Burnout - mehr als nur eine Modeerscheinung? - Campus
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Soldaten, verteidigt euch<br />
Derzeit wird an der unibw München über <strong>eine</strong> mögliche<br />
Ausbildung zur Deeskalation nachgedacht. Unsere Pendant<br />
in Hamburg hat dies schon seit zwei Jahren - ein gastbeitrag.<br />
8 CAMPus<br />
Nahkampf<br />
Die Bundeswehr – Armee im Wandel. In vielen<br />
Bereichen erlebt unsere Armee derart große Veränderungen,<br />
dass sie sich für viele nach dem Studium<br />
völlig anders zeigt <strong>als</strong> zu Dienstbeginn. Ein Thema,<br />
welches von der Kampfkompanie bis zur SKB, Einzug<br />
in die Debatte über notwendige einsatzrelevante Ausbildungsinhalte<br />
gehalten hat, ist der militärische Nahkampf.<br />
So werden bundeswehrweit Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsseminare<br />
nach dem Muster der israelischen<br />
Nahkampflösung Krav Maga durchgeführt. Eine engagierte<br />
Gruppe von Kampfsportbegeisterten unter der Leitung von<br />
OLt Markus v. Hauff hat dazu beigetragen, dass seit zwei<br />
Jahren Deeskalations- und Konflikttrainings <strong>als</strong> verpflichtende<br />
allgemeinmilitärische Ausbildung (kurz AMA) für<br />
die Studenten der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg studienbegleitend stattfinden.<br />
SEIT ZWEI JAHREN AN DER HSU<br />
Seit zwei Jahren ist die Nahkampfausbildung verpflichtender<br />
Bestandteil der AMA an der HSU und alle studierenden<br />
Offiziere und Offizieranwärter ab dem Studienjahrgang<br />
2010 müssen jedes Trimester an mindestens <strong>eine</strong>r<br />
fünfstündigen Ausbildung teilnehmen. Die Soldaten erlernen<br />
in diesen Seminaren vor allem das richtige Verhalten<br />
in Konfliktsituationen und grundlegende Techniken, um<br />
diese souverän meistern zu können. Selbstverteidigung und<br />
Deeskalation stehen dabei ganz klar im Fokus der Ausbildung.<br />
Inhaltlich orientiert sich die Ausbildungskonzeption<br />
an den verschiedenen Kampfstilen, welche OLt v. Hauff<br />
vereinte. Nach <strong>eine</strong>m halben Jahr des intensiven Austaus<br />
c h e s mit polizeilichen und militärischen Sondereinheiten,<br />
der Sportschule Warendorf und<br />
Ausbildern der waffenlosen Selbstverteidigung<br />
(kurz WSV) der Feldjäger<br />
entstand das in sich geschlossene<br />
Deeskalationstraining. Von<br />
da an galt es für den damaligen<br />
Koordinator Kampfsport Ausbilder<br />
für dieses Vorhaben zu gewinnen,<br />
um die Ausbildung an<br />
der HSU umzusetzen. Einer der Hauptbeweggründe des<br />
Leiter Studentenbereich, Oberst Dr. Uwe Hartmann, die<br />
Nahkampfausbildung an der HSU zu implementieren, war<br />
es, die Fähigkeit der jungen Offiziere und Offizieranwärter<br />
auszubauen, couragiert in konfliktiven Alltagssituationen<br />
einschreiten zu können.<br />
Innerhalb der fünfstündigen Seminare vermitteln die<br />
Ausbilder zunächst das theoretische Wissen um die Rechtsgrundlagen,<br />
aufgrund derer ein Einsatz der Selbstverteidigungstechniken<br />
zulässig ist. Im weiteren Verlauf geht es<br />
dann besonders um Körpersprache und Ausdrucksweise in<br />
Konfliktsituationen. Außerdem lernt der Ausbildungsteilnehmer,<br />
dass er sich unabhängig von s<strong>eine</strong>r körperlichen<br />
Konstitution zur Wehr setzen kann und muss.<br />
Hierbei wird sowohl auf Einsatzszenarios Bezug genommen,<br />
in denen die erlernten Grundsätze und Techniken relevant<br />
werden könnten, <strong>als</strong> auch auf Situationen des alltäglichen<br />
Lebens eingegangen, in denen ein jeder plötzlich<br />
<strong>eine</strong>r Gefahr begegnet oder <strong>eine</strong> solche durch beherztes<br />
Einschreiten für andere abwenden kann. Auch frauenspezifische<br />
Inhalte werden vermittelt, indem typische Gefährdungssituationen<br />
nachgezeichnet werden. Dabei werden<br />
Wege aufgezeigt, wie Frauen sich in diesen Situationen auch<br />
gegenüber körperlich überlegenen Angreifern durchsetzen.<br />
VoN kAMERADEN FüR kAMERADEN<br />
Die gesamte Ausbildung wird von Kameraden durchgeführt,<br />
die über jahrelange Vorerfahrungen im Kampfsport<br />
verfügen und insbesondere im Bereich Krav Maga Survival<br />
über Ausbildungsbefähigungen verfügen.<br />
Diese Instruktoren erfahren dabei Unterstützung<br />
durch zahlreiche Hilfsausbilder aus<br />
den Reihen der fortgeschrittenen Angehörigen<br />
der Krav Maga AG, sodass ein<br />
gutes „Lehrer-Schüler“-Verhältnis dazu<br />
beträgt, dass trotz der kurzen Ausbildungsdauer<br />
detailliert auf Einzelne eingegangen<br />
werden kann.<br />
Der Nahkampf vereint<br />
verschiedene Techniken in sich<br />
Für frauen gibt es ein<br />
extra Training von<br />
Ausbilderinnen