Lengyel Melchior - THOMAS SESSLER - Verlag
Lengyel Melchior - THOMAS SESSLER - Verlag
Lengyel Melchior - THOMAS SESSLER - Verlag
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1880<br />
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
1974<br />
Der 1880 geborene ungarische Journalist, Kritiker und Dramatiker war während des Ersten Weltkrieges<br />
Korrespondent ungarischer Zeitungen in der Schweiz und ging 1919 nach Deutschland. Aus<br />
dieser Zeit stammt seine Freundschaft mit Ernst Lubitsch und anderen Persönlichkeiten vom Film<br />
und Theater (zum Beispiel Walter Reisch und Billy Wilder), die er später – 1935 – als Emigranten in<br />
den USA wiedertraf. Dort war <strong>Lengyel</strong> schon seit den Zwanziger Jahren ein geschätzter Autor.<br />
Ernst Lubitsch (1892-1947), der Starregisseur aus Berlin, der 1922 nach Hollywood gegangen war<br />
und eine Vorliebe für ungarische Dramatik hatte, verfilmte 1924 zum ersten Mal einen <strong>Lengyel</strong>-<br />
Stoff: Sein Film „Das verbotene Paradies“ beruht auf dem Boulevard-Stück „The Czarina“ von Lajos<br />
Biró und <strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong>.<br />
1923 wurde „Engel“ von <strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong> mit Tallulah Bankhead in der Titelrolle am Broadway<br />
erstaufgeführt und vier Jahre später wiederum von Lubitsch mit Marlene Dietrich in der Titelrolle<br />
verfilmt. Der nächste Lubitsch-Film, der nach einer Story des „Hollywood-Ungarn“ entstand, gehört<br />
zu den Sternstunden des Kinos: „Ninotschka“ (1939), „das Hohelied auf das Private, Nichtsnutzige,<br />
Überflüssige, allzu Menschliche in einer Welt, die sich überall anschickte, die Menschen für gesellschaftliche<br />
Ziele zu verheizen“. (H. Karasek).<br />
Ein Meisterwerk und ein Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit von Lubitsch und <strong>Lengyel</strong> war 1941<br />
die bissige Antinazisatire „To be or not to be“ – „Sein oder Nichtsein“.<br />
Der Film verrät nicht nur durch seine zentrale Thematik die Herkunft der Autoren vom Theater,<br />
sondern auch durch seine Konstruktion, seine Dramaturgie.<br />
Nach dem Krieg kam der Emigrant <strong>Lengyel</strong> oft nach Europa und ließ sich schließlich 1960 in Italien<br />
nieder. Am Ende seines Lebens kehrte er nach Ungarn, nach Budapest zurück, wo er 1974 starb.<br />
<strong>THOMAS</strong> <strong>SESSLER</strong> VERLAG GmbH, Johannesgasse 12, 1010 Wien,<br />
Tel.: +43-1-512 32 84, Fax: +43-1-513 39 07, www.sesslerverlag.at, office@sesslerverlag.at
Stücke im Sessler <strong>Verlag</strong><br />
NINOTSCHKA<br />
POSTFRÄULEIN<br />
ZARIN<br />
ANTONIA<br />
SPATZ<br />
TAIFUN<br />
CARUSO CONTRA<br />
Filme<br />
Silk Stockings (1957) (Buch "Ninotchka")<br />
A Royal Scandal (1945) (Stück "Die Zarin")<br />
Days of Glory (1944)<br />
To Be or Not to Be (1942)<br />
Ninotchka (1939)<br />
Angel (1937) (Stück "Engel")<br />
I Loved a Soldier (1936) (Novel)<br />
Ende schlecht, alles gut (1934)<br />
Helyet az öregeknek (1934)<br />
Caravan (1934/I)<br />
The Rise of Catherine the Great (1934) (Stück "Die Zarin")<br />
Caravane (1934)<br />
Antonia, romance hongroise (1934) (Stück "Antonia")<br />
Temptation (1934) (Stück "Antonia")<br />
Polizeiakte 909 (1933) (Stück "Taifun")<br />
Strange Cargo (1929)<br />
Berühmte Frau, Die (1927) (Stück, Drehbuch)<br />
Zigeunerbaron, Der (1927)<br />
Forbidden Paradise (1924) (Stück "Die Zarin")<br />
A Táncosnö (1918) (als Menyhért <strong>Lengyel</strong>)<br />
The Typhoon (1914) (Stück "Taifun")<br />
Taifun (1911) (Stück)<br />
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<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
NINOTSCHKA<br />
Ein charmantes Lustspiel über Kommunisten und Kapitalisten, über Kommissare<br />
und den KGB und vor allem den Zauber von Paris.....<br />
Ninotschka, linientreue Kommissarin aus alten Sowjet-Zeiten, wird im Mai 1934 als<br />
“Sonderbeauftragte zur Rückführung russischen Eigentums aus dem Ausland nach<br />
Paris abkommandiert.<br />
Sie hat in der Stadt an der Seine, die zwischen den beiden Weltkriegen als<br />
“Hauptstadt der russischen Diaspora” galt, eine heikle Mission zu erfüllen. Wertvolle<br />
Bilder aus dem Besitz der enteigneten Großfürstin Tatjana müssen unverzüglich nach<br />
Moskau zurückgeführt werden. Und die drei abtrünnigen Kommissäre, die dem kapitalistischen<br />
Luxus erlegen sind und im Champagner schwimmen, müssen von der<br />
strengen Kontrolleurin mit aller Härte zur Raison gebracht werden. Doch die Stadt<br />
heißt Paris, Ninotschka ist eine Frau und es kommt, wie es kommen muss. Die Liebe<br />
des charmanten Barons Leon Dagoult setzt alle Parteistrategien der strammen<br />
“Genossin” außer Kraft und verwandelt sie von der linientreuen Parteisoldatin zu einer<br />
Frau, die den verrücktesten Hut von Paris kauft...<br />
Scheren Sie sich zum Teufel, Sie kapitalistische Kreatur!<br />
Ich bin keine Dame, ich bin Genossin Nina Komitschewska.<br />
Ich wusste nicht, dass es so weh tut, glücklich zu sein...<br />
Bislang hatte der Thomas Sessler <strong>Verlag</strong> nur das Sprechstück von <strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong> im<br />
<strong>Verlag</strong>. Angeregt durch den großen Erfolg der Bühnen-stücke mit Heymann-Musik gibt es<br />
nun die Filmmusik und Songs von Heymann für die Stückfassung.<br />
www.heymann-musik.de<br />
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3 D / 6 H / 1 Deko
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
Caruso contra Rhamses<br />
Was bleibt? Das Rauchen. Ein Laster, weit verbreitet, allgemein beliebt.<br />
Rauchen will man, rauchen muss man, rauchen soll man auch!<br />
Der junge Zigarettenfabrikant Caruso ist verzweifelt. Seine wunderbaren Caruso-Zigaretten in<br />
der eleganten Verpackung wollen sich trotz gigantischer Reklame nicht verkaufen. Und das,<br />
obwohl er der einzige Zigarettenhersteller auf weiter Flur ist.<br />
Neben der beruflichen kämpft er auch noch gegen eine private Pleite: Die tugendhafte Elena, die<br />
im Haus gegenüber wohnt und von Caruso von früh bis spät mit dem Feldstecher beobachtet wird,<br />
scheint unerreichbar für den Versager zu sein.<br />
Da hat sein Freund Richard eine Idee: ein Konkurrent muss her. Ein Gegenpart zu<br />
Caruso auf allen Ebenen- ein wilder, mystischer Charakter- ein Rhamses mit Bart! Da sich natürlich<br />
kein Mann dieses Formats findet, muss Caruso selbst seinen erbitterten Gegner spielen .<br />
Gesagt- getan, eine zweite Firma wird gegründet, der bislang Erfolg-<br />
lose startet mit einer wütenden Kampagne gegen sich selbst - Caruso contra Rhamses - und fingiert<br />
geschickt ein Geschäftsduell im größten Stil. Und- der Erfolg lässt nicht lange auf sich<br />
warten.<br />
Nach kürzester Zeit floriert das Geschäft „auf beiden Seiten“, Plakate überschwemmen die Häuserfassaden,<br />
Beziehungen zerbrechen an den verschiedenen Geschmacksrichtungen eingefleischter<br />
Caruso- oder Rhamses-Zigaretten, und auch die ruhige Nichtraucherin Elena wird nach einem<br />
Besuch von Caruso, dicht gefolgt von Rhamses, aus der Reserve gelockt und zeigt deutliches<br />
Interesse an ihrem Verehrer.<br />
Aber an welchem? Caruso, der in einer Person zwei Fabriken leitet und in zweierlei Gestalt flirtet,<br />
werden die Strapazen der Schichtarbeit langsam zuviel. Und da Elena die Situation ausnützt,<br />
um den einen mit dem anderen eifersüchtig zu machen, muss dem Doppelspiel ein Ende gemacht<br />
werden. In einem verschwiegenen Nachtlokal, „ermordet“ Rhamses- beinahe vor den Augen Elenas-<br />
den verhassten Konkurrenten Caruso. Doch wo bleibt die Leiche?<br />
Bei der Gerichtsverhandlung kommt die Wahrheit ans Tageslicht. Caruso outet sich als Rhamses<br />
und macht Elena einen Heiratsantrag. Richard, der Erfinder des Doppelspiels übernimmt die Geschäfte<br />
und Elena hat das seltene Glück zwei Männer in einem Gatten zu vereinen.<br />
Der Mensch ist ein soziales Wesen: er braucht Rauferei, Wettbewerb und Lizitation!.<br />
Meinen Sie, Frauen gingen gerne shoppen, wenn es nur ein Warenhaus gäbe?<br />
<strong>THOMAS</strong> <strong>SESSLER</strong> VERLAG GmbH, Johannesgasse 12, 1010 Wien,<br />
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6 - 8 Personen
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
S P A T Z<br />
Die Paradiesbar ist der Treffpunkt der kleinen „Mitzis und Strizzis“ des Wiener Nachlebens<br />
der Nachkriegszeit. Eine dieser Mitzis, auch genannt der „Spatz“, und ihre Freundin<br />
Olly sind zwei leichte Mädeln, die täglich hier verkehren, auf der Suche nach spendablen<br />
Verehrern.<br />
Doch Mitzis größter Wunsch ist es, eine anständige Frau zu werden. Sie träumt von einem<br />
Zwei-Zimmer-Haushalt als Familienmutter und Ehefrau eines braven Gatten, der abends<br />
vom Amt heimkommt und gleich nach dem Essen einschläft. Sogar das baldige Ableben<br />
des Angetrauten sieht sie in aller Tragik vor sich und sich selbst in Folge als junge Witwe,<br />
die sich in Verzweiflung in die nächste Ehe stürzt.<br />
Mitten in diese Phantasien vom bürgerlichen Glück platzt eines Tages Joe Smith aus New<br />
York. Mit seinem Auto und amerikanischen Akzent imponiert er den Damen vom ersten<br />
Augenblick an. Mitzi steigert sich so sehr in ihre Rolle als trauernde Witwe, dass Joe ernsthafte<br />
Absichten mit „Miss Spatz“, die so ganz anders als die oberflächlichen american<br />
girls ist, hegt.<br />
Ein Inserat für ein „Zimmer mit Familienanschluss und ohne seperaten Eingang“ in<br />
Hietzing kommt zur Polierung des sauberen Images wie gerufen. Mitzi zieht vom Hotel<br />
Zentral zur vornehmen, doch verarmten Familie Hoffenreich, die sehr auf Tugend hält.<br />
Großpapa Hoffenreich, ein großer Menschenkenner, schließt Mitzi sofort ins Herz, alles<br />
läuft wie am Schnürchen. Als Joe auftaucht und ihr einen Heiratsantrag macht, bricht<br />
für Mitzi jedoch die erträumte Fassade zusammen. Aufrichtig deckt sie ihr wahres Leben<br />
auf und flüchtet wieder in die schummrigen Separes der Paradiesbar.<br />
Doch Großpapa Hoffenreich gibt nicht so schnell auf. Und auch Joe, der sie wirklich liebt,<br />
lässt den Spatz nicht so schnell entkommen. Unvermutet tauchen sie im Lokal auf und<br />
retten Mitzi im letzten Moment vor den Abgründen des horizontalen Gewerbes. Zur Freude<br />
von Großpapa Hoffenreich führt Joe seine Miss Spatz zum Traualtar, der Traum vom<br />
kleinen Glück hat sich doch noch erfüllt.<br />
<strong>THOMAS</strong> <strong>SESSLER</strong> VERLAG GmbH, Johannesgasse 12, 1010 Wien,<br />
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<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
DAS POSTFRÄULEIN<br />
Wir befinden uns in Mezö-Vamos, einem kleinen verschlafenen Nest im Königreich Ungarn.<br />
Auf dem örtlichen Postamt herrscht noch die heilige Ruhe des beginnenden vorigen<br />
Jahrhunderts- der Einzug von Fax und e-mails liegt in utopischer Ferne.<br />
Drei Damen wickeln pflichtgetreu die Post zwischen Mezö-Vamos, Lovaspuszta, Berzek,<br />
Nagy-Hidveg und anderen „Metropolen“ des Komitats ab: Tante Iza, ein ältliches Fräulein,<br />
ihre besonnene Nichte Etelka und deren jüngere Schwester Gabi. Heimlich werden Briefe geöffnet<br />
und wieder verschlossen, sehnsüchtig Modezeitschriften verschlungen, die ihre<br />
Empfängerinnen nie erreichen, neugierig verfolgt man die neuesten Tratschgeschichten aus<br />
dem fernen Pest.<br />
Ein Ball auf dem Schloss des begehrten Grafen Draskoczy bringt endlich Abwechslung in<br />
den trüben Alltag von Mezö-Vamos. Aufgeregt verfolgt Gabi die Korrespondenz des Grafen<br />
mit der mondänen Frau von Elemery aus Pest, die neben anderen Berühmtheiten zum großen<br />
Fest erwartet wird. Dass Frau von Elemery gleichzeitig mit dem Grafen Tamaffy und<br />
Keky kokettiert, haben die eifrigen Postfräuleins natürlich längst dem vorangegangenen<br />
Briefwechsel entnommen.<br />
Als die drei Damen von Draskoczy persönlich zum Ball gebeten werden, ist der Skandal<br />
perfekt. Draskoczy, der eine stille Zuneigung zu Etelka gefasst hat, stellt das bescheidene<br />
Postfräulein in den Mittelpunkt der Gesellschaft. Etelka waltet als Hausfrau und besticht<br />
durch Souveränität und Vornehmheit. Nach Tratsch und Turbulenzen gipfelt der Abend in<br />
einer Aussprache von Frau Elemery mit Draskoczy. Etelka gesteht dem enttäuschten Grafen<br />
endlich ihre stille Liebe, Gabi verliebt sich beim Tanz in Keky.<br />
Schließlich deckt der neue Obergespan, ein Freund von Etelkas Familie, ihre aristokratische<br />
Herkunft auf. Gerührt von Etelkas Schicksal bietet er den Postfräuleins ein neues Zuhause<br />
in Budapest an. Eine Doppelhochzeit von Gabi und Keky, Draskoczy und Etelka löst alle<br />
amourösen Verwirrungen in Liebe und Wohlgefallen auf.<br />
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8 Personen
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong> und Ludwig Biro<br />
DIE ZARIN<br />
Ich will Ihnen ein Geheimnis verraten:<br />
Zum Herrschen und zur Diplomatie sind nur die Frauen berufen.<br />
Im Audienzzimmer der Kaiserin herrscht große Aufregung. Der französische Diplomat Vicomte<br />
de Roncourt ist angereist, um das Kiewer Abkommen zwischen Russland und Frankreich<br />
zu unterzeichnen. Der Kanzler zieht im Hintergrund die Fäden, während man sich um<br />
die Laune der Zarin Sorgen macht, die seit Graf Baratinskys Verschwinden wieder „ohne<br />
engeren Vertrauen“ ist.<br />
Während alle dem abendlichen Empfang im Palais entgegenfiebern, macht sich die junge<br />
Hofkammerfrau Gräfin Annie Sorgen um ihren Verlobten Graf Alexej, der noch bei seinem<br />
Regiment dient. Annies Bruder, der fesche Adjudant Jaschikof ist bereits auf Vermittlung<br />
des umtriebigen Kanzlers vom südlichen Kriegsschauplatz heimgekehrt.<br />
Doch da erscheint unerwartet und unerlaubt Graf Alexej Cserny, Leutnant des zehnten kaukasischen<br />
Reiterregiments, im Palast und warnt die Herrscherin vor einer Verschwörung<br />
adeliger Offiziere. Ziel eines bevorstehenden nächtlichen Angriffs ist die Befreiung des<br />
Großfürsten Ivan und dessen Ernennung zum<br />
Zaren.<br />
Die Zarin findet Gefallen an dem jungen Leutnant, der für sie sein Leben riskiert hat und<br />
macht ihn zum Major und ihrem Geliebten. Zwischen befangener Ehrfurcht und Liebe überlässt<br />
sich Alexej ihrem Charme, während sie Ablenkung und Zerstreuung sucht. Blind vor<br />
Ehrgeiz überspannt Alexej den Bogen und unterschätzt die Klugheit des Kanzlers Soltikov,<br />
der die Launen seiner Herrscherin kennt und kühl kakuliert. Alexej schlägt sich aus gekrängtem<br />
Stolz auf die Seite der Verschwörer, während sich die Kaiserin aus Eifersucht an<br />
der jungen Annie rächt. Alexej wird zum Spielball der Verschwörer und der Zarin, die ihn<br />
kaltblütig verhafteten lässt.<br />
Doch schließlich schlägt die russische Seele durch und die Zarin sieht vom Todesurteil ab<br />
und lässt- nicht zuletzt aus Liebe zu Alexej- Milde walten. Außerdem ist ein neuer Mann in<br />
ihr Audienzzimmer und Leben getreten. Der französische Gesandte, Roncourt, der endlich<br />
zur Unterzeichnung des Kiewer Abkommens vorgelassen wird, weckt ihre Sinne und trägt<br />
zu einem wohl-gefälligen Ende der Geschichte um Liebe und Macht bei.<br />
<strong>THOMAS</strong> <strong>SESSLER</strong> VERLAG GmbH, Johannesgasse 12, 1010 Wien,<br />
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4 D / 8 H / 1 Dek
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
TAIFUN<br />
Die berühmte europäische Kultur! Ganze Generationen sind verlorengegangen, bis sie soweit<br />
waren, wo sie heute sind. Man soll sie nachdenken lassen. Man soll sie arbeiten lassen. Und<br />
wenn sie sich etwas Gescheites ausgedacht haben, dann nehmen wir ihnen es weg. Das ist<br />
das Geheimnis unserer Fortschritte!<br />
Eine Art „fünfte Kolonne“ scheinbar friedlicher japanischer Gelehrter, Juristen, Militärs und<br />
Diplomaten lebt im Berlin der 20- Jahre. Auf Befehl des Mikados kundschaften sie Deutschland<br />
und Westeuropa, die westliche Lebensart und Kultur zum Nutzen Japans aus. Leiter<br />
dieses Unternehmens ist Dr. Nitobe Tokaremo, der sehr europäisch orientiert ist und sowohl<br />
bei seinen Landsleuten als auch in der deutschen Gesellschaft beliebt und geachtet ist. Von<br />
der Heimat hört man nur vereinzelte Nachrichten, etwa über einen<br />
Taifun in Hokkaido.<br />
Tokaremo verliebt sich in die junge exzentrische Ila, die aus Abenteuerlust und des exotischen<br />
Reizes wegen ein Verhältnis mit ihm hat. Beide spielen ein leidenschaftliches Spiel<br />
und fühlen sich dem andern überlegen. Nachdem Tokaremo Ila über alle Spielereien seine<br />
Liebe gesteht und sich ihr vollends ausliefert, glaubt sie sich in einer übergeordneten Position.<br />
Sie provoziert ihn mit einem anderen Mann, an den sie auch geheime Informationen<br />
aus Tokaremos Akten weitergegeben haben will. Als Ila die Grenzen überschreitet, erwürgt<br />
Tokaremo sie im Affekt.<br />
Um seine Weiterarbeit für Japan zu gewährleisten, wird der Mord vertuscht. Der junge ehrgeizige<br />
Japaner Hironari stellt sich als Täter zur Verfügung und will- als Dienst am Vaterland-<br />
Tokaremos Strafe verbüßen. Durch ein psychologisch klug eingefädeltes Umkehrspiel<br />
gelingt die Täuschung der eingeschworenen japanischen Gesellschaft vor Gericht perfekt.<br />
Doch Tokaremo kann mit der Lüge nicht weiterleben. Zerbrochen an seiner Liebe und der<br />
zwanghaften Pflichterfüllung begeht er nach Fertigstellung seiner Arbeit Selbstmord.<br />
Es ist wie immer. Die Natur ist böse auf uns. In der Gegend von Tokyo gab es wieder einen<br />
Taifun. Häuser sind kaputt gegangen. Menschen sind gestorben. Aber die Häuser werden<br />
wir aufbauen und die Plätze der Verstorbenen werden andere übernehmen.<br />
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2 D / 10 H / 2 Dek
<strong>Melchior</strong> <strong>Lengyel</strong><br />
ANTONIA<br />
Diese Männer! Nie kommen sie zur rechten Zeit! Der Teufel soll sie holen!<br />
Vincze Fancsy ist Gutsbesitzer und Komitatsoberanwalt in Varkony, einem kleinen ungarischen<br />
Dorf, nicht allzu weit von Pest entfernt. Antonia, seine Frau führt mit energischer<br />
Hand die Wirtschaft, während sich Vincze gerne ins Kasino verirrt. Die beiden führen eine<br />
harmonische Ehe und können sich blind aufeinander verlassen. Vinczes Neffe Gyuri arbeitet<br />
als Ökonomiepraktikant auf dem Gut und wird von der resoluten Tante von früh bis spät<br />
herumgescheucht. Als Piri, Tonis hübsche Nichte aus der Hauptstadt ankommt, wird der Provinzalltag<br />
zwischen Saustall und Kukuruz kräftig aufgewirbelt. Mit ihrer jugendlichen<br />
Vitalität erinnert Piri die Tante an vergangene Tage in Pest, als ihr die Männerwelt zu Füßen<br />
lag. Piri ist unsterblich verliebt in einen englischen Offizier namens Barker und überredet<br />
Antonia, nur für einen Abend ihre Pflichten zu vergessen und sie als Beschützerin nach<br />
Pest zu begleiten.<br />
In Pest erwachen Antonias Lebensgeister und sie ist - wie früher- der Mittelpunkt der Gesellschaft.<br />
Beim Souper trifft sie ihren alten Verehrer Bela Kovacsy, an dessen Tisch- welch ein<br />
Zufall- Gyuri sitzt. Bela verfällt - wie vor zehn Jahren - sofort Tonis Charme und will sie<br />
heiraten. Doch die umschwärmte Antonia verdreht in dieser verrückten Nacht nicht nur Bela<br />
den Kopf. Sie selbst verliebt sich in Piris Engländer, der nur noch Augen für die schöne Tante<br />
hat und die junge Nichte gar nicht mehr bemerkt. Antonia verliert sich in einem Rausch<br />
von Gefühlen und möchte am liebsten die Zeit zurückdrehen.<br />
Doch sie ist eine kluge Frau und weiß, wohin sie gehört. Im Morgengrauen kehrt sie nach<br />
Varkony zurück, wo Vincze sie schon vermisst hat. Als kurz darauf die beiden Verehrer Bela<br />
und Barker samt Musikkapelle am Gut auftauchen und ihr den Hof machen, hat sie alle<br />
Mühe, ihrem Mann die Situation zu erklären. Schließlich steht sie zu ihren Gefühlen und<br />
dem heimlichen Ausflug ins nächtliche Vergnügen von Pest. Doch alles hat seine Zeit. Still<br />
verabschiedet sie sich vom Frühling des Lebens und sieht ein, dass sie sich langsam mit dem<br />
goldenen Herbst anfreunden muss.<br />
Das Leben gibt kein ganzes Glück. Freuen wir uns,<br />
wenn wir die Hälfte bekommen...<br />
<strong>THOMAS</strong> <strong>SESSLER</strong> VERLAG GmbH, Johannesgasse 12, 1010 Wien,<br />
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4 D / 4 H / 6 kl.Rollen / 2 Dek