Download - Hegau Jugendwerk
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genüber dem Körper des Patienten. Alle vorher genannten Korrekturhilfen lassen<br />
sich im Einzelfall zusätzlich adaptieren. Bei Sitzschalenversorgungen steht meist<br />
die Einnahme einer akzeptablen Sitzposition im Vordergrund. Oftmals reicht die<br />
verbliebene Willkürmotorik nicht mehr aus, um einen Rollstuhl aktiv anzutreiben.<br />
3. Die Kopfeinstellung<br />
Die wichtigste Aufgabe der aufrechten Kopfhaltung ist die visuelle Wahrnehmung<br />
(die Sehfähigkeit), und damit eng verbunden die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme<br />
und Interaktion mit der Umgebung.<br />
Gleichzeitig ist die stabile Kopfhaltung eine wesentliche Grundvoraussetzung zur<br />
Nahrungsaufnahme ohne Aspirationsgefahr (Gefahr des Verschluckens), siehe<br />
hierzu auch den Band der Schriftenreihe <strong>Jugendwerk</strong> : "Der Umgang mit Schluckstörungen<br />
", 1998, Dr. P. DIESENER.<br />
Je nach Kopfkontrolle, d.h. der Fähigkeit den Kopf zu halten, gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten. Die ganz flache Kopfablage ist die einfachste Variante. Aufwendiger<br />
sind regelrechte Kopfstützen, besonders dann, wenn sie auch eine seitliche Führung<br />
haben. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Kopfstütze "Soft<br />
support" der Firma Pro Walk. Dieses modulare Kopfstützensystem, welches auch<br />
nach dem Baukastensystem aufgebaut ist, bietet die Möglichkeit, sehr genau und<br />
filigran auf die individuelle Kopfeinstellung einzugehen. Sehr innovativ und dabei<br />
gleichzeitig alltagstauglich ist das auf Rollen gelagerte Stirnband, welches zwar<br />
den Kopf gegen das Vorfallen sichert, gleichzeitig jedoch orientierende, aktive<br />
Kopfdrehbewegungen zuläßt. Aus Sicherheitsgründen sollte es jedoch nicht ohne<br />
die mitangebotenen Brustpelotten verwendet werden.<br />
Zusammenfassung und Diskussion<br />
Das breite Spektrum von Zusatzhilfen zur Verbesserung der ergonomischen Sitzposition<br />
bietet vielfältige Möglichkeiten, die zum Wohle des Patienten eingesetzt<br />
werden können und auch sollen.<br />
Weitere, dogmatisch geführte Grundsatzdiskussionen über Sinn und Zweck solcher<br />
Hilfsmittel sind daher relativ überflüssig und nutzlos. Sie tragen bestenfalls zur<br />
Verunsicherung von Angehörigen bei, die das Beste für ihr behindertes Kind bzw.<br />
für ihren Lebenspartner erreichen wollen.<br />
Für das therapeutische Team gilt es jedoch immer, die Argumente für und wider<br />
abzuwägen, um die Einsatznotwendigkeit solcher Hilfsmittel zu überprüfen. Hat<br />
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