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175 JAHRE LEGORENFASNACHT OBERÄGERI 2010
In Oberägeri gehen seltsame Dinge vor.
Aufmerksame Beobachter nehmen zurzeit
merkwürdige Aktivitäten in der ortsansässigen
Bevölkerung wahr.
Vermehrt werden seit einiger Zeit des Abends
mit Aktenmappen und Unterlagen bewehrte
Oberägerer gesehen, offenbar auf dem Weg
zu konspirativen Verabredungen, geheimen
Sitzungen und diskreten Besprechungen.
Was ist los im Dorf? Arbeiten die Oberägerer
an der Erschliessung weiterer Sonderwohnzonen,
angestachelt von der Konkurrenz aus
Obwalden? Oder wollen sie mit der Eingemeindung
des Weilers Unterägeri vorwärts
machen? Steht gar der Bau eines internationalen
Reitzentrums im Oberalosen an?
Ein Fest für alle
Nichts dergleichen, Oberägeri bereitet sich
auf ein gigantisches Volksfest vor, das
seinesgleichen sucht. In diversen Komitees
und Planungsausschüssen arbeitet Oberägeri
zurzeit in unzähligen abendlichen Sitzungen
am Jubiläum 175 Jahre Legorenfasnacht
Oberägeri, das im 2010 mit würdigen, fasnächtlicheidgenössischvatterländischenFes-
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tivitäten zelebriert wird. Die Gesamtplanung
steht unter der Leitung des CEO (curzerhand
eingesetzter Oberjuhee) alt und Ehrenlegorenvater
Armin I, der direkt an den VRP
(vasnächtlich regierender Präzisionslegor)
Legorenvater Michi I. rapportiert.
Vorbild Legorenfasnacht
Halten wir uns vor Augen: Vor 175 Jahren,
als die napoleonischen Kriege noch in jedermanns
Erinnerung lebendig waren, zelebrierten
einige vorausschauende, visionäre
Führungspersönlichkeiten bereits die Legorenfasnacht
in Oberägeri. Nur zum Vergleich:
Zu dieser Zeit war der Schweizerische
Bundesstaat noch in weiter Ferne. Erst 1848,
nachdem die Verantwortlichen der verschiedenen
Kantone am Beispiel der Legorenfasnacht
Oberägeri hatten lernen können,
wie ein komplexes direktdemokratisches
Sozialgefüge funktioniert, konnte es zur
Gründung des modernen Schweizer Bundesstaates
kommen.
1835 - ein bewegtes Jahr
Die ersten Schritte der Oberägerer Legorenfasnacht
im Jahr 1835 blieben von der
Weltöffentlichkeit unverdientermassen weitgehend
unbeachtet. Dies wohl deshalb, weil
die Welt in jenem Jahr von bahnbrechenden
Ereignissen und Erfindungen geradezu überschwemmt
wurde. Einige Beispiele: 1835
erfand Samuel Morse den Schreibtelegrafen
mit dem berühmten Morse-Alphabet. Im selben
Jahr beantragte der erst 21-jährige Sam
Colt in England ein Patent für den Revolver,
der dank John Wayne auch als Colt bekannt
wurde. Und in der Schweiz wurde das
Hinrichtungswesen durch die Einführung der
Guillotine bereichert. Doch auch in Kultur
und Wissenschaft setzte das Jahr 1835 Welt-
Massstäbe: So komponierte Hoffmann von
Fallersleben den Jahrhundert-Hit „Alle Vögel
sind schon da“. Charles Darwin bereiste die
Galapagos-Inseln, wo er seine Vererbungslehre
entwickelte. Und ebenfalls um 1835
wurde in einer englischen Papierfabrik das
Löschpapier erfunden, das im gleichen Jahres
gegründeten Ringier Verlag schon bald in
den Redaktionsstuben zum Einsatz kam.
Zum Gedenken an die Urlegoren
In dieser bewegten Zeit also war es, als sich
in Oberägeri ein paar Unentwegte dem wilden
karnevalesken Treiben annahmen, um es
für künftige Generationen zu erhalten und zu
pflegen. Dies ist für «Legorien» Ansporn und
Ehre zugleich, mit einer unvergesslichen
Jubiläumsfasnacht all jenen zu gedenken,
Rückschau zu halten und auf eine glanzvolle
Zukunft anzustossen. Oberägeri freut sich auf
eine denkwürdige 175. Legorenfasnacht mit
Besuch von nah und fern.
KONTAKTADRESSE
Legorengesellschaft Oberägeri
Herr Michi I. Rogenmoser
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Internet www.legor.ch
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