02.02.2013 Aufrufe

Die Katholische Soziallehre und die Reform des Sozialstaates - BKU

Die Katholische Soziallehre und die Reform des Sozialstaates - BKU

Die Katholische Soziallehre und die Reform des Sozialstaates - BKU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

te Zusatzversicherung abgedeckt werden. <strong>Die</strong> Reduzierung der<br />

Solidarleistungen der GKV auf <strong>die</strong> persönlich nicht zumutbaren Kosten<br />

(sie lassen sich nach oben durch einen bestimmten Anteil am<br />

Einkommen begrenzen) <strong>und</strong> <strong>die</strong> nicht selbst vertretbaren Risiken<br />

würde sicher auch zu einem verantwortlicheren Umgang mit der eigenen<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zu einem daraus folgenden zusätzlichen<br />

Spareffekt führen.<br />

Nach dem obersten Gr<strong>und</strong>satz der <strong>Katholische</strong>n <strong>Soziallehre</strong> muss<br />

stets <strong>die</strong> Person "Ursprung, Träger <strong>und</strong> Ziel" aller gesellschaftlichen<br />

Einrichtungen sein. Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> muss das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Finanzierung von allen derzeit reichlich vorhandenen kollektivistischen,<br />

also <strong>die</strong> Person entmündigenden Elementen befreit werden.<br />

Dazu gehört zum Beispiel <strong>die</strong> Verschleierung der Kosten-Nutzen-<br />

Relation dadurch, dass der (Kassen-) Patient <strong>die</strong><br />

Behandlungsrechnung überhaupt nicht zu Gesicht bekommt. Dazu<br />

gehören überflüssige Doppeluntersuchungen, <strong>die</strong> aus mangelnder persönlicher<br />

Kommunikation zwischen Hausärzten, Fachärzten,<br />

Krankenhäusern <strong>und</strong> den betroffenen Patienten resultieren.<br />

Kostentreibend wirkt auch der Umstand, dass <strong>die</strong> in Deutschland<br />

besonders "heilige Kuh" eines übertriebenen Datenschutzes bisher<br />

einen obligatorischen "Ges<strong>und</strong>heitspass" verunmöglicht hat.<br />

Schließlich wird man nicht darum herumkommen, eine medizinisch<br />

notwendige Standardversorgung "für alle Fälle" durch <strong>die</strong> GKV solidarisch<br />

abzudecken <strong>und</strong> davon zusätzliche medizinische Leistungen zu<br />

unterscheiden, <strong>die</strong> durch eine private Zusatzversicherungen subsidiär<br />

finanziert werden. Schließlich spricht einiges dafür, an <strong>die</strong> Stelle <strong>des</strong><br />

lohnabhängigen Umlageverfahrens eine "Ges<strong>und</strong>heitsprämie" einzuführen,<br />

deren Aufbringung bei sozial Schwachen durch einen steuerfinanzierten<br />

Zuschuss ermöglicht wird. <strong>Die</strong>s hätte vor allem den Vorteil,<br />

dass allein so eine mengenmäßig ins Gewicht fallende Reduzierung<br />

der Lohnnebenkosten möglich würde.<br />

4. <strong>Reform</strong>en auf dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>Die</strong> zunehmenden Schwierigkeiten bei der Finanzierung <strong>des</strong><br />

Sozialstaats sind nicht zuletzt durch <strong>die</strong> hohe Arbeitslosigkeit sowie <strong>die</strong><br />

"Schwarzarbeit" <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>ene Rückgang der Einnahmen<br />

aus Steuern <strong>und</strong> Abgaben bedingt. Einem höheren Beschäftigungsgrad<br />

steht aber nicht zuletzt <strong>die</strong> Verfasstheit <strong>des</strong> deutschen<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!