Sichere Zahlungsverfahren für E-Government - Bundesamt für ...
Sichere Zahlungsverfahren für E-Government - Bundesamt für ...
Sichere Zahlungsverfahren für E-Government - Bundesamt für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
E-<strong>Government</strong>-Handbuch<br />
2.3 Entwicklungstendenzen<br />
Auch wenn schon eine Vielzahl von <strong>Zahlungsverfahren</strong> existiert, so werden weiterhin<br />
neue Systeme entwickelt und auf den Markt gebracht. Für eine Beurteilung<br />
der Erfolgsaussichten solcher <strong>Zahlungsverfahren</strong> ist insbesondere der Netzeffekt<br />
von Bedeutung. Dieser besagt, dass ein <strong>Zahlungsverfahren</strong> <strong>für</strong> die Beteiligten umso<br />
nützlicher ist, je mehr Personen daran teilnehmen. In diesem Abschnitt sollen<br />
Entwicklungstendenzen vorgestellt werden, denen nach diesem Kriterium eine<br />
hohe Relevanz <strong>für</strong> den zukünftigen Markt der <strong>Zahlungsverfahren</strong> zugesprochen<br />
werden kann: die Gründung von Simpay, die Einführung und Verbreitung des<br />
EMV-Standards, die Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsverkehrsraums,<br />
die Entwicklung eines <strong>Zahlungsverfahren</strong>s in Kombination mit der elektronischen<br />
Signatur und der Einsatz biometrischer Verfahren zur Authentifizierung.<br />
• Vier international bedeutsame Mobilfunkunternehmen (Orange, Telefónica<br />
Móviles, T-Mobile und Vodafone) haben sich im Frühjahr 2003 zur Gründung<br />
eines neuen Mobiltelefon-basierten <strong>Zahlungsverfahren</strong>s zusammengeschlossen.<br />
Unter der gemeinsamen Marke Simpay soll ein weltweites mobiles<br />
<strong>Zahlungsverfahren</strong> auf Basis eines offenen Standards etabliert werden.<br />
Weitere Unternehmen wie debitel, KPN Mobile group, O2, TMN und Hutchison<br />
3 G haben ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Simpay soll als Debit-<br />
(Kauf- und Zahlzeitpunkt fallen zusammen) und Credit-Variante (Zahlzeitpunkt<br />
liegt nach dem Kaufzeitpunkt) angeboten werden, von jedem Mobiltelefon<br />
nutzbar und einfach zu bedienen sein.<br />
Simpay integriert derzeit Mitglieder in über 20 europäischen Ländern und besitzt<br />
das Potenzial, mehr als 300 Millionen Mobiltelefonnutzer zu erreichen.<br />
Eine erste Markteinführung ist <strong>für</strong> Mitte 2005 in Spanien geplant. In Deutschland<br />
wird das Verfahren voraussichtlich ab dem Jahr 2006 verfügbar sein. 20<br />
• In Abschnitt 2.2 wurden bereits die Bestrebungen der Kreditkartengesellschaften<br />
zur Verhinderung von Betrugsfällen im Internet vorgestellt. Auch bei Zahlungen<br />
am Point of Sale nehmen die Betrugsfälle jedoch zu, da Magnetstreifenkarten<br />
sehr leicht zu fälschen sind. Bei Chipkarten ist dies weitaus schwieriger.<br />
Aus diesem Grund haben sich Europay, MasterCard und Visa zusammengeschlossen,<br />
um einen branchenweit interoperablen Standard <strong>für</strong> Chipkarten<br />
zu schaffen, die EMV-Spezifikation 21 . Diese regelt auf technischer Ebene<br />
die Interoperabilität zwischen Chipkarte und Lesegerät. Darauf aufbauende<br />
Spezifikationen von Visa und MasterCard haben diese (teilweise widersprechend)<br />
verfeinert.<br />
Seit dem 01.01.2005 besteht in Europa eine Haftungsumkehr (Liability Shift):<br />
Zukünftig muss derjenige Akteur, der keine EMV-Technologie einsetzt <strong>für</strong> betrügerische<br />
Aktionen haften, die den Betrug durch die Nutzung der EMV-<br />
Technologie hätte verhindern können. Ist beispielsweise entweder das Terminal<br />
oder die Karte bei einer Transaktion EMV-fähig, trägt diejenige Transak-<br />
20 Ausführliche Informationen werden unter http://www.simpay.de/ bereitgestellt.<br />
21 Näheres dazu in [Rankl/Effing 2002], http://www.kartensicherheit.de/ oder<br />
http://www.emvco.com/.<br />
Simpay<br />
EMV-Spezifikation<br />
<strong>Zahlungsverfahren</strong> <strong>für</strong> E-<strong>Government</strong> Seite 16