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Volltext - SSOAR

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3 Anwendungspraxis<br />

3.1 Anzahl der zu analysierenden Einheiten im Projekt<br />

Mittlerweile ist QDA-Software in der Lage auch große Textmengen zu bearbeiten.<br />

Immerhin 8,3% der Befragten gaben an, dass das gegenwärtig bearbeitete<br />

Projekt mehr als 1000 Texte umfasst, das größte Projekt besteht gar<br />

aus 18.000 Texten. Auch diese Zahl unterstützt die Vermutung, dass QDA-<br />

Programme der aktuellen Generation zumindest technisch recht ausgereift<br />

sind, wenngleich diese enorme Masse von Analyseeinheiten für qualitative<br />

Forschung ungewöhnlich ist und der Konzeption der eingesetzten Software<br />

nicht entspricht. In den meisten Projekten wird allerdings auch mit deutlich<br />

weniger Medien – hauptsächlich werden Texte verwendet, Audio und Video<br />

spielen bisher eine deutlich untergeordnete Rolle – gearbeitet: 58,3% der Befragten<br />

arbeiten mit 30 oder weniger Analyseeinheiten, weitere 13,9% mit 30<br />

bis 50 Analyseeinheiten.<br />

3.2 Rückgriff auf Methoden<br />

Eine der Fragen lautete, ob die an der Umfrage teilnehmenden Personen innerhalb<br />

ihres Forschungsprojektes nach einer bestimmten Forschungsmethode<br />

arbeiten. Immerhin 32,7% verneinten dies, was wiederum die Frage<br />

nach dem Grund dafür aufwirft, der nicht mit erhoben wurde. Womöglich<br />

liegt es daran, dass die Software nicht in einem klassisch qualitativen Untersuchungskontext<br />

verwendet, sondern beispielsweise dazu genutzt wird,<br />

größere Materialmengen zu kategorisieren und zugänglich zu machen, ohne<br />

die Auswertungsfunktionen der Programme einzusetzen. Es sind durchaus<br />

noch weitere Szenarien denkbar, die keiner unbedingten methodischen Fundierung<br />

bedürfen. Vorstellbar wäre allerdings auch, dass die Frage selbst<br />

missverstanden und dahingehend interpretiert wurde, dass es sich um eine<br />

Frage nach der Vielfalt eingesetzter Methoden handelt13. Hauptsächlich angewandte Methoden sind die qualitative Inhaltsanalyse<br />

nach Mayring (30,6%) und die Grounded Theory (28,6%). Weiter wurden<br />

Verfahren, die hermeneutischen und quantitativen Richtungen zugerechnet<br />

werden können, mehrfach genannt. Diverse andere Methoden wie etwa die<br />

Netzwerkanalyse und die Diskursanalyse sowie verschiedene Methodenkombinationen<br />

wurden jeweils einmal genannt.<br />

Der Großteil der Befragten, nämlich 76,9%, arbeitet induktiv; 23,1% arbeiten<br />

mit einem vorab festgelegten Kategoriensystem.<br />

13 Die Frage lautete wörtlich: „Arbeiten Sie nach einer bestimmten Methode? Bitte möglichst genau<br />

angeben und kurz beschreiben.“<br />

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