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Volltext - SSOAR

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MAXQDA bietet als computergestütztes Verfahren der qualitativen Datenanalyse<br />

flexible Kodierfunktionen und effiziente Analysetools wie den „Code-Relations-Browser“,<br />

der ähnlich einer statistischen Korrelationsmatrix Kategorien<br />

zueinander in Beziehung setzt, auf Zusammenhänge verweist und<br />

diese visualisiert. König hat recht wenn er prophezeit, dass wir auf den Menüpunkt<br />

„Reveal frames“ wohl vergeblich warten müssen (König 2004: 92).<br />

Und zweifelsohne „ist es nicht der Computer, der denkt, interpretiert und<br />

codiert, sondern immer noch der Mensch“ (Kuckartz 2005: 60). Konkret stellte<br />

sich daher die Frage nach dem Aufbau des Kategoriensystems, das als<br />

Herzstück der Analyse in der Lage sein sollte, hinreichenden Aufschluss auf<br />

potentielle Deutungsmuster zu geben:<br />

Die Elemente der Binnenstruktur von Deutungs- und Problemmustern (s.o.)<br />

wurden sowohl aus dem theoretischen Konzept abgeleitet als auch an der<br />

Fragestellung orientiert, im Zuge einer zunächst deduktiven Kategoriendefinition<br />

als Selektionsmerkmale bzw. abstrakte Oberkategorien definiert. Analog<br />

wurden Diskursstrategien (Gerhards 1992, Schetsche 1996), wie Dramatisierung,<br />

Moralisierung u.a. in den Codebaum integriert.<br />

Da zwar der Aufbau von Deutungsmustern und Problemmustern identisch<br />

ist, aber diese Muster nicht strukturell, sondern inhaltlich definiert werden,<br />

erschien es sinnvoll und zweckmäßig, den Aufbau des Kategoriensystems<br />

anhand der Deutungsmusterbinnenstruktur auszurichten und die Oberkategorien<br />

erst im Laufe des Forschungsprozesses mit Inhalt zu füllen bzw. mit<br />

anderen Worten: fortan induktiv zu kodieren. Freilich wurde so erreicht,<br />

dass eine Art „Schablone“ über die Texte gelegt wird, also am Ende der Analyse<br />

Deutungsmuster stehen würden, deren Struktur bereits im Vorfeld definiert<br />

wurde. Doch bezüglich der Inhalte gewährleistete die flexible Kombination<br />

aus induktivem und deduktivem Aufbau des Codebaums einen zu jeder<br />

Zeit offenen Ausgang des Forschungsprozesses. In der aktuellen Forschungspraxis<br />

scheint die hier umgesetzte Verzahnung von deduktiver und<br />

induktiver Kategorienbildung die Regel darzustellen.<br />

Nach Abschluss des Kodierprozesses waren zunächst nur die Dimensionen<br />

des Deutungsmusters, nicht aber das Verhältnis der Dimensionen zueinander<br />

bekannt. Erst die Korrelation der (Sub-)Kategorien mithilfe des „Code-<br />

Relations-Browers“ erlaubte Rückschlüsse auf das Verhältnis der Dimensionen<br />

zueinander und verwies auf typische Korrelationsmuster. An dieser Stelle<br />

sei bemerkt, dass die begleitende, konkrete Arbeit am Text – bzw. an den<br />

kodierten Stellen – zu keiner Zeit unverzichtbar war. Abseits von technischstatistischen<br />

Korrelationsmatrixen erforderte diese Fingerspitzengefühl für<br />

Argumentationsketten und subjektiven Sinn.<br />

Bei der beschriebenen Forschungsarbeit handelt es sich um eine Dissertation<br />

und damit um ein Ein-Personen-Projekt. Zu Zwecken der Qualitätssicherung<br />

wurde die sog. Intracoder-Reliabilität sichergestellt, indem im Rahmen von<br />

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