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2 Art und Umfang der Daten und Datenerhebung<br />
2.1 Forschungsstrategie<br />
Gemäß des „Prinzips der Offenheit“ qualitativer Forschung, welches die theoretische<br />
Strukturierung zurückstellt, „bis sich die Strukturierung des Forschungsgegenstandes<br />
durch die Forschungssubjekte herausgebildet hat“<br />
(Hoffman-Riem 1980, S. 343) 4 und im Kontext der Angemessenheit der Methode<br />
gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, ist die Arbeit methodologisch<br />
wie methodisch orientiert an der Forschungsstrategie der Grounded<br />
Theory (Strauss/Corbin 1996) 5.<br />
Grundlage der Untersuchung elterlicher Lernstrategien und -handlungen<br />
bilden dabei die potentiell kompetenzbildenden Anforderungsprofile innerhalb<br />
der „Anforderungssituation“ Kind, die von Eltern – als ExpertInnen ihrer<br />
Situation – als solche ausgewiesen werden. Um die elterliche Perspektive<br />
hinsichtlich des Erkenntnisinteresses möglichst breit einfangen zu können,<br />
ging ich in zwei Etappen der Datenerhebung vor. Einführend bat ich die<br />
Mütter und Väter über drei Tage hinweg Tageslaufprotokolle zu führen, in<br />
denen sie chronologisch ihre jeweiligen Tätigkeiten und Handlungen notieren<br />
sollten. Diese Protokolle sollten einerseits zur Sensibilisierung hinsichtlich<br />
der für die Befragten alltäglichen Thematik beitragen, andererseits sollten<br />
sie prägnante Ereignisse der familialen Praxis sichtbar machen, um sie<br />
ggf. in den darauf folgenden Leitfadeninterviews konkretisieren und vertiefen<br />
zu können. Darüber hinaus, waren die Interviews so angelegt, dass sie<br />
den Befragten grundsätzlich erlaubten, spontanen Einfällen zu folgen bzw.<br />
ihrer persönlichen Erzählstruktur verhaftet zu bleiben.<br />
2.2 Sample und Feldzugang<br />
Im Gegensatz zum statistischen Sampling, zielt das von Glaser/Strauss wie<br />
auch von Strauss/Corbin vorgeschlagene Theoretical Sampling nicht darauf<br />
ab, Repräsentativität hinsichtlich einer Gesamtpopulation zu erreichen, auf<br />
die im Kontext bestimmter Charakteristiken generalisiert werden soll. Für<br />
die theoriegenerierende Forschungslogik der Grounded Theory steht auf der<br />
Basis vergleichender Fallanalysen vielmehr die „Repräsentativität der Konzepte<br />
in ihren variierenden Formen“ im Zentrum (Strauss/Corbin 1996, S.<br />
161). Folgerichtig war auch die Strategie der Fallauswahl der hier besprochenen<br />
Untersuchung am Theoretical Sampling orientiert.<br />
Um zu einer entsprechenden Perspektivenvielfalt zu gelangen, sollten die<br />
soziodemografischen Merkmale des Samples möglichst heterogen ausge-<br />
4 Hoffman-Riem, C.: Die Sozialforschung einer interpretativen Soziologie. Der Datengewinn. Kölner<br />
Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 32, S. 339-372<br />
5 Strauss, A./Corbin, J. (1996): Grounded Theory: Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim<br />
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