Volltext - SSOAR
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Claus Stefer<br />
QUASAR: Eine Online-Umfrage zum Einsatz von QDA-Software im<br />
Forschungsprozess<br />
Unter dem Titel QUASAR – Qualitative Software in Advanced Research wurde<br />
eine Online-Befragung von Personen, die mit Software zur qualitativen Datenanalyse<br />
(QDA-Software) arbeiten, durchgeführt. Ziel der Untersuchung<br />
war es, einen Einblick in die Nutzung von QDA-Software im Forschungsprozess<br />
zu erhalten. Dazu wurde ein aus 31 Fragen bestehender Online-<br />
Fragebogen entworfen, der von Mitte Dezember 2005 bis Ende Januar 2006<br />
im Internet zur Verfügung stand. Über themenbezogene Mailinglisten (z.B.<br />
QSF-L und GIR-L) wurde zur Teilnahme aufgerufen, der Fragebogen wurde<br />
von 75 Personen ausgefüllt. Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse<br />
der Befragung dargestellt.<br />
1 Allgemeine Daten<br />
62% der Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, sind weiblichen,<br />
38% männlichen Geschlechts. Das Alter der Respondenten bewegt sich<br />
zwischen 24 und 60 Jahren, der Durchschnitt liegt bei 35,6 Jahren.<br />
57,9% der Befragten gaben an, seit sechs oder weniger Jahren mit Methoden<br />
der qualitativen Sozialforschung zu arbeiten, eine Person wendet diese Methoden<br />
bereits seit 29 Jahren an. Im Durchschnitt arbeiten die Befragten seit<br />
7,6 Jahren mit qualitativen Methoden.<br />
Haupteinsatzbereich der QDA-Software sind Qualifikationsarbeiten (56,1%),<br />
wobei hier Dissertationen (43,9%) häufiger als andere Abschlussarbeiten<br />
(12,2%) genannt wurden. Auftragsforschung, also kommerzieller Einsatz der<br />
Software, liegt mit 29,3% auf dem zweiten Rang. Weitere angegebene<br />
Einsatzbereiche sind v.a. DFG-Projekte sowie Einfachnennungen wie etwa<br />
ein Lehrprojekt. Dieses Übergewicht der Qualifikationsarbeiten lässt sich eventuell<br />
durch die Rekrutierung der Teilnehmenden via Mailinglisten erklären.<br />
Die hauptsächlich vertretene Forschungsdisziplin ist Pädagogik (41,0%), gefolgt<br />
von Soziologie (28,2%) und Psychologie (7,7%). Darüber hinaus gibt es<br />
zahlreiche Einzelnennungen wie etwa Musikwissenschaft, Pflegewissenschaft,<br />
Schulentwicklung, Landschaftsplanung, Wirtschaftswissenschaften<br />
oder Marketing. Insgesamt zeigt sich, dass softwareunterstützte qualitative<br />
Datenanalyse mittlerweile in einem breiten thematischen Spektrum zur Anwendung<br />
kommt, zumal die Befragtenauswahl über die Mailinglisten eher<br />
die Begünstigung bestimmter Fachrichtung nahe legt.<br />
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