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Schule - Gemeinde Bürglen

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Tell-Stafette 2012<br />

Vereinstreue, die gibt es noch<br />

Seit über 46 Jahren ist Walter Herger Mitglied<br />

des Velo-Moto-Clubs <strong>Bürglen</strong>. Aber<br />

Rad fuhr er nur im Militär.<br />

Vom Aktuar zum Rennchef<br />

Zu Fuss marschiert er zum Hotel Tell in Bürg -<br />

len. Er ist unterwegs in Sachen Tell-Stafette,<br />

eine Mappe unter den Arm geklemmt. Am<br />

13. Mai dieses Jahres wird die 30. und zugleich<br />

letzte Tell-Stafette ausgetragen. Der<br />

organisatorische und finanzielle Aufwand für<br />

die Durchführung einer derartigen sportlichen<br />

Grossveranstaltung in der heutigen<br />

Zeit sei enorm, sagt er. Wir sitzen an einem<br />

Tisch im Restaurant. «Die Auflagen und Anforderungen<br />

beispielsweise bezüglich Sicherheit<br />

werden immer grösser. Man findet<br />

die Sponsoren kaum mehr. Die freiwilligen<br />

Helf e rinnen und Helfer werden rar. Und die<br />

zeitliche Beanspruchung im Beruf ist heute<br />

so stark, dass auch die Mitarbeit in einem<br />

OK kaum mehr geleistet werden kann.» Walter<br />

Herger ist Frührentner. «Ich habe noch<br />

Zeit für dieses Hobby, aber andere verständlicherweise<br />

fast nicht mehr.»<br />

Überhaupt ist Walter Herger noch ein Vereinsmitglied<br />

der älteren Art. 1966 – als 17-<br />

Jähriger – trat er als Fussgänger dem VMC<br />

<strong>Bürglen</strong> bei. «Ich war nie Velofahrer, schon<br />

gar nicht Velorennfahrer. Ich kannte einige<br />

Mitglieder des VMC, Ruedi Herger, Paul Arnold,<br />

Germann Herger, Ernst Briker oder<br />

Hans Planzer, und ich schätze die Kameradschaft.<br />

Also wurde ich Mitglied des VMC<br />

<strong>Bürglen</strong>.»<br />

Er schlägt seine Mappe auf. Fein säuberlich<br />

hat Walter Herger seine Funktionen im VMC<br />

<strong>Bürglen</strong> aufgeschrieben. 1967 wurde er als<br />

Aktuar in den Vorstand gewählt. Als er dann<br />

1968 zur militärischen Aushebung erschien,<br />

wurde er als Radfahrer eingeteilt –<br />

wie seine Kameraden Ernst Briker und Hans<br />

Planzer, wie Edi Inderbitzi, der langjährige<br />

OK-Präsident der Tell-Stafette. Im Klub begleitete<br />

Walter Herger – trotz Radfahrer-RS<br />

in Winterthur – die Tourenfahrer aber lieber<br />

im Begleitfahrzeug.<br />

Seine 15. Tell-Stafette<br />

Von 1969 bis 1971 war Walter Herger Vizepräsident<br />

und von 1972 bis 1984 Präsident<br />

des VMC <strong>Bürglen</strong>. Das sind insgesamt 17<br />

Jahre Vorstandstätigkeit. Eine Veranstaltung<br />

des VMC <strong>Bürglen</strong> ist seit 1943 die Tell-Stafette.<br />

So ergab sich aus dem grossen Klub-<br />

6 x Neues aus <strong>Bürglen</strong><br />

engagement von Walter Herger, dass er<br />

auch dem OK der Tell-Stafette angehörte.<br />

Und es folgte seit 1969 der Aufstieg vom<br />

Aktuar, Programm- und Tombolachef zum<br />

Rennchef. Seit 2006 ist Walter Herger, unterstützt<br />

von Bruno Muoser, der Rennchef<br />

der Tell-Stafette. Ernst Briker hat ihn in<br />

diese anspruchsvolle und verantwortungsvolle<br />

Aufgabe eingeführt.<br />

Dass er so lange dem VMC <strong>Bürglen</strong> treu geblieben<br />

ist, erklärt er mit der Kameradschaft.<br />

«Das war das Schönste. Die Kameradschaft<br />

hat mir viel bedeutet. Ich habe so viele gesellige<br />

und gemütliche Stunden unter<br />

Freunden erleben können. Dank der Vereinsarbeit<br />

habe ich zudem viel lernen können,<br />

was ich auch im Berufsalltag einsetzen<br />

konnte.» Walter Herger arbeitete 45 Jahre<br />

lang bei der DAG in Altdorf, war Meister in<br />

der Spedition. Er legt das Blatt zurück in die<br />

Mappe. «Und ich habe dank der Tell-Stafette<br />

viele Menschen kennengelernt, Persönlichkeiten<br />

auch aus Politik, Wirtschaft<br />

und Sport.» Zum Beispiel Sepp Vögeli. Er<br />

war viele Jahre lang Direktor der Tour de<br />

Suisse. Walter Herger hat jeweils auch in<br />

den Organisationskomitees der Tour-de-<br />

Suisse-Etappen in Uri mitgearbeitet.<br />

Walter Herger im Start- und Zielbereich der letzten<br />

Tell-Stafette. Es wird wieder – wie früher –<br />

beim Restaurant Adler in <strong>Bürglen</strong> gestartet, und<br />

der Zieleinlauf ist auf dem Kirchenplatz.<br />

Foto: Erich Herger<br />

Viele schöne Erlebnisse<br />

Wenn Walter Herger nach dem 13. Mai<br />

seine Mappe zu Hause niederlegt, dann<br />

wird er das in Erinnerung an viele schöne<br />

Erlebnisse tun. Höhepunkt für ihn war<br />

1991 in Lugano die Übergabe des Sport-<br />

Förderer-Preises des Verbandes der<br />

Schweizer Sportjournalisten. In einer denkwürdigen<br />

Feier durfte das engere OK der<br />

Tell-Stafette aus den Händen des damaligen<br />

Bundespräsidenten Flavio Cotti die<br />

Goldmedaille und die Ehrenurkunde in<br />

Empfang nehmen. «Das habe ich mit Hühnerhaut<br />

erlebt», sagt Walter Herger. Er<br />

denkt als Mitglied des engeren OK der Tell-<br />

Stafette auch an die Einladungen von Peter<br />

Heinzer ins Wallis oder von Sepp Vögeli zu<br />

den Sechstagerennen in Zürich. «Das war<br />

für mich jeweils der Dank und die Anerkennung<br />

für die geleistete Vereinsarbeit.»<br />

Ein grosses Dankeschön für Walter Herger<br />

und seine Kameraden im OK wird sein,<br />

wenn am 13. Mai viele Urnerinnen und<br />

Urner zwischen <strong>Bürglen</strong> und dem Klausenpass<br />

ein letztes Mal die Sportlerinnen<br />

und Sportler anfeuern werden.<br />

Erich Herger

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