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Annual 2003|2004 ifb AG

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<strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong>


Meilensteine der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

1989<br />

Gründung des "<strong>ifb</strong> – Institut für betriebswirtschaftliche<br />

Beratung der Kreditwirtschaft,<br />

Horst Will & Partner"<br />

1990<br />

Startschuss der eigenen Softwareentwicklung<br />

mit dem Produkt "Zinsmanagement"<br />

1995<br />

Beginn der Partnerschaft mit der SAP <strong>AG</strong><br />

1998<br />

Integration der Softwareprodukte<br />

ZIRIS, ZIABRIS, MARGE und CBS in<br />

das Gesamtsystem <strong>ifb</strong>-OKULAR ®<br />

2001<br />

Umwandlung in die "<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>" mit dem<br />

Unternehmensgründer Horst Will als<br />

Vorsitzendem des Aufsichtsrates,<br />

Dr. Walter Herzog und Claus Stegmann<br />

als Mitglieder des Vorstandes sowie<br />

Steffen Hortmann und Klaus Wiegand<br />

als Mitglieder der Geschäftsleitung<br />

2001<br />

Erweiterung um das Angebot von<br />

Beratungsleistungen und Softwarelösungen<br />

für Versicherungen<br />

2001<br />

Entscheidung der Arbeitsgemeinschaft<br />

Genossenschaftlicher Rechenzentralen<br />

(<strong>AG</strong>R) zur bundesweiten Einführung von<br />

<strong>ifb</strong>-OKULAR ® im Rahmen der<br />

IT-Umsetzung von VR-Control<br />

2002<br />

Aufnahme von Thomas Reichert als<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

2002<br />

Gründung der Tochtergesellschaft<br />

CORIS GmbH mit dem Angebot von<br />

Beratungsleistungen und Softwarelösungen<br />

zum unternehmensweiten<br />

Risikomanagement für Corporates<br />

2003<br />

Gründung der Tochtergesellschaft<br />

<strong>ifb</strong> Strategie GmbH mit dem Angebot<br />

der strategischen Beratung bei der<br />

Unternehmens-, IT-, Personal-,<br />

Organisations-, Produkt- und<br />

Marktentwicklung<br />

2004<br />

Integration der Software- und<br />

Beratungsleistungen der CORIS GmbH<br />

in die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

2004<br />

Erweiterung der Geschäftstätigkeit<br />

um das Angebot des Prüfungsnahen<br />

Consultings zu IAS/IFRS<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates


<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

6<br />

8<br />

10<br />

Vorwort des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Horst Will<br />

Brief an die<br />

Geschäftspartner<br />

Dr. Walter Herzog, Claus Stegmann,<br />

Steffen Hortmann, Thomas Reichert,<br />

Klaus Wiegand<br />

Basel II und Solvency II –<br />

„Regulatory Burden“<br />

oder Wege zur<br />

integrierten Steuerung<br />

Prof. Dr. Heinrich R. Schradin, Gerhard Stahl,<br />

Dr. Walter Herzog, Claus Stegmann<br />

Banking<br />

15<br />

18<br />

21<br />

24<br />

27<br />

31<br />

35<br />

38<br />

40<br />

Consulting<br />

Passive und aktive Wettbewerbsfähigkeit –<br />

prozyklisches Handeln reicht nicht aus<br />

Thomas Centner, Rüdiger Miele,<br />

Bernd Wagemanns<br />

Steuerungskonzeption für eine<br />

Banken-Holding am Beispiel<br />

der VR-Immobilien <strong>AG</strong><br />

Dr. Walter Herzog, Rüdiger Miele<br />

Basel II: Herausforderung für die Rechenzentralen<br />

- gemeinsame Meldewesen-<br />

Entwicklung von GAD eG und <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Peter Wessling<br />

Das Zusammenspiel von Controlling,<br />

Rechnungswesen und Meldewesen<br />

neu definieren<br />

Dr. Walter Herzog, Christian Moser<br />

Software<br />

Zwischen Aufsichtsrecht und betriebswirtschaftlichen<br />

Anforderungen - für eine<br />

effiziente Kreditrisiko-Steuerung reichen<br />

die Basel II-Kriterien nicht aus<br />

Lars Holzgraefe<br />

Technische Umsetzung einer integrierten<br />

Gesamtbanksteuerung<br />

Dr. Michael Wottawa<br />

SAP Services<br />

Weichenstellung für Basel II – wichtige<br />

Bausteine für eine zukunftsgerichtete<br />

Kreditrisiko-Plattform<br />

Dr. Kai-Oliver Klauck, Volker Liermann<br />

Integriertes Reporting – Basel II-Offenlegung<br />

und IAS Notes schlank gestalten<br />

Volker Liermann, Dr. Wolfgang Nett,<br />

Markus Neufert<br />

Hedge Accounting im Rahmen der IAS/IFRS-<br />

Einführung – die Nachfrage nach<br />

Beratung und IT-Lösungen ist stark<br />

Thomas Reichert<br />

<strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong> <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Insurance<br />

Corporates<br />

43<br />

47<br />

Insurance<br />

Neue Aufgaben der Versicherungstechnik<br />

durch IAS/IFRS und Solvency II<br />

Lutz Bittermann, Angelika Lutz<br />

Corporates<br />

Risikomanagement<br />

liefert qualifizierte Aussagen für ein<br />

Basel II-Rating<br />

Christian Angerer, Frank Stolle<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

50<br />

52<br />

54<br />

55<br />

Inhalt<br />

Ereignisse <strong>2003|2004</strong><br />

Ausgewählte Projekte<br />

der <strong>ifb</strong>-Gruppe<br />

_Banking<br />

_Insurance<br />

_Corporates<br />

Impressum<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in Zahlen


Horst Will<br />

Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> blickt erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Sie<br />

hat ihre Strategie der nachhaltigen Expansion fortgesetzt und die gesteckten<br />

quantitativen und qualitativen Unternehmensziele nicht nur<br />

erreicht sondern übertroffen. Bei weiterhin guter Rentabilität stieg der<br />

Unternehmensumsatz im Jahr 2003 um ca. 30% auf 25,7 Mio. Euro. Dass<br />

diese Ergebnisse in einem schwierigen Marktumfeld erzielt werden<br />

konnten, unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. An<br />

dem positiven Ergebnis waren die Geschäftsbereiche Consulting, Software<br />

und SAP Services gleichermaßen beteiligt. Im Hinblick auf<br />

Kundenorientierung, Mitarbeiterentwicklung und Innovationsleistung<br />

konnte die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ihre Position weiter ausbauen.<br />

Alle Wirtschaftsbereiche sind mit steigenden Anforderungen an Effizienz,<br />

Transparenz und Risikosteuerung konfrontiert. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> orientiert<br />

ihr Leistungsspektrum als Beratungs- und Softwareunternehmen an<br />

dieser Bedarfsentwicklung. Die 2003 gegründete <strong>ifb</strong> Strategie GmbH begleitet<br />

Transformationen, Reorganisationen und die strategische Entwicklung<br />

von IT-Landschaften. Das neue Geschäftsfeld Prüfungsnahes<br />

Consulting unterstützt Banken, Versicherungen und Unternehmen aller<br />

Wirtschaftsbereiche bei der Umstellung auf IAS/IFRS. Darüber hinaus<br />

wurden das Operational Risk Management für Finanzdienstleister und<br />

das unternehmensweite Risiko- und Chancenmanagement für Industrie,<br />

Handel und Dienstleistungsunternehmen als Geschäftsfelder des Tochterunternehmens<br />

CORIS vollständig in die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> integriert.<br />

Die Zahl der Beschäftigten wuchs im Geschäftsjahr 2003 von 143 auf 167.<br />

Die außerordentlich geringe Fluktuation dokumentiert eine starke<br />

Identifikation der Mitarbeiter mit der Kultur des Unternehmens. Es ist die<br />

Philosophie der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>, überdurchschnittlich vielen Hochschulabsolventen<br />

einen Berufseinstieg zu ermöglichen. Dazu werden intensive unternehmensinterne<br />

Ausbildungen und ein hohes Maß an Eigenverantwor-<br />

6 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

tung eng miteinander verknüpft. Auf dieser Grundlage entfalten sich die<br />

Offenheit, Flexibilität und außergewöhnliche kreative Leistungsfähigkeit,<br />

die dem wissensgetriebenen Unternehmen <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> den entscheidenden<br />

Vorsprung sichern und zugleich Garanten optimaler Kundenorientierung<br />

sind.<br />

Der Entwicklung der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> entsprechend wurde der Aufsichtsrat mit<br />

Wirkung zum 1. Januar 2005 auf sechs Mitglieder erweitert. Für diese<br />

Aufgabe, die bisher von Herrn Dr. Norbert Emmerich, Mitglied des Vorstands<br />

der WestLB, Herrn Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Will und mir wahrgenommen<br />

wurde, konnten wir Herrn Uwe Fröhlich, Mitglied des Vorstands<br />

der Berliner Volksbank, Herrn Fred Irvin, COO der Citigroup Global<br />

Markets Deutschland, und Herrn Dr. Immo Querner, CFO der Gerling<br />

Versicherungsgruppe, gewinnen.<br />

Ich bin mir sicher, dass die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> die erreichten Ergebnisse nicht als<br />

Ruhekissen, sondern als solides Fundament für den weiteren Ausbau<br />

ihrer Aktivitäten nutzen wird.<br />

Horst Will<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

7


Klaus Wiegand_Claus Stegmann_Dr. Walter Herzog_Steffen Hortmann_Thomas Reichert<br />

Liebe Geschäftspartner,<br />

in einer Folge der Sesamstraße stellen Kermit und Grobi die Was-passiertdann-Maschine<br />

vor - ein kompliziertes Gebilde aus Eimern, Schläuchen,<br />

Bällen, Tellern und Bindfäden. Die beiden sehen, dass die Maschine eine<br />

Kette einander auslösender Ereignisse vorsieht und sie diskutieren, was<br />

wohl passieren wird. Dann setzen sie die Maschine in Gang – und alles<br />

läuft genau so ab wie vorhergesagt.<br />

Integrierte Systeme sind faszinierend. Diese Faszination, so glauben wir,<br />

gehört zu den wichtigsten Gemeinsamkeiten der Menschen, die in der<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> zusammenarbeiten. Uns motiviert der Ehrgeiz, für Sie Lösungen<br />

zu schaffen, die genau so laufen wie geplant. Im Risikomanagement, in<br />

der Vertriebssteuerung, im Rechnungswesen, im Meldewesen, in der Gesamtunternehmenssteuerung.<br />

Der Unterschied zwischen unseren Systemen und der Was-passiert-dann-<br />

Maschine liegt in der Vielschichtigkeit: Die Projekte, die wir für Sie durchführen,<br />

verlangen differenziertes Branchen-Know-how und Expertenwissen.<br />

Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> hat heute über 200 Mitarbeiter mit einem weit gespannten<br />

fachlichen Background, die täglich vor der Aufgabe stehen,<br />

alle Parameter einer Lösung korrekt zu definieren und ihre Komponenten<br />

richtig zu verbinden. Erfolgskritisch für jedes Steuerungssystem ist<br />

aber auch die Verständlichkeit. Kermit und Grobi sprechen mit der immer<br />

wiederkehrenden Frage „Und was passiert dann?“ jeden Vorgang in<br />

ihrer Maschine durch. Auch für uns ist ein Projekt nur dann erfolgreich,<br />

wenn unsere Lösung für Sie transparent ist, und wir verwenden größte<br />

Sorgfalt darauf, dieses Ziel zu erreichen.<br />

Die Entwicklung der Märkte hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie<br />

streng die Kriterien für gute Steuerungssysteme sein müssen. Die Globalisierung<br />

macht die Wechselbeziehungen zwischen Banken, Versicherungen<br />

und Corporates komplexer. Neue Anforderungen stellen neben<br />

Basel II auch Solvency II und die Einführung der IAS/IFRS. Marktentwicklung<br />

und Aufsichtsrecht verlangen in Zukunft ein neues Zusammenwirken<br />

der einzelnen Bereiche der Unternehmenssteuerung.<br />

Wir haben die Arbeitsfelder der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> unter diesen Aspekten gezielt erweitert.<br />

Ein Beispiel dafür ist das neue Geschäftsfeld Prüfungsnahes<br />

Consulting. Waren wir als IT-Entwicklungs- und Beratungspartner in<br />

erster Linie für Banken tätig, so nutzen heute auch Versicherungs- und<br />

Industrieunternehmen unsere Kompetenzen im Ergebnis- und Risikomanagement.<br />

Der <strong>ifb</strong>-<strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong> gibt Ihnen einen Einblick in die Arbeit unserer<br />

Geschäftsbereiche und in aktuelle Projekte. Wir möchten aber auch die<br />

partnerschaftliche, von Teamgeist und Respekt geprägte Kooperation<br />

mit den Mitarbeitern unserer Kunden dokumentieren, die uns hilft,<br />

Fachwissen auf jeder Unternehmensebene dort zu verankern, wo es gebraucht<br />

wird.<br />

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf neue Projekte<br />

mit Ihnen in der Zukunft.<br />

Dr. Walter Herzog Claus Stegmann<br />

Vorstand_<br />

Steffen Hortmann<br />

Geschäftsleitung_<br />

Thomas Reichert Klaus Wiegand<br />

8 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong> <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

9<br />

Brief an die Geschäftspartner_Juni 2004


Gerhard Stahl, BAFin,<br />

zuständig für die Prüfung und<br />

für Grundsatzfragen zur Stochastik<br />

interner Risikomodelle<br />

Basel II und Solvency II –<br />

„Regulatory Burden“ oder Wege<br />

zur integrierten Steuerung<br />

Stegmann Basel II ist seit langem<br />

bekannt, dennoch sind die Vorbereitungen<br />

auf die neuen Regelungen<br />

noch nicht so weit gediehen. Angesichts<br />

weiterer dringender Themen<br />

wie z. B. IAS ist das vielleicht verständlich,<br />

aber in den Instituten wird<br />

es schwierig, die Anforderungen bis<br />

2006 umzusetzen. Auch bei IAS ist<br />

kurzfristig sehr viel Druck in die Projekte<br />

gelegt worden und im Versicherungsbereich<br />

scheint sich mit<br />

Solvency II das Gleiche noch einmal<br />

abzuspielen.<br />

Stahl Als 1997 die Internen Modelle<br />

im Marktpreisrisiko eingeführt<br />

wurden, war auch das sehr ambitioniert.<br />

Die Kreditinstitute kamen mit<br />

ersten Lösungen, die Aufsicht hat<br />

deren Verbesserung begleitet und das<br />

war für beide Seiten ein sinnvoller<br />

Prozess. Keiner erwartet, dass Rom<br />

an einem Tag erbaut wird.<br />

Aktuell führt die BAFin mit der<br />

Bundesbank erste Vorbegutachtungen<br />

von Rating-Verfahren durch. Wir<br />

wollen frühzeitig mit den Instituten in<br />

Kontakt treten, um einen kontinuierlichen<br />

Einführungsprozess zu ermöglichen,<br />

von dem beide Seiten profitieren.<br />

Generell erwarte ich, dass in der<br />

gesamten Finanzbranche sehr ähnliche<br />

Modelle für sehr ähnliche Risiken<br />

angewandt werden, wenn man ein<br />

Stück weit vorausblickt.<br />

Schradin Banken, Versicherungen<br />

und Fondsgesellschaften müssen mit<br />

der Risikosteuerung unter betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten umgehen.<br />

Wenn wir über Aufsichtsfragen diskutieren,<br />

sind wir immer in einem<br />

Spannungsfeld: Einerseits risikoadäquate<br />

Differenzierung, andererseits<br />

Relevanz für die gesamte Branche mit<br />

vielen Unternehmen sehr unterschiedlicher<br />

Leistungsfähigkeit. Hier<br />

muss die Aufsicht wettbewerbsneutral<br />

agieren.<br />

Stahl Das liegt uns schon am Herzen.<br />

Wir werden für die kleinen Institute<br />

einfache Standardverfahren anbieten<br />

und für große Player gelten die<br />

komplizierteren Modelle. Die deutsche<br />

Position war bisher so, dass alle<br />

Institute eine Wahlmöglichkeit haben<br />

sollten. Und die Erfahrung ist, dass<br />

teils sehr kleine Institute Interne<br />

Modelle verwenden, aber noch längst<br />

nicht alle Großen.<br />

Schradin Ist es kein Widerspruch,<br />

wenn Sie, bei gebotener Wettbewerbsneutralität,<br />

die Wahlmöglichkeit<br />

zwischen Standardverfahren und<br />

Internen Modellen anbieten? Wenn<br />

ein Unternehmen, groß oder klein,<br />

die Voraussetzungen hat, zu wählen,<br />

wählt es natürlich das Modell, dass<br />

ihm durch günstigeren Kapitalbedarf<br />

und geringere Kapitalkosten Wettbewerbsvorteile<br />

bietet.<br />

Stahl Die Frage „Standardverfahren<br />

und Interne Modelle, ist das ein<br />

Widerspruch?“ löst sich auf durch die<br />

Synergieeffekte, die Banken generieren,<br />

wenn sie fortgeschrittene aufsichtliche<br />

Verfahren verwenden, die<br />

sie ohnehin in der internen Steuerung<br />

einsetzen. Wir mischen uns als Aufsicht<br />

nicht in die Geschäfte der Branchen<br />

ein.<br />

Schradin Der Informationsanspruch<br />

der Aufsicht, der in den neueren Entwicklungen<br />

ab Solvency I diskutiert<br />

wird, lässt mich da zweifeln. In der<br />

Vergangenheit wurde zum Jahresabschlusszeitpunkt<br />

eine Finanzausstat-<br />

10 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

tung nachgewiesen. Mit der Early Intervention<br />

muss der Nachweis der<br />

angemessenen Kapitalausstattung in<br />

Zukunft im Zweifel täglich erfolgen.<br />

Nun liegt es im Wesen besonders des<br />

Versicherungsgeschäfts, die zeitlichen<br />

Schwankungen auszugleichen. An<br />

welchen Maßstäben orientiert die<br />

Aufsicht ihre Reaktion, wenn sie so<br />

frühzeitig und täglich Informationen<br />

erhält?<br />

Stahl In der Vergangenheit mussten<br />

wir in Krisensituationen aber oft relativ<br />

lange warten, bis einzelne Häuser<br />

sagen konnten, wo sie standen. Wir<br />

möchten, dass die Institute die Informationsbasis<br />

haben, um zeitnah ihre<br />

Position darzustellen. Das ist die Idee.<br />

Stegmann Dabei richtet sich der<br />

Blick in erster Linie auf die Kreditinstitute.<br />

Im Versicherungsgeschäft sehen<br />

die Risiken anders aus. Mit der Marktwertorientierung,<br />

die sowohl vom<br />

Aufsichtsrecht als auch von IAS getrieben<br />

ist, könnte der Versicherungswirtschaft<br />

etwas übergestülpt<br />

werden, dass der Risikoart letztlich<br />

nicht gerecht wird.<br />

Schradin IAS ist ein investororientiertes<br />

Informationssystem. Investoren<br />

haben durchaus ein börsentägliches<br />

Interesse. Aber die Finanzaufsicht hat<br />

andere Aufgaben. Natürlich sind im<br />

Lebens- und Rentenversicherungsgeschäft<br />

börsentägliche Schwankungen<br />

problematisch. Andererseits: Nur was<br />

der Markt bezahlt, ist der Wert. Für<br />

Zwecke der Aufsicht sollte man aber<br />

schon darüber nachdenken, ob ein<br />

ökonomisches im Sinne eines marktwertorientierten<br />

Solvenzkapitals wirklich<br />

das ist, was zur Risikounterlegung<br />

im Sinne des Schutzes der Versicher-<br />

Ein Gespräch zwischen Wissenschaft, Finanzaufsicht und Umsetzungspraxis –<br />

mit durchaus kontroversen Standpunkten<br />

teninteressen geeignet ist.<br />

Stahl Die Rechnungslegungsvorschriften<br />

sind eine Folge globaler<br />

Strategien, denen man sich schlecht<br />

entziehen kann. Mit allen Vor- und<br />

Nachteilen.<br />

Herzog Grundsätzlich gilt aber für<br />

Banken und Versicherungen: In dem<br />

Spannungsfeld zwischen Steuerung<br />

und Reporting auf der internen Seite<br />

und Rechnungslegung und Aufsichtsrecht<br />

auf der externen Seite ist eine<br />

Harmonisierung notwendig.<br />

Stegmann Schon aus Effizienzgründen<br />

müssen die komplexen IT-Landschaften<br />

in einheitliche Systeme überführt<br />

werden. In der Praxis macht<br />

man für die Bilanzstatistik, die Offenlegung<br />

nach Basel II und die IAS Notes<br />

dreimal nahezu das Gleiche.<br />

Stahl In der Tat haben wir Töchter<br />

ausländischer Kreditinstitute, die nach<br />

drei Rechnungslegungsvorschriften<br />

arbeiten, die sie jeden Monat erstellen.<br />

Dazu kommt der Erklärungsbedarf,<br />

wenn dabei unterschiedliche Ergebnisse<br />

entstehen. Es macht also<br />

Sinn, sich auf ein System zu einigen.<br />

Schradin Es geht aber auch um die<br />

Harmonisierung der Informationssysteme.<br />

Sie sollten die verschiedenen<br />

in einem Markt nachgefragten Produkte<br />

im Sinne von Risiko, interner<br />

Steuerung und Ertrag abbilden können.<br />

Ich habe aber den Eindruck, die<br />

internationale Entwicklung präferiert<br />

bestimmte Abbildungssysteme und<br />

wir konzipieren Produkte so, dass sie<br />

in diesen Systemen erfolgreich sein<br />

können. Das Aufsichtsrecht drängt<br />

uns in eine bestimmte Richtung, deshalb<br />

werden andere potenziell erfolgreiche<br />

Produkte nicht mehr angebo-<br />

11<br />

Claus Stegmann,<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>


Dr. Walter Herzog,<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

ten. Abbildungssysteme sollten keine<br />

gestalterische Funktion haben.<br />

Stahl Das ist auch nicht intendiert.<br />

In den Basel II-Verhandlungen versucht<br />

jedes Land, seine Partikularinteressen<br />

so gut wie möglich durchzusetzen.<br />

Das tut die BAFin auch für die<br />

deutsche Finanzwirtschaft. Wir wollen<br />

den „Regulatory Burden“ möglichst<br />

gering halten. Man versucht, die<br />

von den Kreditinstituten ohnehin verwendeten<br />

Praktiken auch für aufsichtliche<br />

Zwecke zu nutzen.<br />

Stegmann Ich denke, es kann in<br />

der Praxis nur so sein, dass die BAFin<br />

die einfachen Standardverfahren vorschreibt<br />

oder vorschlägt und dann die<br />

höherwertigen Verfahren zur Wahl<br />

stellt, um die Branche in die Richtung<br />

zu lenken, wo sie auch ökonomisch<br />

eigentlich hin müsste. Und nach allem,<br />

was wir im Versicherungsbereich<br />

gesehen haben, kann man im Hinblick<br />

auf Solvency II und IAS sagen,<br />

dass es durchaus auch dort Potenziale<br />

gibt, die internen Steuerungsverfahren<br />

zu verbessern.<br />

Schradin Das Hauptproblem ist die<br />

Ausgestaltung. Auch wenn das in der<br />

Versicherungswirtschaft erst 2009/<br />

2010 richtig zum Tragen kommt,<br />

muss die Arbeit heute beginnen,<br />

zumal es keine Frage der Modelle,<br />

sondern der Daten ist. Die Datenverfügbarkeit<br />

bei den Banken ist im<br />

Konsumenten- und Kleingewerbe-<br />

Kreditbereich unbefriedigend. Und<br />

genauso stellt selbst für viele große<br />

Versicherer die Schadenhistorie auf<br />

Anfall/Jahrbasis als Grundlage zur Einschätzung<br />

des Risikos ein Riesenproblem<br />

dar.<br />

Stahl Aber dort wird die Schlacht<br />

gewonnen. Die Bedenken, die Sie ins<br />

Feld führen, konnte man ja auch bei<br />

der Einführung der Internen Marktpreisrisiko-Modelle<br />

formulieren. Aber<br />

dort war die Zusammenarbeit für<br />

beide Seiten vorteilhaft. Sowohl die<br />

Kreditinstitute als auch die Aufsicht<br />

sind damit zufrieden. Immer mehr<br />

Institute arbeiten mit Internen Modellen<br />

und keines will zu den Standardverfahren<br />

zurückkehren. Aus dieser<br />

Erfahrung erwarte ich auch bei<br />

Versicherern und Fondsgesellschaften<br />

eine positive Entwicklung.<br />

Schradin Solange betriebswirtschaftlich<br />

positive Entwicklungen angestoßen<br />

werden, würde man sagen,<br />

die Aufsicht hat das gefördert, prima.<br />

Aber ich bin schon skeptisch, wenn<br />

man jenseits von Marktpreisrisiken<br />

auf die Ebene versicherungstechnischer<br />

Risiken geht. Meine Methodengläubigkeit<br />

in diesem Bereich ist<br />

beschränkt.<br />

Stegmann Wir haben im Bankenbereich<br />

die Erfahrung gemacht, dass<br />

nicht entscheidend ist, ob System A<br />

oder B im Einsatz ist. Geprüft werden<br />

die Prozesse und ich traue der BAFin<br />

durchaus zu, im Versicherungsbereich<br />

eine ähnlich qualitative Prüfung<br />

durchzuführen und auch zu lernen.<br />

Stahl Basel II zeigt auch, dass man<br />

doch bereit ist, eine gewisse Variabilität<br />

in den Methoden zuzulassen.<br />

Der eigentliche Gewinn ist, dass die<br />

Risikokennziffern, gleich mit welchem<br />

Verfahren man sie ausrechnet, in<br />

einem fixierten Prozess analysiert werden.<br />

Schradin Gegenwärtig wird die Diskussion<br />

von Experten dominiert, die<br />

Frage der Praktikabilität steht da nicht<br />

im Vordergrund.<br />

Stahl Es kann nicht sein, dass die<br />

Glaubwürdigkeit eines Verfahrens<br />

darin liegt, dass es nur wenige verstehen.<br />

Im Gegenteil: Je mehr Leute das<br />

Verfahren in all seinen Vor- und Nachteilen<br />

durchschauen, desto besser ist<br />

es. Es gibt eine Tendenz, wissenschaftlich<br />

aktuelle Verfahren zu<br />

schnell in die Breite zu treiben, aber<br />

12 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

das Amt hat genug Erfahrung, um<br />

festzustellen, was für die Praxis wichtig<br />

ist und was nicht. Allerdings wäre<br />

es schön, wenn man in Solvency II<br />

zu mehr Einfachheit zurückfinden<br />

könnte.<br />

Schradin Ich wende mich gar nicht<br />

gegen die Verfahren, wenn sie Daten<br />

für die eigene Steuerung oder Produktentwicklung<br />

verfügbar machen<br />

sollen, sondern gegen die Verfahren<br />

für Zwecke der Aufsicht. Die Aufsicht<br />

muss diese Entwicklungen auf einem<br />

anderen Niveau mit einer entsprechenden<br />

Zielrichtung begleiten.<br />

Stahl Nochmals: Diese komplexen<br />

Verfahren werden nicht von der Aufsicht<br />

propagiert, sondern von führenden<br />

Instituten. Beim Marktpreisrisiko<br />

war es JPMorgan. Die Aufsicht musste<br />

diesen Quantensprung adaptieren.<br />

Und ähnlich ist es hier. Die Entwicklung<br />

ist getrieben von modernen<br />

Finanzinstrumenten, insbesondere im<br />

Investmentbanking, die mathematisch<br />

schwierig sind und für deren Bewertung<br />

man anspruchsvollere Verfahren<br />

braucht.<br />

Schradin Die aus meiner Sicht spannende<br />

Aufgabe liegt im Schaffen einer<br />

Plattform, die einen Austausch<br />

erst möglich macht. Das mag durch<br />

die BAFin vorangetrieben werden,<br />

aber der eigentliche Grund müsste<br />

effizienter Ressourceneinsatz sein. Die<br />

ganze Wertschöpfungstiefe im Versicherungsbereich<br />

steht meiner Ansicht<br />

nach zur Disposition. Informationsund<br />

Steuerungssysteme müssen dies<br />

abbilden können.<br />

Stegmann Was wir bei SAP im<br />

Bankenbereich sehen, ist da meines<br />

Erachtens zukunftsweisend. Im Bank<br />

Analyzer haben wir ein glasklares<br />

Datenmodell. Es gibt einen zweiten<br />

Layer, wo die Methoden liegen und es<br />

gibt einen dritten Layer, wo ich die<br />

Kennzahlen absolut flexibel in ein<br />

Standardreporting überführe. Wir<br />

haben auch Vorschläge gemacht, wie<br />

man das im Versicherungsbereich einsetzen<br />

kann. Es erfordert aber sehr<br />

viel Zeit und IT-strategische Vision, die<br />

Häuser darauf auszurichten.<br />

Stahl Wenn man plötzlich identifizieren<br />

kann, wo Gewinne gemacht<br />

werden, wo Geld verloren wird und<br />

welche Kosten an den einzelnen Abteilungen<br />

hängen, wird das nicht<br />

jedem gefallen. Wo bisher immer alles<br />

gut ging, gibt es tausend Argumente,<br />

warum es weiterlaufen soll wie gehabt.<br />

Institute, die mal in Schwierigkeiten<br />

waren und ihre Lektion gelernt<br />

haben, verfügen heute in der Regel<br />

über sehr effektive Informationssysteme.<br />

Schradin Wenn man über Aufsicht<br />

und Software spricht, ist mein Plädoyer,<br />

den Entscheidungsträger nicht<br />

zu ersetzen, sondern ihn zu informieren,<br />

damit er Entscheidungsmöglichkeiten<br />

hat.<br />

Herzog Ich glaube, in diesem Punkt<br />

besteht Einigkeit. Auch in Zukunft<br />

werden die Entscheidungen nicht<br />

durch Maschinen getroffen werden,<br />

die Menschen werden aber früher mit<br />

besseren Risikoinformationen versorgt.<br />

Somit ist ein frühzeitiges Eingreifen<br />

bei sich abzeichnenden Problemen<br />

möglich.<br />

Stegmann Ich sehe auch nicht die<br />

Gefahr, dass ein Softwaresystem die<br />

betriebswirtschaftliche Entscheidung<br />

ersetzt. Aber man muss darauf achten,<br />

dass die Implementierung die<br />

Bedarfslage des Instituts adäquat aufnimmt.<br />

Hier sehen wir auch unsere<br />

Rolle: Wir evaluieren, ob die Standardsoftware<br />

die Steuerungsmethoden<br />

abbilden kann, die das Haus entwickelt<br />

hat.<br />

Wir danken Prof. Dr. Heinrich Schradin<br />

und Herrn Gerhard Stahl für dieses<br />

Gespräch. <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>, im April 2004.<br />

13<br />

Prof. Dr. Heinrich R. Schradin,<br />

Direktor des Seminars für allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre, Risikomanagement<br />

und Versicherungslehre<br />

an der Universität zu Köln


Consulting<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates<br />

14 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Thomas Centner, Rüdiger Miele, Bernd Wagemanns<br />

Passive und aktive Wettbewerbsfähigkeit –<br />

prozyklisches Handeln reicht nicht aus<br />

Mit dem Aufbau Basel II-konformer Verfahren zur differenzierten Risikomessung<br />

und -steuerung steigt das Stabilitäts- und Sicherheitsniveau in<br />

der Kreditwirtschaft. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass ein<br />

Vorgehen aller Akteure innerhalb eines gemeinsamen systematischen<br />

Rahmens zu erhöhten Systemrisiken führen kann. Die Erfahrung zeigt:<br />

Krisenhafte Situationen verstärken sich, wenn sie eine Vielzahl identischer<br />

Gegenmaßnahmen auslösen. Zudem generiert prozyklisches Handeln<br />

keine Wettbewerbsvorteile. Keine Bank entwickelt sich überdurchschnittlich,<br />

wenn sie lediglich agiert wie ihre Mitbewerber. Anders<br />

ausgedrückt: Basel II allein macht kein Institut fit für die Zukunft. Unternehmen,<br />

die selbstbestimmt aktiv bleiben wollen, müssen entschlossen<br />

zukunftsfähige Markt- und Wettbewerbspositionen aufbauen.<br />

Der Weg dorthin ist unter heutigen Bedingungen kein Prozess stromlinienförmiger<br />

Umgestaltung. Ressourcen und Kompetenzen einer Bank<br />

lediglich an den vorherrschenden Markt- und Wettbewerbsfaktoren<br />

auszurichten, führt nicht zum Ziel. Gefordert sind Strategien, mit denen<br />

sich die hauseigenen Stärken entwickeln und Ressourcen optimal einsetzen<br />

lassen. Was sind die Geschäftsziele? Mit welchen Produkten will man<br />

in welchen Märkten aktiv sein? Welche Kernkompetenzen hat die Bank?<br />

Welche werden gebraucht, um die gesetzten Ziele zu erreichen? Wie<br />

baut man dieses Know-how auf? Die Antworten führen unsere Kunden<br />

und uns in Transformations-, IT- und Organisationsprojekten zu sehr<br />

spezifischen Lösungen:<br />

Transformationen – Wie viel Gemeinsamkeit ist richtig?<br />

Transformationen sollen einem Unternehmen in den angestrebten Geschäftsfeldern<br />

zu den zur Strategie passenden Organisationsstrukturen<br />

verhelfen. Gut gemacht, bietet die Integration eigener Aktivitäten mit<br />

denen eines Partners in der Tat die Chance, attraktivere Marktpositionen<br />

aufzubauen. Dieses Ziel wird aber zu oft nicht erreicht. Eskalierender<br />

Aufwand, nicht zufriedenstellende Ergebnisqualität und das Entstehen<br />

schwer steuerbarer Strukturen können eine Transformation teuer<br />

machen und das Unternehmensimage schädigen.<br />

Ausschlaggebend für erfolgreiches Zusammengehen ist der richtige Partner<br />

und der richtige Transformationstyp: Abhängig von der strategischen<br />

Zielsetzung können Geschäftsfeldfusionen, Allianzen, Outsourcing oder<br />

die Zentralisierung von internen Leistungsbereichen produktiver sein als<br />

die Fusion zweier kompletter Institute. Weil Aufwand und Risiken mit<br />

dem Integrationsgrad steigen, muss das richtige Verhältnis von<br />

Ertragschancen und Risiken für jedes Transformationsprojekt individuell<br />

geklärt werden: Wird die Flexibilität der Unternehmensstrukturen bzw.<br />

des Geschäftsmodells gefördert? Wird die Konzentration auf Kernkom-<br />

15<br />

Banking


VON KOOPERATION BIS FUSION: SPEKTRUM DER TRANSFORMATIONSTYPEN<br />

petenzen gefördert? Schafft oder erhält das Projekt Wettbewerbsvorteile?<br />

Wird die Konzentration auf attraktive Märkte gefördert? Um Fehlschläge<br />

zu vermeiden, muss die Integration präzise geplant und durch<br />

ein professionelles Controlling flankiert werden. Als kritisch erweisen<br />

sich vor allem Steuerung und Unternehmensorganisation, sowie der IT-<br />

Bereich.<br />

Strategie bei IT-Systemwahl und Sourcing<br />

Jede Bank stellt die Weichen für ihre Entwicklung zu wesentlichen Teilen<br />

mit der Informationstechnik. Ein an der Leistungsgrenze arbeitendes,<br />

von Insellösungen durchsetztes IT-System kann neue strategische<br />

Entscheidungen oft nicht mehr umsetzen. In solchen Fällen verhindern<br />

technische Grenzen notwendige Unternehmens- und Ergebnisentwicklungen.<br />

Institute, die Investitionen für Basel II in eine strategische IT-<br />

Entwicklungsplanung einbetten, haben die Chance, ein neu gestaltetes<br />

IT-System zum Motor beim Aufbau stärkerer Marktpositionen zu<br />

machen. Aufgrund des knappen Terminhorizonts der Basel II-Einführung<br />

sollten Pilotsituationen vermieden werden, wenn die Investitionen optimal<br />

gestaltet werden sollen.<br />

Wie Transformationen müssen auch IT-Lösungen die Stärken und Ressourcen<br />

der Bank gezielt und individuell fördern. Die <strong>ifb</strong> Strategie GmbH<br />

unterstützt ihre Kunden bei der genauen Definition der Kriterien, denn<br />

kein IT-Anbieter wird künftig alleine alle Anforderungen erfüllen können,<br />

die eine Bank aufgrund ihres Profils und ihrer Marktposition an eine<br />

optimale Systemlösung stellen muss. Offene Plattformen bieten zunehmend<br />

die Möglichkeit, Produkte und Leistungen mehrerer Anbieter zu<br />

bankspezifischen Lösungen zu kombinieren. Zugleich entwickeln sich die<br />

Auslagerung von IT-Leistungen und das Zusammenlegen von Aktivitäten<br />

für viele Institute zum wichtigen Thema. Längerfristig wird der Auslagerungsgrad<br />

in den Bereichen Betrieb und Benutzerservice mit Sicherheit<br />

16 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

steigen. Ob es sinnvoll ist, die IT-Entwicklung auszulagern, hängt dagegen<br />

stark von dem spezifischen Charakter der Geschäftsfelder ab, in<br />

denen die Bank aktiv ist. Auch hier sind strategische Entscheidungen zu<br />

treffen: In beiden Fällen muss das IT-Sourcing passend zum Unternehmen<br />

gewählt und professionell umgesetzt werden, um Qualitätsmängel,<br />

Sicherheitsprobleme oder beschäftigungspolitische Widerstände zu vermeiden.<br />

SCHWERPUNKTE STRATEGIE-CONSULTING<br />

Synergien – Organisation ist erfolgskritisch<br />

Im Mittelpunkt jeder Effizienzsteigerung stehen Menschen und Prozesse:<br />

Eine flexible, leistungsfähige Organisation zählt zu den Hauptbedingungen<br />

für die Wettbewerbsstärke jeder Bank. Nachhaltiger Erfolg knüpft<br />

sich an markt- und kundenorientierte, unternehmerisch agierende Mitarbeiter.<br />

Diese Stärken zu bewahren und zu entwickeln verlangt größte<br />

Aufmerksamkeit. Transformationen und IT-Entscheidungen müssen sich<br />

darauf ausrichten. Für eine marktnahe, handlungsfähige Aufbauorganisation<br />

zählt die klare Kompetenzverteilung zu den wichtigsten Voraussetzungen.<br />

Geschäftsprozesse müssen so gestaltet und mit Benchmarks<br />

optimiert werden, dass sie markt- und kundenorientiertes Agieren unterstützen.<br />

Leistungen und Kostenstrukturen sind als Grundlage für Makeor-Buy-or-Close-Entscheidungen<br />

auf ihre Wettbewerbsfähigkeit zu prüfen.<br />

So können potenzielle Synergie- und Skaleneffekte wie geplant<br />

nutzbar gemacht werden.<br />

Die <strong>ifb</strong> Strategie GmbH sichert den Erfolg auf diesen Handlungsfeldern<br />

durch ein sorgfältiges Change Management ab. Die individuellen Ressourcen<br />

einer Bank lassen sich durch Transformationen, Restrukturierung<br />

der Aufbau- und Prozessorganisation und strategische IT-Entscheidungen<br />

nur dann nachhaltig entwickeln, wenn Qualifikation, Motivation<br />

und Positionierung der Mitarbeiter die erforderliche unternehmerische<br />

Energie freisetzen.<br />

17<br />

Banking<br />

”Die <strong>ifb</strong> Strategie GmbH analysiert interne und externe Handlungsoptionen der <strong>ifb</strong>-<br />

Kunden in strategischen Fragen, entwickelt die erforderlichen Prozesse und begleitet<br />

praxisorientiert ihre Umsetzung. Sie erweitert damit in konsequenter Weise das bisherige<br />

<strong>ifb</strong>-Leistungsspektrum der Ergebnis- und Risikosteuerung für die zukunftssichere<br />

Positionierung von Unternehmen.<br />

Dr. Norbert Emmerich_Mitglied des Vorstandes der WestLB und<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>


Dr. Walter Herzog, Rüdiger Miele<br />

Steuerungskonzeption für eine Banken-<br />

Holding am Beispiel der VR-Immobilien <strong>AG</strong><br />

Die Branche der Finanzdienstleister strukturiert sich neu. Banken schließen<br />

sich zusammen um ihre Wettbewerbsposition zu stärken, Kreditinstitute<br />

und Versicherungen fusionieren zu Finanzkonglomeraten. Eine der<br />

großen Herausforderungen für das Transformations-Management ist die<br />

neue Verteilung der Verantwortung der beteiligten Institute für die<br />

Geschäftsfelder und die einzelnen Komponenten in der Wertschöpfungskette.<br />

Dieses Rollenverständnis muss in eine gemeinsame Steuerungskonzeption<br />

übertragen und möglichst ohne Reibungsverluste in den<br />

Unternehmen implementiert werden. Nur so können die in Aussicht stehenden<br />

Synergien realisiert werden. Fachliches Können, tiefe Branchenkenntnis<br />

und eine pragmatische Vorgehensweise seitens der beteiligten<br />

Berater sind unbedingte Vorraussetzungen einer erfolgreichen Transformation.<br />

Im zweiten Halbjahr 2003 hat die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> gemeinsam mit ihrer<br />

Tochtergesellschaft <strong>ifb</strong> Strategie GmbH die VR-Immobilien <strong>AG</strong> (VR<br />

IMMO) und ihre Einzelinstitute Bausparkasse Schwäbisch Hall <strong>AG</strong> (BSH),<br />

Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank <strong>AG</strong> (DG HYP) und VR<br />

Kreditwerk <strong>AG</strong> (kreditwerk) bei der Konzeption der gemeinsamen<br />

Unternehmenssteuerung begleitet. Aktuell wird die im Fokus stehende<br />

integrierte Ergebnis- und Risikosteuerung mit Unterstützung der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

implementiert.<br />

Neue Geschäftsfeld- und Rollenverteilung<br />

Die Geschäftsfelder von BSH, DG HYP und kreditwerk wurden in die<br />

Holding eingebracht und in den Geschäftsfeldern Privatkunden,<br />

Gewerbekunden, Kapitalmarkt und Processing/IT auf VR IMMO-Ebene<br />

gebündelt. Um eine klare Fokussierung dieser Geschäftsfelder am Markt<br />

zu ermöglichen, die Synergien zwischen den Instituten zu heben und die<br />

Ergebnis-/Risikorelationen zu verbessern, wurden die zukünftigen Rollen<br />

in der Wertschöpfungskette entsprechend der individuellen Stärken der<br />

Einzelinstitute neu definiert.<br />

Neben dem Produktmanagement und dem Vertrieb für Bausparprodukte,<br />

Baufinanzierungen und weiteren Vorsorgeprodukten im Bereich der<br />

Privatkunden übernimmt BSH auch die Vertriebsverantwortung für die<br />

privaten Hypothekendarlehen der DG HYP, während das Produktmanagement<br />

für private Hypothekendarlehen bei der DG HYP verbleibt.<br />

Daneben baut die DG HYP das Portfoliomanagement für das Retailgeschäft<br />

(Mortgage Backed Securities) weiter aus und entwickelt darüber<br />

hinaus für das Geschäftsfeld Kapitalmarkt Credit-Treasury-Produkte.<br />

Des weiteren wird das Geschäftsfeld Gewerbekunden über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette von der DG HYP abgedeckt. kreditwerk schließlich<br />

18 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

bietet das Processingmanagement für das Geschäftsfeld Privatkunden<br />

vor allem für BSH und DG HYP, heute aber auch bereits für VR-Banken<br />

und zukünftig darüber hinaus auch für Kreditinstitute außerhalb des<br />

genossenschaftlichen Verbundes an. Die gegenseitige Leistungserbringung<br />

wird zwischen den Einzelinstituten der Holding über betriebswirtschaftlich<br />

fundierte Verrechnungspreise geregelt.<br />

GESCHÄFTSFELDSCHWERPUNKTE DER HOLDING-TÖCHTER<br />

Eine Holding, zwei Banken, ein IT-Unternehmen –<br />

eine Steuerungskonzeption<br />

Die beteiligten Institute behalten innerhalb der gewählten Lösung ihre<br />

Selbstständigkeit. Die Koordination der Geschäftsfelder Privatkunden,<br />

Gewerbekunden, Kapitalmarkt und Processing/IT liegt bei der VR IMMO.<br />

Bei der Konzeption des Steuerungsmodells mussten die Ziele der VR<br />

IMMO mit den divergierenden branchenspezifischen Anforderungen von<br />

BSH und DG HYP an die Steuerungsmethodik in Einklang gebracht werden.<br />

Die bestehenden Steuerungssysteme wurden in Zusammenarbeit mit <strong>ifb</strong><br />

so in ein einheitliches Modell der Ergebnis- und Risikosteuerung überführt,<br />

dass sowohl modernen, wertorientierten Ansätzen für die interne<br />

Steuerung als auch traditionellen GuV-bezogenen Methoden im Hinblick<br />

auf die ebenso wichtige externe Berichterstattung Rechnung getragen<br />

wird. Das Portfolio der ausgewählten Steuerungsparameter ist übersichtlich<br />

und wird dennoch diesem dualen Ansatz der Ergebnis- und Risiko-<br />

19<br />

Banking<br />

”In Zusammenarbeit mit der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> wurde ein Konzept für die Unternehmenssteuerung<br />

der VR-Immobilien <strong>AG</strong> entwickelt, das den „state of the art“ der Steuerungsmethoden<br />

abbildet und gleichzeitig praxisnah den Besonderheiten der beteiligten Institute<br />

Rechnung trägt. Wir sind optimistisch, auf dieser Basis die geplanten Synergien systematisch<br />

verfolgen und realisieren zu können.<br />

Dr. Matthias Metz_Mitglied des Vorstandes, Bausparkasse Schwäbisch Hall <strong>AG</strong>


” Durch die fachliche Expertise der Berater der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> wurde ein Höchstmaß an Objektivität<br />

in der Moderationsphase sichergestellt, so dass es uns gelungen ist, die Vorteile<br />

eines modernen Steuerungssystems mit den Erfordernissen der klassischen GuV-Steuerung<br />

zu kombinieren.<br />

Dr. Wolf Schumacher_Sprecher des Vorstandes, DG HYP<br />

steuerung in vollem Umfang gerecht.<br />

Über diese Zielgrößen der Ergebnis- und Risikosteuerung hinaus wurden<br />

auch Markt- und Ratingziele der Unternehmen berücksichtigt. Die<br />

Gesamtkonzeption ist auf die Anforderungen der Holding und ihrer<br />

Einzelinstitute abgestimmt und soll in Zukunft den nachhaltigen Erfolg<br />

der Geschäftsfelder am Markt fördern und die Verantwortlichen bei der<br />

Steuerung der VR IMMO sowie der Realisierung von Synergien unterstützen.<br />

WESENTLICHE STEUERUNGSGRÖßEN DER ERGEBNIS- UND RISIKOSTEUERUNG<br />

IM ÜBERBLICK<br />

20 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Peter Wessling<br />

Basel II: Herausforderung für die Rechenzentralen<br />

– gemeinsame Meldewesen-<br />

Entwicklung von GAD eG und <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Die Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen des Bankgeschäfts<br />

zeigt eine klare Tendenz: Das Aufsichtsrecht verpflichtet die<br />

Kreditinstitute, in wachsendem Umfang individuelle, bankeigene Risikomessungs-<br />

und Steuerungsmethoden einzusetzen. Für die Rechenzentralen<br />

als Outsourcing-Partner der Kreditinstitute bedeutet das, ihre<br />

Dienstleistungen den drei großen Regelungsbereichen der neuen Baseler<br />

Eigenkapitalvereinbarung anzupassen.<br />

Die Gewichtung der Kreditnehmer im Hinblick auf die Eigenmittel-Mindestanforderung<br />

wird erstmals von Rating-Ergebnissen abhängig<br />

gemacht. Entsprechend umfangreich sind die erforderlichen Änderungen<br />

in den Verfahren zur Messung der Kreditrisiken, die auch die erweiterten<br />

Anrechnungsmöglichkeiten für Sicherheiten abbilden müssen.<br />

Damit operationale Risiken ebenfalls quantifiziert und mit Eigenmitteln<br />

hinterlegt werden können, sind neue Funktionalitäten einer Basel II-<br />

Lösung notwendig.<br />

Im Hinblick auf das aufsichtsrechtliche Überprüfungsverfahren erwarten<br />

die Kunden der Rechenzentralen zudem Unterstützung bei der Ermittlung<br />

des Zinsänderungsrisikos des Anlagebuchs. Die umfangreicheren<br />

Offenlegungsverpflichtungen, die auch die Methoden der Risikomessung<br />

einschließen, machen ebenfalls neue Leistungen erforderlich.<br />

Meldewesen, Controlling und Rechnungswesen<br />

wachsen stärker zusammen<br />

Die Rechenzentralen stehen bei der Vorbereitung auf Basel II aber nicht<br />

nur vor einer technischen, sondern auch vor einer strategischen Herausforderung.<br />

Als Partner der Kreditinstitute müssen sie auf das Zusammenwachsen<br />

von Controlling, Meldewesen und Rechnungswesen reagieren.<br />

Für die interne Steuerung wie für das externe Berichtswesen werden<br />

kapitalmarktkonforme Bewertungs- und Risiko-Methoden für einzelne<br />

Finanzinstrumente und ganze Unternehmen benötigt.<br />

Die Konsistenz der Ergebnisse, die Anwendungen in Controlling, Meldewesen<br />

und Rechnungswesen ausweisen, erlangt für die Kreditinstitute<br />

damit eine noch größere Bedeutung als bereits bei der Umsetzung der 6.<br />

KWG-Novelle. Für Rechenzentralen ist es sinnvoll, diesen Aspekt in die<br />

Vorbereitung auf Basel II einzubeziehen, da sich die Harmonisierung<br />

nicht übereinstimmender Datenbestände und Methoden in den Banken<br />

anderenfalls zu erheblichem Mehraufwand summieren könnte.<br />

Mit einheitlichen Funktionalitäten haben Rechenzentralen darüber<br />

hinaus die Chance, erhebliche Synergieeffekte für ihre Kunden zu mobilisieren.<br />

So können beispielsweise Zahlungsströme, differenziert nach<br />

Verwendungszweck, einheitlich erzeugt, gespeichert und ausgewertet<br />

21<br />

Banking


werden. Beispiele sind die marktorientierte Bewertung eines Geschäfts<br />

zum Kontrahierungs-Zeitpunkt, das Erstellen eines Gesamtbank-Cashflows<br />

im Rahmen der Zinsrisiko- oder Liquiditätssteuerung sowie die<br />

Einordnung der Geschäfte in Restlaufzeitbändern im Meldewesen.<br />

ÜBERGREIFENDE ENTWICKLUNG<br />

Entwicklung eines Rechenkerns für Controlling,<br />

Meldewesen und Rechnungswesen bei der GAD eG<br />

Die GAD eG reagierte mit einer Grundsatzentscheidung auf die Konvergenz<br />

der Anforderungen an die Risikosteuerungs-Systeme und das interne<br />

und externe Reporting der Banken:<br />

Controlling- und Meldewesen-Anwendungen der genossenschaftlichen<br />

Rechenzentrale sollen ab 2006 mit einheitlichen Methoden auf Basis<br />

eines gemeinsamen Rechenkerns arbeiten. Im nächsten Schritt werden<br />

beide Anwendungen dann auch auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen<br />

können. Ein Ausbau des Rechenkerns zur Abbildung von Funktionen<br />

im Rechnungswesen (IAS/IFRS) wird als Option bereits berücksichtigt.<br />

Mit diesem Vorgehen legt die GAD eG als Service-Rechenzentrum und<br />

Datenverarbeitungs-Dienstleister die Grundlagen für vorbildlich rationelle<br />

Arbeitsabläufe in 540 Primärinstitute. Zugleich wird mittel- und langfristig<br />

steigenden IT-Kosten für das Meldewesen vorgebeugt.<br />

Für die Entwicklung wurde eine Zusammenarbeit mit der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> initiiert,<br />

die auf den positiven Erfahrungen beim gemeinsamen Aufbau der Gesamtbanksteuerung<br />

VR-Control beruht.<br />

Beide Partner bringen ihre Kernkompetenzen in das Projekt ein. Während<br />

die Rechenkernentwicklung bei der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> liegt, übernimmt die<br />

GAD eG die Verantwortung für Aggregation und Darstellung der Ergeb-<br />

22 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

nisse in den Meldebögen. Das Projekt setzt nicht nur die Anforderungen<br />

von Basel II an die Banken um, sondern umfasst auch die Neuentwicklung<br />

eines Teils der Funktionalitäten der gegenwärtig eingesetzten 6. KWG-<br />

Novelle. Der umfassende Ansatz in diesem Bereich wurde von der GAD<br />

eG angesichts der Chance, eine ganzheitliche Lösung zu schaffen, die die<br />

Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen Meldewesen und Controlling<br />

sicherstellt und wirtschaftlich vertretbar ist, gewählt. Projektvorteile<br />

sieht die Rechenzentrale zudem beim Ausbau des eigenen Know-hows<br />

und in der Zusammenarbeit mit ein und demselben Partner für Meldewesen<br />

und Controlling.<br />

Die Regelungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung werden<br />

voraussichtlich 2007 in Kraft treten. Der knappe Zeitrahmen und besonders<br />

die Erfahrungen bei der Umsetzung der 6. KWG-Novelle machten<br />

aus Sicht der GAD eG im Interesse der Entwicklung und ihrer Einbindung<br />

in die operativen Systeme einen raschen Projektstart erforderlich.<br />

Im Rahmen eines Vorprojekts waren frühzeitig die Anforderungen definiert<br />

worden, die an eine Basel II-konforme Meldewesenlösung der GAD<br />

eG zu stellen sind. Geklärt wurden zudem der technische Umfang der<br />

Entwicklungsarbeiten, die Einbindung der Lösung in die IT-Gesamtarchitektur<br />

der GAD eG sowie der Zeithorizont für die einzelnen Projektschritte.<br />

Auf dieser Grundlage vereinbarten die Unternehmen im Jahr 2003 eine<br />

Entwicklungspartnerschaft. Der projektierte neue Rechenkern soll zunächst<br />

bei den Primärgenossenschaften der GAD eG zum Einsatz kommen,<br />

kann aber auch von anderen Interessenten übernommen werden.<br />

Neben den bereits umgesetzten Funktionalitäten aus der 6. KWG-Novelle<br />

zählen Erweiterungsanforderungen der Banken bezüglich des<br />

Produktkatalogs zu den Schwerpunkten der ersten Entwicklungsphase.<br />

Die spezifischen Anforderungen aus Basel II und die Unterstützung von<br />

Nettingvereinbarungen stehen im Mittelpunkt der zweiten Entwicklungsphase.<br />

Der Abschluss der Entwicklungsarbeiten wurde für 2005 projektiert.<br />

Die Implementierungsphase wird sich voraussichtlich bis 2007<br />

erstrecken. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> reagiert mit dem Ausbau ihres Beratungs- und Entwicklungsspektrums<br />

auf die fortschreitende Integration von Controlling,<br />

Rechnungs- und Meldewesen. Im Hinblick auf die Anforderungen, die<br />

durch IAS/IFRS und US-GAAP an das Rechnungswesen von Banken und<br />

Unternehmen gestellt werden, verfügt die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> bereits über umfangreiche<br />

Beratungs- und IT-Erfahrung. Das aktuelle Entwicklungsprojekt<br />

mit der GAD eG schafft die korrespondierenden informationstechnischen<br />

Grundlagen. Das gemeinsam entwickelte Know-how ermöglicht es, vergleichbare<br />

Projekte für weitere Rechenzentralen effizient zu realisieren.<br />

Banking<br />

”Ziel der GAD ist es, Voraussetzungen für eine IT-Architektur zu schaffen, die durch Verwendung<br />

eines gemeinsamen Rechenkerns die Konsistenz der Daten in Controlling<br />

und Meldewesen garantieren wird und langfristig die Anforderungen von IAS/IFRS an<br />

das Rechnungswesen erfüllt.<br />

Georg Mertens_Lösungsmanager Meldewesen/Bilanzierung, GAD eG<br />

23


Dr. Walter Herzog, Christian Moser<br />

Das Zusammenspiel von Controlling,<br />

Rechnungswesen und Meldewesen<br />

neu definieren<br />

Die Kommunikation der Unternehmen mit ihrer Umwelt – den Kunden,<br />

den Geldgebern, den Aufsichtsbehörden und den Meinungsmachern,<br />

wie Analysten oder Ratingagenturen – wird immer mehr ein Instrument<br />

im Wettbewerb um Kunden und Marktanteile. Harmonisierungsbestrebungen<br />

und die Bilanzskandale in den USA und in Europa haben dazu<br />

geführt, dass der Gesetzgeber die Publizitätsvorschriften für Unternehmen<br />

kontinuierlich modernisiert und international gültige Standards<br />

geschaffen hat. Die Umstellung von der deutschen handelsrechtlichen<br />

Rechnungslegung (HGB) auf internationale Rechnungslegungsgrundsätze<br />

(IAS/IFRS) oder auch die Adaption der US-amerikanischen Rechnungslegungsstandards<br />

(US-GAAP) ist aus diesem Grund nicht nur für börsennotierte<br />

Gesellschaften ein aktuelles Thema. Betroffen sind in Zukunft<br />

wohl alle Unternehmen und Finanzdienstleister, die den Kapitalmarkt in<br />

Anspruch nehmen. In vielen Unternehmen steht die Organisation von<br />

Controlling, Meldewesen und Rechnungswesen auf dem Prüfstand, weil<br />

sich ihre herkömmliche Struktur angesichts der neuen Anforderungen als<br />

zu komplex und bürokratisch erweist. Alle drei Bereiche müssen in Zukunft<br />

als Informationslieferanten für die interne Entscheidungsfindung<br />

und die Außendarstellung des Unternehmens zusammenwirken. Die<br />

Herausforderung liegt darin, Unternehmensdaten auf möglichst einfache<br />

Weise bedarfsgerecht und international vergleichbar aufzubereiten.<br />

Orientiert an der Bedarfsentwicklung haben wir unsere langjährigen<br />

Kernkompetenzen in Controlling und Meldewesen auf das Prüfungsnahe<br />

Consulting ausgedehnt: 25 erfahrene Berater sind in diesem neuen<br />

Aufgabenfeld aktiv und unterstützen unsere Kunden bei der Anpassung<br />

und Entwicklung einer integrativen Unternehmenskommunikation. Im<br />

Rahmen der IFRS-/GAAP-Beratung unterstützen sie Kunden aus dem<br />

Banken- und Versicherungssektor, aber auch Industrieunternehmen und<br />

Dienstleister umfassend bei der Vorbereitung und Umsetzung auf die<br />

neuen Standards sowie bei der Modernisierung der nationalen<br />

Rechnungslegung. Untersuchungen und Analysen zu den Konsequenzen<br />

einer Umstellung sind ebenso Teil unserer Leistungen wie IFRS-Einführungsprojekte,<br />

operative Unterstützung des Rechnungswesens, Sonderberatung<br />

im Hinblick auf die Bilanzierung von Finanzinstrumenten oder<br />

Capital Market Reporting. Das Beratungsspektrum umfasst außerdem die<br />

Neugestaltung der Prozesse im Bereich Reporting und die Transformation<br />

der Finanzfunktionen im Hinblick auf Organisation, Prozesse und<br />

Informationsmanagement. Auch finanzstrategische Themen von der<br />

Begleitung von Börsengängen und Fusionen bis Fragen der Due Diligence<br />

und Corporate Governance sind Bestandteile der Prüfungsnahen<br />

Beratung. Komplettiert wird dieses Programm durch die Entwicklung<br />

24 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

entsprechender Softwarelösungen. Zur Qualifikation der Mitarbeiter der<br />

Beratungskunden bietet die <strong>ifb</strong>-Akademie Seminare und Trainings an.<br />

Unsere Beratungskunden profitieren von Lösungen, die eine hohe betriebswirtschaftliche<br />

Qualität mit beispielhafter Pragmatik verbinden:<br />

Fachkonzeption und technische Implementierung kommen bei der<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> aus einer Hand. Im Interesse optimaler Ergebnisse bemühen wir<br />

uns in allen Projekten um den Aufbau einer langfristigen Partnerschaft.<br />

Unser Coaching-Modell unterstützt den umfassenden Transfer von<br />

Know-how auf die Anwender unserer Lösungen. Das Team des Geschäftsfelds<br />

Prüfungsnahes Consulting setzt sich aus erfahrenen Spezialisten<br />

zusammen. Die Qualität der Projekte resultiert nicht zuletzt aus der<br />

guten Integration unserer Berater in die Teams unserer Kunden. Auch<br />

einer projektbezogenen Zusammenarbeit mit anderen Beratungshäusern<br />

stehen wir offen gegenüber.<br />

Um das Wissen unseres Unternehmens für unsere Kunden optimal zugänglich<br />

zu machen, stehen unsere Teams in einem fachübergreifenden<br />

Austausch. So entsteht ein kreativer Raum, in dem neue Beratungsmodelle<br />

konzipiert und neue Entwicklungen frühzeitig identifiziert<br />

werden.<br />

PRÜFUNGSNAHES CONSULTING DER <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Banking<br />

”Die Qualität der Unternehmenskommunikation spielt nicht nur für Finanzdienstleister<br />

eine wichtige Rolle. Corporates reagieren hier auf die Basel II-Umsetzung in der<br />

Kreditwirtschaft: Dass sich die Offenlegung nach IFRS und US-GAAP, eingebunden in<br />

eine abgestimmte Kommunikationsstrategie, positiv auf das Unternehmensrating und<br />

mögliche Finanzierungskosten auswirkt, liegt auf der Hand.<br />

Prof. Dr. Alexander Kempf_Seminar für Finanzierungslehre, Universität zu Köln<br />

25


Software<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates<br />

26 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Lars Holzgraefe<br />

Zwischen Aufsichtsrecht und<br />

betriebswirtschaftlichen Anforderungen -<br />

für eine effiziente Kreditrisiko-Steuerung<br />

reichen die Basel II-Kriterien nicht aus<br />

Die Anstrengungen der Finanzdienstleister, Geschäftspraxis und Reporting<br />

dem Zweiten Baseler Konsultationspapier anzupassen, lassen einen<br />

anderen Aspekt der Adressrisiko-Steuerung zeitweise aus dem Blick geraten.<br />

Basel II zielt darauf ab, die Eigenkapitalunterlegung der Banken aufsichtsrechtlich<br />

so zu regeln, dass die Institute gegen Risiken aus dem<br />

Ausfall von Kreditnehmern abgesichert sind. Zu diesem Zweck wurden<br />

die bisherigen Methoden zur Quantifizierung des Eigenkapitalbedarfs<br />

verfeinert. Es muss aber die Frage gestellt werden, ob der Ansatz im Hinblick<br />

auf seine Zielsetzung ausreichend leistungsfähig ist.<br />

Betriebswirtschaftliche Anforderungen an die<br />

Eigenkapitalunterlegung<br />

Auf Basis eines qualifizierten Ratings lässt sich zwar bestimmen, über<br />

welche Kreditvolumina die Bank in den einzelnen Geschäftspositionen<br />

und Bonitätsklassen verfügt, so dass die aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen<br />

Eigenmittel unterlegt werden können. Einflussfaktoren wie Grannularität<br />

oder Branchenklumpen-Risiken bleiben aber unberücksichtigt,<br />

obwohl das tatsächliche Risiko von diesen Faktoren massiv beeinflusst<br />

wird. Während im Bereich der Risiken des Handelsbuches bankinterne<br />

Modelle zur Berechnung des Value at Risk und des damit gebotenen<br />

Eigenkapitals zur Risiko-Abdeckung akzeptiert werden, sind entsprechende<br />

Ansätze für die Unterlegung von Ausfallrisiken bislang nicht vorgesehen.<br />

Am Markt etablierte Kreditportfolio-Modelle, wie CreditMetrics,<br />

CreditRisk+ oder CreditPortfolioView, liefern verschiedene Ansätze,<br />

um das Risiko im Kreditportfolio und die sowohl regulatorisch wie betriebswirtschaftlich<br />

gebotene Eigenkapitalunterlegung zu messen. In<br />

allen diesen Ansätzen beeinflussen neben der Bonität des Kreditnehmers,<br />

der Besicherung, dem Kreditvolumen und der Geschäftsart, in der<br />

sich die Bank engagiert, noch weitere Faktoren die Höhe der Eigenkapitalunterlegung.<br />

Dazu zählen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und<br />

die Branche, in der sich ein Kunde vorrangig engagiert hat.<br />

Insbesondere Branchenklumpen sind so als risikotreibende Faktoren im<br />

Kreditgeschäft erkannt worden. Dieser Tatsache trägt das Zweite Basler<br />

Konsultationspapier in verschiedenen Bereichen durchaus Rechnung. Für<br />

das Rating bildet die Branchenzugehörigkeit einen wichtigen Faktor und<br />

auch in ergänzenden Limitsystemen ist sie von Bedeutung. Bei der Sicherheiten-Berücksichtigung<br />

sind Abschläge vorgeschrieben, wenn ein Kreditnehmer<br />

Forderungen gegen einen Angehörigen der gleichen Branche<br />

verpfändet. Bisher fehlt jedoch die Berücksichtigung der Grannularität in<br />

der Kalkulation der Eigenkapitalunterlegung.<br />

Wenn eine Bank ein Kreditvolumen von 10 Millionen Euro in einer Boni-<br />

27<br />

Banking


tätsklasse und Geschäftsposition ausweist, ist es nach den Regeln von<br />

Basel II für die Eigenkapitalunterlegung irrelevant, ob die Kredite in<br />

einer Branche oder diversifiziert über verschiedene Branchen und Regionen<br />

an Kunden gleicher Größe und Bonität vergeben wurden. Das Ausfallrisiko<br />

ist im zweiten Fall jedoch ungleich geringer. Um die Adressrisiko-Steuerung<br />

nachhaltig zu verbessern, ist es für die Banken also sinnvoll,<br />

nicht nur die aufsichtsrechtlich geforderte, sondern auch betriebswirtschaftlich<br />

gebotene Eigenkapitalunterlegung zu kalkulieren, da<br />

beide stark von einander abweichen können.<br />

Probleme in der praktischen Umsetzung<br />

Bereits als die Basel II-Adressrisikokriterien erstmals publiziert wurden,<br />

gab es Diskussionen über Kreditportfolio-Modelle zur Kalkulation des<br />

betriebswirtschaftlich gebotenen Eigenkapitals. Analog zum Vorgehen<br />

bei der Marktpreisrisiko-Steuerung, so die Überlegung, lässt sich auch für<br />

die Adressrisiko-Steuerung ein Credit Value at Risk kalkulieren. So kann<br />

die betriebswirtschaftlich gebotene Eigenkapitalunterlegung bestimmt<br />

werden. Anders formuliert: Institute, die Software-Investitionen tätigen,<br />

um Ihre Kreditrisiko-Steuerung zu modifizieren und sich dabei allein von<br />

den aufsichtsrechtlichen Anforderungen des Zweiten Baseler Konsultationspapiers<br />

leiten lassen, laufen Gefahr, zu kurz zu springen.<br />

Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> bietet in diesem Problemumfeld attraktive Lösungen an. Die<br />

<strong>ifb</strong>-Software für das Kreditrisiko-Management, <strong>ifb</strong>-OKULAR ® KRM, ermöglicht<br />

Kreditstruktur-Analysen, die aufgeschlüsselt nach Länderrisiken,<br />

Bonitätsklassen und Produktgruppen ein differenziertes Bild der<br />

Verteilung der Kreditvolumina liefert. Mit Hilfe der mit <strong>ifb</strong>-OKULAR ®<br />

KRM generierten Informationen lässt sich die erforderliche Eigenkapitalunterlegung<br />

nach Basel II ebenso bestimmen wie die betriebswirtschaftlich<br />

gebotene Eigenkapitalunterlegung. Die integrierte Umsetzung des<br />

Kreditportfolio-Modells in KRM befindet sich in der Erprobung im<br />

Rechenzentrum und wird im dritten Quartal 2004 an die Kunden ausgeliefert.<br />

Eine EXCEL-Version ist bereits im Einsatz.<br />

Neben der auf kleinere und mittlere Institute fokussierten Lösung aus<br />

<strong>ifb</strong>-OKULAR ® KRM hat die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in Zusammenarbeit mit der IKB Deutsche<br />

Industriebank <strong>AG</strong> den Ansatz von CreditRisk+ in Richtung eines<br />

Simulationsmodells weiterentwickelt. Diese Software liefert Kreditgebern,<br />

die stärker im Firmenkundengeschäft engagiert sind, aussagekräftige<br />

Darstellungen für die Gesamtbanksteuerung, speziell im<br />

Hinblick auf die Adressrisiko-Steuerung. Die <strong>ifb</strong>-EXCEL-Umsetzung des<br />

Kreditportfolio-Modells wurde beim Aufbau von Adressrisiko-Steuerungen<br />

bereits in mehreren Banken implementiert. Im Rahmen des Einführungsprozesses<br />

zeigen sich oft Schwierigkeiten, die nicht nur die Kalku-<br />

28 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

lation des Credit Value at Risk, sondern auch die Umsetzung der Anforderungen<br />

von Basel II erheblich belasten:<br />

In der Regel sind die technischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen<br />

der Software nicht ohne weiteres kompatibel mit der Datenbasis<br />

der Banken. Dies kann zur Folge haben, dass wesentliche Teile des Portfolios<br />

nicht kalkuliert werden können oder die Ergebnisse eine nicht kritiklos<br />

hinzunehmende Qualität haben. Aus Bankensicht muss die Datengrundlage<br />

aber nicht nur verbessert werden, um einen Credit Value at<br />

Risk kalkulieren zu können. Wenn Brancheninformationen und kundenspezifische<br />

Ratingdaten nicht korrekt erhoben werden, ist eine betriebswirtschaftlich<br />

saubere Kalkulation der Eigenkapitalunterlegung unmöglich<br />

und die Umsetzung der Anforderungen von Basel II und der MaK zumindest<br />

schwierig. Die einzelne Bank ist bei der Prüfung ihrer Daten auf<br />

Plausibilität und Vollständigkeit aber nicht auf sich allein gestellt. Im<br />

Rahmen von Beratungsprojekten und durch gezielte Auswertungen in<br />

<strong>ifb</strong>-OKULAR ® KRM bietet die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> hier weitreichende Unterstützung<br />

an. Auch der Aufbau von Verlust-Zeitreihen und die laufende Kontrolle<br />

der Input-Parameter für die Risikoprämien-Kalkulation durch <strong>ifb</strong>-OKU-<br />

LAR ® KRM dienen dem Anwender zur Vorbereitung auf Basel II und als<br />

Voraussetzung für eine saubere Kalkulation des Credit Value at Risk.<br />

Dort, wo das individuelle Institut Daten nicht oder nicht mit vertretbarem<br />

Aufwand erheben kann, ist darüber hinaus Unterstützung von Verbänden<br />

und Rechenzentralen gefordert. Auch für diesen Wissens- und<br />

Anforderungstransfer ist die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ein verlässlicher Partner.<br />

Fazit<br />

Das Gesagte könnte die Vermutung wecken, das Zweite Basler Konsultationspapier<br />

sei zum Zeitpunkt der Veröffentlichung betriebswirtschaftlich<br />

bereits veraltet gewesen und die Vereinbarung habe nur den Impuls<br />

gegeben, die sinnvolleren Kreditportfolio-Modelle für die Kalkulation<br />

der Eigenkapitalunterlegung heranzuziehen. Basel II bleibt für die Banksteuerung<br />

aber vorerst das wichtigste Ziel, wenn es um die Eigenkapitalanforderung<br />

geht. Der Grund ist nicht allein die noch unzureichende<br />

Datenqualität: Selbst unter der Annahme einer perfekten Datenbasis<br />

steht die Bewährungsprobe der Kreditportfolio-Modelle noch aus. Kein<br />

Modell, mit dem der Credit Value at Risk direkt oder unter modifizierenden<br />

Annahmen gemessen werden kann, ist bisher in der Praxis ausreichend<br />

getestet worden. Von einem Erfahrungsstand, wie er bei der Value<br />

at Risk-Messung im Bereich der Marktpreis-Risiken existiert, ist man im<br />

Bereich der Ausfallrisiken noch weit entfernt.<br />

Auf Dauer wird eine modern gesteuerte Bank allerdings nicht ohne die<br />

Kalkulation der betriebswirtschaftlich gebotenen Eigenkapitalunterle-<br />

29<br />

Banking<br />

”Basel II ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Für die interne Steuerung<br />

benötigen die Institute jedoch eine bessere Datengrundlage und ein erweitertes<br />

betriebswirtschaftliches Instrumentarium.<br />

Dr. Lutz Hahnenstein_Kreditrisikocontrolling, IKB Deutsche Industriebank <strong>AG</strong>


gung auskommen. Ein Institut, das Basel II anwendet, auf den Einsatz des<br />

Credit Value at Risk aber verzichtet, wird zwar alle Prüfungen mit Bravour<br />

bestehen, könnte in einem Jahr konjunktureller Fehlentwicklung<br />

aber dennoch in Schwierigkeiten geraten, weil sein Eigenkapital dem betriebswirtschaftlichen<br />

Bedarf nicht entspricht. Bislang bieten alle Kreditportfolio-Modelle<br />

nur eine Orientierungshilfe für die Höhe zu erwartender<br />

unerwarteter Verluste. Ihr Wert in Euro und Cent stellt noch keine<br />

exakte Aussage über das Risiko der Bank dar. Mittelfristig werden im<br />

Rahmen einer Risikotragfähigkeits-Planung beide Werte aber parallel<br />

betrachtet werden müssen. Qualifizierte Steuerung bedeutet hier: Im<br />

Vergleich von aufsichtsrechtlicher und betriebswirtschaftlicher Eigenkapitalanforderung<br />

ist das Risiko jeweils mit dem höheren Wert zu unterlegen.<br />

Basel II bietet Anlass, die gesamte Steuerungsmethodik der Bank zu<br />

modernisieren. Dass es nicht allein darum gehen kann, die Anforderungen<br />

des zweiten Konsultationspapiers umzusetzen, wird auch deutlich,<br />

wenn man berücksichtigt, dass solch prozyklisches Agieren dem einzelnen<br />

Institut im Branchenumfeld keine Wettbewerbsvorteile bringt, sondern<br />

lediglich Nachteile vermeidet. Anders ist die Situation, wenn es gelingt,<br />

die Kreditrisiko-Steuerung so genau auf die individuelle Position<br />

und Strategie der Bank zuzuschneiden, dass eine deutlich überdurchschnittliche<br />

Effizienz des Eigenkapitaleinsatzes erreicht wird. <strong>ifb</strong>-OKU-<br />

LAR ® KRM bietet die Möglichkeit, orientiert an den Vorgaben des Credit<br />

Value at Risk, eine aktive Portfoliosteuerung zu betreiben. Konkret bedeutet<br />

das: Das Management der Kreditsparte muss sich nicht länger darauf<br />

beschränken, die Eigenkapitalanforderung zu erfüllen, die sich aus<br />

der gegebenen Kreditportfolio-Struktur des Hauses ableitet. Das<br />

Unternehmen kann vielmehr aktiv Einfluss darauf nehmen, wie viel<br />

Eigenkapital betriebswirtschaftlich mindestens geboten ist. Durch<br />

Portfolioumschichtungen lassen sich die aufsichtsrechtlichen Gebote<br />

nicht verändern, sehr wohl aber kann das Kreditportfolio so gestaltet<br />

werden, dass betriebswirtschaftlich sinnvollere Strukturen entstehen.<br />

Viele Banken stehen 2004 vor der Wahl zwischen einer effektiven oder<br />

einer effizienten Steuerung ihrer Kreditsparte. Damit das Geschäft läuft,<br />

müssen die Basel II-Anforderungen an die Eigenkapitalunterlegung von<br />

Kreditrisiken erfüllt werden. Die Voraussetzungen dafür, dass es gut<br />

läuft, schafft eine Integration einer aktiven Kreditportfolio-Steuerung<br />

auf Basis des Credit Value at Risk in den Kontext von Basel II.<br />

30 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Michael Wottawa<br />

Technische Umsetzung einer integrierten<br />

Gesamtbanksteuerung<br />

Die ergebnis- und risikoorientierte Steuerung ist eine neue Herausforderung<br />

für das Controlling der Banken. Allerdings ist die Wertentwicklung<br />

der Bank nicht allein unter Steuerungsaspekten von Bedeutung. Auch<br />

die in Basel II formulierten aufsichtsrechtlichen Maßgaben für das Meldewesen<br />

und die IAS/IFRS-Kriterien für das Rechnungswesen machen es<br />

notwendig, über die Möglichkeiten einer flexiblen Berichterstattung<br />

nachzudenken. Welche Möglichkeit haben die Banken, die immer neuen,<br />

sich rasch ändernden Anforderungen mit möglichst geringem Aufwand<br />

zu erfüllen? Müssen die Daten für Tagesgeschäft, Controlling, Meldewesen<br />

und Rechnungswesen tatsächlich separat erfasst und verarbeitet<br />

werden oder ist eine integrierte Lösung denkbar?<br />

Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> hat sich gemeinsam mit der FIDUCIA IT <strong>AG</strong> dieser Aufgabe<br />

gestellt. Ziel des Projekts mit einem IT-Dienstleister des Genossenschaftlichen<br />

Verbundes war es, eine softwaretechnische Lösung zu finden, die<br />

sich effizient an neue Aufgaben anpassen lässt und die konsistente Ergebnisse<br />

für alle Steuerungsbereiche liefert. Das Entwicklungsergebnis<br />

ist der Controlling-Rechenkern (CRK), der als zentrale Einheit in der Gesamtbanksteuerung<br />

in Zukunft die Rechenoperationen für alle kalkulierenden<br />

Programme übernehmen soll.<br />

Im ersten Schritt wurde der neue Rechenkern für Aufgaben im Kundengeschäft<br />

eingerichtet. Basierend auf bankindividuellen Marktdaten und<br />

Kalkulationsparametern, steuert er alle Kalkulationen des Kundengeschäfts.<br />

Schnittstellen zu den operativen Systemen, zur Dateneingabe<br />

und zu den Kalkulationsprogrammen dienen dem Informationstransfer.<br />

SYSTEMKOMPONENTEN DES CONTROLLINGS<br />

31<br />

Banking


Als „Blackbox“ bleibt der Rechenkern für Kundenberater wie für Anwender<br />

in Marktfolge und Controlling unsichtbar. Zur Eingabe von Daten<br />

und Anforderungen an Reports oder Kalkulationen verwenden die<br />

Mitarbeiter weiterhin die gewohnten Benutzeroberflächen. Doppeltes<br />

Eingeben identischer Daten für unterschiedliche Vorgänge gibt es nicht:<br />

Der CRK liefert Ergebnisse als konsistente Daten an die verschiedenen<br />

Systeme. Auf seinem aktuellen Entwicklungsstand stellt der Controlling-<br />

Rechenkern alle Funktionalitäten zur DB III-Rechnung, wie Cashflow-<br />

Generierung, Effektivzins- und Barwertberechnung bereit, die für die<br />

Gesamtbanksteuerung genutzt werden können. Da der Rechenkern<br />

plattformunabhängig gestaltet wurde und über eine Dialogschnittstelle<br />

verfügt, kann er Daten für Anwendungen in Controlling, Meldewesen,<br />

Rechnungswesen und Beratung gleichermaßen verarbeiten. Die Ergebnisse<br />

sind einheitlich, unabhängig davon, ob sie in der Vor- oder Nachkalkulation<br />

verwendet werden. Die Anpassungsfähigkeit dieses „Rechenknechts“<br />

macht es möglich, ihn in unterschiedlichste Systeme zu integrieren.<br />

Im Einsatz für die EWU-Zinsstatistik<br />

Seine Bewährungsprobe bestand der Controlling-Rechenkern bereits in<br />

der Entwicklungsphase: Für eine von der Europäischen Zentralbank angeforderte<br />

Zinsstatistik verpflichtete die Deutsche Zentralbank unter<br />

anderem 14 Partnerbanken der FIDUCIA IT <strong>AG</strong> zur monatlichen Meldung<br />

der durchschnittlichen Effektivzinssätze für 45 Positionen, unterteilt nach<br />

Beständen und Neugeschäften. Dies hätte die Neuentwicklung der Effektivzinsberechnung<br />

für drei verschiedene Bankanwendungs-Systeme bedeutet,<br />

die bei den betroffenen FIDUCIA-Kunden eingesetzt wurden. Der<br />

Controlling-Rechenkern erlaubte eine effizientere Lösung: Als systemunabhängige<br />

Software kann er Datengrundlagen über die Dialog-Schnittstelle<br />

aus unterschiedlichsten Controlling-Anwendungen beziehen. Die<br />

Rohdaten werden mit bereits vorhandenen Methoden zu Meldepositionen<br />

verdichtet und in einheitlichen Strukturen abgelegt. Die Anforderungen<br />

der EZB lassen sich auf diesem Weg erfüllen, ohne dass die<br />

Steuerungssysteme der betroffenen Banken angepasst werden mussten.<br />

Zugleich bewies der Controlling-Rechenkern frühzeitig seine Vielseitigkeit.<br />

Im Einsatz bei über 1000 Banken<br />

Im Rahmen des Gesamtbanksteuerungs-Systems <strong>ifb</strong>-OKULAR ® übernimmt<br />

der Controlling-Rechenkern zur Zeit bereits die Vor- bzw. Nachkalkulation<br />

der Kundengeschäfte für <strong>ifb</strong>-OKULAR ® MARGE und <strong>ifb</strong>-OKULAR ®<br />

CBS. Beratern steht dadurch im Kundengespräch eine optimale<br />

32 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Informationsgrundlage für ergebnisorientierte Verhandlungen über die<br />

Konditionen variabel- und festverzinslicher Geschäfte zur Verfügung.<br />

Dem Controlling garantiert der Rechenkern eine einheitliche Datenbasis<br />

und aktuelle, fundierte Kalkulationsverfahren für die Steuerung der<br />

Bank. Die Partnerbanken im genossenschaftlichen Verbund nutzen die<br />

Neuentwicklung im Rahmen ihres Gesamtbanksteuerungs-Systems VR-<br />

Control, das auf der Basis von <strong>ifb</strong>-OKULAR ® geschaffen wurde: In allen<br />

beteiligten Volksbanken, Raiffeisenbanken und PSD-Banken übernimmt<br />

der Controlling-Rechenkern künftig die Kalkulation der Kundengeschäfte.<br />

Technisch ausgereift<br />

Unter technischen Gesichtspunkten stellt der neue Rechenkern eine<br />

attraktive Alternative zu den bisherigen Anwendungen der Rechenzentren<br />

dar. Objektorientiert in Java implementiert, eröffnet er für die Zukunft<br />

vielfältige Möglichkeiten. Weiterentwicklungen, Anpassungen und<br />

Wartung sind mit vergleichsweise geringem Aufwand zu realisieren. Der<br />

Controlling-Rechenkern kann beim Einsatz im Rechenzentrum voll in<br />

bestehende Systeme integriert werden. Er lässt sich auf vorhandene Datenbanken<br />

und Anwendungen aufsetzen, ist für Hostrechner ausgelegt<br />

und besitzt die erforderlichen Schnittstellen zu anderen Hostprogrammen.<br />

Über einen Application Server können die Daten den angeschlossenen<br />

Banken auch per Browser verfügbar gemacht werden.<br />

Bedingt durch seine flexible technische Auslegung ist schon heute eine<br />

Vielzahl weiterer Einsatzgebiete für den Controlling-Rechenkern absehbar.<br />

An neuen Anwendungen für Controlling, Rechnungswesen, Meldewesen<br />

und auch im Beratungsbereich wird bereits gearbeitet. Besonders<br />

den Anforderungen, die durch Basel II und die International Accounting<br />

Standards formuliert werden, können Kreditinstitute mit Hilfe des<br />

Rechenkerns erheblich effizienter begegnen, als bislang absehbar war.<br />

Dies gilt speziell dort, wo innerhalb eines Rechenzentrums oder einer<br />

Bank mit unterschiedlichen Systemen und Anwendungen gearbeitet<br />

wird und dennoch konsistente Daten bereitgestellt werden müssen.<br />

Als Bestandteil des Gesamtbanksteuerungs-Systems <strong>ifb</strong>-OKULAR ® sichert<br />

der Controlling-Rechenkern bereits heute die Konsistenz der Daten über<br />

alle Steuerungsbereiche. <strong>ifb</strong>-OKULAR ® besteht aus acht Produkten mit<br />

denen die Bereiche Vertrieb (Planung, Vorsteuerung, Soll-Ist-Vergleich),<br />

Kreditrisiken, Marktpreisrisiken und Operationale Risiken abgedeckt<br />

werden. Neben dem Rechenwerk stellt <strong>ifb</strong>-OKULAR ® auch die Benutzeroberflächen<br />

und die Datenbank in einer integrierten Gesamtlösung zur<br />

Verfügung. Dieses Standard-System ist inzwischen bei rund 5000<br />

Benutzern im Einsatz.<br />

”Rechenzentren gewinnen durch den neuen Controlling-Rechenkern entscheidend<br />

mehr Flexibilität. Für die Primärbanken bedeutet das eine wesentliche Verbesserung<br />

der Informationsqualität und eine deutliche Arbeitsentlastung durch integrierte Prozesse.<br />

Wir sind mit der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> überzeugt, dass diese Entwicklung die Integration von<br />

Controlling, Meldewesen und Reporting wesentlich beschleunigen wird.<br />

Boris Brandwirth_Leiter Analysesysteme, FIDUCIA IT <strong>AG</strong><br />

33<br />

Banking


SAP Services<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates<br />

34 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Kai-Oliver Klauck, Volker Liermann<br />

Weichenstellung für Basel II - wichtige<br />

Bausteine für eine zukunftsgerichtete<br />

Kreditrisiko-Plattform<br />

Das Hauptziel der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung ist es, im Bereich<br />

der Kreditrisiken die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen<br />

stärker an das ökonomische Risiko anzulehnen: Im Standardansatz hängen<br />

die Risikogewichte von externen Ratings ab. Der IRB-Ansatz gibt den<br />

Banken die Möglichkeit, stattdessen interne Ratingmodelle einzusetzen,<br />

um die Risikogewichte zu bestimmen. Geschätzt werden die Ausfallwahrscheinlichkeiten,<br />

der ökonomische Verlust im Falle des Ausfalls sowie<br />

das Exposure zum Zeitpunkt des Ausfalls. Die Anwendung des IRB-<br />

Ansatzes ist an eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft:<br />

Die Schätzungen mit Internen Modellen müssen auf langjährigen<br />

Ausfallzeitreihen beruhen, in denen sich die Ausfallerfahrung der<br />

Bank widerspiegelt.<br />

Die Bank muss alle Ergebnisse Interner Modelle für die Aufsicht im<br />

Rahmen des Überprüfungsprozesses (Säule II) nachvollziehbar<br />

machen.<br />

Die Internen Modelle müssen einen wesentlichen Stellenwert im<br />

Kredit-Genehmigungsprozess, beim Risikomanagement, der internen<br />

Eigenkapitalallokation und bei der Unternehmenssteuerung einnehmen<br />

(Use-Test).<br />

Die Bank muss Interne Modelle regelmäßig validieren und gegebenenfalls<br />

neu kalibrieren.<br />

In der Offenlegung (Säule III) müssen die mit Internen Modellen geschätzten<br />

Größen ex post im Vergleich mit den eingetretenen Größen<br />

veröffentlicht werden.<br />

Die Bank muss über ein fundiertes und zukunftsorientiertes Stresstest-Verfahren<br />

verfügen.<br />

Bausteine und Vorgehen für eine gelungene<br />

Basel II-Einführung<br />

Um sicherzustellen, dass im Rahmen der Vorbereitung auf Basel II nicht<br />

temporäre, sondern zukunftssichere Lösungen entstehen, müssen bei<br />

den entsprechenden IT-Investitionen einige wichtige Aspekte berücksichtigt<br />

werden. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass ein System implementiert<br />

wird, das den Anforderungen an eine leistungsfähige Kreditrisiko-<br />

Steuerung nicht genügt und teure Nachbesserungen erzwingt.<br />

In den meisten Kreditinstituten ist die mathematisch-statistische Entwick-<br />

35<br />

Banking


lung der Internen Modelle deutlich weiter vorangeschritten als ihre<br />

Integration in den Datenhaushalt der Bank und die operativen Prozesse<br />

der Kreditvergabe. Dies kann zu mangelhafter Qualität des Daten-Inputs<br />

für die Internen Modelle führen und Fehlbewertungen nach sich ziehen.<br />

Zu den möglichen Konsequenzen zählen unter anderem falsche Pricing-<br />

Entscheidungen. Ähnliches gilt für die Validierung/Kalibrierung der Internen<br />

Modelle, deren Genauigkeit von den gespeicherten historischen<br />

Ausfalldaten der Bank abhängt. Auch unter diesem Aspekt hat die<br />

Datenbasis direkte Auswirkungen auf die Qualität der Internen Modelle<br />

und auf die Kreditrisiko-Steuerung insgesamt.<br />

Eine umfassende und qualitätsgesicherte Datenbasis, die für jede<br />

Modell-Bewertung neben dem Modell-Ergebnis das verwendete Modell<br />

und alle verarbeiteten Input-Daten dauerhaft speichert und verfügbar<br />

hält, ist aber auch aus anderen Gründen unverzichtbar. So verpflichtet<br />

die dritte Säule von Basel II die Banken, ihre internen Risikoprognosen<br />

den tatsächlichen Ausfalldaten der zurückliegenden Geschäftsperiode<br />

gegenüberzustellen. Die Offenlegung der Ergebnisse macht die Qualität<br />

der internen Risikomessung transparent. Schlechte Modellvorhersagen<br />

aufgrund mangelhafter Daten ziehen also nicht nur ökonomische Verluste<br />

nach sich, sie schaden auch der Reputation der Bank.<br />

Ebenfalls unterschätzt werden in vielen Häusern die Stresstests, mit<br />

denen die Auswirkungen von Abschwüngen einzelner Branchen oder der<br />

gesamten Makroökonomie auf das zu unterlegende Eigenkapital verdeutlicht<br />

werden. Eine Stresstest-Lösung muss die Möglichkeit bieten,<br />

den existierenden Geschäftsdatenbestand um gestresste Parameter, wie<br />

etwa höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten innerhalb einer Branche, zu<br />

verändern. Dabei stellt die Integration der Internen Modelle in die<br />

Architektur der Lösung eine besondere Herausforderung dar. Die Durchführung<br />

von Stresstests setzt, wie die anderen genannten Kriterien für<br />

die Zulassung einer Bank zum IRB-Verfahren, einen einheitlichen Geschäftsdatenpool<br />

voraus, der die Daten aus allen Vorsystemen vorhält<br />

und die Simulation der Geschäfte unterstützt. Eine zukunftssichere Lösung<br />

für die zentrale Datenhaltung muss zudem flexibel und erweiterbar<br />

sein, da verfeinerte Rating- und Prognosemodelle künftig eine steigende<br />

Zahl von gespeicherten Parametern benötigen werden.<br />

Potenziale der Basel II-Investition heben<br />

Die Banken müssen erhebliche Investitionen tätigen, um die genannten<br />

Anforderungen umzusetzen. Werden diese Investitionen jedoch strategisch<br />

richtig geplant und durchgeführt, lassen sich wichtige Potenziale<br />

für eine innovative Risikosteuerung aufbauen: Eine erweiterbare informationstechnische<br />

Infrastruktur mit zentraler Datenhaltung schafft die<br />

36 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Voraussetzungen für eine integrierte Gesamtbanksteuerung. Die Risikosteuerung<br />

erhält eine konsistente Datenbasis, die auch Kreditportfolio-<br />

Modelle adäquat unterstützt. Eine aktive Kreditportfolio-Steuerung auf<br />

Grundlage dieser Modelle ermöglicht durch gezielte Eigenkapitalallokation<br />

eine Optimierung des Risiko-Ertragsverhältnisses. Darüber hinaus<br />

bietet eine zentrale Datenhaltung die Möglichkeit, alle Zugriffsrechte<br />

auf Datenbestände der Bank mit einem einheitlichen System zu regeln<br />

und weit zurückliegende Zeitreihen unabhängig von den operativen<br />

Systemen verfügbar zu halten.<br />

Der SAP Bank Analyzer als zukunftsgerichtete Plattform<br />

zur Kreditrisiko-Steuerung<br />

Mit dem SAP Bank Analyzer steht eine Infrastruktur für Anwendungen<br />

zur Banksteuerung zur Verfügung, die alle aufgezeigten Anforderungen<br />

erfüllt. Die Financial Database (FDB) übernimmt und transformiert<br />

Marktdaten und Daten aus SAP- und Nicht-SAP-Vorsystemen, gewährleistet<br />

die zentrale Datenhaltung und die Datenbereitstellung für die<br />

Basel II-Lösung und die IAS-Lösung. Weitere Anwendungen wie Profit<br />

Analyzer, Risk Analyzer, Strategy Analyzer und Limit Manager werden<br />

ebenfalls auf der FDB aufsetzen. Die Historical Database (HDB) liefert<br />

wichtige Unterstützung für die Internen Modelle und das interne wie<br />

externe Reporting.<br />

Als Entwicklungspartner der SAP <strong>AG</strong> hat der <strong>ifb</strong>-Geschäftsbereich SAP<br />

Services mit vier Pilotinstituten eine Lösung für den Basel II Analyzer erarbeitet,<br />

die alle eventuellen institutsspezifischen Anforderungen abbilden<br />

kann. <strong>ifb</strong>-Know-how aus den Bereichen Aufsichtsrecht, Interne Kreditrisikosteuerung<br />

und Kreditprozesse hat zu dieser Gesamtarchitektur<br />

wesentlich beigetragen. Die Entwicklungs- und Beratungserfahrung, die<br />

wir in diesem Projekt aufgebaut haben, qualifiziert uns in besonderem<br />

Maß für die Implementierung der SAP Basel II-Lösung in Kreditinstituten.<br />

Genauso wichtig ist uns und unseren Kunden, in Implementierungsprojekten<br />

ein genaues betriebswirtschaftliches Verständnis der gemeinsamen<br />

Aufgabenstellung mit professioneller systemtechnischer Umsetzung<br />

und offener, partnerschaftlicher Zusammenarbeit zu verbinden.<br />

Banking<br />

”Die <strong>ifb</strong>-Kollegen werden in unserem SAP Bank Analyzer Team variantenreich eingesetzt.<br />

Das Spektrum reicht von fachlichen Anforderungen über technische Umsetzung<br />

bis zum Roll-Out.<br />

Joachim Ristow_Program Director Bank Analyzer, SAP <strong>AG</strong><br />

37


Volker Liermann, Dr. Wolfgang Nett, Markus Neufert<br />

Integriertes Reporting -<br />

Basel II-Offenlegung und IAS Notes<br />

schlank gestalten<br />

Die Offenlegungsbestimmungen nach der Zweiten Baseler Eigenkapitalvereinbarung<br />

und den IAS Notes sind für die Kreditinstitute entscheidende<br />

Elemente ihrer Darstellung nach außen. Nachvollziehbare strategische<br />

Risikopositionen der Bank und eine adäquate Eigenkapitalunterlegung<br />

ermöglichen günstige Refinanzierungsbedingungen und in der<br />

Folge bessere Wettbewerbs- und Ertragschancen. Es ist wichtig, dem<br />

Markt eine qualitativ überzeugende Darstellung der eigenen Position zu<br />

liefern. Es gilt deshalb, die Konsistenz der nach Basel II und IAS Notes<br />

berichteten Fakten zu sichern.<br />

SAP Basel II- und IAS-Lösungen koordiniert einführen<br />

Die Offenlegungsverpflichtungen in Basel II und den IAS Notes dienen<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen, die sich in der Berichtsperspektive<br />

widerspiegeln. Basel II zielt auf eine weitergehende Anerkennung von<br />

Risikoverlagerungstechniken, für die IAS Notes ist die Transparenz der Ertragslage<br />

und der Ertragsperspektiven vorrangig. Eine Homogenisierung<br />

der gesetzlichen Berichtsvorschriften ist noch nicht abgeschlossen.<br />

<strong>ifb</strong> betreut eine Reihe von Projekten zur Einführung der SAP Basel IIbzw.<br />

IAS-Lösung in Kreditinstituten. Diese Projekte haben gezeigt, dass<br />

eine koordinierte Implementierung, wie sie unter anderem bei der HSH<br />

Nordbank durchgeführt wird, klare Vorteile bietet: Die Ableitung widersprüchlicher<br />

Steuerungsimpulse aus dem Basel II- und IAS-Reporting wird<br />

so vermieden. Die Problematik der Inkonsistenzen ist zwar nur durch<br />

Maßnahmen des Gesetzgebers zu beseitigen, die künftige Harmonisierung<br />

lässt sich aber aufwandsparend vorbereiten.<br />

Risiken für die Konsistenz des Reportings entschärfen<br />

Inkonsistenzen drohen in verschiedenen Bereichen. Basel II und IAS fordern<br />

gleichermaßen ein nach Restlaufzeiten gegliedertes Reporting der<br />

Geschäfte. Bei der Berücksichtigung von Kündigungsrechten und Prolongationen<br />

aber bestehen Unterschiede. Führt eine Bank ihre Basel IIund<br />

IAS-Lösungen koordiniert ein, sorgt die einheitliche Datengrundlage<br />

trotz unterschiedlicher Darstellungen für Transparenz.<br />

Die Bildung der nach Basel II offenzulegenden Wertberichtigungen erfolgt<br />

nach derzeitigem Stand analog zu dem HGB. Die IAS Notes sehen<br />

ein wesentlich differenzierteres Regelwerk zur Berechnung der Wertberichtigungen<br />

(Impairment) vor. Wird hier keine Harmonisierung vorgenommen,<br />

sind Abweichungen der Berichtsdaten vorgezeichnet. Ein<br />

Lösungsweg eröffnet sich durch die analoge Anwendung der komplexeren<br />

Regeln der „Impairments“ auf die HGB-Wertberichtigungen.<br />

Eine Innovation im Rahmen von Basel II sind die vielschichtigen Bestimmungen<br />

zur Anrechnung von Sicherheiten. Um aus den Regeln Vorteile<br />

38 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

bei der Eigenkapitalanforderung zu ziehen, ist eine komplexe Abbildung<br />

der Sicherheiten notwendig, die von den IAS nicht zwingend gefordert<br />

wird. Die detaillierte Abbildung, mit der die Sicherheitenbewertung sogar<br />

nach dem fortgeschrittenen IRB-Ansatz möglich und unter Eigenkapitalaspekten<br />

effektiv wird, ist eine Stärke der SAP Banking Infrastruktur<br />

und der Basel II-Lösung.<br />

Beispiel Haircuts: Abschläge für mögliche negative Marktschwankungen<br />

bei finanziellen Sicherheiten müssen im Reporting nach Basel II berücksichtigt<br />

werden, nach IAS nicht.<br />

Beispiel Laufzeit-Inkongruenzen: Basel II schreibt Abschläge für Laufzeit-<br />

Inkongruenzen vor. Der Prozess zur Bestimmung des Fair Value nach IAS<br />

ist in dieser Hinsicht verbesserungsbedürftig. Die IAS enthalten dagegen<br />

keine konkreten Angaben, wie die Laufzeit einer Sicherheit zu berücksichtigen<br />

ist.<br />

Weitreichende Vorteile<br />

Die Bedeutung eines genauen Reportings wird auch in Zukunft wachsen.<br />

So wird die detaillierte Sicherheitendarstellung nicht mehr lange auf das<br />

Risikocontrolling beschränkt bleiben, wenn der Markt entsprechende<br />

Angaben auch in der externen Rechnungslegung wünscht. Die Vorbereitung<br />

auf Basel II und die Einführung der IAS haben erhebliche Auswirkungen<br />

für die Kreditinstitute, selbst wenn diese nicht in jedem Fall in<br />

der Offenlegung ablesbar sein müssen. Der Markt bewertet die Qualität<br />

der Darstellung, den Maßstab setzen die Banken, die sich detailliert präsentieren.<br />

Die SAP <strong>AG</strong> stützt sich bei der Umsetzung der Basel II- und IAS-Lösungen<br />

auf qualifizierte Beratungspartner wie <strong>ifb</strong> und auf die Zusammenarbeit<br />

mit Pilotkunden. Interessenten profitieren von dieser Strategie durch<br />

qualitativ abgesicherte Methoden, geringere Entwicklungsrisiken und<br />

eine kosteneffiziente Realisierung. Auch bankintern bietet die gemeinsame<br />

Einführung der IAS- und Basel II-Lösungen im Rahmen einer SAP-<br />

Architektur Vorteile. Da die Analyzer auf einer gemeinsamen Datengrundlage<br />

operieren, müssen Infrastruktur und Schnittstellen nur einmal<br />

entwickelt werden. Dazu verringert der einfachere Aufbau der Infrastruktur<br />

und der Schnittstellen den Wartungsaufwand. Die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>ifb</strong> macht es für interessierte Banken unproblematisch, die<br />

Vorteile eines schlanken Einführungsprojekts zu nutzen. Als SAP-Entwicklungspartner<br />

kennen wir beides, den SAP Analyzer und die fachlichen<br />

Anforderungen der Umsetzung von Basel II und IAS, sehr genau.<br />

Als SAP-Implementierungspartner haben wir die nötige Erfahrung, um<br />

den erforderlichen Dialog der beteiligten Fachbereiche für eine arbeitssparende<br />

und kosteneffiziente Implementierung zu moderieren.<br />

Banking<br />

”Durch die eng abgestimmte Einführung der Basel II- und der IAS-Lösung befinden sich<br />

die Fachabteilungen für Rechnungswesen und Risikocontrolling in einem sehr konstruktiven<br />

Dialog. Die Berater der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> unterstützen diesen integrativen Prozess mit<br />

fachlicher und technischer Kompetenz sowie durch ihren partnerschaftlichen Diskussions-<br />

und Arbeitsstil.<br />

Dirk Thörner_Projektbündelleiter IAS, HSH Nordbank <strong>AG</strong><br />

39


Thomas Reichert<br />

”Die Umsetzung des Hedgemanagements im Rahmen von IAS war für uns ein kritischer<br />

Schritt. Das Add-On und die technische Unterstützung der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> haben uns<br />

hier entscheidend weiter geholfen.<br />

Hedge Accounting im Rahmen der<br />

IAS/IFRS-Einführung –<br />

die Nachfrage nach Beratung und<br />

IT-Lösungen ist stark<br />

Ab 2005 müssen Kreditinstitute in Deutschland die Sicherungsbeziehungen<br />

zwischen den Grund- und den eigentlichen Sicherungsgeschäften<br />

den International Accounting Standards (IAS/IFRS) entsprechend dokumentieren.<br />

Dabei ergibt sich die Frage nach den für die Bilanz günstigsten<br />

Hedges unter dem Aspekt der Schwankungsminimierung der GuV. In<br />

diesem Zusammenhang fördert eine geeignete IT-Lösung effiziente Bilanzierungsprozesse<br />

mit optimalem Ergebnis.<br />

Das Hedgemanagement dient der Sicherung bestehender oder künftiger<br />

Geschäfte gegen Marktpreisrisiken und zur Sicherung von Cashflow-Positionen.<br />

Dazu werden kompensatorische Positionen aufgebaut oder vorhandene<br />

genutzt. Eine hohe Qualität der Steuerung, Überwachung und<br />

Verwaltung ist entscheidend für die Wirksamkeit dieser Sicherungsgeschäfte.<br />

Das Hedge Accounting, die Buchhaltung der Grund- und<br />

Sicherungsgeschäfte, wird dadurch zum wichtigen Aspekt der IAS-Anforderungen.<br />

Die SAP <strong>AG</strong> stellt ihren Anwendern innerhalb des Bank Analyzers eine<br />

IAS-Lösung zur Verfügung. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ist als SAP-Entwicklungs- und Implementierungspartner<br />

in hohem Maß in die Entwicklung der Fachkonzepte<br />

und die technische Umsetzung der entsprechenden Hedgemanagement-Lösung<br />

integriert. Sie wird zunächst als Add-On entwickelt<br />

und möglicherweise im zweiten Schritt voll in den SAP Bank Analyzer<br />

integriert.<br />

Entscheidungsprozesse qualifiziert unterstützen<br />

Die betriebswirtschaftlichen Kriterien für ein Hedgemanagement-System<br />

werden nicht allein vom IAS Board definiert. Eine praxisgerechte Konzeption,<br />

die auch den Anforderungen der Anwenderinstitute Rechnung<br />

trägt, setzt voraus, dass die Erfahrungswerte aus einer großen Zahl von<br />

Beratungsprojekten in die Entwicklung einfließen.<br />

Schlüsselfragen, wie die Bewertung der beteiligten Finanzgeschäfte und<br />

die Integration der Hedges in die Bilanz, müssen in enger Zusammenarbeit<br />

von Treasury und Rechnungswesen geklärt werden. Aufgabe des<br />

Hedgemanagement-Systems ist es, die entsprechenden Entscheidungsprozesse<br />

qualifiziert zu unterstützen. Dazu übernimmt es die Verwaltung<br />

und Abbildung der im Aufbau befindlichen, bestehenden, auslaufenden<br />

und aufgelösten Hedges. Darüber hinaus müssen die Hedgebeziehungen<br />

berücksichtigt werden, die Grund- und Sicherungsgeschäfte aus unterschiedlichen<br />

operativen Vorsystemen zusammenbringen.<br />

Das Hedgemanagement-System muss unter anderem auch in der Lage<br />

sein, innerhalb des Bank Analyzers geeignete Hedgebeziehungen zu<br />

identifizieren und dabei die verschiedenen vorgegebenen Hedgestrategien<br />

berücksichtigen. Eine Plausibilitätsprüfung und die integrierte<br />

40 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Schnittstelle zum prospektiven Effektivitätstest, wie ihn IAS 39 vorschreibt,<br />

gehören ebenfalls zum erforderlichen Funktionsumfang. Die IT-<br />

Lösung für das Hedgemanagement sollte die operativen Aufgaben durch<br />

weitgehende Automatisierung effizient gestalten. Wichtig ist darüber<br />

hinaus, dass sich das System ohne Schwierigkeiten auf veränderte Anforderungen<br />

des IAS Boards und neue Hedgestrategien einrichten lässt.<br />

Das von der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> entwickelte Add-On zur IAS-Lösung des SAP Bank<br />

Analyzers erfüllt diese Anforderungen umfassend. Offene Schnittstellen<br />

ermöglichen den Import von Daten aus vorgelagerten Systemen und den<br />

Datentransfer zur Weiterverarbeitung. Die offene Architektur liefert die<br />

Voraussetzungen, um unterschiedliche Hedgestrategien zu integrieren.<br />

Bisher bezieht das SAP Hedgemanagement-System den Fair Value Hedge<br />

und den Makro Cashflow Hedge mit ein. Nach Abschluss des IAS-Diskussionsprozesses<br />

kann bei Bedarf außerdem der Portfolio Fair Value Hedge<br />

integriert werden.<br />

Zukünftige Aufgaben des Hedgemanagements<br />

Heute werden Hedges erzeugt, um Marktpreisrisiken abzusichern; die<br />

Möglichkeiten sind damit aber keineswegs ausgeschöpft. In Zukunft<br />

könnten neue Fragen gestellt werden: Welche Hedges sollten bei einer<br />

gegebenen Grundgesamtheit der zu sichernden Finanzgeschäfte geknüpft<br />

werden? Welches sind die 20 besten Hedges für das Grundgeschäft<br />

und den Wert einer Bank? Wie gestaltet sich die beste Verknüpfung<br />

von Grund- und Sicherungsgeschäft für die Bilanz? Das Hedgemanagement-System<br />

bietet hier eine sinnvolle Unterstützungsmöglichkeit.<br />

Die Berater der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> begleiten gegenwärtig nicht nur die fachliche und<br />

technische Implementierung der Hedgemanagement-Lösung als Add-On<br />

zum SAP Bank Analyzer. Unsere Experten unterstützen auch zahlreiche<br />

Banken bei der Einführung von IAS-Lösungen und des entsprechenden<br />

Hedgemanagement-Systems. Unsere Branchenkenntnis, jahrelange Erfahrung<br />

mit den Aufgabenstellungen des Risikomanagements sowie eine<br />

profunde Kenntnis der SAP Banking Produkte sind die Voraussetzungen<br />

für die hohe Effizienz dieser Projekte.<br />

Banking<br />

Markus Zehner_Leiter IAS-Projekt, DZ BANK <strong>AG</strong><br />

41


Insurance<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates<br />

42 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Lutz Bittermann, Angelika Lutz<br />

Neue Aufgaben der Versicherungstechnik<br />

durch IAS/IFRS und Solvency II<br />

Die EU-Mitglieder befinden sich in einem Harmonisierungsprozess der<br />

nationalen Rechtssysteme, von dem natürlich auch die deutsche Rechnungslegung,<br />

insbesondere das HGB, betroffen ist. Die nationalen<br />

Standards werden gegen europäische Prinzipien konvergieren. Wesentlich<br />

beeinflusst wird dieser Prozess durch Solvency II, das europäische Projekt<br />

zur Harmonisierung der Finanzaufsicht für Versicherungen.<br />

Während die Solvabilitätsbilanz heute mit der Handelsbilanz identisch<br />

ist, wird für eine internationale Vergleichbarkeit der Eigenkapitalausstattung<br />

künftig eine „EU-Solvabilitätsbilanz“ erforderlich sein, die bei<br />

konsequenter Umsetzung nicht auf den nationalen Prinzipien basieren<br />

kann.<br />

Parallel werden internationale Rechnungslegungsstandards entwickelt.<br />

Spätestens für das Jahr 2005 werden diese IAS/IFRS in allen kapitalmarktorientierten<br />

Konzernen Pflicht. Branchenspezifische Standards für Versicherungsverträge<br />

IFRS (insurance contracts) befinden sich allerdings<br />

noch im Entwicklungsstadium.<br />

Es ist zu erwarten, dass die künftige „EU-Solvabilitätsbilanz“ wegen des<br />

internationalen Bezugs zahlreiche Gemeinsamkeiten mit IAS/IFRS aufweist<br />

und mittelfristig vielleicht sogar mit ihnen verschmelzen wird.<br />

Daraus sind auch die terminlichen Parallelen bei der Einführung der IFRS<br />

(insurance contracts) und Solvency II erklärbar, obwohl formal keine Abhängigkeiten<br />

existieren.<br />

Kernelemente von Solvency II<br />

Solvency II verfolgt den Drei-Säulen-Ansatz ähnlich Basel II. Die Versicherungstechnik<br />

wird am stärksten von den quantitativen Standards für<br />

die technischen Rückstellungen und den Bestimmungen zur Mindestkapitalausstattung<br />

(Säule I) betroffen sein: Die Eigenmittel müssen dabei<br />

das aus der individuellen Risikopositionierung ermittelte Target Capital<br />

abdecken. Für die Berechnung wird es ein relativ einfaches Pauschalmodell<br />

geben, das auch Risiken aus Kapitalanlagen oder Adressausfällen<br />

berücksichtigt.<br />

Losgelöst von der regulatorischen Rechenmethodik sollte sich eine effiziente<br />

Risiko- und Ergebnissteuerung an den tatsächlichen Risiken des<br />

Portfolios orientieren. Folglich müssen die Risiken entsprechend ihrer<br />

Variabilitäten und Korrelationen sinnvoll gemessen werden. Darüber<br />

hinaus sind Risikolimite und Maßnahmen für den Fall kritischer Risikoverschärfungen<br />

zu definieren. Solche Internen Modelle sind komplex<br />

und erfordern einen hohen fachlichen Installations- und Betreuungsaufwand.<br />

Werden sie durch die Aufsichtsbehörde geprüft und anerkannt,<br />

dann ersetzt die unternehmensspezifische Methodik das Pauschalmodell.<br />

43<br />

Insurance


Einige Aspekte der IAS/IFRS<br />

Für Einzelunternehmen haben IAS-Abschlüsse vorerst keine befreiende<br />

Wirkung. Außerdem wird ab 2005 für die Versicherungsverträge selbst<br />

nur eine Übergangsregelung anzuwenden sein, die nur geringe Änderungen<br />

vorsieht. Erst in der nächsten Entwicklungsstufe wird das Full Fair<br />

Value Accounting eingeführt. Obwohl es für diese Phase II noch keine<br />

konkreten IFRS (insurance contracts) gibt, zeichnet sich ab, dass Kernfragen<br />

zur Bilanzierung gegenüber dem HGB (inkl. V<strong>AG</strong> und RechVersV)<br />

und auch den US-GAAP völlig neu geregelt werden.<br />

Ein Beispiel ist die Bilanzierung nach Zeichnungsjahren, für die der gesamte<br />

Cashflow im Jahr des Vertragsabschlusses diskontiert gebucht<br />

werden muss. Die damit beabsichtigte Bewertung der Produktion eines<br />

Jahres ist außerordentlich schwierig, wie vermutlich in keiner anderen<br />

Branche. Für einen Einzelvertrag ist beim Abschluss eine Aussage über<br />

die künftige Profitabilität schlicht unmöglich. Aber auch auf Bestandsebene<br />

kann der Zahlungsstrom nur geschätzt werden, da er von zahlreichen<br />

nicht deterministischen Ereignissen, wie Leistungsfällen oder<br />

Storno, abhängt. Korrekturen der ursprünglichen Annahmen im späteren<br />

Zeitverlauf fließen daher ebenfalls in die Erfolgsrechnung ein.<br />

Einige Auswirkungen<br />

Vermutlich werden „Solvency II“ und die höheren Ergebnisvolatilitäten<br />

aus IAS zu einem höheren Bedarf an Eigenmitteln führen. Der Kapitalgeber<br />

wird dann noch stärker als bisher auf eine risikoadäquate Verzinsung<br />

achten.<br />

Transparenz der Prämienbestandteile: Bei einer IAS-Bilanzierung nach<br />

Zeichnungsjahren, verbunden mit detaillierten Anhangangaben, werden<br />

Auswirkungen unzureichender Prämien spätestens nach wenigen Jahren<br />

sichtbar. Erforderlich ist daher eine höhere Transparenz, die Rechnungslegern<br />

und Controllern Klarheit über die kalkulatorischen Prämienbestandteile<br />

für Risiko, Abschluss-, Verwaltungskosten und Sicherheitszuschlag<br />

gibt. Nur dann kann letztlich analysiert und kommentiert werden,<br />

ob notwendige Anpassungsbuchungen von einem abweichenden<br />

Risiko- oder Kostenverlauf verursacht wurden. Elemente aus der klassischen<br />

Beitragszerlegung der Lebensversicherung im Rahmen des Meldewesens<br />

und der Überschussdeklaration könnten Einzug in die Schadenversicherungen<br />

halten. Dem produktspezifischen Risiko sollte eine angemessene<br />

kalkulatorische Kapitalverzinsung entsprechen.<br />

Verborgene Reserven: Bei Schadenrückstellungen besteht das Risiko zu<br />

niedriger Dotierung. Um das insgesamt vorhandene Kapital effizient zu<br />

verteilen, müssen auch stille Reserven hinreichend genau bekannt sein.<br />

Schadenrückstellungen sind eine solche Quelle stiller Reserven. Warum<br />

44 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

soll jedoch für eine Position unnötig viel Eigenkapital gebunden werden,<br />

wenn sie selbst noch Puffer enthält? Bei der Rückstellungsdotierung<br />

müssen künftig neben Vorsichtsprinzipien und Aspekten der Ergebnissteuerung<br />

auch die Auswirkung auf den Kapitalbedarf beachtet werden.<br />

Abwicklungs-Cashflow nach Zeichnungsjahr: Die IAS erfordern die Diskontierung<br />

der Zahlungsströme pro Zeichnungsjahr. Aus der Schadenhistorie<br />

muss also die Abwicklung für jedes Zeichnungsjahr prognostiziert<br />

werden. Organisatorische Veränderungen, die den Cashflow<br />

beeinflussen können, sind angemessen zu berücksichtigen. Bei Personenversicherungen<br />

erfolgt die interne und externe Bilanzierung heute nach<br />

Abrechnungsverbänden, die bereits als Zeichnungsjahrgruppen interpretiert<br />

werden könnten. Generell ist eine strikt barwertige Betrachtung<br />

jedoch nicht üblich. Dazu müssen für jedes Zeichnungsjahr, neben der<br />

marktgerechten Diskontierung entsprechend einer Zinsstruktur, zahlreiche<br />

Unsicherheiten – Storno, Schadeneintritt, Schadenhöhe und Abwicklungsmuster<br />

der Rückstellungen – berücksichtigt werden. Vertraglich vereinbarte<br />

Bonus/Malus-Prämienmodelle steigern die Komplexität weiter.<br />

Laufendes Controlling: Mit der differenzierten Risikokapital-Ermittlung<br />

wird auch eine permanente Überwachung erforderlich. Hier hilft die Einrichtung<br />

eines Limitsystems, verbunden mit einer Ampelfunktionalität,<br />

kurzfristig auf Veränderungen des Risikoportfolios zu reagieren. Insbesondere<br />

die Übernahme außergewöhnlicher Risiken kann im Einzelfall<br />

schnell zu Limitüberschreitungen und zusätzlichem Risikokapitalbedarf<br />

führen. Umgekehrt lässt sich auch unnötig gebundenes Risikokapital<br />

identifizieren und an anderer Stelle effizienter einsetzen. Das Controlling<br />

muss an die Anforderungen der externen Bilanzierung angepasst<br />

werden. Dies bedeutet – ungeachtet späterer Verdichtungen – im Kern<br />

eine Umstellung auf Zeichnungsjahre.<br />

Selbst wenn nicht alle hier getroffenen Prognosen eintreten, wird sich<br />

das Aufgabengebiet der Versicherungstechnik wesentlich erweitern. Die<br />

Prämienkalkulation wird künftig kaum noch ohne das Verständnis von<br />

Solvabilität und Rechnungslegung möglich sein; ebenso erscheinen Rechnungslegung,<br />

Planung und Controlling ohne Kenntnisse der Kalkulationsannahmen<br />

unmöglich. Die Ermittlung von Barwerten erfordert<br />

neben dem Verständnis der Komplexität der Einflussfaktoren auch Methodenkenntnisse<br />

aus der Lebensversicherungs- und Finanzmathematik.<br />

Darüber hinaus müssen Abwicklungsdreiecke für die Auszahlung der<br />

Leistungen nach Zeichnungsjahr geführt, gepflegt und durch geeignete<br />

Schätzverfahren interpretiert werden.<br />

Eine höhere Transparenz der Prämienbestandteile wird sich wiederum<br />

positiv auf das Controlling und damit auf eine effizientere Risiko- und<br />

Ertragssteuerung auswirken.<br />

45<br />

Insurance


Corporates<br />

Consulting<br />

Software<br />

SAP Services<br />

Banking<br />

Insurance Corporates<br />

46 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Christian Angerer, Frank Stolle<br />

Risikomanagement liefert qualifizierte<br />

Aussagen für ein Basel II-Rating<br />

Spektakuläre Firmenzusammenbrüche und Finanzskandale der vergangenen<br />

Jahre haben im Hinblick auf den professionellen Umgang mit<br />

Risiken ein Umdenken sowohl bei den Finanzdienstleistern als auch bei<br />

ihren Geschäftskunden ausgelöst. Die Kreditinstitute bereiten sich auf<br />

die Anforderungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung vor, in<br />

Industrie, Handel, Dienstleistung und dem öffentlichen Sektor gelten erweiterte<br />

aufsichtsrechtliche Anforderungen für Risikomanagement und<br />

Corporate Governance. Aber auch die Zusammenarbeit zwischen der<br />

Finanzwirtschaft und den Firmenkunden verändert sich angesichts der<br />

neuen Verfahren im Risikomanagement.<br />

Basel II verpflichtet die Banken, Rating-Systeme aufzubauen. Bis 2007<br />

müssen alle vergebenen Kredite überprüft und die Bonität der Firmenkunden<br />

bewertet werden. Zwar wurden Adressausfall-Risiken von den<br />

Instituten auch bisher individuell beurteilt, die Eigenkapitalanforderung<br />

für das Kreditgeschäft war aber pauschal geregelt. Das vorgeschriebene<br />

Eigenkapital blieb damit weitgehend unabhängig von den tatsächlichen<br />

Risiken im Kreditportfolio. Basel II ersetzt diese pauschalierte Eigenkapitalanforderung<br />

durch eine risikoadäquate Unterlegung. Banken mit günstiger<br />

Kreditrisikostruktur können mit niedrigeren Eigenkapital-Anforderungen<br />

und -Kosten rechnen und dies als Marktvorteil für sich<br />

nutzen. Die Institute haben künftig die Wahl, die Eigenkapitalanforderungen<br />

ihrer Kreditsparte nach einem Standardansatz oder nach dem –<br />

in der Regel günstigeren – IRB-Ansatz zu berechnen. Dazu muss allerdings<br />

eine dreijährige Praxis im Umgang mit einem internen Ratingverfahren<br />

nachgewiesen werden, wenn Basel II in Kraft tritt. Viele Banken<br />

beginnen daher 2004 mit der Bewertung der Bonität ihrer Firmenkunden<br />

nach neuen Verfahren.<br />

Für die Unternehmen als Kreditkunden der Banken birgt Basel II ebenfalls<br />

sowohl Chancen wie Risiken. Ein gutes Rating macht ein Unternehmen<br />

zum attraktiven Geschäftspartner; es bedeutet eine Eigenkapitalentlastung<br />

für die Bank, die in Form günstiger Konditionen an den<br />

Kunden weitergegeben werden kann. Ein schlechtes Rating könnte dagegen<br />

abgelehnte Finanzierungen oder höhere Zinssätze zur Folge<br />

haben. Insbesondere mittelständische Unternehmen befürchten, Basel II<br />

werde für sie den Zugang zu Finanzierungen erschweren oder die Kosten<br />

erhöhen. Dabei ist ein schlechtes Rating nicht zwangsläufig auf eine<br />

schlechte Bonität zurückzuführen, auch mangelnde Vorbereitung oder<br />

Kommunikation kann die Ursache sein. Beidem lässt sich mit einer zielgerichteten<br />

Beratung, dem Rating Advisory, vorbeugen.<br />

Die Rating-Verfahren der Banken, so die Anforderung, müssen qualitative<br />

und quantitative Informationen berücksichtigen. Diese gehen z. B. in<br />

das BVR II-Rating der Volks- und Raiffeisenbanken in einem Verhältnis<br />

47<br />

Corporates


von 40:60 ein. Da Kennzahlen demnach nicht mehr allein entscheidend<br />

sind, ist eine genaue Analyse des gesamten Unternehmens ratsam.<br />

EINFLUSS DER QUALITATIVEN FAKTOREN AUF DAS RATING<br />

Als gute Basis für solche Analysen haben sich die Risikomanagement-<br />

Systeme (RMS) erwiesen, mit denen Risiken der Unternehmen regelmäßig<br />

systematisch erfasst und bewertet werden. Anhand der Ergebnisse<br />

aus dem RMS kann das Unternehmen seine Risikosituation qualifiziert<br />

beurteilen und entscheiden, wo unter Rating-Aspekten Handlungsbedarf<br />

besteht. Wichtig sind neben der Risikogröße die Risikowahrnehmung der<br />

Mitarbeiter und die Effektivität der Risikosteuerung. Kontrollieren lassen<br />

sich sowohl quantitative wie qualitative Risiken: Vermögenslage, Wertschöpfung,<br />

Finanzlage, usw. werden überwacht und durch Steuerungsmaßnahmen<br />

positiv entwickelt. Die entsprechenden Kennzahlen gehen<br />

in das Rating ein. In gleicher Weise werden qualitative Faktoren wie<br />

Nachfolgeregelungen, Marktrisiken oder Wettbewerb erfasst, systematisch<br />

gesteuert und dokumentiert. Voraussetzung für verlässliche Aussagen<br />

aus dem Risikomanagement ist die Integration des Systems in den<br />

Managementprozess des Unternehmens. Während das Thema in der<br />

Mehrzahl der Unternehmen zunächst nur zur Erfüllung gesetzlicher oder<br />

externer Anforderungen diente, entwickelt sich inzwischen ein Interesse,<br />

die mit nicht unerheblichem Aufwand generierten Daten auch intern zu<br />

nutzen.<br />

<strong>ifb</strong> entwickelt unternehmensweites<br />

Risikomanagement weiter<br />

Als Reaktion auf den steigenden Bedarf nach umfassenden Lösungen für<br />

das Risikomanagement gründete die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> im Jahre 2002 die Tochtergesellschaft<br />

CORIS GmbH. Ihre Softwarelösung für unternehmensweites<br />

48 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Risikomanagement etablierte sich unter dem Markennamen ProKoRisk ®<br />

am Markt als ein führendes Produkt. Nach erfolgreicher 2-jähriger Aufbauphase<br />

und Akquisition namhafter Kunden wurden die Aktivitäten<br />

2004 in die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> integriert. Das Software-Angebot für Corporates wird<br />

nun um die bewährten <strong>ifb</strong>-Lösungen für die operative Steuerung von<br />

Risiken im Forderungsmanagement und im Asset Liability Management<br />

ergänzt.<br />

Als Consulting- und Softwareanbieter unterstützen wir unsere Kunden in<br />

Implementierungs-Projekten dabei, ihre Risikomanagement-Systeme auf<br />

die gesetzlichen Anforderungen auszurichten und sie gleichzeitig für<br />

Aufgaben, wie die Vorbereitung auf Basel II-Ratings, nutzbar zu machen.<br />

Betriebswirtschaftliche Fragestellungen gewinnen dabei immer größeres<br />

Gewicht, denn eine wachsende Zahl von Unternehmen nutzt ihr RMS<br />

über die gesetzlichen Anforderungen hinaus bereits als internes Steuerungsinstrument.<br />

Zwei neue, im Jahr 2003 vorgestellte ProKoRisk ® -Produkte<br />

reflektieren diesen Trend. Der ProKoRisk ® Analyzer bietet umfangreiche<br />

Funktionen zur Risiko-Quantifizierung und schafft so die<br />

Verbindung zwischen Risikomanagement, Controlling und Unternehmensplanung.<br />

ProKoRisk ® MIS ist ein interaktives Management-<br />

Informationssystem, mit dem Anwender verschiedene Sichten auf den<br />

Datenbestand selbst konfigurieren können; Auswertungen lassen sich<br />

auf diese Weise genau am Bedarf orientieren. Implementierungen aktiver<br />

Risiko-Frühwarnsysteme auf Basis von ProKoRisk ® ACS bei unseren<br />

größeren Kunden sind ein weiteres Indiz für den zunehmenden Einsatz<br />

des RMS in der Unternehmenssteuerung. In einigen Fällen werden diese<br />

Frühwarnsysteme auch an der Schnittstelle zur Qualitätssicherung eingesetzt.<br />

Im Mittelpunkt unserer Beratungsarbeit im Sektor des unternehmensweiten<br />

Risikomanagements steht dem Gesamttrend entsprechend,<br />

die Konzeption und Einführung von Prozessen zur<br />

Risikoidentifizierung, -messung und -steuerung für unsere Unternehmenskunden.<br />

Im operativen Bereich begleiten wir unter anderem<br />

unternehmensweite Self Assessments zur Risikoidentifizierung und<br />

-bewertung. Neu konzipiert wurden zudem Verfahren zur Quantifizierung<br />

von Risiken, zur Aggregation und zum Einsatz von Value at<br />

Risk-Modellen. Das unternehmensweite Risikomanagement entwickelt<br />

sich zur Entscheidungsgrundlage für eine wertorientierte Unternehmenssteuerung:<br />

Weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus<br />

schafft es die Voraussetzungen für eine höhere Informationsqualität in<br />

der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Finanzdienstleistern.<br />

Corporates<br />

”Es liegt auf der Hand, dass Vorbeugung durch ein gut funktionierendes Risikomanagement-System<br />

die Rating-Notation verbessert und ein nicht funktionierendes<br />

oder lückenhaftes Abzüge bringt.<br />

Wolfgang Rempe_TÜV Rheinland Group, Rating Alliance<br />

49


Neu auf der CeBIT: Komplettlösung<br />

für Risikomanagement<br />

Nachhaltige Verbesserung von Rentabilität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit für<br />

Unternehmen – <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>, CORIS GmbH und<br />

FIDUCIA <strong>AG</strong> zeigen gemeinsame Lösungen.<br />

Strategieberatung für Banken:<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> gründet spezialisierten Dienstleister<br />

Geschäftsjahr 2002:<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> setzt Wachstum fort – Spezialist<br />

für Unternehmenssteuerung expandiert<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> entwickelt Hedge Management<br />

für SAP: Neuestes Produkt<br />

der Entwicklungspartnerschaft<br />

Software erfüllt aktuelle Anforderungen<br />

nach IAS<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> präsentiert <strong>ifb</strong>-OKULAR 4.4:<br />

Neuerungen der Gesamtbanksteuerung<br />

auf E.B.I.F. und Finance Forum<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> mit zweitem Standort in Köln:<br />

Wachsende Aufgaben erfordern räumliche<br />

Erweiterung - Geschäftsbereich Softwareentwicklung<br />

zieht zum Dom<br />

"Capital" zeichnet neuen Versicherungstarif<br />

aus – Innovationspreis<br />

für "Flexible-Life-Tarif" der<br />

neue leben Pensionskasse <strong>AG</strong>:<br />

Experten der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> entwickelten neues<br />

Angebot gemeinsam mit dem Anbieter<br />

Köln, 29. Januar 2003. Banken und Corporates können für die Unternehmenssteuerung<br />

künftig auf eine Lösung zurückgreifen, die alle Risikofelder abdeckt: Kreditrisiken,<br />

Marktpreisrisiken und Operationale Risiken. [...]<br />

Köln, 10. April 2003. Der Banksteuerungsspezialist <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> erweitert sein Beratungsangebot.<br />

Das neugegründete Tochterunternehmen <strong>ifb</strong> Strategie GmbH unterstützt<br />

Finanzdienstleister in Deutschland und europaweit bei Fusionen, Organisationsoptimierung<br />

und IT-Strategie. [...]<br />

Köln, 27. Mai 2003. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>, Spezialist für ergebnisorientierte Unternehmenssteuerung<br />

mit dem Schwerpunkt im Finanzdienstleistungssektor, hat im Geschäftsjahr<br />

2002 ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Der Umsatz stieg um 35,6 % auf 19,8 Mio.<br />

Euro. Im Jahr 2001 lagen die Umsatzerlöse bei 14,6 Mio. Euro (gegenüber 12,0 Mio.<br />

Euro im Jahr 2000). Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> erzielte dieses Ergebnis bei weiterhin guter Rentabilität.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Jahr 2002 um 18 % auf 145. [...]<br />

Köln, 11. September 2003. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ergänzt die Softwarelösung Bank Analyzer<br />

von SAP um das Modul Hedge Management. Konzeption und Programmierung des<br />

Software-Tools erfolgen im Auftrag des Walldorfer Konzerns SAP <strong>AG</strong>. Mit dem neuen<br />

Modul ist es möglich, die Absicherung von Geschäften gegen Risiken (Zins, Währung)<br />

durch kompensatorische Positionen (Hedging) zu steuern und zu überwachen. [...]<br />

Köln, 7. Oktober 2003. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> stellt aktuelle Entwicklungen ihrer integrierten<br />

Lösung zur Gesamtbanksteuerung, <strong>ifb</strong>-OKULAR auf der European Banking & Insurance<br />

Fair (27.-29.10.2003 in Frankfurt/M.) und dem Finance Forum (4./5.11.2003 in Zürich)<br />

dem deutschen und internationalen Fachpublikum vor. [...]<br />

Köln, 15. Oktober 2003. Das fortgesetzte Wachstum der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in allen Geschäftsbereichen<br />

macht einen zusätzlichen Standort erforderlich. Die bereits 2002 erweiterten<br />

Räumlichkeiten des Firmensitzes am Kölner Neumarkt sind für die Aufgaben des<br />

Unternehmens nicht mehr ausreichend.[...] Deshalb hat der komplette Geschäftsbereich<br />

Softwareentwicklung zum 1. Oktober neue Büros in der Kölner Innenstadt<br />

bezogen. [...]<br />

Köln, 1. Dezember 2003. Zum achten Mal vergaben das Wirtschaftsmagazin<br />

"Capital" und die Unternehmensberatung Mercer Oliver Wyman ihren Innovationspreis<br />

für Neuerungen bei Versicherungen. Der 2. Platz wurde dem "Flexible-Life-Tarif"<br />

der neue leben Pensionskasse <strong>AG</strong> zugesprochen, den Insurance-Fachleute der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

maßgeblich mitgestalteten. [...]<br />

50 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Köln, 10. Dezember 2003. 180 Manager aus rund 80 Genossenschaftsbanken und<br />

von Verbundpartnern trafen sich am 4. Dezember 2003 in den Räumen der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in<br />

Köln zum dritten GenoPOINT. Wie jedes Jahr war der GenoPOINT 2003 ein Forum für<br />

Fachvorträge aus der Praxis und der Theorie der Banksteuerung sowie den Austausch<br />

unter Experten. [...]<br />

Köln, 18. Dezember 2003. Am 13. Januar 2004 lädt das Centre for Financial Research<br />

(CFR) in die Räume der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> am Kölner Neumarkt. [...] Auf Initiative von Prof. Dr.<br />

Alexander Kempf vom Seminar für Finanzierungslehre der Universität zu Köln, von<br />

Prof. Dr. Axel A. Weber, Inhaber des Lehrstuhls für internationale Ökonomie an der<br />

Universität zu Köln und Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung, sowie von Dr. Walter Herzog, Mitglied des Vorstandes<br />

der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong>, wurde das Institut für Finanzmarktforschung gegründet. [...]<br />

Köln, 12. Januar 2004. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach leistungsfähigen<br />

Steuerungskonzepten baut die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ihr Leistungsportfolio für den Kundenkreis<br />

außerhalb der Finanzdienstleister weiter aus. Zum 1. Januar wurde die Tochtergesellschaft<br />

CORIS, der Spezialist für Risikomanagement-Systeme für Corporates, vollständig<br />

in das Unternehmen integriert. [...]<br />

Köln, 13. Februar 2004. Auf der CeBIT in Hannover (18. - 24. März) stellt die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

ihr integriertes System zur Banksteuerung <strong>ifb</strong>-OKULAR in der Version 4.5 vor. Neu ist<br />

unter anderem das Produkt <strong>ifb</strong>-OKULAR ORM für das Management Operationaler<br />

Risiken. [...] Auf ihrem SAP-Partnerstand präsentiert die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> das Hedge Management<br />

System zur IAS-Lösung von SAP sowie AddOn-Programme, die helfen, die<br />

Anforderungen nach IAS/IFRS und Basel II zu erfüllen. [...]<br />

Köln, 14. April 2004. Die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> erweitert ihre Kernkompetenzen in Controlling und<br />

Meldewesen um den Bereich des Prüfungsnahen Consultings. [...]<br />

Köln, 10. Mai 2004. Auch im Geschäftsjahr 2003 setzte die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in Köln ihr kontinuierliches<br />

Wachstum fort. Trotz der im Finanzdienstleistungssektor und den angeschlossenen<br />

Branchen schwierigen Wirtschaftslage konnte der Spezialist für ergebnisorientierte<br />

Bank- und Unternehmenssteuerung seinen Umsatz um rund 30% auf<br />

25,7 Mio. Euro steigern, gegenüber 19,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2002 und 14,6<br />

Mio. Euro im Jahr 2001. [...]<br />

51<br />

Ereignisse <strong>2003|2004</strong><br />

Banksteuerung im Dialog:<br />

Die Genossenschaftsbanken<br />

informieren sich bei der <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Ökonomie-Spitzenforschung<br />

für die Praxis – Neu gegründetes<br />

Institut für Finanzmarktforschung:<br />

Angewandte und interdisziplinäre<br />

Wissenschaft für die Finanzmärkte<br />

Experte für Bankensteuerung baut<br />

das Angebot für Corporates aus:<br />

Tochtergesellschaft CORIS GmbH bringt<br />

ihre Aktivitäten in die <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> ein<br />

CeBIT 2004: Integrierte<br />

Banksteuerung komplett mit<br />

operationalem Risikomanagement –<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> präsentiert Innovationen auf zwei<br />

Ständen und in mehreren Fachvorträgen<br />

im Forum Bank-Finanz-Systeme<br />

Prüfungsnahe Beratung: <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

komplettiert Consulting-Angebot<br />

Neues Beratungs-Team startet<br />

mit 20 Mitarbeitern<br />

Know-how als Erfolgsfaktor:<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> zeigte auch 2003<br />

solides Wachstum und<br />

erweitert den Aufsichtsrat


Banking Allgemeine HypothekenBank Rheinboden <strong>AG</strong> SAP SEM Banking: Asset Liability Management, Marktpreisrisiko-<br />

Management, Kontrahentenlimitierung, Einzelgeschäftskalkulation _ Bausparkasse Schwäbisch Hall <strong>AG</strong> Ergebnis- und Risiko-<br />

steuerung (Geschäftsfeldrechnung, Gesamtbank-Risikomanagement/-Limitsystem) _ China Mincheng Banking Corporation<br />

Einführung SAP Profit Analyzer _ Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank <strong>AG</strong> Fachliche Unterstützung bei der<br />

Implementierung von IFRS _ Deutsche Postbank <strong>AG</strong> Projekt „Fit für die Zukunft”, fachliche Unterstützung des Bereiches<br />

Rechnungswesen beim Börsengang _ Die Sparkasse Bremen Zinsbuchsteuerung _ DZ BANK <strong>AG</strong> Fachliche Betreuung IFRS _<br />

FIDUCIA IT <strong>AG</strong> Gemeinsame Implementierung und Pilotierung der IT-Lösung zur Bewertung und Steuerung Operationaler<br />

Risiken – <strong>ifb</strong>-OKULAR ® ORM ® _ Frankfurter Sparkasse Konzeption der Steuerung variabler Produkte _ Freiherr-vom-Stein-<br />

Gymnasium, Rösrath Unterrichtsveranstaltungen zu den Themen „Objektorientierte Softwareentwicklung”, „Kalkulation eines<br />

Softwareprojektes”, „Berufsbilder in der EDV” _ GAD eG Entwicklung eines Rechenkerns für Controlling und Meldewesen<br />

(s. Beitrag S.21) _ Hamburger Sparkasse SAP SEM Banking, Asset Liability Management, Marktpreisrisiko-Management _ HSH<br />

Nordbank <strong>AG</strong> Fachliche und technische Unterstützung bei der Einführung von IAS/IFRS, fachliche Unterstützung bei der<br />

Anpassung des SAP SEMs, Einführung der Financial Database _ Hypo Vereinsbank Asset Liability Management auf Basis SAP<br />

SEM Banking und Bank Analyzer _ IKB Deutsche Industriebank <strong>AG</strong> SAP-Einführung zu IAS, Konzeption und Implementierung<br />

eines Kreditportfolio-Modells _ Kreissparkasse Steinfurt Einführung von COGNOS als Reportingtool für <strong>ifb</strong>-OKULAR ® CBS _<br />

Landesbank Rheinland-Pfalz SAP-Einführung zu IAS _ Münchener Hypothekenbank eG MaK/Basel II, SAP SEM Banking:<br />

Asset Liability Management, Marktpreisrisiko-Management _ NORD/LB Management des Fachprojekts IFRS _ NRW.Bank SAP-<br />

Einführung zu Basel II _ SAP <strong>AG</strong> Spezifikation und Entwicklung Hedgemanagement, Roll-in Basel II Lösung _ Shanghai Pudong<br />

52 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

Ausgewählte Projekte der <strong>ifb</strong>-Gruppe<br />

Development Bank Einführung Marktpreisrisiko-Management _ SI Sparkassen (<strong>ifb</strong>-OKULAR ® CBS/KRM-Nutzer) Umstellung der<br />

Standardschnittstelle zu <strong>ifb</strong>-OKULAR ® auf die Datenversorgung aus dem BRM-Datenpool unter OSPlus _ Sparkasse Bielefeld<br />

Zinsbuchsteuerung _ Sparkassen-Giroverband Rheinland-Pfalz Roll-out S-Depot _ Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG<br />

Begleitung der Fachkonzeption und Fachspezifizierung IFRS _ Stadtsparkasse Köln Steuerung des strategischen Zinsbuches _<br />

Sparkasse Münsterland Ost Einführung von COGNOS als Reportingtool für <strong>ifb</strong>-OKULAR ® CBS _ Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Review/Workshops MaH _ Toyota Financial Services Vorprojekt Controlling/Treasury _ VR-Immobilien <strong>AG</strong> Konzeption und<br />

Umsetzung der Unternehmenssteuerung (s. Beitrag S.18) _ Volkswagen Bank GmbH Handelsbuch-Limitierung _ Westdeutsche<br />

ImmobilienBank SAP-Einführung Basel II, IAS/IFRS und Financial Database _ Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />

Giroverband Einführung der Zinsbuchsteuerung _ Berliner Volksbank eG | GAD eG | FIDUCIA IT <strong>AG</strong> | Frankfurter Volksbank<br />

eG | Kölner Bank eG | Märkische Bank eG | PSD-Banken | Volksbank Bielefeld eG | Volksbank Gelsenkirchen-Buer eG |<br />

Volksbank Koblenz-Mittelrhein eG | Volksbank Konstanz eG | Volksbank Paderborn eG | Volksbank Pforzheim eG VR-<br />

Control-Projekte _ Märkische Bank eG | Volksbank Bielefeld eG | Volksbank Gelsenkirchen-Buer eG | Volksbank Oelde-<br />

Ennigerloh-Neubeckum eG Einführung eines Operationalen Risikomanagements mit ProKoRisk ® Insurance ABC<br />

Lebensversicherung <strong>AG</strong> Übernahme der Bestandsführung mit dem Restschuld-Verwaltungssystem, Entwicklung neuer<br />

Restschuld-Tarife _ Helvetia Patria Group Fachliche Unterstützung des IFRS-Implementierungsprojektes _ Signal Iduna<br />

Gruppe Einführung unternehmensweites Risikomanagement mit ProKoRisk ® _ VHV Versicherungen Strategie Geschäftsmodelle<br />

Corporates <strong>AG</strong>IV Real Estate <strong>AG</strong> | AVA <strong>AG</strong> | Stadtwerke Chemnitz <strong>AG</strong> | TriPlan <strong>AG</strong> | Vaillant Hepworth Group<br />

Einführung unternehmensweites Risikomanagement mit ProKoRisk ®<br />

53


Impressum<br />

Verantwortlich <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> Redaktion <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> Konzeption|Gestaltung <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> Text context editorial service, Köln<br />

Fotografie Thorsten Kern, Köln _ Claudia Kempf, Wuppertal _ <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> Produktion Bernd Rölle, Köln<br />

54 <strong>Annual</strong> <strong>2003|2004</strong><br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

UMSATZENTWICKLING DER <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

MITARBEITERENTWICKLUNG DER <strong>ifb</strong> <strong>AG</strong><br />

55<br />

<strong>ifb</strong> <strong>AG</strong> in Zahlen

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