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Der Versuch, Rollstühle auf ihre Tauglichkeit und Funktionalität hin zu prüfen, ist<br />

natürlich grundsätzlich zu begrüßen. Bei genauerer Betrachtung der Testanord-<br />

nung ergeben sich jedoch einige Unwägbarkeiten, die das Testergebnis doch deutlich<br />

relativieren.<br />

So erscheint es z.B. bereits im Ansatz falsch, querschnittsgelähmte Probanden zur<br />

Testung von Standardrollstühlen heranzuziehen, da diese Rollstühle ganz eindeutig<br />

nicht für solch ein Patientenklientel konzipiert sind.<br />

Ebenso wurde im Aktivrollstuhlbereich bloß eine Ausstattungsvariante des jeweiligen<br />

Modells getestet. Da jedoch durch das Baukastensystem der gleiche Rollstuhl<br />

z.B. der "Primus Compact" der Fa. Meyra oder auch der "Easy 300" der Fa. Sopur<br />

eine gänzlich andere Funktionalität erreicht, muss man davon ausgehen, dass die<br />

Rollstühle dieser Klasse sicherlich nicht umfassend bewertet wurden.<br />

Letztlich handelt es sich bei den beiden Tests um eine Beurteilung von Personen<br />

einer einzelnen Behinderungskategorie. Ohne die Wichtigkeit guter Rollstühle für<br />

querschnittsgelähmte Patienten herabwürdigen zu wollen, muss angemerkt werden,<br />

dass das Feld medizinischer Indikationen und Diagnosen wesentlich größer<br />

ist, und sich nicht nur auf das Gebiet der Paraplegie beschränkt.<br />

Der Versuch, "den besten Rollstuhl" möglichst noch durch valide und standardisierte<br />

Testverfahren zu ermitteln, wäre zwar wünschenswert, ist jedoch von vorne herein<br />

zum Scheitern verurteilt. Es lässt sich jedoch durchaus an Hand wichtiger klinischer<br />

Erfahrungswerte ermitteln, welcher Rollstuhl für die jeweilige motorische<br />

(und kognitive) Behinderung geeignet ist. Als solches sind die Testversuche der<br />

Stiftung Warentest auch zu verstehen.<br />

Auftreten und Beeinflussbarkeit von Sekundärschäden durch die<br />

Rollstuhlversorgung<br />

Unter Sekundärschäden kann man im weitesten Sinne Erkrankungen verstehen,<br />

die mehr oder weniger unabhängig von dem im Vordergrund stehenden Grundleiden<br />

auftreten, die jedoch als Folge desselben, als gleichzeitig oder verzögert und<br />

symptomatisch auftretende Begleiterkrankung verstanden werden können.<br />

Im Folgenden soll auf drei große Problemkreise eingegangen werden: Das Decubitalulcera,<br />

die Hüftdysplasie, die Skoliose.<br />

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