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Diana Ziegleder<br />

Kriminalprävention und Intervention in Unternehmen –<br />

qualitativer Projektteil III: Inhaltsanalyse<br />

präventionsrelevanter Unternehmensrichtlinien<br />

1 Forschungsfrage und Forschungsrahmen<br />

Bezug: Kriminologie, Rechtssoziologie, Strafrecht, Wirtschaftswissenschaft<br />

Im globalen Prozess der zunehmenden Selbstkontrolle und Selbstregulierung<br />

suchen Unternehmen vermehrt nach eigenständigen Lösungen für die Problematik<br />

der Wirtschaftskriminalität. Das Projekt „Kriminalprävention und<br />

Intervention in Unternehmen“ 14 untersucht die Art und Qualität der Maßnahmen<br />

in der Praxis. Im Mittelpunkt stehen unternehmensinterne Erfahrungen<br />

mit Wirtschaftskriminalität, die Präventionspraxis der Unternehmen,<br />

Sanktions- und Reaktionspraxis sowie Rahmenbedingungen der Prävention<br />

und bestimmen damit die Forschungsfragen der drei Erhebungsteile:<br />

74<br />

• Survey (Standardisierte Befragung, N = 1.800 mit 3 Subsamples: US-<br />

Unternehmen, deutsche Unternehmen, US-Investments)<br />

• Qualitative Interviews zu Praxis, Gründe, Bedingungen (N = 100, 2<br />

Subsamples)<br />

• Inhaltsanalyse unternehmenseigener Richtlinien (quantitativ und qualitativ,<br />

minimales N = 600 mit o. g. 3 Subsamples)<br />

Im Folgenden konzentrieren sich die Ausführungen auf den Projektteil III –<br />

die Inhaltsanalyse unternehmenseigener Richtlinien.<br />

So zeigen erste Zwischenergebnisse des quantitativen Teils der Studie, dass<br />

im Jahr 2005 über 80% der befragten Unternehmen, präventive Maßnahmen<br />

zur Abwehr von Wirtschaftskriminalität getroffen haben 15. Als eine zentrale<br />

Ursache für Wirtschaftskriminalität erfasste der Survey das mangelnde Unrechtsbewusstsein<br />

der Unternehmen und ihrer Manager. Gerade hierfür gelten<br />

aus kriminologischer Sicht ethische Unternehmensrichtlinien 16 als besonders<br />

wirkungsvoll, da sie Kommunikation und Diskussion über ethische<br />

Grenzen stimulieren, für moralische Werte sensibilisieren, rechtliche Grenzen<br />

vermitteln und die individuelle Selbstbindung fördern können. So fragt<br />

das Projekt unter anderem nach dem zielgerichteten kriminalpräventiven<br />

14 Vgl. auch Forschungsantrag zu Projekt „Kriminalprävention und Intervention in Unternehmen“<br />

Laufzeit: 2,4 Jahre, finanziert von der VW-Stiftung, an der Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg, Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht. Projektleitung: Prof. K.-D. Bussmann,<br />

Projektkoordinator Dipl.Soz. Markus M. Werle, Wiss. Mitarbeiter: Sebastian Matschke, LL.M.,<br />

Dipl.Soz. Diana Ziegleder, M.A.<br />

15 Studie zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland (in Kooperation mit PWC), 2005:37.<br />

16 Auch: business ethics oder Codes of Conducts (Zur Begrifflichkeit siehe Palazzo, 2001:51).

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