedsunternehmen<br />
Anschaffung von Simulatorsystemen für<br />
Transporthubschrauber-Projekt NH-90<br />
Kooperationsmodelle für einzelne Standorte der<br />
Luftwaffe (z. B. Erding bei München)<br />
Planungen für Kooperationsmodelle nach<br />
deutschem Vorbild mit der Luftwaffe<br />
(Österreich, Schweiz)<br />
Outsourcing des kompletten IT-Betriebes der<br />
US-Marine<br />
Outsourcing des kompletten IT-Betriebes der<br />
UK-Marine<br />
Die Rahmenbedingungen für (Teil-)Privatisierungen sind für die im Fachverband vertretenen Unternehmen<br />
derzeit als bedingt positiv einzuschätzen. Dennoch sind erfolgreiche Öffentlich-Private Partnerschaften<br />
bei der Bereitstellung und Unterhaltung technischer Systeme oder (Ausbildungs-) Dienstleistungen<br />
für den wehrtechnischen Bereich realisierbar. Im Rahmen einer Umsetzung öffentlich-privater Kooperationsmodelle<br />
zwischen der Bundeswehr und privaten Dienstleistern sind verschiedene Erfolgsfaktoren<br />
identifiziert worden. Zum einen ist die flexible Handhabung der personalpolitischen Instrumente des<br />
öffentlichen Dienstes für die Beistellung von Beschäftigten der Bundeswehr durch den öffentlichen<br />
Partner relevant. Zum anderen spielt ein praktikabler Projektzuschnitt bei ausreichendem Investitionsvolumen<br />
(„kritische Masse“) eine wichtige Rolle. Dieser ist erforderlich, um für den privaten<br />
Partner betriebswirtschaftliche Rentabilität zu ermöglichen.<br />
Im Rahmen von haushalts- sowie personalrechtlichen Experimentierklauseln existieren in Pilotprojekten<br />
bereits heute die notwendigen Rahmenbedingungen, um ÖPP auf der Basis langfristiger vertraglicher<br />
Vereinbarungen zu realisieren. Als wichtigste Forderungen für die Erleichterung längerfristiger öffentlichprivater<br />
Zusammenarbeit jenseits von Experimentierklauseln lassen sich anführen:<br />
• Lockerung starrer Budgetgrenzen im Haushaltsrecht,<br />
• Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für kreditähnliche Geschäfte,<br />
• Flexible Handhabung der Regelungen für die Beistellung von Bundeswehrbediensteten auf Zeit.<br />
Um die mittelständische Industrie bei der Beschaffung für die Bundeswehr intensiver einzubinden, sollte<br />
das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung bei Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
• verstärkt Bietergemeinschaften aus kleinen und großen Unternehmen berücksichtigen und<br />
• die Haftungshöchstgrenzen in einer Form gestalten, dass deren Beteiligung an Ausschreibungen<br />
möglich wird.<br />
Grundsätzlich spielt gerade auch für mittelständische Unternehmen eine klare Formulierung der Leistungsspezifikation<br />
durch die öffentliche Hand im Rahmen der Ausschreibung eine wichtige Rolle. Mit der<br />
privatrechtlichen Eigengesellschaft G.E.B.B verfügt die Bundeswehr bereits heute über eine geeignete<br />
Plattform zur Intensivierung Öffentlich-Privater Partnerschaften. Die zukünftige Nutzung dieser Plattform<br />
sollte möglichst kurzfristig umgesetzt werden.<br />
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