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Magazin_3_2012 - Olympiastützpunkt Berlin

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Ausgabe 3 | <strong>2012</strong> www.osp-berlin.de<br />

OSP - <strong>Magazin</strong><br />

LONDON ZWANZIG ZWÖLF<br />

Alles über die <strong>Berlin</strong>er Teilnehmer |<br />

Welcome Home |<br />

Unsere <strong>Berlin</strong>er Fahnenträgerinnen |<br />

Bilanz ISTAF <strong>2012</strong> |<br />

Olympische Spiele<br />

Paralympics


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Wissenschaftler empfehlen täglich 5.000 bis 10.000<br />

ORAC-Einheiten mit der Nahrung aufzunehmen. So<br />

ist der Körper optimal geschützt vor freien Radikalen<br />

und deren Folgen.


Ein großartiges Olympiajahr geht zu Ende ...<br />

Die Erwartungen waren groß, und die Bedenken waren zahlreich<br />

für die Sommerspiele in London. Das Verkehrschaos<br />

blieb aus, und das Sicherheitskonzept ging auf – dies die spürbar<br />

gute Nachricht für alle Besucher vor Ort. Großartig war die<br />

Atmosphäre in der Stadt – die Athleten wurden in bester britischer<br />

Tradition angefeuert, bejubelt, gefeiert. Ausverkaufte<br />

Wettkämpfe, Volksfeststimmung im Olympiapark, Begeisterung<br />

auf den Straßen – es waren exzellente Sommerspiele<br />

für die Londoner und die Gäste aus der ganzen Welt. Und das<br />

alles gleich zwei Mal, weil die Paralympics mit demselben Enthusiasmus<br />

ausgerichtet wurden wie die Olympischen Spiele.<br />

Im bunten Treiben der Nationen war die MS Deutschland in<br />

Canary Wharf für die Londoner gut sichtbar und Gesprächsthema<br />

in der Stadt. Das Kreuzfahrtschiff war zugleich der außergewöhnliche<br />

Platz für den <strong>Berlin</strong>er Champions Club ® – gern<br />

besucht von den deutschen Olympiateilnehmern und ein beliebter<br />

Ort für fröhliche Feiern nach spannenden Wettkämpfen.<br />

Nicht ganz so „lustig“ waren die ersten Tage für die deutsche<br />

Olympiamannschaft, aber am Ende steht eine Medaillenbilanz,<br />

die sich sehen lassen kann. Die <strong>Berlin</strong>er Sportler konnten<br />

einen guten Beitrag dazu leisten. 9 <strong>Berlin</strong>er Sportler kamen<br />

mit einer Medaille aus London zurück. Sie waren an 4 der<br />

11 deutschen Goldmedaillen beteiligt. Besonders stark waren<br />

die Ruderer aus der Hauptstadt, im Achter mit Gold für Andreas<br />

Kuffner und Steuermann Martin Sauer sowie Silber im Doppelvierer<br />

der Frauen für Britta Oppelt und Julia Richter, herausragend<br />

die Goldmedaille von Julius Brink/Jonas Reckermann<br />

im Beachvolleyball, mit Bronze belohnt der Wettkampf im<br />

Teamsprint/Radsport nach kurzfristigem Einsatz von Robert<br />

Förstemann und traditionell erfolgreich die Hockeyspieler mit<br />

Martin Häner sowie der gewohnt ausgelassenen Siegesfeier.<br />

Gut feiern konnte Robert Harting schon im Stadion – nach<br />

Gold bei WM und EM – nun auch das ersehnte Olympiagold<br />

im Diskuswurf!<br />

Hervorragend ist die Bilanz der paralympischen Sportler aus<br />

<strong>Berlin</strong>. Gleich 11 Sportler aus der Sportmetropole sind Medaillenträger<br />

der Paralympics. Besonders erfolgreich war<br />

Dank unseren Zuwendungsgebern und Förderern:<br />

3<br />

der Auftritt des <strong>Berlin</strong>er Schwimmteams mit Gold und Silber<br />

für Daniela Schulte, Silber und Bronze für Sebastian Iwanow<br />

sowie Silber für Verena Schott und Niels Grunenberg. Marianne<br />

Buggenhagen konnte ihre lange Erfolgsgeschichte mit<br />

Silber im Kugelstoßen fortschreiben. Mit Silbermedaillen kamen<br />

auch Katrin Splitt (Mixed Vierer im Rudern), Jan Gürtler<br />

(Rollstuhl-Tischtennis-Team) und das <strong>Berlin</strong>er Sonar-Boot mit<br />

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem an die Spree<br />

zurück. Peter Schlorf mit Bronze im Sitzvolleyball vervollständigte<br />

diese Erfolgsbilanz.<br />

Medaillen, die besonders glänzen, die uns aber nicht den Blick<br />

verstellen dürfen für die Aufgaben, die vor uns liegen. Nicht<br />

alle Hoffnungen sind aufgegangen. Uns haben die 8 Wasserballer<br />

in London gefehlt, die bisher die <strong>Berlin</strong>er Teilnehmerzahl<br />

bei Olympischen Spielen auf über 50 gebracht haben. Die<br />

glanzvollen Tage im Schwimmen mit Franziska van Almsick<br />

und Britta Steffen sind zunächst vorbei. Trotz gutem Potential<br />

konnten die Kanuten diesmal keine Medaille gewinnen. Man<br />

muss in den einzelnen Sportarten genau hinsehen, um die<br />

Leistungen richtig einordnen und Schlussfolgerungen ziehen<br />

zu können.<br />

Auf dem Weg nach Rio 2016 sind in einigen Sportarten schon<br />

die Weichen gestellt. In anderen muss der Weg noch gefunden<br />

werden.<br />

Wir haben in <strong>Berlin</strong> hoffnungsvolle Talente für Erfolge in der<br />

Zukunft, wir haben in <strong>Berlin</strong> tolle Trainings- und Wettkampfstätten,<br />

und wir haben in <strong>Berlin</strong> ein gutes Umfeld für die<br />

Sportler (Eliteschulen des Sports, kooperierende Hochschulen,<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> …). Was wir in <strong>Berlin</strong> nicht genug haben,<br />

ist Anerkennung für unsere Trainer. Es wird viel geredet und<br />

auch das eine oder andere lobende Wort gefunden. Angemessen<br />

bezahlen können wir die Leistungen unserer <strong>Berlin</strong>er<br />

Trainer jedoch noch nicht.<br />

<strong>Berlin</strong> hat viel Potential für Rio 2016 – ein guter Grund für Optimismus.<br />

Ein Optimismus der begründet ist, wenn wir bereit<br />

sind, gemeinsam Lösungen für die dringenden Aufgaben im<br />

<strong>Berlin</strong>er Leistungssport zu finden.


<strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong><br />

H ö c h s t l e i s t u n g e n g e m e i n s a m g e s t a l t e n .<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3 EIN GROSSARTIGES OLyMPIAJAHR GEHT ZU ENDE ...<br />

5 OlympIa-VErabschIEDung – DEr bErlInEr spOrt EntsanDtE tEam mIt 47 athlEtEn nach lOnDOn<br />

7 DIE FahnEnträgErIn aus DEr bunDEshauptstaDt<br />

8 LONDON ZWANZIG ZWöLF: BILANZ UND AUSBLICK<br />

18 WELCOME HOME!<br />

19 VERABSCHIEDUNG DER BERLINER PARALyMPICS-STARTER<br />

20 IntErVIEw mIt DEr DEutschEn FahnEnträgErIn unD paralympIcs-sIEgErIn DanIEla schultE<br />

21 PARALyMPICS <strong>2012</strong> IN LONDON<br />

24 DIE ERGEBNISSE VON BERLINER SPORTLERINNEN UND SPORTLERN BEI DEN PARALyMPICS<br />

26 GRUSSWORT VON MARIANNE BUGGENHAGEN<br />

26 GROSSER BAHNHOF AM FLUGHAFEN<br />

27 „COOL BLEIBEN“ - SPORTPSyCHOLOGISCHE BETREUUNG PARALyMPICS (SEGELN)<br />

28 CHAMPIONS CLUB ® LONDON ZIEHT POSITIVE BILANZ<br />

29 ISTAF <strong>2012</strong> - EIN FEST FüR ROBERT HARTING<br />

30 CHAMPIONS <strong>2012</strong> - DIE WAHL ZUM BERLI NER SPORTLER DES JAHRES<br />

31 GROSSER SPORT FüR DEN TRANSPORT: THULE UNTERSTüTZT BERLINER OSP<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Trägerverein des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Jochen Zinner<br />

Fritz-Lesch-Str. 29, 13053 <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong>leiter: Dr. Harry Bähr<br />

Tel.: (030) 9717-2237<br />

Fax: (030) 9717-2767<br />

www.osp-berlin.de<br />

E-Mail: kontakt@osp-berlin.de<br />

Redaktion:<br />

Dana Lüder, Cornelia Leukert, Jochen Malz,<br />

Martin Wondra, Harry Bähr<br />

Fotos: OSP, picture alliance, Camera4, Nora Erdmann, Dr.<br />

Ralf Otto, Reinhard Tank<br />

Erscheinungsdatum: Dezember <strong>2012</strong><br />

Preis: 1,50 Euro | Auflage: 3.000<br />

Satz & Layout: Martin Wondra<br />

Druck: vierC print + mediafabrik GmbH & Co.KG,<br />

Gustav Holzmann Str. 2, 10317 <strong>Berlin</strong><br />

Marketinggesellschaft:<br />

TOP Sportmarketing <strong>Berlin</strong> GmbH<br />

Geschäftsführer: Martin Seeber<br />

Hanns-Braun-Str. | Friesenhaus 1<br />

14053 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: (030) 3011186-0<br />

Fax: (030) 3011186-20<br />

www.topsportberlin.de<br />

E-Mail: info@topsportberlin.de


Olympia-Verabschiedung – der berliner sport<br />

entsandte team mit 47 athleten nach london<br />

Es war eine echte Premiere. Zum ersten Mal verabschiedete der <strong>Berlin</strong>er Sport seine Olympiateilnehmer In der Ullsteinhalle<br />

im Axel Springer Verlag. 47 Athletinnen und Athleten wurden am 12. Juli <strong>2012</strong> vor 300 Gästen von Prof.<br />

Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein, OSP-Leiter Dr. Harry Bähr, LSB-Präsident Klaus Böger, Sportsenator Frank<br />

Henkel und dem Britischen Botschafter Simon McDonald Richtung London namentlich genannt und verabschiedet.<br />

Beim größten Sportereignis der Welt sollten Hauptstädter<br />

vom 27. Juli bis 12. August in 15 von 26 olympischen Sportarten<br />

vertreten sein. Knapp zwei Drittel der <strong>Berlin</strong>er Olympiamannschaft<br />

war mit bester Laune zur feierlichen Verabschiedung<br />

gekommen. Darunter auch solche, die bereits<br />

olympisches Edelmetall erringen konnten, wie Britta Steffen<br />

(zwei Mal Gold im Schwimmen 2008), Patrick Hausding<br />

(Silber im Wasserspringen 2008) und Norman Bröckl<br />

(Bronze im K4-Rennkajak 2008).<br />

Auch andere <strong>Berlin</strong>er Medaillenkandidaten wie Sabine Lisicki<br />

(Tennis), Robert Harting (Diskuswurf) oder Martin Sauer<br />

aus dem Deutschlandachter ließen sich die Verabschiedung<br />

nicht nehmen. Die Beachvolleyballer bildeten mit acht<br />

Aktiven neben den gleich stark vertretenen Ruderern die<br />

größte Gruppe unter den <strong>Berlin</strong>ern. Auch andere Wassersportler<br />

wie die Rennkanuten und Segler sowie Bogenschützin<br />

Elena Richter verabschiedeten sich.<br />

Die Tischtennisspielerin Irene Ivancan, zwei Boxer und<br />

Radsportler Robert Förstemann sowie die vier Hockeyspieler,<br />

die noch in der Vorbereitung waren, wurden an dem<br />

5<br />

Abend vermisst, insbesondere Hockey-Rekordnationalspielerin<br />

Natascha Keller. Lena Schöneborn, Olympiasiegerin<br />

im Modernen Fünfkampf von Peking 2008, musste ebenso<br />

absagen wie Badminton-As Juliane Schenk und der Geher<br />

André Höhne, der sich auf seine letzten Olympischen Spiele<br />

vorbereitete.<br />

Nach der Begrüßung durch den Co-Gastgeber und Chefredakteur<br />

der <strong>Berlin</strong>er Morgenpost, Carsten Erdmann, versicherte<br />

der Britische Botschafter Simon McDonald in einem<br />

launigen Vortrag, dass London bereits jetzt für die Spiele<br />

bestens vorbereitet ist. Es könne im Prinzip schon ein paar<br />

Wochen vorher losgehen, so Simon McDonald.<br />

Innen- und Sportsenator Frank Henkel lobte das Olympiateam<br />

als Aushängeschild der Sportmetropole <strong>Berlin</strong>, die als<br />

eine der weltweit führenden Sportstädte gilt. Im bundesweiten<br />

Vergleich ist der <strong>Berlin</strong>er <strong>Olympiastützpunkt</strong>, der Anfang<br />

Juni dieses Jahres 25-jähriges Bestehen feierte, gemessen<br />

an sportlichen Erfolgen der mit Abstand erfolgreichste.<br />

Dr. Harry Bähr, Leiter des <strong>Berlin</strong>er <strong>Olympiastützpunkt</strong>es:<br />

„Unsere <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportler stellen den


größten Anteil im 391-köpfigen Aufgebot der deutschen<br />

Olympiamannschaft. Etwa zwölf Prozent der deutschen Teilnehmer<br />

kommen aus der Hauptstadt. Besonders erfreulich<br />

dabei ist, dass wir auch eine unheimlich hohe Qualität im<br />

Team haben. Daher reisen wir mit großem Optimismus nach<br />

London.“<br />

Diese Sportler reisten anschließend unter <strong>Berlin</strong>er Flagge<br />

nach London (in alphabetischer Reihenfolge der Sportarten):<br />

Juliane Schenk (Badminton); Julius Brink, Jonathan<br />

Erdmann, Sara Goller, Katrin Holtwick, Laura Ludwig,<br />

Kay Matysik, Jonas Reckermann, Ilka Semmler (Beachvolleyball);<br />

Elena Richter (Bogenschießen); Stefan Härtel,<br />

Enrico Kölling (Boxen); Anke Brockmann, Katharina Otte,<br />

Natascha Keller, Martin Häner (Hockey); Norman Bröckl,<br />

6<br />

Marcus Groß (Kanurennsport); Julia Fischer, Robert Harting,<br />

André Höhne, Lucas Jakubczyk, Carsten Schlangen<br />

(Leichtathletik); Annika Schleu, Lena Schöneborn (Moderner<br />

Fünfkampf); Charlotte Becker, Robert Förstemann<br />

(Radsport); Anton Braun, Eric Knittel, Andreas Kuffner, Linus<br />

Lichtschlag, Tina Manker, Britta Oppelt, Julia Richter,<br />

Martin Sauer (Rudern); Robin Backhaus, Benjamin Starke,<br />

Britta Steffen, Tim Wallburger (Schwimmen); Kathrin<br />

Kadelbach, Frithjof Kleen, Robert Stanjek (Segeln); Sabine<br />

Lisicki (Tennis); Irene Ivancan (Tischtennis); Patrick<br />

Hausding, Maria Kurjo, Nora Subschinski (Wasserspringen).<br />

Claus Frömming<br />

Britta Steffen (li.) und Sabine Lisicki (re.) Stars in Concert: Amy Winehouse Robert Harting (li.) und Frank Henkel (re.)<br />

Dr. Harry Bähr (li.) und Simon McDonald (re.) Frank Henkel (li.) und Ehrhart Körting (re.)


Die Fahnenträgerin aus der<br />

bundeshauptstadt<br />

Deutsche Hockey-Meisterschaft Anfang Juni <strong>2012</strong> in der Ber-<br />

liner Wilskistraße: Am Rande der Endrunde fachsimpelten<br />

Jamilon Mülders (Bundestrainer Junioren) und ich über die<br />

Chancen von „Taschi“, als Fahnenträgerin der deutschen<br />

Olympiamannschaft gewählt zu werden. Wir waren uns beide<br />

sehr schnell einig: Es kann nur sie sein! Und dann die Entscheidung<br />

am 26. Juli <strong>2012</strong>: Natascha Keller ist die deutsche<br />

Fahnenträgerin.<br />

Anschließend überschlugen sich die Pressemitteilungen:<br />

„Fahnenträgerin Keller tritt in große Fußstapfen“ (Südwest<br />

Presse), „Vorzeigefrau aus der Gold-Familie“ (TAZ), „Das<br />

i-Tüpfelchen der Karriere“ (Süddeutsche) … Und diese Superlative<br />

könnte man<br />

noch weiter fortsetzen:<br />

Natascha war<br />

Welthockeyspielerin<br />

1999, Olympiasiegerin<br />

2004, entstammt der<br />

erfolgreichsten Sportfamilie<br />

weltweit - mit<br />

den Olympiasiegern<br />

Carsten (Vater), Andreas<br />

und Florian (Brüder)<br />

und dem „silbernen“<br />

Großvater Erwin -, fünffache<br />

Teilnehmerin an Olympischen Spielen - auch dies ein<br />

„Weltrekord“ im Hockey, genauso wie ihre 425 Länderspiele<br />

für Deutschland.<br />

Und wie haben wir Natascha Keller in den letzten 15 Jahren<br />

erlebt? Als eine sehr engagierte, sympathische, bescheidene<br />

und stets freundliche Athletin. Auch hier könnte die Reihe<br />

der positiven Eigenschaften fortgesetzt werden, wie dies<br />

DOSB- und LSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen in<br />

der Ausgabe Sport in <strong>Berlin</strong> 09/<strong>2012</strong> beschrieb: „Sie haben<br />

dem deutschen Hockeysport und dem gesamten Sport ein<br />

neues Gesicht gegeben. Sie waren stets bestens motiviert,<br />

einsatzfreudig und immer fair“.<br />

Natascha suchte stets nach Möglichkeiten, besser zu sein/<br />

zu werden und dies nicht nur auf dem Spielfeld, sondern<br />

auch im Bereich der „dualen Karriere“. Es ist genau 15 Jah-<br />

7<br />

re her, da „durfte“ ich als OSP-Laufbahnberaterin die ersten<br />

Beratungsgespräche mit ihr führen und die Weichen für die<br />

berufliche Karriere stellen. Denn eine Athletin von diesem<br />

Format, dies war bereits damals schon sehr vorhersehbar,<br />

kann nicht von Werbeverträgen, Sponsorleistungen usw. leben.<br />

Sie absolvierte ihr BWL-Studium und ist nunmehr als<br />

Projektmanagerin tätig: „Sie ist sich nicht zu „fein“, auch<br />

mal Kaffee zu kochen“, wie es ihr Chef Michael Stiebitz von<br />

M.A.X.2001 anlässlich der Verleihung des Ehrenrings an die<br />

erfolgreiche Athletin formulierte. Bodenständig und ihre<br />

Verbundenheit zu <strong>Berlin</strong> und zum BHC sind weitere Attribute.<br />

Die Rückkehr von Fahnenträgerin<br />

Natascha<br />

Keller und des Olympiasiegers<br />

Martin Häner<br />

aus London wurde<br />

vom Verein zu einem<br />

Event der Extraklasse<br />

zelebriert: Autocorso<br />

durch <strong>Berlin</strong> – die<br />

Innenstadt um den<br />

Reichstag, Potsdamer<br />

Platz und den Kurfürstendamm<br />

war nahezu<br />

lahm gelegt. Tausende am Straßenrand applaudierten „Taschi“<br />

und erwiesen ihr Respekt und Hochachtung. Und dann<br />

der überwältigende Empfang im BHC-Klubhaus in der Wilskistraße.<br />

Dort standen mehr als 100 Sympathisanten Spalier<br />

und strahlten um die Wette, ihre „Taschi“ begrüßen zu dürfen<br />

– darunter auch Jamilon Mülders und ich...<br />

Eine großartige Sportlerkarriere neigt sich ihrem Ende zu.<br />

Der OSP ist sehr stolz, den Weg dieser außergewöhnlichen<br />

Athletin mit gestaltet zu haben und wünscht ihr für die Zukunft<br />

alles Gute und viel Glück. Wir sind uns sicher, dass<br />

Natascha auch weiterhin als „Botschafterin“ der Sportmetropole<br />

<strong>Berlin</strong> tätig sein wird.<br />

Cornelia Leukert


<strong>Berlin</strong> konnte mit 47 Sportlerinnen und Sportlern ein großes<br />

und ein leistungsstarkes Team für die deutsche Olympiamannschaft<br />

nach London schicken. Hohe Erwartungen wurden<br />

erfüllt und einige Enttäuschungen mussten verkraftet<br />

werden. In einer zusammenfassenden Bilanz können folgende<br />

Aussagen stehen:<br />

• 9 Sportler der Sportmetropole kommen mit dem besonderen<br />

Glanz einer Medaille aus London zurück.<br />

• 5 Sportarten – Rudern, Leichtathletik, Beachvolleyball,<br />

Hockey, Bahnradsport – haben in <strong>Berlin</strong> Anteil an der<br />

Medaillenbilanz.<br />

• <strong>Berlin</strong>er Athleten sind an 14% der deutschen Olympiamedaillen<br />

beteiligt.<br />

• Internationale Spitzenleistungen haben alle 31 <strong>Berlin</strong>er<br />

Olympiateilnehmer erbracht, die in ihrem Wettbewerb<br />

einen Platz unter den besten Acht erkämpfen konnten.<br />

Die Bilanz in einem Satz: <strong>Berlin</strong>er Sportler haben wieder<br />

einmal einen guten Beitrag zum Erfolg der deutschen Olympiamannschaft<br />

geleistet.<br />

Herausragend waren die Ergebnisse unserer paralympischen<br />

Sportler in London. Sie werden in einem gesonderten Beitrag<br />

gewürdigt.<br />

LONDON<br />

z w a n z i g z w ö l f<br />

bilanz und ausblick<br />

Dr. Harry Bähr, Dr. Jochen Malz, Cornelia Leukert und Dr. Ralf Buckwitz<br />

Mit einer grandiosen Veranstaltung werden die Olympischen Spiele in London eröffnet.<br />

8<br />

Jeder unserer Olympioniken hat seine eigene Geschichten<br />

auf dem langen Weg zu den Olympischen Spielen und<br />

seine besonderen Emotionen im olympischen Wettkampf.<br />

Mit vielen kleinen Störungen hatte Robert Harting keinen<br />

leichten olympischen Wettkampf. Robert Förstemann wurde<br />

nach einer harten Trainingseinheit von seinem kurzfristigen<br />

Start im Teamsprint überrascht. Beide meisterten die Herausforderungen<br />

und wurden mit Medaillen belohnt. Auch<br />

André Höhne hatte sich für den letzten Wettkampf seiner<br />

langen Karriere hohe Ziele gesetzt und musste am Ende<br />

nach Verletzungsproblemen mit Platz 11 über 50 km im Gehen<br />

zufrieden sein. Harte Arbeit und Entbehrungen standen<br />

vor dem überzeugenden Sieg des deutschen Ruderachters<br />

mit Andreas Kuffner und Martin Sauer. Norman Bröckl und<br />

Marcus Groß im Kanuvierer haben Kampfgeist bewiesen und<br />

dennoch nach grandiosem Schlusssprint Platz 3 knapp verpasst.<br />

Der Weg zum Erfolg ist nie leicht, und vieles mehr<br />

könnte berichtet werden. Die übersicht zu den Ergebnissen<br />

unserer <strong>Berlin</strong>er Olympiastarter soll den besonderen Einsatz<br />

jedes einzelnen Athleten und die Arbeit ihrer Trainer würdigen.<br />

Cornelia Leukert und Jochen Malz verfolgten in der Heimat<br />

gespannt die „Londoner Geschehnisse“ und haben diese für<br />

Sie zusammen gestellt.


adminton<br />

Juliane Schenk besiegte in der Vorrundengruppe N in ihrem<br />

ersten Spiel die Tschechin Kristina Gavnholt mit 2:0. Auch ihr<br />

zweites Gruppenspiel gewann sie deutlich (2:0 gegen Larisa<br />

Griga/Ukraine). Im Achtelfinale unterlag sie der Thailänderin<br />

Ratchanok Intanon mit 0:2 und schied aus dem Turnier<br />

aus.<br />

beachvolleyball<br />

Julius Brink und Jonas Reckermann besiegten in der Gruppe<br />

C die Russen Semenow/Prokopjew mit 2:0, die Chinesen<br />

Wu Penggen und Xu Liuyin mit 2:1, die Schweizer Heyer/<br />

Chevallier mit 2:0 und standen als Gruppenerster im Achtelfinale.<br />

Dort gewannen sie gegen Samoilovs/Sorokins (Lettland)<br />

mit 2:0. Im Viertelfinale besiegte das <strong>Berlin</strong>er Duo die<br />

Brasilianer Cunha/Ricardo mit 2:0 und im Halbfinale die<br />

Niederländer Nummerdor/Schuil mit 2:0. Im Finale bezwangen<br />

sie die Brasilianer Alison Cerutti und Emanuel Rego mit<br />

2:1 und erkämpften die ersehnte Goldmedaille! Es war zugleich<br />

die erste Goldmedaille für ein deutsches Beachteam<br />

bei Olympischen Spielen.<br />

Jonathan Erdmann und Kay Matysik unterlagen im ersten<br />

Spiel den Letten Plavins/Smedins mit 1:2. Auch im zweiten<br />

Spiel mussten sie eine Niederlage einstecken, und zwar<br />

gegen die Niederländer Nummerdor/Schuil. Das abschließende<br />

Gruppenmatch gegen Hemandez/Fane (Venezuela)<br />

Ilka Semmler (li.) und Katrin Holtwick (re.)<br />

9<br />

gewannen die <strong>Berlin</strong>er und nahmen erfolgreich an der Relegation<br />

(2:1-Sieg gegen die Tschechen Benes/Kubala) teil.<br />

Im Achtelfinale verloren sie gegen Rego/Cerrutti (Brasilien)<br />

und schieden aus dem Turnier aus.<br />

Katrin Holtwick und Ilka Semmler besiegten das tschechische<br />

Duo Klapalova/Hajeckova 2:0, verloren gegen die<br />

Brasilianerinnen Juliana/Larissa 0:2 und gewannen gegen<br />

Li yuk/Rigobert mit 2:0. Der Einzug in das Achtelfinale stand<br />

fest. Im Achtelfinale unterlagen sie dem deutschen Duo Goller/Ludwig<br />

mit 0:2.<br />

Sara Goller und Laura Ludwig besiegten in der Gruppe E<br />

das Duo Palmer/Bawden aus Australien mit 2:1, kassierten<br />

mit einem 1:2 eine Niederlage gegen Talita Rocha/Maria<br />

Antonelli aus Brasilien und gewannen das abschließende<br />

Vorrundenspiel gegen Madelein Meppelink/Sophie van Gestel<br />

(Niederlande) mit 2:0. Im Achtelfinale besiegten sie<br />

das deutsche Duo Holtwick/Semmler mit 2:0. Das Aus für<br />

Sara und Laura kam im Viertelfinale im Kampf gegen die<br />

späteren Olympiasiegerinnen Larissa und Juliana aus Brasilien.<br />

bogenschießen<br />

Elena Richter schied in der zweiten<br />

Runde des olympischen Turniers aus.<br />

Sie verlor knapp mit 106:107 gegen<br />

die Taiwanesin Tan ya-Ting. In der ersten<br />

Runde hatte sich die <strong>Berlin</strong>erin<br />

gegen die Dänin Maja Jager durchgesetzt.<br />

boxen<br />

Elena Richter<br />

Mittelgewichtler Stefan Härtel gewinnt in der ersten Runde<br />

gegen Enrique Collazo Pelaiz mit 18:10. Im Achtelfinale<br />

besiegte er den Iren Darren mit 19:12. Im Viertelfinale unterlag<br />

der <strong>Berlin</strong>er dem Briten Anthony Ogogo mit 10:15<br />

und ist damit als letzter von vier deutschen Faustkämpfern


Stefan Härtel<br />

aus dem olympischen Turnier ausgeschieden – am Ende ein<br />

achtbarer Platz fünf.<br />

Der Halbschwergewichtler Enrico Kölling gewinnt in der<br />

ersten Runde gegen den Kameruner Christian Donjack Adjoufack<br />

klar mit 15:6. Im Achtelfinale unterlag er dem Algerier<br />

Abdelhafid Benchabla mit 9:12 Punkten.<br />

hockey<br />

Die DHB-Damen – mit den <strong>Berlin</strong>erinnen Anke Brockmann,<br />

Katarina Otte und Natascha Keller – spielten gegen die<br />

USA 2:1, gegen Australien 1:3, gegen Südafrika 2:0, gegen<br />

Argentinien 1:3 und gegen Neuseeland 0:0. Der Einzug in<br />

die Medaillenrunde blieb ihnen verwehrt. Das Spiel um<br />

Platz 7 gegen Südkorea gewannen die Deutschen mit 4:1.<br />

Natascha Keller, die mit diesem Spiel ihre Karriere als Nationalspielerin<br />

beendete, kam auf insgesamt 425 Einsätze<br />

für den DHB.<br />

Die DHB-Männer – mit dem <strong>Berlin</strong>er Martin Häner – gewannen<br />

in der Vorrunde gegen Belgien 2:1 und Südkorea 1:0,<br />

verloren gegen die Niederländer 1:3 und spielten gegen die<br />

Neuseeländer 5:5 unentschieden. Im Halbfinale bezwangen<br />

sie Australien mit 4:2 und standen im Finale wieder<br />

Natascha Keller (li.), Martin Häner (mi.) und Anke Brockmann (re.)<br />

LONDON<br />

z w a n z i g z w ö l f<br />

10<br />

der niederländischen Auswahl gegenüber. Die Deutschen –<br />

unbeeindruckt vom Vorrundenergebnis gegen dieses Team<br />

– gewannen 2:1 und wurden Olympiasieger! Nach München<br />

1972, Barcelona 1992 und Peking 2008 ist es der vierte<br />

Olympiasieg für Deutschland, und stets war ein <strong>Berlin</strong>er<br />

Hockeyspieler beteiligt!<br />

Kanurennsport<br />

Der Herren-Vierer über 1.000 m mit Marcus Groß, Norman<br />

Bröckl, Max Hoff und Tim Wieskötter fuhr im Finale als Vierter<br />

über die Zielllinie. Dem Flagg-Schiff des DKV fehlten im<br />

Ziel nur wenige Zentimeter zu Bronze.<br />

v.li.n.re.: Marcus Groß, Tim Wieskötter, Norman Bröckl<br />

leichtathletik<br />

Robert Harting benötigte in der Qualifikation nur einen<br />

Versuch (66,22 m), um die geforderte Qualifikationsweite<br />

von 65 m zu übertreffen. Das<br />

Finale gestaltete sich äußerst<br />

spannend, denn lange Zeit hatte<br />

der Iraner Eshan Hadadi geführt.<br />

Doch am Ende setzte sich<br />

der <strong>Berlin</strong>er mit 68,27 m durch –<br />

Olympiasieg! Nach zwölf Jahren<br />

holt Deutschland wieder eine<br />

olympische Goldmedaille in der<br />

Leichtathletik!<br />

Julia Fischer erreichte im Diskuswurf<br />

der Damen 60,23 m<br />

und schied als 21. des Vorkampfes<br />

aus.<br />

Carsten Schlangen – im letzten<br />

Moment für Olympia qualifiziert Robert Harting (li.) und sein Trainer Werner<br />

Goldmann (re.)


- lief zwei beherzte Rennen und schied im Halbfinale als<br />

Elfter in 3:38,23 min aus.<br />

Im 20km-Gehen belegte André Höhne in 1:22:02 h den 21.<br />

Platz – über 50 km wurde er in 3:44:26 h Elfter.<br />

Lucas Jakubczyk startete als Schlussläufer in der deutschen<br />

4x100m-Staffel (Reus/Unger/Kosenkow/Jakubczyk), welche<br />

mit 38,37 s in der Qualifikation hängen blieb und Elfte<br />

wurde.<br />

moderner Fünfkampf<br />

Für Lena Schöneborn und Annika Schleu blieben die Wünsche<br />

am Abschlusstag der Olympischen Spiele in London unerfüllt.<br />

Die beiden <strong>Berlin</strong>erinnen kamen in der Endabrechnung<br />

der Einzelentscheidung auf den 15. (5.160 Punkte)<br />

bzw. 26. Platz (4.884 Punkte).<br />

radsport<br />

Im Teamsprint der Männer gewannen<br />

René Enders, Robert Förstemann<br />

und Maximilian Levy die<br />

Bronzemedaille. Im „kleinen Finale“<br />

setzten sich die Deutschen gegen<br />

Australien durch. Robert Förstemann<br />

kam zudem im Sprint auf<br />

den siebten Platz.<br />

Charlotte Becker musste zunächst<br />

im Straßenrennen der Damen als<br />

„Helferin“ ran, rackerte und schied<br />

nach getaner Arbeit aus dem Rennen<br />

vorzeitig aus. Bei der 3.000m-<br />

Robert Förstemann<br />

Mannschaftsverfolg belegte sie –<br />

zusammen mit Judith Arndt und Lisa Brennauer – Rang acht.<br />

Obwohl die BDR-Damen den Deutschen Rekord – zweimal<br />

hintereinander – auf letztendlich 3:20,824 Minuten verbesserten,<br />

verloren sie nacheinander gegen die Niederlande<br />

und Weißrussland. Gold ging an das britische Team in der<br />

Weltrekordzeit von 3:14,051 min.<br />

rudern<br />

Der Achter – mit Andreas Kuffner und Martin Sauer –<br />

machte im Vorlauf kurzen Prozess, gewann in 5:25,52 min<br />

und zog direkt in das Finale ein. Das Finale wurde erwartungsgemäß<br />

ein erbitterter Kampf zwischen den leistungs-<br />

11<br />

Martin Sauer (li.) und Andreas Kuffner (re.)<br />

stärksten Nationen, aus dem die Deutschen schließlich als<br />

Sieger hervorgingen!<br />

Der Doppelzweier mit Eric Knittel/Stefan Krüger gewann<br />

seinen Vorlauf und wurde im Halbfinallauf Vierter. Im B-<br />

Finale wurde das Duo in 6:23,36 min Dritter und platzierte<br />

sich dadurch in der Gesamtwertung auf Platz 9.<br />

Im Zweier-ohne wurden Anton Braun und Felix Drahotta<br />

im Vorlauf Vierte und mussten in den Hoffnungslauf. Diesen<br />

gewann das <strong>Berlin</strong>er Duo souverän und stand nun im Halbfinale.<br />

Dort belegte das Duo den fünften Platz und erreichte<br />

das B-Finale, welches sie gewannen. Das bedeutete in der<br />

Gesamtwertung den siebten Platz.<br />

Im LG-Doppelzweier wurden Linus Lichtschlag und Lars<br />

Hartig im Vorlauf Zweite und zogen in das Halbfinale ein. Mit<br />

ihrem dritten Platz erreichten sie das Finale, wo sie Sechste<br />

wurden.<br />

Britta Oppelt (li.) und Julia Richter (re.)<br />

Bei den Frauen gewann der deutsche Doppelvierer – mit Ju-<br />

lia Richter, Carina Bär, Annekatrin Thiele und Britta Oppelt<br />

– den Vorlauf mit 6:13,62 Minuten und zog direkt in den<br />

Endlauf ein. Dort holte das Quartett Silber. Gold ging an die<br />

Ukraine!<br />

Im Doppelzweier belegten Tina Manker und Stephanie<br />

Schiller den vierten Platz und mussten in den Hoffnungslauf.<br />

Für das A-Finale reichte es nicht. Im B-Finale wurden sie


Dritte und kamen in der Gesamtwertung dadurch auf den<br />

neunten Platz.<br />

schwimmen<br />

über 100m-Freistil schwamm Britta Steffen im Halbfinale<br />

54,18 Sekunden und verpasste als Zwölfte das Finale. Exakt<br />

sieben Hundertstelsekunden fehlten Britta Steffen im Finale<br />

über 50m-Freistil zu Edelmetall – vierter Platz in 24,46 s. Als<br />

Neunte des Vorlaufes<br />

(3:39,16<br />

min) war der<br />

deutschen 4 x<br />

100m-Staffel mit<br />

Britta Steffen,<br />

Silke Lippok, Lisa<br />

Vitting und Daniela<br />

Schreiber der<br />

Einzug in das Fi-<br />

Benjamin Starke<br />

nale verbaut. Der<br />

4x100m-Lagenstaffel erging es ebenso. Mit einer Zeit von<br />

3:59,95 min belegte das deutsche Quartett in der Besetzung<br />

Jenny Mensing, Sarah Poewe, Alexandra Wenk und Britta<br />

Steffen im Halbfinale den neunten Rang.<br />

Die 4 x 100m-Freistilstaffel der Herren – in der Besetzung<br />

Benjamin Starke, Markus Deibler, Christoph Fildebrandt<br />

und Marco di Carli – erzielte im Finale in 3:13,52 min den<br />

sechsten Platz. Benjamin Starke zog als 16. des Vorlaufs<br />

über 100m-Schmetterling (52,36 s) in das Halbfinale ein.<br />

Dort belegte er den 14. Platz. Die 4 x 200m-Freistilstaffel –<br />

mit Tim Wallburger – wurde Vierte. Robin Backhaus, ebenfalls<br />

im DSV-Pool, wurde vor Ort nicht eingesetzt.<br />

segeln<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Starbootsegler Robert Stanjek und Frithjof<br />

Kleen wurden in der Gesamtwertung Sechste.<br />

In der 470er Klasse nahmen Katrin Kadelbach und Friederike<br />

Belcher nach acht Rennen zunächst den sechsten Platz<br />

ein. Nach zehn Rennen waren sie Zehnte und nach dem Finale<br />

dann schließlich Achte.<br />

tennis<br />

Sabine Lisicki bestritt alle drei möglichen Wettbewerbe<br />

(Einzel, Doppel, Mixed). Im Einzel gewann sie gegen die Tu-<br />

LONDON<br />

z w a n z i g z w ö l f<br />

12<br />

nesierin Ons Jabeur mit 2:1 und gegen die Kasachin Schwedowa<br />

ebenfalls mit 2:1 und zog in das Achtelfinale ein. Dort<br />

musste sie sich nach großem Kampf mit 1:2 der Russin Maria<br />

Scharapowa beugen. Das deutsche Damen-Doppel Angelique<br />

Kerber/Sabine Lisicki musste im ersten Match gegen<br />

das britische Duo Laura Robson/Heather Watson ran und gewann<br />

nach hartem Kampf 2:1. Im zweiten Spiel unterlagen<br />

die Deutschen den Williams-Schwestern aus den USA mit<br />

0:2 und schieden aus.<br />

Im Mixed gewann das deutsche Duo Sabine Lisicki/Christopher<br />

Kas im Achtelfinale gegen die Amerikaner Liezel Huber<br />

und Bob Bryan und im Viertelfinale gegen das italienische<br />

Duo Vinci/Bracciali. Im Halbfinale unterlagen die Deutschen<br />

der britischen Kombination Murray/Robson und im Spiel um<br />

Platz 3 den Amerikanern Raymond und Bryan.<br />

tischtennis<br />

Im Mannschaftswettbewerb der Damen kam für das deutsche<br />

Team – mit Irene Ivancan – im Viertelfinale das Aus.<br />

Gegen die Japanerinnen kassierten die Deutschen ein 0:3. In<br />

der ersten Runde hatten sie die Damen aus Australien mit<br />

3:0 bezwungen.<br />

wasserspringen<br />

Patrick Hausding und Sascha Klein<br />

wurden im 10m-Synchron-Wettbewerb<br />

Siebte. Hausding lieferte darüber<br />

hinaus vom 3m-Brett der Konkurrenz<br />

einen großen Kampf und<br />

wurde im Finale mit persönlicher<br />

Bestleistung von 505,55 Punkten<br />

Vierter.<br />

Das Synchron-Duo Nora Subschinski<br />

und Christin Steuer erkämpfte<br />

vom 10m-Turm den sechsten Platz.<br />

Patrick Hausding<br />

Nora Subschinski wurde im Vorkampf<br />

des 3m-Wettbewerbes 15. und zog in das Halbfinale<br />

ein, wo sie den 14. Rang belegte. Verletzungsbedingt musste<br />

Nora ihren Einsatz vom 10m-Turm absagen. Dafür rückte<br />

die ehemalige <strong>Berlin</strong>erin Christin Steuer nach (Platz 7<br />

im Finale). Maria Kurjo wurde 17.


Sportart Name Disziplin Platz Leistung<br />

Badminton Juliane Schenk Einzel 9.<br />

Beachvolleyball<br />

Sara Goller<br />

Laura Ludwig<br />

Katrin Holtwick<br />

Ilka Semmler<br />

Julius Brink<br />

Jonas Reckermann<br />

Jonathan Erdmann<br />

Kay Matysik<br />

Bogenschießen Elena Richter Einzel 17.<br />

Boxen<br />

Hockey<br />

Kanurennsport<br />

Leichtathletik<br />

Moderner Fünfkampf<br />

Radsport<br />

Rudern<br />

Schwimmen<br />

Die Ergebnisse von <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportlern bei<br />

den Olympischen Spielen <strong>2012</strong> in London<br />

47 Sportlerinnen und Sportler sind in insgesamt 15 Sportarten an den Start gegangen. Davon konnten sich 31<br />

unter den besten Acht platzieren. Sie haben die mit den Nominierungskriterien verbundene Aufgabenstellung<br />

erfüllt. Auf dem Siegerpodest konnten sich neun <strong>Berlin</strong>er ehren lassen. Ein tolles Ergebnis! Der <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

ist stolz darauf, dass alle in <strong>Berlin</strong> trainierenden Olympiateilnehmer auch in Betreuung des OSP’s waren.<br />

Stefan Härtel<br />

Enrico Kölling<br />

Anke Brockmann<br />

Natascha Keller<br />

Katharina Otte<br />

Martin Häner<br />

Norman Bröckl<br />

Marcus Groß<br />

Julia Fischer<br />

Robert Harting<br />

André Höhne<br />

Lucas Jakubczyk<br />

Carsten Schlangen<br />

Annika Schleu<br />

Lena Schöneborn<br />

Charlotte Becker<br />

Robert Förstemann<br />

Tina Manker<br />

Britta Oppelt<br />

Julia Richter<br />

Anton Braun<br />

Eric Knittel<br />

Andreas Kuffner<br />

Linus Lichtschlag<br />

Martin Sauer<br />

Britta Steffen<br />

Benjamin Starke<br />

Mittelgewicht<br />

Halbschwergewicht<br />

Viererkajak<br />

Viererkajak<br />

Diskuswurf<br />

Diskuswurf<br />

20km-Gehen<br />

50km-Gehen<br />

4x100m-Staffel<br />

1.500m-Lauf<br />

Einzel<br />

Einzel<br />

Straße-Einzelrennen<br />

Teamverfolgung<br />

Teamsprint<br />

Sprint<br />

Doppelzweier<br />

Doppelvierer<br />

Doppelvierer<br />

Zweier<br />

Doppelzweier<br />

Achter<br />

LG-Doppelzweier<br />

Achter<br />

4x100m-Freistil<br />

100m-Freistil<br />

50m-Freistil<br />

4x100m-Lagen<br />

4x100m-Freistil<br />

100m-Schmetterling<br />

4x200m-Freistil<br />

-<br />

470-er<br />

Starboot<br />

13<br />

5.<br />

5.<br />

9.<br />

9.<br />

1.<br />

1.<br />

9.<br />

9.<br />

5.<br />

9.<br />

7.<br />

7.<br />

7.<br />

1.<br />

4.<br />

4.<br />

21.<br />

1.<br />

21.<br />

11.<br />

11.<br />

11.<br />

26.<br />

15.<br />

Ausgesch.<br />

8.<br />

3.<br />

7.<br />

9.<br />

2.<br />

2.<br />

7.<br />

9.<br />

1.<br />

6.<br />

1.<br />

9.<br />

12.<br />

4.<br />

9.<br />

6.<br />

14.<br />

4.<br />

nicht eingesetzt<br />

8.<br />

6.<br />

Segeln<br />

Tim Wallburger<br />

Robin Backhaus<br />

Kathrin Kadelbach<br />

Friethjof Kleen<br />

Robert Stanjek<br />

Starboot<br />

6.<br />

Sabine Lisicki Einzel<br />

9.<br />

Tennis<br />

Doppel<br />

9.<br />

Mixed<br />

4.<br />

Tischtennis Irene Ivancan Team 5.<br />

Maria Kurjo<br />

10m-Turm<br />

17.<br />

Nora Subschinski<br />

10m-Turm-Synchron<br />

6.<br />

Wasserspringen<br />

3m-Brett<br />

14.<br />

Patrick Hausding<br />

10m-Turm-Synchron<br />

7.<br />

3m-Brett<br />

4.<br />

60,23 m<br />

68,27 m<br />

1:22:02 h<br />

3:44:26 h<br />

38,37 s<br />

3:38,23 min<br />

4.884 Punkte<br />

5.160 Punkte<br />

-<br />

3:20,824 min<br />

-<br />

-<br />

7:33,32 min<br />

6:38,09 min<br />

6:38,09 min<br />

6:49,93 min<br />

6:23,36 min<br />

5:48,75 min<br />

6:49,07 min<br />

5:48,75 min<br />

3:39,16 min<br />

54,18 s<br />

24,46 s<br />

3:59,59 min<br />

3:13,52 min<br />

52,40 s<br />

7:06,59 min<br />

84 Punkte<br />

70 Punkte<br />

70 Punkte<br />

264,45 Punkte<br />

312,78 Punkte<br />

313,20 Punkte<br />

446,07 Punkte<br />

505,55 Punkte


Robert Harting<br />

berliner goldmedaillengewinner<br />

Einen ganz spektakulären Erfolg für <strong>Berlin</strong> hat Robert<br />

Harting mit seinem Olympiasieg erringen können. Mit<br />

Robert verbindet uns eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

über die letzten Jahre. Neben „seiner“<br />

Physiotherapeutin Gabriele Strecker, die sowohl in<br />

<strong>Berlin</strong> als auch in Trainingslagern für ihn da war, lag<br />

im gesundheitlichen Bereich der Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit in der Wiederherstellung der Belastbarkeit nach<br />

der Knieoperation. Robert hat unter Anleitung unseres<br />

Reha-Trainers Reiner Günzl eine ganze Menge Wasser<br />

im Strömungskanal bewegt. Die Grundlage hierfür lag<br />

in der intensiven und regelmäßigen orthopädischen<br />

Betreuung durch unseren Kooperationspartner, Herrn<br />

Bahnradsport Teamsprint<br />

betreuung der nationalmannschaft<br />

Die Frauen des BDR haben im Teamsprint eine sensationelle<br />

Goldmedaille gewonnen. Die Männer, mit dem<br />

<strong>Berlin</strong>er Robert Förstemann in ihren Reihen, komplettierten<br />

mit dem Erreichen des dritten Platzes den Erfolg.<br />

Der <strong>Olympiastützpunkt</strong> ist sehr stolz auf diese Erfolge,<br />

weil über die komplexe Leistungsdiagnostik (KLD) im<br />

Bereich Bahnradsport-Kurzzeit seit vielen Jahren eine<br />

enge Verbindung zu den Athleten vorhanden ist. In der<br />

Saison 2011/12 war die Nationalmannschaft viermal<br />

in Vorbereitung der Olympischen Spiele in <strong>Berlin</strong>. Neben<br />

der eigentlichen Radergometrie werden semispe-<br />

LONDON<br />

z w a n z i g z w ö l f<br />

Die eben dargestellten Ergebnisse belegen, mit ihren Trainern an der Seite sind die <strong>Berlin</strong>er Sportler gut vorbereitet<br />

in ihre olympischen Wettkämpfe gegangen. Der <strong>Olympiastützpunkt</strong> war an vielen Stellen Partner in dieser Vorbereitung.<br />

Folgende zwei Beispiele sollen die gemeinsame Arbeit mit den Sportlern veranschaulichen.<br />

14<br />

Dr. Labs, in Absprache mit unserer Sportmedizinerin,<br />

Frau Dr. Elke Neuendorf.<br />

Ohne hartes Training wäre dieser Erfolg natürlich nicht<br />

möglich gewesen. Unsere Kollegen aus der Trainingswissenschaft<br />

konnten hierbei durch gezieltes Krafttraining<br />

am Isomed2000 und auch durch eine 3D-Kinemetrie<br />

Unterstützung geben. Eine direkte Wirksamkeit im<br />

Training erreichte unser Biomechaniker Jörg Böttcher<br />

durch Videofeedback im Training. Basis hierfür ist die<br />

langjährige Zusammenarbeit mit dem Trainer Werner<br />

Goldmann.<br />

zifische Krafttests am Isomed2000 durchgeführt. Die<br />

Trainingswissenschaft und die Sportmedizin sind in der<br />

Testdurchführung und -auswertung involviert. Daneben<br />

sind an diesen Tagen aber auch unsere Physiotherapeuten<br />

durch die Radsportler gefordert. Die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Bundestrainer, dem Institut<br />

für Angewandte Trainingswissenschaft, dem Institut für<br />

Forschung und Entwicklung von Sportgeräten und dem<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> bei der KLD-Durchführung war und<br />

ist ein kleiner Baustein für den Erfolg der deutschen<br />

Bahnradsportler bei Olympia.


EnRoute Daypack<br />

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Die neuen, praktischen und stylischen Citybags in verschiedenen Farben<br />

aus Air-Mesh-Gewebe.<br />

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LONDON<br />

z w a n z i g z w ö l f<br />

Für eine Medaille am entscheidenden Tag muss alles stimmen und harte Trainingsarbeit wird nicht zwingend be-<br />

lohnt. Aber Erfolg ist nicht zufällig und Misserfolg mitunter vorhersehbar.<br />

So kommen die Medaillen von Andreas Kuffner, Martin Sauer, Britta Oppelt und Julia Richter aus einem gut aufgestellten<br />

Ruderstützpunkt und die einzige <strong>Berlin</strong>er Einzelmedaille von Robert Harting ist Ausdruck der guten Arbeit in<br />

der Trainingsgruppe Goldmann. Auf der anderen Seite ist es nicht überraschend, dass <strong>Berlin</strong> ohne Schwimmmedaille<br />

geblieben ist.<br />

Die übersicht zu den Einzelergebnissen ist Beleg für<br />

das Leistungspotential der <strong>Berlin</strong>er Stützpunkte in den<br />

verschiedenen Sportarten. Nicht immer bringen die<br />

Zahlen zum Ausdruck, was an guter Arbeit geleistet<br />

wurde. Dafür ein Beispiel: unsere Judokas waren auf einem<br />

guten Weg in der Vorbereitung auf London. Sven<br />

Maresch und Iljana Marzok sind jeweils nur knapp an<br />

den späteren deutschen Medaillenträgern gescheitert.<br />

Eine Nichtteilnahme, hinter der internationales Spitzenniveau<br />

steht. In anderen Sportarten sind enttäuschende<br />

Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Bei der Bewertung Freuen sich gemeinsam über olympisches Silber: Trainer Sven Ueck,<br />

von Medaillen, Platzierungen und Teilnahmen muss also Annekatrin Thiele, Jukia Richter, Britta Oppelt (v.l.n.r.)<br />

sehr genau hingeschaut werden, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das wird gegenwärtig in den<br />

Analysen und bei der Erstellung der Regionalkonzepte der Schwerpunktsportarten für den neuen Olympiazyklus<br />

gemacht. Die Ursachen für Erfolg und Nichterfolg sind für die <strong>Berlin</strong>er Stützpunkte unterschiedlich. Neben den<br />

lokalen und sportartspezifischen Unterschieden gibt es aber auch Handlungsbedarf, der für alle Regionen und Sportarten<br />

in Deutschland gilt und der u. a. in gemeinsamen Positionen der <strong>Olympiastützpunkt</strong>e angesprochen wird<br />

(www.osp-berlin.de/downloads).<br />

Für <strong>Berlin</strong> möchten wir folgende Positionen besonders herausstellen, weil sie in der Sportmetropole eine Schlüsselstellung<br />

für eine erfolgreiche Arbeit auf dem Weg nach Rio haben.<br />

1. <strong>Berlin</strong> hat eine sportliche Infrastruktur, die national und international höchsten Ansprüchen genügt. Diese<br />

sehr guten Trainingsbedingungen für die Entwicklung von Spitzenleistungen gilt es zu erhalten und punktuell zu<br />

verbessern. Die finanzielle Förderung durch Mittel des Landes <strong>Berlin</strong>, unterstützt durch Bundesmittel, wird auch<br />

zukünftig in der bisherigen Größenordnung notwendig sein.<br />

2. Die begrenzte Zahl von gut qualifizierten Trainern wird zunehmend ein limitierender Faktor für die Entwicklung<br />

von Spitzenleistungen. Dies gilt nicht nur für <strong>Berlin</strong>. Aber <strong>Berlin</strong> ist, trotz positiver Entwicklungen bei den<br />

Trainergehältern in den letzten zwei Jahren, im Vergleich mit anderen Bundesländern in einer schwachen Position.<br />

Eine besondere Herausforderung für die Sportmetropole, weil der Status des Trainerberufs und die Qualifikationsmöglichkeiten<br />

deutschlandweit unzureichend entwickelt sind. Die Bindung von Trainern an den Standort<br />

<strong>Berlin</strong> durch Qualifikationsmöglichkeiten und eine deutlich bessere Gehaltssituation sind Aufgaben mit besonders<br />

hohem Stellenwert.<br />

3. Die Zahl von Talenten mit überdurchschnittlicher Leistungsbereitschaft ist begrenzt und schränkt in einer Reihe<br />

von Sportarten zunehmend die Entwicklung von Spitzenleistungen ein. Deshalb sind Talentsichtung, Talentförde-<br />

16


ung und Talentbindung Schwerpunktaufgaben in <strong>Berlin</strong>.<br />

Gute Ansätze der sportartübergreifenden und sportartbezogenen Talentsichtung (z. B. „<strong>Berlin</strong> hat Talent“) müssen<br />

weiterentwickelt werden. Talente mit einer internationalen Leistungsperspektive brauchen eine gezieltere<br />

und individuellere Förderung.<br />

Talente mit guten Entwicklungschancen an den <strong>Berlin</strong>er Bundesstützpunkten müssen durch konkurrenzfähige<br />

Rahmenbedingungen in der Stadt gehalten werden. Dazu gehören u.a. eine Profilquote für studierende Leistungssportler<br />

und tragbare Kosten für das Internat und Wohnheim im Haus der Athleten.<br />

4. Die Leistungen des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong> befinden sich im nationalen und internationalen Vergleich auf<br />

hohem Niveau. Die Wirksamkeit des Betreuungsangebotes des OSP kann durch die noch bessere Integration<br />

dieser Leistungen in die Trainingsabläufe und den wirkungsvollerem Einsatz im langfristigen Trainingsaufbau<br />

(LLA) gesteigert werden. Ein Instrument dafür können Fördervereinbarungen mit den Sportlern sein, die mit den<br />

Trainern und den Partnern im Fördersystem abgestimmt sind. Der <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong> wird sich aktiv an<br />

der weiterentwickelten Zusammenarbeit der betreuenden Einrichtungen (IAT, FES, andere OSP …) im Forschungsund<br />

Servicebund Leistungssport beteiligen.<br />

<strong>Berlin</strong> hat eine gute Ausgangsposition für den Weg zu den Olympischen Spielen in Rio erfolgreich zu gestalten. Gelingen<br />

uns die entscheidenden Weichenstellungen für die beschriebenen Aufgaben, werden wir auch in 4 Jahren ein<br />

leistungsstarkes <strong>Berlin</strong>er Team für die deutsche Olympiamannschaft stellen können.<br />

Die olympische Flamme brennt aber schon früher. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi<br />

beginnt schon im nächsten Jahr. Nach den Spielen ist vor den Spielen – das gilt also auch für unsere Arbeit. Nur mit<br />

vielen Partnern waren und sind die großen Herausforderungen zu meistern. Dafür danken wir unseren zuverlässigen<br />

Wegbegleitern und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im neuen Jahr.<br />

übergabe der Olympischen Fahne an den Bürgermeister von Rio de Janeiro auf der Abschlußveranstaltung<br />

der Olympischen Spiele in London (v.l.n.r.: Boris Johnson, Jacques Rogge, Eduardo Paes)<br />

17


Eindrücke vom Empfang der berliner Olympiateilnehmer<br />

im partnerhotel Estrel<br />

<strong>Berlin</strong>s Olympiastars genossen einen tollen Abend im Hotel<br />

Estrel. Die meisten der 47 in London gestarteten <strong>Berlin</strong>er<br />

Athletinnen und Athleten wurden am 16. September mit einer<br />

Feier und von 300 Gästen herzlich empfangen.<br />

Hoteldirektorin Ute Jacobs und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr begrüßten<br />

bis auf die Beach-Volleyballer Julius Brink und Jonas<br />

Reckermann sowie Steuermann Martin Sauer aus dem<br />

Deutschlandachter alle <strong>Berlin</strong>er Medaillengewinner.<br />

Die erfolgreichen Ruderer Andreas Kuffner (ebenfalls Gold<br />

im Achter), Britta Oppelt und Julia Richter (Silber im Doppelvierer)<br />

feierten am Tisch mit Martin Häner (Gold mit<br />

dem Hockey-Team) und Bahnradsprinter Robert Förstemann<br />

(Bronze im Teamsprint). Ein immer noch überglücklicher<br />

Olympiasieger Robert Harting stieß an seinem Tisch<br />

mit LSB-Präsident Klaus Böger, Freunden und Förderern an,<br />

bevor er per Privatjet zu einer TV-Sendung nach Hamburg<br />

entschwand.<br />

Für den verhinderten Sportsenator Frank Henkel sprang<br />

Staatssekretär Andreas Statzkowski ein, der gemeinsam mit<br />

Prof. Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein den Sportlern<br />

Glashütter Uhren als Willkommens-Geschenk überreichte.<br />

Dr. Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Vattenfall Europe Distribution GmbH, zog einer positive Bi-<br />

welcome home!<br />

18<br />

lanz des ersten Jahres zum Engagement Vattenfall Talent<br />

Support.<br />

Dr. Harry Bähr, Leiter <strong>Berlin</strong>er <strong>Olympiastützpunkt</strong>: „Wir haben<br />

unser Minimalziel erreicht. Wir wollten mindestens so<br />

viele Medaillen mitbringen, wie vor vier Jahren aus Peking.<br />

Damals waren es acht, diesmal ist es eine mehr. Leider hat<br />

es nicht ganz geklappt, die angestrebten zehn plus x zu erreichen.“<br />

Dabei hätten es gut deutlich mehr werden können. Denn<br />

sechs Athleten aus <strong>Berlin</strong> belegten den undankbaren vierten<br />

Platz: Marcus Groß und Norman Bröckl im Rennkajak K4,<br />

Patrick Hausding beim Wasserspringen vom 3-Meter-Brett,<br />

Sabine Lisicki im Tennis-Mixed-Doppel mit Christopher Kas,<br />

die Schwimmer Britta Steffen über 50m Freistil und Tim<br />

Wallburger mit der 4x200m Freistil-Staffel.<br />

Rekordnationalspielerin Natascha Keller versuchte den unbefriedigenden<br />

7. Platz ihrer Hockey-Damen nicht schön zu<br />

reden. Humorvoll kündigte sie an, jetzt dreieinhalb Jahre<br />

Pause zu machen: „Und dann erkläre ich kurz vor Rio den<br />

Rücktritt von meinem Rücktritt.“<br />

Claus Frömming


Verabschiedung der<br />

berliner paralympics-starter<br />

Nun schon traditionell wurde im Rahmen der BG-Kliniktour<br />

„Bewegung verbindet“ auf dem Gelände des<br />

Unfallkrankenhauses <strong>Berlin</strong> die <strong>Berlin</strong>er Delegation<br />

für die Paralympischen Spiele <strong>2012</strong> in London verabschiedet.<br />

Am 13. August eröffnete bei herrlichem<br />

Sonnenschein und in lockerer Atmosphäre Prof. Dr.<br />

Axel Ekkernkamp – Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer<br />

des UKB – das bunte Sommerfest.<br />

Nachdem es vorher eine Diskussionsrunde mit einigen<br />

Paralympics-Teilnehmern, dem Hauptgeschäftsführer<br />

der DGUV Dr. Joachim Breuer und dem ehemaligen<br />

Leistungsturner und jetzigen ZDF-Paralympics-Moderator<br />

Ronny Ziesmer über das Thema „Sport und<br />

Reha als Chance zu sportlichen Höchstleistungen“<br />

gab, kam es dann zum Höhepunkt der Veranstaltung:<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Mannschaft für die Paralympics <strong>2012</strong> in<br />

London wurde offiziell verabschiedet.<br />

Dazu konnte Dr. Ehrhart Körting, Präsident des <strong>Berlin</strong>er<br />

Behindertensport-Verbandes, zahlreiche Ehrengäste<br />

begrüßen:<br />

19<br />

Frank Henkel, Innen- und Sportsenator von <strong>Berlin</strong>,<br />

überreichte allen London-Fahrern eine <strong>Berlin</strong>-Flagge<br />

und einen Buddy-Bären, „damit die <strong>Berlin</strong>er Farben<br />

auch optisch in London zu sehen sind“. Andrew Noble,<br />

Gesandter der Britischen Botschaft, berichtete,<br />

dass sich London auf seine paralympischen Gäste<br />

freut. Klaus Böger, Präsident des LSB, überreichte<br />

allen Sportlern mit Handicap, die noch keinen Beratervertrag<br />

des Senats haben, einen Scheck, um zu<br />

zeigen, dass der LSB alle Athleten gleich behandelt<br />

wissen möchte.<br />

Auch Prof. Dr. Jochen Zinner und Dr. Harry Bähr als<br />

Vertreter des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong> wünschten<br />

den Behindertensportlern viel Erfolg und alles Gute<br />

für London.<br />

Neben 21 Aktiven werden auch 10 Trainer und Betreuer<br />

aus <strong>Berlin</strong> die Reise nach London antreten. Von<br />

den 21 Sportlern sind drei, die für einen auswärtigen<br />

Verein starten, aber ihren Lebens- und Trainingsmittelpunkt<br />

in <strong>Berlin</strong> haben.<br />

Rainer Tscharke


Interview mit der deutschen Fahnenträgerin und<br />

paralympics-siegerin Daniela schulte<br />

Hallo Daniela, erzähle uns bitte etwas über dich, beginnend<br />

von deiner Geburt bis zu den sportlichen Erfolgen.<br />

Ich heiße Daniela Schulte, bin 1982 in <strong>Berlin</strong> geboren und<br />

bestreite seit meinem 13. Lebensjahr Wettkämpfe im<br />

Schwimmen für Sportler mit Handicap. Seit 1995 kann ich<br />

bis heute auf eine Vielzahl von Erfolgen zurückblicken. Unter<br />

anderem habe ich bei den Paralympics (Atlanta 1996,<br />

Sydney 2000, Peking 2008 und London <strong>2012</strong>) dreimal Gold,<br />

viermal Silber und einmal Bronze geholt, wurde „unzählige“<br />

Male Weltmeisterin, Europameisterin und erhielt zum<br />

zweiten Mal in Folge die Auszeichnung zur erfolgreichsten<br />

deutschen Schwimmerin des Jahres.<br />

Kannst du uns etwas über die Art<br />

deines Handicap erzählen und wie<br />

du beim Schwimmen damit umgehst?<br />

Seit meinem neunten Lebensjahr<br />

habe ich mein Augenlicht durch<br />

einen Gendefekt nach und nach<br />

verloren und starte deshalb in der<br />

Startklasse S11. Das bedeutet,<br />

dass meine Konkurrentinnen ein<br />

gleich schweres Handicap haben<br />

wie ich. In dieser Startklasse wird<br />

immer mit schwarzer Schwimmbrille<br />

geschwommen. Helfer (Tapper) an beiden Enden der<br />

Bahn geben mit einem langen Stab, an dessen Ende ein<br />

Dämpfer befestigt ist, kurz vor der Wand ein Signal (leichter<br />

Schlag auf die Schulter), damit ich weiß, wann das Ende<br />

der Bahn naht.<br />

Es gab vor einigen Jahren eine Pause deiner leistungssportlichen<br />

Laufbahn, Daniela, konntest du ohne Probleme wieder<br />

anschließen? Und wie verlief die Sportkarriere seitdem?<br />

Nach der Geburt meiner Zwillinge im Jahre 2003 habe ich<br />

meine Schwimmkarriere bis zum Herbst 2007 auf Eis gelegt.<br />

Nach meinem Neuanfang habe ich durch kontinuierlich<br />

gesteigertes Trainingspensum schon im Frühsommer<br />

2008 zu meiner alten Form zurückgefunden. So konnte ich<br />

bereits im Mai 2008 einen Weltrekord über 800m Freistil<br />

während der Internationalen Deutschen Meisterschaften in<br />

<strong>Berlin</strong> erringen. Ich habe es geschafft, meinen alten Weltrekord<br />

über 200m Freistil bei diesem Wettkampf noch einmal<br />

zu verbessern. Die Internationalen Deutschen Meister-<br />

20<br />

schaften waren für mich also ein vollkommen gelungenes<br />

Comeback. Dieses wurde durch einen im Juli 2008 bei den<br />

Canadian Open (CAN/AM) geschwommenen Weltrekord<br />

über 1500m-Freistil gekrönt. Diese Erfolge haben mir den<br />

Weg zu den Paralympischen Spielen in Peking geebnet. Die<br />

Qualifikationszeiten hatte ich bereits einige Monate zuvor<br />

erschwommen. Über den Gewinn meiner Bronzemedaille<br />

über 100m Freistil habe ich mich natürlich sehr gefreut.<br />

Im nun folgenden Jahr habe ich es geschafft, ganze zwanzig<br />

Weltrekorde zu brechen, fünf Europameistertitel, einen<br />

Vize-Europameistertitel und bei der Kurzbahn-WM 2009 in<br />

Rio vier Weltmeistertitel (alle mit<br />

Weltrekord) zu erschwimmen.<br />

Als erfolgreichste deutsche<br />

Schwimmerin des Jahres habe ich<br />

bei der Weltmeisterschaft 2010 in<br />

Eindhoven 3x Gold und 3x Bronze<br />

gewonnen. Hier konnte ich<br />

zwei Strecken in Weltrekordzeit<br />

schwimmen.<br />

2011 war das Jahr der IBSA World<br />

Games. Hier habe ich vier Weltmeistertitel<br />

mit einem Weltrekord<br />

geholt. Noch aufregender war<br />

aber die Europameisterschaft im<br />

eigenen Land, der eigenen Stadt<br />

und sogar im eigenen Becken. Der<br />

Druck war natürlich enorm, dennoch erschwamm ich vier<br />

Europameistertitel, einmal Silber und zweimal Bronze. Und<br />

wieder durfte ich die Auszeichnung als erfolgreichste deutsche<br />

Schwimmerin des Jahres entgegennehmen.<br />

Das Paralympische Jahr begann mit zwei Weltrekorden und<br />

gipfelte in meiner Ernennung zur Fahnenträgerin bei den<br />

Paralympics. Dort gelang es mir, Gold, Silber und zwei vierte<br />

Plätze zu erkämpfen. Dabei bin ich zwei Paralympische<br />

Rekorde geschwommen und habe zwei Weltrekorde gebrochen<br />

– übrigens Weltrekord-Nummer 62 und 63 seit 1995.<br />

Wenn es gelingt, die Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />

freue ich mich schon jetzt auf Rio! Aber das nächste große<br />

Ziel ist erstmal die WM im nächsten Jahr in Kanada.<br />

Und zu diesen Erfolgen gratuliert dir der <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und wünscht weiterhin alles Gute!<br />

Das Interview führte Andreas Hülsen


Am 9. September wurden mit einer beeindruckenden Ab-<br />

schlussfeier die XIV. Paralympischen Spiele beendet. Als er-<br />

stes Fazit konnte man feststellen, dass die Paralympics den<br />

Olympischen Spielen in nichts nachstanden. Die Begeisterungsfähigkeit<br />

und der Enthusiasmus der Briten steckte alle<br />

an – schon in den Vormittagsstunden waren die Stadien und<br />

Wettkampfhallen bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle <strong>Berlin</strong>er<br />

Behindertensportler kamen mit tollen Erlebnissen zurück<br />

und waren voll des Lobes über diese Londoner Spiele.<br />

Sie hatten aber auch 13 Medaillen (1x Gold, 10x Silber und<br />

2x Bronze) und viele gute Finalplatzierungen im Gepäck.<br />

Wie immer im Sport lagen große Freude über Siege und Niedergeschlagenheit<br />

bei schlechten Ergebnissen eng beieinander.<br />

Aber insgesamt gab es ein hervorragendes Ergebnis<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Sportler – es wurden ja 4 Medaillen mehr<br />

erkämpft als zuvor in Peking. Die wichtigsten Wettkämpfe<br />

und Resultate wollen wir nun aus <strong>Berlin</strong>er Sicht betrachten:<br />

lEIchtathlEtIK<br />

paralympics <strong>2012</strong> in london<br />

berliner sportler mit handicap kehren mit 13 medaillen zurück<br />

Marianne Buggenhagen war einmal mehr die Zuverlässigkeit<br />

in Person. Obwohl in ihrem Wettkampf drei Schadensklassen<br />

zusammengefasst und dann mit einem fragwürdigen<br />

Punktesystem verglichen wurden, erkämpfte sie<br />

sich die Silbermedaille im Kugelstoßen. Das war schon die<br />

13. paralympische Medaille ihrer langen Laufbahn – was für<br />

eine Bilanz! Leider wurde für London ihre Paradedisziplin<br />

Diskuswerfen aus dem Programm genommen. Da hätte sie<br />

Marianne Buggenhagen<br />

21<br />

noch größere Chancen gehabt.<br />

Unsere sehgeschädigten Sprinter hingegen konnten die<br />

vielleicht zu hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen.<br />

Offensichtlich waren Matthias Schröder mit seinem Guide<br />

Tobias Schneider und Thomas Ulbricht nicht in der Verfassung,<br />

sich für die Finals zu qualifizieren. Matthias und Tobias<br />

schieden schon in den Vorläufen über 400m und 200m aus;<br />

ebenso Thomas über die 100m, über 200m kam dann im<br />

Halbfinale das Aus.<br />

Niels Stein hingegen konnte mit seinen Ergebnissen zufrieden<br />

sein. Mit seinem sechsten Platz über 100m und dem<br />

siebten Platz über 200m erzielte er für ihn hervorragende<br />

Resultate. Auf beiden Strecken erzielte er neue persönliche<br />

Bestleistungen.<br />

Katrin Splitt (mi.)<br />

ruDErn<br />

Das Rudern ist die jüngste paralympische Disziplin. Umso bemerkenswerter<br />

ist das Abschneiden des deutschen Mixed-<br />

Vierers. Mit Steuerfrau Katrin Splitt gewann die Ruder-Crew<br />

die Silbermedaille und toppte damit noch die Ergebnisse<br />

der letzten Weltmeisterschaft. Katrin hat entscheidenden<br />

Anteil daran, dass der Vierer zu einer tollen Einheit zusammengewachsen<br />

ist. Schade, dass kurz vor dem Ziel noch ein<br />

„Krebs“ gefangen wurde, sonst wäre eventuell noch mehr<br />

drin gewesen.<br />

rOllstuhltEnnIs<br />

Katharina Krüger startete im Einzel und im Doppel. Im Einzel<br />

kam im Achtelfinale das Aus gegen die spätere Paralympics-Siegerin<br />

aus den Niederlanden. Im Doppel spielte sie<br />

sich mit ihrer Partnerin Sabine Ellerbrock bis ins Viertelfinale.


OllstuhltIschtEnnIs<br />

Für Jan Gürtler erfüllte sich ein paralympischer Medaillen-<br />

traum. Nachdem er im Einzel schon in der Vorrunde ausge-<br />

schieden war, konnte er dann im Teamwettbewerb zuschlagen.<br />

Mit der Mannschaft gewann er die Silbermedaille. In<br />

einem spannenden Endspiel (in dem der <strong>Berlin</strong>er allerdings<br />

nicht eingesetzt wurde) unterlag man China nur äußerst<br />

knapp in 2:3-Sätzen – das war schon sensationell.<br />

schIEssspOrt<br />

Leopold Rupp kam als einer der jüngsten Schützen ins<br />

Paralympics-Team. In London musste er Lehrgeld bezahlen.<br />

Mit dem Kleinkalibergewehr landete er mit 595 Ringen im<br />

Vorkampf auf dem 26. Platz. Er hätte 600 Ringe schießen<br />

müssen, um weiterzukommen.<br />

schwImmEn<br />

Mit sechs Medaillen und<br />

etlichen guten Finalplatzierungen<br />

schloss das<br />

<strong>Berlin</strong>er Schwimmteam<br />

äußerst erfolgreich ab.<br />

Die kontinuierliche leistungsorientierte<br />

Arbeit<br />

der Trainer Matthias<br />

Daniela Schulte<br />

Ulm und Philipp Semechin<br />

hat sich ausgezahlt.<br />

Daniela Schulte erfüllte sich einen Traum – sie wollte in<br />

London ihre erste Goldmedaille in einer Einzeldisziplin gewinnen<br />

(mit der Staffel hatte sie schon Gold). über 400m<br />

Freistil machte sie es dann am vorletzten Tag wahr. Mit<br />

klarem Vorsprung schlug sie als Erste an. Auch über 200m<br />

Lagen konnte man sich Hoffnungen auf Gold machen, nachdem<br />

sie im Vorlauf neuen Weltrekord geschwommen war.<br />

Sebastian Iwanow<br />

22<br />

Niels Grunenberg Verena Schott<br />

Aber sie musste sich mit der Silbermedaille begnügen, da<br />

die Neuseeländerin Mary Fisher im Finale nochmals den<br />

Weltrekord unterbot. Neben den zwei Medaillenrängen belegte<br />

sie noch zwei vierte Plätze über 100m-Rücken und<br />

100m Brust sowie einen sechsten Platz über 100m-Freistil<br />

und einen siebten über 50m-Freistil.<br />

Weitere zwei Medaillen gewann Sebastian Iwanow für das<br />

<strong>Berlin</strong>er Schwimmteam. über 100m-Freistil holte er sich<br />

Silber und über 100m-Rücken Bronze, außerdem belegte<br />

er über 50m-Freistil einen vierten und 400m-Freistil einen<br />

sechsten Platz. Damit war Sebastian der beste Schwimmer<br />

im deutschen Team.<br />

Die wohl überraschendste Medaille im deutschen Schwimmaufgebot<br />

gewann Verena Schott über 200m-Lagen. Mit<br />

Silber konnte eigentlich niemand rechnen – dafür war die<br />

Freude darüber umso größer. Verena überzeugte auch noch<br />

mit dem fünften Rang über 100m-Brust und zwei achten<br />

Plätzen über 50m-Freistil und 400m-Freistil.<br />

Auch Niels Grunenberg holte sich in London seinen Podiumsplatz.<br />

Es ist schon bewundernswert, wie er seine natürlichen<br />

Nachteile beim Start und bei der Wende durch enorme<br />

Kampfkraft und schwimmerisches Können wettmacht.<br />

Der Lohn dafür: Silber über 100m-Brust in London.<br />

Auch die anderen Schwimmer überzeugten mit teilweise<br />

sehr guten Finalplätzen.<br />

Christiane Reppe erzielte Platz 5 über 400m-Freistil und<br />

Platz 8 über 100m-Rücken, Lucas Ludwig hatte als beste<br />

Platzierungen zwei sechste Ränge über 100m-Rücken und<br />

400m-Freistil (hier hatte er sich sicherlich mehr ausgerechnet).<br />

Die drei siebenten Plätze von Daniel Simon über<br />

100m-Schmetterling, 200m-Lagen und 50m-Freistil sowie<br />

der siebte Rang von Julia Kabus über 400m-Freistil vervollständigen<br />

die hervorragenden Ergebnisse der <strong>Berlin</strong>er<br />

Schwimmerinnen und Schwimmer.


Robert Prem (vo. Reihe mi.), Siegmund Mainka (vo. Reihe re.), Jens<br />

Kroker (hi. Reihe 3. v. re.)<br />

sEgEln<br />

In Weymouth bei der paralympischen Segelregatta gab es<br />

wieder einmal Podiumsplätze. Das <strong>Berlin</strong>er Sonar-Boot mit<br />

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem ersegelte<br />

sich Silber. Nachdem sie nach dem dritten Wettkampftag<br />

auf Position vier lagen, konnten sie sich durch zwei Siege<br />

am vierten Tag auf Platz zwei verbessern. Bis zur neunten<br />

Wettfahrt konnte der Silberrang gehalten werden. Dann<br />

hatte der Wettergott ein Einsehen mit unserer <strong>Berlin</strong>er Besatzung.<br />

Das zehnte und letzte Rennen wurde wegen einer<br />

Flaute abgesagt. So war also die Silbermedaille sicher und<br />

das Dreimann-Boot bestätigte seinen Ruf als Medaillenbank.<br />

Peter Schlorf<br />

sItZVOllEyball<br />

Mit Peter Schlorf<br />

erkämpfte sich die<br />

Sitzvolleyball-Nationalmannschaftsensationell<br />

die Bronzemedaille.<br />

In einem<br />

wahren Krimi besiegten<br />

die Deutschen<br />

im Spiel um Platz 3<br />

in einem rassigen<br />

und emotionsreichen<br />

Spiel nach zweimaligem<br />

Satzrückstand<br />

Russland mit 3:2, nachdem sogar ein Matchball der Russen<br />

abgewehrt worden war. Das war absolute Werbung für den<br />

Sitzvolleyball.<br />

Dazu muss gesagt werden, dass Deutschland acht Jahre lang<br />

nicht mehr gegen Russland gewonnen hatte, auch gegen<br />

Ägypten hatte man in London das erste Mal seit zwölf Jahren<br />

gesiegt. Nach der Niederlage gegen den Paralympics-<br />

Sieger Bosnien und Herzegowina im Halbfinale gab es eine<br />

Bilanz von 6:1 Siegen.<br />

EIN KURZES FAZIT:<br />

Deutschland gewann in London 66 Medaillen und landete<br />

damit im Medaillenspiegel auf Platz acht – drei Plätze besser<br />

als in Peking 2008. Maßgeblichen Anteil hatte dabei auch<br />

das <strong>Berlin</strong>er Paralympics-Team.<br />

Insgesamt ist der Behindertensport durch die grandiosen<br />

Spiele in London in neue Dimensionen vorgestoßen. In<br />

vielen Sportarten ist absolute Professionalität eingezogen.<br />

Beispiele wie das <strong>Berlin</strong>er Schwimmteam oder das Leichtathletikteam<br />

in Leverkusen zeigen deutlich, dass auch in<br />

Deutschland mehr Hauptamtlichkeit und andere Strukturen<br />

zu mehr Erfolgen führen können. Unser bisheriges Fördersystem<br />

muss aber nach und nach den führenden Nationen angeglichen<br />

werden, sonst wird man mit den besten Nationen<br />

nicht mithalten können.<br />

Auch das IPC muss etliche Entscheidungen treffen bzw. Veränderungen<br />

vornehmen. Zum Beispiel haben die verschiedenen<br />

Längen der Prothesen oder das veränderte Punktesystem<br />

(durch die Zusammenlegung mehrerer Schadensklassen),<br />

was teilweise zu fragwürdigen Ergebnissen führte,<br />

Diskussionen ausgelöst.<br />

Rainer Tscharke<br />

23


Die Ergebnisse von <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportlern bei<br />

den Paralympischen Spielen <strong>2012</strong> in London<br />

DIE plätZE EIns bIs acht In DEr ÜbErsIcht<br />

Sportart Platz 1 Platz 2 Platz 3 Platz 4 Platz 5 Platz 6 Platz 7 Platz 8<br />

Leichtathletik 1 1 1<br />

Rudern 1<br />

Schwimmen 1 4 1 3 2 4 5 3<br />

Segeln 3<br />

Sitzvolleyball 1<br />

Tennis 1<br />

Tischtennis 1<br />

DIE mEDaIllEnÜbErsIcht<br />

Medaille Name Sportart Disziplin<br />

Gold Daniela Schulte Schwimmen 400m-Freistil<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Daniela Schulte<br />

Marianne Buggenhagen<br />

Niels Grunenberg<br />

Sebastian Iwanow<br />

Verena Schott<br />

Katrin Splitt<br />

Jens Kroker<br />

Siegmund Mainka<br />

Robert Prem<br />

Jan Gürtler<br />

Sebastian Iwanow<br />

Peter Schlorf<br />

Gesamt 1 10 2 3 3 5 6 3<br />

17 <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportler errangen in 7 Sportarten 33 Platzierungen (Platz 1-8)<br />

24<br />

Schwimmen<br />

Leichtathletik<br />

Schwimmen<br />

Schwimmen<br />

Schwimmen<br />

Rudern<br />

Segeln<br />

Segeln<br />

Segeln<br />

Rollstuhl-Tischtennis<br />

Schwimmen<br />

Sitzvolleyball<br />

11 <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportler errangen in 6 Sportarten 13 Medaillen.<br />

200m-Lagen<br />

Kugelstoßen<br />

100m-Brust<br />

100m-Freistil<br />

200m-Lagen<br />

Mixed-Vierer<br />

Sonar-Boot<br />

Sonar-Boot<br />

Sonar-Boot<br />

Team-Wettbewerb<br />

100m-Rücken


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Es ist schon schwer, mich noch zu beeindrucken, aber London und die Paralympics haben es geschafft. 80.000 Zuschauer täglich<br />

im Stadion, ob vormittags oder am Abend, es waren keine Schulklassen, die die Ränge füllten, sondern Sportbegeisterte,<br />

die auch 30,00 bis 100,00 Pfund für die Karte zahlten. Die Atmosphäre im Stadion kann man nicht beschreiben, man muss sie<br />

erleben. Ich hatte das Gefühl, sie waren alle für mich da, denn sie haben jeden Stoß von mir begleitet.<br />

Auch außerhalb der Wettkampfstätten wurde uns freundlich und hilfsbereit begegnet. Ich habe mich in London sehr wohl gefühlt,<br />

es wurde fast alles barrierefrei gestaltet und war das nicht möglich, waren Helfer zur Stelle. Einfach eine EINS für Organisation,<br />

Unterbringung und Verpflegung.<br />

Eure Marianne Buggenhagen<br />

großer bahnhof am Flughafen<br />

v.li.n.re.: Cornelia Leukert, Daniela Schulte, Rainer Tscharke<br />

Unsere Paralympics-Teilnehmer beim Empfang am Flughafen Tegel<br />

Am 11. September <strong>2012</strong> kehrte die Mehrzahl<br />

der <strong>Berlin</strong>er Paralympics-Teilnehmer aus London<br />

zurück. Unter ihnen Paralympics-Siegerin und<br />

Fahnenträgerin Daniela Schulte, sowie die Medaillengewinner<br />

Verena Schott, Jan Gürtler und<br />

Peter Schlorf. Nicht zu übersehen und zu überhören<br />

war das „Empfangskomitee“ der Eltern, der<br />

Partner, der Vereinskollegen, der Heimtrainer<br />

sowie der offiziellen Vertreter wie LSB-Direktor<br />

Dr. Heiner Brandi, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr.<br />

Gudrun Doll-Tepper und natürlich auch die OSP-<br />

Abordnung. Alle Athleten waren gerührt und<br />

überwältigt über den herzlichen Empfang und<br />

die Gratulationen, die nicht enden wollten. Aber<br />

eigentlich war dies nur der Beginn: Am nächsten<br />

Tag lud bereits der Regierende Bürgermeister in<br />

das Rote Rathaus ein…<br />

26<br />

auch london kriegt die<br />

note Eins!<br />

Cornelia Leukert / Rainer Tscharke


„cool bleiben!“<br />

sportpsychologische<br />

betreuung paralympics (segeln)<br />

… hieß das Motto der Segler mit Jens<br />

Kroker (Skipper), Robert Prem (Großschoter)<br />

und Siegmund Mainka (Vorschoter)<br />

in der Sonarbootsklasse für die<br />

Paralympics <strong>2012</strong>.<br />

Das Motto sollte helfen, um die Höhen<br />

und Tiefen dieser Saison abzuhaken<br />

und sich auf das klare Ziel zu konzentrieren<br />

– nach Gold in Peking 2008 eine<br />

erneute Medaille in London zu holen.<br />

In den letzten zwei Jahren hatte das<br />

Team den Anschluss an die Weltspitze<br />

v.li.n.re.: Robert Prem, Siegmund Mainka, Jens Kroker<br />

verloren und hoffte durch eine Intensivierung<br />

des Trainings und zusätzliche<br />

sportpsychologische Betreuung, dem<br />

gesteckten Ziel wieder näher zu kommen.<br />

Mit der OSP-Psychologin Franziska<br />

Wenhold arbeiteten sie am Selbstvertrauen<br />

sowie der Interaktion im Team.<br />

Das Erarbeiten einer klaren Aufgabenorientierung<br />

verhalf den Dreien zur nötigen<br />

Lockerheit in kritischen Rennsituationen.<br />

Dies konnten sie gebrauchen,<br />

denn die Paralympics entwickelten sich<br />

27<br />

zu einem echten Krimi. Von Platzierungen<br />

eins bis acht war alles dabei. Eine<br />

emotionale Achterbahnfahrt, bei der<br />

an keinem Renntag klar war, wo sie am<br />

Ende stehen werden. Cool zu bleiben,<br />

war daher unbedingt notwendig...<br />

Das Motto, das Training und die sportpsychologische<br />

Arbeit halfen. Ihre<br />

sportliche Leistung wurde in London<br />

<strong>2012</strong> mit Silber belohnt!<br />

Franziska Wenhold/Robert Prem


champIOns club ® london zieht positive bilanz<br />

berlins repräsentanz bei den spielen war ein Erfolg<br />

London/<strong>Berlin</strong> – Die Olympischen Spiele von London sind<br />

Geschichte. Der CHAMPIONS CLUB ® London ist es auch. Am<br />

Tag nach der gigantischen Abschlussfeier im Olympiastadion<br />

von London verschwand auch die offizielle Repräsentanz<br />

des <strong>Berlin</strong>er Sports von Bord des Kreuzfahrtschiffes ‚Deutschland’.<br />

Zeit, für eine erste Bilanz.<br />

über Nacht wurden am 13. August <strong>2012</strong> zwei Bühnen, drei<br />

Tonnen Veranstaltungstechnik, zwei Büroeinrichtungen,<br />

jede Menge Werbematerial und Dekoration abgebaut und<br />

abtransportiert. Nicht zu vergessen der Buddy Bär, der mit<br />

den Olympischen Ringen auf den Pfoten ein perfektes Fotomotiv<br />

abgab.<br />

Martin Seeber, Geschäftsführer<br />

der veranstaltenden Agentur TOP<br />

Sportevents: „Wir haben eine tolle<br />

Zeit mit einem sehr gut besuchten<br />

CHAMPIONS CLUB ® Garant für den Erfolg des CHAMPIONS CLUB<br />

in London<br />

gehabt. An 17 Tagen haben wir<br />

etwa 4.000 Besucher empfangen,<br />

darunter viele deutsche Medaillengewinner<br />

und Olympiasieger.<br />

Unter anderem hat Robert Harting<br />

mit Freunden und Familie sein Gold bei uns gefeiert.<br />

Die Hockey-Olympiasieger haben das Schiff ein paar Tage<br />

später sogar zum Beben gebracht. Ein paar nicht ganz so<br />

erfolgreiche Athleten haben wir herzlich bei uns aufgenommen<br />

und einen kleinen Teil dazu beigetragen, sie wieder<br />

aufzurichten.“<br />

® war neben<br />

der perfekten Organisation wieder einmal eine grandiose<br />

Location. Das oberste Sonnendeck auf der zwischen den<br />

Wolkenkratzern des Finanzdistrikts Canary Wharf vertäuten<br />

‚Deutschland’ bot einen spektakulären Blick auf die Skyline<br />

Londons. Nach einem historischen Dreimaster in Athen,<br />

dem ältesten Ruderclub Italiens in Turin und dem 600 Jahre<br />

alten kaiserlichen Reisspeicher in Peking wieder eine ganz<br />

besondere Location bei Olympischen Spielen.<br />

Auch wirtschaftlich war die Veranstaltung ein Erfolg: 400<br />

Teilnehmer hatten Komplettpakete, bestehend aus Flügen,<br />

Unterkunft und Clubzugang, bei<br />

TOP Sportevents gebucht. Etwa<br />

2.000 Wettkampftickets konnten<br />

in Kooperation mit dem offiziellen<br />

Ticketagenten für Deutschland,<br />

DERTOUR, an den Mann<br />

gebracht werden. Martin Seeber:<br />

„Aber ohne die Unterstützung<br />

von Sponsoren wäre der CHAM-<br />

PIONS CLUB ® London mit 1,5 Mio<br />

Die Eröffnung des CHAMPIONS CLUB<br />

Euro Finanzvolumen nicht durchführbar<br />

gewesen. Ich möchte mich stellvertretend für die 15<br />

Wirtschaftspartner bei Nike, Volkswagen, Lichtenauer und<br />

der Spielbank <strong>Berlin</strong> bedanken. Es war eine tolle Zusammenarbeit<br />

und ich hoffe, dass wir 2016 in Rio de Janeiro ein<br />

vergleichbares Konzept umsetzen können.“<br />

Claus Frömming<br />

®<br />

Die Beachvolleyballerinnen Katrin Holtwick<br />

(li.) und Ilka Semmler (re.)<br />

Boxer Stefan Härtel<br />

28<br />

v.l.n.r.: Volker Wiebrecht (Radio 1),<br />

Bahnradsportler Robert Förstemann<br />

und Robert Skuppin (Radio 1)<br />

Wasserspringerin Nora Subschinski (li.)<br />

und Bogenschützin Elena Richter (re.)


55.565 Zuschauer erlebten beim 71. IstaF<br />

zwei meetingrekorde und drei deutsche siege<br />

Eine <strong>Berlin</strong>er Erfolgsgeschichte hat ein neues Kapitel. Das 71. Internationale Stadionfest am 2. September <strong>2012</strong><br />

war erneut eine Veranstaltung der Superlative: 55.565 Zuschauer im <strong>Berlin</strong>er Olympiastadion machten das ISTAF<br />

wieder zum weltweit größten Eintages-Meeting der Leichtathletik und eine Million Fernsehzuschauer verfolgten<br />

die Wettkämpfe live im Ersten.<br />

Das Publikum bejubelte nur drei Wochen nach den Olympischen<br />

Spielen insgesamt acht Olympiasieger, genau so<br />

viele deutsche Medaillengewinner von London, zwei neue<br />

Meetingrekorde und drei Siege deutscher Athleten in den<br />

16 Disziplinen.<br />

Aries Merritt, Olympiasieger über<br />

110 Meter Hürden, sorgte für das<br />

sportlich größte Ausrufezeichen.<br />

Er stellte mit 12,97 Sekunden<br />

einen neuen Stadionrekord über<br />

die Distanz auf, unterbot die 18<br />

Jahre alte Bestmarke von Collin<br />

Jackson um fünf Hundertstel.<br />

Aber auch die 67,40 Meter, mit<br />

denen Olympiasieger Robert Harting<br />

die Diskuswurf-Konkurrenz Betty Heidler<br />

dominierte, waren am Ende einer Kräfte zehrenden Saison<br />

eine bärenstarke Leistung. Für Harting war der Erfolg in seinem<br />

„<strong>Berlin</strong>er Wohnzimmer“ der 33. Sieg in Folge. Für den<br />

Diskusriesen Grund genug, nach dem Sieg auf die Knie zu<br />

gehen und dem Wurfring einen Kuss zu verpassen. „Das war<br />

>> höchstleistungen gemeinsam gestalten


champions <strong>2012</strong><br />

Die wahl zum berliner sportler des Jahres<br />

<strong>Berlin</strong> hat seine Sportler des Jahres <strong>2012</strong> gewählt und ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr bei den Frauen die<br />

Schwimmerin Daniela Schulte (Gold und Silber bei den Paralympics), bei den Männern Diskus-Olympiasieger Robert Harting,<br />

die Eishockey-Eisbären in der Mannschaftswertung und ihr Coach Don Jackson in der Kategorie Trainer.<br />

Mit Sonderehrungen wurden zudem zwei herausragende verdienten Sportler gab es zum Abschied Standing Ovations.<br />

<strong>Berlin</strong>er Mannschaftssportler verabschiedet. Hockey-Olym- Letztere bekamen völlig zu recht auch die Sportlerin und<br />

piasiegerin Natascha Keller beendete ihre internationale der Sportler des Jahres für eine spontane Hilfeleistung un-<br />

Karriere, Eishockey-Star Sven Felski hängt seine Schlittschuter Spitzenathleten. Nachdem die blinde Schwimmerin auf<br />

he endgültig an den Nagel.<br />

der Bühne im Interview mit dem<br />

37 Medaillen bei Europa- und Welt-<br />

Moderator des Abends, René Kinmeisterschaften,<br />

neun Medaillen bei<br />

dermann, fehlende finanzielle Un-<br />

den Olympischen Spielen und 13<br />

terstützung beklagt hatte, sagte<br />

mal Gold, Silber und Bronze bei den<br />

Harting spontan seine Hilfe zu: „Ich<br />

Paralympics – die Bilanz der <strong>Berlin</strong>er<br />

werde meine komplette Athleten-<br />

Athleten im Jahr <strong>2012</strong> kann sich seausstattung<br />

von den Olympischen<br />

hen lassen! Im November haben die<br />

Spielen in London zugunsten von<br />

<strong>Berlin</strong>er in vier Kategorien wieder<br />

Daniela und ihrem Schwimmihre<br />

Sportler des Jahres gewählt, die<br />

Team versteigern lassen.“<br />

am 8. Dezember <strong>2012</strong> vor 2.300 Zu- Die <strong>Berlin</strong>er Sportler des Jahres: Daniela Schulte und Robert LSB-Präsident Klaus Böger lobte<br />

Harting<br />

schauern im ausverkauften <strong>Berlin</strong>er<br />

die Sportler des Jahres als „...gute<br />

Estrel Convention Center im Beisein von Sportsenator Frank Botschafter unserer Stadt, die sich glänzend gegen die Welt-<br />

Henkel geehrt wurden.<br />

spitze behauptet haben und darüber hinaus durch ihr sym-<br />

Zwei Höhepunkte des Gala-Abends im Estrel-Hotel waren pathisches Auftreten ein tolles Beispiel für den Nachwuchs<br />

die Würdigungen von Natascha Keller und Sven Felski. Die abgeben.”<br />

Hockey-Olympiasiegerin 2004 und deutsche Fahnenträgerin Veranstalter Martin Seeber zufrieden: „Die Veranstaltung hat<br />

<strong>2012</strong> will noch ein Jahr für den BHC spielen. Ihre Brüder An- unsere hohen Erwartungen noch übertroffen. Dankeschön<br />

dreas und Florian hielten auf der Bühne eine in einem launi- an die Sponsoren Lotto, Spielbank <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong> Recycling,<br />

gen Dialog vorgetragene Laudatio auf ihre „kleine“ Schwes- AOK und Erkner Gruppe sowie unseren langjährigen Partner<br />

ter. Das Eishockey-Idol Felski wurde von seinem Entdecker Estrel und allen anderen Unterstützer.“<br />

und langjährigen Trainer Hartmut Nickel gewürdigt. Für die Claus Frömming<br />

30


großer sport für den transport:<br />

thulE unterstützt berliner Osp<br />

Drei Monate nach den Olympischen Spielen von London staltung und sind Vorbilder zum Beispiel für einen aktiven<br />

kriegen die Sportler am <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong> was aufs Familienurlaub.“<br />

Dach – aufs Autodach! Und zwar alles, was sie zum Training Die drei Spitzensportler, die viel reisen und mit viel Gepäck<br />

oder Wettkampf transportieren müssen. Möglich macht das unterwegs sind, durften sich über eine große, hochwertige<br />

eine Kooperation zwischen OSP <strong>Berlin</strong> und dem Weltmarkt- THULE-Reisetaschen und die praktische Kooperation freuen.<br />

führer für Transportlösungen für Sportausrüstungen und Ge- Claudia Pechstein: „Da ich unheimlich viel unterwegs bin,<br />

päck, THULE.<br />

lege ich großen Wert auf leichtes Gepäck. Schlittschuhe,<br />

Stellvertretend für alle 700 Athleten am OSP kamen die Schleifblock, Trainingsrad – das wiegt alles ordentlich... Die<br />

fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein, Taschen von Thule sind leicht und unglaublich geräumig<br />

Ruder-Olympiasieger<br />

und es gibt 25 Jahre<br />

Andreas Kuffner (Gold<br />

Herstellergarantie. Da<br />

<strong>2012</strong> im Deutschlan-<br />

meine alte Reisetadachter)<br />

und Radsportsche<br />

vor zwei Wochen<br />

lerin Charlotte Becker<br />

kaputt ging, ist das<br />

(Vize-Weltmeisterin<br />

heute ein Glückstag für<br />

im Punktefahren) zur<br />

mich.“<br />

Vertragsunterzeich-<br />

Andreas Kuffner: „Ich<br />

nung in den THULE<br />

muss mich nicht selbst<br />

Concept Store in die<br />

um den Transport<br />

Friedrichstraße. Dort<br />

von Boot und Rie-<br />

bietet das schwedische<br />

men kümmern, aber<br />

Unternehmen aktiven<br />

für Kleidung für gutes<br />

Familien, Outdoor- v.l.n.r.: Martin Seeber, Frank Börner, Dr. Harry Bähr<br />

und schlechtes Wet-<br />

Enthusiasten und Profis Produkte im eleganten Design, um ter, Nahrungsergänzungsmittel und so weiter, brauche ich<br />

Ausrüstungen sicher und einfach zu transportieren. Transportlösungen. Darum freue ich mich, dass THULE uns<br />

Frank Börner, <strong>Berlin</strong>s THULE-Store- und Marketingmanager, unterstützt.“<br />

und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr vereinbarten neben einer Charlotte Becker: „Ich bin manchmal fünf bis sechs Tage<br />

finanziellen Unterstützung die Ausrüstung von zwei OSP- am Stück unterwegs, da wird es kompliziert. Die von THULE<br />

Fahrzeugen mit Transportlösungen für Gepäck und Sportge- angebotenen Transportlösungen sind ein riesiger Mehrwert<br />

räte. Harry Bähr: „Es ist eine hilfreiche Kooperation für uns,<br />

sehr praktisch für viele unserer Sportler. Fahrradträger für<br />

von uns.“<br />

Dach oder Anhängerkupplung, Träger und Halter für Boote,<br />

Surfbretter oder Skier, Reisetaschen, Rucksäcke – es wird für<br />

jeden unserer Sportler etwas angeboten, das ist toll.“<br />

Für Frank Börner von THULE ist die Vorbildfunktion der Athleten<br />

Hauptgrund für das Engagement: „Für uns ist es wichtig,<br />

die Sportler als Botschafter für unsere Marke und unsere<br />

Produkte zu gewinnen. Sie stehen für eine aktive Freizeitge-<br />

Dana Lüder<br />

31<br />

v.l.n.r.: Martin Seeber, Charlotte Becker, Frank Börner, Claudia<br />

Pechstein, Dr. Harry Bähr, Andreas Kuffner


<strong>Berlin</strong>, Du bist<br />

so wunderbar<br />

<strong>Berlin</strong>er Pilsner. Made in <strong>Berlin</strong>

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