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GeotechnischesSicherheitsmanagement_2001_de.pdf - iC group of ...

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VAVROVSKY ET AL.: GEOTECHNISCHES SICHERHEITSMANAGEMENT IM OBERFLÄCHENNAHEN TUNNELBAU<br />

Der Befund <strong>de</strong>s Geotechnikers wird <strong>de</strong>n Entscheidungsträgern<br />

auf <strong>de</strong>r Baustelle in einem<br />

Tagesbericht tabellarisch übermittelt, wie oben<br />

ausgeführt.<br />

Wirtschaftliche Optimierung bei günstigeren<br />

Baugrundverhältnissen<br />

Das Rahmenplankonzept sieht vor, daß die Entscheidungsträger<br />

vor Ort, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Bauaufsicht <strong>de</strong>s Auftraggebers sowie <strong>de</strong>r<br />

Bauleiter <strong>de</strong>s Auftragnehmers die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Rahmenplans nicht unterschreiten<br />

dürfen.<br />

Wenn nun über eine gewisse Zeitspanne hinweg<br />

Baugrundverhältnisse angetr<strong>of</strong>fen wer<strong>de</strong>n,<br />

die Einsparungen bei <strong>de</strong>n Stützmitteln zulässig<br />

erscheinen lassen, ist <strong>de</strong>r Geotechniker<br />

angehalten, <strong>de</strong>m Planer eine Darstellung <strong>de</strong>s<br />

angetr<strong>of</strong>fenen Baugrunds und <strong>de</strong>r Interpretation<br />

<strong>de</strong>r Messungen sowie begrün<strong>de</strong>te Vorschläge<br />

zur Vermin<strong>de</strong>rung von Stützmitteln zur<br />

Kenntnis zu bringen. Eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Rahmenplans<br />

kann nur durch <strong>de</strong>n Planer erfolgen<br />

und bedarf <strong>de</strong>r Planfreigabe durch die Projektleitung.<br />

Dadurch ist gewährleistet, daß die<br />

Festlegungen auf <strong>de</strong>r Baustelle je<strong>de</strong>rzeit mit<br />

<strong>de</strong>n statischen und geotechnischen Überlegungen<br />

<strong>de</strong>s Planers vereinbar sind und sich nur im<br />

Rahmen vorgegebener Freiheitsgra<strong>de</strong> bewegen<br />

können.<br />

In Fällen größerer Dringlichkeit ist für die<br />

Än<strong>de</strong>rungen eines Rahmenplans ein abgekürztes<br />

Verfahren erfor<strong>de</strong>rlich, das kurzfristig <strong>de</strong>n<br />

Genehmigungslauf absolviert und in wenigen<br />

Stun<strong>de</strong>n in Kraft treten kann.<br />

Warnsystem und Krisenmanagement bei ungünstigen<br />

Baugrundverhältnissen o<strong>de</strong>r unerwarteten<br />

Ereignissen<br />

Das Management von ungünstigen Entwicklungen<br />

o<strong>de</strong>r auch von Krisen erfor<strong>de</strong>rt Verfahrensregeln,<br />

die von Projektbeginn an in Kraft gesetzt<br />

sein müssen. Neben <strong>de</strong>r Klärung von Zuständigkeiten<br />

und Abläufen spielt darin ein klar <strong>de</strong>finiertes<br />

Warnsystem eine zentrale Rolle. Dieses<br />

Warnsystem ist auf die Randbedingungen <strong>de</strong>s<br />

Projekts abzustimmen und kann zum Beispiel<br />

die in <strong>de</strong>r Tabelle 2 aufgelisteten Stufen enthalten.<br />

Ein beispielhaftes Schema für Warnkriterien,<br />

empfohlene Maßnahmen und Entwarnungskriterien<br />

ist in <strong>de</strong>r Tabelle 3 dargestellt.<br />

Auftraggeber und Auftragnehmer haben unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n recht unterschiedliche Prioritäten<br />

im Krisenfall. Eine vorausschauen<strong>de</strong> Abstimmung<br />

<strong>de</strong>r Vorgangsweisen mit klarem Verfahrensablauf<br />

und ein<strong>de</strong>utigen Verantwortlichkeiten<br />

ist <strong>de</strong>shalb beson<strong>de</strong>rs wichtig.<br />

Abgesehen von S<strong>of</strong>ortmaßnahmen und von<br />

Bauhilfsmaßnahmen, die selbstverständlich immer<br />

in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r örtlichen Bauaufsicht<br />

und <strong>de</strong>s Auftragnehmers liegen, ist für einen<br />

weiteren Vortrieb unter ungünstigeren Baugrundverhältnissen,<br />

als sie im Rahmenplan be-<br />

rücksichtigt wur<strong>de</strong>n, auf je<strong>de</strong>n Fall eine Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Rahmenplans erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Schlußbemerkung<br />

Geotechnisches Sicherheitsmanagement im<br />

oberflächennahen Tunnelbau beruht auf einer<br />

ausreichen<strong>de</strong>n Definition <strong>de</strong>s erwarteten Systemverhaltens<br />

durch <strong>de</strong>n Planer und einem<br />

Soll-Ist-Vergleich mit <strong>de</strong>n tatsächlich angetr<strong>of</strong>fenen<br />

Verhältnissen während <strong>de</strong>r Bauausführung.<br />

Für diesen Soll-Ist-Vergleich sind umfangreiche<br />

organisatorische, technische und<br />

verfahrensbezogene Voraussetzungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Primär ist dabei <strong>de</strong>r Auftraggeber gefor<strong>de</strong>rt,<br />

durch entsprechen<strong>de</strong> Spezifikationen<br />

und Auftragsvergaben die Grundlagen für ein<br />

wirksames Sicherheitsmanagement zu schaffen.<br />

Autoren<br />

Dr.mont. Georg-Michael Vavrovsky, Eisenbahn-Hochleistungsstrecken<br />

AG, Vivenotgasse 10, A-1020 Wien, Österreich,<br />

Dipl.-Ing. Baurat h.c. Nejad Ayaydin, IGT – Ingenieurgemeinschaft<br />

für Geotechnik und Tunnelbau, Mauracherstraße<br />

9, A-5020 Salzburg, Österreich, und Dipl.-Ing. Dr. Peter<br />

Schubert, IC-Consulenten ZT GmbH, Zollhausweg 1, A-<br />

5101 Bergheim, Österreich.<br />

SICHERHEITSMANAGEMENT<br />

FELSBAU 19 (<strong>2001</strong>) NR. 5 139

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