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Cross-Selling bei Versicherungen - Ibi Research

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Georg Wittmann<br />

Christiane Früchtl<br />

Silke Weisheit<br />

<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong><br />

Empirische Analyse zu Status quo, Trends<br />

und zukünftigen Anforderungen


<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong> – Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen<br />

Anforderungen<br />

Management Summary<br />

In der Studie „<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong> – Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen<br />

Anforderungen“ werden die Bedeutung des <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>s für Versicherungsunternehmen und dessen<br />

Herausforderungen ermittelt sowie Trends für die Zukunft abgeleitet. In der Untersuchung wurden 34 Vertriebs-<br />

und Marketingexperten von Versicherungsunternehmen im deutschsprachigen Raum um eine Einschätzung<br />

zur Verankerung des <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>s in ihrem Unternehmen gebeten. Daneben wurden sie auch<br />

nach Chancen und Herausforderungen gefragt und sie wurden gebeten, die zukünftige Entwicklung des<br />

<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>s <strong>bei</strong> Versicherungsunternehmen einzuschätzen. Im Folgenden werden einige wichtige Ergebnisse<br />

vorgestellt.<br />

Das <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft.<br />

Die Versicherer gaben an, dass Privatkunden durchschnittlich ein Potenzial von sieben Produkten besitzen,<br />

im Firmenkundengeschäft sind es sechs Produkte. Die tatsächliche Anzahl der verkauften Produkte pro<br />

Kunde liegt allerdings sowohl im Privatkundengeschäft mit 2,3 als auch im Firmenkundengeschäft mit 2,2<br />

Produkten weit unter der tatsächlich benötigten Anzahl an Versicherungsprodukten.<br />

Bei einem Vergleich der <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Quoten der einzelnen Länder zeigt sich, dass österreichische Versicherungsunternehmen<br />

das vorhandene Potenzial am besten ausschöpfen.<br />

Abbildung 1: Vergleich der <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Quoten der einzelnen Länder<br />

Österreich<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

0,7<br />

1,2<br />

2,4<br />

2,4<br />

3,0<br />

3,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0<br />

Privatkunden Firmenkunden<br />

© ibi research<br />

Ein Grund für die überdurchschnittlich hohe Quote von 3,0 zusätzlich verkauften Produkten pro Kunde dürfte<br />

die individuellere Betreuung der Kunden sein. Österreichische Vertriebsmitar<strong>bei</strong>ter haben <strong>bei</strong> durchschnittlich<br />

430 betreuten Privatkunden bzw. 74 Firmenkunden deutlich mehr Zeit für den persönlichen Kundenkontakt<br />

als ihre Kollegen in Deutschland (1029 bzw. 113) und in der Schweiz (900 bzw. 175).<br />

Die Datenanalyse ermöglicht aufgrund mangelnder Kundeninformationen nur selten die Identifikation<br />

von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Potenzialen.<br />

Kundendaten, die sich aus dem persönlichen Gespräch des Vertriebsmitar<strong>bei</strong>ters mit dem Kunden ergeben,<br />

werden von den Versicherungsunternehmen selten erfasst. Gerade verhaltensorientierte Daten wie Hobbys<br />

sind nur gut einem Zehntel der Unternehmen bekannt, obwohl sich über solche Informationen sehr leicht auf<br />

zusätzlichen Bedarf schließen lässt. Nur 32% der Unternehmen sind der Meinung, dass die von ihnen er-<br />

© ibi research 2009 Seite 1 von 4


<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong> – Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen<br />

Anforderungen<br />

fassten Kundeninformationen umfassend, aktuell und verlässlich sind. Trotzdem stimmt gut die Hälfte der<br />

Versicherer der Aussage zu, dass die gespeicherten Daten eine gute Grundlage für die Datenanalyse sind.<br />

Von einer umfassenden Identifikation von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Potenzialen ist knapp die Hälfte der Unternehmen<br />

überzeugt.<br />

Abbildung 2: Beurteilung der Aussagen in Bezug auf die Erfassung und Analyse von Kundendaten<br />

zur Identifikation von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Potenzialen<br />

Unternehmensweit vorhandene Kundeninformationen in einer<br />

zentralen Datenbank<br />

Unsere Kundendaten sind eine gute Grundlage für eine<br />

Datenanalyse<br />

Unsere Datenanalyse erlaubt die Identifikation von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-<br />

Potenzialen<br />

Informationen über Kunden sind umfassend, aktuell und verlässlich<br />

12%<br />

15%<br />

21%<br />

© ibi research 2009 Seite 2 von 4<br />

29%<br />

41%<br />

32%<br />

41%<br />

44%<br />

12%<br />

41%<br />

35%<br />

12%<br />

21%<br />

15%<br />

9%<br />

6% 6%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

stimme voll zu stimme zu neutral stimme nicht zu stimme gar nicht zu<br />

© ibi research<br />

Die Ermittlung dieser Potenziale findet <strong>bei</strong> knapp der Hälfte der Unternehmen mit Hilfe der Clusteranalyse<br />

statt, daneben finden die Assoziationsanalyse sowie die Regressions- und Diskriminanzanalyse <strong>bei</strong> etwa einem<br />

Drittel Anwendung.<br />

Die Schaffung der notwendigen Kompetenzen <strong>bei</strong> den Mitar<strong>bei</strong>tern ist für die Unternehmen eine große<br />

Herausforderung.<br />

Die beste Gelegenheit für eine Kundenansprache mit dem Ziel des <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>s ergibt sich für Versicherungsunternehmen<br />

dann, wenn der Kunde bereits in Kontakt mit einem Vertriebskanal ist. 91% sehen ein<br />

Beratungsgespräch in der Agentur oder <strong>bei</strong>m Kunden als sehr gut oder zumindest gut geeignet für <strong>Cross</strong>-<br />

<strong>Selling</strong>. Ebenso viele sind sich der Herausforderung <strong>bei</strong> der Schaffung notwendiger Mitar<strong>bei</strong>terkompetenzen<br />

bewusst. Die wichtigsten Qualifikationen sind für die Unternehmen die Beratungs- sowie die soziale und<br />

kommunikative Kompetenz.<br />

Abbildung 3: Wichtige Kompetenzen der Vertriebsmitar<strong>bei</strong>ter für den <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Erfolg<br />

Beratungskompetenz<br />

Soziale und kommunikative Kompetenz<br />

Fachkompetenz<br />

Produktkompetenz<br />

Verhandlungskompetenz<br />

Kompetenzen im Umgang mit modernen Informationssystemen<br />

Nachlass-bzw. Zusagenkompetenz<br />

9%<br />

24%<br />

6%<br />

38%<br />

47%<br />

74%<br />

85%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

© ibi research<br />

Die Fähigkeiten im Umgang mit modernen Informationssystemen sind für die Versicherer eher unwichtig.


<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong> – Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen<br />

Anforderungen<br />

Nur knapp die Hälfte der Unternehmen unterstützt die Vertriebsmitar<strong>bei</strong>ter <strong>bei</strong> der Umsetzung von<br />

<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> mit Verkaufs- und Beratungssystemen.<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter von Versicherungsunternehmen werden sehr häufig in Schulungen, durch Unterlagen wie Leitfäden<br />

oder durch vertriebsunterstützende Einheiten an das Thema „<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>“ herangeführt. Selten finden<br />

Verkaufs- und Beratungssysteme Anwendung, die <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Möglichkeiten aufzeigen.<br />

Die hohe Bedeutung einer kundenorientierten Unternehmenskultur haben die Versicherer erkannt.<br />

Um den Kunden in den Mittelpunkt der Aktivitäten zu rücken, ist eine kundenorientierte Unternehmenskultur<br />

nötig. In der Schaffung einer solchen Kultur sehen die meisten Unternehmen ganz oder zumindest teilweise<br />

eine Herausforderung <strong>bei</strong> der Umsetzung von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> und sie sind sich deren Einfluss auf den Erfolg<br />

bewusst. Allerdings hat eine kundenorientierte Unternehmensorganisation nur für knapp ein Viertel der Unternehmen<br />

höchste Priorität.<br />

Abbildung 4: Priorisierung der Wichtigkeit der Voraussetzungen für einen hohen <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-<br />

Erfolg<br />

Verankerung des Themas „<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>“ in der Strategie des<br />

Unternehmens<br />

Hohes Vertrauen des Kunden in das Unternehmen<br />

Kundenorientierte Unternehmensorganisation<br />

Image des Versicherungsunternehmens<br />

Hohe Kundenbindung<br />

12%<br />

27%<br />

23%<br />

© ibi research 2009 Seite 3 von 4<br />

35%<br />

15%<br />

35%<br />

12%<br />

8%<br />

12%<br />

27%<br />

8%<br />

27%<br />

31%<br />

27%<br />

12%<br />

31%<br />

19%<br />

27%<br />

35%<br />

35%<br />

12%<br />

19%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Priorität 1 Priorität 2 Priorität 3 Priorität 4 Priorität 5<br />

8%<br />

© ibi research<br />

Für über ein Drittel der Versicherer ist die Verankerung von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> in der Strategie des Unternehmens<br />

am wichtigsten.<br />

<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> wird für den Unternehmenserfolg in Zukunft immer wichtiger.<br />

Fast alle Unternehmen stimmen ganz oder teilweise zu, dass die Bedeutung von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> in Zukunft<br />

zunehmen wird. Etwa zwei Drittel sehen eine positive Beeinflussung der EU-Vermittlerrichtlinie auf den<br />

<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong>-Erfolg.


<strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> <strong>bei</strong> <strong>Versicherungen</strong> – Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen<br />

Anforderungen<br />

Abbildung 5: „Die Bedeutung von <strong>Cross</strong>-<strong>Selling</strong> wird für Versicherungsunternehmen in Zukunft<br />

zunehmen.“<br />

32%<br />

3%<br />

6%<br />

0%<br />

© ibi research 2009 Seite 4 von 4<br />

59%<br />

Stimme voll zu Stimme zu Neutral Stimme nicht zu Stimme gar nicht zu<br />

© ibi research


www.ibi.de<br />

ISBN: 978-3-940416-18-6

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