02.02.2013 Aufrufe

Volltext - SSOAR

Volltext - SSOAR

Volltext - SSOAR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gehalts als Kategorien erster konzeptueller Ordnung zusammenfassen ließen.<br />

Im weiteren Analyseverlauf ging es nun darum, sowohl die Beziehungen innerhalb<br />

der jeweiligen Kategorien (intrakategoriale Ebene), als auch der Kategorien<br />

zueinander (interkategoriale Ebene) zu explorieren, zu verifizieren<br />

und hinreichend zu verdichten. Um diesen Prozess systematisch vollziehen<br />

zu können, kam in dieser Forschungsetappe das von Strauss/Corbin vorgeschlagene<br />

Kodierparadigma zum Einsatz.<br />

Alle heuristischen Kategorien wurden, unter dem Gesichtspunkt des Erkenntnisinteresses,<br />

dem Kodierparadigma des handlungstheoretischen Modells<br />

zugrunde gelegt und damit neu zusammengesetzt bzw. modifiziert.<br />

Was also ist das jeweils zentrale Phänomen? Welche Ursachen, welche Konsequenzen<br />

liegen ihm zugrunde? Von welchen Eigenschaften und kontextuellen<br />

Bedingungen ist das zentrale Phänomen gekennzeichnet? Welche intervenierenden<br />

Bedingungen werden deutlich und mit welchen Strategien bzw.<br />

Interaktionen wird das zentrale Phänomen bearbeitet, umgesetzt? All diesen<br />

Fragen bin ich auf der Grundlage der o.g. Kategorien nachgegangen. Dabei<br />

wurden sowohl die Kodes innerhalb ein und derselben Kategorie auf diese<br />

Fragen hin überprüft, entsprechend (um)sortiert und entlang der paradigmatischen<br />

Ordnung zueinander in Beziehung gesetzt, als auch die sich so spezifizierenden<br />

Kategorien untereinander. Während dieser Phase der Untersuchung<br />

also fand der Übergang zwischen axialem und selektivem Kodieren<br />

statt, der sich aufgrund der zirkulären, dem Untersuchungsgegenstand angemessenen<br />

Anwendung des Methodenrepertoires nicht genau eingrenzen<br />

lässt. Denn die paradigmatischen Kodierschritte zwischen intrakategorialer<br />

und interkategorialer Analyse vollzogen sich im Wechselspiel miteinander.<br />

Auf diese Weise setzte sich im Integrationsprozess auch die beim konzeptuellen<br />

Ordnen begonnene Interdependenz von induktivem und deduktivem<br />

Vorgehen fort. 10 So wechselte ich permanent zwischen der Perspektive der<br />

jeweils angenommenen Beziehungen und der Datenebene, um darin nach<br />

bestätigenden resp. widersprüchlichen Hinweisen zu suchen. Neben der<br />

fortlaufenden Spezifizierung der interkategorialen Beziehungen und der je-<br />

10 Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zum Begriff der Deduktion, der von einigen ForscherInnen<br />

ausschließlich theoriegebunden, von anderen im offenen Wortsinn des Schließens vom<br />

Allgemeinen auf das Besondere und Einzelne (vgl. Fremdwörterbuch. Duden, Mannheim 1990)<br />

verwendet wird, sei im Folgenden die von Flick für die Forschungsstrategie der Grounded Theory<br />

hervorgehobene Definition als richtungsweisend für mein Herangehen wiedergegeben: „Die<br />

entwickelten Beziehungen und als wesentlich behandelten Kategorien werden immer wieder am<br />

Text bzw. den Daten verifiziert. Dabei [beim axialen Kodieren, A. d. A.] bewegt sich der Forscher<br />

zunehmend zwischen induktivem Denken (Entwicklung von Begriffen, Kategorien und<br />

Beziehungen aus dem Text) und deduktivem Denken (Überprüfung gefundener Begriffe; Kategorien<br />

und Beziehungen am Text, vornehmlich an anderen Passagen oder Fällen als denjenigen,<br />

aus denen sie entwickelt wurden) hin und her.“ (Flick: Qualitative Forschung. Theorie, Methoden,<br />

Anwendung in Psychologie und Sozialwissenschaften, Reinbek bei Hamburg 1999, Rowohlt)<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!