Sichere Zahlungsverfahren für E-Government - Bundesamt für ...

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02.02.2013 Aufrufe

E-Government-Handbuch solvent wird. Um auch dieses Risiko auszuschließen, müsste von der Behörde auch die Anbieterbonität in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Im Rahmen dieses Moduls kann eine objektive Beurteilung der Anbieterbonität jedoch nicht erfolgen. Neben der Frage nach dem Zeitpunkt der Zahlungsgarantie ist für die Beurteilung des Zahlungsverfahrens von Bedeutung, welche Schadensszenarien zu einem Zahlungsausfall führen können. Sowohl der Zeitpunkt der Zahlungsgarantie als auch die möglichen Schadensszenarien werden im Folgenden bewertet. Wie in Abschnitt 3.1 beschrieben, hängt die Bedeutung des Kriteriums Zahlungsgarantie von der Höhe des Betrags, der Häufigkeit der Nutzung, den vorliegenden Nutzerdaten, der Art der Verwaltungsleistung und der Produktart (digital/physisch) ab. Auch wenn sich die Bewertung nur auf elektronische Zahlungsverfahren bezieht, soll darauf hingewiesen werden, dass auch die klassische Bargeldzahlung keine vollständige Zahlungsgarantie bietet. So kann der Fall eintreten, dass die Behörde unbemerkt Falschgeld annimmt und dieses erst bei der Einreichung bei der Hausbank erkannt wird. Das Falschgeld wird dann ohne Ersatz eingezogen. Kriterium: Zahlungsgarantie Hoch Das Zahlungsverfahren bietet eine sofortige Zahlungsgarantie Mittel Die Zahlung könnte aus vom Kunden zu vertretenden Gründen nicht eingelöst werden (mangelnde Kontodeckung o.Ä.) Gering Die Zahlung könnte nicht eingelöst werden, weil der Kunde abstreitet, die Zahlung ausgelöst zu haben. Tabelle 5: Ausprägungen des Kriteriums „Zahlungsgarantie“ 5.1.5 Verbreitung Das Kriterium „Verbreitung“ beschreibt die Anzahl der Kunden in Deutschland, die auf absehbare Zeit in der Lage sein werden, das Verfahren ohne größeren Aufwand zu nutzen. Bei der Zahlung mit der klassischen Kreditkarte wird die derzeitige Verbreitung beispielsweise anhand derjenigen Kunden gemessen, die bereits in Besitz einer Kreditkarte sind. Neben der Feststellung der derzeitigen Verbreitung sollen in die Bewertung des Kriteriums auch Entwicklungstendenzen bezüglich der zukünftigen Verbreitung des Zahlungsverfahrens einfließen. Die zukünftige Verbreitung eines Zahlungsverfahrens wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wichtig sind der Installations- und Registrierungsaufwand, die Kosten für den Kunden, die Anzahl der Akzeptanzstellen sowie die Sicherheit des Zahlungsverfahrens. Darüber hinaus können jedoch auch weitere Aspekte von Bedeutung sein. Der Installations- und Registrierungsaufwand beschreibt den Aufwand, der für eine erstmalige Nutzung des Zahlungsverfahrens erforderlich ist. Dazu zählt zum einen die Anmeldung beim Anbieter des Zahlungsverfahrens, die in manchen Fällen online erfolgt, in anderen Fällen ein persönliches Erscheinen erfordert. Zum anderen wird hierunter der Aufwand für evtl. notwendige Hard- und Software- Installationen gefasst. Daneben spielen auch die transaktionsunabhängigen Kosten für den Kunden eine entscheidende Rolle. Darunter werden die Kosten gefasst, die dem Kunden ent- Zukünftige Entwicklung Installations-/ Registrierungaufwand Kosten Kriterien zur Bewertung von Zahlungsverfahren Seite 40

E-Government-Handbuch stehen, ohne dass dieser Zahlungen tätigt. Dazu zählen sowohl einmalige Anschaffungskosten, z. B. für ein Kartenlesegerät, als auch periodisch wiederkehrende Kosten wie z. B. die Jahresgebühr für eine Kreditkarte. Die transaktionsabhängigen Kosten werden in Abschnitt 5.2 gesondert betrachtet. Ein weiterer Faktor, der die zukünftige Verbreitung eines Zahlungsverfahrens beeinflusst, ist die Anzahl der Akzeptanzstellen. Ist die Zahl der Akzeptanzstellen hoch, so sind die Kunden eher bereit, den Registrierungsaufwand in Kauf zu nehmen. Der Faktor Sicherheit beeinflusst ebenfalls die zukünftige Akzeptanz eines Zahlungsverfahrens. Wird ein Zahlungsverfahren von den Kunden als sicher wahrgenommen, so sind diese zur Nutzung des Verfahrens eher bereit. Neben den bisher genanten Einflussfaktoren können sich auch weitere Aspekte auf die zukünftige Verbreitung eines Zahlungsverfahrens auswirken. Beispielsweise wird die Umstellung der öffentlichen Zigarettenautomaten auf die ausschließliche Nutzung mit der GeldKarte die Verbreitung dieses Zahlungsverfahrens vermutlich positiv beeinflussen. Unter Berücksichtigung aller genannten Faktoren muss anschließend eine Einschätzung der Verbreitung vorgenommen werden. Die Bewertung erfolgt in den Stufen hoch, mittel und gering. Nicht für jedes Szenario ist eine hohe Verbreitung erforderlich. So dürfte ein gering verbreitetes Zahlungsverfahren ausreichen, wenn ein Szenario nur von einer begrenzten Nutzergruppe (z. B. Rechtsanwälte), von dieser jedoch regelmäßig genutzt wird (vgl. Abschnitt 3.1.2). Die Verbreitung des Zahlungsverfahrens sollte hingegen „hoch“ sein, wenn das Szenario nur sehr selten von einer breiten Nutzergruppe in Anspruch genommen wird, von jedem einzelnen Nutzer jedoch nur selten. Kriterium: Verbreitung Hoch Das Zahlungsverfahren wird auf absehbare Zeit von sehr vielen Kunden verwendet. Mittel Das Zahlungsverfahren wird auf absehbare Zeit nur von einem Teil der Kunden verwendet. Gering Das Zahlungsverfahren wird auf absehbare Zeit nur von sehr wenigen Kunden verwendet. Tabelle 6: Ausprägungen des Kriteriums „Verbreitung“ Akzeptanzstellen Sicherheit Weitere Aspekte Kriterien zur Bewertung von Zahlungsverfahren Seite 41

E-<strong>Government</strong>-Handbuch<br />

stehen, ohne dass dieser Zahlungen tätigt. Dazu zählen sowohl einmalige Anschaffungskosten,<br />

z. B. <strong>für</strong> ein Kartenlesegerät, als auch periodisch wiederkehrende<br />

Kosten wie z. B. die Jahresgebühr <strong>für</strong> eine Kreditkarte. Die transaktionsabhängigen<br />

Kosten werden in Abschnitt 5.2 gesondert betrachtet.<br />

Ein weiterer Faktor, der die zukünftige Verbreitung eines <strong>Zahlungsverfahren</strong>s beeinflusst,<br />

ist die Anzahl der Akzeptanzstellen. Ist die Zahl der Akzeptanzstellen<br />

hoch, so sind die Kunden eher bereit, den Registrierungsaufwand in Kauf zu nehmen.<br />

Der Faktor Sicherheit beeinflusst ebenfalls die zukünftige Akzeptanz eines <strong>Zahlungsverfahren</strong>s.<br />

Wird ein <strong>Zahlungsverfahren</strong> von den Kunden als sicher wahrgenommen,<br />

so sind diese zur Nutzung des Verfahrens eher bereit.<br />

Neben den bisher genanten Einflussfaktoren können sich auch weitere Aspekte<br />

auf die zukünftige Verbreitung eines <strong>Zahlungsverfahren</strong>s auswirken. Beispielsweise<br />

wird die Umstellung der öffentlichen Zigarettenautomaten auf die ausschließliche<br />

Nutzung mit der GeldKarte die Verbreitung dieses <strong>Zahlungsverfahren</strong>s<br />

vermutlich positiv beeinflussen.<br />

Unter Berücksichtigung aller genannten Faktoren muss anschließend eine Einschätzung<br />

der Verbreitung vorgenommen werden. Die Bewertung erfolgt in den<br />

Stufen hoch, mittel und gering.<br />

Nicht <strong>für</strong> jedes Szenario ist eine hohe Verbreitung erforderlich. So dürfte ein gering<br />

verbreitetes <strong>Zahlungsverfahren</strong> ausreichen, wenn ein Szenario nur von einer<br />

begrenzten Nutzergruppe (z. B. Rechtsanwälte), von dieser jedoch regelmäßig genutzt<br />

wird (vgl. Abschnitt 3.1.2). Die Verbreitung des <strong>Zahlungsverfahren</strong>s sollte<br />

hingegen „hoch“ sein, wenn das Szenario nur sehr selten von einer breiten Nutzergruppe<br />

in Anspruch genommen wird, von jedem einzelnen Nutzer jedoch nur<br />

selten.<br />

Kriterium: Verbreitung<br />

Hoch<br />

Das <strong>Zahlungsverfahren</strong> wird auf absehbare Zeit von sehr vielen Kunden verwendet.<br />

Mittel<br />

Das <strong>Zahlungsverfahren</strong> wird auf absehbare Zeit nur von einem Teil der Kunden<br />

verwendet.<br />

Gering<br />

Das <strong>Zahlungsverfahren</strong> wird auf absehbare Zeit nur von sehr wenigen Kunden<br />

verwendet.<br />

Tabelle 6: Ausprägungen des Kriteriums „Verbreitung“<br />

Akzeptanzstellen<br />

Sicherheit<br />

Weitere Aspekte<br />

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