Download - Hegau Jugendwerk

Im Übrigen ist der Umkehrschluss des oben genannten Zitats sicherlich nicht zulässig.
Man darf nicht annehmen, dass das Schaffen von möglichst optimalen
Rahmenbedingungen z.B. beim Städtebau zukünftig nicht mehr so wichtig sei. In
dieser Hinsicht hat die Gesellschaft weiterhin die Aufgabe, in ihren Anstrengungen
nicht nachzulassen, damit durch eine möglichst barrierefreie Umgebung die Mobilität
auch für gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer ermöglicht wird.
Körpermaße und Rollstuhlanpassung
Zur individuellen Anpassung eines Rollstuhls werden die Körpermaße des Benutzers
genommen. Am besten sollte er dazu in einem Rollstuhl sitzen, der bereits in
etwa seiner Größe entspricht, damit ein erster Eindruck bzgl. des Verhältnisses
von Körpermaßen und Rollstuhldimensionierung entsteht. Prothesen, Orthesen
oder andere Hilfsmittel, die im Rollstuhl getragen werden sollen, müssen dabei unbedingt
berücksichtigt werden, wie z.B. eine Oberschenkelprothese oder ein
Rumpfkorsett. In der Regel sind Rollstühle für ein Gesamtgewicht bis 80 kg ausgelegt.
Wird dieses Gewicht überschritten, kann je nach Einsatzart (Fahrweise, Einsatzort
etc.) eine verstärkte Rahmenkonstruktion nötig sein. Folgende Punkte sind
zu berücksichtigen:
1. Sitzbreite
Grundsätzlich sollte die Rollstuhlbreite wegen Türeingängen etc. so schmal wie
möglich sein. Gemessen wird im Bereich der Hüftknochen, wobei beidseits eine
senkrecht gestellte Handfläche zwischen Beckenbereich und Seitenteilen Platz finden
sollte. Wird der Rollstuhl zu breit bemessen, müssen die Arme beim Fahren zu
weit vom Körper abgewinkelt werden, was eine unphysiologische Bewegung erzeugt.
Der Rollstuhl sollte nicht auf Zuwachs hin ausgemessen werden, sondern bei Bedarf
lieber neu eingestellt oder geändert werden. Außerdem wachsen gerade Kinder
eher in die Länge als in die Breite.
15