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Burnout - mehr als nur eine Modeerscheinung? - Campus

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<strong>Burnout</strong><br />

<strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>nur</strong> <strong>eine</strong><br />

<strong>Modeerscheinung</strong>?<br />

AusgAbe 3 / 2012


I N H A L T<br />

04<br />

06<br />

08<br />

14<br />

16<br />

18<br />

22<br />

UNIVERSITÄT<br />

Diebstahl<br />

Nicht <strong>nur</strong> kurz geliehen<br />

Nahkampf<br />

soldaten, verteidigt euch<br />

<strong>Burnout</strong><br />

Das hält der beste Lachs nicht aus<br />

Weisung<br />

Von Weisungen und befehlen<br />

TRUPPE<br />

Gleichstellung<br />

gleichstellung geht uns alle an<br />

Facebook<br />

soziale Ausschlussklausel Facebook<br />

Facebook aus juristischer Sicht<br />

Witt<br />

Die Medien über „gloria“<br />

einfach <strong>nur</strong> geschmacklos<br />

Ein perfektes Marketing<br />

26<br />

30<br />

33<br />

03<br />

25<br />

34<br />

35<br />

36<br />

FREIZEIT<br />

<strong>Campus</strong> meets ...<br />

<strong>Campus</strong> meets Mikey<br />

Hin und zurück<br />

Im Lande Draculas<br />

Plauderecke<br />

Alle Jahre wieder<br />

STANDARDS<br />

Editorial<br />

Soldatische Gedanken im Studium<br />

Grußworte<br />

grußwort des Konvents und der eHg<br />

Motzki<br />

Impressum<br />

Schlusslicht


Soldatische Gedanken<br />

im Studium<br />

Wir Studierende hier an der Universität der Bundeswehr<br />

unterscheiden uns im Alltag kaum von<br />

zivilen Studenten. Wir sitzen in den Vorlesungen,<br />

genießen die Pausen in unserem Restaurant oder büffeln<br />

auf unseren Stuben für die nächste Klausur. Wenn Gäste<br />

von außen auf den <strong>Campus</strong> kommen, sind sie überrascht<br />

kaum Uniformen zu sehen. Und es ist auch gut und richtig,<br />

dass wir Studierende uns nicht von anderen unterscheiden!<br />

Dadurch zeigt sich, dass die Priorität dieser Dienststelle auf<br />

dem Akademischen liegt.<br />

Und auch in Sachen Belastung sind wir den zivilen Studierenden<br />

ähnlich. Manche leiden unter dem Druck psychisch<br />

oder sogar pysisch. Hier kann die Diagnose lauten: <strong>Burnout</strong>.<br />

Dabei besteht jedoch das Problem, dass <strong>Burnout</strong> kein offizielles<br />

Krankheitsbild ist. Was genau dahinter steckt und wie<br />

man aus dieser Situation wieder herauskommen kann, erklären<br />

wir in unserem Titelthema.<br />

Aber trotz all unseren akademischen Aktivitäten dürfen<br />

wir unseren soldatischen Hintergrund nicht vergessen. Das<br />

bedeutet nicht, in Formation über den <strong>Campus</strong> zu marschieren<br />

und täglich die Dienstuniform zu tragen. Viel<strong>mehr</strong> ist es<br />

etwas, dass sich in unseren Köpfen abspielt.<br />

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns <strong>mehr</strong>fach mit Bereichen,<br />

bei denen es um <strong>eine</strong> militärische Denke geht: Facebook<br />

ist beispielsweise ein Punkt, bei dem ich <strong>als</strong> Soldat<br />

darauf achten muss, welche Inhalte ich poste und was ich<br />

alles veröffentliche. Zwar haben wir alle vordergründig das<br />

Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch gibt es Punkte, an<br />

denen wir inne halten müssen, bevor wir unsere Meinung<br />

kundtun, da unser privates Verhalten mit dem Dienst <strong>als</strong><br />

Soldat gleichgestellt werden kann.<br />

Editorial<br />

Hier versucht die CAMPUS auf mögliche Schwierigkeiten<br />

hinzuweisen. Eine wesentliche Hilfe bei der Recherche<br />

des Artikels waren die „Empfehlungen für <strong>eine</strong>n sicheren<br />

Umgang mit sozialen Medien für Bundeswehrangehörige“<br />

des Verteidigungsministeriums. Wer einmal sehen möchte,<br />

wie andere Firmen dieses Thema vermitteln, dem empfehle<br />

ich das Youtube-Video „Herr Bohne geht ins Netz“ von<br />

Tchibo.<br />

Doch nicht <strong>nur</strong> im Netz kann es Probleme geben. Immer<br />

wieder hört man von Fahrraddiebstählen auf dem <strong>Campus</strong>.<br />

Eigentlich etwas, das es innerhalb unserer Liegenschaft<br />

nicht geben dürfte. Doch hier zeigt sich: Die Bundeswehr ist<br />

auch <strong>nur</strong> ein Spiegelbild der Gesellschaft - mit ebenso vielen<br />

schwarzen Schafen. Die Redakteure von CAMPUS haben<br />

sich den beiden Themen gewidmet und zeigen die Konsequenzen<br />

solcher Straftaten.<br />

Aber wir wollen in dieser Ausgabe nicht <strong>nur</strong> den Zeigefinger<br />

heben! Denn im Ressort Freizeit hat die Redaktion<br />

die Gläser erhoben. <strong>Campus</strong> meets Mikey heißt der Artikel,<br />

der am Ende <strong>eine</strong>s spannenden Nachmittages in der Unibar<br />

herauskam. Neben Cocktailtipps offenbarte uns Mikey die<br />

größte Lüge des <strong>Campus</strong>.<br />

Dann ist da noch Weihnachten. In der Plauderecke gibt<br />

Sieglinde Wild einige Empfehlungen zum Last-Minute-<br />

Shoppen. Damit gewappnet, kann der Start in den Urlaub<br />

beginnen. In diesem Sinne wünsche ich <strong>eine</strong>n erholsame Zeit<br />

und Frohe Weihnachten.<br />

Heiko von Ditfurth<br />

Chefredakteur<br />

CAMPus 5


6 CAMPus<br />

Diebstahl<br />

Nicht <strong>nur</strong> kurz geliehen<br />

Immer wieder werden Fahrräder in den Newsgroups der<br />

universität gesucht. Aber was genau steckt dahinter?<br />

CAMPUS hat die Betroffenen aufgesucht und nachgefragt.<br />

Viele Studenten legen sich für<br />

die weiten Wege an der Uni<br />

oder Radtouren im Sommer<br />

ein gutes Fahrrad zu - so auch<br />

Andreas. Sein blaues Univega Fahrrad<br />

kostete immerhin 700 Euro. Entsprechend<br />

sorgsam behandelte er es. Zur<br />

Winterzeit stellte er es wie viele in<br />

den Fahrradkeller des Gebäudes 6.<br />

Da der Keller nicht abzuschließen ist,<br />

verschloß er sein Fahrrad mit zwei<br />

stabilen Schlössern und kontrolliert<br />

wöchentlich, ob es noch da<br />

ist. Bei <strong>eine</strong>r bemerkt er <strong>eine</strong>n<br />

Unterschied: Eines der Schlösser<br />

ist beschädigt. „Da der Dieb<br />

scheiterte, klaute er kurzerhand<br />

die Bowdenzüge für die Schaltung<br />

und Bremsanlage, die Klingel, die<br />

Lichtanlage und die Reflektoren<br />

vom Fahrrad“, erinnert Andreas<br />

sich. Ersatzteile im Wert von rund<br />

100 Euro und die Versicherung<br />

war nicht bereit zu zahlen.<br />

DAS GlüCk WENIGER<br />

Trotzdem hat Andreas noch Glück.<br />

Denn nicht selten verschwinden Fahrräder<br />

an der Uni spurlos. Das beweist<br />

ein Blick in die Newsgroup, wo<br />

verzweifelte Diebstahlopfer mit <strong>eine</strong>m<br />

letzten Hilferuf versuchen dem Täter<br />

ins Gewissen zu reden - ausgehend<br />

davon, dass der Täter diese Nachricht<br />

liest. 2008 wurden dem zuständigen<br />

Polizeipräsidium München noch zwölf<br />

Fahrraddiebstähle gemeldet. Im Jahr<br />

darauf waren es dann bereits 19, im<br />

letzten Jahr 22. Nur wenige Kameraden<br />

melden <strong>eine</strong>n Fahrraddiebstahl der<br />

Polizei oder dem Vorgesetzten. Und<br />

gut stehen die Chancen dabei in der<br />

Tat nicht. Von allen gemeldeten Fällen<br />

aus 2011 können lediglich vier <strong>als</strong> vollendete<br />

und aufgeklärte Fahrraddiebstähle<br />

bezeichnet werden. Schwer<br />

einzuschätzen ist auch, wann ein Fahrrad<br />

wirklich geklaut und wann es sich<br />

„<strong>nur</strong>“ ausgeliehen wurde. Rechtlich<br />

macht es zwar k<strong>eine</strong>n Unterschied,<br />

doch es erreichten uns immer wieder<br />

Geschichten, bei denen die Betroffenen<br />

ihr Fahrrad am anderen Ende der<br />

Universität wiedergefunden haben.<br />

Ähnlich wie bei Philipp, der sein<br />

ramponiertes und nicht fahrbereites<br />

Fahrrad am Osttor wiederfand: abge-<br />

So könnte ein möglicher Diebstahl aussehen<br />

schlossen, ohne sein Namensschild<br />

und vollständig überholt. Ansch<strong>eine</strong>nd<br />

hat der „Dieb“ lediglich ein unbenutztes<br />

Fahrrad wieder aufbereiten und für<br />

sich verwenden wollen. Doch so viel<br />

Glück haben die wenigsten Kameraden.<br />

In den meisten Fällen ist das Fahrrad<br />

weg und der Frust dafür umso<br />

größer.<br />

DER DIEB BEGEHT EINEN FEHlER<br />

Die Beweggründe für <strong>eine</strong>n Diebstahl<br />

sind vielfältig: Einige Diebe sind<br />

auf der Suche nach <strong>eine</strong>m guten Fahrrad,<br />

um es dann selbst zu benutzen. Für<br />

andere ist der <strong>Campus</strong> mit Fahrrädern<br />

bis zu 2500 Euro ein wahres Paradies,<br />

um mit Hehlerei sein Geld zu verdienen.<br />

Doch die Täter sind nicht zwangsläufig<br />

Studierende. Trotz überwachten<br />

Toren und Zufahrten ist der Zugang<br />

nicht schwer. Erst einmal auf dem<br />

Gelände, kann man sich frei bewegen<br />

ohne aufzufallen – mit oder ohne<br />

Fahrrad. Noch skuriler stellte sich der<br />

Fall bei Julian dar, der <strong>nur</strong> dank s<strong>eine</strong>s<br />

eigenen Engagements heute wieder im<br />

Besitz s<strong>eine</strong>s Fahrrades ist. Als er am<br />

5. September sein vortags abgestelltes<br />

Fahrrad wieder benutzen wollte, war<br />

es weg. „Zunächst glaubte ich daran,<br />

dass mein Fahrrad <strong>nur</strong> ungefragt<br />

ausgeliehen wurde und in den<br />

nächsten Tagen wieder zurückgestellt<br />

wird“, erklärt er. Doch<br />

schnell wird klar, dass er damit<br />

unrecht hat. Drei Tage später <strong>als</strong><br />

OvWa, nutzt er die Gunst der<br />

Stunde: „Nicht <strong>nur</strong> mein Fahrrad<br />

war vor Gebäude 1 gestohlen<br />

wurde. Deshalb überprüfte ich die<br />

Bänder der Videokameras“ Und er<br />

wurde fündig! Zwischen zwei und<br />

drei Uhr nachts betritt ein junger<br />

Mann das Gelände. Mit übergezogener<br />

Kapuze läuft er suchend<br />

über die Uni und verlässt diese kurze<br />

Zeit später wieder – mit Fahrrad. Dass<br />

es ein Kamerad ist, lässt sich schnell<br />

ausschließen: Der Dieb braucht fast<br />

zehn Minuten, um samt Fahrrad durch<br />

das Drehtor zu kommen. Er scheint<br />

sich s<strong>eine</strong>r Sache sicher und begeht<br />

<strong>eine</strong>n Fehler: Er betrat die Uni erneut,<br />

um ein zweites (Julians) Fahrrad zu<br />

stehlen - mit <strong>eine</strong>r Zutrittskarte der<br />

UniBw München. Diese sind auslesbar<br />

und personifiziert. Jeder Zutritt wird<br />

aufgezeichnet und im Nachhinein lässt<br />

sich genau nachverfolgen welche Karte<br />

benutzt wurde. Julian schildert den<br />

Fall dem S2-Offizier und stellt <strong>eine</strong>n<br />

entsprechenden Antrag. Dieser bewilligt<br />

die Auslesung der Karte durch die<br />

Firma Bosch. Die Spur führt zu <strong>eine</strong>m<br />

Oberleutnant, der behauptet die Karte<br />

verliehen zu haben. In <strong>eine</strong>r Veneh-


mung durch s<strong>eine</strong>n Vorgesetzten gibt<br />

er den Namen letztendlich preis. Julian<br />

erstattet Anzeige. Die Ermittlungen<br />

ergeben, dass der Bruder des neuen<br />

Kartenbesitzers die Fahrräder offensichtlich<br />

entwendet hat. Zwar gesteht<br />

er nicht und das Verfahren ist noch<br />

nicht abgeschlossen, aber Julian findet<br />

sein Fahrrad in dessen Keller. Dort<br />

finden sich auch etliche andere Fahrräder<br />

unbekannter Herkunft, teils übersprüht<br />

oder mit Teilen ergänzt.<br />

AlS oFFIZIER UNGEEIGNET<br />

Und was erwartet <strong>eine</strong>n Dieb? Mit<br />

<strong>eine</strong>r schweren Strafe ist zu rechnen:<br />

Für Diebstahl sieht §242 StGB <strong>eine</strong><br />

Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder<br />

<strong>eine</strong> Geldstrafe vor. Dabei nimmt das<br />

Gesetz auf die Kameraden, die angesäuselt<br />

schnell zur U-Bahn wollen,<br />

k<strong>eine</strong> Rücksicht. So heißt es in §248<br />

(1,2) StGB: „Wer [...] ein Fahrrad<br />

gegen den Willen des Berechtigten<br />

in Gebrauch nimmt, wird mit Freiheitsstrafe<br />

bis zu drei Jahren oder mit<br />

Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht<br />

Schlössertipps<br />

Die Auswahl an Fahrradschlössern ist<br />

groß. Hier die gängigen Modelle mit<br />

Vor- und Nachteilen:<br />

Faltschloss: Die miteinander verbundenen<br />

stangen sind äußerst stabil und<br />

<strong>nur</strong> schwer zu knacken. Gute findet man<br />

schon ab 30€.<br />

Bügelschloss: Zwar schwer zu brechen,<br />

aber erst ab höheren Preisklassen auch<br />

sägesicher. Nachteil: Oft zu kurz oder<br />

schmal, um das Rad an etwas anzuschließen.<br />

Panzerkabelschloss: Für alle Möglichkeiten<br />

des Abschließens geeignet, da<br />

elastisch. Billige Exemplare sind leicht zu<br />

knacken. Ab 40€ wird es sicherer.<br />

Kettenschloss: Um die Kettenglieder<br />

zu durchtrennen, ist ein großer Kraftaufwand<br />

nötig. Allerdings schwer und<br />

schlecht zu verstauen; ab 15€ empfehlenswert.<br />

Spir<strong>als</strong>chloss: Wurde wahrscheinlich<br />

von <strong>eine</strong> Dieb erfunden. Leicht und<br />

kompakt, somit gut unterzubringen,<br />

aber mit einfachem Werkzeug knackbar.<br />

Einige Fahrräder werden <strong>nur</strong> „geliehen“, andere tauchen nie wieder auf<br />

in anderen Vorschriften mit schwererer<br />

Strafe bedroht ist. Der Versuch<br />

ist strafbar.“ Disziplinar wird ein<br />

solches Verhalten ebenfalls geahndet.<br />

Schlimmstenfalls könnte der Vorgesetzte<br />

auf §55 (4) SG zurückgreifen:<br />

Hier heißt es, dass ein Soldat entlassen<br />

wird, „wenn er die Anforderungen,<br />

die an ihn in s<strong>eine</strong>r Laufbahn zu stellen<br />

sind, nicht <strong>mehr</strong> erfüllt.“<br />

INZWISCHEN ERFolG BEI<br />

MElDUNG<br />

Das Melden <strong>eine</strong>s Diebstahles kann<br />

inzwischen zu Erfolg führen. „Seit<br />

Sommer diesen Jahres gibt es neue<br />

Kameras. Sie sind schwenkbar, können<br />

zoomen und zeichnen das Bild in Farbe<br />

auf“, erklärt Oberfeldwebel Sabrina<br />

Kurth, S2/S3-Feldwebel der Universität.<br />

Vor allem das Farbbild mache es<br />

möglich Fahrräder und Täter besser<br />

zu identifizieren. Aber die Studenten<br />

sch<strong>eine</strong>n wenig Vertrauen in die<br />

Arbeit zu haben. „Gerade mal sieben<br />

Fälle wurden uns seit Juli gemeldet“,<br />

erklärt Oberfeldwebel Kurth weiter.<br />

„Durch die Newsgroupeinträge wissen<br />

wir, dass viel <strong>mehr</strong> Fahrräder entwendet<br />

werden. Aber das ist eben k<strong>eine</strong><br />

Meldung beim S2.“ Bei Anzeige wird<br />

das Überwachungsmaterial ausgewertet<br />

und gegebenenfalls der Polizei<br />

übergeben.<br />

Aber was schützt vor Diebstählen?<br />

Wichtig ist natürlich sein Fahrrad<br />

abzuschließen. Viele Diebstähle an der<br />

Diebstahl<br />

Uni passieren vermutlich spontan. Das<br />

lässt sich durch ein anständiges Schloss<br />

verhindern. Außerdem sollte man das<br />

Schloss nicht am Vorderrad anbringen,<br />

da dieses schnell abmontiert werden<br />

kann. Ebenfalls ist zu empfehlen, sein<br />

Fahrrad an Gegenstände festzuketten,<br />

beispielsweise an <strong>eine</strong> Laterne, <strong>eine</strong>n<br />

Zaun oder den Fahrradständer selbst.<br />

Doch gegen klug eingesetztes Werkzeug<br />

helfen auch die besten Schlösser<br />

nichts. Ist das Fahrrad einmal weg, hat<br />

man im Regelfall <strong>nur</strong> durch <strong>eine</strong> Registrierung<br />

<strong>eine</strong> Chance auf ein Wiedersehen.<br />

Gerade teure Fahrräder sollten<br />

zudem versichert sein. Am besten stellt<br />

man sein Fahrrad aber an <strong>eine</strong>n Ort,<br />

der für <strong>eine</strong>n Dieb schwer zugänglich<br />

ist: zum Beispiel s<strong>eine</strong> eigene Stube.<br />

Immer häufiger entdeckt man auf dem<br />

<strong>Campus</strong> verschiedene Konstruktionen<br />

zum Einhängen der Fahrräder.<br />

Im Zweifelsfall macht man es wie<br />

Andreas, der um s<strong>eine</strong> gestohlenden<br />

Ersatzteile trauert. Er schließt<br />

sein Fahrrad zukünftig <strong>nur</strong> noch mit<br />

<strong>eine</strong>m Schloss ab. „Dann bekomme ich<br />

wenigstens ein neues Fahrrad, wenn es<br />

weg ist.“<br />

Christian Eichelsdörfer<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

Mathias Ulrich<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

CAMPus 7


Soldaten, verteidigt euch<br />

Derzeit wird an der unibw München über <strong>eine</strong> mögliche<br />

Ausbildung zur Deeskalation nachgedacht. Unsere Pendant<br />

in Hamburg hat dies schon seit zwei Jahren - ein gastbeitrag.<br />

8 CAMPus<br />

Nahkampf<br />

Die Bundeswehr – Armee im Wandel. In vielen<br />

Bereichen erlebt unsere Armee derart große Veränderungen,<br />

dass sie sich für viele nach dem Studium<br />

völlig anders zeigt <strong>als</strong> zu Dienstbeginn. Ein Thema,<br />

welches von der Kampfkompanie bis zur SKB, Einzug<br />

in die Debatte über notwendige einsatzrelevante Ausbildungsinhalte<br />

gehalten hat, ist der militärische Nahkampf.<br />

So werden bundeswehrweit Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsseminare<br />

nach dem Muster der israelischen<br />

Nahkampflösung Krav Maga durchgeführt. Eine engagierte<br />

Gruppe von Kampfsportbegeisterten unter der Leitung von<br />

OLt Markus v. Hauff hat dazu beigetragen, dass seit zwei<br />

Jahren Deeskalations- und Konflikttrainings <strong>als</strong> verpflichtende<br />

allgemeinmilitärische Ausbildung (kurz AMA) für<br />

die Studenten der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg studienbegleitend stattfinden.<br />

SEIT ZWEI JAHREN AN DER HSU<br />

Seit zwei Jahren ist die Nahkampfausbildung verpflichtender<br />

Bestandteil der AMA an der HSU und alle studierenden<br />

Offiziere und Offizieranwärter ab dem Studienjahrgang<br />

2010 müssen jedes Trimester an mindestens <strong>eine</strong>r<br />

fünfstündigen Ausbildung teilnehmen. Die Soldaten erlernen<br />

in diesen Seminaren vor allem das richtige Verhalten<br />

in Konfliktsituationen und grundlegende Techniken, um<br />

diese souverän meistern zu können. Selbstverteidigung und<br />

Deeskalation stehen dabei ganz klar im Fokus der Ausbildung.<br />

Inhaltlich orientiert sich die Ausbildungskonzeption<br />

an den verschiedenen Kampfstilen, welche OLt v. Hauff<br />

vereinte. Nach <strong>eine</strong>m halben Jahr des intensiven Austaus<br />

c h e s mit polizeilichen und militärischen Sondereinheiten,<br />

der Sportschule Warendorf und<br />

Ausbildern der waffenlosen Selbstverteidigung<br />

(kurz WSV) der Feldjäger<br />

entstand das in sich geschlossene<br />

Deeskalationstraining. Von<br />

da an galt es für den damaligen<br />

Koordinator Kampfsport Ausbilder<br />

für dieses Vorhaben zu gewinnen,<br />

um die Ausbildung an<br />

der HSU umzusetzen. Einer der Hauptbeweggründe des<br />

Leiter Studentenbereich, Oberst Dr. Uwe Hartmann, die<br />

Nahkampfausbildung an der HSU zu implementieren, war<br />

es, die Fähigkeit der jungen Offiziere und Offizieranwärter<br />

auszubauen, couragiert in konfliktiven Alltagssituationen<br />

einschreiten zu können.<br />

Innerhalb der fünfstündigen Seminare vermitteln die<br />

Ausbilder zunächst das theoretische Wissen um die Rechtsgrundlagen,<br />

aufgrund derer ein Einsatz der Selbstverteidigungstechniken<br />

zulässig ist. Im weiteren Verlauf geht es<br />

dann besonders um Körpersprache und Ausdrucksweise in<br />

Konfliktsituationen. Außerdem lernt der Ausbildungsteilnehmer,<br />

dass er sich unabhängig von s<strong>eine</strong>r körperlichen<br />

Konstitution zur Wehr setzen kann und muss.<br />

Hierbei wird sowohl auf Einsatzszenarios Bezug genommen,<br />

in denen die erlernten Grundsätze und Techniken relevant<br />

werden könnten, <strong>als</strong> auch auf Situationen des alltäglichen<br />

Lebens eingegangen, in denen ein jeder plötzlich<br />

<strong>eine</strong>r Gefahr begegnet oder <strong>eine</strong> solche durch beherztes<br />

Einschreiten für andere abwenden kann. Auch frauenspezifische<br />

Inhalte werden vermittelt, indem typische Gefährdungssituationen<br />

nachgezeichnet werden. Dabei werden<br />

Wege aufgezeigt, wie Frauen sich in diesen Situationen auch<br />

gegenüber körperlich überlegenen Angreifern durchsetzen.<br />

VoN kAMERADEN FüR kAMERADEN<br />

Die gesamte Ausbildung wird von Kameraden durchgeführt,<br />

die über jahrelange Vorerfahrungen im Kampfsport<br />

verfügen und insbesondere im Bereich Krav Maga Survival<br />

über Ausbildungsbefähigungen verfügen.<br />

Diese Instruktoren erfahren dabei Unterstützung<br />

durch zahlreiche Hilfsausbilder aus<br />

den Reihen der fortgeschrittenen Angehörigen<br />

der Krav Maga AG, sodass ein<br />

gutes „Lehrer-Schüler“-Verhältnis dazu<br />

beträgt, dass trotz der kurzen Ausbildungsdauer<br />

detailliert auf Einzelne eingegangen<br />

werden kann.<br />

Der Nahkampf vereint<br />

verschiedene Techniken in sich<br />

Für frauen gibt es ein<br />

extra Training von<br />

Ausbilderinnen


die ihren Abschluss in der offiziellen Lizenzprüfung KMS<br />

fand. Sie erstreckte sich über ein gesamtes Wochenende.<br />

So wurde durch die Kooperation der beiden Bundeswehruniversitäten<br />

bei dieser intensiven zweieinhalbwöchigen<br />

Ausbildung gewährleistet, dass top ausgebildetes Personal<br />

für die anstehende Implementierung der Nahkampfausbildung<br />

an der UniBw München zur Verfügung steht.<br />

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Deeskalations-<br />

und Konflikttrainings, so wie sie derzeit in Hamburg<br />

praktiziert ist, <strong>eine</strong> sinnvolle Ergänzung der allgemeinmilitärischen<br />

Ausbildung für jedermann darstellt. Hierbei<br />

geht es nicht darum, die Studierenden zu „Rambotypen“ zu<br />

formen, sondern viel<strong>mehr</strong> darum, Zivilcourage zu fördern,<br />

die selbstbewusste Geisteshaltung der Offiziere und Offizieranwärter<br />

<strong>als</strong> Führer von Morgen zu stärken und jedem<br />

einfaches Handwerkszeug mitzugeben, um sich in Notlagen<br />

behaupten zu können.<br />

Johannes Gremse<br />

Chefredakteur Univok<br />

Nahkampf<br />

Im Sommer wird die Nahkampfausbildung auf dem Sportplatz durchgeführt. Mit verschiedenen Tritten,<br />

Schlägen und Hebelgriffen soll der Gegner ausser gefecht gesetzt werden.<br />

Die Techniken, die in den Selbstbehauptungsseminaren<br />

gelehrt werden, müssen in erster Linie leicht zu erlernen<br />

und effektiv sein. Gleichzeitig legt die Ausbildungskonzeption<br />

des Deeskalations- und Konflikttrainings auch<br />

großen Wert darauf, dass die erlernten Techniken ebenso<br />

beim Tragen militärischer Ausrüstung wie in Zivil ausführbar<br />

sind und es ermöglichen, dass später weitergehende<br />

Nahkampfausbildungen sinnvoll darauf aufbauen können.<br />

Daher entstammt der Großteil der Techniken dem Krav<br />

Maga, <strong>eine</strong>m Selbstverteidigungssystem, das insbesondere<br />

durch die Isreali Defense Forces verwendet wird und so zu<br />

weltweitem Ruhm gelangte. Diese Ausbildungskonzeption<br />

ermöglicht, dass bereits mit <strong>eine</strong>m geringen Stundenansatz<br />

große Ausbildungserfolge erzielt werden können, indem<br />

einfachste stresssichere Techniken der Selbstverteidigung<br />

ausgebildet werden.<br />

AUSBIlDUNG FüR MüNCHEN<br />

Der jetzige zuständige Koordinator Kampfsport der HSU,<br />

Lt Martin Richter, erhielt im Juni dieses Jahres den Auftrag,<br />

bei der möglichen Adaption des hamburgischen Ausbildungskonzeptes<br />

an der UniBw München zu unterstützen. So<br />

wurden im Juni zunächst Teile der Münchener Kampfsport<br />

AGs durch Lt Richter und weitere Kameraden vor Ort zu<br />

KMS-Instruktoren ausgebildet. In der Folge erhielten diese<br />

Teile <strong>eine</strong> einwöchige vertiefende Ausbildung in Hamburg,<br />

CAMPus 9


10 CAMPus<br />

<strong>Burnout</strong><br />

Das hält der beste lachs nicht aus!<br />

Eine der derzeitigen <strong>Modeerscheinung</strong>en heißt <strong>Burnout</strong>. Auch<br />

hier an der universität gibt es immer wieder Fälle. Doch was<br />

steckt eigentlich dahinter? CAMPus hat genauer hingesehen.<br />

Jeder hat einmal das Gefühl von körperlicher Erschöpfung nach <strong>eine</strong>m anstrengenden Tag - doch <strong>Burnout</strong> ist <strong>mehr</strong><br />

Im 21. Jahrhundert ist die Welt so<br />

vernetzt und global wie nie zuvor.<br />

Bringt das auch viele Vorteile mit<br />

sich, scheint es doch <strong>als</strong> könnten wir<br />

die Nachteile nicht kontrollieren. Der<br />

Gang zum Psychologen ist heutzutage<br />

k<strong>eine</strong> Seltenheit <strong>mehr</strong>. Doch was<br />

hat es mit der Diagnose des <strong>Burnout</strong>s<br />

auf sich und ist es wirklich <strong>nur</strong> <strong>eine</strong><br />

‚<strong>Modeerscheinung</strong>‘ und Ausrede?<br />

Jeder kennt das Gefühl. Man fällt<br />

nach <strong>eine</strong>m anstrengenden Tag oder<br />

<strong>eine</strong>r harten Woche erschöpft auf sein<br />

Sofa und möchte <strong>nur</strong> noch abschalten<br />

und ausruhen. Wie schnell sagt man<br />

„Ich bin ausgebrannt. Ich kann nicht<br />

<strong>mehr</strong>!“ Doch hat man dann bereits<br />

<strong>Burnout</strong>? Sollte man zum Arzt gehen<br />

und sich krankschreiben lassen?<br />

kEINE oFFIZEllE kRANkHEIT<br />

<strong>Burnout</strong> ist k<strong>eine</strong> offiziell anerkannte<br />

Krankheit und kann auch nicht<br />

<strong>als</strong> solche diagnostiziert werden. Aber<br />

das bedeutet nicht, dass es so etwas<br />

nicht gibt. Ganz im Gegenteil. Die<br />

Statistiken zeigen, dass sich die Fälle<br />

von Nervenschwäche und Erschöpfung<br />

stetig häufen. Betrachtet man <strong>nur</strong><br />

die Symptome (siehe Infokasten) stellt<br />

wahrscheinlich jeder fest, dass man für<br />

sich selbst viele der Punkte abhaken<br />

kann. Allerdings müssen diese Stressfaktoren<br />

vor allem über <strong>eine</strong>n langen<br />

Zeitraum stattfinden und gebündelt<br />

auftreten. Eine einheitliche Definition,<br />

wo <strong>Burnout</strong> beginnt und wo die<br />

Abgrenzung zur Depression liegt, gibt<br />

es nicht. Dennoch sind sich Psychologen<br />

und Forscher einig, dass bestimmte<br />

Verhaltensweisen <strong>als</strong> Hauptsymptome<br />

gelten. Eine auffälligste ist vor allem<br />

der soziale und emotionale Rückzug.<br />

Die Betroffenen ziehen sich aus ihrem<br />

sozialen Umfeld zurück, meiden dieses<br />

und empfinden k<strong>eine</strong> Freude <strong>mehr</strong><br />

daran. Auch der Rückzug von vorher<br />

gern ausgeführten Tätigkeiten spielt<br />

<strong>eine</strong> große Rolle. Hier knüpfen auch<br />

die Therapiemaßnahmen maßgeblich<br />

an. Um <strong>als</strong>o aus dem sogenannten<br />

Loch herauszukommen, ist es wichtig<br />

langsam wieder soziale Kontakte zu<br />

knüpfen und geliebte Tätigkeiten, wie<br />

zum Beispiel Sport oder Malen, wieder<br />

in den Alltag zu integrieren. So kann<br />

man hier <strong>eine</strong> neue Art der Entspannung<br />

und Losgelöstheit vom Stress<br />

erfahren.<br />

Doch wie kommen wir überhaupt<br />

erst soweit? Warum machen wir so<br />

lange weiter bis unser Körper aufgibt?<br />

Schon in der Schule wird uns erklärt,<br />

dass <strong>nur</strong> Erfolge im Leben weiterhelfen.<br />

Hat man zu schlechte Noten,<br />

kommen die ersten blauen Briefe und<br />

Lehrer wie Eltern erklären uns wie<br />

wichtig es ist, sich anzustrengen und<br />

erfolgreich zu sein. Kommt dann das<br />

Berufsleben, müssen wir feststellen,<br />

dass wir nicht all<strong>eine</strong> auf dem Arbeitsmarkt<br />

sind. Durch die Globalisierung<br />

besteht die Möglichkeit in der ganzen<br />

Welt zu arbeiten und auch mit dieser zu<br />

konkurrieren. Eine solche Übermacht<br />

gegen uns kann doch <strong>nur</strong> schädlich<br />

sein, oder? Hat es früher <strong>nur</strong> gezählt,<br />

dass man die beste Ernte auf den<br />

umliegenden Wochenmärkten hat, so<br />

muss man sich nun zum Beispiel gegen<br />

Händler aus Brasilien behaupten.


DER lACHS AlS BEISPIEl<br />

Dieses Denken treibt uns immer<br />

<strong>mehr</strong> zu Höchstleistungen an. Nicht<br />

<strong>nur</strong> im Beruf, auch im Sport, den<br />

Hobbys oder bei dem Einhalten von<br />

Schönheitsidealen. Diesen Stress hält<br />

unser Gehirn auf Dauer nicht aus.<br />

Irgendwann stellen wir fest, dass wir<br />

unseren Körper zu sehr strapaziert<br />

und die Symptome ignoriert haben,<br />

um besser zu werden. Prof. Dr. Hüther,<br />

Neurobiologe und Leiter der psychiatrischen<br />

Klinik der Universität Göttingen,<br />

hat in diesem Zusammenhang ein<br />

einprägsames Beispiel gebracht: Wer<br />

kennt nicht die Eigenart der Lachse<br />

gegen den Strom zu schwimmen bis<br />

sie bluten? Ist ein Lachs erwachsen<br />

und reif genug zur Paarung, greift sein<br />

genetischer Instinkt, der ihm vorgibt<br />

an s<strong>eine</strong>n Geburtsort zurück zu<br />

schwimmen. Auch dürfte uns allen seit<br />

dem Erdkundeunterricht in der Schule<br />

bekannt sein, dass Flüsse immer in<br />

Richtung der Meere fließen. Also muss<br />

der Lachs gegen den Strom schwimmen,<br />

um aus dem Meer wieder in die<br />

Gewässer zu kommen, wo er geboren<br />

wurde. Durch den außergewöhnlichen<br />

Geruchssinn dieser Tiere finden sie<br />

den Weg zurück – flussaufwärts. Hierbei<br />

schwimmen sie sogar Wasserfälle<br />

hinauf und verletzen sich dabei ununterbrochen<br />

selbst. Wie mit Scheuklappen<br />

können sie <strong>nur</strong> noch daran denken,<br />

diese Gewässer zu erreichen. Sind sie<br />

dort angekommen, beginnt die Paarung<br />

und das Laichen. Doch was nun? Die<br />

Scheuklappen sind verschwunden.<br />

Vollkommen erschöpft, sehen sich die<br />

Lachse um und wissen nicht weiter.<br />

Die Gewässer am Ankunftsort sind<br />

viel zu flach für sie und da Fische<br />

bekanntlich sehr viel laichen, herrscht<br />

<strong>eine</strong> totale Überfüllung. Der Stress der<br />

letzten Tage und Wochen bricht über<br />

sie herein und nach drei Tagen sind<br />

alle tot. Das hat die Natur so eingerichtet<br />

und gehört zum Kreislauf. Doch<br />

Beobachtungen und Versuche haben<br />

gezeigt, dass die Lachse nicht durch<br />

ein vorgegebenes Programm sterben<br />

<strong>als</strong> hätten sie <strong>eine</strong>n Ausschalter. Viel<strong>mehr</strong><br />

sind es die Stresssymptome, die<br />

den Körpern langsam alle Energie<br />

abverlangen und im Endeffekt tödlich<br />

sind. Tiere, die nach dem Laichen<br />

zurück ins Meer gebracht wurden, wo<br />

sie Ruhe und Frieden fanden überlebten<br />

und wiederholten den Prozess ein<br />

Jahr später wieder.<br />

Wir Menschen unterscheiden uns<br />

hier grundlegend von den Tieren,<br />

wir müssen nicht unserem Instinkt<br />

folgen und uns vollkommen aufopfern,<br />

sondern können selbstdenkend<br />

handeln. Dennoch ist man meist<br />

bereits in dieser<br />

Spirale von Leis-<br />

tungsdruck und<br />

Depression gefangen,<br />

bevor man<br />

merkt, dass etwas<br />

schief läuft. Daher<br />

ist es wichtig, dass<br />

jeder reagiert,<br />

wenn man Symptome<br />

bei Freunden,<br />

Bekannten oder<br />

Familienmitgliedern<br />

wahrnimmt<br />

und ihnen rechtzeitig<br />

Hilfe anbietet.<br />

Dabei können gute<br />

Ratschläge häufig<br />

<strong>nur</strong> wenig bewirken.<br />

Es hilft <strong>mehr</strong>,<br />

das Problem klar<br />

anzusprechen und<br />

professionelle Hilfe<br />

anzunehmen. Der<br />

erste und größte<br />

Schritt ist bereits getan, wenn der<br />

Betroffene akzeptiert, dass man Hilfe<br />

braucht und diese auch einholt.<br />

EIN SYMPToM, VIElE NAMEN<br />

<strong>Burnout</strong> selbst ist kein Phänomen<br />

der neuen Zeit. Der Begriff<br />

wurde erstm<strong>als</strong> vom Psychoanalytiker<br />

Herbert J. Freudenberger 1974<br />

in <strong>eine</strong>m Aufsatz verwendet, womit<br />

er das Phänomen der geistlichen und<br />

körperlichen Erschöpfung in helfenden<br />

Berufen verband. Mittlerweile<br />

wissen wir allerdings, dass das <strong>Burnout</strong>-Syndrom<br />

auch in jeglichen anderen<br />

Berufen auftreten kann. Zuvor gab<br />

es schon andere Begriffe, die trotzdem<br />

das Gleiche beschrieben. Bereits<br />

in der Bibel ist hiervon die Rede. Im<br />

ersten Buch der Könige Kapitel 17-22<br />

wird beschrieben, wie der Prophet Elia<br />

nach <strong>eine</strong>r langen Reihe von erfolgreichen<br />

Wundervollbringungen und<br />

dem Handeln im Namen Gottes in <strong>eine</strong><br />

Antriebslosigkeit verfällt. Da er der<br />

Meinung ist, dass nichts <strong>mehr</strong> hilft und<br />

er <strong>eine</strong> geistige Erschöpfung feststellt,<br />

geht er all<strong>eine</strong> in die Wüste, um dort<br />

zu sterben. Er verfällt in <strong>eine</strong>n tiefen<br />

Schlaf, wird jedoch durch <strong>eine</strong>n Engel<br />

gerettet. Bei den Mönchen war <strong>eine</strong><br />

Symptome<br />

<strong>Burnout</strong><br />

Soziale Erschöpfung:<br />

Betroffene haben oft <strong>eine</strong> geringe Anteilnahme an<br />

anderen. sie haben das gefühl, von anderen ausgesaugt<br />

zu werden. Aus diesem grund ziehen sie sich<br />

sozial zurück.<br />

Veränderung im Verhalten:<br />

Neben <strong>eine</strong>m unregelmäßigen essverhalten erhöht<br />

sich der Konsum von suchtfördernden Substanzen.<br />

Hinzu kommt die Vernachlässigung von sport, bewegung<br />

und anderen Freizeitaktivitäten.<br />

Distanzierung:<br />

Oft haben Betroffene <strong>eine</strong>n verstärkten Hang zum<br />

Zynismus, der mit gefühlen von sinnlosigkeit und<br />

existenziellen Zweifeln einhergeht. Außerdem<br />

entsteht ein innerer Wiederstand gegen die Arbeit.<br />

weitere Symptome:<br />

Auch energiemangel, schlafstörungen, sowie Kopf-<br />

und Rückenschmerzen zählen zu den symptomen.<br />

Hinzu kommt <strong>eine</strong> Reihe physischer und psychischer<br />

Merkmale.<br />

CAMPus 11


solche Erschöpfung später <strong>als</strong> „Elias-<br />

Müdigkeit“ bekannt. Andere Begriffe<br />

ziehen sich durch die Geschichte wie<br />

ein roter Faden. Zu Zeiten der Industrialisierung<br />

wurde der Begriff der<br />

„Neurasthenie“ geprägt. Ein Zitat von<br />

Otto Erich Hartleben besagt „Raste<br />

nie, doch haste nie, sonst has’te die<br />

Neurasthenie!“. Auch dam<strong>als</strong> waren<br />

die Symptome <strong>eine</strong> starke Gereiztheit,<br />

selbst auferlegter Leistungsdruck,<br />

die Unfähigkeit sich zu entspannen<br />

und daraus folgenden Schlafstörungen.<br />

Ebenso war es - wie heute - <strong>als</strong><br />

Vorwand für die Schwächeren verpönt<br />

und bei solchen, die sich mit der<br />

Umstellung der Zeit nicht arrangieren<br />

konnten. Es handelt sich zu jeder Zeit<br />

der Geschichte um ein ernstes Problem,<br />

das man nicht unterschätzen darf.<br />

Wenn man die Symptome frühzeitig<br />

erkennt und angeht, lässt sich meist ein<br />

langwieriger Schaden verhindern.<br />

12 CAMPus<br />

Prävention<br />

es gibt verschiedene Möglichkeiten, um burnout<br />

vorzubeugen. schon Kleinigkeiten können helfen,<br />

um Stress zu vermeiden. Hauptfaktor ist dabei die<br />

Zeit.<br />

Zeit nehmen:<br />

Wer gezielt Ruhe und entspannung sucht, beugt<br />

stress vor. Das bedeutet auch, dass in dieser Zeit<br />

k<strong>eine</strong> Ablenkungen (z.b. das Handy) die Ruhe stören<br />

sollen. Auch für das essen sollte sich genügen Zeit<br />

genommen werden!<br />

Zeiten setzen:<br />

<strong>eine</strong> feste struktur kann helfen, den Alltag leichter<br />

zu überstehen. In <strong>eine</strong>m ordentlichen Zeitmanagement<br />

gehören entsprechende Pausen! Mit passenden<br />

und realistischen Zielsetzungen, kann <strong>eine</strong><br />

Überforderung verhindert werden.<br />

Zeit für kontakte:<br />

Intensiver Kontakt zum Partner, der Familie und<br />

Freunden kann helfen. In gesprächen können Probleme<br />

mitgeteilt werden. Oft geht es <strong>eine</strong>m danach<br />

schon viel besser. Dazu gehört auch, dass Hilfe angenommen<br />

wird, wenn benötig.<br />

Zeit für Bewegung:<br />

sport ist nicht <strong>nur</strong> gut für den Körper, sondern auch<br />

für den Geist. Denn Sport hilft dabei Stress abzubauen.<br />

Doch auch ein spaziergang kann schon<br />

helfen.<br />

STUDIUM AlS<br />

NÄHRBoDEN?<br />

Beziehen wir<br />

die gewonnenen<br />

Kenntnisse<br />

nun auf unseren<br />

Nahbereich, stellt<br />

sich die Frage, ob<br />

das Umfeld der<br />

Universität der<br />

Bundeswehr <strong>als</strong><br />

guter Nährboden<br />

für <strong>Burnout</strong> gesehen<br />

werden kann?<br />

Da <strong>Burnout</strong> <strong>eine</strong><br />

Arbeitskrankheit<br />

ist, die urtypisch<br />

bei Leistungsträgern<br />

vorkommt,<br />

liegt die Vermutung<br />

nahe, dass es<br />

hier viele <strong>Burnout</strong>fälle<br />

gibt. Um dies<br />

näher zu beleuchten,<br />

sollen die<br />

Modulhandbücher<br />

der Studiengänge<br />

Staats- und<br />

Sozialwissenschaften<br />

(SoWi) und<br />

Luft- und Raumfahrttechnik<br />

(LRT)<br />

zu Rate gezogen<br />

werden. Beide sollen exemplarisch am<br />

Modulhandbuch der Jahrgänge 2010<br />

im ersten Bachelortrimester untersucht<br />

werden. Arbeitet ein SoWi-Student für<br />

jede s<strong>eine</strong>r Vorlesungen so, wie es im<br />

Modulhandbuch festgelegt ist (<strong>als</strong>o der<br />

Zeit der Vorlesung, der Übung und der<br />

vorgesehenen Nachbereitungszeit),<br />

kommt er auf schlappe 78 Stunden<br />

Workload im ersten Trimester. Dabei<br />

sind noch nicht die zusätzlich geforderten<br />

militärischen Qualifikationen,<br />

sportliche Betätigung sowie eventuelle<br />

Hobbys oder zusätzliche Verantwortungsbereiche<br />

inkludiert. Auch<br />

das Lernen für die Klausur wurde<br />

nicht einbezogen. Berechnet man diese<br />

zusätzlichen Belastungen mit sehr<br />

knappen elf Stunden, wird klar, dass<br />

der frische Student allein 89 Stunden<br />

in der Woche für die Anforderungen<br />

der Bundeswehr an ihn zu Verfügung<br />

hat. Betrachten wir das erste Trimester<br />

LRT schlagen die Zahlen noch etwas<br />

gravierender zu Buche: 83 Stunden hat<br />

der LRT-Student zu arbeiten. Wenn<br />

auch hier die elf Stunden für außeruniversitäre<br />

Veranstaltungen hinzugerechnet<br />

werden, bleiben <strong>als</strong>o 36 Stunden<br />

(dem SoWi-Studenten 41 Stunden)<br />

zur freien Verfügung pro Woche, wenn<br />

man davon ausgeht, dass er jeden Tag<br />

<strong>nur</strong> 7 Stunden schläft. Dabei gilt zu<br />

bedenken, dass die berechneten Anforderungen<br />

eher das Minimum an Belastung<br />

darstellen.<br />

Reicht dieser Druck in <strong>eine</strong>m gesellschaftlichen<br />

Umfeld, welches ein starkes<br />

Konkurrenzdenken ausprägt, um<br />

<strong>Burnout</strong> zu bekommen? Militärdekanin<br />

Frau Dr. Hepp verneint diese<br />

Frage: „Die Anforderungen sind groß,<br />

aber jeder hat aufgrund der vielfältigen<br />

Freizeitangebote die Möglichkeit<br />

auch einmal abzuschalten.“ Außerdem<br />

diene die Universität auch dem<br />

schlussendlichen Aussieben für die<br />

fordernde Verwendung in der Truppe.<br />

Die Gefahr des dauerhaften Befassens<br />

mit der Arbeit erkennt sie jedoch<br />

auch an. „Durch das Wohnen auf dem<br />

<strong>Campus</strong> und die ständige Möglichkeit<br />

sich mit dem Studium auseinandersetzen<br />

zu können, ergeben sich viele positive<br />

Resultate, doch die Gefahr der<br />

Überarbeitung ist trotzdem gegeben“,<br />

so Dr. Hepp weiter.<br />

HIlFE AUF DEM CAMPUS<br />

Doch was kann ich tun, wenn ich<br />

doch feststelle, dass ich die Kontrolle<br />

verliere? Die Universität bietet Betroffenen<br />

ein breites Spektrum an Handlungsmöglichkeiten:<br />

Hat ein Student<br />

oder Mitarbeiter der Universität<br />

erkannt, dass er langsam aber sicher<br />

ins <strong>Burnout</strong> abrutscht, dann könnte<br />

<strong>eine</strong>r s<strong>eine</strong>r Wege in die Unikirche<br />

führen. Viele denken nun sicher: „Das<br />

ist doch <strong>nur</strong> was für Christen!“, aber<br />

weit gefehlt. In <strong>eine</strong>m Interview mit der<br />

evangelischen Militärdekanin Frau Dr.<br />

Hepp erklärte sie der <strong>Campus</strong>: „Seelsorge<br />

ist für alle da.“ Möchte man sich<br />

ihr <strong>als</strong>o anvertrauen, macht man sich<br />

am besten ein Termin oder geht, wenn<br />

es wirklich akut ist, einfach in die<br />

Kirche. Dort finden die eigenen Prob-


leme Gehör. Dabei ist es grundsätzlich<br />

den beiden Pfarrern egal, um welches<br />

Problem es sich handelt. Wichtig ist<br />

<strong>nur</strong>, dass die Betroffenen frühzeitig<br />

kommen. „Selbst wenn man einfach<br />

<strong>nur</strong> reden will, ist die Kirche sicher<br />

<strong>eine</strong> adäquate Lösung, um wieder<br />

Ruhe und Kraft zu tanken“, erklärt<br />

Dr. Hepp. Wichtig bei diesem Angebot<br />

ist allerdings zu wissen, dass weder<br />

Dr. Hepp noch Dr. Folz, katholischer<br />

Militärdekan der UniBw München,<br />

über <strong>eine</strong> psychologische Ausbildung<br />

verfügen. Ein Gespräch bei ihnen stellt<br />

somit k<strong>eine</strong>swegs <strong>eine</strong> Therapie dar<br />

oder kann <strong>als</strong> solche gewertet werden.<br />

Auch die Erkennung von psychologischen<br />

Erkrankungen können die<br />

beiden Militärseelsorger nicht leisten.<br />

Zwar vermögen sie durch ihre langjährige<br />

Erfahrung schon zu erkennen,<br />

wenn ein Problem krankhaft wird,<br />

<strong>mehr</strong> aber auch nicht. Steht ein solcher<br />

Verdacht im Raum, wird Dr. Hepp den<br />

Betroffenen immer an die psychologische<br />

Beratungsstelle der Universität<br />

verweisen. Dies geschieht allerdings<br />

<strong>nur</strong>, wenn der Betroffene zustimmt.<br />

Eines der Symptome von <strong>Burnout</strong>: Das Gefühl von innerer leere<br />

Sollte er gegen diese Maßnahme sein,<br />

braucht er k<strong>eine</strong>swegs zu befürchten,<br />

dass <strong>eine</strong>r der Militärseelsorger in<br />

Eigenregie zur psychologischen Beratungsstelle<br />

geht. „Als Pfarrer unterliegen<br />

wir im Zuge des Beicht- und<br />

Seelsorgegeheimnisses <strong>eine</strong>r absoluten<br />

Schweigepflicht“, erklärt Dr. Hepp<br />

deutlich. Sie könne dem Betroffenen<br />

allerdings weitere Gesprächstermine<br />

anbieten. Bei <strong>eine</strong>r psychischen<br />

Erkrankung könne jedoch ausschließlich<br />

<strong>eine</strong> Therapie wirklich helfen. Ein<br />

Vorteil der Kirche <strong>als</strong> Anlaufstelle<br />

bietet die hohe Vernetzung in jeden<br />

Bereich der Universität. So ist es bei<br />

„kl<strong>eine</strong>ren“ Problemen, in Absprache<br />

mit dem Betroffenen möglich mit der<br />

militärischen Führung, dem universitären<br />

Bereich oder anderen Gruppen<br />

der Universität <strong>eine</strong>n Konsens zu<br />

finden. Auch das Verständnis für die<br />

Probleme der Studierenden oder Mitarbeiter<br />

ist somit umfassenderer. Auf die<br />

Frage wie viele Betroffene mit dem<br />

Verdacht auf <strong>Burnout</strong> pro Monat zu ihr<br />

kommen würden, möchte sich Frau Dr.<br />

Hepp nicht festlegen. „Es ist <strong>mehr</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>eine</strong>r pro Monat“, sagt die Milärdeka-<br />

<strong>Burnout</strong><br />

nin. Meist treten bei diesen Personen<br />

die typischen Merkmale auf, welche<br />

sich am besten an der hohen Fehlerquote<br />

messen lassen. „Da die Kirche<br />

oft <strong>als</strong> erste Anlaufstelle genutzt wird,<br />

wissen die Hilfesuchenden oft noch gar<br />

nicht, was ihnen fehlt“, reflektiert Dr.<br />

Hepp.<br />

Als erster Ort der Hilfe sei die Kirche<br />

daher sicher sehr gut geeignet, wird die<br />

Arbeitsauslastung jedoch krankhaft,<br />

sollte der Weg dringend zur psychologischen<br />

Beratungsstelle führen.<br />

PRoFESSIoNEllE<br />

UNTERSTüTZUNG<br />

Dort ist es erforderlich, dass der<br />

Betroffene zuerst <strong>eine</strong>n Termin vereinbart.<br />

In <strong>eine</strong>r ersten Sitzung wird über<br />

Probleme und Herausforderungen im<br />

Alltag gesprochen und der Betroffene<br />

erhält verschiedene Fragebögen, die er<br />

oder sie zu Hause und in Ruhe ausfüllen<br />

soll. Diese Fragebögen sollen ein<br />

detailliertes Krankheitsbild aufzeigen<br />

und den stark ausgelasteten Psychologinnen<br />

der Universität die Arbeit<br />

erleichtern. Auf diesen Schritt folgt<br />

<strong>eine</strong> zweite Sitzung, in der <strong>eine</strong> Diagnose<br />

gestellt wird. Handelt es sich<br />

wirklich um <strong>eine</strong> psychische Erkrankung,<br />

wird man an <strong>eine</strong>n Psychologen<br />

überwiesen. Sind die Probleme in<br />

wenigen Sitzungen lösbar, kann auch<br />

die Beratungsstelle helfen.<br />

Hier ergibt sich nun bereits das erste<br />

Problem: Da <strong>Burnout</strong> noch k<strong>eine</strong> offizielle<br />

Krankheit nach dem Katalog<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

ist, kann auch die Diagnose für<br />

<strong>eine</strong>n Psychologen außerhalb nicht<br />

‚<strong>Burnout</strong>‘ lauten. Hier müssen sich<br />

die Psychologinnen der Universität<br />

etwas einfallen lassen, um ihre Patienten<br />

dennoch in <strong>eine</strong> Therapie überweisen<br />

zu können. Meist wird daher<br />

auf <strong>eine</strong> Persönlichkeitsstörung oder<br />

beginnende Depression aufgrund von<br />

Arbeitsauslastung verwiesen. Dies<br />

kann von <strong>eine</strong>n Psychologen außerhalb<br />

genutzt werden. Ist dieser Schritt<br />

erfolgreich bewältigt worden, geht es<br />

darum, den passenden Psychologen zu<br />

finden. Parallel dazu muss der Betrof-<br />

CAMPus 13


fene mit s<strong>eine</strong>r Überweisung in das<br />

Sanitätszentrum gehen. Der Grund:<br />

Nur ein Arzt hat das Recht <strong>eine</strong><br />

Überweisung auszustellen, welche<br />

die Möglichkeit der Kostenübernahme<br />

durch die Bundeswehr bietet.<br />

Für diesen Termin sollte der Betroffene<br />

allerdings schon wissen, welchen<br />

Psychologen er auswählen möchte, da<br />

dessen Adresse auf die Überweisung<br />

geschrieben werden muss. Der Arzt<br />

entscheidet zudem, ob die psychische<br />

Erkrankung des Patienten Einfluss auf<br />

den Dienstalltag hat. Dabei stellt sich<br />

nicht <strong>nur</strong> die Frage der Studierfähigkeit,<br />

sondern auch der Dienstfähigkeit.<br />

<strong>Burnout</strong> ist dabei oft ein Grund,<br />

zumindest den Dienst an der Waffe<br />

durch die erhöhte Fehlerquote einzuschränken<br />

und auch über <strong>eine</strong> Rückstufung<br />

bzw. <strong>eine</strong> Befreiung von den<br />

Klausuren zur Entlastung des Patienten<br />

muss nachgedacht werden.<br />

Dies ist ein weiterer Punkt, warum<br />

<strong>Burnout</strong> <strong>als</strong> Krankheit verlacht wird.<br />

Aufgrund der fehlenden Akkreditierung<br />

im Katalog der Weltgesundheitsorganisation,<br />

scheint es <strong>eine</strong> Modekrankheit<br />

zu sein, die ‚Faulen‘ die<br />

Möglichkeit gibt, ihr Studium zu<br />

verlängern - ein Trugschluss. Wer<br />

ernsthaft unter <strong>Burnout</strong> leidet, kann<br />

nichts <strong>mehr</strong> machen. Jede kleinste<br />

Tätigkeit strengt ihn an, <strong>als</strong>o <strong>mehr</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>nur</strong> Unlust. Im Gespräch mit <strong>eine</strong>m<br />

Betroffenen erklärt dieser: „Ich konnte<br />

nicht einmal <strong>mehr</strong> den Müll rausbringen.<br />

Es hat in m<strong>eine</strong>m Zimmer<br />

gestunken und ich wusste, dass der<br />

Müll endlich raus sollte, aber es ging<br />

nicht. Ich konnte <strong>nur</strong> dasitzen. Jede<br />

Bewegung war mir so verhasst und ich<br />

konnte einfach nicht <strong>mehr</strong>.“<br />

14 CAMPus<br />

<strong>Burnout</strong><br />

BERUFSSolDAT TRoTZ THERAPIE<br />

Ein weiteres Problem in Bezug auf<br />

die Vorstellung beim Arzt ist, dass die<br />

Therapie sowie etwaige Einschränkungen<br />

in die Krankenakte aufgenommen<br />

werden. Auch das häufige Beteuern,<br />

dass dies nicht zum Nachteil des<br />

Patienten ausgelegt wird, schützt nicht<br />

vor der Angst einiger, dass sich dieser<br />

Eintrag rächen könnte. Dennoch bleibt<br />

zu untermauern, dass <strong>eine</strong> Behandlung<br />

wegen <strong>Burnout</strong> k<strong>eine</strong>n Einfluss<br />

auf <strong>eine</strong> Eignung <strong>als</strong> Berufssoldat hat,<br />

sofern die Krankheit behandelt wird.<br />

Nur die Auffälligkeit und Verweigerung<br />

<strong>eine</strong>r Behandlung kann dienstliche<br />

Nachteile mit sich bringen.<br />

Hat der Arzt die Überweisung ausgefüllt,<br />

gilt es bei dem erwählten Psychologen<br />

anzurufen und <strong>eine</strong>n Termin zu<br />

vereinbaren. Auch hier wird der Hilfesuchende<br />

wieder auf <strong>eine</strong> harte Probe<br />

gestellt, denn die Wartezeiten liegen<br />

zwischen zwei bis vier Monaten. Eine<br />

Möglichkeit zur Beschleunigung bietet<br />

die Psychotherapeutische Ambulanz<br />

IFT (siehe Adressliste). Hier werden<br />

junge Psychologen ausgebildet, die<br />

zusammen mit <strong>eine</strong>m Supervisor Patienten<br />

betreuen und dadurch Praxis<br />

erlernen. Diese Variante bietet den<br />

Vorteil, dass der behandelnde Psychologe<br />

die neusten Erkenntnisse frisch<br />

aus dem Studium anwenden kann,<br />

aber auch den Nachteil, noch k<strong>eine</strong><br />

großen Erfahrungswerte einbringen<br />

zu können. Trotz Wartezeit sollte<br />

man nicht müde werden. Eine gute<br />

Möglichkeit die Zeit bis zu der eigentlichen<br />

Therapie zu überbrücken, wäre<br />

beispielsweise ein weiterer Gesprächstermin<br />

in der psychologischen Bera-<br />

Ansprechpartner<br />

Folgende Ansprechpartner können helfen:<br />

Psychologische Beratungsstelle der UniBw München<br />

Susanne Schölzel, Dipl.-Psychologin & Psychoherapeutin<br />

gebäude 38, Zimmer 0115 und 0117<br />

Psychotherapeutische Ambulanz IFT<br />

Leopaldstraße 146<br />

80804 München schwabing<br />

Tel.: 089 - 32 19 77 30<br />

tungsstelle, um Tipps an die Hand zu<br />

bekommen (siehe Infobox) oder ein<br />

Gespräch in der Kirche, um an dem<br />

Problem zu arbeiten. Auch hier ist es<br />

wichtig, dass <strong>eine</strong> Therapie <strong>nur</strong> sinnvoll<br />

ist, wenn der Betroffene sich auch<br />

wirklich helfen lassen will.<br />

Ist der Tag der Tage nun endlich<br />

gekommen und die Sitzung beim<br />

Psychologen außerhalb der Universität<br />

beginnt, sollte man dem Psychologen<br />

oder der Psychologin aufgeschlossen<br />

gegenübertreten. Zwar werden<br />

ähnliche Fragen, wie zu Beginn in der<br />

psychologischen Beratungsstelle der<br />

Universität gestellt, aber hier muss<br />

man sich vor Augen führen, dass dieser<br />

Psychologe sich nun sein eigenes Bild<br />

machen muss. Gemeinsam sollte dann<br />

versucht werden, die Ursachen zu<br />

bekämpfen, sowie <strong>eine</strong> Verbesserung<br />

der Lage zu erzielen. Diese Form der<br />

Therapie zieht sich oft über <strong>mehr</strong>ere<br />

Monate, verspricht aber großen und vor<br />

allem nachhaltigen Erfolg. Nun kann<br />

eigentlich <strong>nur</strong> noch eins nicht zusammenpassen:<br />

Psychologe und Patient.<br />

Die Beziehung zwischen Psychologe<br />

und Patient ist <strong>eine</strong> recht intime, da<br />

der Patient dem Psychologen viele sehr<br />

private Dinge erzählt. Deswegen kann<br />

es vorkommen, dass der Betroffene<br />

nicht gleich mit dem ersten Psychologen<br />

reden kann. Dies ist allerdings kein<br />

echtes Problem. Jeder hat die Möglichkeit<br />

fünf Probesitzungen bei <strong>eine</strong>m<br />

Psychologen zu nehmen, bevor die<br />

richtige Therapie beginnt. Passen Patient<br />

und Psychologe nicht zusammen,<br />

kann sich der Patient einfach <strong>eine</strong>n<br />

neuen Psychologen suchen und dort<br />

die Therapie beginnen. Einer erfolgreichen<br />

und nachhaltigen Behandlung<br />

steht dann nichts <strong>mehr</strong> im Wege.<br />

DIE FAkTEN ZUM SCHlUSS<br />

Schlussendlich lässt sich <strong>als</strong>o zusammenfassen,<br />

dass <strong>Burnout</strong> ein arbeitsbezogenes<br />

Phänomen ist, welches besonders<br />

bei Leistungsträgern auftaucht.<br />

Durch <strong>eine</strong> Überarbeitung und den<br />

Drang in der Gesellschaft dauerhaft<br />

Leistung zu zeigen, kommt es zu<br />

<strong>eine</strong>m psychischen und physischen<br />

Erschöpfungszustand. Dieser Zustand


ist nicht kurzzeitig und mündet in der<br />

völligen Distanz zur Arbeit: Betroffene<br />

sind nicht einmal in der Lage die<br />

einfachsten Tätigkeiten, wie sich zu<br />

waschen oder den Müll zu entsorgen,<br />

zu bewerkstelligen.<br />

Da <strong>Burnout</strong> erst recht neu zu seien<br />

scheint, wird es oft auch <strong>als</strong> <strong>Modeerscheinung</strong><br />

gewertet. Dies unterstreicht<br />

die bisherige Verweigerung<br />

der Aufnahme der Krankheit in den<br />

Katalog der Weltgesundheitsorganisation.<br />

Trotz der Zweifel ist <strong>Burnout</strong> <strong>eine</strong><br />

ernst zu nehmende Krankheit. Unser<br />

Studium schafft zwar hohen Leistungsdruck,<br />

konnte allerdings nicht<br />

<strong>als</strong> unbedingter Grund für ein <strong>Burnout</strong><br />

herausgestellt werden. Dennoch<br />

gibt es viele Betroffene in der Uni. Von<br />

allen Hilfesuchenden in der psychologischen<br />

Beratungsstelle erhielten fünf<br />

Prozent der Patienten die Diagnose<br />

<strong>Burnout</strong>. 2012 waren es bereits zwölf<br />

Prozent. Der Trend scheint daher klar.<br />

Doch wann ist der Zeitpunkt, ab dem<br />

ich Hilfe brauche? Dr. Hepp meint<br />

dazu: „Sobald ein Student die Kontrolle<br />

über <strong>eine</strong>n oder <strong>mehr</strong>ere Bereiche<br />

in s<strong>eine</strong>m Leben verliert, sollte<br />

ein Gespräch geführt werden.“ Frühe<br />

Erkennung und <strong>eine</strong> Therapie können<br />

den Krankheitsverlauf verbessern,<br />

welcher sonst immer in <strong>eine</strong>r Depression<br />

mündet. Sollte der <strong>eine</strong> oder<br />

andere immer noch der Meinung sein,<br />

dass er oder sie sich zwar in vielen der<br />

angesprochenen Punkten wiederfindet,<br />

aber dennoch k<strong>eine</strong> Hilfe benötigt,<br />

so sei euch mit den Worten von<br />

Myron Rush gesagt: „Wenn man <strong>eine</strong><br />

Kerze an beiden Seiten anzündet, mag<br />

sie <strong>eine</strong> Zeit lang doppelt so viel Licht<br />

spenden, aber sie ist auch doppelt so<br />

schnell abgebrannt.“<br />

Ein gemeinsamer Artikel von:<br />

Caroline Wegener<br />

Staats- und Sozialwissenschaften<br />

Mareike Börger<br />

Bildungs- und Erziehungswissenschaften<br />

Michelle Mohme<br />

Bildungs- und Erziehungswissenschaften<br />

Ein Anzeichen für Freunde und Famlie: Der soziale Rückzug<br />

<strong>Burnout</strong><br />

CAMPus 15


16 CAMPus<br />

Weisung<br />

Von Weisungen und Befehlen<br />

seit Anfang August untersteht unsere universität nicht <strong>mehr</strong><br />

der sKb. Dies führt zu einigen Änderungen im Vorgesetzenverhältnis.<br />

CAMPus zeigt, was wirklich neu ist.<br />

Mit Beginn der Neuausrichtung wird sich seit<br />

Monaten allmählich der Zielstruktur angenähert.<br />

So ist auch unsere Universität ab dem ersten<br />

August diesen Jahres nun nicht <strong>mehr</strong> der SKB unterstellt,<br />

sondern dem zukünftigen Bundesamt für das Personalmanagement<br />

der Bundeswehr und führt die Geschäfte <strong>als</strong> <strong>eine</strong><br />

zivile Dienststelle der Wehrverwaltung weiter (CAMPUS<br />

berichtete). Doch die Konsequenzen dieser Neugliederung<br />

werden erst jetzt deutlich. Am 21. März unterschrieb<br />

Verteidigungsminister Thomas de Maizière im Militärhistorischen<br />

Museum in Dresden <strong>eine</strong>n gleichnahmigen Erlass.<br />

„Wir brauchen wieder <strong>eine</strong> Organisationskultur, die diejenigen<br />

belohnt, die Mut beweisen und Verantwortung übernehmen“,<br />

so de Maizière.<br />

Der Dresdner Erlass bildet nach dem Blankeneser Erlass<br />

von 1970 unter Verteidigungsminister Helmut Schmidt und<br />

dem Berliner Erlass von 2005 durch Peter Struck, nun seit 1.<br />

April die „Grundsätze für die Spitzengliederung, Unterstellungsverhältnisse<br />

und Führungsorganisation“. Hiermit soll<br />

die Neuausrichtung weiter vorangetrieben und die gesetzten<br />

Prinzipien umgesetzt werden. Das Ziel: Die Zusammenarbeit<br />

einzelner Mitglieder, Personen und Abteilung genauer<br />

zu definieren und dabei Verantwortung bündeln.<br />

Doch was bedeutet das für uns <strong>als</strong> Soldaten der Universität<br />

konkret? Unsere Universität <strong>als</strong> nachgeordnete Behörde<br />

oder Dienststelle wird aus der bisherigen Befehlskette der<br />

Am 21. März unterzeichnete Verteidigungsminsiter de Maiziére den Dresdener Erlass<br />

Streitkräfte und wir <strong>als</strong> Soldaten aus dem truppendienstlichen<br />

Unterstellungsverhältnis der SKB herausgelöst,<br />

um auch hier <strong>eine</strong> vereinfachte und schnellere behördliche<br />

Leitung zu ermöglichen. Das bedeutet: Die Präsidentin<br />

führt weiter mit Weisungen. Zu ihrer Unterstützung ist der<br />

Leiter des Studentenbereichs zum „Beauftragten für Angelegenheiten<br />

des militärischen Person<strong>als</strong>“ bestimmt worden.<br />

Zur Unterstützung des Leiters bei der Führung des Bereichs<br />

wurden ihm die Leiter der Fachbereiche und Leiter Fachbereichsgruppen<br />

ebenfalls <strong>als</strong> „Beauftragte für Angelegenheiten<br />

des militärischen Person<strong>als</strong>“ beigestellt. Der Oberst<br />

Freitag wird <strong>als</strong>o durch Weisungen (der Präsidentin oder der<br />

vorgesetzten Dienststelle) geführt, er selbst führt den militärischen<br />

Bereich mit Befehlen.<br />

DIE koNkRETEN ÄNDERUNGEN<br />

Soweit nichts wirklich Neues. Denn das Unterstellungsverhältnis<br />

betrifft oder negiert nicht die soldatischen<br />

Rechte und Pflichten der einzelnen militärischen Personen.<br />

Dennoch werden alle Angelegenheiten verstärkt von<br />

der Leitung der jeweiligen Behörde geregelt. In unserem<br />

Falle bedeutet dies explizit: Disziplinarvorgesetze sind auf<br />

der militärischen Ebene weiterhin <strong>als</strong> solche anzusehen.<br />

Sie handeln jedoch nicht wie zuvor nach Paragraph 1 der<br />

Vorgesetztenverordnung (VorgV), sondern sind nun Vorgesetztenauf<br />

Grundlage Paragraph 3 VorgV. Dabei darf der<br />

Vorgesetzte <strong>nur</strong> noch dann Befehle erteilen, wenn er selbst


im Dienst ist. Der Präsidialbereich gibt weiterhin Weisungen,<br />

die den Anspruch auf Befolgung haben. Dies ergibt<br />

sich aus Paragraph 7 Soldatengesetz (SG), der Pflicht zum<br />

treuen Dienen.<br />

Weisungen haben gegenüber Befehlen <strong>eine</strong>n klaren<br />

Unterschied: Befehle sind grundsätzlich auf ihre Rechtmäßigkeit<br />

durch den Vorgesetzten zu überprüfen, während bei<br />

Weisungen der Weisungsempfänger die vollständige und<br />

persönliche Verantwortung s<strong>eine</strong>s Handelns trägt. Sollten<br />

Bedenken bezüglich der Rechtmäßigkeit auftreten, so haben<br />

sich Soldaten erst an ihren direkten, nach dessen Abweisung,<br />

an den nächsthöheren Vorgesetzen zu wenden. Sollten<br />

bis zuletzt die Weisungen bestätigt werden, ist sie definitiv<br />

auszuführen. Allerdings gilt rechtlich der Soldat dann<br />

<strong>als</strong> verantwortungsbefreit. Offensichtliche Straftaten und<br />

Verletzung der Menschenrechte dürfen - wie beim Befehl -<br />

nicht befolgt werden.<br />

DIE ZUkUNFT<br />

Bleibt <strong>eine</strong> Frage: Werden jetzt auch die Regelungen zu<br />

IGF, BFT und DSA wegfallen, die unter der SKB bestanden<br />

haben? Die Antwort von Oberst Freitag, Leiter des<br />

Studentenbereichs: „Nein, denn die Befehle und Weisungen<br />

des Generalinspekteurs , der weiterhin Vorgesetzter aller<br />

Soldaten ist, bleiben erhalten und die Leitung des Studentenbereichs<br />

wird diese Vorgaben weiterhin umsetzen.“ Es<br />

sei <strong>als</strong>o zukünftig weiterhin die Aufgabe des militärischen<br />

Bereichs, die körperliche Fähigkeit der Soldatinnen und<br />

Soldaten zu erhalten und zu steigern.<br />

Andere Weisungen, wie beispielsweise zum Liegenschafts-<br />

und Kasernenbetrieb, werden in dauerhafte Befehle<br />

umgesetzt und/oder in bestehende Ordnungen und Befehle<br />

eingearbeitet werden müssen. Dies betrifft die Jahrgangs-,<br />

Haus- und Wohnbereichsältesten, die nach Paragraph 3<br />

VorgV vorgesetzt sind - aber nun auch namentlich in der<br />

Ordnung der einzelnen Studentenfachbereiche aufgeführt<br />

werden müssen, oder die Besondere Wachanweisung.<br />

„Im militärischen Dienst an der Universität wird es k<strong>eine</strong><br />

wirklichen Veränderung geben“, so Oberst Freitag. Wie<br />

genau jedoch zukünftig nach Paragraph 3 VorgV hier an<br />

der Universität der Bundeswehr München die besonderen<br />

soldatischen Angelegenheiten zu definieren sind, wird<br />

noch intern zu klären sein und könnte vielleicht noch für<br />

die <strong>eine</strong> oder andere Diskussion sorgen. Das einzige, was<br />

sich vorerst <strong>als</strong>o tatsächlich ändert, ist die Anpassung der<br />

Dienstpläne und Ausbildungsbefehle und die Tatsache, dass<br />

Vorgesetzte <strong>nur</strong> noch dann Befehle erteilen können, wenn<br />

sie im Dienst sind.<br />

Yannick Renken<br />

Staats- und Sozialwissenschaften<br />

Dresden, der ort der Veränderung<br />

CAMPus 17


18 CAMPus<br />

Gleichstellung<br />

Gleichstellung geht uns alle an<br />

Während für die zivilen Mitglieder der universität die gleichstellungsbeauftragte<br />

zuständig ist, haben die Soldatinnen und<br />

soldaten die gleichstellungsvertrauensfrau: Heidi Jörend.<br />

Typische Aussagen, die ich höre, wenn ich mit männlichen<br />

Kameraden über Gleichstellung spreche sind:<br />

„Frauenvertreterin“ und „mit sowas hab´ ich nichts<br />

am Hut“. Jedoch wissen viele gar nicht, worum es sich dabei<br />

handelt und warum es Gleichstellungsbeauftragte, bzw.<br />

Gleichstellungsvertrauensfrauen überhaupt gibt.<br />

An der Universität der Bundeswehr in München ist für<br />

die zivilen Beschäftigten die Gleichstellungsbeauftragte,<br />

Dr. Irmgard Böhm, zuständig. Für die Soldaten und Soldatinnen<br />

der Universität gibt es <strong>eine</strong> Gleichstellungsvertrauensfrau.<br />

Die bin seit Oktober diesen Jahres ich, Oberleutnant<br />

Heidi Jörend. Ich bekleide das Amt in Nebenfunktion,<br />

hauptberuflich studiere ich seit 2010 Wirtschaft und Journalismus<br />

an der Universität.<br />

Heidi Jörend ist die neue Gleichstellungsvertrauensfrau<br />

MEHRERE AUFGABEN<br />

Nach m<strong>eine</strong>r Ernennung durch Oberst Freitag nahm ich<br />

Verbindung mit der für unsere Universität zuständigen<br />

militärischen Gleichstellungsbeauftragten im Personalamt<br />

der Bundeswehr auf. Sie erteilte mir den Auftrag, sie<br />

an der Universität eigenständig zu vertreten. Somit bin ich<br />

die Ansprechpartnerin für alle Soldatinnen und Soldaten,<br />

so auch für das Stammpersonal. Bei m<strong>eine</strong>r Abwesenheit ist<br />

Oberfeldwebel Sabrina Kurth (S2/S3-Feldwebel, Geb. 10)<br />

zuständig. Zu m<strong>eine</strong>n Aufgaben gehören das Beraten und<br />

Helfen in sämtlichen Angelegenheiten, die mit Gleichstellung,<br />

Mobbing, sexueller Belästigung oder Vereinbarkeit<br />

von Familie und Dienst bzw. Studium gehören. Ich vermittel<br />

betroffene Soldaten an weiterführende Stellen und habe<br />

immer ein offenes Ohr – von Soldatin zu Soldatin/Soldat.<br />

VEREINBARkEIT VoN FAMIlIE UND DIENST<br />

An der Universität ist es nicht immer leicht, Familie und<br />

Studium unter <strong>eine</strong>n Hut zu bekommen. Ich selbst habe<br />

zwei Kinder, die vier und zwölf Jahre alt sind und um die ich<br />

mich neben dem Studium zusammen mit m<strong>eine</strong>m Ehemann<br />

kümmere. Jedoch bietet die Bundeswehr <strong>eine</strong> Vielzahl von<br />

Möglichkeiten, um beides miteinander gut zu vereinbaren.<br />

An unserer Universität seien dabei das Eltern-Kind-<br />

Arbeitszimmer, der Ruheraum für Schwangere, die Großtagespflege<br />

„Rasselbande“, der Spielkreis und der Kindergartenverein<br />

„Sonnenwiese“ erwähnt; der Bau <strong>eine</strong>r<br />

Kinderkrippe neben der OHG ist bereits genehmigt worden.<br />

Oft ist gerade der Antrag-Dschungel bei der Bundeswehr<br />

recht unübersichtlich. Gerne stehe ich mit Rat und<br />

Tat zur Seite, um z.B. beim Ausfüllen sämtlicher Anträge<br />

bei Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit oder Betreuungsurlaub<br />

zu helfen. In m<strong>eine</strong>m Büro in Gebäude 10 liegen<br />

zahlreiche Informationsbroschüren, Leitfäden etc. zur<br />

Verfügung, die ich bei Bedarf gern erläutere und mit an die<br />

Hand gebe. Zudem werde ich bei allen sozialen Angelegenheiten<br />

der Universität beteiligt.<br />

Auch den Vorgesetzten biete ich an, für ein beratendes<br />

Gespräch zur Stelle zu sein. Bei herangetragenen Problemen<br />

scheue ich nicht das direkte Gespräch mit Vorgesetzten<br />

zu suchen. Oft lassen sich so einvernehmliche Kompromisse<br />

und Lösungen finden.


Vereinbarkeit von Familien und Beruf ist ein wesentlicher Punkt der Arbeit<br />

DIE GESETZlICHEN GRUNDlAGEN<br />

Für die Gleichstellungsbeauftragten und Gleichstellungsvertrauensfrauen<br />

der Bundeswehr gibt es eindeutige gesetzliche<br />

Richtlinien, welche die Rechte und Pflichten verdeutlichen.<br />

Das Gesetz zur Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten<br />

der Bundeswehr (SGleiG) wurde im Dezember 2004<br />

vom Bundestag verabschiedet und ist somit noch recht jung.<br />

Es wird durch <strong>eine</strong> Vielzahl von Ausführungsbestimmungen<br />

und Umdrucke ergänzt. Neben der Gleichstellung regelt<br />

das Gesetz in 24 Paragraphen, wie aktuelle oder künftige<br />

Diskriminierungen wegen des Geschlechts verhindert oder<br />

beseitigt werden können. Für die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Dienst ist der Allgem<strong>eine</strong> Umdruck 1/500 erarbeitet<br />

worden. Dieser gilt <strong>als</strong> Handbuch für Disziplinarvorgesetzte,<br />

bzw. für Vorgesetzte in vergleichbarer Funktion.<br />

Es erläutert sämtliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von<br />

Familie und Dienst, wie zum Beispiel Teilzeit-, Telearbeit<br />

oder Arbeitszeitflexibilisierung und es zeigt auf, wie diese<br />

in der Dienststelle umgesetzt werden können.<br />

WEITERE ANSPRECHPARTNER AN DER UNIVERSITÄT<br />

Neben mir, der Gleichstellungsvertrauensfrau, gibt es<br />

weitere Personen und Stellen, an die sich Soldaten in Not, bei<br />

Schwierigkeiten oder persönlichen Fragen wenden können.<br />

Neben der psychologischen Beratungsstelle im Gebäude<br />

38 haben dafür die Militärseelsorge in der <strong>Campus</strong>kirche<br />

sowie der Sozialdienst im Verwaltungsgebäude der Kirche<br />

- innerhalb s<strong>eine</strong>r Sprechstunden - immer ein offenes Ohr.<br />

Scheuen Sie sich nicht, sich mit mir oder den anderen<br />

erwähnten Stellen in Verbindung zu setzen. Aufgeschobene<br />

Probleme im Intensivstudium an der Universität beeinträchtigen<br />

<strong>eine</strong>n Studienerfolg sowie die nötige erholsame Freizeit<br />

enorm - das ist nicht nötig! Ich freue mich auf m<strong>eine</strong><br />

Amtszeit an der Universität und hoffe, mit Ihrem entgegengebrachten<br />

Vertrauen, bestmögliche Unterstützungs- und<br />

Beratungsleistungen zu erzielen.<br />

Heidi Jörend<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

Gleichstellung<br />

Zur Person<br />

Oberleutnant Heidi Jörend studiert seit 2010 an der universität<br />

der Bundeswehr. Die 28-Jährige ist 2005 <strong>als</strong> Offizieranwärterin<br />

beim Heer in den Bereich Logistik eingestiegen.<br />

2009 war sie für ein Jahr stellvertretende gleichstellungsbeauftragte<br />

in der 13. Panzergrenadierdivision. Heidi Jörend ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder.<br />

Erreichbarkeit:<br />

oberleutnant Heidi Jörend<br />

beratungsbüro in gebäude 10 - 0126<br />

(nach Terminvereinbarung)<br />

Mail: gsvf.studber@unibw.de<br />

Telefon: 089 / 6004 2405<br />

Mobil: 0176 / 70 36 60 84<br />

Fax: 089 / 6004 2458<br />

Internet:<br />

http://www.unibw.de/gleichstellung/personen/gleibmil<br />

CAMPus 19


facebook<br />

20 CAMPus<br />

Truppe<br />

eigene Persönlichkeit<br />

Freunde<br />

Freundschaftseinladungen sollten <strong>nur</strong><br />

von wirklichen Freunden angenommen<br />

und regelmäßig die Facebook-Freunde<br />

überprüft werden.<br />

likes<br />

Nicht <strong>nur</strong> Posts, sondern auch Likes<br />

können von anderen gesehen werden<br />

- auch von Vorgesetzten. Zwar ist<br />

es juristisch nicht mit <strong>eine</strong>m Post<br />

gleichgesetzt, doch kann ein negatives<br />

bild erzeugen werden.<br />

! 3 ?<br />

Gruppen<br />

selbst geschlossene und damit<br />

unsichtbare gruppen sollten nicht<br />

zum Lästern (neudeutsch: shitstorm)<br />

genutzt werden. Denn schnell kann ein<br />

screenshot gemacht und das Material<br />

weitergegeben werden.<br />

Einstellungen<br />

Die Privatsphäreneinstellungen<br />

(besonders bei Facebook) sind sehr<br />

kompliziert und ändern sich dauerhaft.<br />

Hier hilft es, diese immer wieder zu<br />

prüfen und sich über Veränderungen<br />

stehts zu informieren.<br />

search<br />

Soziale Ausschluss-<br />

Facebook ist kein rechtsfreier<br />

Raum. Auch Angehörige der<br />

bundeswehr müssen sich der<br />

Konsequenzen bewusst sein.<br />

CAMPus fasst zusammen.<br />

Vom Hype zum Trend und dann zum Milliardär - Facebook<br />

hält die Medien mit Schlagzeilen aller Art auf<br />

Trab. Auf Facebook gibt es für jeden was - für die<br />

Datenschützer und Autonomen, die Trendsetter und Exhibitionisten<br />

und die Anderen. Das Durchbrechen der 1.000.000.000<br />

Schallmauer an Facebook-Usern zeigt <strong>nur</strong> umso <strong>mehr</strong>, welche<br />

Möglichkeiten in diesem Unternehmen stecken.<br />

Jeder, der ohne Facebook lebt, scheint nicht an der technischen<br />

Entwicklung teilzunehmen. Bester Beleg für diese soziale<br />

Ausschlussklausel ist die stetig wachsende Zahl an Facebooknutzern,<br />

die sich tagtäglich ins Web einloggt. Gesehen und<br />

gehört werden diese Nutzer allerdings nicht. Facebook schafft<br />

es, <strong>nur</strong> Freunde zu empfehlen, die vom User gefragt werden.<br />

Außerdem ist es möglich über die Privatsphäre-Einstellungen<br />

genug Frei- und Gestaltungsräume zu öffnen, die <strong>nur</strong> dieser<br />

erlesenen Auswahl zugänglich sind. Nichts ist dabei ferner <strong>als</strong><br />

der Gedanke an Öffentlichkeit. Das Profil ist weniger mit <strong>eine</strong>r<br />

geschäftlichen Visitenkarte <strong>als</strong> viel<strong>mehr</strong> mit <strong>eine</strong>r dekorierten<br />

Wohnzimmerwand zu vergleichen. In das echte Wohnzimmer<br />

werden schließlich auch <strong>nur</strong> Gäste eingeladen.<br />

Die neu erlassenen „Social Media Guidelines der Bundeswehr“<br />

zeigen auf, dass aber gerade diese vermeintlich heimelige<br />

Wohnzimmerwand ein öffentlicher Marktplatz sei, an dem<br />

grundsätzlich jeder die vom User freiwillig ins Netz gestellten<br />

Informationen einsehen kann. Nicht selten mussten in letzter<br />

Zeit Persönlichkeiten auf Grund verfehlter Äußerungen<br />

in Facebook zurücktreten. Der ehemalige Ministerialdirektor<br />

des SPD-geführten Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg,<br />

Daniel Rousta, der sich mit s<strong>eine</strong>r Äußerung „FDPisser“<br />

die Karriere ruinierte, ist hier <strong>als</strong> prominentes Beispiel zu<br />

nennen.<br />

Dieser bewegte sich zwar innerhalb <strong>eine</strong>r Partei, war aber<br />

Politiker und Person öffentlichen Interesses, die nicht ungesühnt<br />

Schmähungen von sich geben kann. Das trifft auf Soldaten<br />

<strong>nur</strong> gemindert zu. So sind die „Social Media Guidelines<br />

der Bundeswehr“ beinahe selbsterklärend. Immerhin bilden<br />

diese Empfehlungen fortan <strong>eine</strong> streitkräftegem<strong>eine</strong> Richtlinie.<br />

Facebook hat aber noch <strong>eine</strong> andere Seite. Was dort geschrieben<br />

wurde, hat erst einmal Bedeutung. Facebook ist per se ein<br />

mögliches Beweismittel, das ein Reutlinger Richter erst kürz-


klausel Facebook<br />

lich in Erinnerung rief: Er wollte in den Ermittlungen wegen<br />

<strong>eine</strong>s Einbruches auf das Facebook-Konto des Angeklagten<br />

zugreifen lassen. Nach langem Hin und Her mit Facebook-<br />

Deutschland, -Irland und -USA war dies nicht möglich - jedoch<br />

sorgte der Vorfall für Aufsehen. Aus der Zeit vor den sozialen<br />

Netzwerken ist ein anderes Beweismittel schon längst bekannt:<br />

die E-Mail. Zwar erfüllt diese nach wie vor nicht alle Formvorschriften,<br />

in ihrer lapidar einfachen Form genügt sie allerdings<br />

schon längst <strong>als</strong> Beweis. Lediglich der Zugriff auf sie gestaltet<br />

sich noch schwierig, da <strong>eine</strong> Beschlagnahmung erforderlich ist.<br />

Das allgemein zugängliche Profil ist <strong>eine</strong> viel perfidere<br />

Angelegenheit. Sofern man nicht vorträgt, diese Facebook-<br />

Daten nicht eingestellt zu haben, sind diese dann ein sogenannter<br />

„erhärteter Anscheinsbeweis“. Plakativ formuliert: Ein<br />

Facebook-Post, der öffentlich zugänglich ist, kann mit <strong>eine</strong>m<br />

Aushang am Schwarzen Brett gleichgesetzt werden. Spinnen<br />

wir das Szenario weiter: Sie <strong>als</strong> (zukünftiger) Vorgesetzter<br />

entdecken, dass der von ihrem Untergebenen beantragte<br />

Sonderurlaub zur Beerdigung des Großvaters <strong>eine</strong>m mit vielen<br />

Facebook-Bildern hinterlegten Motorradausflug gewichen ist.<br />

Diesen Anscheinsbeweis auf ein Dienstvergehen überprüfen<br />

Sie mittels <strong>eine</strong>r Vernehmung. Lässt sich der Soldat bei der<br />

Vernehmung zur Sache ein, ist der Anscheinsbeweis erhärtet<br />

und der Verdacht bestätigt. Bleibt <strong>nur</strong> noch die Wahl der disziplinaren<br />

Würdigung.<br />

Social Media Networks wie Facebook haben ein großes Potential<br />

und beeinflussen unseren Alltag maßgeblich. Das 2004<br />

gegründete Unternehmen Facebook entwickelte sich kometenhaft<br />

zur größten Kommunikationsplattform. Diese neue Form<br />

des sozialen Austauschs hat s<strong>eine</strong>n eigenen Verhaltenskodex<br />

aufgestellt, der sich teilweise weit von unseren Alltagsgewohnheiten<br />

entfremdet hat. Verstärkt wird allerdings die Eigenverantwortlichkeit<br />

für das geschriebene Wort. Wichtige Führungspersönlichkeiten<br />

sind sich darüber schon lange im Klaren und<br />

halten sich auf Facebook und anderen Netzwerken sehr bedeckt.<br />

Andererseits möchten sie ihr Unternehmen und ihre Produkte<br />

im besten Licht präsentieren, so dass neulich das Berufsbild<br />

des sogenannten social media Managers entstand. Denkwürdig<br />

stimmt der Bereich des Marketing, dem dieses Berufsbild<br />

zuzuordnen ist: Man spricht von sogenannten viralem Marketing,<br />

das (f<strong>als</strong>ch übersetzt) soviel wie Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

verbreiten will. In s<strong>eine</strong>m Wortstamm bedeutet es jedoch<br />

viel <strong>mehr</strong>, dass die Verbreitung der Werbebotschaft im sozialen<br />

Netzwerk wie ein Virus um sich greift.<br />

Dennis Proksch<br />

Wirtschafts- und Organisationswissenschaften<br />

eigene Persönlichkeit<br />

Home<br />

Facebook<br />

Urlaub und der Chef weiß es nicht? Schlechte Idee!<br />

Bilder von der letzten Party? lieber nicht hochladen!<br />

Suff-Fotos vom Kumpel posten? Ziemlich unfair!<br />

Chef und kollegen <strong>als</strong> Freunde? Besser überdenken!<br />

CAMPus 21


facebook<br />

22 CAMPus<br />

zum Datenschutz<br />

legal Tribune<br />

Die Legal Tribune online, das<br />

Rechtsmagazin von JuRION, hat<br />

unter dem Titel „Wenn das Leben<br />

der Anderen tabu ist“ allgem<strong>eine</strong><br />

informationen zum Datenschutz in<br />

sozialen Netzwerken veröffentlicht.<br />

Link: http://goo.gl/zV8JL<br />

e-recht24.de<br />

Wer konkrete Tipps sucht, um s<strong>eine</strong><br />

Daten bei Facebook zu sichern: www.erecht24.de<br />

bietet hierfür „10 Tipps, wie<br />

sie Ihre persönlichen Daten schützen<br />

können.“<br />

Link: http://goo.gl/ZRfiM<br />

ZDF Info<br />

Der Fernsehsender ZDF hat <strong>mehr</strong>ere<br />

beiträge zu verschieden Facebookthemen<br />

veröffentlicht. Einer davon ist<br />

auf Youtube zu finden.<br />

Link: http://goo.gl/37ZKd<br />

TAZ Video<br />

Auch die TAZ hat sich mit Facebook<br />

beschäftigt. Hierbei geht es jedoch<br />

eher um die speicherung der Daten<br />

durch die Plattform.<br />

Link: http://goo.gl/swezs<br />

! 3 ?<br />

search<br />

Facebook aus<br />

Militärisch wird Facebook erst<br />

seit Kurzem behandelt. Im<br />

zivilen bereich gibt es jedoch<br />

schon einige Rechtsprechung.<br />

CAMPus zeigt beispiel.<br />

In den letzten Jahren und vor allem im vergangenem Jahr<br />

gab es <strong>mehr</strong>ere gerichtliche Termine, die auf Grund von<br />

Äußerungen in Facebook angesetzt wurden. Doch nicht<br />

jede Meinung ist gleich zu bewerten. So ist ein Post gravierender<br />

<strong>als</strong> <strong>eine</strong> Betätigung des Like-Button. Zwar gilt ein Urteilsspruch<br />

nicht <strong>als</strong> zwingend allgemeingültig. Er gibt aber <strong>eine</strong>n<br />

guten Anhalt, an den sich auch Vorgesetzte ausrichten können.<br />

„sPeCKROLLe“ IsT KeIN KÜNDIguNgsgRuND<br />

Am 26. September 2012 entschied das Arbeitsgericht in<br />

Duisburg, dass ein beleidigender Post auf der Facebook-Seite<br />

<strong>eine</strong>s Kollegen kein Kündigungsgrund sei. Der Kläger war<br />

von s<strong>eine</strong>m Arbeitgeber gekündigt worden, nachdem er <strong>eine</strong>n<br />

Kollegen <strong>als</strong> „Speckrolle“ bezeichnet hatte. Zwar sei <strong>eine</strong> solche<br />

Beleidigung auf Facebook grundsätzlich ein Grund zur Entlassung<br />

ohne Abmahnung. Doch in diesem Fall habe der Kläger<br />

im Affekt gehandelt, da der Kollege ihn zuvor mit f<strong>als</strong>chen<br />

Beschuldigungen beim Chef angeschwärzt hätte, so die Richter.<br />

(Quelle: haufe.de, 21.11.12)<br />

CHeFbeLeIDIguNg FÜHRT ZuR KÜNDIguNg<br />

Am 12. Oktober 2012 revidierte das Landesarbeitsgericht<br />

Hamm die Entscheidung des Arbeitsgerichtes in Bochum. Letzteres<br />

hatte entschieden, dass ein Auszubildender aufgrund eigener<br />

Posts nicht gekündigt werden kann. Der Mann hatte unter<br />

anderem geschrieben, dass er „dämliche Scheiße für Mindestlohn<br />

minus 20 % erledigen“ müsse. Die Richter begründeten<br />

ihre Entscheidung mit der Unreife des Auszubildenden. In<br />

nächster Instanz negierten die Richter dies jedoch. Sie entschieden,<br />

der Mann dürfe nicht annehmen, dass s<strong>eine</strong> Äußerungen<br />

k<strong>eine</strong> Auswirkungen habe. Die fristlose Kündigung blieb <strong>als</strong>o<br />

rechtskräftig.<br />

(Quelle: haufe.de, 12.10.12)<br />

KEiNE KüNDiGUNG BEiM LiKE-BUttON<br />

Am 21. März 2012 entschied das Arbeitsgericht Dessau-<br />

Roßlau, dass die Betätigung <strong>eine</strong>s Like-Button nicht ausreicht,<br />

um <strong>eine</strong>n Arbeitnehmer zu entlassen. Eine Mitarbeiterin hatte<br />

<strong>eine</strong>n abfälligen Post ihres Mannes geliked und war daraufhin<br />

fristlos von ihrem Arbeitgeber gekündigt worden. Die Richter


juristischer Sicht<br />

entschieden, dass die Betätigung bei allen Facebook-Nutzern<br />

in der Regel <strong>eine</strong> spontane Reaktion ohne nähere Überlegung<br />

sei. Sie solle deshalb in ihrem Bedeutungsgehalt nicht zu hoch<br />

eingeschätzt werden.<br />

(Quelle: haerting.de, 09.07.12)<br />

ENtSCHäDiGUNG NACH FACEBOOK-BELEiDiGUNG<br />

Rapper Bushido musste an <strong>eine</strong> Teilnehmerin von Big Brother<br />

8.000 Euro zahlen. Zu diesem Entschluss kam das Landesgericht<br />

Berlin am 13. August 2012. Bushido hatte die Frau<br />

unter anderem über Facebook beleidigt. Das Gericht bezeichnete<br />

s<strong>eine</strong> Äußerungen <strong>als</strong> „bewusst bösartig und überspitzt.“<br />

Sie bestätigten damit, dass die Persönlichkeitsrechte verletzt<br />

worden waren.<br />

(Quelle: Legal Tribune online, 23.08.12)<br />

FReIgegebeNe FOTOs FÜR suCHMAsCHINeN<br />

Das Oberlandesgericht Köln entschied am 17. Juni 2012, dass<br />

in Facebook veröffentlichte Fotos von Personen-Suchmaschinen<br />

genutzt werden dürfen. Ein Mann hatte dagegen geklagt,<br />

dass ein Bild von ihm verwendet wurde. Zwar hatte die Vorinstanz<br />

die Nutzung verboten, die Richter des Oberlandesgericht<br />

erklärten die Entscheidung jedoch für ungültig. Sie sahen<br />

mit Freigabe des Fotos für die Öffentlichkeit in Facebook <strong>eine</strong><br />

gleichbedeutende Einwilligung für die Weiternutzung anderer.<br />

(Quelle: rechtsindex.de, 09.02.10)<br />

eNTLAssuNg NACH ANKÜNDIguNg<br />

Im November 2012 bestätigte das Arbeitsgericht Münster die<br />

Kündigung <strong>eine</strong>r Callcenter-Mitarbeiterin. Die Dame hatte im<br />

April in <strong>eine</strong>r internen Gruppe von zehn Personen angekündigt,<br />

dass sie sich <strong>eine</strong>n Krankenschein holen wolle. Wie genau<br />

der Chef die Information erhalten habe, sei dabei nicht relevant.<br />

Durch die angekündigte Krankschreibung habe sie der Firma<br />

geschadet. Eine Kündigung sei deswegen rechtens.<br />

(Quelle: westphälische Nachrichten online, 30.11.12)<br />

Die obigen Beispiele zeigen, dass ein rechtsfreier Raum im<br />

Internet nicht besteht. Dies bestätigen auch <strong>mehr</strong>ere Beiträge<br />

von juristischen Experten und Expertinnen (siehe Infokasten).<br />

Sobald wir den engsten Freundes- und Bekanntenkreis verlassen,<br />

bewegen wir uns datenschutzrechtlich in <strong>eine</strong>m öffentlichen<br />

Raum des Internets.<br />

Heiko von Ditfurth<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

eigene Persönlichkeit<br />

Home<br />

Unbewacht posten? Ein Trugschluss!<br />

Anonym im Netz bleiben? klappt nicht wirklich!<br />

Daten <strong>nur</strong> für dich? Von wegen!<br />

CAMPus 23


24 CAMPus<br />

Witt - Intro<br />

Die Medien über „Gloria“<br />

Das Video „Gloria“ von Joachim Witt hat im Oktober zu <strong>eine</strong>r<br />

Protestwelle aus den Reihen der bundeswehr geführt. Die<br />

Medien nehmen das Thema auf. CAMPus fasst zusammen:<br />

Joachim Witt, der Interpret des<br />

„Goldenen Reiters“, veröffentlichte<br />

im September 2012 <strong>eine</strong><br />

neue Single mit dem Titel „Gloria“.<br />

Die Veröffentlichung des dazugehörigen<br />

Musikvideos führte zu weitreichenden<br />

Protesten. Kern der Kritik ist<br />

folgender Punkte: Zum <strong>eine</strong>n werden<br />

Soldaten gezeigt, die im bekannten<br />

„Fünf-Farben-Flecktarn“ gekleidet<br />

sind und deutsche Hoheitszeichen<br />

tragen, während sie <strong>eine</strong> Frau vergewaltigen<br />

und anschließend ein Kind<br />

<strong>als</strong> Augenzeugen ermorden.<br />

Oberst Ulrich Kirsch, Vorsitzender<br />

des Deutschen Bundeswehrverbandes,<br />

rief zu <strong>eine</strong>r Diskussion mit dem<br />

Künstler auf. In <strong>eine</strong>r offenen Petition<br />

vom 06. Oktober fordern 2.150 Personen<br />

die Indizierung. Und auch das<br />

Bundesfamilienministerium versuchte<br />

das Video <strong>nur</strong> noch für Personen ab<br />

18 Jahren zugänglich zu machen. Der<br />

Antrag wurde am 25. Oktober 2012<br />

von der Bundesprüfstelle abgelehnt.<br />

Bereits am 5. Oktober 2012 entschuldigte<br />

Witt sich auf s<strong>eine</strong>r Facebookseite<br />

mit den Worten: „Da es hier im<br />

Moment viele Einträge von Bundeswehrangehörigen<br />

bezüglich des<br />

Videos zu GLORIA gibt, möchte<br />

ich folgendes dazu sagen: Bei dem<br />

Video zu GLORIA handelt es sich<br />

unmißverständlich um <strong>eine</strong> Kunstform!<br />

Wir zeichnen in großen und<br />

anspruchsvollen Bildern ein apokalyptisches<br />

Horrorszenario! Die Soldaten<br />

in diesem Video sind austausch-<br />

SCHlAGZEIlEN<br />

„Joachim Witts neues<br />

Video: schändende<br />

bundeswehrsoldaten“<br />

augengeradeaus.net, 04.10.2012<br />

„Joachim Witt: „ich habe<br />

Angst um mein Leben““<br />

bild.de, 08.10.2012<br />

„Ekelvideo von Witt wird<br />

zum Werbeclip“<br />

spiegel online, 09.10.2012<br />

„gehört der Videoclip<br />

„Gloria“ von Joachim Witt<br />

auf den index?“<br />

freipresse.de, 11.10.2012<br />

„Vergewaltigung durch<br />

bundeswehrsoldaten:<br />

Joachim-Witt-Video wird<br />

nicht indiziert“<br />

bar! Wenn sich jemand und das tun<br />

augenscheinlich viele, auf Grund des<br />

dargestellten Hohheitszeichens auf<br />

den Uniformen, angegriffen oder gar<br />

beleidigt fühlen, entschuldige ich mich<br />

dafür! Als ehemaliges Mitglied des<br />

Bundesgrenzschutzes (noch zu Zeiten<br />

des Kalten Krieges) respektiere ich die<br />

Arbeit der Bundeswehr! Es grüßt Euch<br />

Joachim Witt.“<br />

Die Diskussion auf Witts Facebook<br />

Seite war jedoch alles andere<br />

<strong>als</strong> sachlich. Am 08. Oktober äußerte<br />

er gegenüber BILD, er würde sich<br />

durch die Äußerungen bedroht fühlen.<br />

„Ich habe das Gefühl, dass da draussen<br />

200 000 bissige Hunde auf mich<br />

warten, die mich zerfleischen wollen“,<br />

so Witt gegenüber Bild.de. Der Künstler<br />

erwäge gegen einige Beleidigungen<br />

rechtliche Schritte einzuleiten.<br />

Joachim Witt erklärte s<strong>eine</strong> Intentionen<br />

schon in einigen TV Beiträgen,<br />

unter anderem in der ARD in<br />

der Sendung Brisant und im ZAPP<br />

Medienmagazin des NDR.<br />

CAMPUS will wissen: Künstlerische<br />

Freiheit oder Vernunglimpfung<br />

– Ist Witt mit s<strong>eine</strong>m Werk zu weit<br />

gegangen? Benjamin Metscher und<br />

Stefan Scharf über ihre Meinung im<br />

Pro/Contra.<br />

shortnews.de, 25.10.2012 Heiko von Ditfurth<br />

Wirtschaft und Journalismus


Einfach <strong>nur</strong> geschmacklos<br />

Joachim Witt hat mit s<strong>eine</strong>m Video <strong>eine</strong> Grenze überschritten.<br />

Hier werden staatsbürger in uniform bei <strong>eine</strong>m Kriegsverbrechen<br />

gezeigt. Die Entschuldigung macht das nicht wett.<br />

Über Geschmack lässt sich bekanntlicherweise streiten.<br />

Doch im Falle Joachim Witts wurde die Grenze<br />

des guten Geschmacks überschritten. Eine tote Katze<br />

zu <strong>eine</strong>m Helikopter zu plastizieren, ist ähnlich geschmacklos<br />

wie das Musikvideo zum Titel „Gloria“. Warum? Weil<br />

deutsche Soldaten bei <strong>eine</strong>r Straftat gezeigt werden. Denkt<br />

man an heroischen Szenen, in denen den Soldaten für ihren<br />

Auftrag Respekt gezollt wird und sie <strong>als</strong> die Verteidiger der<br />

Demokratie gezeigt werden, liegt man f<strong>als</strong>ch. Die Art und<br />

Weise, wie das Video die Soldaten in Szene setzt, zielt in<br />

<strong>eine</strong> andere Richtung.<br />

Zu sehen sind drei Soldaten, die sich im Einsatz filmen.<br />

Die Region und die Szenerie erinnern sehr stark an Afghanistan.<br />

Schwerpunkt ist die Vergewaltigung <strong>eine</strong>r Frau, bei<br />

der die Soldaten von <strong>eine</strong>m Kind beobachtet werden. Dieses<br />

wird aller Wahrscheinlichkeit von den Soldaten ermordet<br />

oder in den Wirren des Gefechts getötet, was gegen Ende der<br />

Szene deutlich wird.<br />

Ist das Kunst oder <strong>eine</strong> Interpretation der künstlerischen<br />

Freiheit? In m<strong>eine</strong>n Augen ein ganz klares Nein. Hier<br />

werden wir <strong>als</strong> Staatsbürger in Uniform bei der Ausübung<br />

<strong>eine</strong>s Kriegsverbrechens gezeigt. Dabei wird das allgemeinde<br />

Vorurteil in der Bevökerung genutzt, dass Soldaten<br />

<strong>nur</strong> in die Einsätze gehen, um zu morden, zu brandschatzen<br />

und zu vergewaltigen. Dabei war es <strong>eine</strong> der Hauptaufgaben<br />

im Kosovo, genau solche Übergriffe auf die Zivilbevölkerung<br />

und gegen das allgemein geltende Menschenrecht<br />

zu verhindern.<br />

Die veröffentlichte Entschuldigung des Künstlers ist ein<br />

Witz. „Die Soldaten seien austauschbar“? Solch ein Statement<br />

<strong>eine</strong>s früheren Beamten im Bundesgrenzschutz zum<br />

Versuch sein Video zu rechtfertigen, ist einfach <strong>nur</strong> traurig.<br />

Für mich weiterhin unverständlich: Wenn er wirklich<br />

die Arbeit der Bundeswehr respektiert, warum stellt er dann<br />

die Soldaten und die deutsche Flagge in <strong>eine</strong>m solchen Sinnzusammenhang<br />

dar? Als ehemaliger Bundesgrenzschützer<br />

sollte man auch in der Lage sein, deeskalierend zu wirken.<br />

Herr Witt kam mit der aufkommenden Flut der Entrüstung<br />

nicht <strong>mehr</strong> klar. Zu dieser Annahme kann man durchaus<br />

gelangen, wenn man den Verlauf auf Joachim Witts Facebookseite<br />

verfolgt. Hier löschte er unerwünschte Kommentare<br />

und auch auf s<strong>eine</strong>r offiziellen Hompage verschwanden<br />

immer wieder Kommentare, die von aufmerksamen<br />

Zuschauern gepostet wurden.<br />

Leider, und das muss man dazu sagen, gab es bei der<br />

Diskussion einige schwarze Schafe, die nicht in der Lage<br />

waren, ihre Kritik sachlich und ohne Beleidigungen zu<br />

formulieren. Doch in <strong>eine</strong>m Land, in dem Meinungs- und<br />

Kunstfreiheit in den Grundrechten verankert ist, sollte ein<br />

Künstler, der selbst <strong>eine</strong> so kontroverses Video veröffentlicht,<br />

mit Kritik, egal welcher Art, in angemessener Weise<br />

umgehen können. Aufgrund dieser geäußerten Beleidigungen<br />

einiger Kritiker, sieht sich Joachim Witt in der Position<br />

rechtliche Schritte gegen diese einzuleiten.<br />

Doch nicht <strong>nur</strong> <strong>als</strong> deutscher Soldat kann man sich hier<br />

auf den Schlipps getreten fühlen, auch <strong>als</strong> gläubiger Mensch<br />

kann man dieses Video in Frage stellen. Die Abbildung<br />

der Kirche in „Gloria“ ist auch sehr fraglich. Am Ende des<br />

Videos geht die Gruppe von Mitgliedern der Kirche in <strong>eine</strong><br />

Fluss und verschwindet. „Ich geh ins Wasser“ war in früheren<br />

Zeiten ein gebräuchlicher Ausdruck, um den Freitod<br />

durch Ertrinken zu umschreiben. Ein häufiger Vorfall nach<br />

Schändungen im Krieg. Dieses dargestellte Bild wurde noch<br />

in keinster Weise von Joachim Witt erläutert.<br />

Es stellt sich doch die Frage, warum sich Tierschutzver<strong>eine</strong><br />

für <strong>eine</strong> Taube einsetzen, die bei der Öffnung <strong>eine</strong>r VW<br />

Golf Motorhaube von dieser heruntergeworfen wird, und<br />

sich niemand, außer den Soldaten selbst, gegen solch <strong>eine</strong><br />

f<strong>als</strong>che Darstellung ihres Dienstes einsetzt.<br />

kommentiert von:<br />

Benjamin Metscher<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

Witt - Contra<br />

Quelle: youtube.com<br />

CAMPus 25


26 CAMPus<br />

Witt - Pro<br />

Ein perfektes Marketing<br />

Der Ablauf war vorhersehbar, der skandal inszeniert. Doch<br />

unabhängig davon: Wer für sich öffentliche Beachtung<br />

fordert, muss auch Feedback tolerieren können.<br />

Der Mechanismus ist hinreichend bekannt: Ein Künstler<br />

versucht aus der längerer Versenkung aufzutauchen<br />

und hat Erfolg mit <strong>eine</strong>m kalkulierten Skandal.<br />

Die Lobby der Betroffenen reagiert darauf <strong>mehr</strong> oder<br />

weniger schnell und es folgen die Klagen des Boulevard und<br />

s<strong>eine</strong>r Leser. So weit, so typisch, so wenig spektakulär.<br />

Der Fall von Joachim Witts „GLORIA“-Video zeigt wie<br />

einfach das Kalkül öffentlicher Aufmerksamkeit <strong>eine</strong>s<br />

Künstlers aufgehen kann, wenn das Tabu hinreichend groß<br />

oder die vermeintlich Angegriffenen <strong>nur</strong> empfindlich genug<br />

sind. Als das Video bereits <strong>eine</strong>n Monat auf YouTube war,<br />

erhob der Deutsche Bundeswehrverband (DBwV) dagegen<br />

Protest. Oberst Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Verbandes,<br />

beschwerte sich über die Verunglimpfung deutscher Soldaten<br />

<strong>als</strong> Kriegsverbrecher und rief zum gemeinsamen Shitstorm<br />

auf Witts Facebook-Seite auf: „Er möchte ja den offenen<br />

Dialog. Den sollte er dann auch bekommen.“ Wenig<br />

später ergießen sich die erhofften „Kommentare des offenen<br />

Dialogs“ in den sozialen Netzwerken, sodass die BILD<br />

vier Tage später von Morddrohungen gegen Witt berichtet.<br />

Über das Ausmaß darf man sich gern wundern, aber nicht<br />

über den vorhersehbaren Ablauf. Witt stellte für das Video<br />

k<strong>eine</strong> anderen <strong>als</strong> Specter, den einstigen Mitbegründer und<br />

ehemaligen Marketing-Chef von Aggro Berlin, ein. Eben<br />

jener Berufsprovokateur hatte schon Sido vom Block in die<br />

Villa verholfen und fand diesmal im DBwV <strong>eine</strong>n hilfreichen<br />

Gegenspieler in der Vermarktung per Skandal.<br />

Kabarettisten und Publizisten wie Martin Sonneborn<br />

oder Hendrik M. Broder leben vom kalkulierten Grenzübertritt.<br />

Man muss deren Humor ebensowenig mögen wie<br />

Witts Musik. Dennoch testen sie die verbürgte Rede- und<br />

Kunstfreiheit auf deren öffentliche Durchsetzungsfähigkeit.<br />

Damit eröffnen sie Sprechräume, damit nicht jeder Skandal<br />

im vermeintlichen Anstandsgefühl des Ausschweigens<br />

vergraben werden kann. Dies ist mitunter schwer zu ertragen.<br />

Mit der vom Bundesfamilienministerium angestrengten<br />

(und gescheiterten) Indizierung des GLORIA-Musikvideos<br />

„adelte“ man nun aber jene, deren künstlerischer wie inhaltlicher<br />

Anspruch höchst fraglich ersch<strong>eine</strong>n. Und befeuert<br />

nebenbei weiter deren Marketing. Witt sagt selbst, dass die<br />

Vergewaltigungsszene von Soldaten in deutschen Uniformen<br />

<strong>eine</strong> bewusste und notwendige Inszenierung sei, um<br />

Menschen für das Thema Krieg zu interessieren. Ob sie<br />

auf <strong>nur</strong> <strong>eine</strong>m konkreten Ereignis fuße? Nein, es sei die<br />

schlichte Kritik am Krieg.<br />

Fazit: Das Video ist an Trivialität und affektiver Skandalmechanik<br />

schwer zu übertreffen. Während sich andere<br />

Künstler und Schriftsteller mal <strong>mehr</strong>, mal weniger kontrovers<br />

mit tatsächlichen Sachverhalten auseinander setzen,<br />

gefällt sich Witt <strong>als</strong> selbsternannter Anwalt gegen den<br />

Krieg. Dabei ist „Bundeswehr-Bashing“ in Deutschland<br />

etwa so kontrovers wie die einstige Kritik an Guido Westerwelle<br />

kurz bevor er von der eigenen Partei gestürzt wurde.<br />

Witt macht es sich einfach. Aber das allein genügt nicht für<br />

ein Verbot.<br />

Toleranz ist eben Arbeit und Demokratie kein Ponyhof.<br />

Das gilt auch für die Bundeswehr, ihre Soldaten, Mitarbeiter<br />

und deren Angehörige. Wer für sich immer wieder<br />

öffentliche Beachtung beansprucht, sollte sich daran<br />

gewöhnen, dass nicht jedes Feedback positiv, gerechtfertigt<br />

oder auch <strong>nur</strong> geistreich sein muss. Diese Toleranz selbst zu<br />

üben, wird einfacher, wenn man sich an folgendes erinnert:<br />

Die gewonnene Freiheit der Rede und Kunst in ehemaligen<br />

Einsatzländern wie Bosnien ist <strong>eine</strong>s der größten Erfolge<br />

der Bundeswehr und ihrer Partner. Vor solchem Hintergrund<br />

scheint es mir überzogen und unnötig, daheim jede<br />

banale Geschmacklosigkeit für die Zensur zu empfehlen.<br />

kommentiert von:<br />

Stefan Scharf<br />

Staats- und Sozialwissenschaften<br />

Quelle: youtube.com


Grußwort des Studentischen Konvents<br />

Wieder neigt sich ein Jahr dem<br />

Ende zu. Für die <strong>eine</strong>n stehen die<br />

ersten Prüfungen an, für andere<br />

laufen bereits die letzten Monate<br />

an der Uni - so auch für mich<br />

und den Großteil des Sprecherrats.<br />

Wir werden im nächsten<br />

Jahr auf die Truppe losgelassen<br />

und geben daher unsere Ämter zum Ende des Jahres ab. Ihr<br />

habt bereits <strong>eine</strong>n neuen Konvent gewählt, der sich Anfang<br />

des neuen Jahres konstituieren wird. Was mir bleibt, ist der<br />

Dank an den scheidenden Konvent 2012 und vor allem an<br />

den Sprecherrat für die Mitarbeit und das Engagement für<br />

die Interessen der Studierenden. Sie haben <strong>eine</strong>n Großteil<br />

ihrer Freizeit investiert, um auf unterschiedlichen Ebenen<br />

und in vielen Bereichen für Euch Studenten zu arbeiten.<br />

Wie immer gilt es am Ende <strong>eine</strong>s Jahres Bilanz zu ziehen:<br />

Die Baumaßnahmen an unsere Universität haben ihren<br />

Höhepunkt erreicht. Nicht <strong>nur</strong> Fernwärme und Straßenausbesserungen,<br />

auch Gebäude 33 und 35, der Sportplatz und<br />

nicht zuletzt die Sanierung etlicher Wohngebäude laufen<br />

auf Hochtouren – viele Millionen Euro werden hier richtiger<br />

Weise investiert. Der Höhepunkt des Jahres war zweifelsfrei<br />

die Leutnantsbeförderung im Hofgarten zu München<br />

Grußwort der evgl. Hochschulgemeinde<br />

Ich möchte Sie gerne mitnehmen auf <strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Zeitreise<br />

etwa 170 Jahre in die Vergangenheit. Dam<strong>als</strong> lebte Johann<br />

Hinrich Wichern, ein begnadeter Pfarrer und Pädagoge. Er<br />

gründete 1833 das „Rauhe Haus“ in Hamburg, ein Heim für<br />

obdachlose und verwahrloste Kinder, <strong>als</strong> Reaktion auf die<br />

katastrophalen Zustände der damaligen Zeit. Dam<strong>als</strong> bestimmten<br />

viele Krankheiten, Leid und soziales Elend den<br />

Alltag. Viele Kinder hatten k<strong>eine</strong> Eltern und k<strong>eine</strong>n Beruf.<br />

Wichern nahm sich ihrer an, gab ihnen <strong>eine</strong> Unterkunft und<br />

sorgte dafür, dass sie <strong>eine</strong> Ausbildung bekamen.<br />

Jedes Jahr in der Adventszeit wurde im Rauhen Haus <strong>eine</strong><br />

Andacht gehalten. Dann versammelten sich alle Kinder und<br />

Pfarrer Wichern erzählte von Advent und Weihnachten, und<br />

dass mit Jesus Christus das ewige Licht in unsere Welt gekommen<br />

ist. Aber freilich: Die einfachen und verwahrlosten<br />

Kinder konnten mit dieser symbolischen Sprache vom<br />

Licht der Welt und der langen Wartezeit bis Weihnachten<br />

nichts anfangen. Also ließ sich Wichern etwas einfallen: Im<br />

Jahr 1839 bastelte er <strong>eine</strong>n großen Holzreifen, der an <strong>eine</strong>m<br />

Kronleuchter aufgehängt war, und zündete jeden Tag <strong>eine</strong><br />

Kerze <strong>mehr</strong> an. 24 rote Kerzen standen darauf und um diese<br />

große Zahl ein wenig besser greifbar zu machen, stand für<br />

jeden der Adventssonntage statt <strong>eine</strong>r kl<strong>eine</strong>n roten Kerze<br />

<strong>eine</strong> große weiße Kerze. Und jetzt verstanden die Kinder die<br />

Botschaft: Mit jeder Kerze, mit jedem Tag auf Weihnachten<br />

zu wurde der dunkle Raum im Rauhen Haus ein bisschen<br />

heller und wärmer. So <strong>als</strong>o musste es sich anfühlen, wenn<br />

Gottes Sohn zu uns kommt!<br />

Grußworte<br />

und der Tag der offenen Tür an der Universität. Es bleibt zu<br />

hoffen, dass jedem kommenden Jahrgang ein ähnlich imposanter<br />

Rahmen für dieses Event geboten wird.<br />

Erfolgreich haben wir zweimal die Podiumsdiskussion mit<br />

der Präsidentin durchgeführt. Ebenfalls weiter vorangetrieben<br />

haben wir den Wunsch nach angemessenen Studentenausweisen.<br />

Dies wird sicherlich <strong>eine</strong>r der Schwerpunkte im<br />

nächsten Jahr sein. Wieder stärker verbunden haben wir<br />

uns mit unserem Pendant der HSU durch ab sofort zweimal<br />

jährlich stattfindende Klausurtagungen. Dieser Austausch<br />

von Wissen ist gewinnbringend für beide Universitäten und<br />

ein gemeinsames Auftreten gegenüber höheren Behörden<br />

verstärken unsere Positionen zusätzlich.<br />

Zum Abschluss möchte ich dem neuen Konvent viel Mut<br />

und Erfolg, aber auch Kreativität und Durchhaltevermögen<br />

für die anstehenden Aufgaben und Euch, liebe Kommilitoninnen<br />

und Kommilitonen, <strong>eine</strong>n hohen Wirkungsgrad im<br />

Studium wünschen.<br />

Lt Florian Möller<br />

Vorsitzender des Studentischen Konvents<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

Und so ist es bis heute geblieben.<br />

Der Adventskranz ist ein wunderbares<br />

Symbol für das Warten<br />

auf die Ankunft von Gottes Sohn<br />

auf Erden, auf den Tag und die<br />

Nacht, an dem Himmel und Erde<br />

sich berühren. Der Kranz verweist<br />

mit s<strong>eine</strong>r Ringform auf die<br />

ewige Liebe Gottes zu uns Menschen, die k<strong>eine</strong>n Anfang<br />

und kein Ende hat. Ähnlich das immerwährende Grün der<br />

Tannenzweige, die auch im Winter nicht kahl werden. Und<br />

schließlich die Kerzen: Sie wollen uns spüren lassen, dass<br />

mit jedem Tag, den wir uns dem Geschehen der Heiligen<br />

Nacht nähern, ein Stückchen <strong>mehr</strong> Wärme und Licht in unsere<br />

Welt kommt. Jede Dunkelheit ist machtlos, wenn auch<br />

<strong>nur</strong> ein kl<strong>eine</strong>s Licht in ihr aufflammt. Lassen wir uns <strong>als</strong>o<br />

mitnehmen auf die Reise, die im Dunklen beginnt und im<br />

Hellen endet! Lassen wir uns anstecken von der Vorfreude,<br />

die mit jedem Tag ein bisschen <strong>mehr</strong> Licht in unseren oft<br />

dunklen Alltag bringen will. Und lassen Sie uns selbst zu<br />

Vorboten von Weihnachten werden. Lichtzeichen Gottes,<br />

die etwas ausstrahlen: Güte, Barmherzigkeit, Liebe, Hoffnung,<br />

ein wenig Menschlichkeit in <strong>eine</strong>r oft unwirtlichen<br />

Welt. Dann wird jeder erkennen: Seht, die gute Zeit ist nah!<br />

Dr. Barbara Hepp<br />

Militärdekanin EHG<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

CAMPus 27


28 CAMPus<br />

<strong>Campus</strong> meets...<br />

CAMPUS meets Mikey<br />

Jeder an der universität kennt die unibar direkt neben dem<br />

brandl und barleiter Michael Warchal. CAMPus war für <strong>eine</strong>n<br />

Cocktailkurs bei ihm.<br />

Gespannt warten die CAMPUS-Redakteure auf Mikeys Drinks und s<strong>eine</strong> Geschichten<br />

2009 hat Michael Warchal, den jeder <strong>nur</strong> <strong>als</strong> Mikey<br />

kennt, die UniBar reaktiviert. Drei Jahre vorher war<br />

er bereits <strong>als</strong> Gast an der Universität. Heute ist die<br />

UniBar ein fester Bestandteil auf dem <strong>Campus</strong>.<br />

Als wir um vier Uhr nachmittags zu ihm kommen, ist für<br />

unseren Cocktailkurs schon alles vorbereitet. Unter dem<br />

Motto „CAMPUS meets Mikey“ wollen wir ein wenig von<br />

ihm lernen und gleichzeitig <strong>mehr</strong> über den Besitzer erfahren.<br />

Er selbst führt die Bar unter dem Motto „Hab Spaß -<br />

dafür sind wir UniBar!“ Mit s<strong>eine</strong>n drei Angestellten eröffent<br />

er fünf Mal die Woche. Zusätzlich bietet er sich und den<br />

Raum für Feiern an. Dabei können auch Personen außerhalb<br />

der Universität hier feiern. „Alle Veranstaltungen und<br />

Informationen sind beim Stab bekannt“, erklärt Mikey. Der<br />

Rest komme auf das Wachpersonal an.<br />

Nach <strong>eine</strong>r kurzen Einweisung in die Gerätschaften, lässt<br />

Mikey uns erst einmal 2cl und 4cl per Hand abmessen.<br />

Locker aus dem Handgelenk gekippt, zählen wir im Stillen<br />

die Sekunden. Dabei entspricht <strong>eine</strong> Sekunde ungefähr<br />

<strong>eine</strong>m Zentiliter. Wichtig ist es, die Flasche beim Eingießen<br />

auf den Kopf zu stellen. Und so kippen wir das Wasser<br />

immer wieder in den Bostonshaker und danach zur Kontrolle<br />

in ein Schnapsglas mit Anzeige. Am Ende schafft es<br />

jeder mindestens ein Mal die richtige Linie zu treffen.<br />

Auf die eigene Übung folgt <strong>eine</strong> Vorstellung von zehn<br />

Cocktails. „Die einzige Freizeit, die ihr habt, ist beim<br />

Mixen“, erklärt uns Mikey, während er den ersten Cocktail<br />

vorbereitet. „Für mich ist der Fun ganz wichtig!“ Er selbst<br />

richtet s<strong>eine</strong> Cocktails alle direkt auf dem Tresen an. Er<br />

findet, die Gäste sollen sehen, was er da mache.<br />

Wer unter der Woche bei Mikey in die Bar kommt, kann<br />

sich auf den Flatscreens über die Looney Tunes freuen.<br />

Mikey ist sich sicher: „Die kennt wirklich jeder!“ An <strong>eine</strong>m<br />

Abend hätte ihn ein 75-jähriger Mann auf die Zeichentrickserie<br />

angesprochen. „Er war ganz überrascht, dass es die<br />

immer noch gibt.“<br />

Während Mikey uns <strong>eine</strong>n Cocktail nach dem anderen<br />

serviert, gibt er wichtige Tipps dazu. Neben dem Grundsatz<br />

„Hände weg vom Rand des Glases“, sind es vor allem Tipps<br />

für den richtigen Geschmack. So nimmt man durch <strong>eine</strong>n<br />

Strohhalm den Geschmack anders auf <strong>als</strong> ohne. Gurken in<br />

<strong>eine</strong>m Moskow Mule bringen <strong>mehr</strong> Frische in den Cocktail<br />

und Ginger Beer ist besser <strong>als</strong> Ginger Ale. „Um die Frische<br />

zu testen, einfach leicht mit der Hand darüber ziehen“,<br />

sagt Mikey, während er <strong>eine</strong>n Mojito anrührt. Und Limettenschalen<br />

werden über dem Glas gepresst und erst dann<br />

kommen sie rein.<br />

Wir wollen von Mikey wissen, ob er überhaupt noch in<br />

<strong>eine</strong> andere Bar gehen kann? „Ich habe immer <strong>eine</strong>n prüfenden<br />

Blick und m<strong>eine</strong> Frau hasst mich dafür“, antwortet<br />

er lachend. Er bekomme dann immer ein wenig Zeit, um<br />

sich alles anzusehen. „Dabei sehe ich aber nicht <strong>nur</strong> das<br />

Schlechte“, so Mikey weiter. Sein Tipp für gute Bars sind<br />

die Martini Bar in der Theresienstraße und die Goldene<br />

Bar in der Prinzregentenstraße. Locations wie das Sausalitos<br />

mag er wiederum nicht. „Ich bin kein Fan von Hausmarken.“<br />

Bei ihm gibt es deshalb auch k<strong>eine</strong>. Er nimmt die<br />

Produkte, die er selber gerne mag und denen er vertraut.<br />

Viele, die einmal an der Universität waren und die UniBar<br />

kennen gelernt haben, kommen ab und an wieder zu Besuch.<br />

„Freundschaft ist etwas sehr wichtiges“,sagt Mikey. Noch<br />

jetzt habe er Kontakt zu vielen ehemaligen Studierenden.<br />

Insgesamt drei Stunden wird geplaudert, getestet und<br />

gelacht. Was noch von diesem Nachmittag hängen geblieben<br />

ist, erzählen vier der CAMPUS-Redakteure in ihren<br />

Kommentaren. Heiko von Ditfurth


„SCHMECKT WIE HUSTENSAFT – NUR vIEl GEIlER“<br />

Zum Warmwerden gibt es erst mal <strong>eine</strong>n Hugo bzw. zwei.<br />

Das Kultgetränk diesen Sommers. Leicht, spritzig, erfrischend<br />

und schnell gemixt. Er wird der erste von insgesamt<br />

elf Cocktails an diesem Abend werden.<br />

Den morgendlichen Kaffee kann man prima durch<br />

<strong>eine</strong>n White Russian (bekannt durch den Film „The Big<br />

Lebowsky“) ersetzen. Hierzu 3cl Kalua mit 3cl Wodka<br />

verrühren und Sahne dazu geben. Grundsätzlich können<br />

leicht vermengbare Zutaten verrührt werden und müssen<br />

nicht in den Shaker. Der Kaffeelikör in Verbindung mit dem<br />

Wodka sorgt für die nötige Motivation auch an verregneten<br />

Tagen das Bett zu verlassen (natürlich <strong>nur</strong> am Wochenende<br />

ausprobieren).<br />

Das Eis namens Solero schmeckt nicht <strong>nur</strong> am Stil,<br />

sondern auch im Glas. 1 bis 2cl Vanille und Mangosirup, je<br />

4cl Wodka und Sahne in den Shaker und mit Maracujasaft<br />

auffüllen. Für die Kalorienbewussten unter uns: Die Sahne<br />

lässt sich auch durch Milch ersetzen oder man verwendet<br />

stattdessen <strong>mehr</strong> Saft.<br />

Wer <strong>eine</strong> extra Portion Obst zum Nachtisch bevorzugt der<br />

ist mit <strong>eine</strong>m Erdbeer Daiquiri gut beraten: 6 bis 7 tiefgefrorene<br />

Erdbeeren, <strong>eine</strong>n Schuss Erdbeersirup, 4cl Havanna<br />

und je <strong>eine</strong>n Spritzer Zitronen- oder Limettensaft in den<br />

Mixer geben und „blenden“ (on/off Knopf drücken).<br />

Für zwischendurch und um den Durst zu stillen, empfehle<br />

ich euch unseren eigens kreierten „<strong>Campus</strong>“: Je 2cl Passoa,<br />

Rum und Wodka mit <strong>eine</strong>n Schuss Cassis plus Cranberry-<br />

und Grapefruitsaft. Übrigens ein kl<strong>eine</strong>r Tip von Mikey am<br />

Rande: Gegen den morgendlichen Kater danach <strong>eine</strong>n Liter<br />

Grapefruitsaft nach dem Aufstehen trinken.<br />

Und nun ein Cocktail, den alle „Sex and the City“-Fans<br />

lieben und kennen: Der Cosmopolitan. 4cl Cranberry für<br />

das typische Rot, 3cl Wodka, 2cl Limettensaft und 1cl Orangenlikör<br />

in ein vorgekühltes Glas geben. Zu m<strong>eine</strong>m Erstaunen<br />

waren vor allem die Herren in unserer Runde an dem<br />

Cocktail interessiert. Woran das liegen mag?<br />

Für s<strong>eine</strong> Drinks nutzt Mikey <strong>nur</strong> frische Zutaten<br />

<strong>Campus</strong> meets ...<br />

Der Cosmopolitan, bekannt aus „Sex and the Citiy“<br />

Mein persönliches Highlight des Abends war der Canchanchera.<br />

Oder wie ich ihn nenne: „Schmeckt wie Hustensaft-<br />

<strong>nur</strong> viel geiler“! Das Besondere an diesem Cocktail ist der<br />

Honig. Dieser, verrührt mit 2cl Limettensaft und 2cl Limettenkonzentrat<br />

plus 5cl <strong>eine</strong>s siebenjährigen Havanna und<br />

ein paar Eiswürfeln, ergibt das perfekte Getränk bei <strong>eine</strong>m<br />

leichten Kratzen im H<strong>als</strong>, bzw. für alle Leckermäulchen.<br />

Zum Abschluss servierte uns Mikey <strong>eine</strong>n flüssigen Tiramisu<br />

Shot im Schnapsglas. Einfach <strong>nur</strong> lecker und empfehlenswert.<br />

Der beliebteste Cocktail ist aber ungeschlagen „Zauber<br />

mir was Leckeres“, bzw. „Überrasch mich“. Individuell zur<br />

Person und Gemütslage zaubert Mikey dann geschwind<br />

etwas Einzigartiges. Und wir freuen uns schon auf die<br />

nächste Runde in der UniBar, in der es nie langweilig wird.<br />

Sieglinde Wild<br />

CAMPus 29


<strong>Campus</strong> meets...<br />

WAS NICHT AllES So PASSIERT<br />

„Viele junge Soldaten…in postpubertärem Alter…trinkfest<br />

(und -willig)…großes Gelände…reichhaltiges Angebot<br />

an Alkoholhaltigem…in unmittelbarer Wohnnähe…laute<br />

Musik…“ - dies sind alles Stichworte, die bei der Umschreibung<br />

von gewissen Umständen in Verbindung mit Eskapaden<br />

und Ausschreitungen von (Facebook-)Partys immer<br />

wieder in dem <strong>eine</strong>n oder anderen Zeitungsartikel zu entdecken<br />

sind.<br />

An unserer Uni verbinden wir all dies eher mit der UniBar.<br />

Doch stehen die Attribute von “zivilen“ Veranstaltung und<br />

der UniBar in erheblichem Gegensatz zueinander. Erstens:<br />

Beschwerden, Polizeibesuche und Auflösungen von Veranstaltungen<br />

der UniBar sind die absolute Ausnahme, da ein<br />

recht gutes Verhältnis zum Wachpersonal besteht. Zweitens:<br />

Was in der UniBar geschieht, bleibt in selbiger; Aktionen<br />

mögen nach außen dringen, aber niem<strong>als</strong> Namen<br />

oder Fotos, sodass vieles im Verborgenen bleibt. Drittens:<br />

Trotz der Wohnnähe, der <strong>eine</strong>n Segen für alle Besucher der<br />

UniBar bedeutet, ist die Lärmbelästigung der umliegenden<br />

Anwohner wirklich extrem überschaubar oder praktisch<br />

nicht vorhanden.<br />

Es lässt sich demnach zusammenfassend feststellen: Die<br />

oben genannten Worte sind rein im besten Sinne <strong>als</strong> besondere<br />

Grundlage zu sehen und wir können uns glücklich<br />

schätzen, dass wir die UniBar haben. Genauso ist es vielleicht<br />

für die zivile Welt außerhalb des Zaunes besser, wenn<br />

unsere wilde Meute durch die gut geführte, gesittete und<br />

vorbildlich organisierte Bar von ihr weitestgehend ferngehalten<br />

wird!<br />

Yannick Renken<br />

Die Gläser zum Üben der Einschenk-Künste stehen schon bereit<br />

DIE GRöSSTE lüGE DER UNIVERSITÄT<br />

Lügen haben ja bekannterweise kurze B<strong>eine</strong>. Die größte<br />

Lüge auf dem <strong>Campus</strong> hält sich seit <strong>mehr</strong>eren Jahren in den<br />

Köpfen der studierenden Offizieranwärter und Offiziere.<br />

Ein jeder der schon mal bei Mikey war, hat sie bestimmt<br />

auch schon ausgesprochen. „Aber <strong>nur</strong> für <strong>eine</strong>n Cocktail in<br />

die Unibar“. Leute, ihr sollt doch nicht lügen!<br />

Zugegeben, auch ich habe diesen Satz schon gesagt und<br />

fiel dann um drei Uhr morgens in mein Bett. Der Raum<br />

bietet sich halt für <strong>eine</strong> gemütliche Runde bei guter und<br />

abwechslungsreicher Musik mit Freunden an.<br />

Neben <strong>eine</strong>r Vielzahl an unterschiedlichen Cocktails<br />

bietet die UniBar auch ganz alltägliche Absacker, wie Bier<br />

oder <strong>eine</strong>n Longdrink. Und natürlich sind auch alkoholfreie<br />

Getränke bei ihm zu haben!<br />

Wenn ihr <strong>als</strong>o <strong>eine</strong>n intressanten, feucht fröhlichen<br />

Abend in netter Gesellschaft erleben wollt, dann wagt euch<br />

aus euren Buden und geht in die UniBar. Dort erwarten<br />

euch nettes, offenes und vor allem kompetentes Personal,<br />

das sich um euer Wohl sorgt. Ein stimmiges Ambiente und<br />

gute Musik dürfen an solch <strong>eine</strong>m Ort natürlich auch nicht<br />

fehlen.<br />

Daher: Auf Leute, geht in die UniBar, schwört den unsozialen-sozialen<br />

Netzwerken ab und geht unter Leute, verknüpft<br />

euch offline im realen Leben mit euren 200 Freunden und<br />

lernt diese endlich einmal live kennen. Ihr werdet sicherlich<br />

eure ganz eigenen UniBar Geschichten erleben. Denn<br />

Ausgehen ist das neue Einloggen.<br />

Benjamin Metscher


MIkEY? WHo THE FUCk IS MIkEY?<br />

Wenn es, abgesehen von den militärischen Vorgesetzten<br />

und der Präsidentin natürlich, <strong>nur</strong> <strong>eine</strong> Person gibt, die man<br />

auf dem <strong>Campus</strong> kennen muss, ist das sicherlich Mikey!<br />

Denn er ist der Geschäftsführer der UniBar, dem zentr<strong>als</strong>ten<br />

und am besten bekannten Ort an der Universität.<br />

Mikey führt s<strong>eine</strong> Bartenderkünste vor<br />

Doch wer ist denn dieser Mikey? Welcher Name steht in<br />

s<strong>eine</strong>m Ausweis und wie alt ist er eigentlich? Hier ein kl<strong>eine</strong>r<br />

Abriss über das Leben des allseits beliebten Leiter und<br />

Barkeeper:<br />

Mikey wurde am 29. August 1984 geboren und ist aktuell<br />

entsprechend stolze 28 Jahre jung. Ein perfektes Alter<br />

zum Heiraten eigentlich, mag sich jetzt so manche Dame<br />

denken. Doch dieser Zug ist bereits abgefahren: Mikey<br />

(oder Michael Warchal wie er im richtigen Leben heißt) ist<br />

bereits vergeben und stolzer Papa von zwei Kindern.<br />

Das Führen <strong>eine</strong>r Bar war nicht immer der Beruf, von<br />

dem er träumte, auch wenn er schon früh wusste, dass er in<br />

der Gastronomie groß werden will. Eigentlich hatte er <strong>als</strong><br />

Jugendlicher <strong>eine</strong> ganz andere Idee von s<strong>eine</strong>r Zukunft: Er<br />

wollte Profifußballer werden und hatte eigentlich auch ganz<br />

gute Chancen.<br />

Angefangen hat alles im zarten Alter von fünfzehn<br />

Jahren: Mikey muss, bedingt durch das Fehlen der finanziellen<br />

Mittel und <strong>eine</strong>r Verletzung, den Traum vom Fußballstar<br />

und Millionär an den Nagel hängen. Auch wenn das<br />

Probetraining beim FC Bayern reibungslos verlief und<br />

er schon <strong>mehr</strong> oder weniger Teil des Nachwuchskaders<br />

werden sollte. Da sich das Fußballspielen nicht <strong>mehr</strong> <strong>als</strong><br />

Profi durchziehen ließ, entschied er sich für <strong>eine</strong>n Kellnerjob.<br />

„Ich brauchte einfach das Geld“, erinnert sich Mikey an<br />

s<strong>eine</strong>n damaligen Entschluss. Bereut hat er den Wechsel nie.<br />

Von verschiedenen Cafés und Gastronomiebetrieben<br />

über diverse Jahrmärkte, Schießstände und „Fressbuden“<br />

bis hin zum allseits beliebten Herzerl-Stand, führte ihn der<br />

Weg schließlich in die Bar und hinter die Theke <strong>eine</strong>s guten<br />

<strong>Campus</strong> meets ...<br />

Freundes. Noch heute erinnert sich Mikey bei der Erwähnung<br />

des Herzerl-Standes vor allem an den Satz „A Zuckerl<br />

für‘s Schnuckerl“.<br />

Mit s<strong>eine</strong>n vielen Erfahrungen und Eindrücken war Mikey<br />

ein sehr guter Kandidat, um Barkeeper zu werden, was nicht<br />

<strong>nur</strong> besagter Freund erkannte. Von der Bar in die Barschule<br />

plus viel Cocktailtraining, führte der Weg schließlich hinter<br />

den berühmt-berüchtigten Zaun des Uni-Geländes. Aber<br />

nicht um die UniBar zu übernehmen, sondern <strong>nur</strong> <strong>als</strong> Gast.<br />

Hier stellte Mikey sich erstmalig dem Raumschiff. Raumschiffe<br />

auf dem <strong>Campus</strong>? Ja, richtig gehört! Denn der vorherige<br />

Geschäftsführer der UniBar war ein leichter SciFi-<br />

Fanatiker. Dam<strong>als</strong> hingen Raumschiffe von der Decke,<br />

abgespacte Lichter und entsprechende andere Dekorationen<br />

schmückten den Raum der UniBar.<br />

In diesem Zusammenhang lässt sich auch das Gerücht um<br />

den Namen „Ferengi“ klären: Die Ferengi sind <strong>eine</strong> humanoide<br />

Spezies in der Serie Star Track, deren Heimatplanet<br />

Ferenginar (Alpha-Quadranten) liegt. Das Besondere an<br />

diesem Volk ist nicht <strong>nur</strong> die Organisation der gesamten<br />

Gesellschaft in der sogenannten Ferengi-Allianz, sondern<br />

auch, dass das Streben nach Profit, welcher die Grundlage<br />

ihrer Gesellschaft darstellt. Zu viel SciFi? Dann ist doch<br />

eigentlich gut, dass Mikey im Sommer 2009 die UniBar<br />

übernommen hat oder wie man in diesem Kreise bestimmt<br />

sagen würde, das Raumschiff kaperte.<br />

Seit September 2009 sind Mikey und die UniBar zentrale<br />

Anlaufstelle für alle Stundenten und Mitglieder der Universität<br />

auf unserem <strong>Campus</strong> - für mindestens die nächsten<br />

sieben Jahre. Und selbst wenn wir die Uni dann irgendwann<br />

auch verlassen, weiß Mikey doch: „Wahre Freunde bleiben<br />

ein Leben lang!“ Auch er will nicht ewig die UniBar betreiben.<br />

Was genau danach kommt, weiß er selber noch nicht:<br />

„Ich habe viele Ideen, aber derzeit steht <strong>nur</strong> ein grober Zeitraum.“<br />

Vielleicht müssen wir dann die Universität verlassen,<br />

um Mikeys Cocktails zu genießen.<br />

David Narr<br />

CAMPus 31


32 CAMPus<br />

Hin und zurück<br />

Im lande Draculas<br />

Rumänien findet sich in vielen Büchern über Vampire und<br />

Werwölfe wieder. Doch bietet das Land <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>nur</strong> schauergeschichten.<br />

<strong>eine</strong> beginnt klassisch mit: es war einmal...<br />

Manche Dörfer erinnern stark an ein übungsdorf in Hammelburg<br />

…ein wunderschönes Mädchen<br />

Namens Eszter Fazekas. Ihr Haar<br />

war schwarz wie der Schlehdorn, ihre<br />

Augen graugrün und ihre Gestalt biegsam<br />

wie die Pappel. An <strong>eine</strong>m sonnigen<br />

Julitag ging sie zum Markt in<br />

Niklarmarkt. Dort begegnete ihr ein<br />

stolzer Geselle, der mit der Kraft s<strong>eine</strong>r<br />

Arme dem Bären die Luft auspressen<br />

konnte und der in der ganzen Gegend<br />

am lieblichsten auf der Flöte spielte, so<br />

dass er das Herz <strong>eine</strong>s jeden Mädchens<br />

ergriff.<br />

Blick durch die Bäume auf den killersee<br />

Sie erblickten einander - da fuhr die<br />

Liebe wie der Blitz in ihr Herz. Der<br />

Bursche kaufte Eszter ein himmelblaues<br />

Seidentuch und bat um ihre<br />

Hand. Aber die Hochzeit konnte nicht<br />

stattfinden, denn der Bursche musste<br />

zur Armee. Das Mädchen wartete treu<br />

auf ihren Geliebten. Abends, wenn die<br />

Sonne hinter dem Berg versank, ging<br />

sie mit ihrem Krug zum plätschernden<br />

Brunnen unter den Fichten und sehnte<br />

sich nach ihrem Herzallerliebsten.<br />

Eines Tages erblickte ein Räuberhauptmann<br />

Eszter. Er nahm das<br />

wunderschöne Mädchen zu sich auf<br />

s<strong>eine</strong>n Sattel und galoppierte mit ihr<br />

hinfort. Er versprach ihr alles Gold<br />

und Silber, wollte ihr ein herrliches<br />

Schloss bauen, wenn sie ihn liebte.<br />

Doch Eszter schenkte ihm ihre Liebe<br />

nicht. Da wurde der Räuber wütend<br />

und wollte Eszter zwingen, s<strong>eine</strong> Frau<br />

zu werden. Eszter rief ihre stummen<br />

Augenzeugen, die Berge, um Hilfe an.<br />

Ihre Not rührte die harten Felsen und<br />

in <strong>eine</strong>r Julinacht antworteten sie mit<br />

<strong>eine</strong>m Donner, <strong>als</strong> ob Himmel und<br />

Erde einstürzten. Der Regen strömte<br />

durch die pechschwarze Nacht. Als der<br />

Morgen graute, stürzte mit gewaltigem<br />

Getöse ein riesiger Felsblock in die<br />

Tiefe und begrub alles unter sich. Das<br />

Tal, in dem zuvor noch der Rotsteinbach<br />

geplätschert hatte, war vom<br />

herabgestürzten Gestein verschlossen.<br />

Das Wasser staute sich, schwoll<br />

und schwoll, und in der schlammigen,<br />

trüben Flur ertranken Blumen<br />

und Gräser, Büsche und Bäume. Im<br />

engen Tal entstand ein See. Klar und<br />

still liegt er jetzt da. Aus s<strong>eine</strong>m graugrünen<br />

Wasser ragen auch heute noch<br />

die Überreste des Nadelwaldes heraus<br />

und wenn du im Sonnenschein hineinschaust,<br />

blicken sanft die graugrünen<br />

Augen von Eszter zu dir zurück.<br />

DER kIllERSEE<br />

Der Rote See - oder liebevoll auch<br />

Killersee genannt - befindet sich in<br />

Rumänien, besser gesagt in Transsilvanien/Siebenbürgen,<br />

Kreis Harghita<br />

und gehört administrativ zur Stadt<br />

Gheorgheni (Niklasmarkt). Wer zum<br />

ersten Mal in diesen Teil Rumäniens<br />

fährt, dem fallen sofort die zweisprachigen<br />

Ortsschilder auf. Das liegt<br />

daran, dass man sich hier im sogenannten<br />

Szekely-Gebiet befindet. Hier wird<br />

hauptsächlich Ungarisch gesprochen<br />

und auch die Häuser unterliegen dem<br />

ungarischen Stil. Der genaue Ursprung


der Szekely ist bis heute nicht vollständig<br />

geklärt, trotz der augenscheinlichen<br />

Verwandtschaft mit den Ungarn.<br />

DAS ABENTEUER BEGINNT<br />

Doch zurück zum Anfang: Am<br />

besten kommt man von München nach<br />

Rumänien/Cluj Napoca (Klausenburg)<br />

mit dem Flieger. Wer immer schon<br />

einmal mit <strong>eine</strong>r Propellermaschine<br />

fliegen wollte, ist hier genau richtig.<br />

Die Tatsache, dass Lufthansa daraufsteht,<br />

beruhigt mich bei m<strong>eine</strong>n ersten<br />

Flug mit der Propellermaschine nicht<br />

wirklich, aber es hilft ja nichts. Auf<br />

dem 2h Flug gibt es ein leckeres Müsli<br />

zur Nervenberuhigung. Zu haben ist<br />

der Spaß schon ab 200 Euro je nach<br />

Nachfrage (flighttix.de). Angekommen<br />

in Cluj Napoca geht es für knapp<br />

40 Euro Lei/Ron (neun Euro) mit dem<br />

Reisebus, der s<strong>eine</strong> besten Jahre bereits<br />

hinter sich hat, weiter nach Gheorgheni.<br />

Die Fahrt ist ein Abenteuer für<br />

sich. Eines der Dörfer erinnert mich<br />

sehr stark an das Dorf Bonnland auf<br />

dem Truppenübungsplatz Hammelburg.<br />

Liegt wohl an den Panzerplatten,<br />

die hier <strong>als</strong> Straßenbelag dienen, und<br />

dem Zustand der Häuser. Aber Hauptsache<br />

sie sind quietschbunt und in<br />

sämtlichen Regenbogenfarben vertreten.<br />

Nach etwas über fünf Stunden<br />

Fahrt und 210 zurückgelegten Kilometern<br />

bin ich für heute fertig mit m<strong>eine</strong>r<br />

kl<strong>eine</strong>n Welt und begebe mich in <strong>eine</strong><br />

günstige Pension. Für das nächste Mal<br />

habe ich mir aber jetzt schon vorgenommen<br />

direkt ab dem Flughafen<br />

<strong>eine</strong>n Wagen zu mieten.<br />

Die abgelegene, wilde Idylle nahe dem Dorf „drei Brunnen“<br />

Die Dorfwaschmaschine ist sicherlich <strong>eine</strong> Besonderheit<br />

Am nächsten Tag geht es die restlichen<br />

26 Kilometer nach Lacul Rosu<br />

weiter. Gerade in den Wintermonaten<br />

bekommt man beim Anblick der<br />

zum Teil vollkommen verrosteten<br />

Leitblanke, wenn überhaupt vorhanden,<br />

leichte Schweißperlen auf der<br />

Stirn. Wenn dann auch noch ein LKW<br />

mit überhöhter Geschwindigkeit auf<br />

der Serpentinenstraße <strong>eine</strong>m entgegen<br />

kommt, wünscht man sich zurück<br />

auf deutsche Straßen. Die unberührte<br />

Natur der Ostkarpaten am See und der<br />

Umgebung entschädigt dann aber für<br />

die anstrengende Anreise und lassen<br />

die Hektik des Großstadtlebens sofort<br />

vergessen. Bei m<strong>eine</strong>r ersten kl<strong>eine</strong>n<br />

Runde am See entlang fallen mir die<br />

Warnungen vor Bären auf. Später im<br />

Hotel (www.hotellacurosu.ro) klären<br />

mich die Angestellten auf, dass zurzeit<br />

ein Bär pünktlich um neun Uhr abend<br />

bis zum See herunter kommt, um nach<br />

Hin und zurück<br />

Futter zu suchen. Ein paar Mülleimer<br />

sind ihm oder ihr schon zum Opfer<br />

gefallen. Ich bin im Gegensatz zu den<br />

Einheimischen etwas verunsichert<br />

und verzichte vorerst darauf auf den<br />

Suhardu Mic zu wandern.<br />

Die Gegend rund um den See bietet<br />

viele Kletterrouten an, egal ob nach<br />

oben oder nach unten in <strong>eine</strong> der umliegenden<br />

Höhlen. Beim Durchqueren der<br />

Bicaz Schlucht nahe dem See hat man<br />

das Gefühl, dass die Felsen <strong>eine</strong>n jeden<br />

Moment unter sich begraben wollen.<br />

Das hält mich aber nicht davon ab bei<br />

<strong>eine</strong>m der unzähligen kl<strong>eine</strong>n Stände<br />

anzuhalten und ein paar typische<br />

Mitbringsel zu kaufen. In Bicaz Chei<br />

selbst entdecke ich die „Dorf Waschmaschine“<br />

und bin völlig fasziniert von<br />

dem hölzernen Ungetüm. Zum Glück<br />

geht das Wäschewaschen bei uns mit<br />

<strong>eine</strong>m Knopfdruck.<br />

CAMPus 33


34 CAMPus<br />

Hin und zurück<br />

Zurück durch den Rachen des<br />

Teufels, wie die Schlucht auch genannt<br />

wird, geht es für mich vorbei am<br />

Feengarten (Tünder-kert) entlang des<br />

Bachs „kl<strong>eine</strong>r Frosch“ (kis bekas<br />

patak) nach „drei Brunnen“ (Haromkut).<br />

Hier mache ich Rast und genieße<br />

mein Picknick. Weit und breit ist<br />

k<strong>eine</strong>r zu sehen. Nur ein paar freilaufende<br />

Kühe und Pferde grasen unweit<br />

von mir entfernt. Die Stille ist beinahe<br />

schon unheimlich und ich habe das<br />

Gefühl, am Ende der Welt angekommen<br />

zu sein.<br />

Mit ein paar frisch gesammelten<br />

Wacholderbeeren, die hier zu Unmengen<br />

wachsen, mache ich mich vor<br />

Einbruch der Dunkelheit zurück Richtung<br />

Zivilisation und bin sehr erleichtert<br />

<strong>als</strong> mein Handy mich darauf<br />

hinweist, dass es wieder Empfang hat.<br />

Bevor es aber wieder nach Deutschland<br />

geht, lege ich noch <strong>eine</strong>n Halt<br />

in Praid ein. Der Kurort bietet Wellness<br />

für die Großen und <strong>eine</strong>n riesigen<br />

Abenteuerspielplatz für die Kl<strong>eine</strong>n.<br />

Dieser befindet sich in <strong>eine</strong>r Salzmiene<br />

tief unter der Erde. Angefangen<br />

bei diversen Hüpfburgen bis hin<br />

zu <strong>eine</strong>m Hochseilgarten. Mehrere<br />

hundert Kinder toben in der surrealen<br />

Umgebung der Salzmiene umher.<br />

An den Verkaufsständen decke ich<br />

noch m<strong>eine</strong>n Bedarf an Badesalz<br />

für die kommenden Jahre und hoffe,<br />

dass mein Koffer nicht über 20 Kilo<br />

kommen wird. Aber zum Glück gibt es<br />

ja noch das Handgepäck.<br />

Zurück geht es diesmal allerdings<br />

von Sibiu/Hermannstad. Warum? Ich<br />

sag <strong>nur</strong> so viel: Der Nebel in Rumänien<br />

ist ziemlich zäh und hartnäckig.<br />

Auf dem Weg dorthin genieße ich<br />

noch einmal die umwerfende Landschaft<br />

(wieder aus <strong>eine</strong>m Reisebus,<br />

der s<strong>eine</strong> besten Tage hinter sich hat)<br />

und bin mir sicher, dass ich wieder<br />

kommen werde.<br />

Schließlich muss ich ja noch Dracula<br />

in s<strong>eine</strong>m Schloss besuchen.<br />

Sieglinde Wild<br />

Wirtschaft und Journalismus<br />

Eine Blick auf das wilde Gebirge Rumäniens


Alle Jahre wieder<br />

Nur noch ein paar Tage bis Weihnachten und noch kein<br />

geschenk? sieglinde Wild hat die Lösung!<br />

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Das Fest<br />

der Besinnung soll es eigentlich sein. Doch allzu<br />

oft erwischen wir uns am Samstag vor Heiligabend<br />

panisch in der Innenstadt umherflitzend auf der Suche nach<br />

dem passenden Geschenk. Wie jedes Jahr hat man(n) in<br />

den vergangenen Wochen nicht aufgepasst, wenn „Schatzi“<br />

vorm Schaufenster stand und durch ein „Oh das ist aber,<br />

schön schau doch mal“ versucht hat indirekt auf das Objekt<br />

der Begierde aufmerksam zu machen. Um lange Gesichter<br />

unterm Baum zu vermeiden, hab ich ein paar Ideen für euch<br />

gesammelt.<br />

GUT GEMEINTE RATSCHlÄGE<br />

Damit das gleich ganz klar ist und nie wieder die Frage<br />

überhaupt aufkommt: NEIN, Haushaltsgeräte sind unter gar<br />

k<strong>eine</strong>n Umständen ein passendes Weihnachtsgeschenk für<br />

die Freundin und auch für Mama lässt sich etwas Besseres<br />

finden. Ein günstiger Rundumschlag für Mama, Papa,<br />

Oma und Co. stellt das Buch „Mama, erzähl mal!“ von Elma<br />

van Vliet dar. Ein sehr persönliches Erinnerungsalbum zum<br />

Ausfüllen und das beste daran man bekommt es irgendwann<br />

zurück und erfährt so Dinge über s<strong>eine</strong> (Groß-)Eltern, die<br />

man noch nicht wusste. Zu haben bei m<strong>eine</strong>m Lieblingsinternethändler<br />

A..zon für 12,99 € oder in gut sortierten<br />

Buchläden.<br />

Wer das Glück hat im Besitz <strong>eine</strong>r Freundin zu sein, die,<br />

wie fast jede Frau, Sex and the City Fan ist, für den ist die<br />

Geschenkesuche hier beendet.<br />

Wenn noch nicht im Haushalt<br />

vorhanden, dann wird es<br />

höchste Zeit die Sex and the<br />

City DVD Box unter‘m Baum<br />

zu packen. The Pink Edition<br />

mit 19 DVDs ist bereits ab<br />

39,99 € erhältlich. Passendes<br />

Pendant für die Männer: „Hör<br />

mal wer da hämmert“ ein<br />

Klassiker mit insgesamt 28<br />

DVDs. Die berühmte „Carrie<br />

Kette“ (Namensketten)<br />

aus der Serie ist ebenfalls sehr<br />

begehrt. Durch ihre Lieferzeit<br />

von ca. 10 Tagen aber eher ein<br />

Geschenk für den Valentinstag.<br />

Zu haben unter anderem<br />

bei pearlfection.de.<br />

Mit Schmuck ist Mann immer auf dem richtigen Weg.<br />

Den Stil der Freundin hierbei zu treffen, gelingt allerdings<br />

leider nicht jedem. Deshalb wenn möglich einige Lieblingsteile<br />

der Freundin unauffällig stibitzen und ab damit zur<br />

nächsten netten Verkäuferin bei Swarovski. Die erledigt<br />

dann den Rest und hübsch eingepackt wird es auch gleich.<br />

Zur Sicherheit aber bitte den Kassenbon aufbewahren. Man<br />

weiß ja nie.<br />

Gemeinsame Momente sind gerade in Fernbeziehungen<br />

eher Mangelware. Deshalb bietet es sich hier an, <strong>eine</strong> Städtereise<br />

zu verschenken. Warum nicht mal die Kameraden<br />

in Hamburg besuchen und das gesparte Geld für die Unterkunft<br />

für <strong>eine</strong>n Musicalbesuch (z.B Tarzan) verwenden.<br />

Auch Venedig und Wien sind von München aus gut zu erreichen.<br />

GlEICH UM DIE ECkE<br />

Plauderecke<br />

Wer doch nicht so weit weg möchte, der kann zusammen<br />

mit s<strong>eine</strong>m Partner <strong>eine</strong>n Partnermassagekurs belegen. Für<br />

51 € pro Person bietet die Volkshochschule in Taufkirchen<br />

<strong>eine</strong>n zweitägigen Kurs im Februar an. Weitere Informationen<br />

hierzu und zu unzähligen anderen interessanten Kursen<br />

unter www.vhs-taufkirchen.de.<br />

Ganz Faule lassen andere Hände arbeiten. Ein „Verwöhntag“<br />

in der Therme Erding beschert nicht <strong>nur</strong> <strong>eine</strong> tiefenentspannte<br />

Freundin, sondern auch <strong>eine</strong>n ungestörten Nachmittag<br />

zum Fußball schauen<br />

mit den Jungs.<br />

Der beste Tipp ist aber immer<br />

noch einfach mal nachzufragen,<br />

was „Schatzi“ gerne<br />

unterm Baum hätte. Einen<br />

Wunschzettel wie früher zu<br />

Kindertagen zu verfassen,<br />

bietet dem Partner <strong>eine</strong> Auswahlmöglichkeit<br />

und erspart<br />

das panische Gehetzte und<br />

Gerenne durch die Innenstadt<br />

auf den letzten Drücker.<br />

kommentiert von:<br />

Sieglinde Wild<br />

Wirtschaft und<br />

Journalismus<br />

CAMPus 35


Weihnachten steht vor der Tür - wie ich dieses Fest<br />

hasse! Denn das christliche Fest der Liebe ist vor<br />

allem <strong>eine</strong>s: gefährlich! Jedes Jahr sinkt in dieser<br />

Zeit mein Gefühl von Sicherheit. Ansch<strong>eine</strong>nd sind sich die<br />

Menschen einfach nicht bewusst, warum es solche wichtigen<br />

Begriffe wie „Brandschutz“ gibt. Schlimm genug, dass<br />

auf den Fluren Regale mit Schuhe stehen oder Fußmatten<br />

vor den Türen zu sehen sind. Bin ich denn der Einzige, der<br />

dieses Risiko erkennt?<br />

36 CAMPus<br />

ES WERDE lICHT<br />

Die Leitung unserer Universität versucht ja eigentlich<br />

alles, um für die Sicherheit unserer Offiziere und Offizieranwärter<br />

zu sorgen. Mit Fluchtbalkonen sollen beispielsweise<br />

die Bewohner der Sternbauten zukünftig die Möglichkeit<br />

bekommen durch ihre Fenster zu fliehen. Und auch, wenn<br />

es vielleicht noch Jahre dauern wird, bis diese Maßnahme<br />

wirklich nutzbar ist, so können wir allein für den Willen<br />

dankbar sein! Da ist es umso unverständlicher, dass sich<br />

die Mitglieder unserer Universität immer wieder in Gefahr<br />

bringen. Selbstmörderische unter ihnen werden auch dieses<br />

Jahr wieder Kerzen in ihren Wohnungen anzünden - <strong>als</strong>o<br />

offenes Feuer innerhalb der Universität! Da können wir ja<br />

direkt <strong>eine</strong>n Bunsenbrenner an die Wohnbereiche halten!<br />

Aber auch elektrisches Licht ist gefährlich: Lichterketten<br />

sind voller Tücken und können jeder Zeit <strong>eine</strong>n Großbrand<br />

entfachen, weswegen sie an unserer Univerisät auch verboten<br />

gehören. Darum auch mein Appell: Weg damit! Da muss<br />

die Wohnlichkeit eben hinter die Sicherheit treten - auch bei<br />

vier Jahren an der Universität.<br />

STRoMVERBRAUCHER<br />

Überhaupt sind alle Stromerzeuger <strong>eine</strong> Bedrohung.<br />

Gerade deshalb lässt unser Dienstherr alle wichtigen<br />

Verbraucher jedes Jahr prüfen: Kühlschränke, Steckdosen,<br />

Lampen, Wasserkocher - einfach alles, was <strong>eine</strong>n Stecker<br />

hat. Leider lässt er jetzt die guten Aspest-Lampen ab- und<br />

wegnehmen. Okay, es ist schon lange bekannt, dass das<br />

Zeug nicht so gut für die Gesundheit ist. Doch sie haben<br />

<strong>eine</strong>n wesentlichen Aspekt zum Schutz beigetragen; fängt<br />

Asbest doch erst bei rund eintausend Grad an zu brennen.<br />

Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass so lange mit der<br />

Hallo zusammen!<br />

Entsorgen gewartet wurde. Die Wohngebäude und Büros<br />

unserer Universität werden damit jetzt noch leichter abfackeln.<br />

Da muss eben abgewogen werden: Krebserzeugende<br />

Mittel einatmen lassen oder auf den Brandschutz achten?<br />

lACK-WEIHNACHTSBäUME<br />

Motzki<br />

Ein weiterer Punkt bereitet mir in letzter Zeit große<br />

Sorgen: die Weihnachtsbäume. Stehende Brandherde, die<br />

am besten noch mit Lichterketten beschmückt werden.<br />

Dafür habe ich wirklich kein Verständnis <strong>mehr</strong>! Jedes<br />

Jahr erhöht sich zu Weihnachten die Statistik von verkohlten<br />

Bäumen. Und doch holt sich jeder zu Weihnachten so<br />

<strong>eine</strong>n ins Haus und selbst in den Fluren der Büros sind sie<br />

zu finden. Dabei ist doch bekannt, wie leicht Holz in Flammen<br />

steht. Früher wurde die neu entstandende Gefahrenzone<br />

über Nacht von Mannschaftern bewacht, heute achtet<br />

k<strong>eine</strong>r <strong>mehr</strong> drauf. Gut, die Dinger gehören zu Weihnachten<br />

und der Bundeswehr sind Traditionen ja auch wichtig.<br />

Darum hier mein persönlicher Tipp: der Lack-Weihnachtsbaum.<br />

Ich selber habe mir vor Jahren <strong>eine</strong>n von den Dingern<br />

gebaut. Es geht einfach nichts über ein Gestell aus Stahl,<br />

überzogen mit der guten, schwer entflammbaren Lackfarbe<br />

der Bundeswehr. Und das Tolle dabei ist, dass drei Farben<br />

wählbar sind: Blau, Grün oder Orange. Manche der älteren<br />

Soldaten kennen die Farben noch aus den Zeiten, bevor<br />

Buche-Dekor in die Stuben gestellt wurde. Unter den Lack-<br />

Baum noch ein paar Kacheln zum Schutz und vielleicht<br />

sogar angestrahlt durch (geprüfte) Lampen und Weihnachten<br />

kann kommen.<br />

Ich gehe jetzt zurück in m<strong>eine</strong> gekachelte und ausschließlich<br />

mit altem Mobiliar der Bundeswehr bestückte Stube<br />

und werde diesen Baum aufstellen. Dazu das Lied „Dusche“<br />

von Farin Urlaub anschalten und alle Plaketten auf m<strong>eine</strong>n<br />

Endverbrauchern prüfen - so komme ich gewiss wieder in<br />

die richtige Weihnachtsstimmung.<br />

In diesem Sinne wünsche ich euch allen vor allem <strong>eine</strong>s:<br />

sichere Weihnachten!<br />

Euer Motzki


Impressum<br />

CHEFREDAkTEUR & V.i.S.d.P.<br />

Heiko von Ditfurth<br />

REDAkTIoN<br />

Mareike börger<br />

Heiko von Ditfurth<br />

Christian Eichelsdörfer<br />

Heidi Jörend<br />

benjamin Metscher<br />

Michelle Mohme<br />

David Narr<br />

Yannick Renken<br />

stefan scharf<br />

Caroline Wegener<br />

sieglinde Wild<br />

Mathias ulrich<br />

BIlDREDAkTIoN<br />

Heiko von Ditfurth<br />

simon Käbisch<br />

stefan scharf<br />

simonas Vollmer<br />

sieglinde Wild<br />

lAYoUT<br />

sieglinde Wild<br />

David Narr<br />

lEkToRAT<br />

Xenia Förster<br />

Yannick Renken<br />

stefan scharf<br />

HERAUSGEBER<br />

Studentischer Konvent der<br />

universität der bundeswehr München<br />

ANSCHRIFT<br />

Werner - Heisenberg - Weg 39<br />

85579 Neubiberg<br />

Tel. 089/ 6004 - 2260<br />

INTERNET<br />

www.campus-unibw.de<br />

facebook.de/campus.unibw<br />

www.unibw.de/konvent<br />

E - MAIl<br />

redaktion.campus@unibw.de<br />

BIlDNACHWEIS<br />

Flickr:<br />

s. 14: bundeswehr/bienert<br />

s. 17 bundeswehr/Herholt<br />

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LeonArts.at<br />

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s. 21: von oben nach unten<br />

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